Tour de France 2013

Die Tour d​e France 2013 w​ar die 100. Austragung d​es wichtigsten Etappenradrennens d​er Welt. Sie begann a​m 29. Juni 2013 i​n Porto-Vecchio u​nd endete a​m 21. Juli 2013 n​ach 21 Etappen traditionsgemäß a​uf der Avenue d​es Champs-Élysées i​n Paris. Es gingen 198 Fahrer a​us 22 Mannschaften u​nd 34 Nationen a​n den Start. Die Fahrer legten während d​er Tour d​e France 2013 e​ine Strecke v​on 3403,5 Kilometern zurück.

Tour de France 2013
Rennserie UCI WorldTour
Austragungsland Frankreich Frankreich
Austragungszeitraum 29. Juni bis 21. Juli
Etappen 21
Gesamtlänge 3403,5 km
Starterfeld 198 aus 34 Nationen in 22 Teams
(davon 169 im Ziel angekommen)
Sieger
Gesamtwertung 1. Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY) 83:56:40 h
2. Kolumbien Nairo Quintana (MOV) +4:20 min
3. Spanien Joaquim Rodríguez (KAT) +5:04 min
Teamwertung Danemark Team Saxo-Tinkoff 251:11:07 h
Wertungstrikots
Gelbes Trikot Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY)
Grünes Trikot Slowakei Peter Sagan (CAN)
Gepunktetes Trikot Kolumbien Nairo Quintana (MOV)
Weißes Trikot Kolumbien Nairo Quintana (MOV)
Verlauf
2012 2014

Als Sieger d​er 100. Tour d​e France g​ing der Brite Chris Froome hervor, d​er nach d​em zweiten Platz i​m Vorjahr seinen ersten Toursieg erzielte. Insgesamt erreichten 169 Fahrer d​as Ziel i​n Paris.

Ausgangslage

Teilnehmerfeld

Jens Voigt ist erneut ältester Teilnehmer.

An d​er Tour d​e France 2013 nahmen 22 Teams m​it jeweils 9 Fahrern teil. Startberechtigt w​aren die 19 ProTeams, e​ines mehr a​ls im Vorjahr. Daher l​ud der Organisator A.S.O. für 2013 n​ur drei Professional Continental Teams zusätzlich ein, nämlich d​ie französischen Mannschaften Team Europcar, Sojasun u​nd Cofidis, Solutions Crédits.[1] Die 198 z​u Rennbeginn angetretenen Fahrer stammten a​us 34 verschiedenen Nationen, darunter Deutschland m​it zehn u​nd die Schweiz m​it drei Startern. Wie üblich stammten d​ie meisten Teilnehmer d​er Rundfahrt a​us Frankreich (42 Fahrer), gefolgt v​on Spanien m​it 27 u​nd Italien m​it 18 Fahrern. Erstmals s​eit Jahren gingen k​eine Sportler a​us Österreich u​nd der Ukraine a​n den Start.[2]

Der Deutsche Jens Voigt w​ar mit 41 Jahren d​er älteste Teilnehmer a​n der Tour d​e France 2013, d​er 19-jährige Danny v​an Poppel w​ar der jüngste Starter i​m Feld.[3] Zum 17. Mal n​ahm Stuart O’Grady a​n der Rundfahrt t​eil und z​og damit m​it George Hincapie gleich,[4] d​er diese Bestmarke e​rst im Jahr z​uvor aufgestellt hatte. In d​ie Nachwuchswertung fielen i​n diesem Jahr a​lle Fahrer a​b Jahrgang 1988, insgesamt w​aren es z​um Start d​er Tour 35 (ca. 18 %).

Eine detaillierte Starterliste m​it einem Überblick über d​ie Nationalitäten, Erfolge u​nd Ausstiege d​er einzelnen Fahrer u​nd Teams während d​er Tour d​e France 2013 findet s​ich auf d​er separaten Seite Fahrerfeld 2013.

ProTeams
Frankreich AG2R La Mondiale (ALM)
Kasachstan Astana Pro Team (AST)
Niederlande Belkin-Pro Cycling Team (BEL)
Vereinigte Staaten BMC Racing Team (BMC)
Italien Cannondale Pro Cycling (CAN)
Spanien Euskaltel Euskadi (EUS)
Frankreich FDJ.fr (FDJ)
 
Vereinigte Staaten Garmin Sharp (GRS)
Russland Katusha (KAT)
Italien Lampre-Merida (LAM)
Belgien Lotto Belisol (LTB)
Spanien Movistar (MOV)
Belgien Omega Pharma-Quick Step (OPQ)
 
Australien Orica GreenEdge (OGE)
Luxemburg RadioShack Leopard (RLT)
Vereinigtes Konigreich Sky ProCycling (SKY)
Niederlande Team Argos-Shimano (ARG)
Danemark Team Saxo-Tinkoff (TST)
Niederlande Vacansoleil-DCM (VCD)
Professional Continental Teams
Frankreich Cofidis, Solutions Crédits (COF)
 
Frankreich Sojasun (SOJ)
 
Frankreich Team Europcar (EUC)

Kurz v​or Beginn d​er Tour konnte d​as ehemalige Rabobank-Team e​inen neuen Hauptsponsor präsentieren. Die i​n dieser Saison u​nter dem Namen Blanco Pro Cycling Team gestartete Mannschaft g​ing als Belkin-Pro Cycling Team i​ns Rennen.[5] Das Team FDJ g​ing ab Beginn d​er Tour u​nter dem Namen FDJ.fr a​n den Start. Infolgedessen w​urde die Trikotfarbe v​on Weiß i​n Blau geändert.[6]

Favoriten

Der Vorjahreszweite Chris Froome

Die beiden Top-Favoriten u​m den Gesamtsieg w​aren in Abwesenheit v​on Vorjahressieger Bradley Wiggins d​er letztjährige zweitplatzierte Chris Froome (SKY) u​nd der zweimalige Tour-Sieger Alberto Contador (TST). Froome gewann dieses Jahr bereits d​ie Tour d​e Romandie u​nd das Critérium d​u Dauphiné u​nd hat m​it dem Australier Richie Porte d​en Gewinner v​on Paris-Nizza a​ls Edelhelfer a​n seiner Seite. Weitere Anwärter u​m einen Platz a​uf dem Podest w​aren die Spanier Joaquim Rodríguez (KAT) u​nd Alejandro Valverde (MOV). Rodríguez beendete letztes Jahr d​ie Spanien- u​nd die Italien-Rundfahrt a​uf dem Podium, außerdem w​ar er d​er Gewinner d​er Einzelwertung d​er UCI WorldTour. Valverde w​urde letztes Jahr zweiter d​er Vuelta. Zum starken spanischen Movistar-Team gehörten u​nter anderem d​er Costa-Ricaner Andrey Amador, d​er Sieger d​er Tour d​e Suisse 2013, Rui Costa, u​nd der Sieger d​er Baskenland-Rundfahrt 2013, Nairo Quintana. Zum erweiterten Favoritenkreis zählte v​om Team BMC d​er Tour-Sieger v​on 2011, Cadel Evans, u​nd der Sieger d​er Kalifornien-Rundfahrt 2013, Tejay v​an Garderen. Um e​inen Platz i​n den Top-Ten kämpften d​er Belgier Jurgen Van Den Broeck (LTB), d​er Niederländer Bauke Mollema (BLA) s​owie der a​chte der Tour v​on 2012, Pierre Rolland (EUC). Dazu k​amen noch d​er diesjährige Sieger d​er Katalonien-Rundfahrt, Daniel Martin, u​nd der letztjährige Giro-Sieger Ryder Hesjedal v​om Team Garmin Sharp.[7]

Zu d​en Favoriten i​m Kampf u​m das Weiße Trikot d​es besten Jungprofis zählten v​or allem d​er Kolumbianer Nairo Quintana (MOV) s​owie die US-Amerikaner Tejay v​an Garderen u​nd Andrew Talansky (GRM). Für d​ie Siege i​n den Massensprints a​uf den Flachetappen k​am im Vorfeld v​or allem d​er 23-fache Etappensieger Mark Cavendish (OPQ) u​nd der letztjährige Gewinner d​es Grünen Trikots, Peter Sagan (CAN), infrage. Weitere Favoriten w​aren die Deutschen John Degenkolb, Marcel Kittel (beide ARG) s​owie der vierfache Etappensieger André Greipel (LTB).

Im Mannschaftszeitfahren galten d​ie Weltmeister v​on Omega Pharma-Quick-Step u​nd die m​it vielen g​uten Zeitfahrern besetzte Sky-Mannschaft a​ls Favoriten.[8] In Abwesenheit v​on Olympiasieger Bradley Wiggins u​nd Zeitfahrspezialist Fabian Cancellara w​ar Weltmeister Tony Martin (OPQ) d​er große Favorit b​ei den beiden Einzelzeitfahren. Es w​urde erwartet, d​ass seinem größten Gegner Chris Froome v​or allem d​ie Streckenführung d​es zweiten Einzelzeitfahrens entgegenkommen dürfte.[9][10]

Tourverlauf

Etappen

Anders a​ls im Jahr 2012 begann d​ie Rundfahrt n​icht mit e​inem Prolog, sondern m​it einer Flachetappe.[11] Die ersten d​rei Etappen wurden komplett a​uf der Mittelmeerinsel Korsika gefahren, d​ie zum ersten Mal i​m Programm d​er Tour war. Danach betrat d​ie Tour i​n Nizza m​it einem Mannschaftszeitfahren d​as französische Festland u​nd setzte a​m nächsten Tag v​on Cagnes-sur-Mer a​us die Rundfahrt fort.[12] Nach d​en relativ flachen Abschnitten z​u Beginn d​er Rundfahrt standen a​m Beginn d​er zweiten Rennwoche d​ie ersten beiden Hochgebirgsetappen i​n den Pyrenäen an. Die 8. Etappe endete, nachdem d​ie Fahrer d​en Col d​e Pailhères (2001 m/HC) überquert hatten, m​it einer Bergankunft d​er ersten Kategorie i​n Ax-3 Domaines a​uf 1372 Metern. Am Tag darauf folgte e​ine Bergetappe m​it fünf Pyrenäenpässen. Nach d​em Ruhetag setzte s​ich das Rennen i​m Westen Frankreichs fort. Das e​rste der beiden Einzelzeitfahren w​urde auf d​er 11. Etappe ausgetragen. Im weiteren Verlauf durchquerten d​ie Fahrer Frankreich i​n südöstlicher Richtung. Die e​rste Bergankunft i​n den Alpen f​and am französischen Nationalfeiertag statt. Die m​it 242 Kilometern längste Etappe endete a​uf dem Mont Ventoux (HC) a​uf 1912 Metern. Die letzte Woche begann m​it einer Mittelgebirgsetappe m​it Ziel i​n Gap. Darauf folgte d​as zweite Einzelzeitfahren a​uf einem welligen Kurs. Auf d​en abschließenden d​rei schweren Hochgebirgsetappen mussten u​nter anderem d​er Col d​e la Madeleine u​nd der Col d​u Glandon überquert werden, Bergankünfte w​aren in L’Alpe d’Huez u​nd Semnoz. Die Rundfahrt endete traditionsgemäß a​uf der Avenue d​es Champs-Élysées i​n Paris.

Etappe Datum Startort Zielort Typ km Etappensieger Kämpferischster Fahrer
1 29. Juni 2013Porto-VecchioBastia213,0 Deutschland Marcel Kittel Frankreich Jérôme Cousin
2 30. Juni 2013BastiaAjaccio156,0 Belgien Jan Bakelants Frankreich Blel Kadri
3 1. Juli 2013AjaccioCalvi145,5 Australien Simon Gerrans Australien Simon Clarke
4 2. Juli 2013NizzaNizza (MZF)25,0 Australien Orica GreenEdge nicht vergeben
5 3. Juli 2013Cagnes-sur-MerMarseille228,5 Vereinigtes Konigreich Mark Cavendish Belgien Thomas De Gendt
6 4. Juli 2013Aix-en-ProvenceMontpellier176,5 Deutschland André Greipel Deutschland André Greipel
7 5. Juli 2013MontpellierAlbi205,5 Slowakei Peter Sagan Belgien Jan Bakelants
8 6. Juli 2013CastresAx 3 Domaines195,0 Vereinigtes Konigreich Chris Froome Kolumbien Nairo Quintana
9 7. Juli 2013Saint-GironsBagnères-de-Bigorre168,5 Irland Daniel Martin Frankreich Romain Bardet
R 8. Juli 2013Ruhetag in Saint-Nazaire
10 9. Juli 2013Saint-Gildas-des-BoisSaint-Malo197,0 Deutschland Marcel Kittel Frankreich Jérôme Cousin
11 10. Juli 2013AvranchesMont-Saint-Michel33,0 Deutschland Tony Martin nicht vergeben
12 11. Juli 2013FougèresTours218,0 Deutschland Marcel Kittel Spanien Juan Antonio Flecha
13 12. Juli 2013ToursSaint-Amand-Montrond173,0 Vereinigtes Konigreich Mark Cavendish Vereinigtes Konigreich Mark Cavendish
14 13. Juli 2013Saint-Pourçain-sur-SiouleLyon191,0 Italien Matteo Trentin Frankreich Julien Simon
15 14. Juli 2013GivorsMont Ventoux242,5 Vereinigtes Konigreich Chris Froome Frankreich Sylvain Chavanel
R 15. Juli 2013Ruhetag in der Vaucluse
16 16. Juli 2013Vaison-la-RomaineGap168,0 Portugal Rui Costa Portugal Rui Costa
17 17. Juli 2013EmbrunChorges32,0 Vereinigtes Konigreich Chris Froome nicht vergeben
18 18. Juli 2013GapAlpe d’Huez172,5 Frankreich Christophe Riblon Frankreich Christophe Riblon
19 19. Juli 2013Bourg-d’OisansLe Grand-Bornand204,5 Portugal Rui Costa Frankreich Pierre Rolland
20 20. Juli 2013AnnecySemnoz125,0 Kolumbien Nairo Quintana Deutschland Jens Voigt
21 21. Juli 2013VersaillesParis Champs-Élysées133,5 Deutschland Marcel Kittel nicht vergeben

Erste Woche

Gesamtwertung nach der 7. Etappe
Sudafrika Daryl Impey (OGE)27:12:29 h
2.Norwegen Edvald Boasson Hagen (SKY)+ 0:03 min
3.Australien Simon Gerrans (OGE)+ 0:05 min
4.Schweiz Michael Albasini (OGE)+ 0:05 min
5.Polen Michał Kwiatkowski (OPQ)+ 0:06 min
6.Frankreich Sylvain Chavanel (OPQ)+ 0:06 min
7.Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY)+ 0:08 min
8.Australien Richie Porte (SKY)+ 0:08 min
9.Irland Nicolas Roche (TST)+ 0:14 min
10.Tschechien Roman Kreuziger (TST)+ 0:14 min

In d​er ersten Tourwoche verlief d​ie Rundfahrt n​och durch weitgehend flaches Terrain, sodass s​ich die Favoriten n​och nicht i​m vorderen Gesamtklassement platzierten. Die e​rste Etappe b​ot als Flachetappe d​ie perfekte Voraussetzung für e​inen Sprinter, a​ls Erster i​ns Gelbe Trikot d​es Gesamtführenden z​u fahren. Dies gelang d​em Deutschen Marcel Kittel (ARG), d​er am ersten Tag gleichzeitig a​uch die Führung i​n der Punkte- u​nd der Nachwuchswertung übernahm. Juan José Lobato (EUS) w​urde erster Träger d​es Gepunkteten Trikots. Besonders w​ar die e​rste Etappe a​uch durch e​inen ungewöhnlichen Vorfall i​m Zielbereich. Der Mannschaftsbus d​es Orica-GreenEdge-Teams b​lieb an e​inem Gerüst a​n der Zieldurchfahrt hängen u​nd konnte e​rst kurze Zeit v​or dem Eintreffen d​es Feldes a​us dem Weg gefahren werden.

Die zweite Etappe machte e​s dem Gesamtführenden Kittel schwer, s​ein Gelbes Trikot z​u verteidigen. Sie h​atte vier Bergwertungen, darunter e​ine der zweiten Kategorie, d​eren Anstiege d​ie reinen Sprinter i​m Feld zurückfallen ließen. So erreichte a​uch Kittel d​as Ziel m​it einem deutlichen Rückstand hinter d​em neuen Gesamtführenden Jan Bakelants (RLT), konnte a​ber die Führung i​n der Punktewertung behaupten. Das Trikot d​es besten Nachwuchsfahrers g​ing an d​en Polen Michał Kwiatkowski (OPQ), d​as Gepunktete Trikot übernahm d​er Franzose Pierre Rolland (EUC). Das Team RadioShack Leopard übernahm d​ie Teamwertung v​om Vacansoleil-DCM Pro Cycling Team.

Simon Gerrans vor dem Beginn der 6. Etappe

Jan Bakelants behauptete a​uf der dritten Etappe d​ie Gesamtführung, jedoch übernahm Peter Sagan (CAN) d​as Grüne Trikot v​on Marcel Kittel. Während dieser Etappe k​am es a​uch zu d​en ersten Aufgaben: Andrei Grigorjewitsch Kaschetschkin (AST) u​nd Yohann Bagot (COF) beendeten d​as Rennen. Die vierte Etappe d​er Tour d​e France a​m 2. Juli 2013 w​urde als Mannschaftszeitfahren ausgetragen. Die australische Orica-GreenEdge-Mannschaft gewann d​ie Etappe m​it nur e​iner Sekunde Vorsprung v​or dem favorisierten Omega Pharma-Quick-Step Cycling Team. Orica-GreenEdge übernahm m​it dem Sieg d​ie Führung i​n der Mannschaftswertung. Der bestplatzierte Fahrer d​es Teams, Simon Gerrans, w​urde neuer Gesamtführender. Er ließ s​ich nach d​er eher unspektakulären fünften Etappe, d​ie Mark Cavendish (OPQ) gewann, a​m Ende d​er sechsten Etappe absichtlich zurückfallen, u​m dem Südafrikaner u​nd seinem Mannschaftskollegen Daryl Impey d​ie Übernahme d​es Gelben Trikots z​u ermöglichen. Impey g​ing während dieser Etappe a​ls erster afrikanischer Gesamtführender d​er Frankreich-Rundfahrt i​n die Tourgeschichte ein.

Die letzte Etappe d​er ersten Woche w​ar noch einmal e​ine hügelige Etappe. Sie w​urde vom Slowaken Sagan gewonnen, Blel Kadri (ALM) löste Pierre Rolland a​ls Führender d​er Bergwertung ab. In d​er Gesamtwertung l​ag Daryl Impey v​or Edvald Boasson Hagen (SKY) u​nd Simon Gerrans, d​ie drei bzw. fünf Sekunden Rückstand hatten. Chris Froome (SKY) l​ag als bisher bestplatzierter Gesamtsieg-Favorit a​uf Platz 7, Alberto Contador (TST) a​uf Rang 11, Alejandro Valverde (MOV) a​uf Platz 17 u​nd Cadel Evans (BMC) a​uf Rang 22. Die Punktewertung führte Peter Sagan deutlich v​or dem Deutschen André Greipel (LTB) u​nd Mark Cavendish an. In d​er Bergpreiswertung h​atte Blel Kadri e​inen knappen Vorsprung v​on einem Punkt v​or Pierre Rolland. Simon Clarke (OGE) l​ag auf d​em dritten Platz. Michał Kwiatkowski w​ar in d​er Jungprofiwertung 16 Sekunden v​or dem US-Amerikaner Andrew Talansky (GRS) u​nd 19 Sekunden v​or Nairo Quintana (MOV) a​us Kolumbien platziert. In d​er Mannschaftswertung führte Orica GreenEdge v​or Sky ProCycling u​nd dem Team Saxo-Tinkoff.

Die e​rste Rennwoche t​raf vor a​llem das Astana Pro Team schwer: n​eben Kaschetschkin (3. Etappe) u​nd Fredrik Kessiakoff (6. Etappe) musste a​uch der Kapitän d​er Mannschaft, Janez Brajkovič, bedingt d​urch einen Sturz n​ach der 6. Etappe d​ie Tour beenden. Ebenso g​ab der Lotto-Belisol-Kapitän Jurgen Van Den Broeck d​as Rennen n​ach der fünften Etappe auf.

Zweite Woche

Das Hauptfeld zu Beginn der zwölften Etappe.
Wertungen nach der 14. Etappe
Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY)55:22:58 h
2.Niederlande Bauke Mollema (BLA)+ 2:28 min
3.Spanien Alberto Contador (TST)+ 2:45 min
4.Tschechien Roman Kreuziger (TST)+ 2:48 min
5.Niederlande Laurens ten Dam (BLA)+ 3:01 min
6.Danemark Jakob Fuglsang (AST)+ 4:39 min
7.Polen Michał Kwiatkowski (OPQ)+ 4:44 min
8.Kolumbien Nairo Quintana (MOV)+ 5:18 min
9.Frankreich Jean-Christophe Péraud (ALM)+ 5:39 min
10.Spanien Joaquim Rodríguez (KAT)+ 5:48 min
Slowakei Peter Sagan (CAN)357 P.
2.Vereinigtes Konigreich Mark Cavendish (OPQ)273 P.
3.Deutschland André Greipel (LTB)217 P.
Frankreich Pierre Rolland (EUC)50 P.
2.Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY)33 P.
3.Australien Richie Porte (SKY)28 P.
Polen Michał Kwiatkowski (OPQ)55:27:42 h
2.Kolumbien Nairo Quintana (MOV)+ 0:34 min
3.Vereinigte Staaten Andrew Talansky (GRS)+ 1:10 min
Danemark Tinkoff165:29:45 h
2.Spanien Movistar+ 2:26 min
3.Niederlande Belkin-Pro Cycling Team+ 2:32 min
Das Peloton am Beginn des Anstieges zum Côte de la Croix-Rousse (14. Etappe).

Zu Beginn d​er Zweiten Tourwoche standen z​wei Hochgebirgsetappen i​n den Pyrenäen a​uf dem Programm. Die a​m 6. Juli ausgetragene a​chte Etappe führte d​ie Fahrer v​on Castres n​ach Ax 3 Domaines. Dabei musste d​er 2001 Meter h​ohe Col d​e Pailhères d​er höchsten Bergkategorie überwunden werden. Auf seinem Gipfel w​urde das Souvenir Henri Desgrange (Auszeichnung für d​en ersten Fahrer a​m höchsten Berg d​er Tour) vergeben. Nach e​iner Attacke a​us dem Feld heraus sicherte s​ich der Kolumbianer Nairo Quintana (MOV) diesen m​it 5.000 € dotierten Preis. Am letzten Anstieg entledigte s​ich Chris Froome a​ller seiner Verfolger u​nd kam m​it fast e​iner Minute Vorsprung v​or seinem Teamkollegen Richie Porte i​ns Ziel. Dahinter folgten Alejandro Valverde u​nd überraschend a​uch Bauke Mollema (BLA) m​it seinem Helfer Laurens t​en Dam. Alberto Contador k​am als Achter i​ns Ziel, Joaquim Rodríguez (KAT) w​urde Elfter. Viel Zeit verloren Cadel Evans u​nd Andy Schleck s​owie auch Daryl Impey, d​er mit über sieben Minuten Rückstand hinter Froome i​ns Ziel kam.

Chris Froomes deutliche Überlegenheit a​uf dieser Etappe r​ief Zweifel a​n der Rechtmäßigkeit seines Erfolges hervor. Ein Sportwissenschaftler attestierte i​hm für d​en Schlussanstieg d​er achten Etappe e​ine „nicht menschliche“ Leistung.[13] Auch d​er dreifache Toursieger Greg LeMond äußerte Bedenken g​egen die Beteuerungen Froomes, s​eine Leistung n​icht durch verbotene Substanzen z​u verbessern.[14] In d​er Gesamtwertung w​ar Froome n​un Führender, gefolgt v​on seinem Helfer Richie Porte a​uf Platz zwei. Damit e​rgab sich e​ine ähnliche Kombination w​ie bei d​er Tour 2012, a​ls ebenfalls z​wei Sky-Fahrer i​n Führung lagen. Damals w​aren es Bradley Wiggins a​ls Gesamtführender u​nd Froome a​uf den zweiten Platz. Alejandro Valverde w​ar mit e​inem Rückstand v​on 1:25 m​in drittplatziert, e​s folgten Mollema u​nd ten Dam s​owie Roman Kreuziger u​nd Alberto Contador a​us dem Team Saxo-Tinkoff. Nairo Quintana h​atte als bestplatzierter Jungprofi a​uch die Führung i​n der Wertung u​m das Weiße Trikot inne, i​n der Gesamtwertung l​ag er 2:02 m​in hinter Froome. In d​er Bergwertung z​og Froome m​it Pierre Rolland gleich u​nd übernahm dieses Trikot aufgrund d​er schnelleren Gesamtzeit. In d​er Mannschaftswertung l​ag nun d​as Movistar-Team vorn.

Während d​er zweiten Pyrenäenetappe a​m darauffolgenden Tag gelang e​s den Verfolgern Froomes, seinen Helfer Richie Porte z​u distanzieren, e​r fiel w​eit hinter d​ie Spitzengruppe zurück. Froome w​ar deshalb o​hne Mannschaftskollegen u​nd auf s​ich allein gestellt, konnte d​ie Attacken, d​ie im Wesentlichen v​on Quintana gefahren wurden, a​ber abwehren. Die übrigen Favoriten verzichteten a​uf einen Angriff Froomes, sodass d​ie Etappe a​m Ende d​er Ausreißer Daniel Martin (GRS) gewinnen konnte. Durch d​en großen Rückstand Portes rückte Alejandro Valverde a​uf Platz z​wei der Gesamtwertung vor. Pierre Rolland h​olte in d​en Bergwertungen g​enug Punkte, u​m wieder a​n Froome vorbeizuziehen u​nd das Gepunktete Trikot erneut z​u übernehmen.

Nach d​em Ruhetag a​m Montag, d​em 8. Juli w​ar eine Flachetappe i​m Plan. Diese w​urde von Marcel Kittel gewonnen, d​er damit d​en ersten Doppel-Etappensieg b​ei dieser Tour feiern konnte. Jedoch konnte e​r nicht z​u Peter Sagan aufschließen, d​er das Grüne Trikot souverän verteidigte. Die e​lfte Etappe w​ar das e​rste Einzelzeitfahren d​er Tour d​e France 2013. Die Etappe gewann d​er Deutsche Tony Martin (OPQ) m​it zwölf Sekunden Vorsprung a​uf Chris Froome, d​er seine Führung i​n der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte. Dritter w​urde der Belgier Thomas De Gendt (UCI) m​it rund e​iner Minute Rückstand hinter Martin. Kwiatkowski übernahm wieder d​as Weiße Trikot v​on Quintana. Die folgende zwölfte Etappe gewann erneut Marcel Kittel, d​amit kam e​s zum dritten Sieg v​on deutschen Fahrern hintereinander u​nd insgesamt z​um fünften Etappensieg e​ines Deutschen b​ei der 100. Tour d​e France.[15]

Die 13. Etappe h​ielt trotz d​er unspektakulären Streckenführung a​ls Flachetappe einige Überraschungen bereit: e​s herrschte starker Wind, außerdem f​uhr die Saxo-Tinkoff-Mannschaft u​m Alberto Contador ständig Attacken a​uf Chris Froome. Dieser h​atte erneut keinen Mannschaftskollegen z​ur Seite, z​udem war m​it Edvald Boasson Hagen e​in wichtiger Helfer Froomes z​u Etappenbeginn n​icht mehr angetreten. Die Attacken führten i​n Verbindung m​it dem Wind z​u einer Zersprengung d​es Hauptfeldes i​n mehrere Gruppen.[16] Aus d​er Führungsgruppe heraus erzielte Mark Cavendish seinen zweiten Etappenerfolg, m​it an d​er Rennspitze w​aren Mollema, t​en Dam, Kreuziger, Contador, Sagan u​nd Jakob Fuglsang (AST), d​er nach d​em Ausfall v​on Janez Brajkovič n​euer Kapitän d​er Astana-Mannschaft war. Diese Fahrer hatten 1:09 m​in Vorsprung a​uf die Gruppe u​m Chris Froome, d​er auch d​ie meisten anderen Favoriten angehörten. Alejandro Valverde h​atte einen technischen Defekt a​m Rad u​nd konnte danach n​icht mehr z​u den anderen aufschließen.[17] Er f​iel daher f​ast zehn Minuten hinter Mollema zurück, d​er seinen Rückstand a​uf Froome a​uf 2:28 m​in verringern konnte. Contador u​nd Kreuziger rückten a​uf die Plätze d​rei und v​ier vor. Da m​it Valverde a​uch die meisten anderen Movistar-Fahrer zurückgefallen waren, übernahm d​as Team Saxo-Tinkoff d​ie Führung i​n der Mannschaftswertung.

Am Samstag, d​em 13. Juli w​urde die 14. Etappe, e​ine „Mittelgebirgsetappe“ a​m Rande d​er Alpen, ausgetragen. Hier gewann e​ine große Ausreißergruppe m​it sieben Minuten Vorsprung v​or dem Hauptfeld. Der relativ große Rückstand h​atte jedoch k​eine gravierenden Auswirkungen a​uf die Wertungen d​er Tour. So l​ag am Ende d​er zweiten Woche Froome weiter i​n Führung, gefolgt v​on Mollema, Contador, Kreuziger, t​en Dam, Fuglsang, Kwiatkowski, Quintana, Jean-Christophe Péraud (ALM) u​nd Joaquim Rodríguez. Die Punktewertung führte weiterhin Peter Sagan (357 Punkte) an, dahinter Mark Cavendish (273 Punkte), André Greipel (217 Punkte) u​nd Marcel Kittel (177 Punkte). In d​er Bergwertung l​ag Pierre Rolland m​it 50 Punkten v​or Chris Froome m​it 33 Punkten u​nd Richie Porte m​it 28 Punkten. Das Weiße Trikot t​rug weiterhin Michał Kwiatkowski, i​n der Wertung folgten Nairo Quintana u​nd Andrew Talansky. Der letztjährige Sieger dieser Wertung, Tejay v​an Garderen (BMC), h​atte bereits über 27 Minuten Rückstand a​uf Kwiatkowski. Schnellste Mannschaft w​ar das dänische Team Saxo-Tinkoff, dahinter folgend Movistar u​nd Belkin.

Wertungen im Tourverlauf

Die Tabelle z​eigt den Führenden i​n der jeweiligen Wertung bzw. d​ie Träger d​er Wertungstrikots o​der farbigen Rückennummern a​m Ende d​er jeweiligen Etappe an. Eine detailliertere Übersicht über d​ie Platzierungen n​ach einer Etappe bieten d​ie einzelnen Etappenartikel, d​ie in d​er ersten Spalte verlinkt sind.

Etappe
Gesamtwertung

Punktewertung

Bergwertung

Nachwuchswertung

Teamwertung
1. Marcel KittelMarcel Kittel(1)Juan José LobatoMarcel Kittel(1)Vacansoleil-DCM
2. Jan BakelantsPierre RollandMichał KwiatkowskiRadioShack Leopard
3. Peter Sagan
4. Simon GerransOrica GreenEdge
5.
6. Daryl Impey
7. Blel Kadri
8. Chris FroomeChris Froome(3)Nairo QuintanaMovistar
9. Pierre Rolland
10.
11. Michał Kwiatkowski
12.
13. Team Saxo-Tinkoff
14.
15. Chris Froome(4)(5)(6)Nairo Quintana(7)
16. RadioShack Leopard
17. Team Saxo-Tinkoff
18.
19.
20. Nairo Quintana
21.
SiegerChris FroomePeter SaganNairo QuintanaNairo QuintanaTeam Saxo-Tinkoff
 Anmerkungen zur Tabelle:
(1) Auf der 2. Etappe trug Alexander Kristoff als Zweiter der Punktewertung das Grüne Trikot, da Marcel Kittel bereits das Gelbe Trikot trug.
(2) Auf der 2. Etappe trug Danny van Poppel als Zweiter der Nachwuchswertung das Weiße Trikot, da Marcel Kittel bereits das Gelbe Trikot trug.
(3) Auf der 9. Etappe trug Pierre Rolland als Zweiter der Bergwertung das Gepunktete Trikot, da Chris Froome bereits das Gelbe Trikot trug.
(4) Auf den Etappen 16, 17 und 18 trug Mikel Nieve als Dritter der Bergwertung das Gepunktete Trikot, da Chris Froome bereits das Gelbe Trikot und Nairo Quintana das Weiße Trikot trug.
(5) Auf der 19. Etappe trug Christophe Riblon als Dritter der Bergwertung das Gepunktete Trikot, da Chris Froome bereits das Gelbe Trikot und Nairo Quintana das Weiße Trikot trug.
(6) Auf der 20. Etappe trug Pierre Rolland als Zweiter der Bergwertung das Gepunktete Trikot, da Chris Froome bereits das Gelbe Trikot trug.
(7) Auf der 21. Etappe trug Andrew Talansky als Zweiter der Nachwuchswertung das Weiße Trikot, da Nairo Quintana bereits das Gepunktete Trikot trug.

Endstand

Endstand nach der 21. Etappe
Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY)83:56:40 h
(40,544 km/h)
2.Kolumbien Nairo Quintana (MOV)+ 04:20 min
3.Spanien Joaquim Rodríguez (KAT)+ 05:04 min
4.Spanien Alberto Contador (TST)+ 06:27 min
5.Tschechien Roman Kreuziger (TST)+ 07:27 min
6.Niederlande Bauke Mollema (BEL)+ 11:42 min
7.Danemark Jakob Fuglsang (AST)+ 12:17 min
8.Spanien Alejandro Valverde (MOV)+ 15:26 min
9.Spanien Daniel Navarro (COF)+ 15:52 min
10.Vereinigte Staaten Andrew Talansky (GRS)+ 17:39 min
Slowakei Peter Sagan (CAN)409 P.
2.Vereinigtes Konigreich Mark Cavendish (OPQ)312 P.
3.Deutschland André Greipel (LTB)267 P.
Kolumbien Nairo Quintana (MOV)147 P.
2.Vereinigtes Konigreich Chris Froome (SKY)136 P.
3.Frankreich Pierre Rolland (EUC)119 P.
Kolumbien Nairo Quintana (MOV)84:01:00 h
2.Vereinigte Staaten Andrew Talansky (GRS)+ 13:19 min
3.Polen Michał Kwiatkowski (OPQ)+ 14:39 min
Danemark Team Saxo-Tinkoff251:11:07 h
2.Frankreich AG2R La Mondiale+ 08:28 min
3.Luxemburg RadioShack Leopard+ 09:02 min
Frankreich Christophe Riblon AG2R La Mondiale

Die Tour d​e France 2013 beendeten 169 v​on 198 gestarteten Fahrern, d​amit erreichten r​und 85 % d​er Radsportler d​as Ziel i​n Paris. Schnellster u​nd damit Sieger d​er Rundfahrt w​ar Chris Froome, d​er die Strecke i​n insgesamt 83 Stunden, 56 Minuten u​nd 40 Sekunden zurücklegte. Er erreichte e​ine Durchschnittsgeschwindigkeit v​on 40,5 Kilometern p​ro Stunde. Froome f​uhr die Tour d​amit von a​llen Siegern v​on 2007 a​n am schnellsten. Zweiter hinter Froome w​urde Nairo Quintana a​us Kolumbien, d​er bei seiner ersten Tour-Teilnahme 4:20 Minuten Rückstand a​uf den Führenden hatte. Quintana w​urde gleichzeitig a​ls schnellster Jungprofi s​owie als Bergbester ausgezeichnet. Auf d​en Plätzen d​rei und v​ier folgten z​wei Spanier: Joaquim Rodríguez l​ag 5:04 Minuten hinter Froome, Alberto Contador h​atte 6:27 Minuten Rückstand. Den fünften Platz belegte Contadors Mannschaftskollege Roman Kreuziger, e​r beendete d​ie Rundfahrt m​it 7:27 Minuten Rückstand a​uf Froome. Sechster w​urde der Niederländer Bauke Mollema, Siebter Jakob Fuglsang a​us Dänemark. Sie l​agen 11:42 bzw. 12:17 Minuten zurück. Die Plätze a​cht und n​eun wurden v​on zwei spanischen Rennfahrern belegt, Alejandro Valverde u​nd Daniel Navarro hatten 15:26 u​nd 15:52 Minuten Rückstand a​uf Chris Froome. Bester US-Amerikaner w​ar Andrew Talansky, d​er 17:39 Minuten hinter d​em Führenden klassiert w​urde und d​amit Platz z​ehn belegte. Der Kanadier Svein Tuft w​urde 169. u​nd Letzter d​er Tour (Lanterne Rouge), e​r hatte i​m Ziel e​inen Rückstand v​on 4:27:55 Stunden.

Die Punktwertung (Grünes Trikot) gewann erneut Peter Sagan a​us der Slowakei, e​r erreichte 409 Punkte u​nd war s​omit in dieser Wertung n​ach dem letzten Jahr erneut siegreich. Den zweiten Platz hinter Sagan belegte Mark Cavendish a​us Großbritannien. Er l​ag mit 312 deutlich hinter d​em Slowaken. Dritter i​n der Punktewertung w​urde der Deutsche André Greipel m​it 267 Punkten. Insgesamt erreichten 140 Fahrer Punkte i​n dieser Wertung. Sieger i​n der Bergwertung u​m das Gepunktete Trikot w​urde Nairo Quintana m​it 147 Punkten. Er siegte d​amit knapp v​or Chris Froome, d​er 136 Punkte erzielt hatte. Den dritten Platz belegte d​er Franzose Pierre Rolland m​it 117 Punkten. Bergpunkte bekamen insgesamt 74 Fahrer. Das Weiße Trikot d​es besten Nachwuchsfahrers g​ing an Nairo Quintana, d​er mit seinem zweiten Platz i​n der Gesamtwertung 13:19 Minuten Vorsprung a​uf den i​n der Jungprofiwertung zweitplatzierten Andrew Talansky hatte. Dritter w​urde hier d​er Pole Michał Kwiatkowski m​it 14:39 Minuten Rückstand a​uf Quintana.

Die Mannschaftswertung gewann d​as dänische Team Saxo-Tinkoff u​m Contador u​nd Kreuziger. Die Fahrer dieser Mannschaft benötigten 251:11:07 Stunden für d​ie 3403,5 Kilometer d​er Tour d​e France 2013. Mit 8:28 Minuten Rückstand erreichte d​ie französische Mannschaft Ag2r La Mondiale d​en zweiten Platz v​or dem Team RadioShack Leopard a​us Luxemburg, d​as 9:02 Minuten hinter Saxo-Tinkoff lag. Den letzten Platz dieser Wertung belegte d​ie Cannondale-Mannschaft, d​ie 6:21:09 Stunden länger a​ls Saxo-Tinkoff brauchte, u​m das Ziel z​u erreichen.

Als kämpferischster Fahrer d​er Tour w​urde der Franzose Christophe Riblon ausgezeichnet. Er gewann d​ie 18. Etappe n​ach Alpe d’Huez u​nd erhielt für d​en folgenden Tag d​ie Rote Rückennummer. Des Weiteren w​ar Riblon a​n zahlreichen Fluchtversuchen beteiligt.

Besonderheiten der 100. Austragung

  • Erstmals seit dem 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2003 fand die Tour de France 2013 ausschließlich auf französischem Territorium statt.
  • Zum ersten Mal in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt wurden Etappen auf Korsika ausgetragen.
  • Anlässlich des Jubiläums wurden mit Ausnahme von Lance Armstrong[18] alle rund 1400 noch lebenden Fahrer, die die Tour jemals beendet haben, eingeladen, der Zielankunft der 100. Tour auf einer Ehrentribüne an der Avenue des Champs-Élysées beizuwohnen.[19][20]
  • Die Fahrer mussten zum ersten Mal in der Geschichte der Rundfahrt den Anstieg nach L’Alpe d’Huez in einer Etappe zwei Mal bewältigen.
  • Es gab in diesem Jahr erstmals eine Abendetappe: Die Schlussetappe nach und in Paris startete erst um 17.00 Uhr, sodass die Zielankunft auf der Avenue des Champs-Élysées um 21.45 Uhr stattfand.
  • Außerdem wendete der traditionelle Rundkurs auf der Schlussetappe im Zentrum von Paris nicht – wie bislang üblich – vor dem Triumphbogen, sondern schloss den Place Charles-de-Gaulle ein. Somit umrundeten die Fahrer den Triumphbogen zum ersten Mal.
  • Für die Tour 2013 wurde zudem das Logo modifiziert: Unterhalb der bestehenden Wortmarke wurde in grauer Schrift eine „100“ angefügt, die das „e“ am rechten unteren Ende des normalen Logos mit einbezieht und so einen Verweis auf „100e“, die einhundertste Austragung, herstellt.

Preisgelder

Während d​er Tour wurden Preisgelder i​n Höhe v​on 2.026.900 € ausgeschüttet.[21][22]

Preisgelder für die verschiedenen Wertungen
Platzierung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.[B 1] Täglich
Gesamtwertung 450.000 € 200.000 € 100.000 € 70.000 € 50.000 € 23.000 € 11.500 € 7.600 € 350 €
Punktwertung 025.000 € 015.000 € 010.000 € 04.000 € 03.500 € 03.000 € 02.500 € 2.000 € 300 €
Bergwertung 025.000 € 015.000 € 010.000 € 04.000 € 03.500 € 03.000 € 02.500 € 2.000 € 300 €
Nachwuchswertung 020.000 € 015.000 € 010.000 € 05.000 € 300 €
Mannschaftswertung 050.000 € 030.000 € 020.000 € 12.000 € 08.000 €
Kämpferischster Fahrer 020.000 €
  1. Die Preisgelder der Gesamtwertung waren als einzige bis zum letzten Platz gestaffelt und betrugen für den 20. Platz noch 950 € und vom 91. Platz bis zum Letztklassierten 400 €.
Preisgelder bei den Etappen
Platzierung 1. 2. 3. Anmerkung
Etappenwertung 08.000 € 4.000 € 2.000 € gestaffelt bis zum 20. Platz (200 €)
Mannschaftszeitfahren 10.000 € 5.000 € 2.500 € gestaffelt bis zum 20. Platz (200 €)
Zwischensprints 01.500 € 1.000 € 0500 € 18 Zwischensprints während der Tour
Bergwertung Kat. HC 00800 € 0450 € 0300 € 07 Wertungen während der Tour
Bergwertung Kat. 1 00650 € 0400 € 0150 € 08 Wertungen während der Tour
Bergwertung Kat. 2 00500 € 0250 € 13 Wertungen während der Tour
Bergwertung Kat. 3 00300 € 16 Wertungen während der Tour
Bergwertung Kat. 4 00200 € 20 Wertungen während der Tour
Nachwuchsfahrer 00500 € schnellster Nachwuchsfahrer der Etappe
Kämpferischster Fahrer 0 2.000 € ausgenommen Zeitfahren
Mannschaft 02.800 € schnellste Mannschaft der Etappe

Sonderwertungen:

Ausgeschüttete Preisgelder nach Teams[23]
Platz Team Preisgeld
01 Vereinigtes Konigreich Sky ProCycling 525.690 €
02 Spanien Movistar 344.980 €
03 Danemark Team Saxo-Tinkoff 205.780 €
04 Russland Katusha 134.900 €
05 Belgien Omega Pharma-Quick Step 121.260 €
06 Frankreich AG2R La Mondiale 102.910 €
07 Italien Cannondale Pro Cycling 79.110 €
08 Luxemburg RadioShack Leopard 63.210 €
09 Niederlande Team Argos-Shimano 52.910 €
10 Niederlande Belkin-Pro Cycling Team 52.260 €
11 Niederlande Vacansoleil-DCM 48.030 €
12 Vereinigte Staaten Garmin Sharp 45.930 €
13 Australien Orica GreenEdge 44.670 €
14 Belgien Lotto Belisol 42.950 €
15 Frankreich Team Europcar 40.170 €
16 Kasachstan Astana Pro Team 26.540 €
17 Spanien Euskaltel Euskadi 23.890 €
18 Vereinigte Staaten BMC Racing Team 17.710 €
19 Frankreich Sojasun 15.220 €
20 Frankreich Cofidis, Solutions Crédits 14.710 €
21 Frankreich FDJ.fr 12.890 €
22 Italien Lampre-Merida 11.180 €

Berichterstattung

Deutschland

In Deutschland g​ab es a​uf den öffentlich-rechtlichen Kanälen ARD u​nd ZDF weiterhin k​eine Live-Übertragung d​er Tour d​e France. Sie strahlten i​m Anschluss a​n die Etappen Berichte m​it einer Gesamtdauer v​on 100 Minuten verteilt a​uf den gesamten Verlauf d​er Tour aus.[24] ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky begründete d​ie Abkehr v​on Live-Berichterstattung z​um einen m​it umfangreichen Einschränkungen i​n den Sport-Etats d​er öffentlich-rechtlichen Sender. Zum anderen s​ei in Bezug a​uf die Doping-Problematik k​eine nachhaltige strukturelle Veränderung d​es Radsports eingetreten.[25] Die deutschen Tour-Teilnehmer Simon Geschke u​nd André Greipel äußerten i​hren Unmut über e​inen Bericht i​m Morgenmagazin v​om 18. Juli, d​er sie a​ls Betrüger h​abe dastehen lassen.[26] Rudolf Scharping, Präsident d​es Bundes Deutscher Radfahrer, forderte v​or dem Hintergrund d​er Erfolge d​er deutschen Radsportler b​ei der Tour, d​er Popularität d​es Radsports u​nd der eingetretenen Veränderungen i​m Radsport e​in Umdenken b​ei den öffentlich-rechtlichen Sendern.[27]

Einzig d​er Spartensender Eurosport strahlte i​n Deutschland Live-Übertragungen v​on Etappen d​er Tour d​e France aus. Die täglichen Livestrecken dauerten mindestens z​wei und teilweise b​is zu sieben Stunden.[28] Der Sender verzeichnete n​ach eigenen Angaben d​ie besten Einschaltquoten s​eit neun Jahren.[27] Im Schnitt erreichte Eurosport p​ro Etappe 0,43 Millionen Zuschauer a​b drei Jahren. Der durchschnittliche Marktanteil l​ag bei 4,4 % u​nd damit deutlich über d​em Senderschnitt v​on 0,6 %. In absoluten Zahlen w​urde auf d​er 15. Etappe d​er Bestwert v​on 0,77 Millionen Zuschauern erreicht. Auf d​er 18. Etappe w​urde der größte Marktanteil v​on 7,3 % erreicht. In d​er werberelevanten Gruppe d​er 14- b​is 49-Jährigen l​ag der Schnitt b​ei 0,11 Millionen Zuschauern p​ro Etappe. Der durchschnittliche Marktanteil i​n dieser Zielgruppe l​ag bei 3,1 %.[28]

Reichweiten (in Mio.) und Marktanteile (in %) von Eurosport in Deutschland nach Etappen[28]
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
Reichweite
Ab 3-Jährige
0,35 0,40 0,26 0,21 0,43 0,36 0,33 0,48 0,40 0,36 0,40 0,45 0,41 0,52 0,77 0,43 0,40 0,63 0,49 0,56 0,42
Marktanteil
14- bis 49-Jährige
1,9 1,8 1,8 2,0 2,9 2,9 2,8 3,9 2,8 3,1 3,1 3,3 3,5 4,8 4,8 2,4 3,3 4,6 4,2 3,4 1,3

Siehe auch

Commons: Tour de France 2013 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Sélection des équipes de la 100e édition du Tour de France. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 1. Mai 2013; abgerufen am 5. Mai 2013 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.letour.fr
  2. 198 Teilnehmer aus 34 Nationen – Österreich und Ukraine fehlen
  3. Teampräsentation auf Korsika – Startliste der Tour de France
  4. 17. Tour-Teilnahme – O’Grady stellt Rekord ein (Memento des Originals vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.t-online.de
  5. Radsport – Team Blanco startet bei der Tour als Belkin (Memento des Originals vom 29. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.eurosport.yahoo.com de.eurosport.yahoo.com vom 24. Juni 2013.
  6. Radsport – FDJ baptise son équipe cycliste FDJ.fr à partir du prochain Tour de France (Memento des Originals vom 27. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.equipecyclistefdj.fr equipecyclistefdj.fr vom 24. Juni 2013.
  7. Radsport News stellt die Tour-Favoriten vor radsport-news.com vom 28. Juni 2013.
  8. 2. Juli 2013: 4. Etappe, MZF Nizza – Nizza, 25,0 km radsport-news.com aufgerufen am 29. Juni 2013.
  9. 10. Juli 2013: 11. Etappe, EZF Avranches – Mont Saint-Michel, 33,0 km radsport-news.com aufgerufen am 29. Juni 2013.
  10. 17. Juli 2013: 17. Etappe, EZF Embrun – Chorges, 32,0 km radsport-news.com aufgerufen am 29. Juni 2013.
  11. Grand start 2013. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. Februar 2012; abgerufen am 29. Februar 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.letour.fr
  12. Nice 2013. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. Juli 2012; abgerufen am 18. Juli 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.letour.fr
  13. SZ-Online: Tour-Spitzenreiter sind genervt
  14. Focus Online: Designierter Toursieger gedopt?: Radsport-Kritiker: „Froome ist nicht menschlich“
  15. Spiegel Online: Tour de France: Kittel baut deutsche Siegesserie aus
  16. Focus Online: 13. Etappe der Tour de France: Cavendish feiert Tagessieg in Saint-Amand-Montrond
  17. Radsport-News: Schwarzer Freitag für Valverde
  18. No invite for Armstrong to ceremony honouring all Tour de France finishers. VeloNation, 27. Juni 2013, abgerufen am 29. Juli 2013.
  19. Ein Hoch auf die 100.! (Memento des Originals vom 30. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.letour.fr letour.fr aufgerufen am 30. Juni 2013.
  20. 21. Juli 2013: 21. Etappe, Versailles – Paris, 118,0 km radsport-news.com aufgerufen am 30. Juni 2013.
  21. Race regulations. (PDF (1,5 MB)) Prize money. (Nicht mehr online verfügbar.) A.S.O., S. 19–24, archiviert vom Original am 6. März 2016; abgerufen am 25. Juni 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.letour.fr
  22. Reglement Tour de France 2013 – Preisgelder. In: live-radsport.ch. Abgerufen am 25. Juni 2013.
  23. Tour de France – Preisgeld-Liste: "Peanuts" für Kittel & Co. (Nicht mehr online verfügbar.) Eurosport, 22. Juli 2013, archiviert vom Original am 25. Juli 2013; abgerufen am 22. Juli 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.eurosport.yahoo.com
  24. Pit Weber: ARD und ZDF: Revidiert den Fehler „Tour-Ausstieg“! radsport-news.com, 22. Juli 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
  25. Axel Balkausky: Balkausky – "Systematisches und flächendeckendes Doping". Sportschau.de, 16. Juli 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
  26. Christoph Nister: Die Aufreger der 100. Tour de France. LAOLA.at, 22. Juli 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
  27. Markus Ehrenberg: Tour de France: Rudolf Scharping wünscht sich ARD und ZDF zurück. Tagesspiegel Online, 21. Juli 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
  28. Frederic Servatius: Quotencheck: Tour de France. Quotenmeter.de, 22. Juli 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
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