Rote Rückennummer
Die Rote Rückennummer ist eine im Straßenradrennen Tour de France vergebene Auszeichnung. Sie wird an den angriffslustigsten Fahrer des gesamten Fahrerfeldes für dessen Kampf- und Sportsgeist vergeben (frz.: „Prix de la combativité du Tour de France“).
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Eingeführt wurde die Wertung 1959. Während der Rundfahrt konnten die Fahrer Punkte sammeln, die, am Ende addiert, den Sieger dieser Wertung ergaben. Allerdings war während der Etappen nicht kenntlich, wer in der Rangliste zur Auszeichnung für den „Preis für den kämpferischsten Fahrer“ in Führung lag.[1] Zudem wurde der Preis bis zur Tour 1980 mehrfach nicht vergeben, seitdem jährlich.
Im Jahr 2003 wurde der Modus geändert: Seit der Tour 2003 startet jeden Morgen der kämpferischste Fahrer des Vortags mit der Roten Rückennummer in die neue Etappe.[2]
Auf der 9. Etappe der Tour de France 2011 erhielten mit Johnny Hoogerland und Juan Antonio Flecha zwei Fahrer die Rote Rückennummer, nachdem sie durch ein Begleitfahrzeug zu Sturz gekommen waren. Nach der 16. Etappe der Tour de France 2016 wurden Julian Alaphilippe und Tony Martin gemeinsam mit der Roten Rückennummer ausgezeichnet. Die beiden Fahrer von der Mannschaft Etixx-Quick Step führten über 170 Kilometer das Rennen an.[3]
Die Auszeichnung ist die einzige bei der Tour, die durch eine Fachjury ermittelt wird. Die Jury, bestehend aus acht Mitgliedern (darunter Sportler, Rennleiter und Journalisten), entscheidet nach jeder Etappe, welcher der Fahrer den besten Kampfgeist gezeigt hat. Der Preis wird nach der Etappe auf dem offiziellen Podium dem Fahrer überreicht. Am Ende der Tour wird in Paris der kämpferischste Fahrer der gesamten Tour von der Jury bestimmt.
Rekordsieger in dieser Kategorie sind Bernard Hinault, Eddy Merckx und Richard Virenque mit jeweils drei Siegen. Einziger deutscher Sieger war bislang Rudi Altig (1966), Sieger aus der Schweiz waren Serge Demierre (1983) und Marc Hirschi (2020).
Sieger Prix de la combativité
- 2021
Franck Bonnamour
- 2020
Marc Hirschi
- 2019
Julian Alaphilippe
- 2018
Daniel Martin
- 2017
Warren Barguil
- 2016
Peter Sagan
- 2015
Romain Bardet
- 2014
Alessandro De Marchi
- 2013
Christophe Riblon
- 2012
Chris Anker Sørensen
- 2011
Jérémy Roy
- 2010
Sylvain Chavanel
- 2009
Franco Pellizotti
- 2008
Sylvain Chavanel
- 2007
Amets Txurruka
- 2006
David de la Fuente
- 2005
Óscar Pereiro
- 2004
Richard Virenque
- 2003
Alexander Winokurow
- 2002
Laurent Jalabert
- 2001
Laurent Jalabert
- 2000
Erik Dekker
- 1999
Jacky Durand
- 1998
Jacky Durand
- 1997
Richard Virenque
- 1996
Richard Virenque
- 1995
Hernán Buenahora
- 1994
Eros Poli
- 1993
Massimo Ghirotto
- 1992
Claudio Chiappucci
- 1991
Claudio Chiappucci
- 1990
Eduardo Chozas
- 1989
Laurent Fignon
- 1988
Steven Rooks
- 1987
J.-F. Bernard
- 1986
Bernard Hinault
- 1985
Maarten Ducrot
- 1984
Bernard Hinault
- 1983
Serge Demierre
- 1982
Régis Clère
- 1981
Bernard Hinault
- 1980
Christian Levavasseur
- 1979 nicht vergeben
- 1978 nicht vergeben
- 1977
Gerrie Knetemann
- 1976
Raymond Delisle
- 1975 nicht vergeben
- 1974
Eddy Merckx
- 1973
Luis Ocaña Pernía
- 1972
Cyrille Guimard
- 1971 nicht vergeben
- 1970
Eddy Merckx
- 1969
Eddy Merckx
- 1968
Roger Pingeon
- 1967
Désiré Letort
- 1966
Rudi Altig
- 1965
Felice Gimondi
- 1964 nicht vergeben
- 1963
Rik Van Looy
- 1962 nicht vergeben
- 1961 nicht vergeben
- 1960 nicht vergeben
- 1959
Gérard Saint
Weblinks
- Reglement der Tour de France 2012 (PDF; 1,5 MB) abgerufen am 2. August 2012 (englisch/französisch)
- letour.fr: Les Statistiques (PDF; 1,5 MB) abgerufen am 2. August 2012 (französisch)
Einzelnachweise
- cvccbike.com: Tour Xtra - Combativity Classification (englisch) abgerufen am 2. August 2012
- profirad.de: Die Gesamtwertung der Tour de France und weitere wichtige Wertungen (Memento des Originals vom 15. Juli 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 2. August 2012
- Joachim Logisch: Etixx-Duo schreibt Tour - Geschichte–Martin: "Man muss auch mal verrückte Sachen wagen!" radsport-news.com, 18. Juli 2016, abgerufen am 19. Juli 2016.