Richard Carapaz

Richard Carapaz (* 29. Mai 1993 in El Carmelo) ist ein ecuadorianischer Radrennfahrer. Er gilt als Bergspezialist.[1] 2019 war er der erste Ecuadorianer, der den Giro d’Italia gewann. 2021 errang er in Tokio als erster Südamerikaner die Goldmedaille im olympischen Straßenrennen.

Richard Carapaz
Richard Carapaz in Rosa (2019)
Zur Person
Vollständiger Name Richard Antonio Carapaz Montenegro
Spitzname La Locomotora de Carchi
Geburtsdatum 29. Mai 1993 (28 Jahre)
Nation Ecuador Ecuador
Disziplin Straße
Fahrertyp Bergfahrer
Zum Team
Aktuelles Team Ineos Grenadiers
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2016 (bis Mai)
2016 (ab Juli)-2019
2020–
Strongman-Campagnolo Wilier
Movistar Team
Ineos Grenadiers
Wichtigste Erfolge
Olympische Sommerspiele
– Straßenrennen 2020
UCI World Tour
Gesamtwertung Giro d’Italia 2019
Gesamtwertung Tour de Suisse 2021
Letzte Aktualisierung: 15. August 2021

Kindheit und Jugend

Richard Carapaz wuchs mit zwei Schwestern in dem kleinen Anden-Ort Julio Andrade nahe der Grenze zu Kolumbien auf, der 2950 Meter hoch liegt. Als Jugendlicher bewirtschaftete er gemeinsam mit seinem Großvater den Bauernhof seiner Eltern, da seine Mutter an Brustkrebs erkrankt war. Frühmorgens stand er zum Kühemelken auf, ging anschließend zur Schule, um dann zu trainieren.[2]

Sportlicher Werdegang

Als 15-Jähriger zog Carapaz nach Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, um als Radsportler ausgebildet zu werden. Zu diesem Zeitpunkt war er in seiner Heimat schon als die Lokomotive von Carchi bekannt. Trainiert wird er von der Trainingswissenschaftlerin Iosune Murillo.[2]

Carapaz wurde im Jahr 2013 Panamerikameister der Altersklasse U23 im Straßenrennen. 2015 gewann er die Vuelta de la Juventud, die wichtigste Rundfahrt der U23-Kategorie in Kolumbien.

Nach einem kurzzeitigen Engagement 2016 beim kolumbianischen UCI Continental Team Strongman-Campagnolo Wilier erhielt er im Sommer desselben Jahres einen Vertrag beim spanischen UCI WorldTeam Movistar, für das er mit der Vuelta a España 2017 seine erste Grand Tour bestritt und als 36. der Gesamtwertung abschloss. Beim UCI WorldTour-Rennen Paris–Nizza 2018 erreichte er als Gesamtelfter seine bis dahin wichtigste Platzierung. Im April desselben Jahres gewann er die Gesamtwertung und eine Etappe der Vuelta a Asturias.

2018 gewann Richard Carapaz die Bergankunft der achten Etappe des Giro d’Italia. Damit gewann er als erster Ecuadorianer eine Etappe einer Grand Tour.[1] Er beendete die Italien-Rundfahrt als Gesamtvierter.

Im Jahr darauf gewann Carapaz diese Rundfahrt als erster Radsportler seines Landes, nachdem er auch zwei Etappen für sich entschieden hatte. Dieser Sieg machte ihn in Ecuador zu einem „Volkshelden“. 5000 Fans versammelten sich im Estadio Olímpico Atahualpa von Quito zum Public Viewing. Staatspräsident Lenín Moreno kündigte an, die Steuern auf den Import von Profirädern abzuschaffen.[3][4]

Zur Saison 2020 wechselte Carapaz zum Team Ineos. Auf der 18. Etappe der Tour de France 2020 wurde Carapaz nach langer Flucht Zweiter hinter seinem Teamkollegen und Fluchtbegleiter Michał Kwiatkowski, dem er den Etappensieg überließ. Er beendete die Rundfahrt als Gesamtdreizehnter.[5] Die Vuelta a España 2020 beendete er als Zweiter der Gesamtwertung.

Carapaz gewann die Tour de Suisse 2021. Bei der anschließenden Tour de France komplettierte mit einem dritten Gesamtrang die Podiumsplatzierungen bei allen drei Grand Tours. Knapp eine Woche nach Ende der Tour de France gewann er das Straßenrennen der Olympischen Sommerspiele in Tokio, nachdem er seinen letzten Begleiter Brandon McNulty sechs Kilometer vor dem Ziel abschütteln konnte.[6]

Erfolge

2013

  • Nachwuchswertung Vuelta a Guatemala
  • Panamerikanische Meisterschaften – Straßenrennen (U23)

2017

2018

2019

2020

2021

Grand-Tour-Platzierungen

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Commons: Richard Carapaz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Debütant Carapaz belohnt sich für seine harte Arbeit vor dem Giro. In: radsport-news.com. 11. Mai 2018, abgerufen am 12. Mai 2018.
  2. «Lokomotive von Carchi» - Ecuadorianer Carapaz in Rosa. In: rad-net.de. 30. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019.
  3. Peter Ahrens: Girosieger Carapaz: Ab heute ein Volksheld. In: Spiegel Online. 2. Juni 2019, abgerufen am 2. Juni 2019.
  4. Gonzalo Ruiz Álvarez: 5 000 personas vieron el triunfo de Richard Carapaz en el estadio Atahualpa. In: elcomercio.com. Abgerufen am 2. Juni 2019.
  5. Kwiatkowski und Carapaz Arm in Arm zum Sieg. In: radsport-news.com. 17. September 2020, abgerufen am 18. September 2020.
  6. Carapaz nimmt in Tokio Revanche für die Tour. In: radsport-news.com. 24. Juli 2021, abgerufen am 15. August 2021.
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