Primož Roglič

Primož Roglič (* 29. Oktober 1989 in Zagorje ob Savi, SR Slowenien, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger slowenischer Skispringer und heutiger Radrennfahrer. Seine bislang größten Erfolge waren die Gesamtsiege bei der Vuelta a España 2019, 2020 und 2021 sowie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio im Einzelzeitfahren.

Primož Roglič
Primož Roglič im September 2019
Zur Person
Geburtsdatum 29. Oktober 1989 (32 Jahre)
Nation Slowenien Slowenien
Disziplin Straße
Fahrertyp Rundfahrer
Körpergröße 177 cm
Renngewicht 65 kg
Zum Team
Aktuelles Team Jumbo-Visma
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2013–2015
2016–
Adria Mobil
Team Lotto NL-Jumbo/Jumbo-Visma
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
Einzelzeitfahren 2020
Grand Tours
Gesamtwertung Vuelta a España 2019, 2020, 2021
drei Etappen Giro d’Italia
drei Etappen Tour de France
neun Etappen Vuelta a España
UCI WorldTour
Lüttich–Bastogne–Lüttich 2020
Gesamtwertung Tour de Romandie 2018, 2019
Gesamtwertung Baskenland-Rundfahrt 2018, 2021
Gesamtwertung Tirreno–Adriatico 2019
Letzte Aktualisierung: 15. August 2021
Primož Roglič
Nation Slowenien Slowenien
Geburtstag 29. Oktober 1989
Geburtsort Zagorje ob Savi, Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Karriere
Verein SK Zagorje
Nationalkader seit 2003
Pers. Bestweite 183 m (Oberstdorf 2011)
Status zurückgetreten
Karriereende 2011
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 1 × 1 × 0 ×
Nationale Medaillen 0 × 1 × 0 ×
 Skisprung-Junioren-WM
Silber 2006 Kranj Team
Gold 2007 Tarvisio Team
Slowenische MeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber 2009 Kranj Team
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix 02. September 2006
 Gesamtwertung Grand Prix 60. (2006)
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC 04. Juli 2003
 COC-Siege (Einzel) 02  (Details)
 Gesamtwertung COC 18. (2005/06)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 2 1 2
letzte Änderung: 12. Januar 2020

Werdegang

Skispringen (2003–2011)

Roglič, der bereits mit acht Jahren mit dem Skispringen begann, gab sein internationales Debüt 2003 beim FIS-Skispringen. Ab Juli 2003 startete er im Skisprung-Continental-Cup. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2006 in Kranj gewann er mit dem Team Silber und ein Jahr später bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Tarvisio Gold. In der Continental-Cup-Saison 2006/07 konnte er erstmals in der Gesamtwertung mit dem achten Platz eine Platzierung unter den besten zehn erreichen. Zuvor hatte er bereits mehrere Continental-Cup-Springen gewinnen können. Da anschließend seine Leistungen stark nachließen, verpasste er den Sprung in den A-Nationalkader und damit in den Skisprung-Weltcup. Bei den Slowenischen Meisterschaften im Skispringen 2009 in Kranj gewann er mit der Mannschaft die Silbermedaille.

Radsportkarriere (ab 2013)

Nach einem schweren Sturz beendete Roglič im Jahr 2011 seine Karriere als Skispringer und wechselte zum Straßenradsport.[1] Von 2013 bis 2015 fuhr Roglič für das slowenische UCI Continental Team Adria Mobil, für das er in der folgenden Saison das Eintagesrennen Kroatien-Slowenien gewann. 2015 konnte er die Gesamtwertung der Slowenien-Rundfahrt und der Tour d’Azerbaïdjan für sich entschieden.

Roglič wechselte 2016 zum niederländischen Team Lotto NL-Jumbo, einem UCI WorldTeam. Beim Giro d’Italia 2016 wurde er Zweiter des Auftaktzeitfahrens, eine hundertstel Sekunde hinter dem Sieger Tom Dumoulin. Er gewann das ca. 40 Kilometer lange Einzelzeitfahren der 9. Etappe. Des Weiteren wurde Roglič slowenischer Zeitfahrmeister und Zehnter im Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

2017 gewann er die Algarve-Rundfahrt und entschied bei der Baskenland-Rundfahrt zwei Etappen für sich. Außerdem gewann er das Zeitfahren bei der Tour de Romandie und wurde Dritter in der Gesamtwertung. Bei der Tour de France 2017 gewann er die 17. Etappe, nachdem er sich am Col du Galibier rund 35 Kilometer vor dem Ziel aus einer Ausreißergruppe hatte absetzen können[2] und wurde damit der erste Slowene, der eine Tour-de-France-Etappe gewann. Zum Ende der Saison gewann er bei den Weltmeisterschaften in Bergen die Silbermedaille im Zeitfahren.

Primož Roglič (l.) auf der 19. Etappe der Tour de France 2018

Im Jahr 2018 gewann Roglič die Gesamtwertung der Baskenland-Rundfahrt, der Tour de Romandie und der Slowenien-Rundfahrt. Zudem gewann er bei der Tour de France 2018 die 19. Etappe, nachdem er in einer Abfahrt attackiert hatte. Er wurde schließlich Vierter der Gesamtwertung.

Roglič gewann 2019 das Etappenrennen Tirreno–Adriatico und zum zweiten Mal die Tour de Romandie, wobei er auch drei der fünf Etappen für sich entscheiden konnte. Im Herbst des Jahres gewann er seine erste Grand Tour, die Vuelta a España, nachdem er mit dem Sieg im Einzelzeitfahren der 10. Etappe die Führung übernommen hatte.

Die durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigte Saison 2020 begann Roglič im Juni mit dem Titelgewinn der slowenischen Straßenmeisterschaften. Im August gewann er die Tour de l’Ain, musste aber das Critérium du Dauphiné in Führung liegend nach einem schweren Sturz vor der letzten Etappe aufgeben.[3] Bei der Tour de France 2020 gewann er die 4. Etappe und trug elf Tage das Gelbe Trikot. Er verlor die Gesamtführung auf der vorletzten Etappe, einem 36,2 Kilometer langen Einzelzeitfahren, an Tadej Pogačar und wurde Gesamtzweiter. Im Oktober gewann er im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe mit Lüttich–Bastogne–Lüttich seinen ersten Klassiker.[4] Im September wiederholte er nach vier Etappensiegen den Vorjahressieg der Vuelta a España. Im Dezember 2020 erhielt Roglic den renommierten Radsportpreis Vélo d’Or.[5]

In der Saison 2021 gewann Roglič drei Etappen bei Paris-Nizza und führte die Gesamtwertung vor dem letzten Tag an, fiel aber nach einem schweren Sturz weit zurück.[6] Er gewann die anschließende Baskenland-Rundfahrt. Bei der Tour de France 2021 stürzte Roglič auf der 3. Etappe wiederum schwer und trat zur 9. Etappe nicht mehr an.[7] Nach der Tour de France wurde er Olympiasieger im Einzelzeitfahren. Bei der Vuelta a España konnte er die hüglige elfte Etappe und auf der siebzehnten Etappe, die Bergankunft am Lagos de Covadonga gewinnen. Bei den zwei Zeitfahren am ersten und letzten Tag der Rundfahrt konnte er seiner Favoritenrolle gerecht werden, wobei er bei letzterem den Gesamtsieg der Vuelta zum dritten Mal in Folge klar für sich entschied.[8] Neben fünf weiteren Top-Ten Ergebnissen wurde er auch zweiter in der Punktewertung und dritter in der Bergwertung des Etappenrennens.

Erfolge als Skispringer

Siege im Winter-Continentalcup

Nr.DatumOrtTyp
1.7. Januar 2006Slowenien PlanicaNormalschanze
2.10. Februar 2007Vereinigte Staaten WestbyGroßschanze

Statistik als Radrennfahrer

Erfolge

2014

2015

2016

2017

2018

2019
2020
2021

Wichtige Platzierungen

Grand Tour20142015201620172018201920202021
 Giro d’ItaliaGiro583
 Tour de FranceTour3842DNF
 Vuelta a EspañaVuelta111
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Monument20142015201620172018201920202021
Mailand–Sanremo67
Flandern-Rundfahrt
Paris–Roubaix
Lüttich–Bastogne–Lüttich113
Lombardei-Rundfahrt401774

Auszeichnungen

Commons: Primož Roglič – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daniel Brickwedde: Roglic: Auf dem zweiten Bildungsweg zu einem Großen? In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 16. September 2019.
  2. Roglic fliegt zum größten Sieg seiner Karriere. In: radsport-news.com. 19. Juli 2017, archiviert vom Original am 21. Juli 2017; abgerufen am 16. September 2019.
  3. Primoz Roglic muss Dauphiné nach Sturz beenden. In: eurosport.de. 16. August 2020, abgerufen am 9. November 2020.
  4. Roglic jubelt am Ende eines Chaossprints in Lüttich. In: radsport-news.com. 4. Oktober 2020, abgerufen am 9. November 2020.
  5. Stephen Farrand: Primoz Roglic wins prestigious Vélo d’Or prize. In: Cycling News. 3. Dezember 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).
  6. Nach zwei Stürzen erlebt Roglic bitteres Déjà Vu. In: radsport-news.com. 14. März 2021, abgerufen am 15. August 2021.
  7. Roglic: „Es ist sinnlos, so weiterzumachen“. 4. Juli 2021, abgerufen am 15. August 2021.
  8. Johannes Aumüller: Die Rückkehr der Mumie. In: Die Rückkehr der Mumie. 6. September 2021, abgerufen am 8. Oktober 2021.
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