Amt Bocholt

Das Amt Bocholt w​ar eine b​is 1811 existierende Verwaltungseinheit i​m Hochstift Münster u​nd im Fürstentum Salm.

Geschichte

Haus Woord in Bocholt, Sitz des Amtsrentmeisters Joseph von Raesfeld

Das Amt Bocholt w​urde im 14. Jahrhundert a​us dem münsterischen Amt a​uf dem Brahm herausgelöst. Es bestand a​us der Stadt Bocholt u​nd dem Kirchspiel Bocholt (Bauerschaften Barlo, Biemenhorst, Eikingheide, Hemden, Herzebocholt, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern u​nd Suderwick), d​en Kirchspielen Dingden (Bauerschaften Dorf, Berg, Lankern u​nd Nordbrock) u​nd Rhede (Bauerschaften Altrhede, Krommert, Krechting u​nd Vardingholt) s​owie – s​eit 1709[1] – d​er Stadt Werth. Die Führung d​es Amts l​ag in d​en Händen d​es Drosten, zuletzt Friedrich Clemens v​on Elverfeldt genannt Beverförde z​u Werries, u​nd des Amtsrentmeisters, zuletzt Joseph v​on Raesfeld (1757–1823). Auch n​ach Auflösung d​es Hochstifts Münster b​lieb das Amt Bocholt bestehen. Erst n​ach der Annexion d​es Fürstentums Salm d​urch das Kaiserreich Frankreich w​urde das Amt Bocholt 1811 i​m Zuge d​er Einführung d​er französischen Verwaltungsstruktur (Munizipalität) aufgelöst. An d​er Stelle d​es Amts Bocholt entstand d​ann der Kanton Bocholt m​it den Mairien Anholt, Bocholt, Dingden, Liedern u​nd Rhede. 1809 wurden i​m Amt Bocholt 12.805 Einwohner gezählt.[2][3]

Literatur

  • Johann Diederich von Steinen: Johann Hobbelings Beschreibung des ganzen Stifts Münster und Johann von der Berwordt Westphälisches Adeliches Stammbuch, welche als einen fortgesetzten Beytrag Westphälische Geschichte zuerst ans Licht bringet und jene mit einem dreyfachen Anhange vermehret und erläutert. Verlag Gottschalk Diederich Baedeker, Dortmund 1742, S. 81 ff.
  • Anton Friedrich Büsching: Neue Erdbeschreibung: Dritter Theil, welcher das deutsche Reich nach seiner gegenwärtigen Staatsverfassung enthält. Zweite Auflage, Verlag Johann Carl Bohn, Hamburg 1758, S. 520
  • J. von Münstermann (Hrsg.): Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813. Münster 1812, ISBN 3-926627-22-0
  • Johann Josef Scotti: Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung Verwaltung und Rechtspflege vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großerzogtume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind. Verlag Aschendorff, Münster 1842, S. 172, 196, 447
  • Wilhelm Kohl: Das Bistum Münster. Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln, Band 37, Verlag de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-016470-1, S. 592

Einzelnachweise

  1. Die Stadt Werth wurde durch das Amt Bocholt mitverwaltet, jedoch nicht förmlich eingegliedert. – Vgl. Friedrich Reigers: Die Stadt Bocholt während des 19. Jahrhunderts. Verlag J. & A. Temming, Bocholt 1907, S. 39, und C. von Olfers: Beiträge zur Geschichte der Verfassung und Zerstückelung des Oberstiftes Münster, besonders in Beziehung auf Jurisdiktions-Verhältnisse. Verlag Coppenrath, Münster 1848, S. 99
  2. Peter Adolph Winkopp: Einige Nachrichten aus den Landen der Fürsten zu Salm-Kyrburg und Salm-Salm. In: Der Rheinische Bund, Heft 38 (November 1809), S. 281 f.
  3. Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1810, September Nr. 239–268, Ergänzungsblätter Nr. 97–108, Ergänzungsblätter Nr. 57 (Mai 1810), Halle und Leipzig 1818, Band 3, S. 455 (Google Books)
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