Crans-Montana
Crans-Montana ist eine Munizipalgemeinde im französischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis (Bezirk Siders), die auf den 1. Januar 2017 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Munizipalgemeinden Chermignon, Mollens (VS), Montana und Randogne entstanden ist. Sie bildet zugleich eine Pfarrgemeinde des Dekanats Siders.
Crans-Montana | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Siders |
BFS-Nr.: | 6253 |
Postleitzahl: | 3963 Crans-Montana (auch Teil von Lens) 3971 Chermignon 3974 Mollens 3975 Randogne |
Koordinaten: | 603400 / 128950 |
Höhe: | 1495 m ü. M. |
Höhenbereich: | 533–3175 m ü. M.[1] |
Fläche: | 59,66 km²[2] |
Einwohner: | [3] 10'218 (31. Dezember 2020) |
Einwohnerdichte: | 171 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 36,0 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.commune-cransmontana.ch |
Crans-Montana im Juli 2020 | |
Lage der Gemeinde | |
Weitere Karten |
Geschichte und Tourismus
Bekannt geworden ist die Ferienregion Crans-Montana ursprünglich als Fremdenverkehrszentrum auf dem Hochplateau um die Gemeinde Montana, die mit der 1929 neu entstandenen Feriensiedlung Crans-sur-Sierre zusammengewachsen und im touristischen Sprachgebrauch unter diesem Doppelnamen bekannt geworden ist.
Zum Feriengebiet Crans-Montana zählen ferner die beiden Gemeinden Icogne und Lens, die Dörfer Chermignon, Mollens und Randogne sowie eine Reihe kleinerer Siedlungen am Hang hoch über dem Tal der Rhone zwischen Sitten und Siders.
Die Begründung des Ortes Crans-Montana erfolgte 1892 durch die Eröffnung des Hôtel du Parc durch die Herren Antille und Zufferey aus Sierre. Der eigentliche Begründer des Luftkurortes Crans-Montana ist jedoch Théodore Stephani, der 1897 seine Kranken in diese von kleinen Seen und ausgedehnten Fichtenwäldern geschmückte Hochebene brachte und 1899 das Sanatorium Beauregard eröffnete.
In Crans-Montana befindet sich die international renommierte Hochschule Les Roches International School of Hotel Management.[5]
Zufahrt
Sowohl ab Sitten als auch von Siders aus führen kurvenreiche Zufahrtsstrassen von der durch das Rhônetal verlaufenden Autobahn 9. Auf 13 Kilometern wird dabei eine Höhendifferenz von 1000 Metern überwunden. Die Auffahrt durch die Rebhänge und Alpwiesen dauert von Sitten aus etwa 35, von Siders aus etwa 20 Minuten.
Von Siders aus ist der Ort zusätzlich mit einer Standseilbahn erreichbar, von Sitten aus mit einer Buslinie. Die von der Chemin de Fer et d’Autobus Sierre–Montana-Crans (SMC) betriebene Standseilbahn Sierre–Montana-Crans wurde wegen ihrer grossen Länge mit zwei Sektionen erbaut und 1911 eröffnet. Bei der Erneuerung 1997 wurden die beiden Sektionen verbunden, um das Umsteigen in der Mittelstation St-Maurice-de-Laques zu vermeiden. Seither ist die Anlage mit 4191 Metern Länge und von 927 Metern Höhenunterschied eine der längsten Standseilbahnen Europas.[6]
Zwischen den einzelnen Hangsiedlungen verlaufen zudem zahlreiche Fahrrad- und Wanderwege.
Politik
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Crans-Montana: CVP 26,1 %, FDP 21,4 %, SVP 20,7 %, SP 16,4 %, Grüne 13,0 %.[7]
Tourismus und Sport
Enge Strassenzüge mit Hotels und Appartements, Cafés und Restaurants, Geschäften und administrativen Einrichtungen prägen jeweils das Zentrum von Crans-sur-Sierre und Montana. Zur Hauptsaison herrscht ein hohes Verkehrsaufkommen. An den Ortsrändern liegen mehrere Weiher mit Grünflächen.
Bekannt geworden ist Crans-Montana durch zahlreiche Veranstaltungen im alpinen Skisport. So wurden hier die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1987 ausgetragen. Insgesamt gibt es 160 Kilometer Skipisten. Am Südrand des Plaine-Morte-Gletschers ist Sommerski möglich.
Im Sommer ist Crans-Montana ein Zentrum des Golfsports. Der mit zwei Golfplätzen (9 und 18 Loch) präsente Golf-Club Crans-sur-Sierre veranstaltet hier jährlich das Omega European Masters, eines der bekanntesten Golfturniere Europas.
In den späten 1960er Jahren wurde auf der Strasse von Sierre nach Crans-Montana ein Bergrennen ausgetragen, das auch zur Europa-Bergmeisterschaft zählte. Crans-Montana war Austragungsort der Berglauf-Weltmeisterschaften 2008.
Gondellifte und Seilbahnen sowie ein 135 km langes Wegenetz für Wanderer und Mountainbiker erschliessen nördlich der Höhenterrasse von Crans-Montana die Gletscher, Felsgruppen, Bergseen, Alpen, Matten und Nadelwälder am Südrand der Berner Alpen. Die Gondelbahn Crans–Cry d’Er ging 1950 in Betrieb. Sie war eine der weltweit ersten Bahnen nach dem System Bell/Wallmannsberger. Auf den Kämmen in ca. 3000 m Höhe vorbei an Wildstrubel, entlang des Plaine-Morte-Gletschers, Weisshorn, Mittaghorn, Rohrbachstein und Wetzsteinhorn verläuft die Sprachgrenze zwischen der französisch- und der deutschsprachigen Schweiz und zugleich die Grenze zum Kanton Bern. Eingebunden in dieses Wegenetz ist auch der Lac de Tseuzier (1777 m ü. M.).
Vom Aussichtspunkt unterhalb der Bella Lui (2548 m ü. M.) sind bei klarem Wetter die Gletscher der Walliser Alpen südlich der Rhône auf einem Spektrum von der Mischabel-Gruppe im Osten bis zu den Gipfeln im unteren Wallis im Westen zu sehen, einschliesslich des Matterhorns und des Mont Blanc.
Klimatabelle
Crans-Montana, 1981–2010 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Crans-Montana, 1981–2010
Quelle: [9] |
Sehenswürdigkeiten
Bilder
- Dorfkern
- Etang Grenon
- Hotel Ambassador
- Bergstation und Restaurant Bella Lui
- Standseilbahn, Blick aus Richtung Sierre
- Etang Grenon im Sommer 2020
- Der Wegweiser am Passübergang auf der Plaine Morte in 2927 m Höhe. Die Spitze des Bergs ist 2993 m ü. M. hoch
Persönlichkeiten
- Susanne Ruoff (* 1958), Managerin, wohnt in Crans-Montana
- Roger Moore (1927–2017), Schauspieler, wohnte in Crans-Montana und Monaco
Literatur
- Crans-Montana. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 16. Januar 2017.
- Hugues Rey: Montana. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017.
- Danielle Allet-Zwissig: Chermignon. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017.
- Hugues Rey: Mollens (VS). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017.
- Bernard Truffer: Randogne. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. Januar 2017.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Hospitality & Leisure Management. 25. Februar 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020 (englisch).
- Funiculaire. In: Webseite der Compagnie de Chemin de Fer et d’Autobus Sierre-Montana-Crans (SMC). 2017, abgerufen am 1. Juni 2017 (französisch).
- Bundesamt für Statistik: NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1). In: Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. 8. August 2019, abgerufen am 1. August 2020.
- Klimatabelle. In: meteoschweiz.admin.ch. meteoschweiz, abgerufen am 6. Dezember 2018.
- Klimatabelle. In: meteoschweiz.admin.ch. meteoschweiz, abgerufen am 6. Dezember 2018.