Subtropen
Die Subtropen (bisweilen auch als warmgemäßigte Zone[Anm. 1] bezeichnet)[1] gehören zu den Klimazonen der Erde. Sie liegen in der geographischen Breite zwischen den Tropen in Äquatorrichtung und den gemäßigten Zonen in Richtung der Pole, ungefähr zwischen 25 und 40 Grad nördlicher bzw. südlicher Breite. Diese Gebiete haben typischerweise tropische Sommer und nicht-tropische Winter. Man kann sie in trockene, winterfeuchte und immerfeuchte Subtropen unterteilen.
Merkmale
Die genauere Definition der Subtropen ist schwierig, da diese Zone die heterogenste und zerrissenste aller Klimazonen darstellt. So werden sowohl feuchte Lorbeerwaldgebiete mit meist über 1.000 mm Jahresniederschlag und Jahresmitteltemperaturen von 13 bis 17 °C (mit vielen Ausnahmen nach oben oder unten bis zu starkem Frost), winterfeuchte und sommertrockene mediterrane Klimate mit 300 bis 1.000 mm Niederschlag (mit ebenfalls vielen Ausnahmen) und 12 bis 18 °C, als auch extrem trockene heiße Wüsten mit nahezu 0 bis 200 mm Niederschlag und durchschnittlichen Temperaturen von über 20 °C mit Maxima bis zu 50 °C zu den Subtropen gezählt.[2] Folkwin Geiger nennt lediglich zwei Gemeinsamkeiten:[1]
- Deutlich ausgeprägte thermische Jahreszeiten mit einer mittleren Jahresamplitude zwischen 5 und 22 Grad
- Bei winterlichen Monatstemperaturen von bis zu +4 °C können nahezu überall Fröste auftreten, die aber in der Regel nur in wolkenfreien Winternächten vorkommen und −6 °C nicht unterschreiten.
Klima
Das Klima ist ganzjährig semiarid bis arid. Es gibt ein Jahreszeiten- und Solar-Klima mit Winterniederschlägen.
Vegetation
Die trockenen Subtropen haben eine Vegetationsperiode von 5 bis 6 (7) Monaten. Die Artenvielfalt der Pflanzen ist relativ gering. Es herrscht eine Wüsten- und Steppenvegetation vor. Häufig finden sich Dornbuschgewächse.
Beispiele
Mittelmeerklima
In einigen Publikationen wird nur das Mittelmeerklima als warmgemäßigtes Klima[Anm. 1] bezeichnet und den mittleren Breiten zugerechnet.[3][4]
Vegetation
Es gibt eine Vegetationsperiode von 6 bis 10 (11) Monaten. Dominierend ist ein spezifischer Formationstyp, die Hartlaubvegetation, die für die mediterranen Gebiete des Mittelmeeres und Kaliforniens durch immergrüne Eichenarten wie Steineiche, Korkeiche und Kermeseiche sowie die halbimmergrüne Mazedonische Eiche geprägt wird. In den mediterranen Regionen Australiens sind besonders zwei Eukalyptusarten, Jarrah (Eucalyptus marginata) und Marri (Eucalyptus calophylla), verbreitet. In Kalifornien kommen viele Nadelhölzer vor, unter denen dem Mammutbaum besonderes Interesse zukommt. In vielen Gegenden ist die Landschaft durch frühen Raubbau völlig waldlos. Die Wälder Südwest-Australiens, die Kapregion Südafrikas, Kalifornien und der Mediterran gehören durch den hohen Endemitenreichtum zu den 25 artenreichsten der Erde.
Beispiele
Mittelmeerregion, Zentral-Chile, Kalifornien, Südwest-Australien, Südafrika (Kapregion)
Ostseitenklima
Klima
Das Niederschlagsmaximum liegt im Sommerhalbjahr.
Vegetation
Es gibt eine ganzjährige Vegetationsperiode und einen artenreichen Lorbeerwald mit zahlreichen Lianen, aber weniger Epiphyten als in tropischen Wäldern. In Australien typischerweise Eukalyptuswälder. Im Kaukasus, Afghanistan, Nord-Iran und den östlichen USA artenreiche Laubmischwälder mit hohem Anteil an tertiären Arten. In Südost-China, einem globalen Zentrum der Artenvielfalt, sind viele ursprüngliche Gattungen, die sonst ausgestorben sind, erhalten geblieben.
Subtropische Höhenstufe
Bei der Betrachtung von Gebirgs-Höhenstufen wird die unterste Stufe (kollin-planare Stufe) subtropischer Gebirge bisweilen subtropische Höhenstufe genannt. Insbesondere von Botanikern wird oft auch die zweite (montane Stufe) tropischer Gebirge subtropisch genannt, was zu Verwirrung führen kann. Korrekt müsste diese Höhenstufe der Tropen supratropisch heißen.[5]
Weblinks
- TU Berlin, Institut für Ökologie, LV Kehl – Flora und Vegetation der (winterfeuchten) Subtropen
- Vergleich des Winterregenklimas der Westseiten und des Subtropischen Ostseitenklimas (Memento vom 2. Mai 2015 im Internet Archive)
Anmerkungen
- Diese Bezeichnung ist irreführend: Einige Autoren verwenden sie nur für das Mittelmeerklima, einige für das kühlgemäßigte Klima und auch die warmgemäßigten Regenklimate nach Köppen/Geiger liegen in der kühlgemäßigten Zone.
Einzelnachweise
- Heinz Nolzen (Hrsg.): Handbuch des Geographieunterrichts. Bd. 12/2, Geozonen, Aulis Verlag Deubner & Co. KG, Köln 1995, ISBN 978-3-7614-1619-8, S. 27, 115–116
- Georg Grabherr: Farbatlas Ökosysteme der Erde. Ulmer, Stuttgart 1997. ISBN 3-8001-3489-6, S. 140, 179, 222.
- Burkhard Hofmeister: Die gemässigten Breiten: insbesondere die kühlgemässigten Waldländer. Westermann, Braunschweig 1985, ISBN 978-3-89057-313-7, S. 14
- Kennzeichen der wichtigsten Klimazonen in Europa, zum.de, Unterrichtsmedien im Internet, abgerufen am 26. Oktober 2015
- Michael Richter (Autor), Wolf Dieter Blümel et al. (Hrsg.): Vegetationszonen der Erde, 1. Auflage. Klett-Perthes, Gotha und Stuttgart 2001, ISBN 3-623-00859-1, S. 300