Magnus Bäckstedt
Magnus Bäckstedt (* 30. Januar 1975 in Linköping) ist ein ehemaliger schwedischer Radrennfahrer. 1998 gewann er als erster Schwede eine Etappe der Tour de France und 2004 als bisher einziger Schwede den Rennklassiker Paris–Roubaix (Stand 2020).
Magnus Bäckstedt (2011) | |
Zur Person | |
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Spitzname | Big Magnus oder Magnus Maximus |
Geburtsdatum | 30. Januar 1975 (47 Jahre) |
Nation | Schweden |
Disziplin | Straße |
Karriereende | 2012 |
Letzte Aktualisierung: 11. November 2018 |
Sportlicher Werdegang
Magnus Bäckstedt begann seine sportliche Laufbahn im Alter von drei Jahren als Skiläufer und war als Schüler Mitglied des Nationalteams. Zum Ausgleich betrieb er Training auf dem Fahrrad und wechselte schließlich im Alter von zwölf Jahren ganz zum Radsport.[1] 1992 und 1993 gewann er mehrere nationale Junioren-Titel. 1994 startete er bei den Straßenweltmeisterschaften im Mannschaftszeitfahren und belegte mit dem schwedischen Team (Jan Karlsson, Magnus Knutsson und Magnus Astroem) Platz vier. 1995 entschied er zwei Etappen der Boland Bank Tour für sich, im Jahr darauf gewann er die Gesamtwertung dieser Rundfahrt.
1996 erhielt Bäckstedt bei Collstrop seinen ersten Vertrag. 1997 gewann er den Grand Prix d’Isbergues. 1998 siegte er bei der 242 Kilometer langen 19. Etappe der Tour de France von La Chaux-de-Fonds nach Autun. Damit war er der erste Schwede, dem ein Etappensieg bei der Tour gelang. Im selben Jahr wurde er Siebter bei Paris–Roubaix. 2002 gewann er Le Samyn, und 2003 wurde er schwedischer Meister in der Staffel, eine speziell in den skandinavischen Ländern ausgetragene Radsportdisziplin, und im Einzelzeitfahren. 2007 errang er den nationalen Titel im Straßenrennen.
Sein größter sportlicher Erfolg war der Sieg Paris–Roubaix im Jahre 2004. Bäckstedt gewann das Rennen im Sprint einer vierköpfigen Ausreißergruppe, die sich zehn Kilometer vor dem Ziel bildete.[2] Mit diesem Sieg durchkreuzte er die Ambitionen von Johan Museeuw, das Rennen zum vierten Mal hatte gewinnen und alleiniger Rekordhalter hatte werden wollen. Bäckstedt ist der bisher einzige Schwede, dem ein Sieg bei diesem Klassiker gelang. 2005 belegte er bei Paris–Roubaix Rang vier.
Nachdem er 2009 erstmals das Ende seiner Radsportkarriere verkündet hatte, dann aber als Rennfahrer zurückkehrte, trat er 2013 endgültig vom aktiven Radsport zurück.[3]
Diverses
Mit einer Größe von 193 Zentimetern bei 90 bis 95 Kilogramm Renngewicht war Bäckstedt einer der größten und imposantesten Fahrer im Profi-Radsport, weshalb er auch Big Magnus oder Magnus Maximus genannt wurde,[4] hinter dem man fahre wie „hinterm Bus“.[5]
Bäckstedt ist verheiratet mit der ehemaligen britischen Radsportlerin Megan Hughes, lebt in Wales und schreibt seinen Namen nun Backstedt (Stand 2018). Ihre gemeinsame Tochter Elynor startete 2018 als Juniorin bei den Straßenweltmeisterschaften.[6] Auch seine jüngere Tochter Zoë ist als Rennfahrerin aktiv und schon international erfolgreich.[7]
Seit seinem Rücktritt vom Leistungsradsport ist Bäckstedt vielfältig aktiv: als Kommentator im Fernsehen, Manager von Amateur-Radsportteams, sowie als Unternehmer in verschiedenen Bereichen. So ließ er eine Kaffeemarke Magnus Maximus produzieren.[8] Auch ist er als Triathlet und Triathlon-Trainer aktiv.[9]
Erfolge
- 1992
- Schwedischer Junioren-Meister – Einzelzeitfahren
- 1993
- Schwedischer Junioren-Meister – Einzelzeitfahren, Straßenrennen, Einzelzeitfahren (Mannschaftswertung), Mannschaftszeitfahren
- 1995
- zwei Etappen Boland Bank Tour
- 1996
- Gesamtwertung, Prolog und eine Etappe Boland Bank Tour
- 1997
- 1998
- eine Etappe Tour de France
- eine Etappe Schweden-Rundfahrt
- 2002
- 2003
Schwedischer Meister – Einzelzeitfahren, Staffelrennen
- 2004
- 2007
- Schwedischer Meister – Straßenrennen
- 2008
- eine Etappe Giro d’Italia
Grand-Tour-Platzierungen
Grand Tour | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 |
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Giro d’ItaliaGiro | – | – | – | – | – | 70 | DNF | – | – | – | DNF |
Tour de FranceTour | 79 | DNF | 123 | – | – | – | DNF | DNF | DNF | – | DNF |
Vuelta a EspañaVuelta | – | – | – | – | – | – | – | 112 | 111 | 128 | – |
Platzierungen bei den Monumenten des Radsports
Monument | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mailand–Sanremo | 140 | – | – | DNF | – | – | 140 | DNF | DNF | – | DNF |
Flandern-Rundfahrt | – | – | 79 | DNF | – | – | 66 | 61 | – | – | 42 |
Paris–Roubaix | 7 | DNF | 19 | DNF | – | – | 1 | 4 | – | 47 | DNF |
Teams
- 1996 Collstrop–Lystex
- 1997 Palmans
- 1998–2001 Crédit Agricole
- 2002–2003 Team Fakta
- 2004 Alessio-Bianchi
- 2005–2007 Liquigas
- 2008 Garmin-Chipotle
- 2009 Magnus Maximus Coffee.com
- 2011–2012 UK Youth Cycling
- 2013 MG-Maxifuel
Weblinks
- Magnus Bäckstedt in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Magnus Bäckstedt in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Magnus Bäckstedt in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Magnus Bäckstedt in der Datenbank der Tour de France (französisch/englisch)
- Offizielle Website
Einzelnachweise
- Phil Jones meets Magnus Bäckstedt. In: brother.co.uk. 25. August 2016, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
- Backstedt blisters sprint. In: eurosport.com. 4. November 2004, abgerufen am 11. November 2018.
- Richard Abraham: Magnus Backstedt announces retirement. Cycling Weekly, 7. Juni 2013, abgerufen am 24. Februar 2014 (englisch).
- Storia di Magnus Backstedt. In: museociclismo.it. Abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
- Thorsten Knobbe: Spektakel Spitzensport. LIT Verlag Münster, 2000, ISBN 978-3-8258-5061-6, S. 178 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Elynor Bäckstedt. In: procyclingstats.com. Abgerufen am 24. September 2018.
- Anna Lewis: This family of four cyclists have all won titles around the world. In: walesonline.co.uk. 10. August 2017, abgerufen am 11. November 2018.
- Richard Tyler: Backstedt returns to competitive racing. In: Cycling News. 7. Februar 2018, abgerufen am 11. November 2018.
- Magnus Backstedt: "I’m not one of these guys who sit at 23kph". In: 220triathlon.com. 26. November 2013, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).