Rallye Monte Carlo 2022

Die 90. Rallye Monte Carlo war der 1. Lauf zur FIA-Rallye-Weltmeisterschaft 2022. Sie dauerte vom 20. bis zum 23. Januar und es waren insgesamt 17 Wertungsprüfungen (WP) zufahren.

 Rallye Monte Carlo 2022
Renndaten
1. von 13 Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft 2022
Name: Rallye Monte Carlo
Datum: 20.–23. Januar 2022
Start: Monaco
Prüfungen: 17 Prüfungen über 296,03 km
Distanz: 1511,47 km
Belag: Asphalt (Eis/Schnee)
Podium
Erster: Frankreich Sébastien Loeb
Vereinigtes Konigreich Ford Puma Rally1
Zweiter: Frankreich Sébastien Ogier
Japan Toyota GR Yaris Rally1
Dritter: Irland Craig Breen
Vereinigtes Konigreich Ford Puma Rally1
Sébastien Loeb gewinnt die Rallye Monte Carlo 2022.

Hintergrund

Das neue Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft schreibt neu den Herstellern vor, Hybrid-Antriebe zu verwenden. Daher konnte man auf die Rallye Monte Carlo besonders gespannt sein, wie die Fahrer mit den neuen Autos zurechtkommen würden beim ersten Start.

Die Beiden Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb (9) und Sébastien Ogier (8) werden nicht die gesamte Weltmeisterschaft bestreiten und haben keine Ambitionen auf den WM-Titel. Welche Rallyes Loeb und Ogier neben der Rallye Monte Carlo im Jahr 2022 bestreiten werden, war anfangs Saison noch nicht bekannt.

Bericht

Am Donnerstag fand der Auftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft 2022 in Monte Carlo statt. Der Shakedown (SH) entschied der amtierende Weltmeister Sébastien Ogier mit dem Toyota GR Yaris Rally1 für sich, ebenso die ersten beiden Wertungsprüfungen (WP). Auf dem zweiten Rang Sébastien Loeb im Ford Puma Rally1 von M-Sport mit 6,7 Sekunden Rückstand.[1]

Auch am Freitag gaben Ogier und Loeb das Tempo vor. Loeb, mittlerweile 47 Jahre alt und neunmaliger Rallye-Weltmeister, gewann die WP drei bis sechs und übernahm nach der fünften WP die Führung im Gesamtklassement von Ogier. Lediglich Gus Greensmith (Ford) konnte neben Ogier und Loeb eine WP gewinnen. Am Abend führte Loeb mit 9,9 Sekunden vor Ogier und mit 22 Sekunden auf Elfyn Evans (Toyota) die Rallye an. Einen schweren Unfall hatte Adrien Fourmaux (Ford). In der dritten Wertungsprüfung streifte er in einer Rechtskurve innen eine Böschung. Das Fahrzeug drehte sich weg, überschlug sich über eine Leitplanke und blieb rund 20 Meter tiefer an einem Abhang liegen. Fahrer und Beifahrer konnten sich unverletzt aus dem stark beschädigten Auto selbst befreien.[2]

Das Duell zwischen Loeb und Ogier setzte sich am Samstag fort. Ogier gewann die WP 10 und 11, womit er Loeb im Gesamtklassement überholte. Loeb konnte keine Wertungsprüfung gewinnen und lag am Abend über 21 Sekunden hinter Ogier. Der drittplatzierte Evans kam in einer Rechtskurve von der Straße ab und rutschte eine steile Böschung hinunter. Zwar war das Auto kaum beschädigt, aber Evans konnte sich nicht mehr aus der misslichen Lage selbst befreien. Somit fuhr Craig Breen (Ford) auf dem dritten Rang im Gesamtklassement ins Tagesziel. Hyundai kämpft schon seit Beginn der Rallye mit technischen Problemen an den Autos von Ott Tänak und Thierry Neuville. Tänak hatte zudem in der elften WP einen Unfall und blieb auf der folgenden Verbindungsstrecke zur zwölften WP stehen. Oliver Solberg verunfallte bereits am Vormittag und fiel bis auf den 49. Rang zurück. Tänak war als 31. klassiert und Neuville als bester Hyundai-Fahrer auf dem sechsten Platz.[3]

Nach 15 von 17 Wertungsprüfungen führte Ogier das Gesamtklassement vor Loeb mit 24 Sekunden Vorsprung an und sah wie der sichere Sieger aus. Dann ging am Sonntag bei der zweitletzten und der letzten WP alles schief. Nach einem Reifenschaden verlor er 34,1 Sekunden, Loeb ging in Führung. Wegen eines Frühstarts bei der letzten WP bekam Ogier eine 10-Sekunden-Strafe. Hätte Ogier diese Strafe nicht bekommen, wäre Loeb trotzdem der Sieger gewesen mit einem minimalen Vorsprung von 0,5 Sekunden. Für Loeb war dies der 80. Sieg in der WRC, für seine neue Beifahrerin Isabelle Galmiche der Erste. Dritter wurde Breen, der eigentliche Gewinner hinsichtlich der Weltmeisterschaft, da weder Loeb noch Ogier die gesamte Saison fahren werden und nicht um den Weltmeistertitel kämpfen.[4]

Meldeliste

Nr Fahrer Co-Pilot Auto Klasse
1 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Japan Toyota GR Yaris Rally1 WRC
RC1
33 Vereinigtes Konigreich Elfyn Evans Vereinigtes Konigreich Scott Martin Japan Toyota GR Yaris Rally1 WRC
RC1
11 Belgien Thierry Neuville Belgien Martijn Wydaeghe Korea Sud Hyundai i20 N Rally1 WRC
RC1
69 Finnland Kalle Rovanperä Finnland Jonne Halttunen Japan Toyota GR Yaris Rally1 WRC
RC1
8 Estland Ott Tänak Estland Martin Järveoja Korea Sud Hyundai i20 N Rally1 WRC
RC1
18 Japan Takamoto Katsuta Irland Aaron Johnston Japan Toyota GR Yaris Rally1 WRC
RC1
42 Irland Craig Breen Irland Paul Nagle Vereinigtes Konigreich Ford Puma Rally1 WRC
RC1
44 Vereinigtes Konigreich Gus Greensmith Schweden Jonas Andersson Vereinigtes Konigreich Ford Puma Rally1 WRC
RC1
16 Frankreich Adrien Fourmaux Frankreich Alexandre Coria Vereinigtes Konigreich Ford Puma Rally1 WRC
RC1
2 Schweden Oliver Solberg Vereinigtes Konigreich Elliott Edmonson Korea Sud Hyundai i20 N Rally1 WRC
RC1
19 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Vereinigtes Konigreich Ford Puma Rally1 WRC
RC1
20 Norwegen Andreas Mikkelsen Norwegen Torstein Eriksen Tschechien Škoda Fabia Rally2 evo WRC2
RC2
21 Bolivien Marco Bulacia Wilkinson Argentinien Marcelo Der Ohannesian Tschechien Škoda Fabia Rally2 evo WRC2
RC2
22 Frankreich Yohan Rossel Frankreich Benjamin Boulloud Frankreich Citroën C3 Rally2 WRC2
RC2
24 Frankreich Eric Camilli Frankreich Yannick Roche Frankreich Citroën C3 Rally2 WRC2
RC2
29 Osterreich Johannes Keferböck Osterreich Ilka Minor Tschechien Škoda Fabia Rally2 evo WRC2
RC2
31 Schweiz Olivier Burri Frankreich Anderson Levratti Deutschland Volkswagen Polo GTi R5 WRC2
RC2

Insgesamt wurden 74 Fahrzeuge gemeldet.[5]

Klassifikationen

Endergebnis

Rang Fahrer Co-Pilot Auto Zeit Rückstand Sieger
Rückstand V
Punkte + Power Stage
WRC[6]
1 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 3:00:32.8 00:00.0
00:00.0
25+2
2 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 3:00:43.3 00:10.5
00:10.5
18+1
3 Irland Craig Breen Irland Paul Nagle Ford Puma Rally1 3:02:12.6 01:39.8
01:28.8
15
4 Finnland Kalle Rovanperä Finnland Jonne Halttunen Toyota GR Yaris Rally1 3:02:49.0 02:16.2
00:36.4
12+5
5 Vereinigtes Konigreich Gus Greensmith Schweden Jonas Andersson Ford Puma Rally1 3:07:06.2 06:33.4
04:17.2
10
6 Belgien Thierry Neuville Belgien Marijn Wydaeghe Hyundai i20 N Rally1 3:08:15.4 07:42.6
01:09.2
8+3
7 Norwegen Andreas Mikkelsen Norwegen Torstein Eriksen Škoda Fabia Rally2 evo 3:12:06.6 11:33.8
03:51.2
6
8 Japan Takamoto Katsuta Irland Aaron Johnston Toyota GR Yaris Rally1 3:12:57.5 12:24.7
00:50.9
4
9 Tschechien Erik Gais Tschechien Petr Těšínský Ford Fiesta Rally2 3:13:02.0 12:29.2
00:04.5
2
10 FIA Nikolay Gryazin FIA Konstantin Aleksandrov Škoda Fabia Rally2 evo 3:14:14.1 13:41.3
01:12.1
1
WRC2
1 (7) Norwegen Andreas Mikkelsen Norwegen Torstein Eriksen Škoda Fabia Rally2 evo 3:12:06.6 00:00.0
00:00.0
25+1
2 (9) Tschechien Erik Gais Tschechien Petr Těšínský Ford Fiesta Rally2 3:13:02.0 00:55.4
00:55.4
18
3 (10) FIA Nikolay Gryazin FIA Konstantin Aleksandrov Škoda Fabia Rally2 evo 3:14:14.1 02:07.5
01:12.1
15
WRC3
1 (22) Finnland Sami Pajari Finnland Enni Mäikönen Ford Fiesta Rally3 3:24:39.2 00:00.0
00:00.0
25
2 (23) Tschechien Jan Černý TschechienPetr Černohorský Ford Fiesta Rally3 3:24:46.8 00:07.6
00:07.6
18
3 (40) Italien Enrico Brazzoli Italien Manuel Fenoli Ford Fiesta Rally3 3:43:55.2 19:16.0
19:08.4
15

Insgesamt wurden 62 von 74 gemeldeten Fahrzeugen klassiert.

Wertungsprüfungen

Tag WP[7] Name Länge Start MEZ Gewinner Co-Pilot Auto Zeit Leader
Tag 1
20. Jan.
SH Sainte-Agnès / Peille 2,29 km 09:31 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 01:50.4
WP1 Lucéram / Lantosque 15,20 km 20:18 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 10:34.0 Frankreich Sébastien Ogier
WP2 La Bollène-Vésubie / Moulinet 23,25 km 21:31 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 15:14.4
Service Park Monaco 23:31 Uhr (50 Min.)
Tag 2
21. Jan.
Service Park Monaco 07:01 Uhr (20 Min.)
WP3 Roure / Beuil 1 18,33 km 09:14 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 10:08.9
WP4 Guillaumes / Péone / Valberg 1 13,49 km 10:17 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 07:40.1
WP5 Val-de-Chalvagne / Entrevaux 1 17,11 km 11:35 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 10:56.8 Frankreich Sébastien Loeb
WP6 Roure / Beuil 2 18,33 km 14:16 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 09:57.2
WP7 Guillaumes / Péone / Valberg 2 13,49 km 15:19 Vereinigtes Konigreich Gus Greensmith Schweden Jonas Andersseon Ford Puma Rally1 07:31.9
WP8 Val-de-Chalvagne / Entrevaux 2 17,11 km 16:37 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 10:31.6
Service Park Monaco 18:52 Uhr (50 Min.)
Tag 3
22. Jan.
Service Park Monaco 05:49 Uhr (20 Min.)
WP9 Le Fugeret / Thorame-Haute 16,80 km 08:17 Vereinigtes Konigreich Elfyn Evans Vereinigtes Konigreich Scott Martin Toyota GR Yaris Rally1 09:12.8
WP10 Saint-Jeannet / Malijai 1 17,04 km 10:08 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 09:26.4 Frankreich Sébastien Ogier
WP11 Saint-Geniez / Thoard 1 20,79 km 11:16 Frankreich Sébastien Ogier Frankreich Benjamin Veillas Toyota GR Yaris Rally1 14:17.1
WP12 Saint-Jeannet / Malijai 2 17,04 km 14:08 Finnland Kalle Rovanperä Finnland Jonne Halttunen Toyota GR Yaris Rally1 09:23.8
WP13 Saint-Geniez / Thoard 2 20,79 km 15:16 Finnland Kalle Rovanperä Finnland Jonne Halttunen Toyota GR Yaris Rally1 14:14.6
Service Park Monaco 19:11 Uhr (50 Min.)
Tag 4
23. Jan.
Service Park Monaco 06:37 Uhr (20 Min.)
WP14 La Penne / Collongues 1 19,37 km 08:45 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 11:27.9
WP15 Briançonnet / Entrevaux 1 14,26 km 10:08 Belgien Thierry Neuville Belgien Martijn Wydaeghe Hyundai i20 N Rally1 08:50.4
WP16 La Penne / Collongues 2 19,37 km 10:53 Frankreich Sébastien Loeb Frankreich Isabelle Galmiche Ford Puma Rally1 11:21.0 Frankreich Sébastien Loeb
WP17 Briançonnet / Entrevaux 2 14,26 km
Powerstage
12:18 1. Finnland Kalle Rovanperä
2. Vereinigtes Konigreich Elfyn Evans
3. Belgien Thierry Neuville
4. Frankreich Sébastien Loeb
5. Frankreich Sébastien Ogier
Finnland Jonne Halttunen
Vereinigtes Konigreich Scott Martin
Belgien Martijn Wydaeghe
Frankreich Isabelle Galmiche
Frankreich Benjamin Veillas
Toyota GR Yaris Rally1
Toyota GR Yaris Rally1
Hyundai i20 N Rally1
Ford Puma Rally1
Toyota GR Yaris Rally1
08:35.8
08:36.7
08:38.4
08:42.8
08:43.8

Gewinner Wertungsprüfungen

WP Anzahl Fahrer Auto
3–6, 14, 166Frankreich Sébastien LoebFord Puma Rally1
SH, 1, 2, 8, 10, 115Frankreich Sébastien OgierToyota GR Yaris Rally1
12, 13, 173Finnland Kalle RovanperäToyota GR Yaris Rally1
71Vereinigtes Konigreich Gus GreensmithFord Puma Rally1
91Vereinigtes Konigreich Elfyn EvansToyota GR Yaris Rally1
151Belgien Thierry NeuvilleHyundai i20 N Rally1

Fahrer-WM nach der Rallye

Pos. Fahrer Punkte
1 Frankreich Sébastien Loeb 27
2 Frankreich Sébastien Ogier 19
3 Finnland Kalle Rovanperä 17
4 Irland Craig Breen 15
5 Belgien Thierry Neuville 11

Team-Weltmeisterschaft

Pos. Team Punkte
1 Vereinigtes Konigreich M-Sport WRT 42
2 Japan Toyota Racing WRT 39
3 Korea Sud Hyundai WRT 13
4 Japan Toyota Racing WRT NG 8

Einzelnachweise

  1. motorsport-total.com: / WRC Rallye Monte-Carlo 2022: Nur Loeb kann Ogier zum Auftakt folgen, abgerufen am 23. Januar 2022
  2. motorsport-total.com: WRC Rallye Monte-Carlo 2022: Loeb stürmt in Front - Fourmaux crasht wild, abgerufen am 23. Januar 2022
  3. motorsport-total.com:WRC Rallye Monte-Carlo 2022: Sebastien Ogier auf Kurs zum neunten Sieg!, abgerufen am 23. Januar 2022
  4. motorsport-total.com:WRC Rallye Monte-Carlo 2022: Sebastien Loeb siegt nach Ogiers Reifendrama!, abgerufen am 23. Januar 2022
  5. ewrc-results.com: Nennliste, abgerufen am 14. Januar 2022
  6. ewrc-results.com: Endergebnis, abgerufen am 23. Januar 2022
  7. ewrc-results.com: Wertungsprüfungen, abgerufen am 23. Januar 2022
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