Courcelles-Chaussy
Courcelles-Chaussy | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Metz | |
Kanton | Le Pays messin (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Haut Chemin-Pays de Pange | |
Koordinaten | 49° 7′ N, 6° 24′ O | |
Höhe | 207–307 m | |
Fläche | 16,20 km² | |
Einwohner | 3.006 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 186 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57530 | |
INSEE-Code | 57155 | |
Website | http://www.courcelleschaussy.com | |
![]() Schloss Urville |
Courcelles-Chaussy (deutsch Kurzel, 1940 bis 1944 Kurzel an der Straße) ist eine französische Gemeinde mit 3006 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Geografie
Die Gemeinde Courcelles-Chaussy liegt an der Französischen Nied, 15 Kilometer östlich von Metz.
Geschichte
Auf dem Gebiet der Gemeinde finden sich Überreste von Villen aus der Römerzeit. Sie bildete sich im Mittelalter aus den beiden Ortsteilen Courcelles (1178 erwähnt als Curcellis[1] 1448: Kürtzel, 1462: Kortzel, 1542: Courtzell[2]) und Chaussy (bereits um 610 als Calciago erwähnt, deutsch Kelsch),[1] die zu beiden Seiten der alten Römerstraße nach Metz lagen.
1552 kam Courcelles-Chaussy zu Frankreich und wurde ein regionales Zentrum der Hugenotten, die dort um 1560 eine reformierte Kirche erbauten. Sie hatte bis 1685 Bestand, als mit dem Edikt von Fontainebleau evangelische Gottesdienste in Frankreich verboten wurden. Nach dem Toleranzedikt von 1787 kehrten 1797 einige Protestanten zurück und errichteten erneut eine reformierte Kirche.[3]
1812 wurde das Nachbardorf Pont-à-Chaussy (1270 erwähnt als Kurtzebrucken,[1] deutsch Kalscherbruck)[4] eingemeindet.
Von 1871 bis 1918 gehörte der Ort zum Deutschen Reich und wurde durch das Château d'Urville (Schloss Urville bzw. Urweiler) bekannt, das nach Renovierung und Umbau eine Sommerresidenz Wilhelms II. war.
1973 wurde das Nachbardorf Landonvillers (Landenweiler, 1940 bis 1944 Ladenweiler) eingemeindet. Es besitzt ein barockes Schloss, das zwischen 1904 und 1906 nach Plänen von Bodo Ebhardt erheblich erweitert wurde, wobei ihm ein mittelalterlicher Charakter verliehen werden sollte.
- Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2018 |
Einwohner | 1238 | 1240 | 1708 | 2263 | 2365 | 2391 | 2954 | 3051 |
Verkehr
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Der Bahnhof Courcelles-Chaussy lag an der Bahnstrecke Courcelles–Téterchen. Er hatte ein eigenes Empfangsgebäude („Fürstenbahnhof“) für den Kaiser, wenn der zu Schloss Urville an- und abreiste. Auf der Strecke und im Bahnhof endete der Personenverkehr 1948, der Güterverkehr wurde 1985 aufgegeben.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Haubrichs: Warndtkorridor und Metzer Romanenring: Überlegungen zur siedlungs-geschichtlichen und sprachgeschichtlichen Bedeutung der Doppelnamen und des Namenwechsels in Lothringen. In: Ortsnamenwechsel Bamberger Symposion, 1986, Seite 269, 272, 280.
- Bärbel Kuhn, Martina Pitz, Andreas Schorr – "Grenzen" ohne Fächergrenzen: interdisziplinäre Annäherungen
- Eberhard Gresch: Die Hugenotten. Geschichte, Glaube und Wirkung. 4., überarbeitete Auflage. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02260-1, S. 181–182
- Bekanntmachung, betreffend die Änderung französischer Außenortsnamen, vom 9. April 1917. In: Zentral- und Bezirks-Amtsblatt für Elsaß-Lothringen, Nr. 16/1917, Seiten 353–360.
- Laurent Baudoin: Les gares d'Alsace-Lorraine. Un heritage de l'annexion Allemande (1871–1918). Editions Pierron, Sarreguemines 1995. Ohne ISBN, S. 70–72.