Douglasien

Die Douglasien (Pseudotsuga) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Der Trivialname Douglasien ehrt den schottischen Gärtner und Pflanzensammler David Douglas (1799–1834), der die Gewöhnliche Douglasie entdeckt hat.[1]

Douglasien

Über 100-jährige Exemplare der Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
bei Suhl/Thüringer Wald.

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Laricoideae
Gattung: Douglasien
Wissenschaftlicher Name
Pseudotsuga
Carrière

Beschreibung

Stamm der größten Douglasie (Pseudotsuga menziesii) der Welt in British Columbia, 73 m hoch
Nadeln und Zapfen einer Blauen Douglasie (Pseudotsuga menziesii var. glauca)

Vegetative Merkmale

Pseudotsuga-Arten sind immergrüne Bäume. Das Holz ist schwer, dauerhaft mit dunklem Kern und Harzkanälen. Die Borke ist bei jungen Bäumen glatt und wird später rötlich-braun und dick. Die Zweige hängen oft. Die Nadeln sind wechselständig und einzeln am Zweig angeordnet. Die Nadeln besitzen im Querschnitt zwei Harzgänge. Sie überdauern sechs bis acht Jahre. Die Sämlinge besitzen zwei bis zwölf Keimblätter (Kotyledonen).

Generative Merkmale

Pseudotsuga-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die weiblichen und männlichen Zapfen sitzen an einjährigen Zweigen. Die achselständig stehenden männlichen Zapfen sind zylindrisch. Die endständig an Kurztrieben an einem 2 bis 10 mm langen Stiel zurückgebogenen bis hängenden weiblichen Zapfen reifen im gleichen Jahr nach der Befruchtung. Die eiförmigen oder zylindrischen Zapfen besitzen viele spiralig angeordnete Samenschuppen. Die Samenschuppen sind mindestens etwas breiter als lang. Die Deckschuppen sind lang, dünn und glatt. Sie fallen wie Fichtenzapfen als Ganzes vom Baum. Die weißlichen Samen sind 7 bis 12 mm groß mit 4 bis 14 mm großen, hell- bis mittelbraunen Flügeln.

Verbreitung und Paläobotanik

Die Gattung Pseudotsuga umfasst vier Arten im westlichen Nordamerika, in China und in Japan.

Die Gattung der Pseudotsuga war bis zur letzten Eiszeit auch in Europa heimisch. Im Verlaufe der Eiszeiten sind die europäischen Vertreter der Gattung jedoch ausgestorben.

Die in Europa mit Abstand bekannteste Art aus der Gattung ist die Douglasie (Pseudotsuga menziesii).

Nadeln und Zapfen einer Japanischen Douglasie (Pseudotsuga japonica)
Nadeln und unreife Zapfen einer Großzapfigen Douglasie (Pseudotsuga macrocarpa)

Systematik

Der botanische Gattungsname Pseudotsuga leitet sich vom griechischen Wort pseudos für falsch und Tsuga ab.

In der Gattung der Douglasien (Pseudotsuga) gibt es vier Arten und einige Varietäten:[2]

  • Japanische Douglasie (Pseudotsuga japonica (Shiras.) Beiss.), Heimat: Japan
  • Großzapfige Douglasie (Pseudotsuga macrocarpa (Vasey) Mayr), Heimat: südwestliches Kalifornien
  • Gewöhnliche Douglasie (Pseudotsuga menziesii (Mirb.) Franco), Heimat: westliches Nordamerika. Es gibt zwei Varietäten:
    • Küsten-Douglasie, auch Gewöhnliche Douglasie oder Grüne Douglasie genannt, (Pseudotsuga menziesii var. menziesii), Heimat: Kanada, USA
    • Gebirgs-Douglasie, auch Blaue Douglasie genannt (Pseudotsuga menziesii var. glauca (Beissn.) Franco), Heimat: Kanada, USA, Mexiko
  • Chinesische Douglasie (Pseudotsuga sinensis Dode). Es werden drei Varietäten unterschieden:
    • Pseudotsuga sinensis var. sinensis (Syn.: Pseudotsuga sinensis var. wilsoniana (Hayata) L.K. Fu & Nan Li, Pseudotsuga wilsoniana Hayata), Heimat: China und Taiwan.
    • Pseudotsuga sinensis var. brevifolia (W.C. Cheng & L.K. Fu) Farjon & Silba: Ist beheimatet in den chinesischen Provinzen: Guizhou und südwestlichen Guangxi, wächst typischerweise an Südhängen und Berggipfeln, auf kalkigen, steinigen Böden in Höhenlagen von etwa 1300 Metern.
    • Pseudotsuga sinensis var. gaussenii (Flous) Silba: Ist beheimatet in den chinesischen Provinzen: Jingxi, Sichuan und Zhejiang; wird von manchen Autoren auch zur Varietät brevifolia gerechnet.

Douglasien-Gallmücken

Douglasien-Gallmücken befallen frische Nadeln und Knospen von Douglasien. Es handelt sich um drei Arten der Gattung Contarinia[3][4]:

  • Contarinia cuniculator Condrashoff, 1961
  • Contarinia constricta Condrashoff, 1961
  • Contarinia pseudotsugae Condrashoff, 1961.

Diese Gallmücken stammen aus Nordamerika. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland wurden sie 2016 erstmals nachgewiesen,[5] 2017 auch in Brandenburg, 2018 in Hessen. Die Larve der Gallmücke bohrt sich in eine frisch geknospete Tannennadel. Sie nährt sich vom Inneren der Nadel und durchläuft mehrere Larvenstadien. Die geschädigte Nadel mit der Larve fällt im Herbst ab. Im Frühjahr verpuppen sich die Larven. Nach dem Schlüpfen Ende Mai bis Juni leben die Mücken nur wenige Tage. Durch den Fraß der Larven verfärbt sich ein Abschnitt der Nadel und verliert seine Steifigkeit. Am Fraßbild können die Arten unterschieden werden: Contarinia cuniculator: Nadelbasis, Contarinia constricta: Nadelspitze und Contarinia pseudotsugae: Nadelmitte.[6] Ein Befall mit Douglasien-Gallmücken tötet die Douglasie nicht, wenn keine zusätzlichen Schäden vorliegen.

Literatur

  • Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers. Band 2. Brill, Leiden-Boston 2010, ISBN 90-04-17718-3, S. 929–936.
  • Christopher J. Earle: Informationen zur Gattung Pseudotsuga bei The Gymnosperm Database, 2007, (engl.), online
  • Michael P. Frankis: Generic Inter-Relationships in Pinaceae, in Notes Royal Botanical Garden Edinburgh, 1988, 45(3): 527–548, (Systematik und genaue Beschreibung mit Detailskizzen der Pflanzenteile der Gattungen, engl.), online
  • John W. Thieret: Pinaceae, in: Flora of North America, Volume 2, 1993, (Pseudotsuga Abschnitt Beschreibung), online
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Commons: Douglasien (Pseudotsuga) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018.
  2. Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 2
  3. S. F. Condrashoff: Three New Species of Contarinia Rond. (Diptera: Cecidomyiidae) in Douglas-Fir Needles. In: The Canadian Entomologist. 1961, S. 123130 (extract).
  4. Gitta Langer: Erstnachweis von Douglasien-Gallmücken in Hessen. In: Waldschutzinfo der NW-FVA. Nr. 2, 2019 (online [PDF]).
  5. G Seitz, H Delb, J Grüner, S Mitze, J Wußler: Die Douglasien-Gallmücken in Südwestdeutschland. In: WALDSCHUTZ-INFO. Nr. 1, 2018, S. 8 (online [PDF]).
  6. B Simko: Douglas-fir. Needle Midge Determining a Spray Schedule Through Use of a Midge Trap. In: Ornamentals Northwest Archives. Band 6, Nr. 1, 1982, S. 810.
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