Hettange-Grande
Hettange-Grande | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Thionville | |
Kanton | Yutz | |
Gemeindeverband | Cattenom et Environs | |
Koordinaten | 49° 24′ N, 6° 9′ O | |
Höhe | 155–247 m | |
Fläche | 16,27 km² | |
Einwohner | 7.779 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 478 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57330 | |
INSEE-Code | 57323 | |
Website | Hettange-Grande | |
Stadtzentrum mit Kirche Saint Etienne |
Hettange-Grande (deutsch Großhettingen, lothringisch Grouss-Hetténgen) ist eine französische Gemeinde mit 7779 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Geografie
Die Gemeinde Hettange-Grande liegt etwa sechs Kilometer nördlich von Thionville und acht Kilometer südlich der Grenze zu Luxemburg am Flüsschen Kiesel.
Geschichte
Eingebettet in der Gegend des Dreiländerecks (Luxemburg, Deutschland, Frankreich), genießt die Gemeinde Hettange-Grande seit mehr als einem Jahrhundert in wissenschaftlichen Kreisen einen Ruf von weltweiter Tragweite. 1864 schlug ein Geologe aus der Schweiz vor, den Steinbruch „Gries“, der in der Bannmeile der Gemeinde lag, als international gültiges Muster für eine geologische Schicht festzuhalten, die vor 204 bis 201 Millionen Jahren gebildet wurde. So entstand der ursprüngliche Stratotyp Hettangium. Das betroffene Areal ist seit 1985 ein Naturschutzgebiet, das einzige geologische Schutzgebiet in Lothringen und eines von zehn in ganz Frankreich.
Archäologische Ausgrabungen haben des Weiteren Zeugnisse einer bedeutenden gallo-römischen Straßenverbindung hervorgebracht, einer obligatorischen Passierstelle auf der römischen Straße von Metz nach Trier. Die meisten der ausgegrabenen Stücke werden im Museum von Thionville aufbewahrt. Vor Ort zieht eine jährliche Ausstellung Bilanz über die laufenden Ausgrabungs- und Forschungsarbeiten.
Das Dorf durchlebte das ganze Mittelalter hindurch eine bewegte Geschichte. Als einziges Zeugnis aus dieser Zeit ist die Kapelle von Sœtrich erhalten, die heute noch zahlreiche Elemente aus dem 15. Jahrhundert aufweist und den Dreißigjährigen Krieg überstanden hat.
Ab 1809 wurden die Steinbrüche bewirtschaftet. Die Bevölkerungsexplosion setzte mit der Bergbauindustrie ein: das Bergwerk „Charles-Ferdinand“ wurde 1904 eröffnet und brachte Hettange-Grande 75 Jahre lang eine blühende Wirtschaftstätigkeit.
In dieser Zeit wurde der Ort auch durch den Krieg geprägt. Sieben Anlagen zur Verteidigung, die zwischen den beiden Weltkriegen entlang der Maginot-Linie errichtet wurden, befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde: die große Festungsanlage von Soetrich, das bestens erhaltene Zwischenwerk Immerho, die Unterstände von Stressling, Hettange-Grande und der Route von Luxemburg, sowie zwei Spähtürme.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2015 |
Einwohner | 4.502 | 5.037 | 5.621 | 5.786 | 5.734 | 6.356 | 7.422 | 7.618 |
Wirtschaft
Vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis Ende der 1970er Jahre prägte der Eisenerzabbau das Wirtschaftsleben von Hettange-Grande.
Partnerstädte
Die Partnerstädte der Gemeinde sind Pederobba im italienischen Venetien sowie Sinzig in Deutschland. Einwohner von Pederobba waren früher als Gastarbeiter in den Minen von Hettange-Grande tätig.
- Der Schloss von Rastenne
- Robert-Schuman-Platz
- Rathaus (Mairie)
- Die Brücke von Rastenne