Steyr Daimler Puch
Die Steyr-Daimler-Puch AG war ein bedeutender Mischkonzern der eisenverarbeitenden Industrie und einer der größten Arbeitgeber in Österreich, der ab 1987 in zahlreiche heute eigenständige Teilkonzerne aufgeteilt wurde.
Steyr-Daimler-Puch AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 16. April 1864 |
Sitz | Steyr, Österreich |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl |
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Branche | Maschinenbau, Kraftfahrzeughersteller, Rüstungsindustrie |
Geschichte
Vor 1938
Keimzelle des Unternehmens war die 1830 von Leopold Werndl in Oberletten nahe Steyr eröffnete Gewehrfabrik.
Josef Werndl, Sohn des Unternehmensgründers, gründete am 16. April 1864 (dieses Datum gilt offiziell als Geburtsdatum des Unternehmens)[1] die Josef und Franz Werndl & Comp., Waffenfabrik und Sägemühle und führte das Unternehmen ab 1869 als Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft (ÖWG) mit der Rechtsform der Aktiengesellschaft weiter. Die Rüstungsproduktion wich ab 1894 dem Bau von Fahrrädern (Siehe auch: Waffenrad) und nach 1918 der Fertigung von Automobilen.
1926 firmierte die ÖWG in Steyr-Werke AG um.
- Das Steyr-Waffenrad war kein Kriegs-, sondern ein Friedensprodukt (Wiener Bilder, 18. Aug. 1929), später auch als Puch-Waffenrad erhältlich
- Mit dem Austro-Daimler Sascha schuf Ferdinand Porsche einen Siegerwagen
Die Steyr-Werke fusionierten im Jahr 1934 mit der Austro-Daimler-Puchwerke A.G. Diese waren 1928 aus dem Zusammenschluss von Austro-Daimler, der Oesterreichischen Flugzeugfabrik (Oeffag) und der Puch-Werke AG entstanden. Das neue Unternehmen firmierte unter Steyr-Daimler-Puch AG.
Zu den Konstrukteuren, die bei den Vorgängerunternehmen von Steyr-Daimler-Puch arbeiteten und als Pioniere des österreichischen Automobilbaus gelten, gehörten u. a. Ferdinand Porsche (von 1906–1923 bei Austro-Daimler und 1929 bei den Steyr-Werken), Hans Ledwinka (1917–1921 bei der ÖWG) sowie Karl Jenschke (1922–1935 bei der ÖWG/Steyr-Werke).
Steyr-Automobile wurden durch sportliche Erfolge und materialbeanspruchende Expeditionsfahrten von Max Reisch weit über die Grenzen Österreichs für ihre hohe Qualität und hochwertige Verarbeitung bekannt. Die Automobile umfassten anfänglich die bei der OEWG produzierten großen 6-Zylinder-Typen Steyr II („Waffenauto“/ab 1920, erstmals mit einem Monoblockmotor), Steyr V und VII und ab 1925 das solide Mittelklassefahrzeug Steyr XII, die vor der Weltwirtschaftskrise in für Österreich hohen Stückzahlen gebaut wurden. Der Mittelklassewagen Steyr IV war allerdings kein wirtschaftlicher Erfolg.
Absatzprobleme führten dazu, dass 1929/30 die Steyr-Pkw-Produktion ruhte und erst mit dem von Ferdinand Porsche konstruierten Typ Steyr 30 (XXX) wieder anlief. Dessen konservative Linie wurde ab 1933 mit den Typen 430, 530 und 630 weitergeführt. 1932 versuchte Steyr, mit dem Steyr-Opel („Stoppel“), einem ursprünglich von Opel stammenden Kleinwagen, seine Fabrik auszulasten, hatte damit aber nur geringen Erfolg.
Ab 1934 wurden die modernen Stromlinienfahrzeug-Typen Steyr 100 und 200 mit Vierzylindermotoren gut verkauft. Ebenso erfolgreich war der 1936 präsentierte Kleinwagen Steyr 50/55 („Steyr-Baby“). Zugleich wurden auch 6-Zylinder-Modelle auf den Typen 200 aufbauend gefertigt, die Typen 120, 125 und 220. Luxuriöse Cabriolets auf Basis des Typs 220 wurden in Kleinserie bei der renommierten Gläser-Karosserie GmbH in Dresden mit Karosserien versehen. Selten kamen auch österreichische Unternehmen wie Keibl oder Armbruster zu Einzelaufträgen. Es wurden auch Lastwagen und von den einzelnen Personenwagen abgeleitete Lieferwagen, Kleinlastwagen, Taxis, Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge in kleinen Stückzahlen gebaut.
In Sachen Sport war die Steyr-Daimler-Puch AG in dieser Zeit ebenfalls vertreten. Es wurden zum Beispiel „Eislaufschuhe“ bzw. Kufen für den Profi-Sport (die man damals noch auf normale Schuhe montierte), mit dem klingenden Namen „STYRIA OLYMPIC“ produziert. Diese Kufen sind heutzutage bereits gesuchte Raritäten unter Sammlern.
Von 1938 bis 1945
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden die Steyr-Daimler-Puch-Werke unter dem neuernannten Generaldirektor Georg Meindl rasch wieder zu einem Rüstungskonzern umgeformt, im Kfz-Bereich erwirkt durch den Schell-Plan.
In der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich dominierte die Rüstungsproduktion mit ca. 32.000 Beschäftigten das den Reichswerken Hermann Göring angeschlossene Unternehmen. Neue Fabriken wurden in Graz-Thondorf (Zweier-Werk) und in St. Valentin (Nibelungenwerk) errichtet.
Hervorzuheben ist auch eine umfangreiche Zusammenarbeit mit der DEST in den Granitwerken Mauthausen.[2]
In mehreren Nebenlagern des Konzentrationslagers Mauthausen mussten Häftlinge Zwangsarbeit für die Steyrwerke leisten. Im KZ-Nebenlager Steyr-Münichholz und in Melk wurden Kugellager erzeugt.[3] Auch im besetzten Polen wurde produziert, etwa in einem Außenlager des KZ Majdanek in Radom.[4] Nach Bombenangriffen auf das Werk Graz-Thondorf wurde Teile der Fertigung im Rahmen der sogenannten U-Verlagerung in Stollen in der Peggauer Wand verlegt.
Die Produktionspalette wurde umgehend auf die Produktion des deutschen Standardgewehres, des Karabiners 98k, ausgeweitet, und die Entwicklung und Produktion des Maschinengewehrs MG 42 und des Sturmgewehrs StG 44 wurde aufgenommen.
Die für das österreichische Heer entwickelten Typen 250 und 640 wurden in geringem Umfang weitergebaut. Die Produktion von PKW – wie den Cabriolets, Limousinen und Behördenfahrzeugen der Typen Steyr 200 und Steyr 220 – wurde 1940 beendet. Die Produktion von Personenwagen wurde nicht mehr aufgenommen. 1941 wurde die Erzeugung des Typs 1500 A, einer kompletten Neukonstruktion mit luftgekühltem V8-Motor, begonnen. Auf dieser Konstruktion, die auch Basis für den Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg war, wurde auch 1942 der Raupenschlepper Ost entwickelt, der von verschiedenen Unternehmen in Lizenz gebaut wurde.
Steyr Daimler Puch, Zusammenschlüsse von 1864 bis 1944 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Marke | Geschäfts- bereich |
1860er | 1870er | 1880er | 1890er | 1900er | 1910er | 1920er | 1930er | 1940er | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr | Waffen | Werndl | OEWG | Steyr-Werke | Steyr Daimler Puch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fahrräder | „Waffenrad“ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Traktoren | „Steyr“ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fahrzeuge | „Steyr“ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Puch | Fahrräder | Puch | Austro-Daimler-Puch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Motorräder | Puch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Automobile | Puch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Austro-Daimler | Fahrzeuge | Oesterreichische Daimler-Motoren KG/AG „Austro-Daimler“ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oeffag | Karosserien | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Flugzeuge | „Albatros“ |
Nach 1945
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bestand ein großer Bedarf an Nutzfahrzeugen und Traktoren. Die Produktion von Lastwagen der Type 370 mit V8-Benzinmotor wurde 1946 aufgenommen. Im Jahr 1948 wurde der erste Lastwagen Steyr-Diesel 380 vorgestellt. Auf dieser Dieselentwicklung fußt auch die Produktion der Steyr-Traktoren. Da auch der Bedarf an Personenwagen stieg, wurde mit Fiat ein Kooperationsvertrag geschlossen, und die Fiat-Modelle kamen als Steyr-Fiat auf den österreichischen Markt.
- Der 1100er im 1950er-Jahre-Design
- Der 1100 D, Anfang der 1960er, made in Steyr
- Das „Modell Fiat“ im Front-Logo eines Steyr-Puch 500
- Aktie der Steyr Daimler Puch AG
Mitte der 1960er Jahre umfasste das Produktionssortiment Pkw, Lkw, Geländewagen, Traktoren, Landmaschinen, Wälzlager, Jagdwaffen, Panzer, Motorräder, Fahrräder und Werkzeuge. Etwa ein Drittel der Produktion ging in den Export. Bekannte Fahrzeuge waren der Haflinger und der Pinzgauer, die vor allem beim österreichischen Bundesheer, aber auch bei zahlreichen ausländischen Armeen jahrelang eingesetzt waren.
- Steyr-Puch Pinzgauer (Prototyp) im Johann Puch Museum Graz
Der Puch G ist baugleich mit dem Mercedes-Benz G, der auch in Graz gebaut wird. Nur das wesentlich kleinere Vertriebsnetz von Steyr-Daimler-Puch führte dazu, dass das Fahrzeug auch unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben wurde.
- Steyr Daimler Puch 290GD
- Puch G des österreichischen Bundesheeres
- Logo des Puch G
Berühmte Steyr-Panzer sind der in zahlreichen Versionen produzierte Schützenpanzer Saurer, der in vielen Ländern verwendet wird (Österreich, Griechenland, Zypern, Afrika etc.), Kürassier (Österreich, Brasilien, Marokko, Botswana, Tunesien, Argentinien etc.), Pandur (Österreich, Belgien, Slowenien, USA, Kuwait etc.) und ASCOD-Ulan (Österreich, Spanien).
Ab 1980 war die Steyr-Daimler-Puch AG das drittgrößte Industrieunternehmen Österreichs mit etwa 17.000 Beschäftigten. Umstrukturierungen sowie die Auslagerung von Teilen der Produktion auf mehrere Nachfolgeunternehmen ließen diese Zahl bis auf 8.900 im Jahr 1991 sinken.
Ausgliederung der Produktionssparten ab 1987
1987 begann die Filetierung des Unternehmens. Nach und nach wurden die einzelnen Produktionssparten verkauft bzw. ausgegliedert:
- 1987 Verkauf des Werks in Griechenland (seitdem als ELBO eigenständig)
- 1987 Ausgliederung der Waffenproduktion in eine eigenständige und unabhängige Gesellschaft, der Steyr Mannlicher GmbH & Co KG.
- 1987 Verkauf der Fahrradsparte in Form der Marke Puch an die italienische Firma Bianchi, die ihrerseits von Cycleurope AB gekauft wurden.
- 1987 Verkauf der Mopedsparte in Form der Marke Puch an den italienischen Piaggio-Konzern.
- Verkauf der Wälzlagersparte an SKF.
- 1990 Verkauf der LKW-Sparte in Form der Marke Steyr an den deutschen MAN-Konzern.[5]
- 1990er Ausgliederung der Traktoren-Produktion in Form der Marke Steyr an den US-amerikanischen Case-Konzern (später CNH), siehe Steyr (Traktorenhersteller)
- 1990er Ausgliederung der Busproduktion in Form der Marke Steyr an den schwedischen Volvo-Konzern.
- 1998 Verkauf der Produktion schwerer Waffen (Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH) durch ein Management-Buy-out an eine österreichische Investorengruppe, die sie 2003 an den US-amerikanischen Rüstungskonzern General Dynamics weiterverkaufte.
- 1998 Verkauf der zwei restlichen Sparten Fahrzeugtechnik und Antriebstechnik an den kanadischen Magna-Konzern des Frank Stronach, wobei die Sparte Antriebstechnik an die deutsche ZF Friedrichshafen AG weiterverkauft wurde.
Die verbleibende Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG & Co. KG (SFT) in Graz wurde 2001 mit der Magna Europa AG zu Magna Steyr verschmolzen und als eigenständiger Teilkonzern von Magna International positioniert.
- Von diesem spaltete sich 2001 die Steyr Motors durch „Management Buy-Out“ ab. Im September 2012 verkaufte diese wiederum 100 % der Anteile an die chinesische Investorengruppe Phoenix Tree HSC Investment[6]
Steyr Daimler Puch, Geschäftsbereiche und Ausgliederungen ab 1945 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1940er | 1950er | 1960er | 1970er | 1980er | 1990er | 2000er | Geschäftsbereich | Marke/Firma heute | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
„Steyr Fiat“ | PKW | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch als „Steyr“ oder „Steyr-Puch“ | PKW | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Steyr Mannlicher | Schusswaffen | Steyr Mannlicher | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Piaggio | Motorräder | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Bianchi (Piaggio) | Cycleurope | Fahrräder | Puch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Svenska Kullagerfabriken | Wälzlager | SKF | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | MAN | LKW | MAN | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Case | CNH Global | Traktoren | Steyr | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Volvo | Busse | – | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | SSF | General Dynamics | schwere Waffen | Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Magna | Fahrzeugtechnik | Magna Steyr | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Magna | ZF Friedrichshafen | Antriebstechnik | – | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Steyr Daimler Puch | Magna | Steyr Motors | Motoren | Steyr Motors |
Modelle
PKW (1920–1959)
Typ | Bauzeitraum | Zylinder | Hubraum | Leistung | Vmax |
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II (12/40 PS) | 1920–1924 | 6 Reihe | 3325 cm³ | 40 PS (29 kW) | 100 km/h |
IV (7/23 PS) | 1922–1924 | 4 Reihe | 1814 cm³ | 23 PS (17 kW) | 80 km/h |
VI Klausen Sport (19/145 PS) | 6 Reihe | 4900 cm³ | 145 PS (107 kW) | über 150 km/h | |
60 / VI (12/60 PS) | 1922–1926 | 3325 cm³ | 60 PS (44 kW) | 120 km/h | |
V (12/40 PS) | 1924–1925 | 40 PS (29 kW) | 110 km/h | ||
VII (12/50 PS) | 1925–1929 | 50 PS (37 kW) | 100 km/h | ||
XII (6/30 PS) | 1926–1929 | 1568 cm³ | 30 PS (22 kW) | 85 km/h | |
VI Sport (15/80 PS) | 1928 | 4014 cm³ | 80 PS (59 kW) | 130 km/h | |
VI Sport (17/100 PS) | 4400 cm³ | 100 PS (74 kW) | 135 km/h | ||
XVI (15/70 PS) | 1928–1929 | 4014 cm³ | 70 PS (51 kW) | 110 km/h | |
Austria (21/100 PS) | 1929 | 5295 cm³ | 100 PS (74 kW) | 120 km/h | |
XX (8/40 PS) | 2070 cm³ | 40 PS (29 kW) | 90 km/h | ||
30 / XXX / 130 (8/40 PS) | 1930–1932 | 2078 cm³ | |||
30 Typ 45 Taxameter (8/40 PS) | 1930–1933 | ||||
30 S / 230 (8/45 PS) | 1932 | 45 PS (33 kW) | 110 km/h | ||
Steyr-Opel (“Stoppel”) (4,5/22 PS) |
4 Reihe | 1169 cm³ | 22 PS (16,2 kW) | ||
30 SL / 330 (8/45 PS) | 1932–1933 | 6 Reihe | 2078 cm³ | 45 PS (33 kW) | 95 km/h |
430 | 1933–1935 | 110 km/h | |||
100 | 1934–1936 | 4 Reihe | 1385 cm³ | 32 PS (23,5 kW) | 100 km/h |
120 Super | 1935–1936 | 6 Reihe | 1990 cm³ | 50 PS (37 kW) | 120 km/h |
530 | 2260 cm³ | 55 PS (40 kW) | 105 km/h | ||
125 Super | 1936–1937 | 2078 cm³ | 50 PS (37 kW) | 120 km/h | |
50 („Steyr-Baby“) | 1936–1938 | 4 Boxer | 984 cm³ | 22 PS (16,2 kW) | 90 km/h |
200 | 1936–1940 | 4 Reihe | 1498 cm³ | 35 PS (25,7 kW) | 100 km/h |
630 | 1937–1939 | 6 Reihe | 2260 cm³ | 55 PS (40 kW) | |
220 | 1937–1941 | 120 km/h | |||
55 („Steyr-Baby“) | 1938–1940 | 4 Boxer | 1158 cm³ | 25,5 PS (18,8 kW) | 95 km/h |
2000 | 1953–1959 | 4 Reihe | 1997 cm³ | 65–86 PS (48–63 kW) | 135 km/h |
2300 Sport | 1956–1959 | 2260 cm³ | 95 PS (70 kW) | 160 km/h | |
Steyr-Puch 500 | 1957–1973 | 2 Boxer | 493 cm³ | 16 PS (11,8 kW) | 100 km/h |
Im Automobilmuseum Aspang in Aspang-Markt in Niederösterreich sind Fahrzeuge der Modelle Steyr XX, Steyr 30/Typ 45, Steyr 50, Steyr 100, Steyr 200, Steyr 220 und Steyr 530 sowie ein Steyr-Opel aus 1932, ein Steyr-Puch 500 DL aus 1959 und ein LKW der Type Steyr 40 aus dem Jahr 1931 ausgestellt.
LKW
* Typ III erstes LKW-Fahrgestell ab 1920 erzeugt. Mitte der 1960er Jahre umfasste das Fertigungsprogramm 21 Ausführungen, die auf fünf verschiedenen Grundtypen (380, 480, 586, 680 und 780) basierten, zuzüglich verschiedener Sonderaufbauten wie Tank-, Silo-, Feuerwehr- und Müllwagen. Die Nutzlast betrug 4 bis 8 Tonnen, wobei sowohl konventionelle Langhauber als auch Frontlenker (Typ 780) hergestellt wurden. Bei den Motoren handelte es sich um 5,3 l-Vierzylinder (380, 480) oder 6 l-Sechszylinder.[7]
1990 wurde die LKW-Sparte an MAN verkauft, auf Wunsch wurden MAN-LKWs bis Anfang der 2000er mit Steyr-Kühlergrill ausgeliefert.
Busse
Steyr war auch im Omnibusbau tätig. 1949 wurden zunächst der Linienbus 380 a und Reisebus 380 b mit Frontmotor und Haube eingeführt, basierend auf der Lkw-Serie 380.[8] 1953 folgten die überarbeiteten Typen 380 b und q.[9]
1956 wurden der Linienbus 480 a und der Reisebus 488 b vorgestellt, noch mit Frontmotor, aber in einer neuen Karosserie ohne Haube.
Ab 1962 baute Steyr zusammen mit Saurer den Heckmotorbus 780 a.[10]
Von 1968 bis 1978 wurden über 1600 Exemplare des 12-m-Überlandbusses Steyr SL 12H 210 überwiegend an die österreichische Post und Bahn ausgeliefert.
Es folgte die Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Unternehmen. Zwei zusammen mit Ikarus entwickelte Modelle waren der Steyr-Ikarus SIR 11 (12) H210 (1968–1972, anfangs noch als Saurer) und der Steyr-Ikarus SIR/SIL 7H 132 (1971–1976).[11]
In den 1970er Jahren wurden mehrere Bustypen von Mercedes-Benz in Lizenz gebaut, darunter der VÖV-Standard-Bus und der Überlandbus O 303. Von 1976 bis 1986 wurden fast 1000 Überlandbusse der Type Steyr-Mercedes SML 14H 256 produziert und fast ausschließlich an die österreichische Bahn und Post geliefert.
Von 1986 bis 1992 folgten über 500 Österreichbusse Steyr SL 11 HUA 280 als Weiterentwicklung der eigenen Transitbus-Reihe. Diese Überlandbusse gingen hauptsächlich an die ÖBB und österreichische Post. Es gab auch Gelenkbus- und Stadtbusvarianten. Ab 1988 wurde statt des eigenen Motors 9 FUA der Mercedes OM 447 hLA verbaut.
Von 1978 bis 1992 wurde der Stadtbus Gräf/Steyr LU 200 M11 auf Fahrgestellen von Gräf & Stift überwiegend für die Wiener Linien gefertigt.
Ab den 1990er Jahren folgten Aufbauten auf Volvo-Chassis, welche bis zum Verkauf der Bussparte an Volvo gefertigt wurden.
Traktoren
Nachdem die Steyr Daimler Puch A.G. (SDP) 1947 den ersten österreichischen Dieseltraktor der Nachkriegszeit (Steyr 180, 26 PS) gefertigt hatte und mit zunehmendem Erfolg vor allem an mittlere und große Betriebe verkaufte, wurde ab 1949 der Steyr-Diesel Traktor Typ 80 hergestellt. Die Zielgruppe, die angesprochen werden sollte, waren kleinere Betriebe. Von diesem Traktor wurden bis 1964 rund 45.000 Stück gebaut.
Der Einzylinder-Dieselmotor leistete zunächst 13 PS (9,6 kW) bei 1500/min. Ab 1953 wurde die Motorleistung auf 15 PS (11 kW) gesteigert. Die ersten Modelle waren mit „Untenauspuff“, Trockenluftfilter und einer Kurbel zum Starten ausgestattet, bald waren allerdings „Obenauspuff“ und Ölbadluftfilter Standard und hydraulisches Hubwerk sowie elektrischer Anlasser auf Wunsch erhältlich.
Neben dem Standard-Traktor Steyr 80 mit 24-Zoll Felgen gab es auch die Variante Hackfrucht-Traktor Steyr 80a mit 36-Zoll Rädern und vorne erhöhter Portal-Achse für über 46 cm Bodenabstand. Nachfolgemodelle waren die Steyr Dieseltraktoren Typ 84 und Typ 86.[12]
Weitere Informationen zu Steyr-Traktoren siehe: Steyr (Traktorenhersteller).
Motorräder
Zu den heute noch bekanntesten Motorrädern gehören die Puch 500 und Puch 800, nach dem Zweiten Weltkrieg die Puch 250 TF ("die steirische Norton", Rohrrahmen) und die mit dem innovativen Schalenrahmen (siehe: Erwin Musger) ausgestatteten Puch 125 SV, Puch 175 SV, Puch 250 SG und Puch 250 SGS.
Deren Geschichte lässt sich in drei Phasen beschreiben. Sie beginnt 1900 als Johann Puch das Dreirad "D" baut, entsprechend dem damals weit verbreiteten De-Dion-Bouton-Motordreirad. Im Jahr 1914, dem Jahr von Puchs Tod, erreicht das Einzylinder-Modell R2 eine Höchststückzahl von 700 Einheiten, danach fallen die Produktionszahlen schrittweise auf zehn Einheiten des Modells MM von 1916–1917.
Die nächste Phase ist vom Ingenieur Giovanni Marcellino geprägt. (siehe: Puch-Zweitakt-Doppelkolbenmotor) Die Puch LM von 1924 bringt es auf 2.500 Einheiten, die Puch 220 von 1926–1928 auf 12.000, das meistgebaute Modell ist die 250 T von 1929 bis 1932 mit 13.200 Einheiten.
Mit der Puch 800 und ihrem Vierzylinder-Boxermotor hat diese Ära das mächtigste Motorrad, mit der "Styriette" (60 cm3) ihr leichtestes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gilt die DKW RT 125 als härteste Konkurrenz, der man sich im Puchwerk stellt. Die Puch 125 von 1940 begründet eine lange Generationenfolge von 125ern, die in der Puch M 125 von 1966 ihren Schlusspunkt erhält. Dieses Motorradkonzept hatte ab der Saison 1967 in den "kleinen Schwestern", den Mopeds M 50 S und M 50 SE zusätzliche Verbreitung gefunden.
Auszeichnungen
- 1968 Staatspreis Design für Geländewagen Steyr-Puch Haflinger 700 AP (erste Vergabe des Preises)
Literatur
- Friedrich F. Ehn: Das große Puch-Buch. Die Zweiräder von 1890 bis 1987, 8. Auflage, Weishaupt, Gnas 2013, ISBN 978-3-900310-49-3.
- Friedrich F. Ehn: Die Puch-Automobile 1900–1990 (2. Auflage 2000).
- Hilde Harrer: Grazer Radfahrvereine 1882–1900 (Ein Beitrag zur Geschichte des steirischen Radfahrwesens), Historische Landeskommission für Steiermark, Graz, 1998, ISBN 3-901251-12-X
- Franz Knogler: Personenkraftwagen Steyr von 1920–1941. Steyr Daimler Puch AG, Steyr 1998, ISBN 3-9500823-1-X.
- Matthias Marschik; Martin Krusche: Die Geschichte des Steyr Puch 500 (In Österreich weltbekannt), Verlagshaus Hernals, 2012, ISBN 978-3-902744-55-5.
- Martin Pfundner: Austro Daimler und Steyr. Rivalen bis zur Fusion. Die frühen Jahre des Ferdinand Porsche. Böhlau, Wien 2007. ISBN 978-3-205-77639-0.
- Egon Rudolf: Puch. Eine Entwicklungsgeschichte, Weishaupt, Gnas 2007, ISBN 978-3-7059-0259-6.
- Hans Seper u. a.: Österreichische Automobilgeschichte. Eurotax Verlag, Klosterneuburg 1999, ISBN 3-905566-01-X.
- Hans Seper: 100 Jahre Steyr-Daimler-Puch A.G. 1864–1964. 3. Auflage, Weishaupt, Gnas 2009, ISBN 978-3-7059-0290-9 (Vorabdruck aus: Blätter für Technikgeschichte. Heft 26).
- Wolfgang J. Verwüster: Puch. Mopeds, Roller und Kleinkrafträder, Weishaupt, Gnas 2012, ISBN 978-3-7059-0254-1.
- Wolfgang Wehap: frisch, radln, steirisch. Eine Zeitreise durch die regionale Kulturgeschichte des Radfahrens. Steirische Verlags-Gesellschaft, Graz 2005, ISBN 3-85489-126-1, S. 103 ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- Steyr 1964 - Die Steyr-Daimler-Puch AG im Jahre ihres hundertjährigen Bestandes.
- Rudolf A. Haunschmied, Jan-Ruth Mills, Siegi Witzany-Durda: St. Georgen-Gusen-Mauthausen - Concentration Camp Mauthausen Reconsidered. BoD, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-7440-8. S. 120ff.
- Hans Maršálek: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. 4. Auflage 2006, ISBN 3-7035-1235-0, S. 80f.
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 7: Niederhagen/Wewelsburg, Lublin-Majdanek, Arbeitsdorf, Herzogenbusch (Vught), Bergen-Belsen, Mittelbau-Dora. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-52967-2, S. 96 ff.
- http://www.man.eu/MAN-Downloadgalleries/All/1Unternehmen/MAN_Gruppe/Historie/2008_Geschichte_MAN_d.pdf
- news.at „Steyr Motors“ kehrt in Heimatstadt zurück, 4. Juli 2003
- Variables LKW-Programm. In: Kraftfahrzeugtechnik. 5/1964, S. 179, 182.
- Steyr Diesel 380 I - Omnibusse und Kastenwagen. Abgerufen am 21. August 2017.
- Steyr Diesel 380 II - Omnibusse. Abgerufen am 21. August 2017.
- Steyr Diesel 480 und Steyr-Saurer Omnibusse. Abgerufen am 21. August 2017.
- Steyr (Hrsg.): SIR/SIL 7H 132.
- Steyr Traktoren - die kleinen 1-Zylinder : Steyr 80, 84 und 86, zuckerfabrik24.de, abgerufen am 16. November 2019.