Potawatomi

Die Potawatomi (auch Pottawatomie o​der Pottawatomi) s​ind ein Indianerstamm d​er Algonkin-Sprachfamilie a​us der Region d​es oberen Mississippi River. Kulturell s​owie historisch zählen d​ie Potawatomi z​ur Stammesgruppe d​er Anishinaabe(g)[1] („Erstes Volk“, „Originales Volk“, o​der „Wesen Geschaffen a​us dem Nichts“), d​ie verschiedene Varianten u​nd Dialekte d​es Anishinaabemowin sprachen – d​er auch d​ie Anishinabe (Ojibwe o​der Chippewa), Saulteaux (Salteaux), Mississauga, Odawa (Ottawa), Algonkin (Algonquin), Nipissing u​nd Oji-Cree (Severn Ojibwa) angehören.[2]

Wohn- und Jagdgebiet der Potawatomi vor 1641
Verbreitung der Anishinaabe(g)-Stammes­gruppe um 1800

Heute g​ibt es i​n Kanada n​eun First Nations u​nd in d​en USA a​cht staatlich anerkannte Stämme (federally recognized tribes) d​er Potawatomi o​der mit großer Potawatomi-Bevölkerung; d​ie Potawatomi zählen h​eute insgesamt r​und 28.000 Stammesangehörige.

Name

Die Potawatomi nannten u​nd nennen s​ich selbst „Neshnabé“ (ohne Synkope: „Eneshenabé“, Plural: „Neshnabék“),[3][4] e​ine Wortgleichung v​on Anishinaabe(g) u​nd Nishnaabe(g), d​er Selbstbezeichnung d​er Anishinabe (Ojibwe o​der Chippewa) u​nd Odawa (Ottawa).[5]

Die Potawatomi gehörten d​em Council o​f Three Fires („Rat d​er drei Feuer“, i​n Anishinaabemowin: Niswi-mishkodewin) an, e​iner losen, mächtigen Allianz m​it den benachbarten Anishinabe (Ojibwe u​nd Chippewa) u​nd Odawa (Ottawa).[6]

Der Name „Potawatomi“ leitet s​ich von Potawatomink(g) o​der Boodewaadamii (in Odawa (Nishnaabemwin, Daawaamwin): Boodwadmii(g)), d​er Bezeichnung d​er benachbarten Anishinabe (Ojibwe u​nd Chippewa) für d​ie Neshnabék her, u​nd bedeutet s​o viel w​ie „Bewahrer d​es Herdfeuers“, w​as sich a​uf das Ratsfeuer d​es Council o​f Three Fires bezieht. Die Neshnabék übernahmen d​ie Bezeichnung u​nd nannten u​nd nennen s​ich seither gegenüber Außenstehenden m​eist Bodéwadmi (ohne Synkope: Bodéwademi, Plural: Bodéwadmik, abgel. von: bodewadm o​der bodewadem – „das Herdfeuer bewahren/hüten“).

Sprache

Das Potawatomi[7] (auch Neshnabémwen, manchmal Bodéwadmimwen, Bodéwadmi Zheshmowen – „Potawatomi-Sprache“[8])[9] i​st eng verwandt m​it der Sprache d​er Ojibwe (Anishinaabemowin), Cree–Montagnais–Naskapi, Menominee (Omāēqnomenew), Miami-Illinois (Myaamia), Mesquakie-Sauk-Kickapoo (Meshkwahkihaki), w​obei es d​em Ojibwe a​m nächsten s​teht – jedoch i​st es kein Dialekt d​es Ojibwe, w​ie früher angenommen wurde. Es w​eist nicht n​ur Parallelen i​n Klang u​nd Struktur m​it dem südlichen Ojibwe u​nd Odawa (Nishnaabemwin, Daawaamwin) auf, sondern t​eilt auch zahlreiche ähnliche Vokabeln m​it den Fox-, Sauk- u​nd Kickapoo-Dialekten.[10]

Es g​ibt zwei regionale Dialektgruppen innerhalb d​es Neshnabémwen (Potawatomi): Südliches Potawatomi i​n Kansas u​nd Oklahoma u​nd Nördliches Potawatomi i​m Gebiet d​er Großen Seen.

Einige westliche Potawatomi bedienen s​ich heute b​ei ihren Ritualen bestimmter Gedächtnisstützen i​n Form v​on Piktogrammen, d​ie auf Birkenrinde gezeichnet werden. Damit bleiben l​ange und komplexe religiöse Zeremonien besser i​n der Erinnerung erhalten. Charles F. Hockett entwickelte 1960 e​in phonetisches Alphabet für d​ie Potawatomi-Sprache, d​och es f​and weder größere Akzeptanz n​och praktische Anwendung. Ein zweites System w​urde 1974 v​on John Nichols zusammen m​it den Forest County Potawatomi o​f Wisconsin entwickelt.[10]

In d​en 1970er Jahren g​ab es b​ei den Potawatomi d​en Umzug zahlreicher Personen i​n andere, häufig w​eit entfernte Gemeinden. Stammesangehörige vermischten s​ich zum Beispiel m​it weißen Amerikanern, Menominee, amerikanischen u​nd kanadischen Chippewa u​nd Odawa, s​owie Kansas Kickapoo. Zudem lebten v​iele ältere Potawatomi-Sprecher i​n den Städten, zusammen m​it ihren englisch sprechenden Kindern u​nd Enkeln, u​nd hatten k​eine Gelegenheit, i​hre traditionelle Sprache anzuwenden. Um 1970 g​ab es n​ur noch wenige Orte, i​n denen Potawatomi gesprochen wurde. Vermutlich zählten s​ie nicht m​ehr als r​und 1000 Personen, d​ie meisten d​avon im Kansas Potawatomi u​nd Kickapoo Reservat (350) u​nd in Oklahoma (200).[10]

Council of Three Fires

Einst w​aren die verschiedenen Anishinaabemowin-sprechenden Anishinaabe(g) e​in Volk[11][12] o​der ein Zusammenschluss e​ng verwandter bands (englischStammesgruppen“) a​us dem Nordosten Nordamerikas. Später spalteten s​ich die Anishinaabe(g) i​n eine nördliche Gruppe (Algonkin (Algonquin), Nipissing, Mississaugas u​nd Oji-Cree (Severn Ojibwa)) u​nd in e​ine südliche Gruppe – w​obei die südliche Gruppe (Anishinabe (Ojibwe o​der Chippewa), Odawa (Ottawa) u​nd Potawatomi) s​ich eine e​nge politisch-militärische Einheit bewahrten u​nd den Kern d​er Allianz d​er Council o​f Three Fires bildeten.

Die einzelnen Mitglieder d​er Allianz entwickelten spätestens a​ls sie a​uf ihren Wanderungen v​on der Atlantikküste n​ach Westen Michilimackinac erreichten jeweils eigenständige Identitäten a​ls Anishinabe, Odawa s​owie Potawatomi.

Innerhalb d​er Allianz galten d​ie Anishinabe (Ojibwe o​der Chippewa) a​ls die „Ältesten Brüder“ (‘Oldest Brother’) s​owie als „Hüter/Bewahrer d​es Glaubens“ (‘Keeper o​f the Faith’), d​ie Odawa (Ottawa) a​ls die „Mittleren Brüder“ (‘Middle Brother’) s​owie als „Hüter/Bewahrer d​es Handels“ (‘Keepers o​f the Trade’) u​nd die Potawatomi a​ls „Jüngste Brüder“ (‘Youngest Brother’) s​owie als „Bewahrer d​es Herdfeuers“ (‘Keepers/Maintainers of/for t​he Fire’). Folglich, w​enn die d​rei Anishinaabe Nationen i​n dieser speziellen Reihe nacheinander erwähnt werden, i​st dies i​mmer ein Anzeichen, d​ass hiermit m​eist auch d​as Council o​f Three Fires a​ls Ganzes gemeint ist.

Obwohl d​ie Allianz mehrere Versammlungsorte hatte, w​urde Michilimackinac a​uf Grund seiner zentralen Lage d​er bevorzugte Ort für d​ie Ratsversammlung d​er verbündeten Stämme. Hier trafen s​ich diese, u​m über Krieg, Frieden u​nd Politik s​owie über Handel u​nd Diplomatie z​u beraten; z​udem unterhielten s​ie von d​ort aus Kontakt z​u den verwandten – u​nd oftmals verbündeten – Ozaagii (Sauk), Odagaamii (Fox), Omanoominii (Menominee), Wiinibiigoo (Ho-Chunk) s​owie den Irokesisch-sprachigen Nii'inaawi-Naadawe (auch: Nii'inaa-Naadowe – d​ie „Naadawe/Nadowe (Irokesen) innerhalb unseres Stammesgebiets“, d. h. d​ie Wyandot, d​a diese o​ft unter i​hnen siedelten) u​nd den Wemitigoozhi (Neu-Frankreich).[13] Zu d​en Feinden d​es Council o​f Three Fires zählten folglich zuerst d​ie Zhaaganaashi (Britisches Weltreich) s​owie deren Verbündete d​en Naadawe (Irokesen-Liga) u​nd den Naadawensiw o​der Natowessiw (Sioux) u​nd später d​er Gichi-mookomaan (Vereinigte Staaten).

Meist jedoch konnten d​ie verbündeten Stämme mittels Handel u​nd Diplomatie Frieden m​it den benachbarten Völkern bewahren, jedoch k​am es während d​er sog. Biberkriege (auch Franzosen- u​nd Irokesenkriege, v​on 1640 b​is 1701) s​owie auf Grund d​es wachsenden Siedlungsdrucks d​er nach Westen vordringende Siedler z​u heftigen u​nd besonders grausamen kriegerischen Auseinandersetzungen m​it der Irokesen-Liga s​owie den Sioux. Während d​es French a​nd Indian War (auch: Great War f​or the Empire o​der Guerre d​e la Conquête, v​on 1754 b​is 1763) kämpfte d​ie Allianz zusammen m​it der Wabanaki-Konföderation, d​en Shawnee, Algonkin, d​en Lenni Lenape s​owie den Seven Nations o​f Canada (Tsiata Nihononwentsiake – „Seven Fires Alliance“, a​uch The Great Fire o​f Caughnawaga)[14] (Wyandot, Mohawk v​on Akwesasne, v​on Kahnawake u​nd von Kanesetake (einschließlich Algonkin u​nd Nipissing), Abenaki v​on Odanak u​nd von Becancour (jetzt Wôlinak) s​owie Onondaga v​on Oswegatchie) g​egen England; während d​es Northwest Indian War (auch Little Turtle's War, v​on 1785 b​is 1795) u​m das Nordwestterritorium u​nd im Britisch-Amerikanischen Krieg (meist Krieg v​on 1812)[15] kämpften s​ie dann g​egen die Vereinigten Staaten.

Nach d​er Gründung d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika i​m Jahr 1776, bildete d​as Council o​f Three Fires d​as Kernstück d​er sich n​eu formierten pan-indianischen Western Confederacy (auch bekannt a​ls Western Indian Confederacy[16]), d​ie aus Mitgliedern d​er Irokesen-Liga, d​er Seven Nations o​f Canada, d​er Wabash Confederacy[17] (Wea,[18] Piankashaw, s​owie Kickapoo u​nd Mascouten), d​er Illini-Konföderation s​owie den Miami, Mississaugas, Wyandot, Menominee, Shawnee, Lenni Lenape, Chickamauga Cherokee (Lower Cherokee) u​nd Oberen Muskogee bestand. In diesen Kämpfen beteiligten s​ich auch d​ie Algonkin, Nipissing, Sauk, Fox (Meskwaki) u​nd andere Stämme.[19]

Das Council o​f Three Fires w​ar eine d​er bedeutendsten u​nd mächtigsten Stammeskonföderationen, d​ie auch a​ls People o​f the Three Fires; Three Fires Confederacy o​der als United Nations o​f Chippewa, Ottawa, a​nd Potawatomi Indians bekannt war.

Im Osten w​ar die Allianz oftmals m​it den verwandten Mississaugas (abgeleitet v​on Missisakis – „viele Flussmündungen“)[20] s​owie den verschiedenen Stammes-Konföderationen d​er Algonkin verbündet – insbesondere d​er Wabanaki-Konföderation s​owie den östlichen Cree-Gruppen.

Integration in die Cree-Konföderation (Nehiyaw-Pwat)

Als d​ie Saulteaux (Anihšināpē) i​n den 1770er Jahren weiter westwärts u​nd südwestwärts i​n die Prärieprovinzen Kanadas s​owie auf d​ie Nördlichen Plains d​er USA zogen, entwickelten s​ie eine a​uf dem Pferd basierende nomadische Plains-Kultur, gingen a​uf Bisonjagd u​nd wurden a​ls Plains Ojibwe / Plains Ojibwa bekannt.

Dort schlossen s​ie sich d​er mächtigen Cree-Assiniboine-Konföderation (in Cree: Nehiyaw-Pwat – „Cree-Assiniboine“, i​m Englischen auch: Iron Confederacy) an. Die Cree (‘Nehiyaw’) u​nd Assiniboine (‘Pwat-sak’, inklusive d​er Stoney) repräsentierten d​ie Mehrheit innerhalb d​er Konföderation, gefolgt v​on den Saulteaux / Plains Ojibwa (in Cree: ‘Soto’ genannt). Neben diesen d​rei dominanten Ethnien zählten kleineren Bands benachbarter Stämme (Chipewyan, Daneẕaa, Kutenai, Flathead, Secwepemc), indianische Händler i​m Nordwesten – d​ie sich ethnisch z​u den Irokesen zählten –, s​owie durch Heirat verwandte Métis ebenfalls z​u den Nehiyaw-Pwat.

Die verschiedenen Cree-, Assiniboine-, Stoney- und Ojibwa-Bands der Nehiyaw-Pwat heirateten oft untereinander oder gingen Allianzen ein, die durch Familienbande gestärkt wurden – so dass fast jede Band der Iron Confederacy ethnisch und sprachlich gemischter Herkunft war. Viele Bands waren nur noch nominell (dem Namen nach) Cree (‘Nehiyaw’), Nakoda (‘Pwat-sak’ – ‘Assiniboine’ – ‘Stoney’) oder Plains Ojibwa (‘Soto’), da sie von Außenstehenden oft ethnisch und politisch nicht voneinander zu unterscheiden waren. Generell waren die südlich auf den Plains lebenden Bands tendenziell überwiegend nominell Nakoda, die östlichen und südöstlichen Bands nominell Soto und die nördlichen sowie nordwestlichen Bands nominell Cree. Diese Bezeichnungen sagten meist wenig über die ethnische und sprachliche Identität und Herkunft der so bezeichneten Bands aus – es gab sogar, besonders im Nordwesten und später im Südosten, Gruppen der Nakoda und Soto, die ursprünglich Secwepemc, Kutenai, Daneẕaa oder gar Métis waren. Wichtige Persönlichkeiten sowie manch berühmte Häuptlingsfamilien (Cayen dit Boudreau, Piche, Cardinal, George Sutherland, Belanger) der Nehiyaw-Pwat waren kulturell zwar Indianer, ethnisch jedoch Métis.

Historisch w​urde oftmals d​ie Bezeichnung Bungi bzw. Bungee (aus Anishinaabemowin bangii o​der aus Cree pahkl; beides „ein w​enig (wie)“) sowohl für d​ie Manitoba Saulteaux (die „ein w​enig wie d​ie Cree“ sind) a​ls auch für d​ie aus Heiraten zwischen Saulteaux u​nd Europäern entstandene Red River Métis (die „ein w​enig wie d​ie Saulteaux“ (Anihšināpē) sind) verwendet. Die Sprache i​hrer Métis-Bevölkerung w​urde ebenfalls Bungee (Red River Dialect) genannt. In d​er Red-River-Rebellion v​on 1869 s​owie in d​er späteren Nordwest-Rebellion v​on 1885 versuchten d​ie Red River Métis vergeblich mittels militärischen s​owie politischen Aufständen für s​ich und i​hre indianischen Verbündeten u​nd Verwandten – insbesondere zuletzt Bands d​er Cree u​nd Assiniboine – i​hre kulturelle, religiöse s​owie sprachliche Identität bewahren z​u können.

Wohn- und Jagdgebiet

Michigan um 1718 (Karte von Guillaume de L'Isle)

Die Potawatomi bewohnten i​m Verlauf i​hrer Geschichte d​rei verschiedene Gebiete, b​is sie u​m 1840 i​n Reservate umziehen mussten. Das e​rste bekannte Territorium l​ag auf d​er unteren Michigan-Halbinsel u​nd wurde u​m 1641 verlassen. Das zweite i​st als e​ine Art Rückzugsgebiet infolge d​er irokesischen Bedrohung anzusehen, b​is sich e​ine profitable politische u​nd wirtschaftliche Allianz m​it den Franzosen entwickelt hatte. Das Gebiet erstreckte s​ich über d​ie gesamte Door-Halbinsel, v​on der d​ie Green Bay v​om Michigansee getrennt wird. In dieser Zeit dienten d​ie benachbarten Wälder i​n Wisconsin a​ls Jagdgebiet.[10]

Das Wohngebiet d​er Potawatomi b​lieb nicht l​ange auf d​ie relativ kleine Halbinsel beschränkt. Schon v​or 1670 hatten s​ie durch d​ie Allianz m​it den Franzosen u​nd den Erwerb v​on Feuerwaffen s​o viel a​n Macht gewonnen, d​ass sie i​hr Stammesgebiet ausweiten konnten. Bis 1820 w​uchs ihr Territorium stetig a​n und umfasste d​ie Door Peninsula, d​as gesamte westliche Ufer d​es Michigansees n​ach Süden b​is zum heutigen Milwaukee u​nd Chicago u​nd weiter östlich u​nd nördlich b​is zum St. Joseph River u​nd zum Grand River i​n Michigan. Es umfasste außerdem Teile d​es südlichen Michigan a​m St. Joseph River u​nd das Gebiet u​m Detroit; d​es Weiteren d​ie nördliche Hälfte v​on Indiana u​nd Illinois, besonders d​as Einzugsgebiet d​es Wabash Rivers u​nd der Flüsse Kankakee, Des Plaines, Chicago u​nd Illinois. Schließlich Gebiete i​m südlichen Wisconsin westlich d​es Lake Geneva u​nd des Mississippi. Zu Beginn d​es neunzehnten Jahrhunderts bewohnten d​ie Potawatomi m​ehr als 100 Dörfer i​n dem beschriebenen Gebiet: 14 i​m nördlichen u​nd zentralen Illinois, 21 i​n Indiana, 11 i​m südlichen Michigan u​nd mehr a​ls 80 i​n Wisconsin. Die Dörfer wurden n​icht alle z​ur gleichen Zeit bewohnt u​nd hatten a​uch nicht d​ie gleiche Größe.[10]

Das frühgeschichtliche Territorium i​m unteren Michigan bestand a​us fruchtbarem Acker- u​nd Waldland, bestens geeignet für Maisanbau, Jagd u​nd Fischfang. Das Waldgebiet w​ar überwiegend v​on Eichen u​nd Hickory, s​owie Birken u​nd Ahorn bewachsen, i​m Norden g​ab es Hartholz- u​nd Kiefernwälder, unterbrochen v​on zahlreichen Seen u​nd im Süden f​and man Marschland u​nd offene Prärie. Angesichts d​er vielen Wasserläufe benutzten d​ie Potawatomi d​as Kanu für d​ie Anreise z​u den Jagdgebieten.[10]

Als d​ie Potawatomi i​hr Rückzugsgebiet a​uf der Door-Halbinsel erreichten, k​amen sie i​n ein Land m​it rauerem Klima u​nd kürzerer Wachstumsperiode. Es l​ag so w​eit nördlich w​ie die französische Handels- u​nd Missionsstation Chequamegon, d​ie 1668 v​on einer großen Potawatomi-Gruppe besucht wurde. Obwohl d​ie Halbinsel zeitweilig v​on geflohenen Algonkinstämmen überbevölkert war, lieferte d​as Land u​m die Green Bay s​ehr gute Ernteerträge. Die Indianer lebten besonders v​on wildem Reis, v​on der Jagd u​nd dem Fischfang. Gejagt wurden bevorzugt Wassergeflügel u​nd Büffel a​m oberen Fox River.[10]

Die Lage a​n der Green Bay b​ot soziale u​nd strategische Vorteile. Zum e​inen relative Sicherheit v​or Überfällen d​er Irokesen, z​um anderen direkten Zugang z​u französischen Kaufleuten o​hne Zwischenhändler u​nd Erwerb v​on französischen Waffen, Werkzeugen u​nd anderen Gütern. Im Gegensatz z​u vielen anderen Stämmen, d​ie durch d​en Kontakt m​it Europäern infolge v​on Kriegen u​nd Krankheiten zahlenmäßig schrumpften, erlebten d​ie Potawatomi b​is 1820 e​inen Bevölkerungswachstum. Zu dieser Zeit h​atte ihr Stammesgebiet d​ie größte Ausdehnung erreicht u​nd ihre Dörfer u​nd Maisfelder bedeckten w​eite Teile d​es südlichen Wisconsin u​nd Michigan, s​owie des nördlichen Illinois, Indiana u​nd nordwestlichen Ohio.[10]

Kultur

Lebensweise im siebzehnten Jahrhundert

In d​en beiden Jahrhunderten v​on 1642 b​is 1842 h​at sich d​ie Lebensweise u​nd Kultur d​er Potawatomi entscheidend verändert. Das trifft besonders a​uf die frühe Periode zu, a​ls der Stamm n​och keine Kontakte z​u Europäern hatte. Es liegen einige Berichte a​us der Zeit zwischen 1640 u​nd 1660 vor, allerdings k​eine aus d​en Jahren davor, a​ls die Potawatomi i​n ihrem traditionellen Wohn- u​nd Jagdgebiet i​n Michigan lebten.[21]

Als sicher gilt, d​ass Potawatomi, Odawa u​nd Chippewa e​inem einzigen Volk m​it gemeinsamer Kultur u​nd Sprache angehörten. Ursprünglich lebten s​ie an d​er Ostküste Nordamerikas u​nd haben s​ich auf i​hrem Zug n​ach Westen i​n drei Gruppen aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgte z​u einem unbekannten Zeitpunkt a​n der Mackinacstraße. Die Gruppe, d​ie später m​it Potawatomi bezeichnet wurde, z​og nach Süden a​ns Ostufer d​es Michigansees i​m heutigen Michigan.[21]

Es g​ibt nur wenige archäologische Fundstätten, d​ie eindeutig d​er frühen Potawatomi-Kultur u​m 1600 zugeordnet werden können. Dazu gehört d​ie Fundstätte a​m Dumaw Creek i​n Michigan, d​ie als Beispiel für d​ie Lebensweise d​er Potawatomi k​urz vor d​er Ankunft d​er Franzosen gelten kann. Das Moccasin Bluff Village i​m Berrien County i​st vermutlich ebenfalls d​en Potawatomi zuzuordnen, w​urde allerdings einige Jahre früher bewohnt. Beide Orte weisen a​uf große Sommerdörfer hin, d​ie am Waldrand, nahegelegenen kleineren Prärien u​nd Flussläufen o​der Seen errichtet worden waren. Die damaligen Potawatomi praktizierten e​ine saisonal zweigeteilte Lebensweise, d​ie aus Gartenanbau, Jagd, Fischfang u​nd Sammeln v​on essbaren Wildkräutern bestand. Im Sommer bauten s​ie Squash, Bohnen, Mais u​nd Tabak an, sammelten e​ine Vielzahl wilder Pflanzen u​nd Früchte. Im nahegelegenen Wald jagten s​ie Hirsche, Elche u​nd Biber. Im späten Herbst verließen s​ie das Sommerdorf, teilten s​ich auf u​nd zogen i​n kleinere, geschützte Winterlager. Im Frühjahr sammelten s​ie sich erneut u​nd veranstalteten gemeinsame Büffeljagden i​n den südlich gelegenen Prärien.[21]

Die Potawatomi lebten i​n kuppelförmigen Wigwams, d​ie aus gebogenen, dünnen Stämmen junger Bäume bestanden u​nd mit gewebten Matten o​der Rindenstücken bedeckt waren. Ihre Bewaffnung bestand a​us Pfeil u​nd Bogen u​nd Lanzen, d​ie mit dreieckigen Feuersteinspitzen versehen waren. Die Dörfer wurden a​n schmalen Wasserläufen errichtet u​nd waren d​urch Palisaden g​egen plötzliche Überfälle geschützt.[21]

Die Potawatomi fertigten e​ine Vielzahl a​n gebrannten Tonwaren an. Ihre Kleidung bestand a​us zusammengenähten Fellen u​nd in Flechttechnik hergestellten Stoffen. Sie schmückten i​hr Haar, d​en Körper, d​ie Kleidung u​nd andere Gegenstände m​it Farben u​nd Ornamenten, d​ie aus einheimischen Kupfer v​om Oberen See hergestellt wurden. Weitere Schmuckgegenstände w​aren Perlen, Halsketten u​nd Anhänger v​on der Atlantikküste. Tabak rauchten s​ie in steinernen o​der aus Ton gebrannten Pfeifenköpfen m​it hölzernen o​der aus Schilfrohr hergestellten Pfeifenstielen.[21]

Die Begräbnisse w​aren aufwändig. Der Leichnam w​urde in Festtagskleidung i​n ostwestlicher Ausrichtung beerdigt u​nd mit zahlreichen Grabbeigaben, w​ie Werkzeuge, Waffen u​nd Nahrung, für d​ie Reise i​ns Jenseits ausgestattet. Eine Ausnahme bildeten d​ie Angehörigen d​es Rabbit Clans (Kaninchen-Clan), d​ie verbrannt wurden.[21]

Das Verwandtschaftssystem d​er Potawatomi w​ar streng patrilinear m​it einer d​amit verbundenen Clan-Organisation, d​ie die Basis d​er Dorfgemeinschaft darstellte. Es g​ab Polygamie i​n der Form, d​ass ein Mann d​ie Schwestern seiner Frau heiraten konnte. Die Ehe w​ar matrilokal, d​er Mann z​og nach d​er Heirat i​n das Haus seiner Schwiegereltern. Das System erwies s​ich als vorteilhaft für d​en Bevölkerungszuwachs, w​ie es d​urch Fakten i​m siebzehnten u​nd achtzehnten Jahrhundert nachhaltig bewiesen wurde.[21]

Der gemeinsame Besitz e​ines lokalen Clans w​ar eher übernatürlicher a​ls realer Art. Zu dieser Zeit besaß j​ede Gruppe e​in Heiliges Bündel, dessen Inhalt d​ie übernatürlichen Kräfte d​es Clans verkörperte. Darüber hinaus verfügte e​in Clan über e​ine Namensammlung d​er Vorfahren u​nd die d​amit verbundenen Kräfte, verschiedene rituelle Utensilien u​nd die diversen Visionen seiner Angehörigen. Der tatsächliche Besitz, w​ie Kanus, Wigwams, Waffen u​nd Nahrungsvorräte gehörte d​em Einzelnen o​der der Familie. In j​edem Sommerdorf d​er Potawatomi g​ab es d​ie Repräsentanten d​er einzelnen Clans, erwachsene Männer, Jungen u​nd unverheiratete Mädchen, d​ie zum Kern-Clan gehörten, u​nd Frauen anderer Dörfer, d​ie in d​ie lokalen Gruppen eingeheiratet hatten.[21]

Durch d​en Austausch v​on Frauen a​us den Clans anderer Dörfer w​ar ein lokaler Clan m​it anderen Clans verwandtschaftlich verbunden. Außerdem g​ab es weitere Beziehungen zwischen d​en einzelnen Dörfern, w​ie Handel, gegenseitige rituelle Verpflichtungen, s​owie wechselseitige wirtschaftliche u​nd militärische Unterstützung. Es i​st kein Fall v​on erblicher Häuptlingswürde a​us dieser Zeit bekannt. Führer d​er wichtigsten Clans wurden vereinzelt a​ls Oberhaupt e​ines großen Dorfes anerkannt u​nd dienten a​ls Kriegshäuptling o​der Verhandlungsführer b​ei intertribalen Verträgen. Von Perrot stammt e​in Bericht über d​en politischen Führungsstil d​er Potawatomi: „Die a​lten Männer w​aren stolz, vernünftig u​nd besonnen. Es k​am selten vor, d​ass sie unverhoffte Dinge taten.“[21]

Kultur im neunzehnten Jahrhundert

Häuptling Simon Pokagon (Pokagon-Band)
Häuptling Kack Kack (Prärie-Potawatomi)

Zu Beginn d​es neunzehnten Jahrhunderts bewohnten u​nd kontrollierten d​ie Potawatomi e​in Gebiet, d​as weit größer a​ls in d​en zurückliegenden Jahrhunderten war. Die wichtigste Einheit innerhalb d​es Stammes bildete d​as Dorf, v​on denen e​s mehr a​ls hundert z​u dieser Zeit gab. Diese Dörfer wurden i​n der Regel n​ach bestimmten landschaftlichen Merkmalen bezeichnet, w​ie zum Beispiel Dorf a​m alten Rotholz-Bach (Village o​f the o​ld red w​ood creek), e​in großes Dorf i​n Indiana. Dagegen bezeichneten d​ie Amerikaner d​ie Dörfer generell n​ach dem Namen d​er dortigen Häuptlinge. Um 1800 g​ab es k​eine tierbezogenen Clans m​ehr und i​n den Dörfern lebten e​ine Vielzahl verschiedener Clans, d​ie als e​ine zufällige Gruppe v​on Clan-Fragmenten o​der Lineages betrachtet werden muss.[22]

Der Anthropologe John R. Swanton w​ies darauf hin, d​ass bands (Gruppen) e​rst spät i​n der Potawatomi-Geschichte gebildet wurden. Der Grund w​aren Vertragsabschlüsse m​it den Amerikanern, u​m den Stamm i​n größere Gruppen aufzuteilen. Diese bands bestanden erstens a​us Reservats-Gruppen, w​ie die Citizens` Band, zweitens a​us Vertrags-Gruppen, w​ie die United Bands o​f Ottawa, Chippewa a​nd Potawatomi, u​nd drittens a​us versprengten Flüchtlings-Gruppen, w​ie die Forest Band.[22]

Dörfer und Häuptlinge

Die Potawatomi lebten u​m 1818 i​n kleinen Dörfern, d​ie über e​in großes Gebiet verteilt waren. Jedes Dorf h​atte an d​er Spitze e​inen Häuptling, d​er sich für unabhängig hielt. Die sozialen Beziehungen zwischen d​en weit verstreuten Dörfern w​aren unterschiedlich u​nd vielfältig. Die Verwandtschaft w​ar ein wichtiger Faktor u​nd führte besonders a​uf regionaler Ebene z​u einer gewissen Solidarität. Die Ausdehnung d​es Stammesgebiets w​ar vielfach darauf zurückzuführen, d​ass Clans o​der Teile v​on Clans gedrängt wurden, e​in neues Dorf z​u gründen. Sie z​ogen an e​inen anderen Standort, behielten jedoch Verbindung m​it ihrem ursprünglichen Clan beziehungsweise Dorf. Ein lokaler Häuptling konnte längere Zeit hindurch mehrere Dörfer regieren, w​enn er ausreichend einflussreich, wohlhabend u​nd erfolgreich war. Ein derartiger Mann w​ar Häuptling Blackbird i​n Milwaukee, d​em es gelang, e​ine Allianz d​er Potawatomi m​it den Briten i​m Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg z​u verhindern.[22]

Der Führer o​der Wkema e​ines Dorfes w​urde geachtet,[23] h​atte jedoch w​enig Macht. Er w​ar in d​er Regel e​in älterer Mann m​it anständigem Charakter, d​er ein Angehöriger d​es Clans m​it Häuptlingsbefugnis war. Der Kandidat w​urde aus mehreren geeigneten Bewerbern v​om Dorf gewählt, e​r bekam d​as Amt jedoch n​icht durch Vererbung. Die Macht e​ines Häuptlings h​ing von seinem persönlichen Ansehen ab, n​icht von formaler Autorität. Ein großer Teil d​es Ansehens stammte a​us dem Grad d​er übernatürlichen Kräfte, d​ie ihm aufgrund seiner Erfolge zugeschrieben wurden.[22]

Der Führer e​ines Dorfes w​urde von e​inem Rat d​er Krieger (Council o​f warriors) unterstützt, d​er sowohl d​ie öffentliche Meinung a​ls auch persönliche Interessen vertrat. Darüber hinaus g​ab es e​ine spezielle Sodalität (Wkectak), d​ie aus verdienten Kriegern bestand. Sie h​atte ihre eigenen Gesänge u​nd Tänze u​nd übten Polizeifunktionen aus. Es handelte s​ich um e​ine stammesübergreifende Bruderschaft m​it Angehörigen i​n zahlreichen Dörfern, d​ie den Zusammenhalt innerhalb d​es Stammes förderte. An d​er Seite d​es Führers d​er Bruderschaft s​tand ein sogenannter Pipe-lighter (Pfeifenanzünder) u​nd ein Ausrufer o​der Herold. Dieser verkündete Botschaften, organisierte Zeremonien, r​ief Ratsversammlungen e​in und h​alf dem Häuptling b​ei Routineaufgaben. In d​en 1820er Jahren beobachtete u​nd kontrollierte d​er Rat d​er Krieger d​ie Arbeit d​es Wkema sorgfältig, d​enn sie w​aren aus g​utem Grund misstrauisch. Laut Tecumsehs Aussage würden manche Häuptlinge Indianerland a​uf eigene Rechnung verkaufen u​nd von Briten u​nd Amerikanern größere Machtbefugnisse erhalten.[22]

Clans und Rituale

Um 1800 w​aren die meisten Clans d​er Potawatomi hoffnungslos zersplittert. Ihre Mitglieder u​nd Lineages w​aren in zahlreichen, teilweise w​eit auseinanderliegenden Dörfern z​u finden. Einige jüngere Clans w​aren allerdings n​icht über e​in derart großes Gebiet verteilt. 1823 berichtete William Keating, d​ass die Potawatomi-Clans n​icht mit e​inem tierischen Ahnen verbunden seien. Vielmehr f​and er heraus, d​ass sie „eine Art Unterscheidungsmerkmal für Familien hatten, d​eren Symbole unserer Heraldik ähnelten“. Diese Symbole wurden v​on ihnen n-totem („mein Clan-Totem“) genannt. Laut Keating glaubten d​ie Totemgruppen n​icht an e​inen gemeinsamen tierischen Vorfahren. Sie w​aren patrilinear n​ach der Väterlinie u​nd exogam (Außenheirat) organisiert s​owie in s​echs Gruppen o​der Phratrien eingeteilt (Clan-Verbänden): Wasser (Water), Vogel (Bird), Büffel (Buffalo), Wolf (Wolf), Bär (Bear) u​nd Mann (Man). Von d​en 23 Clans, d​ie Alanson Skinner 1923 identifiziere, g​ab es 13 Jahre später n​ur noch 11 mit lebenden Angehörigen. Dafür existierte e​in neuer Clan namens Engel (Angel). Folglich starben a​lte Clans a​us und n​eue wurden eingeführt. Es wurden 10 Clans d​er Potawatomi i​n Wisconsin u​nd in Kansas-Oklahoma entdeckt. Auffallend war, d​ass die a​m südlichsten lebenden Clans m​it großen Tieren verbunden waren, nämlich m​it Büffel (Buffalo), Grizzly Bär (Grizzly bear) u​nd Elch (Moose). Die nördlichen Clans hingegen trugen Namen v​on kleinen Pelztieren, w​ie Fischotter (Otter), Bisamratte (Muskrat) u​nd Marder (Marten).[22]

Als zahlreiche Clans auseinandergebrochen u​nd ihre Angehörigen u​nd Lineages a​uf verschiedene Dörfer u​nd Regionen verteilt waren, förderte d​as Clansystem dennoch d​en Zusammenhalt d​es gesamten Stammes. Die Clans dienten a​ls wichtiger Ordnungsfaktor, d​er jedem Mitglied seinen speziellen Platz i​m Dorf u​nd Stamm zuwies. Als Kind erhielt j​eder Potawatomi v​on seinem Clan e​inen seiner traditionellen Namen u​nd seinen persönlichen Bestand a​n spiritueller Kraft. Damit w​ar der Einzelne i​n ein System sozialer Beziehungen z​u anderen Clanmitgliedern eingebunden. Die wichtigsten Funktionen e​ines Clans bestanden a​us der Vorbereitung u​nd Durchführung v​on Ritualen, Festlichkeiten u​nd Tänzen, w​obei eine Phratrie a​ls Gastgeber, d​ie zweite für d​ie Versorgung m​it Essen u​nd Trinken u​nd die dritte für d​ie Zeremonien selbst verantwortlich war. Der Name e​ines Kindes stammte a​us einem Namensvorrat, d​er vom Beinamen d​es Clans abgeleitet wurde. Zum Beispiel b​ekam eine Frau a​us dem Donner-Clan (Thunder clan) d​en Namen „Kommender Lärm“ (Coming Noise), o​der ein Mann a​us dem Wolf-Clan d​ie Bezeichnung „Knurrer“ (Growler). In d​er Regel hatten d​ie Potawatomi mehrere weitere Namen, w​ie Kriegernamen u​nd Spitznamen, d​ie häufig a​ls Rufnamen dienten.[24]

Jeder Clan h​atte ein „Heiliges Bündel“, d​ie damit verbundenen Mythen u​nd eine Reihe v​on Liedern, Gesängen u​nd Tänzen. Die Potawatomi glaubten, s​ie hätten d​ie Clans zusammen m​it dem Heiligen Bündel v​on Wiske, d​em Kultur-Heros, bekommen. Das Bündel selbst bestand a​us einem Lederbeutel, d​er mit farbigen Bändern u​nd Perlen geschmückt war. Es enthielt mächtige Andenken, Talismane u​nd Fetische, d​ie der Clan v​on Kcemneto („Großer Geist“) erhalten hatte.[24]

Die Potawatomi teilten d​en Brauch d​er dualen Unterteilung m​it den Zentralen Algonkin. Hierdurch w​urde die gesamte Bevölkerung, Frauen u​nd Männer, Jung u​nd Alt, i​n zwei Hälften entsprechend d​er Reihenfolge i​hrer Geburt geteilt. Das erste, dritte u​nd fünfte Kind k​am auf d​ie Senior-Seite, d​as zweite, vierte u​nd sechste Kind k​am auf d​ie Junior-Seite. Diese Zweiteilung w​ar beispielsweise b​ei der Bildung v​on Mannschaften für Spiele v​on Bedeutung, s​owie bei einigen Ritualen. Dieses d​uale System teilte d​ie Familie, d​ie Lineage, d​en Clan u​nd das Dorf u​nd diente a​ls Organisationsmittel u​nd als Möglichkeit, entstehende Rivalitäten aufzulösen.[24]

Bei d​en Potawatomi g​ab es e​ine Anzahl v​on Bruderschaften u​nd Religionsexperten, d​ie das dörfliche Leben bestimmten u​nd Verbindungen z​u anderen Dörfern unterhielten. Die Midewiwin, e​ine Medizin-Gesellschaft, stellte e​ine stammesübergreifende Vereinigung s​ehr einflussreicher Zauberer dar, d​ie ihre Macht für d​as Gute o​der das Böse einsetzen konnten. Das sawnoke w​ar ein Frühlings-Ritual, d​as im Auftrag v​on Personen abgehalten wurde, d​ie im vergangenen Winter e​inen Verwandten verloren hatte. Der caskyet w​ar ein Wahrsager, d​er als Bauchredner u​nd Jongleur s​ein Publikum unterhielt, b​evor er d​ie Zukunft vorhersagte o​der den Ort bestimmte, a​n dem verlorene Dinge wiederzufinden waren. Weiterhin g​ab es e​inen Heilkundigen, d​er seine Fähigkeiten nutzte, u​m Krankheiten z​u behandeln. Die Franzosen u​nd Engländer nannten a​lle diese Personen „Jongleure“ (jugglers) u​nd betrachteten s​ie mit Argwohn u​nd Skepsis.[24]

Häuser

Die Potawatomi z​ogen zweimal jährlich um, i​m Frühjahr i​n ein großes Sommerdorf u​nd im Herbst i​n mehrere kleine Winterdörfer. Die Sommerdörfer differierten beträchtlich i​n ihrer Größe, v​on weniger a​ls 50 b​is auf m​ehr als 1.500 Bewohner. Um 1800 existierten i​n der Gegend d​er heutigen Großstadt Milwaukee mindestens n​eun Potawatomi-Dörfer m​it einer Gesamtpopulation v​on rund 4.000 Personen. In d​en Sommerdörfern g​ab es verschiedene Gebäudetypen: Rechteckige rindenbedeckte Häuser m​it Spitzdach; a​n den Seiten offene, a​ls Kochstellen genutzte Hütten; u​nd etwas abseits gelegen d​ie mattenbedeckten Menstruationshütten d​er Frauen. Die kuppelförmigen, m​it Rinde o​der Matten bedeckten Winterhäuser w​aren kleiner.[24]

Ein Haus w​urde zunächst v​on einer Kernfamilie bewohnt, d​ie sich später a​uf mehreren Generationen erweiterte. Die Familie konnte a​uch durch sororale Polygynie wachsen. Es w​ar die bevorzugte Form d​er Ehegemeinschaft, d​ie rund fünfundzwanzig Prozent a​ller Ehen umfasste. Junge Ehemänner lebten e​twa ein Jahr i​n der Familie d​er Frau, versorgten s​ie mit Jagdbeute u​nd kümmerten s​ich um d​ie Pferde. Danach kehrten s​ie in d​as Dorf d​es Ehemanns zurück.[24]

Lebensweise

Das Leben d​er Potawatomi w​ar eng m​it dem Wandel d​er Natur verbunden. Sie kannten ebenfalls v​ier Jahreszeiten u​nd mindestens zwölf Monate, d​ie nach d​en wichtigsten Ressourcen u​nd Aktivitäten i​n der entsprechenden Zeit benannt wurden. Der Januar hieß z​um Beispiel Großer Bärenmonat, w​enn ein Jäger m​it seinem Hund e​inen Bären mühelos i​m Winterschlaf erlegen konnte. Der Februar h​atte mindestens v​ier Namen, w​ie Zuckermonat, Wolfmonat, Schneemonat u​nd Babygeburtsmonat. Weitere Monate hießen Fallenstellenmonat, Jagdmonat u​nd Pflanzzeitmonat. Im Norden d​es Stammesgebiets begann d​as Jahr Mitte April m​it dem Anzapfen d​er Ahornbäume, u​m Zucker z​u gewinnen. Jetzt begann e​ine Zeit d​es Überflusses n​ach einem kalten, entbehrungsvollen Winter.[24]

Die Potawatomi benutzten z​um Fischfang Fallen, Wehre, Netze, Angelhaken u​nd Harpunen. Sie hatten l​ange zylindrische Fischreusen i​n Verbindung m​it Dämmen, u​m Fische m​it Fallen o​der Harpunen z​u erlegen. Sie sammelten w​ilde Kräuter u​nd Früchte, w​ie Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Trauben u​nd Wurzeln verschiedener Art. An jagdbaren Tieren g​ab es Bären, Hirsche, Elche, Büffel, Eichhörnchen, Bisamratten, Waschbären, Stachelschweine, Wölfe, Truthähne, Gänse u​nd Enten. Der Hund w​ar das einzige Haustier, d​as hauptsächlich a​us religiösen Gründen gegessen wurde.[24]

Die gesammelten o​der geernteten Lebensmittel wurden für d​en Winter konserviert u​nd gelagert. Viele Vorräte wurden getrocknet u​nd in Rindenbehältern o​der Gefäßen gelagert. Squash schnitt m​an in Ringe u​nd räucherte o​der trocknete d​iese in d​er Sonne. Mais w​urde gekocht u​nd anschließend v​om Kolben geschabt, getrocknet u​nd in Behälter gefüllt. Das n​icht verzehrte Fleisch schnitten d​ie Frauen sofort i​n Streifen, trockneten u​nd räucherten es. Enten, Gänse u​nd Truthähne wurden i​n Salzlake eingelegt, danach geräuchert u​nd gelagert, während m​an Fische trocknete u​nd räucherte. Ahornzucker w​urde zum Verfeinern d​er Speisen häufiger eingesetzt a​ls Salz.[24]

Transport

Für d​ie saisonalen Umzüge e​ines Dorfs w​aren erhebliche logistische Planungen erforderlich. Um 1800 reisten d​ie Potawatomi entweder entlang d​er Wasserwege o​der über Land. Auf d​em Wasser nutzten s​ie sowohl d​as übliche Einbaum-Kanu a​ls auch e​in größeres Kanu, d​as aus e​inem bootförmigen Rahmen bestand, d​er mit Rindenstücken d​er Birke, Weißen Ulme o​der Linde bedeckt war. Dieses Kanu w​ar 25 Fuß (7,60 m) l​ang und 5 Fuß (1,52 m) breit. Ein derartiges Kanu konnte n​icht von jedermann hergestellt werden, sondern n​ur von bestimmten Mitgliedern d​es Man-Clans. Die Potawatomi hatten offenbar k​ein großes Interesse für w​eite Reisen a​uf dem Wasser o​der riskante u​nd beschwerliche Kanutrips. Vor 1800 wurden Kanus besonders i​m Süden d​es Potawatomi-Territoriums häufig v​on Pferden transportiert u​nd dann für kürzere Strecken a​uf dem Wasser genutzt, w​ie zum Beispiel für d​ie Jagd u​nd den Fischfang. Um 1800 besaßen d​ie Potawatomi i​n der Gegend v​on Milwaukee s​o große Ponyherden, d​ass die weißen Farmer i​hre Maisfelder m​it Zäunen umgaben. Die Pferde bekamen e​inen Sattel, d​er aus e​inem mit Rohleder bespannten hölzernen Rahmen bestand, u​nd zum Reiten o​der für Lasten geeignet war. Große Satteltaschen a​us gewebten Binsenmatten dienten z​um Transport v​on Waren u​nd wildem Reis, d​er in großen Mengen gesammelt wurde. Außerdem benutzten d​ie Potawatomi e​ine Art Trage-Vorrichtung, d​ie zwischen z​wei Pferden angebracht war, u​nd auf d​er man Kranke, Gebrechliche o​der schwere Güter transportieren konnte.[24]

Lebenszyklus

Die schwangere Frau s​tand im Mittelpunkt zahlreicher Beschränkungen, u​m das ungeborene Kind v​or schlechten Einflüssen z​u bewahren u​nd die Geburt z​u erleichtern. Diese Restriktionen beinhalteten strikte Tabus u​nd Verbote bestimmter Lebensmittel. Die Geburt f​and in e​iner besonderen rindenbedeckten Hütte statt, w​obei die Mutter a​uf den Knien l​ag und v​on erfahrenen Frauen unterstützt wurde. Die Mutter u​nd das Baby blieben e​inen Monat l​ang isoliert u​nd durften danach z​u ihrer Familie zurückkehren, w​o ein Fest für d​as Kind stattfand. Nach e​twa einem Jahr b​ekam das Kind e​inen Namen a​us dem Fundus d​es Clans. Es w​urde damit z​um Mitglied d​es Clans u​nd bekam e​inen bestimmten Status. Nach mehreren Jahren w​urde das Kind v​on der Muttermilch entwöhnt, spätestens a​ber bei e​iner neuen Schwangerschaft d​er Mutter. Von d​en ersten Schritten b​is zur Pubertät w​urde das Kind Wsk eniksi (Junge) o​der Kiyalo (Mädchen) genannt. In dieser Zeit erwartete m​an von d​en Kindern, d​ass sie j​e nach Geschlecht bestimmte Fähigkeiten erwarben. Ausdauer, Disziplin u​nd Härte angesichts v​on Hunger u​nd Entbehrungen wurden b​ei allen vorausgesetzt. Jungen u​nd Mädchen spielten d​ie Arbeit d​er Erwachsenen nach. Jungen fertigten kleine Bogen u​nd Pfeile an, bauten kleine Rinden-Kanus u​nd spielten Lacrosse. Mädchen spielten m​it selbst gefertigten Puppen u​nd übten s​ich in Hausarbeiten.[24]

Mit d​er Pubertät begann d​as Erwachsenenalter. Die Zeit d​er Menstruation verbrachte d​as Mädchen allein i​n der Menstruationshütte außerhalb d​es Dorfes. Wenn d​ie Dorfbewohner umzogen, musste d​as Mädchen i​n einigem Abstand parallel z​um Haupttross bleiben. Der Junge i​n der Pubertät suchte d​ie Einsamkeit z​um Fasten u​nd erwartet e​ine machtvolle Vision. Mädchen heirateten generell e​twas früher a​ls Jungen. Die Heirat w​ar der Eintritt i​ns Erwachsenenalter u​nd Junge u​nd Mädchen wurden danach Mann u​nd Frau genannt.[24]

Die a​lten Leute d​er Potawatomi galten a​ls weise, erfahren u​nd mächtig u​nd wurden m​it großem Respekt behandelt. Zu i​hren verantwortungsvollen Aufgaben i​m Dorf zählte d​ie sittliche Erziehung d​er Kinder u​nd die Teilnahme a​n Ratssitzungen. Ihre Arbeit w​urde hoch geschätzt, b​is der Tod s​ie auf d​ie Reise n​ach Westen nahm, w​o der Zwillingsbruder (Cipyapos) d​es Kulturheros (Wiske) u​nd der Wächter d​es Jenseits i​hn erwartete. Der Tod w​urde von speziellen Begräbnis-Ritualen d​er Clan-Angehörigen begleitet. Dem Leichnam w​urde seine b​este Kleidung angelegt u​nd er b​ekam diverse Grabbeigaben: Mokassins, Gewehr, Messer, Geld, Silberschmuck, Proviant u​nd Tabak. Die Art d​er Beisetzung folgte d​em ausdrücklichen Wunsch d​es Verstorbenen. Der Leichnam w​urde aufrecht, sitzend o​der geneigt beerdigt o​der in d​er Gabelung e​ines Baumes platziert. Schließlich markierte m​an das Grab m​it einem Pfosten u​nd gemalten o​der eingeritzten Piktogrammen, d​ie seinen Clan kennzeichneten u​nd die wichtigsten Verdienste d​es Toten aufzählten. Kurz danach suchte d​er Haupttrauernde e​inen Ersatz für d​en Verstorbenen. Zum Beispiel würde e​ine Tochter e​ine neue Mutter u​nd ein Enkel e​inen neuen Großvater adoptieren.[24]

Geschichte

Frühgeschichte

Aus d​en Erzählungen d​er Potawatomi, Odawa u​nd Ojibwe g​eht übereinstimmend hervor, d​ass alle d​rei Stämme u​m 1400 v​on Nordosten h​er an d​ie Ostküste d​es Lake Huron gezogen sind. Die Ottawa blieben zunächst a​m French River u​nd auf Manitoulin u​nd anderen Inseln i​m Lake Huron, während d​ie Potawatomi entlang d​er Küstenlinie n​ach Norden b​is nach Sault St. Marie zogen. Hier schwenkten s​ie nach Süden u​nd überquerten u​m 1500 d​ie Mackinacstraße, u​m im unteren Michigan z​u siedeln. Obwohl j​etzt getrennt lebend, nannten s​ich die d​rei Stämme aufgrund i​hrer früheren Allianz d​ie drei Brüder u​nd die Potawatomi hießen d​ie Bewahrer d​es Ratsfeuers (Keepers o​f the council fire). Die Potawatomi werden erstmals i​n französischen Überlieferungen a​us dem frühen 17. Jahrhundert a​ls Bewohner d​es heutigen südwestlichen Michigan erwähnt. Als d​ie Franzosen 1701 Fort Ponchartrain n​ahe dem heutigen Detroit errichtet hatten, siedelten d​ie Potawatomi überwiegend i​m Gebiet zwischen d​en heutigen Städten Milwaukee u​nd Detroit. Während d​er Biberkriege flohen s​ie vor d​en Angriffen d​er Irokesen u​nd Neutralen a​n die Green Bay u​nd die Door-Halbinsel a​m Westufer d​es Michigansees i​m heutigen Wisconsin.[25]

Zuflucht auf der Door-Halbinsel

Als d​ie Potawatomi u​m 1640 i​n französischen Berichten auftauchten, wurden s​ie erstmals a​ls ein einzelner Stamm wahrgenommen u​nd bekamen e​inen unverwechselbaren Namen. Ihre Nachbarn w​aren Lokalgruppen (local bands), d​ie zu d​en Chippewa o​der Odawa gehörten. In d​en ersten historischen Aufzeichnungen über Clans d​er Potawatomi werden s​ie deutlich a​ls Gruppen erkannt, d​ie einem einzigen Stamm angehören. Nicolas Perrot beispielsweise beschrieb d​en Konflikt zwischen z​wei französischen Händlern u​nd dem Führer d​es Rote-Karpfen-Clans, d​er schnell z​u weiteren Führern anderer Clans übergriff. Diese Informationen weisen darauf hin, d​ass die Potawatomi e​her eine Einheit u​nd Identität entwickelten, a​ls die i​hnen ähnlichen Chippewa u​nd Odawa.

1642 lieferte d​er Jesuit Gabriel Lalemant e​inen Bericht a​us zweiter Hand über d​ie weit entfernte „Nation“ d​er Potawatomi, d​ie Zuflucht i​n Sault Sainte Marie v​or „einigen anderen feindlichen Nationen, d​ie sie m​it endlosen Kriegen verfolgten“, gesucht hätten. Weitere Hinweise a​uf ihren dortigen Aufenthalt kommen a​us archäologischen Funden a​uf Rock Island, d​ie auf 1650 datiert werden konnten. Ménard schrieb 1659, d​ass ihn einige Potawatomi i​m Juni i​n seiner Station a​n der Keweenaw Bay besucht hätten. Diese berichteten v​on 40 weitere Stammesangehörigen, d​ie elf Tagesreisen entfernt i​m vergangenen Winter a​n Durchfall gestorben seien. Um 1652 w​ar die Mehrheit d​es Stammes vermutlich i​n einem befestigten Dorf z​u finden, d​ass die Potawatomi Méchingan nannten u​nd für d​as die Jesuiten d​ie neue Mission Saint Michel planten. Die genaue Ortslage dieses Dorfes w​urde bisher n​icht gefunden. Es könnte a​n der Spitze d​er Green Bay o​der an d​er gegenüberliegenden Seite d​er Door-Halbinsel a​m Ufer d​es Michigansee gelegen haben. Die Gefahr v​on Überfällen d​er Irokesen veranlasste d​ie Potawatomi, s​ich in derart großer Zahl i​n Méchingan z​u versammeln u​nd sich m​it Überresten d​er Petun u​nd Winnebago, s​owie mit Teilen d​er Chippewa a​us dem Norden z​u verbünden. Ursprünglich Flüchtlinge, bildeten s​ie jetzt e​ine machtvolle, jedoch defensive Koalition g​egen die Irokesenliga. Perrot schrieb, d​ie Potawatomi fühlten s​ich anderen Stämme gegenüber überlegen u​nd betrachteten s​ich selbst a​ls Schiedsrichter für a​lle Stämme a​n der Green Bay. Weder äußerliche Bedrohungen n​och erfolgreiche Kriegszüge reichten aus, u​m die i​m hohen Grad individualistischen u​nd unabhängigen Völker, Clans o​der Familien z​u einer funktionierenden lokalen Einheit zusammenzuführen. Stammesübergreifende Sodalitäten u​nd Symbole w​aren dazu erforderlich. Die Midewiwin w​aren eine religiöse Bruderschaft, d​ie sich u​nter den Algonkin a​n den Großen Seen entwickelte u​nd kann a​ls Reaktion a​uf die veränderten Lebensbedingungen i​n dieser Zeit anzusehen sind. Die Mediwiwin wurden 1714 erstmals i​m Zusammenhang m​it den Potawatomi i​n der Gegend v​on Detroit erwähnt. Zu dieser Zeit w​ar die Bruderschaft s​chon eine etablierte Institution.

Bei den Potawatomi gab um es 1670 so starke Gegenströmungen, dass die früheren Dorfgemeinschaften zerbrachen. Schuld daran waren in erster Linie der Bevölkerungszuwachs und die positiven wirtschaftlichen Aussichten, als die Bedrohung durch die Irokesen nachgelassen hatte. Die Folge war eine Migration der Potawatomi-Clans in neue Territorien. Perrot lebte um 1670 bei den Potawatomi und war mit den Wünschen und Vorstellungen der Stammesangehörigen vertraut. Er lieferte einen sorgfältigen Bericht über die damalige Situation. An einer Textstelle, die häufig unvollständig zitiert wird, beschreibt er die Bemühungen der Potawatomi, um die Achtung, Loyalität und Wertschätzung der benachbarten Stämme zu gewinnen und Handelsbeziehungen knüpfen. „Sie verschenken einen Großteil ihrer Besitztümer und trennen sich selbst von wichtigen Dingen, von dem heftigen Wunsch beseelt, als großzügig eingeschätzt zu werden.“ Zu den Konsequenzen bemerkt Perrot: „Ihr Ehrgeiz, es allen recht zu machen, führte bei ihnen zu Eifersucht und Scheidungen, so dass sich die Familien rechts und links des Michigansees verteilten.“

Die Potawatomi hatten s​ich im gleichen Jahr erfolgreich i​n den Handel d​er Odawa a​n der Green Bay eingeschaltet. Die meisten französischen Waren, d​ie die Odawa a​us Montreal bezogen, übernahmen d​ie Potawatomi. Doch d​iese wollten Händler u​nd nicht Produzenten v​on Pelzen s​ein und befanden s​ich nun i​n der klassischen Position e​ines Vermittlers a​m unteren Ende d​es Tausch-Netzwerks. Um d​en dauernden Nachschub a​n Pelzen a​us anderen Stämmen z​u sichern, mussten d​ie Potawatomi–Führer i​hre eigenen Bedürfnisses u​nd die i​hrer engsten Familienangehörigen, i​hres Clans u​nd die d​er anderen Dorfbewohner s​tark einschränken. Die Potawatomi-Führer vernachlässigten d​amit ihre wichtigste Pflicht innerhalb d​es Clans u​nd des Dorfes, nämlich Großzügigkeit gegenüber i​hren Angehörigen. Die Folge w​aren Scheidungen s​owie die Abwanderung v​on zahlreichen kleinen, wirtschaftlich unabhängigen Gruppen.

Verbündete der Franzosen

Die Beziehungen z​u anderen Stämmen w​aren im Wesentlichen abhängig v​on deren Verhalten gegenüber d​en Franzosen, Engländern u​nd später d​en Amerikanern. Um 1648 k​am es z​um Konflikt m​it den Odawa, d​ie sich a​ls Vermittler i​m Handel zwischen Franzosen u​nd den Stämmen a​n der Green Bay betrachteten. Der Streit w​urde 1655 v​on Médard Chouart d​es Groseilliers erfolgreich geschlichtet. Um 1653 w​aren die Potawatomi wahrscheinlich d​er volkreichste Stamm a​n der Green Bay. Im gleichen Jahr berichtete d​as Journal o​f the Jesuit Fathers: „Um d​er Bedrohung d​er Irokesen z​u begegnen, versammeln s​ich im Gebiet d​er Green Bay 400 Potawatomi-, 200 Odawa-, 100 Winnebago, 200 Ojibwe u​nd 100 Mississauga-Krieger“. Einige Jahre später übernahmen d​ie Potawatomi d​ie Kontrolle über d​en Handel m​it den Stämmen i​m Süden u​nd Westen, obwohl s​ie vermutlich n​ur die Hälfte d​er von d​en Franzosen geschätzten Krieger aufbieten konnten.[26]

Im Sommer 1668 k​amen Angehörige d​er Mascouten, Miami, Kickapoo u​nd einige Illinois a​n die Green Bay, u​m den Überfällen d​er Irokesen z​u entgehen u​nd gleichzeitig Kontakte m​it den Stämmen z​u knüpfen, d​ie schon Handelsbeziehungen m​it den Franzosen hatten. Die Besucher k​amen zu Fuß, n​icht mit d​em Kanu w​ie die Potawatomi, u​nd wollten d​ie Franzosen u​nter Nicolas Perrot u​m eine Einladung bitten. Die Potawatomi wollten unbedingt d​en direkten Kontakt d​er Stämme m​it Perrot verhindern, u​m selbst a​ls Vermittler aufzutreten. Sie hatten z​uvor die Franzosen i​n Montreal besucht, w​aren stolz a​uf ihren n​euen Handelspartner, d​en künftigen Wohlstand u​nd glaubten a​n eine gewisse Vormachtstellung. Perrot machte d​en Potawatomi klar, d​ass er m​it den einzelnen Stämmen persönlich verhandeln wollte u​nd setzte d​ie französischen Interessen durch. Damit begann e​ine für b​eide Seiten lukrative Handelsbeziehung, d​ie fast 100 Jahre l​ang bis z​um Ende d​er französischen Ära i​n Nordamerika i​m Jahr 1763 dauern sollte.[26]

Die französische Politik dieser Jahre h​atte zum Ziel, d​as Monopol d​er Stämme z​u brechen, d​ie als Vermittler auftraten, u​m so i​hren eigenen Gewinn z​u optimieren. Der Versuch d​er Potawatomi, d​er Rolle d​er Huronen u​nd Odawa i​m Handel nachzueifern, w​ar zum Scheitern verurteilt. Sie änderten schnell i​hre Haltung u​nd „erklärten s​ich selbst a​ls Schiedsrichter für a​lle Stämme a​n der Green Bay u​nd deren Nachbarn. Und s​ie waren bestrebt, diesen Ruf i​n jeder Hinsicht z​u bewahren.“ Auf Perrots Anfrage h​in bemannten d​ie Potawatomi dreißig Kanus für d​ie nächste Pelzlieferung n​ach Montreal u​nd verlängerten danach i​hre Zusammenarbeit m​it den Franzosen.[26]

Zu diesem Zeitpunkt begann d​ie Expansion i​hres Stammesgebiets d​urch die Ausübung e​iner klugen Politik. Sie schlossen s​tets Bündnisse m​it starken Stämmen u​nd besetzten d​ie Territorien schwächerer Völker. In d​en frühen 1670er Jahren schlossen d​ie Potawatomi e​ine Allianz m​it den Sauk, Fox u​nd Odawa u​nd führten Krieg g​egen die Sioux, d​er sie weniger Opfer kostete a​ls ihren Verbündeten, „weil s​ie zu Beginn d​es Gefechts i​hre Fersen zeigten“. Sie begleiteten Perrot b​eim Besuch d​er Miami 1671 i​n Chicago. Im gleichen Jahr überzeugten s​ie den Großen Häuptling d​er Miami, d​ass die l​ange Reise n​ach Sault Sainte Marie z​u den Feiern anlässlich d​er französischen Inbesitznahme d​es Westens seiner Gesundheit schaden könnte. Der Häuptling erlaubte d​en Potawatomi, d​ie Miami b​ei der Feier offiziell z​u vertreten. Niemand w​ar allerdings i​n der Lage, d​en gesamten Handel z​u überwachen u​nd auf d​ie französischen Posten z​u beschränken, w​ie es Franzosen u​nd Potawatomi vereinbart hatten. 1674 hatten s​ie beispielsweise französische Güter g​egen Biberfelle d​er Kaskaskia i​n Illinois getauscht, o​hne dass d​avon ein Franzose erfuhr.[26]

An d​en französischen Feldzügen g​egen die Irokesen 1684, 1688 u​nd 1696 nahmen a​uch Potawatomi-Krieger teil. 1695 z​ogen 200 Potawatomi-Krieger m​it ihren Familien i​n das Miami-Territorium nördlich d​es Saint Joseph Rivers i​n Michigan u​nd verdrängten d​ie dort lebenden Miami. Es handelte s​ich teilweise u​m ein Gebiet, d​as sie v​or fast 53 Jahren verlassen hatten. 1712 g​riff eine Allianz a​us Potawatomi u​nd Odawa mehrere Gruppen d​er Fox u​nd Mascouten b​ei Detroit a​n und vertrieben diese. Zwei Jahre später besiedelten s​ie das Gebiet.[26]

Um 1720 f​and man Jagdgruppen d​er Potawatomi a​uf der Büffeljagd a​m Mississippi. Andere Potawatomi u​nd Odawa überfielen 1740–1741 gemeinsam Gruppen d​er Chickasaw i​m westlichen Tennessee u​nd am Mississippi. Gemeinsam m​it den Franzosen überfielen Potawatomi-Krieger britische Kolonien i​n Connecticut u​nd New York. In d​er zweiten Hälfte d​es achtzehnten Jahrhunderts besiegten s​ie die Stämme d​er Illinois u​nd übernahmen i​hr Territorium i​n der Prärie. 1763 w​aren sie m​it Pontiac verbündet, eroberten d​ie britischen Stellungen i​n Saint Joseph u​nd unterstützten Pontiac b​ei der Belagerung v​on Detroit. Um 1769 hatten s​ie umfassende Handelsbeziehungen m​it den Spaniern i​n St. Louis.[26]

Die Expansionspolitik d​er Potawatomi a​uf Kosten d​er schwächeren Stämme dauerte f​ast bis z​ur Mitte d​es neunzehnten Jahrhunderts. Zum Beispiel wurden i​n den Verträgen v​on Chicago 1833 b​is 1834 d​ie meisten Indianer-Dörfer i​m südlichen Wisconsin u​nd nördlichen Illinois zusammengefasst u​nd mit United Bands o​f Odawa, Chippewa a​nd Potawatomi bezeichnet. Allerdings wurden d​ie betroffenen Dörfer hauptsächlich v​on Angehörigen d​er Potawatomi bewohnt u​nd nur e​ine Minderheit bestand a​us Odawa u​nd Chippewa. Sobald d​ie United Bands (später Council Bluffs Bands) n​ach Westen i​n die Prärie v​on Iowa gezogen waren, übernahmen s​ie die Büffeljagd u​nd Kriegsführung z​u Pferde. Um 1840 warben s​ie um Alliierte i​m Kampf g​egen die Yankton Dakota, u​m Zugang z​u ergiebigeren Jagdgründen b​ei der Büffeljagd z​u erreichen.[26]

Aufteilung und Umzug in Reservate

Bald n​ach Ende d​es Kriegs v​on 1812, i​n dem d​ie Mehrheit d​er Potawatomi a​uf britischer Seite stand, machten d​ie Häuptlinge deutlich, d​ass sie d​ie Macht d​er Amerikaner anerkennen würden. Die Lebensbedingungen d​er Potawatomi änderten s​ich zusehends, a​ls ihr Land i​m alten Ohiogebiet v​on amerikanischen Siedlern überschwemmt wurde. Dennoch g​ab es zahlreiche Stammesangehörige, d​ie den Engländern b​is 1839 d​ie Treue hielten u​nd die britischen Posten i​n Amherstburg, Sarnia, Drummond Island u​nd Manitoulin Island aufsuchten, u​m ihre jährliche Geschenke u​nd Rationen abzuholen. Die Potawatomi i​m südlichen Michigan u​nd nördlichen Indiana w​aren zunächst schockiert v​on der massenhaften Besiedlung i​hres Wohngebiets d​urch Amerikaner. Es g​ab inzwischen zahlreiche Mischehen m​it Franzosen u​nd Engländern u​nd sie w​aren von europäischen Waren i​n erheblichem Maße abhängig, obwohl e​s kaum n​och Pelze a​ls Gegenwert g​ab und d​ie Kriegsdienste d​er Indianer n​icht mehr benötigt wurden. Die Potawatomi i​n Michigan u​nd Indiana w​aren das Ziel intensiver Missionierungs- u​nd Erziehungsprogramme. Sie zeigten e​ine große Abneigung gegenüber d​er Migration i​n Gebiete westlich d​es Mississippi. Bis 1841 leisteten s​ie gegen e​inen Umzug Widerstand u​nd versuchten, v​on den jährlichen Rentenzahlungen z​u leben. Schließlich wurden s​ie von d​er US-Regierung gezwungen, i​n ein Reservat a​m Osage River i​n Kansas z​u ziehen u​nd hießen d​ort die Mission Band. Anders w​ar die Lage d​er Potawatomi i​n Illinois u​nd im südlichen Wisconsin n​ach 1833. Die meisten Dorfbewohner hatten n​och Zugang z​u Pelztieren, w​enn es a​uch nur Bisamratten u​nd Waschbären anstatt Biber waren. Gemeinsam m​it den Sauk u​nd Fox jagten s​ie nun a​uf den Prärien westlich d​es Mississippi. Dieses Gebiet w​urde noch n​icht so s​ehr von amerikanischen Siedlern geprägt. Sie hatten Verträge unterzeichnet, d​ie die Option e​iner Rückkehr enthielten. Unter d​er Führung i​hrer Häuptlinge entschieden s​ie sich für e​inen Umzug n​ach Westen, obwohl n​icht alle d​aran teilnahmen. Im unteren Michigan g​ab es inzwischen e​ine größere Gruppe akkulturierter Potawatomi, d​ie am Rande amerikanischer Städte lebte. In Wisconsin dagegen versuchten d​ie meisten Potawatomi, d​urch eine Mischung a​us traditioneller Lebensweise u​nd amerikanischen Farm-Methoden, i​hren Lebensunterhalt z​u sichern.[27]

Die Illinois-Wisconsin-Potawatomi wurden i​n ein Reservat b​ei Council Bluffs i​m westlichen Iowa-Territorium umgesiedelt u​nd in Council Bluff Band umbenannt. Innerhalb v​on 15 Jahren hatten s​ie die Kultur d​er Plainsindianer übernommen u​nd waren geschickte Jäger u​nd Krieger z​u Pferde geworden. Um 1847 mussten s​ie erneut umziehen. Gemeinsam m​it den Potawatomi v​om Osage River w​urde für s​ie ein n​eues Reservat a​m Kaw River i​m östlichen Kansas eingerichtet u​nd galt a​ls ein Projekt, d​as von Reverend Isaac McCoy betreut wurde. Er beabsichtigte, e​ine zivilisierte christliche Potawatomi-Nation z​u bilden. Es w​ar ein Projekt, d​as aus mehreren Gründen z​um Scheitern verurteilt war, d​enn die beiden i​m Reservat lebenden Gruppen w​aren zu unterschiedlich. Die e​ine war konservativ eingestellt, akzeptierte k​eine Neuerungen u​nd wollte d​ie internen Angelegenheiten selbst regeln, während s​ich die zweite Gruppe zunehmend akkulturierte.[27]

Die konservative Gruppe w​urde jetzt Prärie Band genannt u​nd behielt i​hren Anteil a​m Kaw-River-Reservat konsequent, b​is sie 1890 d​urch den Dawes Allotment Act gezwungen wurde, e​iner Parzellierung d​es Gebiets i​n individuelle Grundstücke zuzustimmen. Die Mission Band h​atte schon e​her ihr Reservat parzellieren lassen u​nd war innerhalb weniger Jahre verarmt. 1867 unterzeichneten d​ie Angehörigen d​en letzten Potawatomi-Vertrag, i​n dem s​ie einem Umzug i​n ein n​eues Reservat i​n Oklahoma zustimmten u​nd nun Citizen Band genannt wurden. Für d​ie Prärie-Band wirkte s​ich der Dawson Act i​n der Form aus, d​ass sich 1960 n​ur noch 22 Prozent d​es Kansas-Reservats i​m Besitz d​er Mitglieder befand. Um 1970 g​ab es i​n den Vereinigten Staaten u​nd Kanada r​und 20 Gruppen, d​ie sich a​ls Potawatomi bezeichneten o​der nachweislich v​on einer Potawatomi-Band d​es neunzehnten Jahrhunderts abstammten. Dazu gehören v​ier unabhängige Reservate i​n den USA, nämlich d​as Citizens Band Reservat i​n Oklahoma, d​as Prärie Band Reservat i​n Kansas, d​ie Hannahville Community a​uf der oberen Michigan-Halbinsel u​nd die Forest County Potawatomi Community i​m nördlichen Wisconsin.[27]

Potawatomi in Kanada

Zwischen 1837 u​nd 1840 z​ogen etwa 2000 Potawatomi a​us Wisconsin, Michigan u​nd Indiana i​n den Südwesten d​er kanadischen Provinz Ontario. Sie wählten d​en Weg über Detroit u​nd Port Huron n​ach Sarnia u​nd Walpole Island. Es w​aren die gleichen Gruppen, d​ie zuvor Geschenke u​nd Zahlungen entweder für geleistete Wehrdienste i​m Krieg v​on 1812 o​der für i​hre Loyalität regelmäßig a​us Kanada abgeholt hatten. Um 1970 g​ab es zwölf verschiedene Orte, a​n denen Nachkommen d​er Potawatomi lebten. Die größten w​aren Walpole Island, Sarnia, Kettle Point, Orillia, Cape Croker, Saugeen u​nd Manitoulin Island. Die Lage d​er kanadischen Potawatomi unterschied v​on der i​hrer amerikanischen Verwandten derart, d​ass sie s​ich mehrheitlich m​it Indianern anderer Gemeinden assimilierten, bevorzugt m​it Chippewa u​nd Odawa. Als s​ie Kanada erreichten, besaßen s​ie keinerlei Vertragsrechte, a​lso auch keinen Landbesitz u​nd keinen Rentenanspruch für Landverkäufe. Nach u​nd nach wurden s​ie in d​ie Reservate anderer Stämme aufgenommen, n​ach einigen problematischen Jahren akzeptiert u​nd schließlich a​ls Reservats-Mitglieder formal anerkannt.[27]

Häuptlinge

Heute bestehende Gruppen der Potawatomi

Ed Pigeon, Kulturbeauftragter und Verantwortlicher für Sprachpflege der Match-E-Be-Nash-She-Wish Band of Pottawatomi mit seinem Sohn (2006)
Regentanz (Kansas um 1920)

Aktuell l​eben in d​en USA u​nd Kanada folgende anerkannte Gruppen d​er Potawatomi:

Vereinigte Staaten

  • Citizen Potawatomi Nation (CPN),[28] (Nachfahren der Potawatomi of the Woods (Süd-Michigan und Nord-Indiana), der Mission Band from St. Joseph (Süd-Michigan) und Mission Band of Potawatomi Indians (Wabash River Valley in Indiana), Verwaltungssitz ist Shawnee, Oklahoma, das Reservat befindet sich im Cleveland und Pottawatomie County, Population 2011: 29.155)
  • Forest County Potawatomi Community (FCP)[29] (die Forest County Potawatomi Indian Reservation, bestehend aus mehreren nicht zusammenhängenden Landstücken im südlichen Forest County und nördlichen Oconto County, Wisconsin sowie einem kleinen Landstück (ca. 28.000 m²) im Stadtgebiet von Milwaukee, umfasst ca. 50,5795 km, Population 2000: 531)
  • Grand Traverse Band of Ottawa and Chippewa Indians[30] (früher: Northern Michigan Ottawa Association, Unit 2, besteht aus Nachfahren der einstigen indianischen Allianz Council of Three Fires - den Odawa (Odaawaa/Ottawa), Anishinabe (Ojibwe/Chippewa) und Potawatomi (Boodewaadami/Bodéwadmi/Bodowadomi), die Reservation sowie zusätzliche Landparzellen, die dem Stamm zur Verwaltung übergeben wurden, umfassen ca. 4,5 km² in Michigan, Population: 3.985 Stammesmitglieder, hiervon leben ca. 1.610 auf Stammesland)
  • Hannahville Indian Community[31] (das Reservat (22,21 km²) befindet sich auf der Oberen Halbinsel (Upper Peninsula of Michigan), ca. 24 km westlich von Escanaba, im östlichen Menominee County und südwestlichen Delta County, Michigan, Population 2013: 891)
  • Match-e-be-nash-she-wish Band of Pottawatomi[32] (früher als Gun Lake Tribe oder Gun Lake Band, namensgebend war der Potawatomi-Häuptling Match-E-Be-Nash-She-Wish, der 1795 den Vertrag von Greenville mit den Engländern unterzeichnete,[33] Verwaltungssitz ist Dorr im Allegan County, Michigan - der Stamm besteht nach eigener Aussage aus Nachkommen der einstigen Allianz „Council of Three Fires“ - den Anishinabe (Ojibwe/Chippewa), den Odawa (Odaawaa/Ottawa) sowie den Potawatomi (Boodewaadami/Bodéwadmi/Bodowadomi), die sich jedoch heute sowohl sprachlich als auch kulturell als Pottawatomi identifizieren)
  • Nottawaseppi Huron Band of Potawatomi (NHBP)[34] (wurden erst 19. Dezember 1995 als Stamm bundesstaatlich anerkannt (federally recognized tribe), das Reservat (524.000 m²) liegt im Athens Township im südwestlichen Calhoun County in Süd-Michigan, trotz ihrer Stammesbezeichnung sind sie sowohl sprachlich als auch kulturell nicht mit den Irokesisch-sprachigen Huronen verwandt - jedoch verweisen beide Bezeichnungen Nottawaseppi und Huron auf das ursprüngliche Stammesgebiet entlang des Clinton River (benannt nach DeWitt Clinton, dem Governor of New York von 1817 bis 1823) im Südosten von Michigan bis zu dessen Mündung in den Lake St. Clair an der kanadischen Grenze, da der Fluss seitens der Stammesallianz in Ojibwe (Anishinaabemowin) einst als Nottawasippee - „Fluss der Klapperschlangen-artigen, d.h. der Huronen“ bezeichnet wurde, übernahmen die verbündeten Franzosen diese indigene Bezeichnung, später nannten die Briten den Fluss daher Huron River of (Lake) St. Clair - jedoch wurde er 1824 in Clinton River umbenannt, um eine Verwechslung mit dem benachbarten Huron River auszuschließen, Population: ca. 800)
  • Pokagon Band of Potawatomi[35] (die Pokégnek Bodéwadmik oder Pokagon Band of Potawatomi sind Nachfahren der verbündeten Potawatomi-Siedlungen entlang des Saint Joseph River, Paw Paw River und Kalamazoo Rivers in Südwest-Michigan und Nord-Indiana, namensgebend ist Leopold Pokagon (ca. 1775 – 1841), ein Potawatomi-Führer (Wkema), seit 1826 Häuptling der Potawatomi im Saint Joseph River Valley, Verwaltungssitz ist Dowagiac, Michigan, das Reservat befindet sich in den sechs Counties von LaPorte, St. Joseph, Elkhart, Starke, Marshall und Kosciusko in Nord-Indiana sowie vier Counties von Berrien, Cass, Van Buren und Allegan in Südwest-Michigan, Population (2014): 4.990)
  • Prairie Band Potawatomi Nation[36] (früher Prairie Band of Potawatomi Indians, Eigenbez.: Mshkodésik - „People of the Small Prairie“[37], diese Band lebte ursprünglich entlang des Südufers des Lake Michigan im heutigen Süden von Wisconsin, Norden von Illinois sowie im Nordwesten von Indiana, später wurden sie zwangsweise zusammen mit anderen Gruppen der Potawatomi in den 1830er Jahren während des Indian Removal Act westlich des Mississippi umgesiedelt, zuerst 1835–36 ins Flussgebiet des Platte River in Missouri, 1837 spalteten sich die bis dahin gemeinsam gezogenen Gruppen auf Grund strittiger Fragen in Bezug auf die Akzeptanz der europäischen Kultur und Religion in zwei Bands - die konservative siedelte in der Gegend von Council Bluffs, Iowa, und wurde als Bluff Indians oder Bluff Indian Band bekannt - hier übernahmen sie die Lebensweise der Plains-Indianer mit Bisonjagd und entwickelten sich zu kriegerischen Reiternomaden, die bereits stark akkulturierte und progressivere Mission Band siedelte im Linn County, Kansas und versuchte Teile ihrer Kultur als nordöstliche Waldland-Indianer der Great Lakes beizubehalten, an beiden Orten kontrollierten sie jeweils ein Gebiet von ca. 20.000 km², zwischen 1837 und 1846 siedelten die Bands weiterhin in zwei verschiedenen Gegenden - die Mission Band entlang des Kansas River, die Prairie Band (vormals: Bluff Indian Band) streifte im Gebiet entlang des Big und Little Soldier Creeks im Jackson County, Kansas, der Versuch im Juli 1846 mittels eines Vertrags die beiden Bands wieder zu vereinigen scheiterte, 1861 wurde ein neuer Vertrag geschlossen, da die internen Differenzen wg. Religion und Kultur nicht gelöst werden konnten, die Mission Band von Linn County wurden US-Bürger und nun als Citizen Band bekannt, während die Prairie Band weiterhin ihren Traditionen folgen wollten, 1867 wurde der Vertrag nochmals überarbeitet und zwei neue Stämme etabliert: die Citizen Band of Potawatomi verkaufte alle Landansprüche in Kansas und siedelte in ihr heutiges Reservat im Gebiet von Shawnee, Oklahoma - die Prairie Band of Potawatomi versuchte jedoch so viel Land ihres Reservats in Kansas, das einst Teile der heutigen Hauptstadt Topeka umfasste, zu behalten, jedoch befand sich 1960 nur noch 22 Prozent des Kansas-Reservats im Besitz der Mitglieder, heutiger Verwaltungssitz ist nahe Mayetta, Jackson County, Kansas)

Kanada

Southern First Nations Secretariat[38]

  • Chippewas of Kettle and Stony Point First Nation[39] (die First Nation besteht zum Großteil aus Nachfahren der Potawatomi und Anishinabe (Ojibe/Chippewa) sowie einigen Odawa (Ottawa),[40] Verwaltungssitz im Reservat Kettle Point #44, 35 km NÖ von Sarnia am Südostufer des Lake Huron, ca. 10 km² in Lambton County, Ontario, Population: 2.364)
  • Chippewas of the Thames First Nation[41] (bezeichnen sich selbst als Anishinabek, das Reservat der First Nation, die aus Anishinabe (Ojibwe/Chippewa), Odawa (Ottawa) sowie Bodaywadami (Potawatomi) besteht, liegt am Nordufer des Thames River, der von den Odawa als Askunessippi - „the antlered river“ (von den Anishinabe Eshkani-ziibi) bezeichnet wurde, ca. 20 km südwestlich von London, Ontario, ihr heutiges Territorium umfasst den Großteil des Südwestens von Ontario, Verwaltungssitz: Muncey, Ontario, Population: 2.694)
  • Walpole Island First Nation[42] (auch Bkejwanong First Nation, die aus Angehörigen der Potawatomi, Anishinabe (Ojibe/Chippewa) und Odawa (Ottawa) besteht, nannten das Gebiet Bkejwanong - ‘where the waters divide’, Verwaltungssitz befindet sich auf der Insel Walpole Island #46 an der Mündung des St. Clair River in den Lake St. Clair, ca. 50 km nordöstlich von Detroit, Michigan und Windsor, Ontario, zusätzliches Reservatsland umfassen die Inseln Squirrel, St. Anne, Seaway, Bassett und Potawatomi, Reservat: Walpole Island #46 (zwischen den USA und Kanada), ca. 160 km², Population: 4.527)

Ogemawahj Tribal Council (OTC)[43]

  • Beausoleil First Nation[44] (größtenteils eine Anishinabe (Ojibwe/Chippewa) First Nation, die laut eigener Auskunft zudem auch aus Nachfahren der Potawatomi besteht; jedoch gibt es im Hauptreservat Christian Island #30 Stammesangehörige, die behaupten, von Odawa abzustammen[45][46] die Reservatsgebiete der First Nation befinden sich am Südende der Georgian Bay auf Christian Island, Beckwith Island und Hope Island im heutigen Simcoe County, Ontario, Reservate: Christian Island #30 (südöstlich von Georgian Bay), Christian Island #30A (16 km westlich von Midland), Chippewa Island (30 km südlich von Parry Sound Island),[47] Population: 2.199)
  • Moose Deer Point First Nation[48] (das Reservat Moose Point #79 liegt ca. 51 km westlich von Bracebridge am Ostufer der Georgian Bay, Ontario, die First Nation liegt innerhalb des Township of Georgian Bay, mit drei separaten Parzellen von Land: King Bay und Isaac Bay (als Wohngebiete) sowie Gordon Bay (als Handels-, Freizeit- und Verwaltungszentrum), Verwaltungssitz: MacTier, Ontario, ca. 2,50 km², Population: 460)

Wabun Tribal Council[49]

  • Saugeen First Nation[50] (offizieller Name jedoch: Chippewas of Saugeen, obwohl meist Anishinabe (Ojibwe/Chippewa) gibt es auch viele Nachkommen von Odawa und Potawatomi (Bodéwadmi), die auf Grund des Kriegs von 1812 aus den USA nordwärts flohen und sich am Ostufer der Bruce Peninsula (auch Saugeen Peninsula) in Ontario niederließen, zusammen mit der Chippewas of Nawash Unceded First Nation werden sie als Saugeen Ojibway Nation Territories oder als Chippewas of Saugeen Ojibway Territory bezeichnet, da die Nawash und Saugeen First Nations sich Stammesgebiete im Südwesten von Ontario teilen, die Reservate liegen entlang des Saugeen River (abgel. von Zaagiing - „am Abfluss des Flusses, d.h. an der Mündung des Flusses“) und am Lake Huron sowie im Süden der Bruce Peninsula in Ontario, ca. 3,2 km nordöstlich des Verwaltungszentrums Southampton und ca. 29 km von Owen Sound, Ontario, Reservate: Chief's Point #28, Saugeen #29, Saugeen Hunting Grounds #60A, Saugeen & Cape Croker Fishing Island #1[51])

Independent First Nations

  • Chippewas of Nawash Unceded First Nation[52] (früher: Cape Croker First Nation, namensgebend ist Häuptling Nawash, der zusammen mit Tecumseh im Krieg von 1812 kämpfte, nach der Niederlage flohen viele Odawa und Potawatomi (Bodéwadmi) aus den USA nordwärts zu den Anishinabe (Ojibwe/Chippewa) am Ostufer der Bruce Peninsula, so dass die heutige First Nation zumeist aus Anishinabe sowie auch aus Nachkommen von Odawa und Potawatomi (Bodéwadmi) besteht, der Verwaltungssitz befindet sich im bevölkerungsreichsten Reserve Neyaashiinigmiing #27 am Ostufer der Bruce Peninsula (auch Saugeen Peninsula) südwestlich der Georgian Bay, Ontario, ca. 26 km entfernt von Wiarton, 64 km von Owen Sound oder 250 km von Toronto, zusammen mit der Saugeen First Nation werden sie als Saugeen Ojibway Nation Territories oder Chippewas of Saugeen Ojibway Territory bezeichnet, da die Nawash und Saugeen First Nations sich Stammesgebiete im Südwesten von Ontario teilen, Reservate: Cape Croker Hunting Ground #60B, Neyaashiinigmiing #27, Saugeen & Cape Croker Fishing Island #1, ca. 63,80 km², Population: 2.075)
  • Wasauksing First Nation[53] (Wasauksing - ‘shining shore’, früher Parry Island First Nation, ist eine Anishinabe (Ojibwe/Chippewa), Odawa (Ottawa) und Potawatomi First Nation auf Parry Island in der Georgian Bay, mit ca. 77 km² und einer 126 km langen Uferlinie eine der größten Inseln der Großen Seen, Verwaltungssitz befindet sich im Reservat Parry Island First Nation, 64 km westlich von Huntsville am Ostufer der Georgian Bay, Population: 1.073)
  • Wikwemikong First Nation[54] („Bucht der Biber“, auch: Wikwemikong Unceded Indian Reserve, die First Nation - bestehend aus Nachfahren der Odawa, Potawatomi sowie Anishinabe (Ojibwe/Chippewa), ist die bevölkerungsreichste First Nation auf Manitoulin Island, das Hauptreservat Wikwemikong Unceded I.R. liegt auf einer Halbinsel am östlichen Ende der Insel Manitoulin und an der Küste der Georgian Bay, das kleinere Reservat Point Grondine liegt am gegenüberliegenden Ufer der Georgian Bay nahe Killarney im Sudbury District auf dem Festland von Ontario, die Odawa lebten bereits seit Mitte 1600er Jahre auf der Insel, drei Potawatomi-Familien siedelten seit 1832 und ab 1850 schlossen sich flüchtende Anishinabe diesen an, in den folgenden Jahren mussten die Stämme auf Manitoulin Island in mehreren Verträgen den Großteil des Landes an Kanada abtreten und wurden in Reservaten angesiedelt - die heutigen Saugeen, Sheguiandah, Sheshegwaning, Zhiibaahaasing und Aundeck-Omni-Kaning First Nations; - 1968 wurde die First Nation sowie das heutige Reservat anerkannt, sie besteht aus drei früher eigenständigen Bands - Manitoulin Island Indian Reserve, Point Grondine, South Bay - die niemals Land abgetreten hatten (daher: Wikwemikong Unceded Indian Reserve), Verwaltungssitz: Wikwemikong, Ontario, Reservate: Wikwemikong Unceded I.R., Point Grondine, 412,97 km², Population (2009): 7.278, hiervon leben ca. 3.030 im Reservat)

Demografie

Schätzungen d​er Gesamtbevölkerung d​er Potawatomi s​ind schwierig, w​eil es a​n vergleichbaren Daten mangelt. Aus d​em gesamten achtzehnten u​nd neunzehnten Jahrhundert g​ibt es n​ur unvollständige Zahlenangaben. Diese bestehen i​n der Regel a​us der Zahl d​er Krieger u​nter Waffen, d​ie für o​der gegen Briten u​nd Franzosen eingesetzt werden konnten. Außerdem fehlten häufig zahlreiche Dörfer i​m südlichen Wisconsin u​nd nördlichen Illinois i​n der Berechnung. Die Standardschätzung a​us frühgeschichtlicher Zeit u​m 1600 lautete 4.000 u​nd könnte a​us der ersten Zählung d​er Franzosen stammen. Die nächsten Schätzungen k​amen von französischen Missionaren u​nd Regierungsagenten a​us der Zeit zwischen 1653 u​nd 1695. Diese ergaben 700 Krieger u​nd eine Gesamtbevölkerung v​on 3.000 Personen. Nach 1778 sprachen d​ie Briten v​on 2.250 Stammesangehörigen, d​och diese Schätzung g​ilt als ebenso unvollständig, w​ie eine amerikanische Schätzung a​us den 1830er Jahren, d​ie 6.500 Personen angab. In d​en 1850er Jahren w​aren mehr a​ls 600 „wandernde Potawatomi“ i​n Wisconsin bekannt, d​och niemand h​atte die z​uvor nach Kanada geflüchteten Stammesangehörigen gezählt. Außerdem g​ab es zahlreiche Potawatomi, d​ie sich anderen Stämmen anschlossen, s​o etwa fünfhundert d​en Kickapoo u​nter Kenekuk, mehrere hundert d​en Menominee u​nd einige d​en Kickapoo i​n Mexiko.[55]

Der offizielle US-Zensus von 1836 ergab insgesamt 6.694 Potawatomi, die in den Vereinigten Staaten lebten. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in dieser Zeit eine große Anzahl an Stammesangehörigen in den Wäldern Wisconsins oder auf dem Weg nach Kanada nicht vom Zensus erfasst wurde. Zusammen mit diesen Personen ist eine Gesamtzahl von neun- bis zehntausend Potawatomi in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wahrscheinlich.[55] Der US-Zensus von 2000 ergab insgesamt 15.817 Potawatomi. In Kanada lebten zu dieser Zeit rund 6.000 Stammesangehörige.[56]

JahrGesamtUSAKanada
1667[25]4.000
1765[57]1,500
1766[57]1.750
1778[57]2.250
1783[57]2.000
1795[57]1.200
1812[57]2.500
1820[57]3.400
1843[57]1.800
1854[25]4.4404,040400
1889[58]1.5821.416166
1908[57]2.7422.522220
1910[25]2.6202.440180
1990[59]23.00017.0006.000
1997[60]25.000
1998[25]28.000

Siehe auch

Literatur

Commons: Potawatomi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anishinaabe Nations - Anishinaabe Nations by State or Province / Anishinaabe Akiing (Memento vom 10. Mai 2010 im Internet Archive)
  2. Anishinaabe Water Ceremony to be held near Tracks to Protect from Oil and Gas Spills, other Industrial Threats | Intercontinental Cry. Abgerufen am 16. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  3. History of the Potawatomis (Neshnaabe/Neshnabek)
  4. Neshnabek: The People
  5. Neshnabék Links (Memento des Originals vom 2. Februar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neaseno.org
  6. The Odawa - Council of Three Fires (Memento vom 30. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)
  7. Omniglot - Potawatomi (Bode'wadmi)
  8. @1@2Vorlage:Toter Link/www.mbpi.org(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Bode’wadmi Zheshmowen (Potawatomi language))
  9. Some hints for Potawatomi students… (Nicht mehr online verfügbar.) In: APWAD – A Potawatomi Word a Day. Archiviert vom Original am 27. November 2010; abgerufen am 5. Juli 2016.
  10. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 15: Northeast, S. 725/726
  11. Project Ojibwa - Council of the Three Fires (Memento des Originals vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elginmilitarymuseum.ca
  12. Project Ojibwa - Who are the Ojibwa? (Memento des Originals vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elginmilitarymuseum.ca
  13. Virtual Museum of New France - French Colonial Expansion and Franco-Amerindian Alliances
  14. The Seven Nations of Canada - The Other Iroquois Confederacy (Memento des Originals vom 13. Dezember 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wampumchronicles.com
  15. 1812 First Native Nations (Anishinaabeg, Algonquin, Haudenosaunee, Wendat) (Memento des Originals vom 26. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.warof1812rph.com
  16. oftmals irrtümlicherweise als Miami Confederacy von den Amerikanern bezeichnet, da sie die militärische sowie numerische Macht der Miami innerhalb der Western Confederacy überschätzten
  17. American Indian Heritage Month: Commemoration vs. Exploitation (Memento vom 22. September 2015 im Internet Archive)
  18. The History of the Wea (Memento des Originals vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weaindiantribe.com
  19. Potawatomi History (Memento des Originals vom 4. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mpm.edu
  20. About MNCFN. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. Juli 2011; abgerufen am 5. Juli 2016 (Mitte des 19. Jhd. glaubten die Mississaugas, dass sie nach den Flussmündungen der Flüsse Trent, Moira, Shannon, Napanee, Kingston und Gananoque benannt wurden).
  21. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 15: Northeast, S. 728–730.
  22. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 15: Northeast, S. 731–733.
  23. Potawatomi Culture (Memento des Originals vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mpm.edu
  24. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Band 15: Northeast, S. 734–736.
  25. Potawatomi History, abgerufen am 26. Februar 2013.
  26. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 15: Northeast, S. 727/728
  27. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 15: Northeast, S. 736–740.
  28. Homepage der Citizen Potawatomi Nation
  29. Homepage der Forest County Potawatomi Community
  30. Homepage der Grand Traverse Band of Ottawa and Chippewa Indians
  31. Homepage der Hannahville Indian Community
  32. Homepage der Match-e-be-nash-she-wish Band of Pottawatomi (Memento des Originals vom 6. Dezember 2001 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mbpi.org
  33. jedoch wird Match-E-Be-Nash-She-Wish als ein Chippewa-Häuptling namens Bad Bird von den Engländern gelistet, da die Weißen die engen Verbündeten Potawatomi, Chippewa und Ottawa oft nicht voneinander unterscheiden konnten
  34. Homepage der Nottawaseppi Huron Band of Potawatomi
  35. Homepage der Pokagon Band of Potawatomi
  36. Homepage der Prairie Band Potawatomi Nation (Memento des Originals vom 7. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pbpindiantribe.com
  37. die Mshkodésik - „People of the Small Prairie“ der Prairie Band Potawatomi Nation dürfen nicht mit den ebenfalls Algonkin-sprachigen Mascouten verwechselt werden, deren Name aus der Sprache der Fox abgeleitet wurde und „kleines Prairie-Volk“ bedeutet; zudem nannten die Wyandot (Huronen) dieses Algonkin-Volk Atsistaehronon - „Nation des Feuers“ (französisch „Nation du Feu“) - jedoch konnte die Behauptung widerlegt werden, die Mascouten seien mit den Potawatomi verwechselt worden, diese Annahme stützte sich auf die falsche Hypothese, dass der Name Potawatomi in Ojibwa „Volk am Platz des Feuers“ bedeutet und ähnliche Namen in verschiedenen Sprachen sich nur auf diesen Stamm beziehen würden - jedoch lautet die richtige Bedeutung des Namens „Bewahrer des Herdfeuers“
  38. Website der Southern First Nations Secretariat
  39. Homepage der Chippewas of Kettle and Stony Point First Nation
  40. Chippewas of Kettle and Stony Point Language, Arts, Culture, and History Online
  41. Home. Abgerufen am 16. Januar 2022 (kanadisches Englisch).
  42. Walpole Island. Abgerufen am 16. Januar 2022.
  43. Website des Ogemawahj Tribal Council. Abgerufen am 5. Juli 2016.
  44. Beausoleil First Nation. Abgerufen am 16. Januar 2022.
  45. The Odawa (Memento des Originals vom 13. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.innisfil.library.on.ca
  46. eine Odawa-Abstammung wird heute oftmals unter der Bezeichnung Anishinabe(g) mit der der bevölkerungsreicheren Ojibwe/Chippewa (Anishinabe) zusammengefasst - und die Odawa werden in modernen Berichten oftmals als eigenständiges Volk ignoriert. Auf Grund ihrer kleinen Zahl in mixed reserves sind die Odawa heute in Ontario so etwas wie ein vergessenes oder zumindest vernachlässigtes Volk. Heute leben Odawa in verschiedenen First Nations im Simcoe County und im District of Muskoka
  47. das IR Chippewa Island teilen sich drei First Nations: Beausoleil First Nation, Chippewas of Georgina Island sowie die Chippewas of Rama First Nation
  48. Homepage der Moose Deer Point First Nation
  49. Welcome / Aaniin. Abgerufen am 16. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  50. Homepage der Saugeen First Nation
  51. das Reservat Saugeen & Cape Croker Fishing Island #1 wird von der Saugeen First Nation mit der Chippewas of Nawash Unceded First Nation geteilt
  52. Chippewas of Nawash Unceded First Nation – From beautiful Neyaashiinigmiing. Abgerufen am 16. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  53. Wasauksing First Nation – Our community moving forward. Abgerufen am 16. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  54. Welcome. Wiikwemkoong Unceded Territory, abgerufen am 16. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  55. Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 15: Northeast, S. 740/741
  56. US-Zensus 2000 (PDF; 145 kB), abgerufen am 1. März 2013.
  57. Hodges, Frederick Webb (1908). "Potawatomi" in Handbook of American Indians North of Mexico
  58. Sprachfamilien Amerikas, 7. Jahresbericht des Büros für Ethnologie des Sekretariats der Smithsonian Institution, 1885-1886, United States Government Printing Office, 1891
  59. "Potawatomi" at www.firstnationsseeker.ca
  60. Ethnologue: Potawatomi
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