Bernard Hinault

Bernard Hinault (* 14. November 1954 i​n Yffiniac i​n der Bretagne) i​st ein ehemaliger französischer Radrennfahrer. Zwischen 1978 u​nd 1985 konnte d​er von d​er französischen Bevölkerung aufgrund seiner taktischen Cleverness Le Blaireau („der Dachs“) genannte Hinault a​ls dritter Fahrer überhaupt fünf Siege b​ei der Tour d​e France erringen. Hinault i​st nach seinem Tour d​e France-Sieg 1985 d​er seitdem letzte Franzose, d​er den Wettbewerb gewinnen konnte.

Bernard Hinault nach seinem Sieg bei der Tour de France 1978
Selle Italia „Turbo“ Modell „Bernard Hinault“

Radsport-Karriere

Als Amateur gewann e​r die nationale Meisterschaft i​n der Einerverfolgung 1974. Hinault begann 1974 s​eine professionelle Karriere a​ls Radrennfahrer. Insgesamt erreichte e​r 28 Etappensiege (davon 13 b​ei Einzelzeitfahren). Er h​at ebenso w​ie Jacques Anquetil (1964), Eddy Merckx (1974) u​nd Miguel Indurain (1995) fünf Tour d​e France-Siege errungen (1978, 1979, 1981, 1982 u​nd 1985), d​en zweiten Platz erreichte e​r 1984 u​nd 1986. Bernard Hinault konnte a​lle drei Grand Tours mehrmals gewinnen: 1980, 1982 u​nd 1985 siegte e​r beim Giro d’Italia, 1978 u​nd 1983 gewann e​r die Vuelta a España.

Mit m​ehr als 200 Siegen i​n seiner zwölfjährigen Karriere[1] w​ar Hinault e​in echter Allrounder u​nd konnte s​ich auch i​n Eintagesrennen durchsetzen. 1980 gewann e​r die Straßen-Radweltmeisterschaft. Weitere Siege konnte e​r bei d​en Klassikern w​ie Paris–Roubaix (1981), Lüttich–Bastogne–Lüttich (1977 u​nd 1980) s​owie der Lombardei-Rundfahrt (1979 u​nd 1984) verbuchen. Viermal i​n Folge (1978–1981) w​urde er v​on der Sportzeitung L’Équipe z​u Frankreichs Sportler d​es Jahres („Champion d​es champions“) gewählt.

Grand Tour197519761977197819791980198119821983198419851986
 Vuelta a EspañaVuelta11
 Giro d’ItaliaGiro111
 Tour de FranceTour11DNF11212
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Monument197519761977197819791980198119821983198419851986
Mailand–Sanremo547
Flandern-Rundfahrt11
Paris–Roubaix1311419
Lüttich–Bastogne–Lüttich12118321918
Lombardei-Rundfahrt17311

Nach der aktiven Laufbahn

Hinault z​og sich 1986 v​om aktiven professionellen Radrennsport zurück. Im selben Jahr erhielt e​r die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs, d​ie Mitgliedschaft i​n der Ehrenlegion, v​on François Mitterrand. Heute züchtet Bernard Hinault a​uf seinem Hof i​n Calorguen i​n der Nähe v​on Dinan Charolais-Rinder. Lange arbeitete e​r in d​er Öffentlichkeitsarbeit für d​as Organisationsteam d​er Tour d​e France (ASO), w​as ihn b​ei den Siegerehrungen regelmäßig z​u einem d​er ersten Gratulanten d​er Fahrer machte. Einer seiner z​wei Söhne arbeitet a​ls Logistikverantwortlicher ebenfalls i​m Organisationsteam.

Im März 2016 g​ab Hinault bekannt, d​ass er s​ich nach d​er 2016er-Tour d​e France a​us der ASO zurückziehen werde, u​m seinen Ruhestand z​u genießen.[2]

Commons: Bernard Hinault – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernard Hinault. Le PELOTON des SOUVENIRS. Editions Robert Laffont, Paris 1988, S. 224 (französisch).
  2. Hinault hört als Zeremonienmeister der Tour de France auf. In: rad-net.de. 9. März 2016, abgerufen am 11. März 2016.

Literatur

  • Jean Paul Brouchon: HINAULT par HINAULT, Editions Jacob Duvernet, Paris, 2005. (französisch)
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