Staatskarosse
Staatskarossen sind repräsentative Fahrzeuge für höchste Amtsträger eines Staates und Staatsgäste.
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Staatskarosse leitet sich aus dem französischen carosse ab und bezeichnet eine prächtige, vierrädrige Kutsche. Hauptsächlich waren diese oftmals vier-, teilweise auch sechsspännigen Karossen dem hohen Adel vorbehalten. Noch heute fährt Königin Elisabeth II. bei feierlichen Anlässen mit der königlichen Staatskarosse vor.
Staatskarossen sind aufgrund verschiedener politischer Gepflogenheiten sehr unterschiedlich. Sie reichen von prachtvollen Landaulets für Paraden bis zu gepanzerten Sonderschutzfahrzeugen. Gemeinsam ist, dass sie von einem Chauffeur gesteuert werden und eine Standarte gesetzt werden kann. Häufig werden einheimische Fahrzeughersteller bevorzugt.
Australien
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Seit Beginn der Ministerpräsidentschaft von Tony Abbott 2013 wird in Australien ein weißer 7er BMW als Fahrzeug der Regierungsspitze verwendet. Der Ministerpräsident sitzt dabei in der Regel vorne links auf dem Beifahrersitz. Vorher wurden die Spitzenmodelle von Holden, wie der Statesman oder zuletzt der Caprice verwendet. General Motors, der Eigentümer der australischen Traditionsmarke Holden, stellte die Produktion von Automobilen in Australien 2017 ein Die Australische Flagge ist zentral vorne auf der Motorhaube befestigt. Das weiße Kennzeichen, markiert mit „C of A“ ist „C1“, wobei das „C“ für „Commonwealth“ – der offizielle Name des Landes ist Commonwealth of Australia – steht.
Der Generalgouverneur, als Abwesenheitsvertreter des Monarchen, hat eine Krone auf dem Kennzeichen.
Deutschland
In Deutschland fahren Staatsmänner ausschließlich Fahrzeuge deutscher Marken. Vor dem Zweiten Weltkrieg und auch lange danach handelte es sich meist um Mercedes-Benz, beispielsweise nutzten Hindenburg und Adolf Hitler Mercedes-Benz 770.
Bundesrepublik
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Auch in Zeiten der Bundesrepublik wurde meist Mercedes-Benz gefahren. Lediglich bayerische Politiker bevorzugten stets BMW oder Audi. In Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Hessen kamen auch zeitweise große Opel-Modelle zum Einsatz wie der Opel Kapitän, Opel Diplomat B und der Opel Senator. Im Laufe der 1990er-Jahre konnte sich besonders Audi profilieren und in letzter Zeit auch Volkswagen mit dem VW Phaeton. Inzwischen ist es üblich, dass der Bundeskanzler alle deutschen Oberklasse-Limousinen im Fuhrpark hat. Hersteller sind Audi, BMW, Mercedes-Benz und VW. Üblicherweise handelt es sich um Sonderschutzfahrzeuge.
Beispiele für bundesdeutsche Politikerfahrzeuge:
- Mercedes-Benz 300: (Theodor Heuss und Konrad Adenauer), sowie Mercedes-Benz W 189
- Mercedes-Benz 600: diverse Bundespräsidenten (diese Fahrzeuge wurden stets von Mercedes-Benz angemietet)
- Mercedes-Benz S-Klasse (W 108 und W 116): Willy Brandt
- Mercedes-Benz S-Klasse (Mercedes-Benz W 116) und ab 1979 (W 126): Helmut Schmidt
- Mercedes-Benz S-Klasse (Mercedes-Benz W 126) und (W 140): Helmut Kohl,
- BMW 7er (E23): Franz Josef Strauß, Friedrich Zimmermann
- Audi A8 (D2): Gerhard Schröder
- VW Phaeton: Gerhard Schröder
- Aktuelle Kanzlerfahrzeuge: Mercedes-Benz S 600 Guard (V 222), Audi A8 L W12 6.0, 7er BMW (G11/G12)
DDR
In der Deutschen Demokratischen Republik wurden Fahrzeuge von Tatra, Volvo und Citroën als Staatskarossen eingesetzt. Bis in die 1970er-Jahre war vor allem der Tatra 603 im Einsatz, als Nachfolger für den T603 kam der Tatra 613 zum Einsatz. Später dann wurden die Volvo-Modelle der 200er- und 700er-Reihe sowie der Citroën CX eingesetzt. Die Fahrzeuge wurden teilweise verlängert. So gab es von der Volvo 200er- und 700er-Reihe Spezialaufbauten von Volvo (Volvo 264 TE (Top Executive)) oder Carlson in Schweden. Weitere waren die Modelle GAZ-13 Tschaika und GAZ-14 Tschaika aus dem Gorkowski Awtomobilny Sawod und Fahrzeuge von ZIL.
Finnland
Der Präsident der Republik Finnland nutzt einen gepanzerten Mercedes-Benz S 600L mit dem Wappen Finnlands anstelle eines Nummernschildes. Ein ähnliches Auto wird durch den Parlamentspräsidenten eingesetzt, während der Ministerpräsident einen gepanzerten Mercedes-Benz S 450 CDI als offizielles Fahrzeug nutzt.
Die meisten finnischen Kabinettsmitglieder fahren einen Audi A6s, aber auch Fahrzeuge vom Typ Volvo S80s und Saab 9-5s gehören zum Fuhrpark der Regierung.[1]
Frankreich
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In Frankreich fuhren Politiker und Präsidenten im Laufe der Jahrzehnte die unten angegebenen Fahrzeuge.
- Renault 40 CV (1920): Paul Deschanel, Alexandre Millerand, Gaston Doumergue
- Peugeot Typ 156 (1920): Alexandre Millerand
- Renault Reinastella (1931): Paul Doumer, Albert Lebrun
- Renault Nerva Grand Sport (1938): Albert Lebrun
- Renault Suprastella (1941): Philippe Pétain, Vincent Auriol
- Talbot-Lago T26L (1950): Vincent Auriol
- Citroën Traction Avant mit modernen Spezialkarosserien (Limousine von Franay und Cabriolet von Chapron, 1955): René Coty, Charles de Gaulle
- Simca Vedette Présidence (1959): Charles de Gaulle, Georges Pompidou
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- Citroën DS 19 (1962): Charles de Gaulle, Georges Pompidou
- Citroën DS Chapron (1968): Charles de Gaulle
- Citroën SM Presidentielle (1972): Georges Pompidou, Valéry Giscard d’Estaing, François Mitterrand, Jacques Chirac
- Citroën DS 21 (1974): Valéry Giscard d’Estaing
- Peugeot 604 (1975): Valéry Giscard d’Estaing
- Citroën CX Prestige (1976): Valéry Giscard d'Estaing
- Renault 30 (1981): François Mitterrand
- Renault 25 (1984): François Mitterrand
- Citroën XM: François Mitterrand, Jacques Chirac
- Renault Safrane (1992): François Mitterrand, Jacques Chirac
- Peugeot 605: Jacques Chirac
- Peugeot 607 (1999): Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy
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- Citroën C6 (2005): Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy, François Hollande, Emmanuel Macron
- Peugeot 607 Paladine (2007): Nicolas Sarkozy
- Renault Vel Satis (2008): Nicolas Sarkozy
- Citroën DS5 Hybrid4 (2012): François Hollande
- DS5 (2015): François Hollande
- Renault Espace V (2016): François Hollande, Emmanuel Macron
- DS7 Crossback (2017): Emmanuel Macron
- Peugeot 5008 II (2017): Emmanuel Macron
Griechenland
Als Staatskarossen wurden schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart Modelle von Mercedes-Benz eingesetzt. Wenige Ausnahmen bilden ein Packard, in dem 1933 der damalige Ministerpräsident Venizelos knapp einem Attentat entging, sowie ein Maybach Zeppelin in den 1930er Jahren und ab 1970 ein Rolls-Royce Silver Shadow. Dieser Wagen wurde noch während der Monarchie in Griechenland angeschafft und bis 1981 genutzt.
Ab 1981 gehörte eine gepanzerte Mercedes S-Klasse des Typs Mercedes-Benz 500 SEL / W 126 unter Konstantinos Karamanlis zum offiziellen Fuhrpark des griechischen Staatspräsidenten. Der ihm nachfolgende Staatspräsident Konstantinos Stefanopoulos (1995–2005) nutzte das gleiche Fahrzeug und verzichtete, in Erwartung einer notwendigen Sparsamkeit, auf sein Anrecht, eine neue Staatslimousine zu erhalten.
1991 brach Ministerpräsident Konstantinos Mitsotakis mit der Tradition, die Marke Mercedes als Staatslimousine zu wählen und ließ 16 gepanzerte Fahrzeuge des italienischen Herstellers Lancia (Lancia Thema) für den Gebrauch auf Regierungsebene kaufen. Diese Fahrzeuge blieben kurioserweise über 13 Jahre im Einsatz auf Ministerebene: einen der letzten in Gebrauch befindlichen gepanzerten Lancia Thema erhielt Evangelos Venizelos, der spätere Finanzminister während der griechischen Staatsschuldenkrise, 2001 als Kultusminister. In dieser Funktion war er 2001–2004 für die Koordinierung der Vorbereitung der Olympischen Spiele 2004 verantwortlich. Dabei wurde die Flotte an staatlichen Dienstwagen erneuert, laut Vertragspflichten ausschließlich mit Hyundai-Fahrzeugen, dem offiziellen Auto-Werbepartner der Olympischen Sommerspiele 2004.
Ab 2004 wurden unter der Regierung von Kostas Karamanlis erstmals Regierungsfahrzeuge von Audi (A4, A8) bestellt.
2009 versprach (der spätere Regierungschef) Giorgos Papandreou den Verkauf aller staatlichen Autos über 1400 Kubikzentimeter. Es sollten fortan nur noch Fahrzeuge angeschafft werden, die höchsten Umweltauflagen entsprechen würden. Dies wurde sogar per Ministerialdekret geregelt (KYA 129/2534/2010 -ΦΕΚ 108β') und eine Frist hierfür bis 31. Dezember 2010 festgesetzt, doch das Dekret wurde, trotz mehrfacher Fristverlängerung bis Ende 2014, nie erfüllt, mit kurzweiliger Ausnahme des eigenen Dienstwagens: Giorgos Papandreou ließ den gepanzerten Mercedes seines Vorgängers verkaufen und nutzte zunächst einen weißen Toyota Prius als Dienstwagen, etwas später gesellte sich ein Lexus SUV Hybrid dazu. Dabei blieb es nicht, denn im zeitlichen Rahmen des ersten EU/IWF-Pakets an Griechenland wurde ein gepanzerter BMW 760Li High Security für den jeweiligen Finanzminister angeschafft, da man von erhöhter Gefahr für den dieses Amt innehabenden Ministers ausging; mit einem Kaufpreis von etwa 750.000 EUR wurde dieses Fahrzeug zum politischen Zankapfel, da viele dieses Luxusgefährt der Politiker, die dem Volk schwere Sparmaßnahmen auferlegten, als anstößig empfanden.
Bei Staatsbesuchen wurde auf die gepanzerte S-Klasse des Präsidenten oder einen Leihwagen zurückgegriffen. Für rangniedrigere Amtsinhaber wurden Fahrzeuge des Typs Škoda Octavia angeschafft. Unter der Regierung von Antonis Samaras (2012–2015) wurde eine weitere gepanzerte Limousine BMW 7er iL geordert, pikanterweise kam dieses Fahrzeug zum ersten Mal beim Staatsbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2014 zum Einsatz. Beide Fahrzeuge sollten, laut Versprechen des linksorientierten Premiers A.Tsipras nach dem Regierungswechsel 2015, abgeschafft werden.
Im Fuhrpark des Staatspräsidenten befindet sich nun auch wieder eine gepanzerte Mercedes S-Klasse S500 (W 220), später S500 L (Baureihe 221), da dieser unter die Belange der griechischen Präsidentschaft und nicht der Regierung fällt.[2]
Großbritannien
Der britische Hof bevorzugte bis in die 1950er Jahre Fahrzeuge der Daimler Motor Company, erst mit der Thronbesteigung von Elisabeth II. 1952 wurde mit dem Phantom IV zum ersten Mal ein Automobil der Marke Rolls-Royce zur britischen Staatskarosse. Später wurde wiederum ein Daimler genützt, nämlich mehrere Exemplare des Daimler DS 420. Dieses Modell wurde speziell von der Königinmutter benutzt, die nicht weniger als fünf Exemplare ihr Eigen nannte. Seit 2002 wird Königin Elisabeth II. bei offiziellen Anlässen meist in einer Bentley State Limousine chauffiert. Bei besonderen Anlässen kommen auch ältere Fahrzeuge des Hoffuhrparks zum Einsatz.
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Der britische Premierminister fährt zurzeit einen Jaguar XJ der neuesten Modellgeneration.
Italien
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In Italien fahren die Politiker aktuell Fahrzeuge wie Lancia Thema und Maserati Quattroporte V (Präsident) in gepanzerter Ausführung. Ebenfalls vorhanden sind einige Alfa Romeo 166 sowie die von Anfang der 1960er Jahre stammenden Lancia Flaminia Presidenziale in langer Sonderausführung, letztere werden jedoch nur noch selten eingesetzt. Eine Besonderheit ist, dass auch Fahrzeuge ausländischer Hersteller zu Einsatz kommen, so etwa unter Berlusconi ein Audi A8.
Früher gehörten Lancia Thesis, Alfa Romeo 164 und Fiat Croma zu den traditionellen Politikerfahrzeugen. Zu den ebenfalls bekannten Dienstwagen der Vergangenheit gehören zudem Alfa Romeo 6C 2500, Fiat 2800, Lancia Astura, Lancia Flaminia, Fiat 130 und Maserati Quattroporte III.
Japan
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Der japanische Kaiser wird in einem Toyota Century Royal chauffiert.[3] Dem Premierminister stehen ein regulärer Toyota Century sowie ein Lexus LS 600 zur Verfügung.
Jugoslawien
König Alexander I. benutzte in den 1930er Jahren ein Fahrzeug der Marke Rolls-Royce.
Der ehemalige Staatspräsident Josip Broz Tito benutzte einen Mercedes-Benz 600.
Neuseeland
In den letzten Jahrzehnten ließen sich die Ministerpräsidenten von Neuseeland üblicherweise in Spitzenlimousinen australischer Produktion wie Holden Statesman oder Ford Fairlane chauffieren. Im Dezember 2007 wurden dann 34 BMW 730Ld geordert, die seit 2008 als Staatskarossen zum Einsatz kommen.[4]
Niederlande
Niederländische Politiker fahren oft BMW der 7er-Reihe. Die ehemalige Königin Beatrix nutzte zu offiziellen Anlässen eine verlängerte Version des Volvo S80.[5]
Österreich
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Monarchie
Einst diente der barocke goldene Imperialwagen als Krönungswagen des kaiserlichen Hofes in Wien.
Kaiser Franz Joseph nützte nur selten das Automobil und wurde meist in offenen Kutschen chauffiert, dennoch besaß der kaiserliche Hof zu seiner Zeit bereits etliche Automobile. Dies waren meist Erzeugnisse heimischer Firmen wie Austro-Daimler und Gräf und Stift mit Karosserien der Hoflieferanten Sebastian Armbruster, Jakob Lohner oder Anton Czerny. Von diesen Hof-Automobilen wurden zeitweise allein vier für den Kaiser vorbehalten, dem im März 1909 das erste – ein Austro Daimler 25/30 HP – vom Österreichischen Automobil-Club geschenkt wurde.[6] Eine Zeit lang nützte Franz Josef als „Leibwagen“ (d. h. nur der Kaiser bestimmte persönlich über die Verwendung desselben) zwei Mercedes 40/45 HP. Davon besaß einer eine geschlossene Karosserie, der zweite war als Landaulet gestaltet. Ab September 1912 benützte er (seinem ausdrücklichen Wunsch nach einem österreichischen Automobil entsprechend) einen Gräf & Stift 40/45 HP mit geschlossener Karosserie von Anton Czerny.[7]
Kaiser Karl I. nützte die von seinem Vorgänger übernommenen Fahrzeuge eher wenig und ließ neue anschaffen, darunter mehrere Nesselsdorfer Typ T, Austro-Fiat und einen Rába aus Györ. Einzig den noch heute erhaltenen offenen Gräf & Stift von 1914 benützte Karl I. häufig vor allem zu Reisen an die Front, das Auto verließ mit dem Kaiser 1918 Österreich und blieb in der Schweiz. In den 1970er Jahren wurde das Auto von der ÖAF Gräf & Stift erworben und originalgetreu restauriert. Es trägt die typische Lackierung für Hoffahrzeuge und auch das Kennzeichen ist original. Von den Hofautos sind drei erhalten geblieben, je ein Austro-Daimler, Austro-Fiat und Gräf & Stift. Der Wagen Kaiser Karls I. wird in der Wagenburg von Schloss Schönbrunn gezeigt.
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Republik
Die österreichischen Bundespräsidenten der Zwischenkriegszeit, Michael Hainisch und Wilhelm Miklas, nutzten Fahrzeuge der Marken Steyr, Austro-Daimler sowie Gräf & Stift.[8] Der autoritär regierende Bundeskanzler Engelbert Dollfuß wurde in einem Austro-Daimler gefahren.[9]
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen vorerst ganz verschiedene und auch von den Besatzungsmächten zur Verfügung gestellte Wagen zum Einsatz, so auch ein Humber Super Snipe Mark II für Bundespräsident Körner. Dieser benützte in den frühen 1950er Jahren nicht nur einen Packard Clipper Custom, sondern mit einem Steyr 220 Cabriolet auch nochmals ein Auto aus österreichischer Fertigung.[10][11] In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren diente ein Chrysler Imperial als Staatskarosse für den Bundespräsidenten Schärf, sowohl er als auch die folgenden Bundespräsidenten Jonas und Kirchschläger benützten ab 1964 einen Mercedes-Benz 600.[12][13]
Heute kommen die Mercedes-Benz S-Klasse, der VW Phaeton, der Audi A8 und der BMW 7er in Österreich zum Einsatz.
Schweiz
In der Schweiz kommen hauptsächlich der BMW 7er, Audi A8 und die Mercedes-Benz S-Klasse zum Einsatz seit 2014 befindet sich auch ein Tesla Model S im Fuhrpark. Davor waren es unter anderem Chrysler Imperial und Cadillac Fleetwood.
Sowjetunion und Russland
In der Sowjetunion wurden die Marken Wolga, ZIS und vor allem ZIL, sowie Fahrzeuge der Typen GAZ-13 Tschaika und GAZ-14 Tschaika verwendet.
In Russland werden heute nach wie vor ZIL-115, ZIL-117 und ZIL-4104 verwendet, Wladimir Putin ist häufig in einer gepanzerten S-Klasse von Mercedes der Baureihe W221 zu sehen. Seit Mai 2018 ist Wladimir Putin in seiner neuen Staatslimousine Aurus Senat unterwegs (Projekt Kortezh).
Spanien
Der spanische König Juan Carlos war vor seiner Abdankung 2014 meist in einem Audi-A8-Dienstfahrzeug zu sehen. Für offizielle Anlässe hatte General Franco drei Rolls-Royce Phantom IV erworben, von denen mindestens einer noch vom Königshof verwendet wird.
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Tschechien
Nach dem Krieg wurden in der Tschechoslowakei politische Personen im gepanzerten Škoda VOS gefahren. Danach bekam Tatra den Auftrag, eine Staatskarosse vorzustellen. In der Zwischenzeit wurden sowjetische Modelle (GAZ-12 ZIM) importiert. Diese waren jedoch nicht beliebt. 1955 kam der Tatra 603 in Dienst, dieser wurde vom Tatra 613 abgelöst. Als letztes Fahrzeug von Tatra kam der Tatra 700 in Dienst. Als Nachfolger der Tatra-Modelle kamen Fahrzeuge von Mercedes-Benz zum Einsatz. Václav Havel war häufig in seinem privaten Lancia Kappa zu sehen.
Seit dem Bau des Škoda Superb I, II und III mit Luxusausstattung wird der tschechische Präsident nur noch mit diesen Fahrzeugen gefahren.
Türkei
Staatspräsident, Ministerpräsident, der Oberbefehlshaber der türkischen Armee, der Oppositionsführer sowie die Minister benutzen üblicherweise ein Fahrzeug der Mercedes-Benz S-Klasse in neuerer oder älterer Baureihe. Nach Angaben des türkischen Finanzministers Mehmet Şimşek hat die türkische Regierung derzeit 471 Staatsfahrzeuge in Gebrauch. Die Gesamtzahl der im öffentlichen Dienst benutzten Fahrzeuge beträgt 115.000 Stück (Stand: 26. Mai 2015).
USA
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Die ersten Automobile im Weißen Haus wurden von Präsident William Howard Taft 1909 geordert. Es waren ein Pierce Great Arrow, ein White Dampfwagen und ein Columbia Electric. Zumindest der Pierce-Arrow wurde noch von Woodrow Wilson genutzt.
Ein Packard Twin Six war 1921 das erste Automobil, das einen Präsidenten (Warren G. Harding) zur Amtseinsetzung fuhr.
Weitere von den US-Präsidenten genutzte Modelle waren:
- Packard Eight
- Packard Twelve Phaeton
- Lincoln Cosmopolitan, genannt Bubble Top, geordert für Harry S. Truman; das erste eigens für das Weiße Haus verlängerte Fahrzeug.
- Lincoln Continental, verlängerter Paradewagen, in dem John F. Kennedy starb; dieses Fahrzeug erhielt danach ein festes Dach
- Lincoln Town Car
- Cadillac Deville
- Cadillac DTS Presidential State Car: eine schwer gepanzerte Spezialanfertigung im Design des Cadillac DTS. Das Fahrzeug wird in Anlehnung an Air Force One auch Cadillac One genannt. Ein anderer Name ist auch The Beast („Das Tier“). Der US-Präsident verwendet auch bei Auslandsreisen ausschließlich seinen Dienstwagen sowie ein identisches Reservefahrzeug und zahlreiche eigene Begleitfahrzeuge (u. a. Chevrolet Suburban), die von der US Air Force mit Transportmaschinen vom Typ Boeing C-17 Globemaster III oder Lockheed C-5 Galaxy an ihren Einsatzort gebracht werden.
Vatikanstadt
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→ Hauptartikel: Papamobil
Eine Staatskarosse besonderer Art ist das Papamobil des Papstes. Papst Johannes Paul II. fuhr meist ein Mercedes G-Modell als Papamobil sowie eine verlängerte S-Klasse des Typs W 126 als 500 SEL in Sonderschutzausführung sowie des Typs W 140 als S 500 in Landauletversion. Ein Lancia Thesis mit der Bezeichnung Lancia Thesis Jubileo wurde Johannes Paul II. konfiguriert.[14] Das Fahrzeug ist verlängert und hat auf Wunsch des Papstes weniger Chrom als die Serienausführung, auch sein Nachfolger Benedikt XVI. nutzte den Wagen. Des Weiteren hat Papst Benedikt XVI. darüber hinaus auch einen BMW E70 und seit Oktober 2006 einen umgebauten VW Phaeton anschaffen lassen.
Papst Franziskus zieht bescheidene Autos vor. 2015 trat er erstmals in einem Papamobil auf Basis des Hyundai Santa Fe auf.[15] Auf Auslandsreisen nutzte er kleine Modelle wie Renault Symbol[16] und Fiat 500L.[17] Seit Ende 2019 wird ein umgebauter Dacia Duster als Papamobil verwendet.[18]
Staatskarossen anderer Länder
- Brunei: Rolls-Royce Phantom VI, Maybach 62
- China: Hongqi
- Luxemburg Großherzog Jean benutzte von 1970 bis 1988 einen Daimler DS420, Großherzog Henri benutzt zurzeit einen Audi A8.
- In Malta wird der Präsident in einem Austin A135 aus den 1950er-Jahren chauffiert.
- Namibia: Mercedes-Benz S-Klasse
- Peru: Mercedes-Benz S 600 und Hongqi HQ430
- Polen: BMW 7er, Mercedes-Benz S-Klasse, Audi A8
- Schweden: Volvo 700er Reihe, Saab 9000, Saab 9-5, früher: Volvo 264 TE und Daimler DS 420
- Der König von Eswatini bevorzugt seit 2001 einen Maybach.
Weiteres
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Auch Schiffe (siehe: Staatsyacht, Prunkbarkasse, Cheopsbarke im Alten Ägypten), Flugzeuge (z. B.: Konrad Adenauer (Flugzeug)) sowie Eisenbahnen (siehe: Staatszug) werden oder wurden eigens als Staats- bzw. Regierungsfahrzeuge konstruiert bzw. eingesetzt.
In eigentümlicher Tradition präsentiert Thailand das Herrscherfahrzeug zu Wasser in Gestalt der Königsbarke. Seit dem 14. Jahrhundert werden zu besonderen Anlässen Königliche Barkenprozessionen zelebriert.
Weblinks
- Automobilwoche: Die Rosse der Bosse – Über Staatskarossen in der BRD (PDF; 515 kB)
Einzelnachweise
- http://lebendom.com/article/staatskarosse
- Πώς η Mercedes «ενώνει» Παυλόπουλο - Ερντογάν. 15. Dezember 2017, abgerufen am 4. April 2019 (griechisch).
- Windingroad.com: Toyota gives emperor the Century Royal treatment. Windingroad.com. 13. Juli 2006. Abgerufen am 29. August 2007.
- Blog: New Zealand government splashes out on BMW
- Koninklijk Staldepartement: Hofauto’s (Memento vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive)
- ANNO, Allgemeine Automobil-Zeitung, 1909-03-14, Seite 2. Abgerufen am 18. Juni 2020.
- ANNO, Allgemeine Automobil-Zeitung, 1912-09-22, Seite 10. Abgerufen am 18. Juni 2020.
- ÖNB Digital - OpenSeadragon Image Viewer. Abgerufen am 3. Februar 2022.
- ÖNB Digital - OpenSeadragon Image Viewer. Abgerufen am 27. Januar 2022.
- ÖNB Digital - OpenSeadragon Image Viewer. Abgerufen am 27. Januar 2022.
- ÖNB Digital - OpenSeadragon Image Viewer. Abgerufen am 26. Januar 2022.
- Bundespräsidenten-Karossen im Wandel der Zeit. Abgerufen am 2. September 2021 (österreichisches Deutsch).
- philip.dulle: Warum dieses Auto in Österreich bleiben soll. 30. November 2018, abgerufen am 27. Januar 2022.
- Jochen Knecht: Papamobil – Perbetuum Mobile. In: Stern.de. 15. April 2005, abgerufen am 20. Januar 2021.
- Papamobil von Hyundai. In: AUTOBILD.de. Bernd Wieland, 10. Juni 2015, abgerufen am 20. Juni 2017.
- Ein Symbol für die Bescheidenheit. In: AUTOBILD.de. Bernd Wieland, 1. Dezember 2014, abgerufen am 20. Juni 2017.
- Bernd Wieland: Franziskus fährt Fiat. In: Autobild.de. 25. September 2015, abgerufen am 20. Juni 2017.
- Dacia Duster (2019) als Papamobil. In: Motorsport-Total.com. 2. Dezember 2019, abgerufen am 20. Januar 2021.