Louison Bobet
Louison Bobet (* 12. März 1925 in Saint-Méen-le-Grand; † 13. März 1983 in Biarritz) war ein französischer Radrennfahrer. Als erster Fahrer konnte Bobet die Tour de France dreimal in Folge gewinnen (1953, 1954, 1955). Bobet trat 1947 zu den Berufsfahrern über, nachdem er zuvor französischer Meister der Amateure geworden war.
Louison Bobet war ein exzellenter Klassikerfahrer und gewann fast alle wichtigen Eintagesrennen, so Mailand–Sanremo (1951), die Lombardei-Rundfahrt (1951), die Flandern-Rundfahrt (1955) und Paris–Roubaix (1956).
1950 hatte Bobet den Bergpreis und dritten Gesamtrang der Tour de France erzielt. Aber erst 1953 gewann er erstmals die Gesamtwertung der Tour und beendete damit die Dominanz italienischer (Gino Bartali, Fausto Coppi) und schweizerischer (Hugo Koblet, Ferdy Kübler) Rennfahrer beim berühmtesten Etappenrennen der Welt. Bobet wiederholte den Toursieg in den darauf folgenden Jahren 1954 und 1955. Später wurde bekannt, dass Bobet während seiner Tourteilnahmen zeitweise ohne sein Wissen gedopt war; dies hatten sein Teammanager sowie sein Pfleger zugegeben.[1]
1954 wurde Bobet Profi-Weltmeister bei der Straßenrad-WM im deutschen Solingen. 1957 gewann er das Eintagesrennen Genua–Nizza. 1959 und 1960 siegte er im Rennen Rom–Neapel–Rom.
Große Bewunderung erregte Bobet im Jahr 1956, als er nach einer Operation am Gesäß das damals längste Eintagesrennen Bordeaux–Paris über 552 Kilometer für sich entscheiden konnte.
Seine Rennfahrerkarriere endete jäh am 15. Dezember 1961, als er gemeinsam mit seinem Bruder Jean einen schweren Autounfall verletzt überlebte. Zu seiner offiziellen Verabschiedung anlässlich des Kriteriums in Chateaulin im Sommer 1962 kamen ihm zu Ehren mehr als 50.000 Zuschauer. Beim abendlichen Festakt erhielt er zwei Tonnen Postkarten, die über eine Aktion von Radio Luxemburg zusammengekommen waren.[2]
Anschließend baute er gemeinsam mit Jean mehrere Thalasso-Therapie-Zentren auf. Einen Tag nach seinem 58. Geburtstag starb Bobet an Krebs.[3]
Bobet war auch ein starker Tischtennisspieler. Er gewann einmal die Meisterschaft der Bretagne. Den Tischtennissport gab er auf, als er bei den französischen Meisterschaften um 1942 in der ersten Runde ausschied.[4]
1953 und 1954 wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt. In seiner Heimatstadt Saint-Méen-le-Grand wurde das „Musee Louison Bobet“ eröffnet.
Weblinks
- Louison Bobet in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Louison Bobet in der Datenbank Mémoire du cyclisme (französisch)
- Louison Bobet in der Datenbank der Tour de France (französisch/englisch)
- Louison Bobet in der Datenbank von ProCyclingStats.com
Einzelnachweise
- Ralf Meutgens (Hrsg.): Doping im Radsport. Delius Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-5245-6, S. 253.
- Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 37/1962. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1962, S. 20.
- Walter Rottiers: Die großen Radsport-Stars. Copress, München 1991, ISBN 3-7679-0343-1, S. 51.
- Zeitschrift DTS. 17, 1955, S. 11 + 13, 1966, S. 35.