Audun-le-Tiche

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Audun-le-Tiche
Audun-le-Tiche (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Algrange
Gemeindeverband Pays Haut Val d’Alzette
Koordinaten 49° 28′ N,  57′ O
Höhe 294–452 m
Fläche 15,48 km²
Bürgermeister Viviane Fattorelli
Einwohner 7.048 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 455 Einw./km²
Postleitzahl 57390
INSEE-Code 57038
Website www.audun-le-tiche.fr

Grab der merowingischen Nekropole

Audun-le-Tiche (deutsch Deutsch-Oth, auch Deutschoth. Deutsch Altheim, luxemburgisch Däitsch-Oth) ist eine französische Gemeinde mit 7048 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Die Einwohner nennen sich Audunois. Außer Audun-le-Tiche gibt es noch Audun-le-Roman. Die beiden Namen stehen für die frühere Sprachgrenze zwischen Deutsch-Lothringen und Welsch-Lothringen. Der frühere Name „Audun-le-Thieu“ besagt wie der jetzige Name, dass dieses Audun (oder Oth oder Altheim) dem deutschen Sprachraum zugehörig war, wie umgekehrt das nur wenige Kilometer entfernte Audun-le-Roman dem romanischen Sprachraum angehört(e). Mit diesen Namen stellen in der französischen Sprache die Gegensatzpaare „tiche“ und „roman“ eine außergewöhnlich seltene und offenbar sehr alte Bezeichnung für „deutsch“ und „französisch“ dar, denn längst hat sich in der französischen Sprache für Deutsch „Allemand“ und für Welsch („Romanisch“) „Français“ durchgesetzt, wie auch bei dem Saarzufluss Nied, der zwei Oberläufe Nied Allemande und Nied Française hat.

Geographie

Die Gemeinde liegt im äußersten Nordwesten des Départements Moselle, an der Grenze zu Luxemburg und zum Département Meurthe-et-Moselle. Unweit von Audun-le-Tiche befindet sich die Quelle der Alzette.

Geschichte

Hochöfen in Deutsch-Oth um 1900

Die Geschichte des Ortes ist durch die Eisenindustrie geprägt. Im Besonderen der deutsche Montanindustrielle Adolph Kirdorf investierte ab 1892 verstärkt in den Bau und die Übernahme mehrerer Hochofenwerke und Zechenbetriebe. 1944 bestand das KZ-Außenlager Deutsch-Oth des KZ Natzweiler-Struthof für den Untertagebau.[1] 1964 wurde der letzte Hochofen stillgelegt. Danach sank die Einwohnerzahl von ehemals über 8500 kontinuierlich. 1997 wurde in Audun-le-Tiche das letzte Eisenerzbergwerk Frankreichs geschlossen.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr19621968197519821990199920092018
Einwohner85227698683163915959575761526976

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die merowingische Nekropole aus dem 7. Jahrhundert.

Verkehr

Bahnhof Audun-le-Tiche (Deutsch-Oth), vor 1914
Der Triebwagen der CFL am Bahnsteig in Audun-le-Tiche
Viadukt von Audun-le-Tiche

Vom Bahnhof Audun-le-Tiche gingen eine Reihe von Bahnstrecken aus, von denen nur noch eine teilweise in Betrieb ist:

Das Empfangsgebäude von Audun-le-Tiche war zunächst sehr schlicht. Erst 1910 errichteten die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen ein repräsentatives Gebäude. Der Personenverkehr wurde im Bahnhof Audun-le-Tiche 1939 aufgegeben. 1992 nahm ihn die Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois (CFL) von Esch-sur-Alzette bis Audun-le-Tiche wieder auf, so dass Audun-le-Tiche heute mit der Bahn an Luxemburg, aber nicht mehr direkt an das französische Schienennetz angebunden ist. Das Empfangsgebäude wird von der Bahn heute nicht mehr genutzt.[2]

Audun-le-Tiche hatte noch einen zweiten Bahnhof, Audun-le-Tiche Mont (in deutscher Zeit: Audun-le-Tiche Berg). Er lag an der Bahnstrecke Fontoy–Esch-sur-Alzette oberhalb der Gemeinde. Von dort führte eine Kehrschleife, ein 360°-Bogen, in den im Tal gelegenen Bahnhof Audun-le-Tiche. Teil der Kehrschleife war das 360 m lange Viadukt von Audun-le-Tiche.

Städtepartnerschaften

Audun-le-Tiche unterhält seit 2010 eine Städtepartnerschaft zu der rheinland-pfälzischen Stadt Birkenfeld (Nahe). Ferner bestehen Partnerschaften seit 1979 mit Gualdo Tadino in Umbrien (Italien), seit 1996 (2011 erneuert) mit Duszniki-Zdrój in der Woiwodschaft Niederschlesien (Polen) und seit 2007 mit dem französischen Loudun im Département Vienne.

Persönlichkeiten

Im Ort geboren

Im Ort haben gewirkt

Commons: Audun-le-Tiche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liste der Lager, Struthof – Die Stätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler, abgerufen am 22. März 2015
  2. Laurent Baudoin: Les gares d'Alsace-Lorraine. Un heritage de l'annexion Allemande (1871–1918). Editions Pierron, Sarreguemines 1995. Ohne ISBN, S. 36f; Eisenbahnatlas Frankreich. Bd. 1: Nord – Atlas ferroviaire de la France. Tome 1: Nord. Schweers + Wall, Aachen 2015. ISBN 978-3-89494-143-7, Taf. 19 C2.
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