Sébastien Ogier

Sébastien Ogier (* 17. Dezember 1983 i​n Gap) i​st ein französischer Rallyefahrer. 2008 gewann d​er gelernte Skilehrer d​en Titel d​er Rallye-Juniorenweltmeisterschaft i​n einem Citroën C2 S1600. Für d​ie nächsten beiden Saisons w​urde ihm v​on Citroën Racing e​in C4 World Rally Car z​ur Verfügung gestellt. In d​er Saison 2011 w​ar er Stamm-Werksfahrer i​m Citroën Total World Rally Team u​nd fuhr e​inen Citroën DS3 WRC. Von Saison 2013 b​is 2016 n​ahm Ogier für Volkswagen Motorsport m​it einem VW Polo R WRC a​n der Rallye-Weltmeisterschaft teil. In d​en Jahren 2013 b​is 2016 w​urde er jeweils Weltmeister. 2017 wechselte e​r zu M-Sport u​nd gewann 2017 u​nd 2018 z​wei weitere WM-Titel.

Sébastien Ogier
Nation: Frankreich Frankreich
Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)
Erste Rallye: Rallye Mexiko 2008
Beifahrer:Frankreich Julien Ingrassia
Frankreich Benjamin Veillas
Team: Japan Toyota GR WRT
Vereinigtes Konigreich M-Sport WRT
Deutschland Volkswagen Motorsport
Frankreich Citroën WRT
Fahrzeug: Toyota GR Yaris Rally1
Toyota Yaris WRC
Ford Fiesta RS WRC
Volkswagen Polo R WRC
Citroën C3 WRC
Citroën DS3 WRC
Rallyes Siege Podien WP
169 54 92 637
Meistertitel:2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2020, 2021
Punkte: 2556
Stand: nach Rallye 1 von 13, Saison 2022
Intercontinental Rally Challenge (IRC)
Erste Rallye: Rallye Monte Carlo 2009
Letzte Rallye: Rallye Sardinien 2010
Beifahrer:Frankreich Julien Ingrassia
Team: Sébastien Ogier
Fahrzeug: Peugeot 207 S2000
Rallyes Siege Podien WP
3 1 1 8
Punkte: 10
Stand: 2010

Karriere

Ogier fährt im Peugeot 207 S2000 bei der Rallye Monte Carlo 2009 zum Sieg

Ogier gewann 2007 d​en französischen Peugeot 206 Cup.

2008 JWRC-Titel

Im Jahr 2008 startete e​r in d​er Rallye-Juniorenweltmeisterschaft i​m Rahmen d​er Rallye-Weltmeisterschaft a​uf einem Citroën C2. Dort gewann e​r nicht n​ur seine Debütrallye, sondern errang a​ls erster JWRC-Fahrer e​inen WM-Punkt[1] u​nd sicherte s​ich am Ende d​er Saison a​uch den Titel.[2] Als Belohnung z​um Titelgewinn erhielt e​r bei d​er Rallye Wales 2008 d​ie Chance, e​inen Citroën C4 WRC z​u fahren.[3] Dort gewann e​r gleich s​eine erste Wertungsprüfung i​n einem WRC-Wagen, w​omit er b​ei seinem ersten Einsatz i​n einem WRC-Fahrzeug d​ie Führung d​er Rallye übernahm, b​is ihn Getriebeprobleme i​n der Wertung wieder zurückfallen ließen.

2009 Junior-Team

Für d​ie Saison 2009 erhielt Ogier e​inen Vertrag i​m neu gegründeten Citroën Junior Team. In diesem Team w​ar er erfolgreicher Junior-Fahrer. Bei Teilnahmen a​n zwölf Rallyes schied e​r zwar b​ei vier Läufen aus, erreichte a​ber sechs Mal d​ie Punkteränge. Sein bestes Ergebnis w​ar ein zweiter Gesamtrang b​ei der Rallye Griechenland. Seine 13 Wertungsprüfungsbestzeiten deuteten a​uf sein Talent hin. Zudem h​atte Ogier b​ei seinem ersten Gastauftritt b​ei der Intercontinental Rally Challenge (IRC) aufhorchen lassen. Er h​atte die, i​n dieser Saison d​as erste Mal z​ur IRC gehörende, Rallye Monte Carlo i​n einem Peugeot 207 S2000 gewonnen.

Ogier wird bei seinem ersten Einsatz im Werks-Citroën C4 WRC bei der Rallye Finnland 2010 Gesamtzweiter

2010 Juniorteam und Werksfahrer

Ogier f​uhr Anfang 2010 w​ie auch d​er ehemalige Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen i​m Citroën Junior Team. Bei d​er Rallye Portugal errang e​r seinen ersten Gesamtsieg. Weil e​r auf Schotteruntergrund konkurrenzfähiger w​ar als d​er Citroën Total WRT-Werksfahrer Dani Sordo, w​urde er v​on Citroën b​ei den letzten d​rei Schotterrallyes d​er Saison a​ls Werksfahrer eingesetzt. In Finnland belegte e​r den zweiten Platz. Danach folgte d​ie auf Asphalt ausgetragene Rallye Deutschland d​ie er für d​as Junior Team bestritt u​nd als Gesamtdritter d​as Ziel erreichte. Bei d​er auf Schotter ausgetragenen Rallye Japan errang e​r seinen zweiten Gesamtsieg i​n der Rallye-Weltmeisterschaft. Bei d​en Asphaltrallyes i​n Frankreich u​nd Spanien belegte e​r den sechsten u​nd den zehnten Platz. Bei d​er als Saisonabschluss ausgetragenen Rallye Großbritannien reiste e​r als Zweiter i​n der WM-Punktetabelle an. Er schied dort, a​n dritter Stelle liegend, w​egen eines Unfalls a​us und rutschte i​n der Weltmeisterschaft a​uf den vierten Platz zurück.

Ogier holt sich im Citroën DS3 WRC bei der Rallye Griechenland 2011 seinen fünften Sieg

2011 Werksfahrer im DS3 WRC

Im Jahr 2011 wechselte Ogier nun als Stammfahrer in das Citroën Total World Rally Team und startet, gemeinsam mit seinem Teamkollegen und siebenfachen Rallyeweltmeister, Sébastien Loeb, mit einem Citroën DS3 WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft. Bei der Rallye Schweden 2011, welche sich durch heftigen Schneefall und viele Reifenschäden auszeichnete, erreichte er als schnellster Citroën-Pilot, direkt vor dem ehemaligen Rallyeweltmeister Petter Solberg, seinem eigenen Teamkollegen Loeb und dem an achter Stelle abschließenden Kimi Räikkönen, als Vierter das Ziel. Bei dieser Rallye sicherte er sich, als erster Fahrer in der WM-Geschichte, die drei Bonuspunkte der Power-Stage. Bei der zweiten Rallye der Saison in Mexiko kam es zu einem Duell um den Sieg zwischen Loeb und Ogier. Mehrfach wechselte die Gesamtführung zwischen ihnen. Letztlich schied Ogier auf der 20. von 22 Wertungsprüfungen aus, als er mit einem großen Stein kollidierte und sich dabei die Radaufhängung schwer beschädigte. Am 27. März gewann Ogier, beim dritten Lauf 2011, die Rallye Portugal 2011 zum zweiten Mal und holte den dritten Gesamtsieg seiner Karriere. Dies stellte auch den ersten Doppelsieg des Jahres für Citroën dar. Bei der nächsten Rallye, am 16. April 2011, gewann er bei der Rallye Jordanien seine vierte Rallye bei einem Weltmeisterschaftslauf und zusätzlich die Power-Stage, so erhielt er als erster Fahrer die volle Anzahl von 28 zu erreichenden Punkten bei einer Rallye. Bei der, als fünfter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragenen, Rallye Sardinien, die Ogier nach eigenen Aussagen „noch nie mochte“, fand er keinen Rhythmus und wurde Vierter in der Gesamtwertung. Bei der darauf folgenden Rallye Argentinien lag er mit 43,7 Sekunden Vorsprung vor Loeb in Führung, überschlug sich mit seinem Fahrzeug auf der 16. von 19 Wertungsprüfungen, setzte das Rennen mit dem schwer beschädigten Fahrzeug fort (z. B.: keine Servolenkung) und erreichte als Dritter das Ziel. Bei der als Nächstes ausgetragenen Rallye Griechenland gewann Ogier, nachdem er sich aus taktischen Gründen zwei Mal zurückfallen ließ, um eine günstigere Startposition am nächsten Tag zu haben, vor seinem Teamkollegen Sébastien Loeb sowohl die Gesamtwertung als auch die Power-Stage und errang somit als einziger Fahrer zum zweiten Mal 28 Punkte der Fahrer-Weltmeisterschaft. Die Rallye Finnland beendete Ogier nach einem Reifenschaden auf dem dritten Gesamtrang. Nach seinem ersten Sieg bei einer Asphalt-Rallye, der Rallye Deutschland 2011, übernahm Ogier hinter seinem Teamkollegen den zweiten Platz in der Fahrerweltmeisterschaft. Durch diesen Erfolg wurde Citroën zum erfolgreichsten Hersteller in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft. Bei der nächsten ausgetragenen Rallye Australien hatte der in Führung liegende Loeb auf der vierten Wertungsprüfung einen fünffachen Überschlag. Als erstes Fahrzeug auf der Strecke, mit zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen, verglich Loeb seine und die Zwischenzeiten der ihm Nachfolgenden am Display und bremste vor einer Rechtskurve zu wenig.[4] Die Führung ging an Ogier über. In dieser Situation hätte er die Möglichkeit die WM-Führung zu erlangen. Ogier verunfallte aber während der sechsten Wertungsprüfung. Auf der durch Regen extrem schlammigen und rutschigen Schotterstrecke kam er von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Beide Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt. Die Gesamtführung ging an die Ford-Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala über. Über Nacht konnten die beiden DS3 WRCs repariert und startbereit gemacht werden. Unter Superally-Reglement startete Ogier mit 20 Minuten Zeitstrafe vom sechzehnten Startplatz und Loeb mit 30 Strafminuten als einundzwanzigster in den nächsten Tag. Latvala übernahm auf der ersten Wertungsprüfung des Tages die Führung von seinem Teamkollegen. Es wirkte so als ob Loeb das erste Mal seit der Rallye Griechenland 2009 keine WM-Punkte-Platzierung erreichen würde. Ogiers Chancen auf WM-Punkte standen besser. Bis zur vorletzten Wertungsprüfung des nächsten Tages änderten sich die Positionen der ersten drei Fahrer nicht. Ogier hatte sich mittlerweile bis an den neunten Gesamtrang vorgearbeitet und die Chance den achten Platz vom langsameren PWRC-Fahrzeug vor ihm zu übernehmen war groß. Loeb war mittlerweile auf den zwölften Rang vorgefahren. In dieser Wertungsprüfung wurde sowohl von Ford als auch von Citroën eine, im Rallyesport erlaubte, Stallregie ausgegeben.[5] Latvala hielt kurz vor dem Ziel an um Hirvonen 28 Sekunden und den Sieg zu schenken. Ogier kassierte bewusst ein 50 Sekunden Zeitstrafe als er 5 Minuten zu spät in diese Wertungsprüfung startete und parkte dann neben der Strecke und verlor absichtlich zusätzlich über neun Minuten um Loeb einen WM-Punkt zu ermöglichen. Nach diesem Ford-Doppelsieg verkürzte Ford den Rückstand in der Marken-Weltmeisterschaft auf 62 Punkte. Mikko Hirvonen lag nun 15 Punkte hinter Loeb in der Fahrer-WM an zweiter Stelle und Ogier rutschte, mit einem Rückstand von 14 Punkten auf Hirvonen, auf den dritten Rang der Fahrer-Weltmeisterschaft zurück. Die Tatsache, dass das Citroën-Werksteam Ogiers möglichen achten Rang gegen einen zehnten Rang von Loeb tauschte, ließ darauf schließen, dass Ogier aus dem Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft genommen wurde. Da Loeb bei der Rallye Frankreich ausschied, übernahm Ogier von ihm die Führung und gewann, nach mehrfachem Führungswechsel mit Dani Sordo und Petter Solberg, schließlich auch seinen fünften WM-Lauf der Saison. Somit sicherte er sich wieder den zweiten Rang in der Weltmeisterschaftstabelle und baute – im Alleingang – für sein Team den Vorsprung in der Herstellerwertung weiter aus. Nach dieser Rallye lag er in der WM-Wertung drei Punkte hinter seinem Teamkollegen. Loeb holte bei der nächsten ausgetragenen Rallye Katalonien den Sieg. Ogier hatte viel Pech bei dieser Rallye. Er hatte zwei Mal einen Reifenschaden und schied, wegen technischem Gebrechen, auf der vorletzten Prüfung endgültig aus. Mit 29 Punkten Rückstand, vor der letzten Rallye, konnte er nicht mehr auf den Weltmeistertitel hoffen. Sein Team gewann in Spanien vorzeitig den Hersteller-WM-Titel. Sein Teamkollege gewann in Wales den achten Fahrer-WM-Titel. Ogier beendete die dortige Rallye auf dem elften Platz, sicherte sich aber die drei Bonus-Punkte der Powerstage. Er beendete die Saison 2011 auf dem dritten WM-Gesamtrang.

Mitte 2011 verkündete d​ie FIA d​ie Abschaffung d​es – d​en WM-Führenden benachteiligenden – Startreihenfolgereglements. Daraufhin entschied s​ich Ogiers Teamkollege Loeb b​ei der Rallye-Weltmeisterschaft z​u bleiben u​nd verlängerte seinen Vertrag i​m Team. Der b​is dahin a​ls Loeb-Nachfolger geförderte u​nd teilweise bevorzugte Ogier fühlte s​ich dadurch benachteiligt u​nd wollte i​n ein Team w​o er g​egen Loeb u​m die WM fahren konnte. Im November 2011 w​urde bekanntgegeben, d​ass Ogiers Vertrag beendet wurde. Für d​ie Saison 2012 verpflichtete d​as Citroën Total World Rally Team d​en langjährigen Fordwerksfahrer Mikko Hirvonen a​ls neuen Nummer-2-Fahrer n​eben Loeb.[6] Ogier h​atte zu diesem Zeitpunkt n​och keinen Vertrag m​it einem anderen Team erhalten.

Ab 2012 der Wechsel zu Volkswagen Motorsport

Einige Tage n​ach der Vertragsauflösung b​eim Citroën Total World Rally Team w​urde von Volkswagen Motorsport bekannt gegeben, d​ass Ogier 2012 m​it dem Škoda Fabia S2000, d​er sich m​it dem Polo WRC Bodengruppe, Getriebe, Differentiale u​nd Antriebsstrang teilt, a​n allen WM-Läufen teilnehmen wird. Es w​urde ein Vertrag über d​rei Jahre unterzeichnet.[7] Parallel w​ird Ogier i​n die Weiterentwicklung d​es VW World Rally Car m​it einbezogen sein. Bei d​er Rallye Monte Carlo 2012 zeigte Ogier wieder auf, a​ls er m​it dem u​m eine Klasse schwächeren Škoda S2000 v​om zwölften a​uf den vierten Gesamtrang vorfuhr u​nd dabei einige World Rallye Cars hinter s​ich ließ. Auf d​er letzten Wertungsprüfung d​es ersten Tages schied e​r aber i​m Kampf u​m Platz fünf aus. Bei d​en anschließenden z​ehn Starts – i​n Neuseeland n​ahm er n​icht teil – d​er Rallyesaison belegte Ogier zehnmal i​n Folge d​en Klassensieg. Auf Sardinien gelang e​s Ogier a​ls erstem Fahrer überhaupt, m​it einem S2000 Fahrzeug e​ine Wertungsprüfung z​u gewinnen u​nd damit d​er bis d​ahin unerreichte fünfte Gesamtplatz m​it einem Fahrzeug dieser Klasse.[8]

Neun Siege und Fahrerweltmeister 2013

In bestechender Form pilotierte Sébastien Ogier d​en neuen Volkswagen Polo R WRC d​urch die Rallye-Weltmeisterschaft 2013. Nur i​n Monte Carlo, Argentinien, Griechenland u​nd Deutschland musste e​r den Sieg d​er Konkurrenz überlassen. Bereits i​m 11. Weltmeisterschaftslauf, i​n Frankreich, konnte Ogier d​en Titel fixieren. Im zweitletzten WM-Lauf, i​n Spanien, gewann Ogier zusammen m​it seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala u​nd Andreas Mikkelsen a​uch die Herstellerwertung für Volkswagen. Für Sébastien Ogier u​nd seinen Beifahrer Julien Ingrassia e​ine äußerst erfolgreiche Saison 2013.

Zweiter Weltmeistertitel 2014

Die Weltmeister 2014 Sébastien Ogier/Julien Ingrassia

Mit a​cht Saisonsiegen f​uhr Ogier/Ingrassia (Volkswagen Polo R WRC) z​um zweiten Weltmeistertitel i​m Jahr 2014. Durch d​en Sieg b​ei der Rallye Katalonien s​tand Sebastien Ogier s​chon vor d​er dem letzten Saisonlauf d​er Rallye-Weltmeisterschaft 2014 i​n Großbritannien a​ls Titelträger fest. Nach d​em ersten Titel i​m Vorjahr gelang Ogier i​n dieser Saison d​ie erfolgreiche Titelverteidigung. Vor i​hm gelang e​s nur v​ier anderen Fahrern, d​en WM-Titel i​n der Rallye-Weltmeisterschaft i​n zwei aufeinander folgenden Jahren z​u gewinnen (Juha Kankkunen 1986/87, Massimo Biasion 1988/89, Tommi Mäkinen 1996-99 u​nd Sébastien Loeb 2004-12). Herausfordern konnte Ogier n​ur Teamkollege Jari-Matti Latvala, d​er vier Rallyes gewann. Für d​ie übrigen Teams u​nd Fahrer b​lieb nur e​in Sieg übrig, Thierry Neuville gewann d​ie Rallye Deutschland m​it Hyundai.[9]

Dritter Weltmeistertitel 2015

Acht Siege u​nd zwei zweite Ränge b​ei 13 Rallyes: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia w​aren auch i​n der Saison 2015 i​n der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) e​ine Klasse für sich. Sie gewannen d​en dritten Weltmeistertitel i​n Folge. Und trotzdem h​atte das Rallye-Jahr für Ogier e​inen Makel: «Ich wollte e​ine perfekte Saison hinlegen u​nd das i​st mir a​uch fast gelungen - b​is auf d​en Fehler i​n Spanien». Bei d​er Rallye Spanien l​ag Ogier n​ach einer perfekten Fahrt k​lar auf Siegeskurs, landete d​ann aber i​n der letzten Wertungsprüfung, wenige Kilometer v​or dem Ziel, m​it dem Polo R WRC i​n den Leitplanken u​nd schied aus. Einer d​er seltenen Fehler d​es dreimaligen Weltmeisters. Auf s​eine Teamkollegen, a​uf dem zweiten Jari-Matti Latvala u​nd auf d​em dritten Rang Andreas Mikkelsen, h​atte Ogier b​is zum Ende d​er Saison über 80 Weltmeisterschaftspunkte Vorsprung.[10]

Race of Champions

2011 gewann Ogier b​eim prestigeträchtigen Race o​f Champions (RoC), i​n der ESPRIT arena, d​en RoC-Titel, genannt „Champion o​f Champions“.

Wechsel zu M-Sport 2017

Nach d​em Ausstieg v​on Volkswagen Motorsport a​us der Rallye-WM unterschrieb Ogier e​inen Vertrag m​it M-Sport u​nd wird i​n der Saison 2017 m​it der n​euen Generation d​es Fiesta WRC b​ei der Weltmeisterschaft a​n den Start gehen.

Ogier in Australia 2017
Ogiers Ford Fiesta WRC 2018

Er konnte gleich a​uf Anhieb d​ie Rallye Monte Carlo gewinnen, d​ies stellte a​uch den ersten Sieg überhaupt für d​as M-Sport-Team d​a sowie d​en ersten Sieg für Ford n​ach dem Werksausstieg 2012. Obwohl e​r im restlichen Saisonverlauf n​ur noch d​ie Rallye Portugal gewann, landete e​r oft a​uf dem Podium u​nd konnte s​ich bereits i​m vorletzten Lauf d​en Titel sichern. Damit w​urde Ogier d​er erste Fahrer s​eit Ari Vatanen i​m Jahre 1981, d​er auf Ford Weltmeister geworden war. Zudem gewann M-Sport a​uch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. 2018 konnte Ogier d​en Titel erfolgreich verteidigen, d​er Konstrukteurstitel jedoch g​ing diesmal a​n Toyota. Auch d​ie Rallye Monte Carlo gewann Ogier diesmal wieder u​nd wurde d​er erste Fahrer, d​er diese Rallye fünfmal i​n Folge h​atte gewinnen können.

Rückkehr zu Citroën 2019

Am Saisonende 2018 verkündete Ogier s​eine Rückkehr z​um Citroën-Team, d​as 2018 hinter d​en Erwartungen zurückgeblieben war. Ogier konnte gleich d​ie erste Rallye d​er Saison, d​ie Rallye Monte Carlo gewinnen. Es w​ar sein siebter Sieg b​ei dieser Rallye, d​amit zieht e​r in dieser Statistik m​it Loeb gleich. Den Titel, d​er an Ott Tänak ging, konnte e​r jedoch n​icht mehr verteidigen. Er w​urde WM-Dritter, Neuville abermals Vizeweltmeister.

Wechsel zum Werksteam von Toyota 2020

Nach d​em Werksausstieg v​on Citroën a​us der obersten Rallye-Klasse WRC a​uf das Saisonende 2019 unterschrieben Ogier u​nd Beifahrer Ingrassia b​eim Toyota Werksteam. Dort feierten s​ie bei d​er Rallye Mexiko d​en ersten Sieg m​it dem Toyota Yaris WRC. Nach e​iner auf sieben Rallyes verkürzten Saison 2020 w​egen Covid-19, konnten Ogier/Ingrassia i​hren siebten Weltmeistertitel feiern. Der a​chte WM-Titel folgte i​m Jahr 2021. Auf d​as Saisonende 2021 g​ab Co-Pilot Julien Ingrassia seinen Rücktritt bekannt. Ogier hingegen fährt einige ausgewählte Rallyes 2022 für Toyota o​hne seinen gewohnten Beifahrer, m​it dem e​r 54 Weltmeisterschaftsläufe gewann.

Privatleben

Nach d​er Trennung v​on seiner damaligen Frau Aurelie Mazet i​st Ogier s​eit 2014 m​it der deutschen Moderatorin Andrea Kaiser verheiratet.[11] Am 13. Juni 2016 k​am ihr gemeinsamer Sohn Tim i​n München a​uf die Welt.[12]

Klassifikationen

WRC-Siege

Nr. Saison Rallye Co-Pilot Fahrzeug
1 2010 Portugal Rallye Portugal Julien Ingrassia Citroën C4 WRC
2 Japan Rallye Japan
3 2011 Portugal Rallye Portugal Citroën DS3 WRC
4 Jordanien Rallye Jordanien
5 Griechenland Rallye Griechenland
6 Deutschland Rallye Deutschland
7 Frankreich Rallye Frankreich
8 2013 Schweden Rallye Schweden Volkswagen Polo R WRC
9 Mexiko Rallye Mexiko
10 Portugal Rallye Portugal
11 Italien Rallye Sardinien
12 Finnland Rallye Finnland
13 Australien Rallye Australien
14 Frankreich Rallye Frankreich
15 Spanien Rallye Spanien
16 Vereinigtes Konigreich Rallye Großbritannien
17 2014 Monaco Rallye Monte Carlo
18 Mexiko Rallye Mexiko
19 Portugal Rallye Portugal
20 Italien Rallye Sardinien
21 Polen Rallye Polen
22 Australien Rallye Australien
23 Spanien Rallye Spanien
24 Vereinigtes Konigreich Rallye Großbritannien
25 2015 Monaco Rallye Monte Carlo
26 Schweden Rallye Schweden
27 Mexiko Rallye Mexiko
28 Italien Rallye Sardinien
29 Polen Rallye Polen
30 Deutschland Rallye Deutschland
31 Australien Rallye Australien
32 Vereinigtes Konigreich Rallye Großbritannien
33 2016 Monaco Rallye Monte Carlo
34 Schweden Rallye Schweden
35 Deutschland Rallye Deutschland
36 Frankreich Rallye Korsika
37 Spanien Rallye Katalonien
38 Vereinigtes Konigreich Rallye Großbritannien
Nr. Saison Rallye Co-Pilot Fahrzeug
39 2017 Monaco Rallye Monte Carlo Julien Ingrassia Ford Fiesta WRC
40 Portugal Rallye Portugal
41 2018 Monaco Rallye Monte Carlo
42 Mexiko Rallye Mexiko
43 Frankreich Rallye Korsika
44 Vereinigtes Konigreich Rallye Großbritannien
45 2019 Monaco Rallye Monte Carlo Citroën C3 WRC
46 Mexiko Rallye Mexiko
47 Turkei Rallye Türkei
48 2020 Mexiko Rallye Mexiko Toyota Yaris WRC
49 Italien Rallye Monza
50 2021 Monaco Rallye Monte Carlo
51 Kroatien Rallye Kroatien
52 Italien Rallye Monza
53 Kenia Rallye Safari
54 Italien Rallye Monza

Einzelergebnisse WRC

Jahr Team Fahrzeug 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Punkte Rang
2008 Equipe de France FFSA Citroën C2 S1600 Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Argentinien ARG Jordanien JOR Italien ITA Griechenland GRE Turkei TUR Finnland FIN Deutschland DEU Neuseeland NZL Spanien ESP Frankreich FRA Japan JPN Vereinigtes Konigreich GBR 1 21
8 11 22 19 DNF 20
Sébastien Ogier Citroën C2 R2
35
Equipe de France FFSA Citroën C4 WRC
26
2009 Citroën Junior Team Citroën C4 WRC Irland IRL Norwegen NOR Zypern Republik CYP Portugal POR Argentinien ARG Italien ITA Griechenland GRE Polen POL Finnland FIN Australien AUS Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR 24 8
6 10 DNF 17 7 DNF 2 DNF 6 5 5 DNF
2010 Citroën Junior Team Citroën C4 WRC Schweden SWE Mexiko MEX Jordanien JOR Turkei TUR Neuseeland NZL Portugal POR Bulgarien BUL Finnland FIN Deutschland DEU Japan JPN Frankreich FRA Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR 167 4
5 3 6 4 2 1 4 3 6 10
Citroën Total WRT
2 1 DNF
2011 Citroën World Rally Team Citroën DS3 WRC Schweden SWE Mexiko MEX Portugal POR Jordanien JOR Italien ITA Argentinien ARG Griechenland GRE Finnland FIN Deutschland DEU Australien AUS Frankreich FRA Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR 196 3
4 DNF 1 1 4 3 1 3 1 11 1 DNF 11
2012 Volkswagen Motorsport Škoda Fabia S2000 Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Portugal POR Argentinien ARG Griechenland GRE Neuseeland NZL Finnland FIN Deutschland DEU Vereinigtes Konigreich GBR Frankreich FRA Italien ITA Spanien ESP 41 10
DNF 11 8 7 7 7 10 6 12 11 5 DNF
2013 Volkswagen Motorsport Volkswagen Polo R WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Portugal POR Argentinien ARG Griechenland GRE Italien ITA Finnland FIN Deutschland DEU Australien AUS Frankreich FRA Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR 290 1
2 1 1 1 2 10 1 1 17 1 1 1 1
2014 Volkswagen Motorsport Volkswagen Polo R WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Portugal POR Argentinien ARG Italien ITA Polen POL Finnland FIN Deutschland DEU Australien AUS Frankreich FRA Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR 267 1
1 6 1 1 2 1 1 2 DNF 1 11 1 1
2015 Volkswagen Motorsport Volkswagen Polo R WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Argentinien ARG Portugal POR Italien ITA Polen POL Finnland FIN Deutschland DEU Australien AUS Frankreich FRA Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR 263 1
1 1 1 17 2 1 1 2 1 1 15 DNF 1
2016 Volkswagen Motorsport Volkswagen Polo R WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Argentinien ARG Portugal POR Italien ITA Polen POL Finnland FIN Deutschland DEU China Volksrepublik CHN Frankreich FRA Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR Australien AUS 268 1
1 1 2 2 3 3 6 24 1 C 1 1 1 2
2017 M-Sport World Rally Team Ford Fiesta RS WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Frankreich FRA Argentinien ARG Portugal POR Italien ITA Polen POL Finnland FIN Deutschland DEU Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR Australien AUS 232 1
1 3 2 2 4 1 5 3 DNF 3 2 3 4
2018 M-Sport World Rally Team Ford Fiesta RS WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Frankreich FRA Argentinien ARG Portugal POR Italien ITA Finnland FIN Deutschland DEU Turkei TUR Vereinigtes Konigreich GBR Spanien ESP Australien AUS 219 1
1 10 1 1 4 21 2 5 4 10 1 2 5
2019 Citroën WRT Citroën C3 WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Frankreich FRA Argentinien ARG Chile CHL Portugal POR Italien ITA Finnland FIN Deutschland DEU Turkei TUR Vereinigtes Konigreich GBR Spanien ESP Australien AUS 217 3
1 29 1 2 3 2 3 41 5 7 1 3 8
2020 Toyota GR WRT Toyota Yaris WRC Monaco MON Schweden SWE Mexiko MEX Estland EST Turkei TUR Italien ITA Italien ITA 122 1
2 4 1 3 DNF 3 1
2021 Toyota GR WRT Toyota Yaris WRC Monaco MON Finnland ARC Kroatien KRO Portugal POR Italien ITA Kenia KEN Estland EST Belgien BEL Griechenland GRE Finnland FIN Spanien ESP Italien ITA 230 1
1 20 1 3 1 1 4 5 3 5 4 1
2022 Toyota GR WRT Toyota GR Yaris Rally1 Monaco MON Schweden SWE Kroatien KRO Portugal POR Italien ITA Kenia KEN Estland EST Finnland FIN TBA Griechenland GRE Neuseeland NZL Spanien ESP Japan JPN 19 2
2
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3Platzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. eurosport: Ogier Makes History With WRC Point (Memento vom 25. Juli 2008 im Internet Archive), 21. März 2008
  2. wrc.com: Ogier crowned 2008 J-WRC champion (Memento vom 6. Januar 2010 im Internet Archive), 12. Oktober 2008
  3. wrc.com: Christmas comes early for Ogier (Memento vom 18. September 2012 im Webarchiv archive.today), 21. Oktober 2008
  4. Kleiner Fehler, große Wirkung@1@2Vorlage:Toter Link/www.rallye-magazin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (Rallye-Magazin.de am 9. September 2011)
  5. Hirvonen siegt mit Teamhilfe@1@2Vorlage:Toter Link/www.rallye-magazin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (Rallye-Magazin.de am 11. September 2011)
  6. Hirvonen replaces Ogier at Citroen (wrc.com am 16. November 2011)
  7. Ogier wechselt zu Volkswagen (Memento vom 25. November 2011 im Internet Archive) (Rallye-Magazin.de, vom 23. November 2011, abgerufen am 26. November 2011)
  8. PUNKTE :: rallye-magazin.de und Die Galavorstellung von Ogier (Memento vom 5. Dezember 2012 im Internet Archive) aktual
  9. motorsport-total.com: Fakten zum zweiten Titelgewinn von Ogier, 26. Oktober 2014
  10. motorsport-total.com: Ogier und sein Beifahrer: Perfekte Saison oder nicht?, 16. November 2015
  11. Machte Andrea Kaiser Ogier zum Rallye-König?
  12. Sohn Tim geboren: Nachwuchs im Hause Kaiser-Ogier
Commons: Sébastien Ogier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.