Knutange
Knutange | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Thionville | |
Kanton | Algrange | |
Gemeindeverband | Val de Fensch | |
Koordinaten | 49° 20′ N, 6° 2′ O | |
Höhe | 196–366 m | |
Fläche | 2,44 km² | |
Einwohner | 3.192 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 1.308 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57240 | |
INSEE-Code | 57368 | |
Kirche Saint-Charles |
Knutange (deutsch Kneuttingen)[1][2] ist eine französische Gemeinde mit 3192 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville.
Geografie
Knutange liegt an der Fensch, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Thionville auf einer Höhe zwischen 196 und 366 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet umfasst 2,43 km².
Wahrzeichen der Gemeinde ist die 260 Meter lange Eisenbahnbrücke über das Fenschtal (Viaduc de Knutange) an der Bahnlinie Lille-Thionville. Am 20. August 1899 war auf der Bahnstrecke Diedenhofen–Fentsch in Kneuttingen ein Haltepunkt für den Personen-, Gepäck- und Expressgutverkehr eröffnet worden.[3]
Geschichte
Knutange wurde erstmals 1193 als Cneutengis erwähnt und ist nach einem fränkischen Grundbesitzer namens Knuto benannt. Der Ort kam 1659 an Frankreich.
Die Gemeinde hat eine lange Industriegeschichte. Das Hüttenwerk Kneuttingen („Fentscher Hütten-A.-G. Kneuttingen“)[4] war von 1895 bis in die 1970er Jahre in Betrieb.[2] Es verfügte über eine 145 m lange, von Adolf Bleichert & Co. erbaute Gichtseilbahn, die als Besonderheit zwei um 360° drehende Winkelstationen hatte, weil die Möllerplätze bzw. Erzrümpfe dicht neben den Hochöfen lagen.[4] Am 6. Januar 1898 stürzte ein 21 m hoher Schornstein der Kühlungsanlage des Hochofens ein, wobei sechs Tote sowie drei Schwerverletzte zu beklagen waren.[5] Im Geschäftsjahr 1904/05 erzielte die Hütte einen Betriebsüberschuss von 4.438.275 Mark (entspricht heute etwa 29.600.000 EUR[6]).[7]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1909 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2012 |
Einwohner | 3.445[1] | 5.767 | 4.433 | 4.104 | 3.649 | 3.772 | 3.632 | 3.239 |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Kneuttingen. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 11, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 171.
- Hüttenwerk Kneuttingen, geschichtlicher Überblick. Abgerufen am 9. Januar 2011 (französisch).
- Eröffnung des Haltepunktes Kneuttingen. In: Verordnungs- und Anzeige-Blatt der kaiserl(ich) königl(ichen) General-Direction der österreichischen Staatsbahnen / Verordnungsblatt/Amtsblatt des k(aiserlich) k(öniglichen) Eisenbahnministeriums für den Dienstbereich der Staatseisenbahnverwaltung, 26. August 1899, S. 348 (online bei ANNO).
- Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. 2. Auflage. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Leipzig 1920 (zeno.org [abgerufen am 5. März 2020] Lexikoneintrag „Schrägaufzüge“).
- Einsturz eines Schornsteins. In: Arbeiter-Zeitung, 7. Jänner 1898, S. 4 (online bei ANNO).
- Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 100.000 EUR gerundet und vergleicht 1905 mit Januar 2022.
- Lothringer Hüttenverein. In: Neue Freie Presse, 21. September 1905, S. 13 (online bei ANNO).