Dschamolidin Abduschaparow
Dschamolidin Mirgarifanowitsch Abduschaparow (usbekisch Jamolidin Mirgarifanovich Abdujaparov; russisch Джамолидин Миргарифанович Абдужапаров; * 28. Februar 1964 in Taschkent, Usbekische SSR) ist ein ehemaliger sowjetischer, später usbekischer Radrennfahrer krimtatarischer Ethnie und nationaler Meister im Radsport. Er galt in den 1980er- und 1990er-Jahren als einer der besten Sprinter im Straßenradsport.
Karriere
Abduschaparow war in den 1980er-Jahren im sowjetischen Nationalteam erfolgreich und gewann unter anderem sechs Etappen der Internationalen Friedensfahrt, wobei er sich viele Duelle im Endsprint mit Olaf Ludwig lieferte. Er war dreimal am Start der Friedensfahrt und hatte 1987 mit dem vierten Platz im Gesamtklassement sein bestes Ergebnis. 1988 gewann er die Sonderwertung um das Weiße Trikot des besten Sprinters. Zweimal konnte er das gelbe Trikot des Spitzenreiters tragen.[1] Er nahm am Straßenrennen der Olympischen Sommerspiele 1988 teil, wurde Zweiter im Sprint der Verfolgergruppe und damit Fünfter des Rennens. Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion wurde er im Jahr 1990 Profisportler.
1991 gelangen Abduschaparow seine beiden ersten von insgesamt neun Tour-de-France-Etappensiegen. Außerdem gewann er in diesem Jahr zum ersten Mal das Grüne Trikot des Siegers der Punktewertung, Er gewann die Punktewertung auch in den Jahren 1993 und 1994. Zweimal, 1993 und 1995, siegte Abduschaparow auf der prestigeträchtigen letzten Etappe auf der Pariser Avenue des Champs-Élysées. Auch bei den anderen beiden großen Landesrundfahrten konnte er Etappen gewinnen: sieben Etappen bei der Vuelta a España, eine beim Giro d’Italia. Durch seine Sprintstärke gewann Abduschaparow dabei auch die Punktewertung der Vuelta a España 1992 und das Maglia ciclamino des Giro d’Italia 1994. Sein größter Erfolg bei Eintagesrennen war 1991 der Sprintsieg im Klassiker Gent–Wevelgem.
Abduschaparow war bekannt für seinen äußerst unruhigen und zum Teil gefährlichen, weit auspendelnden Sprintstil hart an der Grenze des Reglements, was ihm den Beinamen Terror von Taschkent einbrachte. Bei der Tour de France 1991 wurde ihm sein Stil beim Massensprint in Paris zum Verhängnis: Als Führender kam er ohne Bedrängnis durch einen Gegner zu weit nach rechts und hakte in der Bande ein, worauf er kurz vor dem Ziel spektakulär in eine Werbefigur stürzte und dabei einige Konkurrenten in Mitleidenschaft zog. Er musste anschließend mit gebrochenem Schlüsselbein das Rad über die Ziellinie tragen, um das Grüne Trikot zu gewinnen.
Während der Tour de France 1997 wurde Abduschaparow des Dopingmissbrauchs mit Clenbuterol und Bromantan überführt. Nachdem eine Sperre für ein Jahr ausgesprochen worden war, beendete er seine Karriere.
Erfolge
- Amateurerfolge
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- Profierfolge
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Grand-Tour-Platzierungen
Grand Tour | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 |
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Giro d’ItaliaGiro | 132 | 116 | DNF | − | 44 | − | DNF | − |
Tour de FranceTour | 145 | 85 | DNF | 76 | 57 | 56 | 78 | DNF |
Vuelta a EspañaVuelta | − | − | 105 | 63 | − | − | − | − |
Weblinks und Quellen
- Where are they now? Djamolidine Abdoujaparov auf cyclingtips.com (englisch)
- Dschamolidin Abduschaparow in der Datenbank der Tour de France (französisch/englisch)
- Dschamolidin Abduschaparow in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Dschamolidin Abduschaparow in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Dschamolidin Abduschaparow in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
- Maik Märtin: 50 Jahre Course de la Paix. Hrsg.: Deutscher Radsport-Verband der DDR. Agentur Construct, Leipzig 1998, S. 227.