Jacques Pierrard de Coraille
Jacques Pierrard de Coraille (* um 1670 in Metz; † 1723 oder 1725 in Wilhelmsbrunn) war ein französischer Bildhauer.
Leben
Coraille wurde in Metz geboren. Als Hugenotte musst er 1685 nach dem Widerruf des Edikts von Nantes aus seiner Heimatstadt nach Nassau-Saarbrücken fliehen und ließ sich in der Hugenottensiedlung Wilhelmsbrunn (heute Creutzwald) nieder. Im Jahr 1693 schuf er ein Grabmal für Grabmals für Johann Philipp Rheingraf von Dhaun. Ende der 1690er Jahren wurde in der Saarbrücker Schlosskirche achtzehn lebensgroße Terracotta-Figuren der Apostel aufgestellt, die ihm zugeschrieben werden. Fünf erhaltenen Fragmente befinden sich heute im Besitz des Saarlandmuseums.[1]
Im Jahr 1699 wurde er von Graf Ludwig Crato von Nassau-Saarbrücken zum Hofbildhauer ernannt.[1] Urkundlich erwähnt wurde er beim Umbau des Residenzschlosses und dem Architekten Joseph C. Motte. Er schuf zahlreiche Vasen und Statuen für den Schlosspark sowie das Grabmal für Graf Gustalf Adolf in der Schlosskirche.[1] In den folgenden Jahren schuf er Grabmäler für Graf Walrad in der Evangelischen Kirche Ottweiler (1705) sowie für Graf Crato in der Schlosskirche (1713).[1] Erhalten sind außerdem drei Statuen von Apollon, Merkur und Bacchus im Garten des Krankenhauses von Creutzwald. Im Jahr 1711 wirkte er am Bau von Schloss Montplaisir auf dem Halberg mit, um 1712 war er am Epitaph der Margaretha Louisa von Gangeld in der Stiftskirche St. Arnual beteiligt. Um 1719 errichtet er dort ein Epitaph für Walter Scott.[2]
Eines seiner letzten Werke waren acht Stationen des Kreuzweges am Limberg bei Wallerfangen, der von Robert Pincedé vollendet wurde.
Privates
Um 1700 heiratete de Coraille Angelika de Condé, die Tochter eines hugenottischen Glasindustriellen aus Creutzwald.[1]
Literatur
- Christof Trepesch: Zum Leben und Werk des Bildhauers Jacques Pierrard de Coraille. In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. Band 46, 1998, S. 25–66
Weblinks
- Coraille Jacques Pierrard de in der Datenbank Saarland Biografien
Einzelnachweise
- Günter Scharwath: Das große Künstlerlexikon der Saar-Region. Geistkirch Verlag, Saarbrücken 2017, S. 159f.
- Coraille Jacques Pierrard de in der Datenbank Saarland Biografien