Dutch TT
Die Dutch TT (auch TT Assen) ist ein Motorrad-Rennen in den Niederlanden, das 1925 erstmals ausgetragen wurde, seit 1949 zur Motorrad-Weltmeisterschaft zählt und auf dem TT Circuit Assen nahe Assen ausgetragen wird.
Zwischen der Saison 1949 bis einschließlich 2015 fanden die Rennen am letzten Samstag im Juni statt. Die Trainingsläufe begannen bereits am Donnerstag. Ab der Saison 2016 wird das Rennen am letzten Sonntag im Juni gefahren.[1]
Geschichte
Im Jahr 1925 fand auf einem 27,53 km langen Rundkurs, bestehend aus abgesperrten öffentlichen Straßen rund um Assen, das erste Motorradrennen statt. Die Strecke verlief durch die Ortschaften Rolde, Borger und Schoonloo und der erste Gesamtsieger war der Einheimische Piet van Wijngaarden auf einer englischen Norton.
Im folgenden Jahr wurde die Strecke, der Circuit van Drenthe, auf 16,54 km verkürzt und in dieser Form bis 1954 befahren. Die Rennen gewannen schnell an internationaler Bedeutung, 1934, 1938, und 1939 zählten sie zur Motorrad-Europameisterschaft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam die Dutch TT WM-Status. Sie ist heute das einzige Rennen, das seit Gründung der Motorrad-Weltmeisterschaft im Jahr 1949 ununterbrochen zum Kalender gehört.
1949 gelang es dem Italiener Nello Pagani auf Gilera bzw. Mondial mit dem 500er- und dem 125er-Rennen erstmals in der WM-Geschichte zwei Läufe an einem Tag zu gewinnen.
1955 wurde der Kurs auf 7,704 km weiter verkürzt. In diesem Jahr fand im 350er-Rennen ein Fahrerstreik statt. Nach der ersten Runde beendeten mehr als ein Dutzend Piloten aus Protest gegen die niedrigen Preisgelder im Grand-Prix-Sport ihr Rennen in der Boxengasse. Daraufhin wurden 13 von ihnen für sechs Monate gesperrt.
In der langen Geschichte der Dutch TT gelang es zwei Fahrern, drei Rennen an einem Tag zu gewinnen. Im Jahr 1964 siegte der Rhodesier Jim Redman auf Honda bei den 125er, 250ern und 350ern. Drei Jahre später war der Brite Mike Hailwood, ebenfalls auf Honda, in den Klassen bis 250, 350 und 500 cm³ erfolgreich.
Für die einheimischen Fahrer ist die Dutch TT als Heim-Grand-Prix naturgemäß ein spezielles Rennen. 1968 gewann Paul Lodewijkx auf einer niederländischen Jamathi das 50-cm³-Rennen und war damit erster niederländischer TT-Sieger in der WM-Geschichte. In der Saison 1977 wurde Wil Hartog mit seinem ersten Platz auf Suzuki erster niederländischer Grand-Prix-Sieger in der Halbliterklasse.
Im Halbliterrennen des Jahres 1975 überquerten der Brite Barry Sheene (Suzuki) und der Italiener Giacomo Agostini (Yamaha) exakt zeitgleich die Ziellinie. Sheene wurde der Sieg zugesprochen.
1992 gewann mit Àlex Crivillé (Honda) erstmals ein Spanier einen Halbliter-Grand-Prix.
Ein erneuter Umbau auf die heutige 4,542 km lange Streckenführung erfolgte 2002. Im Jahr 2009 gelang dem Italiener Valentino Rossi auf Yamaha der 100. Grand-Prix-Sieg seiner Laufbahn.
Statistik
Von 1925 bis 1939
(gefärbter Hintergrund = als Europameisterschafts-Lauf ausgetragen)
Von 1946 bis 1948
Auflage | Jahr | Strecke | Klasse | Sieger |
---|---|---|---|---|
16 | 1946 | Circuit van Drenthe | 125 cm³ | Jaap de Wit (Eysink) |
250 cm³ | Lo Simons (Excelsior) | |||
350 cm³ | Lous van Rijswijk (Velocette) | |||
500 cm³ | Piet Knijnenburg (BMW) | |||
17 | 1947 | Circuit van Drenthe | 350 cm³ | Peter Goodman (Velocette) |
500 cm³ | Artie Bell (Norton) | |||
18 | 1948 | Circuit van Drenthe | 125 cm³ | Dick Renooy (Eysink) |
350 cm³ | Ken Bills (Velocette) | |||
500 cm³ | Artie Bell (Norton) |
Von 1949 bis 1967
Von 1968 bis 1992
Seit 1993
Weblinks
- Offizielle Webseite der Motorrad-Weltmeisterschaft (mehrsprachig)
- Detaillierte Statistik zur Dutch TT bei racingmemo.free.fr (französisch)
Einzelnachweise
- http://www.motogp.com/de/nachrichten/2015/06/25/ab-2016-dutch-gp-am-sonntag/178524
- keine offizielle Weltmeisterschaft