Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966 war die 14. Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 6. Februar und endete am 11. September 1966.

Mit dem GT40 gewann Ford den Weltmeistertitel. Im Bild der Mk.II mit dem Ronnie Bucknum und Dick Hutcherson Dritte beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurden
Gegnerschaft erwuchs Ford von Ferrari. Im Bild der 330P3 mit der Chassisnummer 0846

Meisterschaft

Mit der Weltmeisterschaft 1966 beendete die Fédération Internationale de l’Automobile das seit 1962 geltende GT-Reglement und kehrte zu einer Meisterschaft für Prototypen und Sportwagen zurück. Die Anzahl der Wertungsläufe wurde drastisch reduziert. 1965 zählenden 20 Rennveranstaltungen zur Meisterschaft; 1966 waren es nurmehr 13. Als einziges Bergrennen blieb der Schweizer Bergpreis über. Mit dem 500-km-Rennen von Zeltweg fand zum ersten Mal ein Wertungslauf in Österreich statt.

Bei den Prototypen der Gruppe 6 war der Hubraum bei den Rennwagen über 2-Liter-Hubraum nach oben offen. Gleiches galt für die Sportwagen den Gruppe 4. Darunter wurden die Klassen vereinfacht um übersichtlichere Wertungen zu schaffen. Auch die heftige kritisierte und nur für Zuschauer nur schwer zu durchschauende Punktevergabe mittels Koeffizient wurde wieder abgeschafft. Die Wertungspunkte wurde analog zur Formel-1-Weltmeisterschaft für die ersten Sechs der Gesamtwertung wie folgt vergaben: 9-6-4-3-2-1. Ausnahmen waren das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wo für die ersten Sechs 12-9-7-5-4-3 Punkte vergeben wurden und der Schweizer Bergpreis in Crans-Montana, wo es nur halbe Punkte gab. Nur die besten vier Ergebnisse pro Hersteller kamen in die Jahreswertung.

Die ersten beiden Saisonrennen, das 24-Stunden-Rennen von Daytona und 12-Stunden-Rennen von Sebring gewannen Ken Miles und Lloyd Ruby mit dem Ford GT40 für das Team von Carroll Shelby, der die Ford-Einsätze organisierte. Auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann Ford mit den Fahrern Bruce McLaren und Chris Amon. Ferrari siegte in Monza und bei der Targa Florio und hatte am Saisonende zwei Punkte Rückstand auf Ford. Der US-amerikanische Automobil-Hersteller gewann mit 38 Punkten zum ersten Mal die Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Auch bei den Sportwagen blieb Ford vor Ferrari siegreich.

Rennkalender

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 6. Februar Vereinigte Staaten 24-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte Staaten Shelby American Inc. Vereinigtes Konigreich Ken Miles
Vereinigte Staaten Lloyd Ruby
Ford Mk.II Sportwagen und GT
2 26. März Vereinigte Staaten 12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
Vereinigte Staaten Shelby American Inc. Vereinigtes Konigreich Ken Miles
Vereinigte Staaten Lloyd Ruby
Ford X1 Roadster Sportwagen und GT
3 25. April Italien 1000-km-Rennen von Monza
(Autodromo Nazionale Monza)
Italien SpA Ferrari SEFAC Vereinigtes Konigreich John Surtees
Vereinigtes Konigreich Mike Parkes
Ferrari 330P3 Coupé Sportwagen und GT
4 8. Mai Italien Targa Florio
(Piccolo circuito delle Madonie)
Schweiz Scuderia Filipinetti Belgien Willy Mairesse
Schweiz Herbert Müller
Porsche 906 Sportwagen und GT
5 22. Mai Belgien 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps
(Circuit de Spa-Francorchamps)
Italien SpA Ferrari SEFAC Italien Ludovico Scarfiotti
Vereinigtes Konigreich Mike Parkes
Ferrari 330P3 Sportwagen und GT
6 5. Juni Deutschland 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
Vereinigte Staaten Chaparral Schweden Joakim Bonnier
Vereinigte Staaten Phil Hill
Chaparral 2D Sportwagen und GT
7 18. – 19. Juni Frankreich 24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
Vereinigte Staaten Shelby-American Inc. Neuseeland Bruce McLaren
Neuseeland Chris Amon
Ford GT40 Mk.II Sportwagen und GT
8 17. Juli Italien 500-km-Rennen von Mugello
(Circuito stradale del Mugello)
Deutschland Porsche System Deutschland Gerhard Koch
Deutschland Jochen Neerpasch
Porsche 906 Sportwagen und GT
9 7. August Italien Coppa Cittá di Enna
(Autodromo di Pergusa)
Italien Scuderia Brescia Italien Marsilio Pasotti Ferrari Dino 206S Sportwagen
10 14. August Deutschland Großer Preis von Hockenheim
(Hockenheimring)
Deutschland Porsche System Engineering Deutschland Gerhard Mitter Porsche 906 LE Sportwagen
11 28. August Schweiz Bergrennen Sierre-Montana-Crans
(Crans-Montana)
Italien SEFAC Ferrari Italien Ludovico Scarfiotti Ferrari Dino 206S Sportwagen und GT
12 4. September Deutschland 500-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
Italien Abarth Deutschland Ernst Furtmayr Abarth 1300 OT Sportwagen und GT
13 11. September Osterreich 500-km-Rennen von Zeltweg
(Flughafen Zeltweg)
Deutschland Porsche System Deutschland Gerhard Mitter
Deutschland Hans Herrmann
Porsche 906 Sportwagen

Marken-Weltmeisterschaft für Konstrukteure

Prototypen über 2-Liter-Hubraum

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Gesamt
1 Vereinigte Staaten Ford 10 10 6 12 38
2 Italien Ferrari (4) 10 10 9 7 36
3 Vereinigte Staaten Chaparral 10 10

Prototypen bis 2-Liter-Hubraum

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Gesamt
1 Deutschland Porsche 10 10 10 (5) 12 (9) 42
2 Italien Ferrari 7 (4) 10 9 10 36
3 Vereinigtes Konigreich Austin-Healey 3 5 2 3 (2) 13
4 Frankreich Alpine 6 5 11
5 Vereinigtes Konigreich Triumph 7 7
6= Italien ASA 4 4
6= Italien Abarth 4 4
8= Vereinigtes Konigreich Lotus 3 3

Sportwagen über 2-Liter-Hubraum

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Gesamt
1 Vereinigte Staaten Ford 10 10 10 10 (9) (10) (9) 40
2 Italien Ferrari 5 4 7 (3) 4 20
3 Vereinigte Staaten Shelby 7 4 11

Sportwagen bis 2-Liter-Hubraum

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Gesamt
1 Deutschland Porsche 10 10 10 (6) (10) 12 (9) (4,5) (9) 42
2 Italien Alfa Romeo 7 10 5 3 (1) 25
3 Vereinigtes Konigreich Lotus 9 9
4 Schweden Volvo 3 3

Sportwagen bis 1,3-Liter-Hubraum

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Gesamt
1 Italien Abarth 10 9 9 (4,5) 9 (9) 37
2 Frankreich Alpine 10 10 4 4 28
2 Italien Alfa Romeo 3 3

Literatur

  • Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 1: 1953–1963. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Commons: Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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