André Leducq

André Leducq (* 27. Februar 1904 i​n Saint-Ouen; † 18. Juni 1980 i​n Marseille) w​ar ein französischer Radrennfahrer.

André Leducq
Leducq (r.) mit Georges Speicher während der Tour de France 1933
Plakette zur Erinnerung an Leducq am Haus Rue Michel-Ange 19 in Paris

Nachdem e​r 1924 Straßenweltmeister d​er Amateure geworden w​ar und sowohl 1924 a​ls auch 1925 Französischer Meister, w​urde er 1926 Profi b​eim Team Thomann-Dunlop. Von 1927 b​is 1933 f​uhr er für d​as Team Alcyon-Dunlop. 1934 gründete e​r sein eigenes Team A.Leducq-Mercier, für d​as er b​is 1939 a​n den Start ging.

1924 startete Leducq auch bei den Olympischen Spielen in Paris. Im Straßenrennen wurde er Neunter, während Armand Blanchonnet Gold holte, René Hamel Bronze und Georges Wambst den achten Platz belegte; damit errang die französische Mannschaft Gold in der Mannschaftswertung.[1] Auch wenn man eigentlich Amateur sein musste, um an den Olympischen Spielen damals teilzunehmen[2], so hatte der französische Verband eine elegante Methode des Umgehens der Regeln institutionalisiert: Leducq bekam 1000 Francs pro Monat, weitere 2000 Francs für den Sieg, musste dafür aber Phantasie-Rechnungen schreiben, die der Verband dann erstattete.[3] Seine größten Erfolge hatte er während seiner Zeit bei Alcyon-Dunlop. Bei der Tour de France 1930 übernahm er das Gelbe Trikot nach der neunten Etappe von Learco Guerra, der mit 14:13 Minuten Rückstand auch Gesamt-Zweiter hinter Leducq wurde. Bei seinem Zweiten Sieg 1932 übernahm er das Gelbe Trikot bereits nach der dritten Etappe und hatte bei der Zielankunft in Paris 24:03 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Kurt Stöpel.

Palmarès

Klassierungen bei der Tour de France

  • 1927: 4. Rang (3 Etappensiege)
  • 1928: 2. Rang (4 Etappensiege)
  • 1929: 11. Rang (5 Etappensiege)
  • 1930: 1. Rang (2 Etappensiege)
  • 1931: 10. Rang (1 Etappensieg)
  • 1932: 1. Rang (6 Etappensiege)
  • 1933: 31. Rang (2 Etappensiege)
  • 1935: 17. Rang (1 Etappensieg)
  • 1938: 30. Rang (1 Etappensieg)

Klassierungen in 6-Tage-Rennen

  • 1931 Leducq / Pelissier: 6. Rang (mit 2 Runden Rückstand)
  • 1932 Leducq / Pelissier: 4. Rang (mit 1 Runde Rückstand)
  • 1933 Leducq / Wambst  : 6. Rang (mit 1 Runde Rückstand)
  • 1934 Leducq / Pelissier: 7. Rang (mit 2 Runden Rückstand)
  • 1935 Leducq / Magné  : 8. Rang (mit 1 Runde Rückstand)
  • 1935 Leducq / Speicher : 7. Rang (mit 8 Runden Rückstand)
  • 1936 Leducq / Dagen  : 5. Rang (mit 2 Runden Rückstand)

Anmerkungen

  1. Die Zeiten der drei besten französischen Fahrer wurden für die Mannschaftswertung addiert. Leducq hatte die schlechteste Zeit, ist aber in der olympischen Datenbank trotzdem als Goldmedaillensieger angegeben.
  2. Arnd Krüger: Whose Amateurism? The international standardisation of the 'ama-teur' in the later 19th and early 20th centuries, in: Angela Teja; Arnd Krüger & James Riordan (Hrsg.): Sport e Culture – Sport and Cultures. Atti del IX Congreso internazionale dell' European Committee for Sport History (CESH). Crotone, Italia 26.–29. September 2004. Calopezzati (CVS): Ed. di Convento (ISBN 88-7862-003-3), 2005, 294 – 307.
  3. Jean Durry: Un champion populaire: André Leducq, vinqueur de Tour de France cycliste. Sport/Histoire 1(1988), 1, 123–136
Commons: André Leducq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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