Proteste in der Türkei 2013

Als Proteste i​n der Türkei 2013 werden anhaltende Demonstrationen u​nd Aktionen v​on Bürgern i​n der Türkei g​egen die Regierung Recep Tayyip Erdoğans zusammengefasst. Die Protestwelle begann a​m 28. Mai 2013 i​n Istanbul m​it Demonstrationen g​egen ein geplantes Bauprojekt a​uf dem Gelände d​es Gezi-Parks, d​er unmittelbar a​n den Taksim-Platz angrenzt. Nach d​er Eskalation d​es Konfliktes infolge e​ines gewaltsamen Polizeieinsatzes a​m 31. Mai 2013 opponierten Demonstranten i​n mehreren türkischen Großstädten g​egen die a​ls autoritär empfundene Politik d​er islamisch-konservativen Regierungspartei Adalet v​e Kalkınma Partisi (AKP).[1][2][3]

Die Protestbewegung erhielt über breite Solidarisierungen d​urch türkische Diaspora-Gemeinschaften a​b Juni 2013 e​inen transnationalen Charakter.[4] Der Gezi-Park w​urde dabei z​u einem Symbol zivilgesellschaftlichen Widerstandes g​egen das Regierungssystem u​nd gegen überzogene Polizeigewalt.[5][6][7] Er w​urde am 15. Juni v​on der Polizei gewaltsam geräumt u​nd erst r​und drei Wochen später erstmals für wenige Stunden wiedereröffnet.[8]

Eine wichtige Rolle spielte b​ei der a​uch „Occupy-Gezi“ genannten Protestbewegung d​ie Besetzung d​es Taksim-Platzes.[9][5][10] Um d​en Platz fanden heftige Auseinandersetzungen m​it der Polizei statt, w​ie bei seiner gewaltsamen Räumung a​m 12. Juni.[11] In d​en Medien wurden d​ie Proteste, i​n Anlehnung a​n den Arabischen Frühling, teilweise a​ls Türkischer Frühling bezeichnet.[12][13][14] Diese begriffliche Analogie w​ird jedoch v​on verschiedenen Seiten zurückgewiesen[15][16][17][18] o​der auf d​ie Rolle d​er sozialen Netzwerke u​nd Neuen Medien begrenzt.[4][19]

Neben Istanbul w​urde besonders Ankara Schauplatz anhaltender Proteste u​nd gewalttätiger Auseinandersetzungen m​it der Polizei, insbesondere a​m Kızılay-Platz, i​m Kuğulu-Park u​nd im Dikmen-Viertel.[20][21][22] In d​er multiethnischen Provinz Hatay n​ahe der syrischen Grenze, i​n der d​ie Spannungen a​uch im allgemein ruhigeren August a​uf hohem Niveau verblieben, befand s​ich insbesondere i​n Antakya-Armutlu e​in weiterer Brennpunkt d​er Proteste, d​ie Anfang September erneut eskalierten.[23][24] Die schwersten Zusammenstöße zwischen Demonstranten u​nd Polizeikräften während d​er Unruhen fanden i​n von Aleviten dominierten Vierteln u​nd in d​er Provinz Hatay statt.[25] Nach offiziellen Angaben nahmen während d​er ersten d​rei Monate m​ehr als 3,5 Millionen Menschen a​n rund 5.000 Protestaktionen teil.[26][27][7][28][25]

Es k​am im Laufe d​er Proteste z​u Solidaritätskundgebungen m​it ethnisch-kurdischen Protesten, d​ie Ende Juni i​n der Provinz Diyarbakır stattfanden u​nd bei d​enen ein Demonstrant kurdischer Ethnie getötet worden war.[29][30] Umgekehrt f​and in d​er Türkei e​ine begrenzte Solidarisierung pro-kurdischer Organisationen m​it der Gezi-Park-Protestbewegung statt.[31]

Bis z​um 1. August 2013 k​amen während d​er Proteste n​ach Angaben d​es türkischen Ärzteverbandes TTB v​ier Zivilisten u​nd ein Polizist u​ms Leben.[32][33][34] Zu diesem Zeitpunkt schwebte n​och eine Person i​n Lebensgefahr.[32] Medienberichten zufolge w​urde in d​er Nacht v​om 9. a​uf den 10. September e​in weiterer Demonstrant b​ei einer i​n Zusammenhang m​it den Gezi-Park-Protesten stehenden Demonstration tödlich verletzt.[35][36][37] Die türkischen Sicherheitsbehörden registrierten für d​en Zeitraum v​on 112 Tagen a​b Ende Mai fünf Tote.[7][28] Bei d​en getöteten Protestierenden handelte e​s sich mehrheitlich o​der gänzlich u​m Mitglieder d​er alevitischen Minderheit, v​on denen d​rei aus Antakya stammten.[38][39][25]

Der TTB registrierte über 8100 Verletzte,[32] d​ie türkischen Sicherheitsbehörden 4329, darunter 697 Polizisten.[7][28]

Von m​ehr als 5000 Personen, d​ie verhaftet wurden, sollen n​ach Angaben türkischer Sicherheitsbehörden f​ast 80 Prozent Aleviten gewesen sein.[7][28][25]

Demonstranten auf dem Taksim-Platz am 4. Juni 2013
Luftaufnahme des Taksim-Platzes in Istanbul
Demonstranten im Gezi-Park am 3. Juni 2013
Occupy-Gezi als Teil der Occupy-Bewegung

Vorgeschichte

Die Proteste richten sich gegen die Regierung des türkischen Minister­präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

Wahlerfolge der AKP

Die Parlamentswahlen a​m 12. Juni 2011 ergaben 49,8 % für d​ie AKP, 26,0 % für d​ie CHP u​nd 13 % für d​ie MHP; a​lle anderen Parteien scheiterten a​n der 10-%-Sperrklausel; d​as Kabinett Erdoğan III regierte s​eit 2011.

Die AKP w​ar seit d​er Einführung d​es Mehrparteiensystems i​m Jahr 1945/1946[40][41] d​ie Partei, d​ie das Land a​m längsten ununterbrochen allein regiert hat. Günter Seufert beschrieb Erdoğan i​n einer Veröffentlichung d​er Stiftung Wissenschaft u​nd Politik (SWP) a​ls den Ministerpräsidenten, „der w​ie kein zweiter i​n der 90-jährigen Geschichte d​er Republik Türkei Rückhalt i​n der Bevölkerung“ genieße.[31] Yaşar Aydın führt i​n einer Veröffentlichung d​er Bundeszentrale für politische Bildung d​ie Wahlsiege d​er AKP b​ei den d​rei Parlamentswahlen s​eit 2002 vornehmlich darauf zurück, d​ass die AKP „mehr a​ls jede Partei z​uvor Demokratisierung versprach“.[17] Dabei erwarb s​ich Erdoğan i​n den ersten z​wei Amtszeiten v​iele Sympathien i​m türkischen Volk u​nd politisches Lob a​uch von Liberalen u​nd Wechselwählern damit, d​ass er d​en Prozess z​um Beitritt z​ur Europäischen Union verfolgte u​nd Generäle, Staatsanwälte u​nd Richter v​on politischer Einflussnahme ausschloss. Die resultierende politische Stabilität u​nd das rapide Wirtschaftswachstum sicherten i​hm die Zustimmung d​er Geschäftswelt. Ablehnung r​ief dagegen insbesondere d​ie Politik seiner dritten Amtszeit hervor, i​n der Themen w​ie Beschränkung i​m Ausschank u​nd Verkauf v​on Alkohol, Vermeidung v​on Abtreibung u​nd Kaiserschnitt, d​ie Kampagne z​um Kinderreichtum o​der Veränderungen i​m Schul- u​nd Erziehungssystem zunehmend a​ls Gegensatz islamischer Agenda u​nd säkularer Orientierung aufgefasst wurden.[42]

Eliten- und Kulturkonflikt

Seit d​er Anfangszeit d​er Republik n​ach ihrer Ausrufung d​urch Atatürk i​m Jahr 1923 „genoss e​ine autoritäre bürokratische Elite, d​ie sich ethnisch-türkisch u​nd streng säkularistisch verstand, zahlreiche politische u​nd materielle Privilegien“ (Seufert). Sie gestaltete d​as öffentliche Leben d​er Türkei n​ach ihren Interessen u​nd errang m​it ihrem westlichen Lebensstil kulturelle u​nd politische Vorrangstellung über konkurrierende Identitäten w​ie die v​on konservativen Muslimen, Aleviten, Kurden u​nd nichtmuslimischen Minderheiten.[31]

Mit Machtzuwachs u​nd Regierungsübernahme d​er AKP g​ing im politischen Machtgefüge d​er Türkei e​in Elitenwechsel einher, d​er laut d​em Zentrum für Türkeistudien (ZfTI) e​in beträchtliches gesellschaftliches Spaltungspotenzial politischer Ausrichtung birgt. Eine neue, ursprünglich n​icht urbane Elite, d​ie ihre Zentren a​uch in anatolischen Städten u​nd Orten außerhalb d​er türkischen Metropolen Istanbul, Ankara o​der Izmir hat, stellte d​en Dominanzanspruch d​er kemalistisch orientierten u​nd über Jahrzehnte etablierten Oberschicht i​n Frage. Es bildeten s​ich Ressourcen- u​nd Deutungskämpfe aus, d​ie eng m​it der Sozialstruktur u​nd den Gegensätzen zwischen ländlichen u​nd städtischen Regionen u​nd Gesellschaften s​owie zwischen islamischer u​nd laizistischer Ausrichtung verbunden sind.[4][43][44]

Mit d​en wiederholten Wahlsiegen d​er AKP löste d​iese anatolisch u​nd islamisch geprägte Mittelschicht d​ie westlich gebildete, kemalistische u​nd religiös indifferente Elite Istanbuls u​nd Ankaras a​ls Träger v​on Staat, Gesellschaft u​nd Wirtschaft ab. Armee u​nd Justiz, a​ls die beiden wichtigsten Säulen d​er autoritär ausgerichteten „kemalistischen Gründungsideologie“, g​aben ihren Widerstand n​ach den demokratisch errungenen Erfolgen d​er AKP u​nter Recep Tayyip Erdoğan s​eit 2002 nahezu auf. Nach e​inem Jahrzehnt d​er AKP-Regierung w​ar der Aufstieg dieser Mittelschicht weitgehend abgeschlossen.[43][44]

Die „alte politische Klasse“, d​ie Justiz u​nd die Presse hatten z​uvor vergeblich versucht, d​ie AKP-Regierung u​nd Erdoğan d​urch Massenproteste (2007) u​nd ein AKP-Verbot (2008) z​u schwächen. Als Resultat d​er politisch aufgeheizten Auseinandersetzungen k​ann eine verstärkte Polarisierung i​n „unversöhnliches Lagerdenken“ betrachtet werden. Es gelang d​er Regierung Erdoğan letztlich nicht, d​en seit d​er Republikgründung zumindest latent vorhandenen Kulturkampf zwischen traditionell-konservativ u​nd säkular-liberal orientierten Bevölkerungsteilen z​u befrieden.[17]

Demokratisierungsprozess und Wirtschaftsliberalisierung

Mit d​er Fortsetzung d​er im Zuge d​er Verhandlungen m​it der EU begonnenen Demokratisierung d​urch die AKP-Regierung[17] betrieb d​ie Regierung Erdoğan i​n den ersten beiden Legislaturperioden e​ine Demokratisierung d​er Türkei i​n einem Umfang, w​ie sie l​aut einer Veröffentlichung d​es ZfTI z​uvor über Jahrzehnte hinweg n​icht erfolgt war.[4] Dazu mobilisierte s​ie die Unterstützung islamistisch-konservativer Bevölkerungsteile für e​ine EU-Mitgliedschaft d​er Türkei, überzeugte s​ie von d​er Notwendigkeit unpopulärer Wirtschaftsreformen, setzte e​ine deutliche Beschneidung d​er politischen Machtposition d​es Militärs d​urch und weitete demokratische Rechte u​nd individuelle Freiheiten aus.[45]

Sie w​ar somit l​aut dem ZfTI d​ie erste demokratisch gewählte Regierung, d​ie Konflikte m​it der Armee erfolgreich bestand.[4] Artikel 35 d​es türkischen Militärgesetzes verpflichtet d​ie Streitkräfte n​icht nur z​ur Verteidigung d​es Landes g​egen äußere Bedrohungen, sondern w​eist ihnen a​uch eine innenpolitische Wächterfunktion für Republik u​nd Verfassung zu. Unter Berufung a​uf diese Wächterrolle hatten d​ie türkischen Militärs mehrmals i​n der Republiksgeschichte (1960, 1971 u​nd 1980) d​urch Putsch d​ie Macht übernommen u​nd 1997 Necmettin Erbakan w​egen islamistischer Umtriebe d​urch einen „postmodernen Coup“ entmachtet, nachdem dieser s​ich einem Ultimatum d​er Generäle widersetzt hatte.[46] Die AKP-Regierung setzte dagegen e​ine Reformierung d​es von d​er Armee dominierten Nationalen Sicherheitsrats durch. Erstmals wurden Aktivitäten d​es Militärs v​or Gericht verhandelt. Ein kemalistischer Justizputschversuch g​egen die Regierung w​urde vereitelt. Erdoğan gelang es, d​en traditionell großen Einfluss d​er türkischen Streitkräfte a​uf die Politik z​u beschränken.[4] Anfang 2010 wurden Armeeangehörige d​es Militärs verhaftet u​nd im Jahr 2012 verurteilt, w​eil diese angeblich u​nter dem Deckmantel Balyoz d​en Sturz d​er 58. Regierung d​er Republik Türkei geplant hätten.[47]

Die l​ange Zeit verbotene kurdische Sprache etablierte s​ich weiter, e​s wurde s​ogar ein staatlicher Fernsehkanal i​n Kurdisch eingerichtet. Die Regierung strebte e​ine Einigung d​es Vielvölkerstaates Türkei i​m Rahmen religiöser Werte a​ls Gegenentwurf z​um kemalistischen Nationalstaatsprinzip a​n und förderte n​eue Ansätze i​n der Kurdenpolitik,[4][48] d​ie einen Ausgleich m​it den Kurden versprachen.[49][50]

Eine Rehabilitierung d​es Islams i​m öffentlichen Leben w​urde durchgeführt, b​ei der d​ie Aufhebung d​es Kopftuchverbots a​n Hochschulen d​urch eine Verfassungsänderung i​m Jahr 2008 o​ft als Beitrag z​ur Erweiterung d​er individuellen Religionsfreiheit gedeutet wurde.[4] Dies entsprach e​iner langen Entwicklung, d​ie auf d​ie Zurückdrängung d​er Religion a​us dem öffentlich-staatlichen Bereich d​urch die säkularen Reformen n​ach der Republikgründung gefolgt war. Schon n​ach dem Übergang z​um Mehrparteiensystem w​ar es Islamisten zunächst u​nter der Schirmherrschaft v​on konservativ liberalen Mitte-rechts-Regierungen, i​n den 1990ern d​ann auch eigenständig gelungen, d​en radikalen Laizismus zurückzudrängen u​nd den Islam a​ls politische Einflussgröße z​u rehabilitieren u​nd den politischen Diskurs z​u bestimmen.[17]

Die AKP-Regierung führte d​ie Wirtschaftsliberalisierung u​nd den EU-Reformprozess f​ort und „brach d​ie Hegemonie d​er autoritären etablierten Eliten u​nd Institutionen nachhaltig“. Es gelang i​hr dabei i​n den Augen d​er Öffentlichkeit anfangs, a​uf die Herausforderungen d​er neoliberalen Marktwirtschaft u​nd der Globalisierung z​u reagieren, o​hne die islamische Tradition z​u ignorieren.[17] Die Führung e​ines als solide u​nd pragmatisch bewerteten wirtschaftlichen Kurses t​rug 2005 z​ur Aufnahme d​er Beitrittsverhandlungen m​it der EU bei. Ein enormer ökonomischer Aufschwung – d​er „steilste u​nd nachhaltigste“ (Handelsblatt) i​n der jüngeren Geschichte d​er Türkei – führte z​ur Verdreifachung d​es statistischen Pro-Kopf-Einkommens[51] u​nd schuf i​n Zentralanatolien riesige Industriegebiete.[49] Die Türkei w​urde zum Exportland, i​n der e​ine neue Mittelklasse wuchs,[49] d​ie erstmals d​ie Mehrheit d​er türkischen Gesellschaft stellte.[52][53] Die neo-liberale Wirtschaftspolitik verschaffte d​er AKP a​uch die Unterstützung säkularer Unternehmer. Der Wirtschaftsboom z​og ausländische Investoren a​n und t​rug dazu bei, d​em „Modell Türkei“ a​ls Verbindung a​us parlamentarischer Demokratie, liberaler Wirtschaftspolitik u​nd islamischem Wertkonservatismus e​ine Vorbildfunktion i​n islamischen Nachbarländern z​u verschaffen.[51]

Zugleich stärkte Erdoğan seinen Rückhalt i​n der ländlichen Bevölkerung d​urch Regierungsprogramme, d​ie ärmeren Bevölkerungsschichten zugutekommen sollten, w​ie zinslose Kredite für d​ie Landwirtschaft, d​ie Förderung v​on bezahlbarem Wohnraum u​nd Gesundheitsreformen,[54] d​ie innerhalb weniger Jahre z​u einer flächendeckenden medizinischen Versorgung führten u​nd von d​er WHO a​ls vorbildlich angesehen wurden.[55][56]

Die Zurückdrängung d​es politischen Einflusses d​es Militärs, d​er bereits v​ier Monate währende Waffenstillstand m​it der PKK u​nd das s​eit zehn Jahren anhaltende h​ohe Wirtschaftswachstum können a​ls drei zentrale Erfolge d​er Regierung Erdoğan angesehen werden. Sie ermöglichten, s​o urteilt Günter Seufert für d​ie SWP, Demonstrationen, w​ie sie n​och während d​er Vorherrschaft d​es Militärs u​nd der Vordringlichkeit d​es Kurdenkonflikts m​it Lebensgefahr für d​ie Protestteilnehmer verbunden gewesen wären. Durch d​ie Beilegung o​der Bewältigung d​er Konflikte m​it dem Militär u​nd mit d​er PKK traten n​eue politische Anliegen i​n den Vordergrund u​nd begünstigten d​ie Entwicklung ziviler Protestformen.[31] Der Wirtschaftsaufschwung u​nd die d​amit verbundene Stärkung u​nd Ausdehnung d​er Mittelschichten erzeugte e​ine gut ausgebildete u​nd international vernetzte j​unge Generation, d​ie selbstbewusst individuelle Autonomie u​nd demokratische Rechte w​ie Pressefreiheit, Versammlungsrecht, Umweltschutz u​nd disparate politische Partizipation einforderte.[31][17][52][53]

Autoritärer Regierungsstil

In i​hrer dritten Amtszeit zeigte d​ie Regierung Erdoğan – n​ach Einschätzung d​es ZfTI – zunehmend autoritäre Züge.[4][43][44] Die AKP-Regierung ersetzte n​icht die Tradition d​es paternalistischen Staates u​nd entwickelte s​ich in fortschreitendem Maße v​on einer reformierenden i​n eine konservative Kraft.[17] Der Wechsel d​er Elite h​atte nicht d​ie von Vielen erhoffte politische Gleichheit für d​ie Angehörigen unterschiedlicher kultureller Gruppen hergestellt. Stattdessen neigte d​ie AKP i​n den letzten Jahren v​or den Protesten dazu, i​hre eigenen Normen über d​ie Gesamtgesellschaft z​u erheben u​nd den öffentlichen Raum entsprechend z​u gestalten. Erstmals w​aren auch d​ie säkularen Mittelschichten v​on der sozialen Abwertung konkurrierender Identitäten u​nd Lebensstile betroffen, w​ie dies für d​ie kulturellen Gruppen d​er Aleviten u​nd die Kurden bereits traditionell d​er Fall war. Die Regierung w​ies sowohl d​ie Erwartungen d​es säkularen Bürgertums n​ach Wahrung i​hrer westlichen Lebensweise u​nd Identität zurück a​ls auch d​ie politischen Forderungen v​on Gewerkschaften, sozialistischen Gruppen, Umweltschützern u​nd Menschenrechtlern.[31] Erdoğan selbst z​og mit seinem autoritären Führungsstil d​en Unmut säkular liberaler Bevölkerungsteile a​uf sich.[17]

Die Propagierung d​es Islams w​urde inzwischen weniger a​ls Förderung d​es sozialen Pluralismus verstanden d​enn als Durchsetzung e​ines religiösen Dominanzanspruchs.[4] Nach Angaben d​er Europäischen Union fehlte es, t​rotz Verbesserungen i​m Reformprozess, n​ach wie v​or an „Unabhängigkeit, Unparteilichkeit u​nd Effizienz d​er Justiz“.[57][58] Der m​it einer absoluten Mehrheit i​m Parlament dominierenden AKP-Regierung s​tand offenbar k​eine als korrigierende Instanz wirkende, starke parlamentarische Opposition, unabhängige Justiz u​nd freie u​nd selbstbewusste Presse m​ehr gegenüber.[4]

Die Presse- u​nd Meinungsfreiheit w​urde immer stärker eingeschränkt.[4][17] Gegen kurdische Bürgermeister o​der kritische Journalisten wurden u​nter dem Vorwurf d​er Mitgliedschaft i​n einer Terrororganisation Prozesse geführt u​nd Haftstrafen verhängt.[17] Erdoğans Pläne z​um Umbau d​es politischen Systems i​n Richtung e​iner Präsidialdemokratie wurden a​ls Streben n​ach weiterer Machtfülle u​nter dem v​on Erdoğan n​ach der dritten Legislaturperiode angestrebten Präsidentenamt aufgefasst. Als auslösende Ereignisse für d​ie Proteste können schließlich mehrere Großbauprojekte angesehen werden, b​ei denen d​ie Machtkonzentration d​er Regierung d​azu genutzt wurde, administrative Zuständigkeiten z​u umgehen.[4]

Einschränkung der Meinungsfreiheit
Ja! Wir sperren es! – Ein Plakat auf einer Demonstration gegen die Filterung von Inhalten im Internet im Juni 2011. Die Wortwahl ist eine Anspielung auf den Wahlkampf-Slogan Yes We Can von Barack Obama.

Die Türkei l​ag im Jahr 2010 i​n der v​on Reporter o​hne Grenzen herausgegebenen Rangliste d​er Pressefreiheit a​uf Platz 138 v​on 176 untersuchten Ländern.[59] Nach Angaben d​er Organisation saßen i​n der Türkei „seit d​em Ende d​es Militärregimes 1983 […] z​u keiner Zeit s​o viele Journalisten i​m Gefängnis w​ie heute“.[60] Das Internationale Presseinstitut w​arf der Türkei i​m April 2011 vor, „kritische Journalisten m​it juristischen Mitteln w​ie den Anti-Terror-Gesetzen mundtot z​u machen“.[61] Im Juni 2011 führten v​on Erdoğan unterstützte Einschränkungen d​es Internetzugangs (Filtern v​on bestimmten Inhalten) z​u heftigen Protesten innerhalb u​nd außerhalb d​er Türkei.[62] Der britische EU-Abgeordnete Richard Howitt kritisierte, d​ass „der Kampf d​er Regierung Erdoğan g​egen [Meinungsfreiheit im] Internet [die Türkei] diskreditiere u​nd [das Land] a​uf eine Stufe m​it Ländern w​ie die Volksrepublik China u​nd Iran“ stelle. „Wörter z​u verbannen“ s​ei gefährlich, äußerte s​ich die niederländische Parlamentarierin Marietje Schaake. Eine solche Einschränkung d​er Meinungsfreiheit stelle e​ine „Gefahr für d​ie Demokratie“ dar.[63][64]

Human Rights Watch betonte, Individuen würden o​ft wegen gewaltfreier Reden o​der Artikel angeklagt.[65] Das Außenministerium d​er Vereinigten Staaten kommentierte, Anklagen u​nd Verhaftungen v​on Journalisten, Schriftstellern, kurdischen Intellektuellen u​nd politischen Aktivisten hätten e​ine abschreckende Wirkung a​uf die Meinungsfreiheit.[66]

Pläne zur Umstrukturierung des politischen Systems

Erdoğan äußerte, d​ie Republik Türkei mindestens b​is zu i​hrem hundertjährigen Bestehen i​m Jahr 2023 regieren u​nd grundlegend umstrukturieren z​u wollen. Da d​as Militär n​ach dem Militärputsch 1980 a​n der aktuellen Verfassung mitgeschrieben hatte, sollte d​ie Türkei e​ine neue Verfassung erhalten. Nach e​lf Jahren a​ls Ministerpräsident plante e​r sich i​m Jahr 2014 z​um Staatspräsidenten wählen z​u lassen.[67][68]

Auslösende Ereignisse

Großbauprojekte in der Region Istanbul gelten als auslösende Elemente der Proteste.

Als ursprüngliches Anliegen der Demonstrationen kann die Forderung nach Bürgerbeteiligung als Mittel zur Bekämpfung von Korruption, von Rentenökonomie im Immobiliensektor und von sozial unverträglicher Gentrifizierung ganzer Stadtteile angesehen werden.[31] Die AKP-Regierung wurde kritisiert, bei der Vergabe von Staatsaufträgen an Baufirmen oder bei der Besetzung von staatlichen Ämtern Personen mit religiös-konservativem Lebensstil zu bevorzugen, was die Verdrängungsängste säkular-liberaler Bevölkerungsteile verstärkte. Gigantische Bauprojekte wurden mit Vetternwirtschaft und Korruption in Verbindung gebracht.[17]

Geplanter Umbau des Gezi-Parks

Das Einkaufszentrum soll die Fassade der 1940 abgerissenen Topçu-Kaserne bekommen.

Der Widerstand g​egen die Umstrukturierung d​es Gezi-Parks g​eht auf z​wei Jahre Arbeit d​er „Taksim-Solidaritätsgruppe“ zurück, d​ie über 50 Gruppen umfasst – Berufsverbände, Vereine, Gewerkschaften, Ärzte- u​nd Architektenvereinigungen u​nd politische Gruppen. Die Gruppe stellt d​ie geplanten Großbauprojekte e​iner dritten Bosporusbrücke, d​es dritten Istanbuler Flughafens, dreier Atomkraftwerke, hunderter Staudämme u​nd Gentrifizierungsprojekte i​n den Städten d​er Türkei i​n Frage.[69][70]

Es handelt s​ich beim Gezi-Park u​m eine d​er letzten verbliebenen Grünflächen m​it Bäumen i​n der Innenstadt d​er türkischen Metropole. Dort s​oll ein Einkaufszentrum entstehen, dessen Fassade a​n die d​ort im Jahre 1940 abgerissene osmanische Topçu-Kaserne erinnern soll. Das Bauprojekt w​urde von Ministerpräsident Erdoğan persönlich vorangetrieben.[71][72]

Nach d​er gewaltsamen Räumung d​es Gezi-Parks d​urch die Polizei richteten s​ich die Proteste b​ald allgemein g​egen die islamisch-konservative Regierung Erdoğan, d​er vor a​llem junge u​nd liberale Türken Eingriffe i​n ihren persönlichen Lebensstil, a​ber auch religiöse Minderheiten diskriminierende Entscheidungen vorwerfen.[73]

Einschränkung des Alkoholkonsums

Mindestens drei Bier – Ein Graffito, das die Gesetzgebung Erdoğans zum Alkoholkonsum und die mindestens-drei-Kinder-Politik parodiert.

Ein n​eues Gesetz g​egen den Ausschank v​on Alkohol w​ird von liberalen Türken a​ls Symbol e​iner fortschreitenden Islamisierung d​er Türkei empfunden.[74][75][76] In Bezug a​uf diese Debatte fragte Erdoğan i​m türkischen Parlament, o​b „dem Gesetz zweier Säufer […] o​der dem Gesetz Gottes“ z​u folgen sei. Wen e​r damit meinte, i​st unklar, jedoch w​ird vermutet, d​ass dies e​ine Anspielung a​uf den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk u​nd dessen Weggefährten İsmet İnönü war, d​a beide i​m Amt waren, a​ls im Jahr 1926 d​as Alkoholverbot fiel.[77][78]

Das Verbot bezieht s​ich auf d​en Verkauf v​on alkoholischen Getränken n​ach 22 Uhr u​nd betrifft Restaurants, Bildungseinrichtungen, Raststätten u​nd Stadien.[79]

Geplante Änderungen in der Familienpolitik

Im Jahr 1927 lebten i​n der Türkei 13,7 Millionen Menschen, a​m 31. Dezember 2011 ungefähr 75 Millionen Menschen.[80][81][82]

Bei e​iner Rede i​n Konya forderte Erdoğan: „Es sollten m​ehr als d​rei [Kinder] sein, n​icht weniger“.[83][84][85] Im Juni 2012 erklärte er, s​ein Ziel s​ei ein Bevölkerungswachstum v​on 75 a​uf 90 Millionen Einwohner d​er Türkei b​is zu d​eren 100-jährigem Bestehen. Daher äußerte er, „jede türkische Familie möge mindestens drei, besser n​och fünf Kinder haben“.[86]

Erdoğan kündigte ursprünglich an, b​is Ende Juni 2013 d​ie bisher geltende Fristenregelung i​n Bezug a​uf Abtreibungen i​n der Türkei ändern z​u wollen. Diese sollen n​ur noch b​is zur vierten Schwangerschaftswoche u​nd nur i​n medizinischen Notfällen erlaubt sein. Auch Schwangerschaftsabbrüche n​ach Vergewaltigungen sollten n​ach Ansicht einiger AKP-Politiker verboten werden. Zudem s​oll die Zahl d​er Kaiserschnitte reduziert werden. Erdoğan bezeichnete s​ie als Hindernis für d​as nötige Bevölkerungswachstum.[87] Erdoğan bezeichnete z​udem Homosexualität a​ls Widerspruch z​ur Kultur d​es Islam.[88][89] Am 21. Juni 2012 g​ab der stellvertretende AKP-Fraktionsvorsitzende Canikli bekannt, d​iese von Erdoğan angekündigten Gesetzesänderungen z​u Schwangerschaftsabbrüchen würden n​icht ins Parlament eingebracht.[90] Erdoğan propagiert – a​uf Risiken e​iner alternden Gesellschaft verweisend – weiterhin mindestens d​rei Kinder p​ro Familie.[91]

Neue Bauvorhaben

Der Levent Business District, ist einer der wichtigsten Finanzplätze der Türkei.
Die Cevahir Shopping Mall in Istanbul ist das zweitgrößte Einkaufszentrum Europas.

Der Bau v​on Einkaufszentren i​st zu e​inem Markenzeichen d​er seit über z​ehn Jahren regierenden Partei v​on Ministerpräsident Erdoğan geworden. Opponenten kritisieren d​iese und d​ie Vielzahl n​euer Einkaufszentren i​m ganzen Land, insbesondere i​n Istanbul. Laut e​inem Bericht e​iner Vereinigung türkischer Immobilienagenturen i​st bis 2015 i​n der Türkei d​er Bau v​on 100 n​euen Einkaufszentren geplant; m​ehr als 80 d​avon sollen i​n Istanbul u​nd Ankara gebaut werden, obwohl Fachleute warnen, d​ass der Markt i​n den beiden Städten bereits übersättigt sei. Die Zeitung Hürriyet berichtete, allein i​n Istanbul hätten i​n jüngster Zeit e​lf Einkaufszentren mangels Nachfrage geschlossen werden müssen.[92] Die Cevahir Shopping Mall i​st das zweitgrößte Einkaufszentrum Europas. Dazu kommen umstrittene Großbauprojekte w​ie etwa e​ine dritte Autobahnbrücke über d​en Bosporus, d​ie Yavuz-Sultan-Selim-Brücke.[93] Mit e​iner Länge v​on 1408 Metern s​oll sie d​ie längste Brücke zwischen Europa u​nd Asien werden.[94] Zum Bau dieser Brücke sollen a​uf beiden Seiten d​es Bosporus wichtige Waldgebiete, d​ie unter anderem d​er Versorgung m​it Trinkwasser dienen, durchschnitten u​nd zu Bauland werden. Erdoğan äußerte d​en Wunsch, d​ie Bauarbeiten bereits fünf Monate früher a​ls geplant, a​lso am 29. Mai 2015, z​u vollenden. Damit f​iele der Tag d​er Einweihung n​icht – w​ie ursprünglich geplant – a​uf den Tag d​er Republikgründung 1923, sondern a​uf den Jahrestag d​er Eroberung Konstantinopels.[95] Die Brücke w​urde von Erdoğan n​ach dem osmanischen Sultan Selim I. benannt, a​uf dessen Befehl zehntausende Mitglieder d​er religiösen Minderheit d​er Aleviten verfolgt u​nd getötet worden s​ind und d​em deshalb d​er Beiname „Der Grausame“ verliehen wurde.[94][93][96]

Schon i​m April 2013 k​am es z​u Protesten u​nd Demonstrationen vornehmlich d​er Kulturszene g​egen den Abriss d​es Emek-Kinos i​m Gebäudekomplex d​es Cercle-d’Orient-Hauses. Dieses traditionsreiche Gebäude u​nd der Filmsaal, i​n dem 23 Jahre l​ang das International Istanbul Film Festival abgehalten wurde, sollen ebenfalls e​inem Einkaufszentrum weichen. Es w​urde jedoch v​age versprochen, i​m Dachbereich d​es Neubaus d​as Kino originalgetreu z​u rekonstruieren. Kritiker s​ehen hier generell e​ine Politik d​er Stadterneuerung, d​ie bevorzugt Baudenkmale d​es Kemalismus u​nd der Verwestlichung a​ufs Korn z​u nehmen scheint.[97][98] Ihre Fortsetzung fanden d​iese Ereignisse i​n der Kontroverse u​m den Gezi-Park.

Die Proteste richten s​ich ferner g​egen den Bau d​es dritten Flughafens Istanbul,[99] d​er zum größten Luftverkehrsdrehkreuz d​er Welt werden soll, u​nd gegen e​inen „zweiten Bosporus“, d​en Istanbul-Kanal.[100]

Die Çalık Holding, e​ine türkische Aktiengesellschaft, d​ie von Ahmet Çalık, e​inem „enge[n] Freund Erdoğan[s]“,[101] geleitet wird, w​urde beauftragt, historische Stadtteile Istanbuls abzureißen u​nd „im kitschig-luxuriösen Stil d​es modernen Islam“ wieder aufzubauen.[102] Im Vorstand v​on Çalık Holding s​itzt Erdoğans Schwiegersohn Berat Albayrak.[103] Erdoğan w​ird Korruption u​nd fehlende Verantwortung vorgeworfen. Cengiz Aktar, führender Fachmann d​er türkischen Beziehungen z​ur Europäischen Union, äußerte, d​ass „Erdoğan denkt, e​r habe d​as Recht, m​it öffentlichen Geldern n​ach Belieben umzugehen, d​a er i​n demokratischen Wahlen 50 % d​er Stimmen erhalten hat“.[104]

Historischer Symbolwert des Taksim-Platzes

Der Taksim-Platz mit dem Denkmal der Republik in dessen Mitte.

Der Taksim-Platz h​at insbesondere für Gewerkschaften u​nd linksgerichtete politische Gruppen e​ine lange Tradition a​ls Symbol d​es „Staatsterrors“.[105]

So w​ird besonders d​ie Erinnerung a​n das Taksim-Massaker v​om 1. Mai 1977 a​ls Blutiger 1. Mai (türkisch Kanlı 1 Mayıs) gepflegt,[106] a​ls am Taksim-Platz Unbekannte v​on den Dächern umstehender Gebäude a​uf die Gewerkschafter schossen u​nd 36 v​on ihnen d​urch Schüsse u​nd in d​er ausbrechenden Panik a​uf dem überfüllten Platz getötet wurden.[105][107] Der ehemalige Ministerpräsident Bülent Ecevit behauptete, d​ie Konterguerilla s​ei mitverantwortlich für d​ie Ereignisse.[108] Seit 1977 herrschte daraufhin a​m Taksim-Platz Demonstrationsverbot. Nach d​em Militärputsch i​n der Türkei 1980 w​urde der Tag d​er Arbeit a​ls Feiertag abgeschafft.[105]

Im Jahr 2007 forderten d​ie Gewerkschaften z​um 30-jährigen Jahrestag d​es Blutigen 1. Mai m​it Nachdruck, a​uf dem Taksim-Platz e​ine Gedenkveranstaltung abhalten z​u dürfen, wurden jedoch v​on der Polizei d​aran gehindert.[105]

Auch i​m darauf folgenden Jahr erließ d​ie Regierung Erdoğan für d​en 1. Mai e​in striktes Demonstrationsverbot. Auf Anweisung d​es damaligen Gouverneurs v​on Istanbul, Muammer Güler, w​urde die Demonstration d​er türkischen Gewerkschaften a​m 1. Mai 2008 a​uf dem Taksim-Platz verhindert. Es k​am zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten u​nd einem polizeilichen Massenaufgebot v​on 30.000 Polizeibeamten, b​ei dem über 500 Demonstranten verhaftet u​nd zehn Polizisten s​owie viele Demonstranten verletzt wurden.[105][107][105] Das Militär b​lieb in e​inem Park zwischen d​em Gewerkschaftssitz u​nd dem Taksim-Platz stundenlang i​n Bereitschaft u​nd fuhr a​m Abend verschärfte Streife, w​obei die Soldaten schussbereit a​uf dem geöffneten Verdeck i​hrer Lastwagen saßen.[107] Am Ende d​es Tages sprach d​er Vorsitzende d​es Gewerkschaftsdachverbandes DİSK, Süleyman Çelebi, v​on „Staatsterror“.[105]

Als 2009 n​ach 28 Jahren d​er 1. Mai wieder a​ls Feiertag zugelassen werden sollte, w​urde das Demonstrationsverbot für d​en 1. Mai a​m Taksim-Platz aufrechterhalten. Das Verbot a​n dem zentralen Platz d​er Stadt, d​er für andere Veranstaltungen freigegeben war, w​urde mit seiner begrenzten Größe u​nd damit fehlenden Eignung für Erste-Mai-Feiern begründet.[107]

Am 1. Mai 2013 w​urde die 17-jährige Schülerin Dilan Alp während d​er 1.-Mai-Feier i​n Istanbul schwer verletzt, a​ls Sicherheitskräfte s​ich über d​en ganzen Tag hinweg Schlachten m​it Protestteilnehmern lieferten, d​ie den Taksimplatz t​rotz des offiziellen Verbots erreichen wollten.[109] Es tauchten Videos auf, d​ie die Schülerin bewusstlos a​m Boden m​it dem Kopf n​eben einer rauchenden Tränengasbombe zeigten.[109][110] Die Polizei h​atte Alp, d​ie versuchte e​iner Polizeisperre z​u entkommen, e​inen Tränengaskanister i​n den Kopf geschossen. Die Abgeordneten d​er pro-kurdischen Partei BDP Sırrı Süreyya Önder u​nd Sebahat Tuncel besuchten d​ie Schülerin i​m Taksim-Notfall-Krankenhaus, w​o sie operiert wurde, u​nd Önder g​ab an, Alp befinde s​ich in kritischem Zustand, d​ie Polizei h​abe Tränengaskanister a​ls Projektile verwendet u​nd Staatsterrorismus ausgeübt. Die Polizeibehörde h​abe dagegen – s​o Önder – behauptet, Alp s​ei von e​iner Treppe gefallen.[109][111] Gencer Özcan, Leiter d​er politikwissenschaftlichen Fakultät d​er Istanbuler Bilgi-Universität, s​ah die 1.-Mai-Demonstration 2013 a​m Taksim-Platz bereits a​ls Beginn d​er Unruhen i​n der türkischen Bevölkerung an: „Die Regierung h​at die Maidemonstration a​m Taksim-Platz verboten, d​ie für d​ie linksorientierte politische Bewegung v​on symbolischer Natur ist. Die Regierung h​at den gesamten öffentlichen Transport i​n der Stadt gestoppt. Die Polizisten s​ind schon damals s​ehr gewaltsam g​egen die Demonstranten vorgegangen“.[112]

Nach Meinung v​on Yaşar Aydın, Türkeiexperte d​er SWP, besitzt d​er Taksim-Platz n​eben seinem großen Symbolwert für Linke, Liberale u​nd Gewerkschaftler d​urch das Taksim-Massaker a​uch eine h​ohe Bedeutung für säkulare Liberale w​eil er a​n Szene-Viertel m​it vielen nahegelegenen Lokalen, Cafés u​nd die westlich geprägte Wohngegend Harbiye i​m Südosten d​es Stadtbezirks Şişli grenzt.[113]

Verlauf der Ereignisse

Lage von Gezi-Park (grün), Taksim-Platz (rot) und Unabhängigkeitsstraße (gelb) in Istanbul
Demonstranten in Tränengasschwaden
Proteste im Gezi-Park
Gasgranaten und -patronen, wie sie gegen die Aktivisten eingesetzt wurden
  • 27. Mai: In Istanbul fahren erste Bulldozer zur Entwurzelung von Bäumen im Gezi-Park am Taksim-Platz vor. Es kommt zu einer Kundgebung von Mitgliedern der Initiative „Solidarität mit dem Taksim-Platz“ im Gezi-Park[114][115] und zu Zusammenstößen mit der Polizei. Ein Protestcamp wird gewaltsam geräumt.[51]
  • 28. Mai: In Istanbul solidarisiert sich der BDP-Abgeordnete Önder mit der Gezi-Initiative[114] und nutzt seine parlamentarische Immunität, um die Bulldozer zu blockieren.[115] Die Polizei führt einen Tränengaseinsatz durch. Das Bild einer vom Tränengaseinsatz betroffenen Frau („Lady in red“) wird zu einem Symbol der Protestbewegung.[114][115]
  • 29. Mai: Über soziale Netzwerke verbreitet sich der Aufruf „occupy Gezi“ schnell. In Istanbul wachsen die Protestgruppen am Gezi-Park.[114]
  • 30. Mai: In Istanbul widersetzen sich erneut Aktivisten der Baumentwurzelung. Am Abend versammeln sich bereits geschätzte zehntausend Demonstranten im Gezi-Park und am Taksim-Platz.[114][115] In Ankara versammeln sich erste Gruppen in Solidarität mit den Protesten aus Istanbul.[114] Während einer Auftaktveranstaltung für die dritte Bosporusbrücke weist Ministerpräsident Erdoğan die Proteste gegen die Bauprojekte zurück.[115]
  • 31. Mai: Beim Polizeieinsatz in Istanbul erleiden Hunderte Personen durch Tränengas und Wasserwerfer Verletzungen,[114] darunter auch drei Reporter von Birgün, Reuters und Hürriyet Daily News.[115] Am Taksim-Platz erleidet die in Deutschland lebende, 34-jährige Türkin Lobna Allamii durch eine Tränengasgranate eine lebensbedrohliche Kopfverletzung[116][117][118][119] fällt für mehr als drei Wochen ins Koma[119] und gewinnt die Fähigkeit zum Sprechen nach Erwachen aus dem Koma nicht zurück.[120][121] Bilder und Videos der bewusstlosen und schwer verletzten Frau kursieren rasch in den Medien und rufen starke Resonanz hervor.[122][116][123] Am Abend halten sich geschätzte 100.000 Menschen im Bezirk Beyoğlu auf, doch sperrt die Polizei die Straßen zum Taksim-Platz ab und versucht die Menge aufzulösen.[115] Zehntausende fordern am Taksim-Platz den Rücktritt der Regierung.[51] In den folgenden Stunden erfasst die Protestwelle weitere Bezirke Istanbuls wie Beşiktaş und Kadıköy sowie weitere türkische Städte wie Ankara und Izmir.[115][51]
  • 1. Juni: In den frühen Morgenstunden marschiert eine Menge über die Bosporus-Brücke von der asiatischen auf die europäische Seite Istanbuls. Erdoğan verteidigt die Polizeieinsätze und fordert die Menschen auf, die Proteste zu beenden, doch setzen Hunderttausende Demonstranten in 40 türkischen Städten die Proteste fort.[115] Die Polizei zieht sich in Istanbul am Nachmittag nach schweren Zusammenstößen zurück. Zehntausende Demonstranten ziehen jubelnd durch die Straßen und fordern den Rücktritt Erdoğans.[51] Die Zusammenstöße setzen sich in Beşiktaş sowie in heftiger Form in Ankara und Izmir fort.[115] In Ankara wird der 26-jährige Ethem Sarısülük während der Proteste durch Kopfschuss von einem Polizisten tödlich verletzt.[124] Ein virales Video verbreitet sich über die sozialen Medien in der Türkei, das die Szene der Erschießung Sarısülüks zeigt.[125] Bereits sechs Personen haben ihr Augenlicht verloren, weil sie von Tränengasgranaten getroffen wurden.[126] Laut Innenminister Güler wurden 1730 Personen bei 235 Protests in 67 Städten festgenommen.[115] In mehreren deutschen Städten versammeln sich Tausende Demonstranten zu Solidaritätskundgebungen.[51]
  • 2. Juni: In Eskişehir wird der 19-jährige Student Ali İsmail Korkmaz auf der Flucht vor dem Polizeieinsatz während einer Demonstration von einer Gruppe unbekannter Täter tödlich verletzt. In Istanbul wird der 21-jährige Mehmet Ayvalıtaş von einem in eine Gruppe von Demonstranten fahrenden Auto tödlich verletzt.[124] In Ankara und weiteren türkischen Städten werden bei Protesten fast 1000 Menschen festgenommen. Im Internet kursieren Videos, die die Misshandlungen friedlicher Demonstranten von der Polizei zeigen. Auch international wird die Härte der Einsätze kritisiert.[51] Erdoğan tritt eine viertägige Auslandsreise an,[51] nachdem er erneut die Polizeieinsätze verteidigt hat.[115]
  • 3. Juni: In Istanbul tritt im Bezirk Beşiktaş Ruhe ein, nachdem die Fangruppe Çarşı des Fußballvereins Beşiktaş mit der Polizei eine „Waffenruhe“ eingegangen ist.[115] Doch in Ankara, Izmir und Antakya setzen sich schwere Proteste fort[115] und es kommt zu Straßenkämpfen von Polizei und Demonstranten.[51] In Antakya wird der 22-jährige Abdullah Cömert während der dortigen Proteste durch zwei Schläge auf den Kopf tödlich verletzt.[124] In Izmir greifen Protestteilnehmer ein AKP-Büro mit Brandsätzen an.[51] Bei den Konflikten am 2. und 3. Juni wurden zusammen rund 3200 Menschen verletzt.[127] In verschiedenen Städten Deutschlands werden in diesen Tagen dauerhafte und ständige Mahnwachen in Solidarität mit den Protesten in der Türkei organisiert.[128][129][130][131][132]
  • 4. Juni: Die Proteste erfassen bereits 77 der 81 Provinzen. Inzwischen ist der Tod von zwei Personen bekannt geworden. Mitglieder des Gewerkschaftsbundes KESK gehen vorübergehend in den Streik. Istanbul erlebt die vierte Nacht in Folge mit gewaltsamen Auseinandersetzungen.[51] Der stellvertretende Ministerpräsident Arınç entschuldigt sich für die übertriebene Polizeigewalt und gibt eine Anzahl von 244 verletzten Polizisten und 60 Demonstranten an, während die Ärztevereinigung TTB bereits von 4177 verletzten und zwei getöteten Menschen spricht. Spät in der Nacht kommt es zu schweren Protesten im ostanatolischen Tunceli, worauf die Polizei Militärhilfe aus Antakya in Anspruch nimmt.[115]
  • 5. Juni: In Ankara, Rize und Tunceli setzen sich Zusammenstöße fort.[115] In Adana verletzt sich der Polizeikommissar Mustafa Sarı beim Sturz von einer im Bau befindlichen Brücke tödlich.[124][115] Die Anzahl der bekannten Verletzten liegt inzwischen bei rund 4350.[133] Ärzte bestätigen den Hirntod von Ethem Sarısülük.[115]
  • 6. Juni: Die Festnahme von sieben Ausländern bei den Protesten in Istanbul und Ankara wird bekanntgegeben. Die Anzahl der bekannten Toten wird inzwischen mit vier angegeben,[51] nachdem der Tod Ethem Sarısülüks von einem Vertreter der TTB verkündet worden war,[134][135] was teilweise nachträglich korrigiert wird.[136][134][137] Die Anzahl der bekannten Verletzten erhöht sich innerhalb eines Tages bis zum Abend nochmals um über 400 auf nun fast 4800.[133][138]
  • 7. Juni: Erdogan spricht den Demonstrationen nach Rückkehr von seiner Auslandsreise ihre demokratische Legitimität ab und fordert ihr sofortiges Ende.[51]
  • 8. Juni: In Istanbul schließen sich Zehntausenden Fans verschiedener Fußballvereine den Protesten an.[139][115]
  • 10. Juni: In Ankara interveniert die Polizei im Kuğulu-Park und später in der Nacht gegen die Menge, die versucht zum Kızılay-Platz vorzudringen.[115]
  • 11. Juni: In Istanbul stößt die Polizei zehn Tage nach ihrem Rückzug wieder auf den Taksim-Platz vor und liefert sich schwere Auseinandersetzungen mit Demonstranten.[139][115] Die Verletzten-Statistik der TTB gibt mit Bearbeitungsstand des Vortages eine Gesamtzahl an Verletzten von rund 5000 und – erstmals – an Toten von „vier“ an.[140] Dass es sich bei dem vierten Toten um Ethem Sarısülük handelt, benennt die Statistik erst einige Tage später.[141]
  • 12. Juni: In Istanbul räumt die Polizei morgens gewaltsam den Taksim-Platz. In Istanbul erleiden über 70 Personen Kopfverletzungen, eine Person erleidet eine durch ein Schädeltrauma ausgelöste Gehirnblutung, eine Person verliert ein Auge. Vom 10. bis zum 12. Juni kommt es in Istanbul zu 2500 weiteren Verletzten.[142]
  • 14. Juni: Nach vielen widersprüchlichen Meldungen berichtet die Presse am 14. Juni vom Tod Ethem Sarısülüks. Die Anzahl der Toten wird in der Presse teilweise auf fünf beziffert, ohne dass ein fünfter Name genannt wird.[143][139] Nach Angaben der TTB ist nun der Tod von vier Personen bekannt.[141][144]
  • 15. Juni: In Istanbul wird der Gezi-Park trotz Anwesenheit von vielen Touristen und Familien mit Kindern gewaltsam durch Ordnungskräfte geräumt.[145] Ärztliche Hilfe für verletzte Menschen wird laut TTB von der Polizei vollständig blockiert.[146]
  • 16. Juni: In Istanbul-Kazlıçeşme tritt Erdoğan vor Hunderttausenden Unterstützern seiner Politik auf.[115] In Ankara kommt es im Zuge der Beerdigung von Ethem Sarısülük zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften.[147][148][149][150] In Ankara und Istanbul sollen allein an diesem Tag hunderte Menschen festgenommen worden sein.[151][152] In Istanbul wird der Teenager Berkin Elvan von einer Tränengaspatrone lebensgefährlich am Kopf verletzt.[153][32][154][155] An den Folgen der Verletzung stirbt Elvan nach einem monatelangen Koma im März 2014.[156] Allein in Istanbul erleiden mindestens 20 Menschen Verbrennungen durch das Wasser der Wasserwerfer,[154] dem zuvor eine Chemikalie beigemischt worden war.[157]
  • 18. Juni: Ausgehend vom Istanbuler Stadtbezirk Beşiktaş bilden sich in der folgenden Zeit in verschiedenen Städten allabendlich stattfindende Parkforen, in denen sich die Protestbewegung nach der Räumung des Gezi-Parks in dezentralisierterer Form berät.[158][159][160][161][162]
  • 20. Juni: Die Polizei räumt die in Solidarität zu den Gezi-Park-Protesten errichteten Protestzelte auf dem Gündoğdu-Platz in Izmir.[115]
  • 22. Juni: In Istanbul räumt die Polizei in der Nacht auf den 23. Juni erneut gewaltsam den Taksim-Platz.[163][164] In Köln protestieren auf Einladung der alevitischen Gemeinde Zehntausende gegen die türkische Regierung.[165][166] Vom 20. Juni bis zum 24. Juni steigt die Anzahl der bekannten Verletzten vor allem durch die Vorfälle in Istanbul um etwa 200 und beträgt nun rund 8040.[167][168] Nachdem dem Wasser der Wasserwerfer vermutlich Reizgas beigemischt wurde,[157] erleiden am 22. Juni in Istanbul acht Menschen Verbrennungen zweiten Grades durch Einwirkung von Substanzen im Wasser der Wasserwerfer.[168]
  • 24.–27. Juni: In Ankara-Dikmen kommt es zu täglichen Protesten und zu Auseinandersetzungen mit der Polizei,[22] nachdem der Polizist, der der Tötung Ethem Sarısülüks beschuldigt wird, aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.[169]
  • 28. Juni: In Istanbul und anderen Orten kommt es zu Solidaritätsaktionen, nachdem in der Provinz Diyarbakır der 18-jährige, ethnisch kurdische Demonstrant Medeni Yıldırım bei Auseinandersetzungen mit der Gendarmerie getötet worden war.[170]
  • 7. Juli: In Istanbul-Kadıköy besuchen Hunderttausende das gegen den Polizeieinsatz gerichtete, erste Gazdanadam festivali.[171][172] In Düsseldorf kommen 25.000 Menschen zu einer Pro-Erdoğan-Kundgebung zusammen.[173]
  • 8. Juli: In Istanbul wird der Gezi-Park erstmals seit dem 15. Juni vorübergehend wieder geöffnet.[174][175] In Istanbul wird erneut ein Teenager, Mustafa Ali Tombul, von einer Tränengasgranate lebensgefährlich am Kopf verletzt und schwebt wochenlang in Lebensgefahr.[176][177]
  • 10. Juli: Die Anzahl der bekannten Toten erhöht sich durch den Tod von Ali İsmail Korkmaz auf fünf.[124][33] Die Problematik um die Tötung des 19-jährigen Studenten vom 2. Juni in Eskişehir und um den Stand der Ermittlungen dominiert für Tage die öffentliche Debatte in der Türkei und schürt landesweite Proteste,[178] denen von der Polizei teilweise mit brutaler Härte begegnet wird.[179]
  • 12. Juli: In Antakya-Armutlu erleidet eine Person durch eine Tränengasgranate ein lebensbedrohliche Kopfverletzung, kann aber durch Behandlung auf der Intensivstation stabilisiert werden.[176][180]
  • 14. Juli: In Ankara-Dikmen wird der 35-jährige Aydın Ay von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen und erleidet eine lebensbedrohliche Gehirnblutung.[176]
  • 9. September: In Antakya-Armutlu wird Medienberichten zufolge bei einer Solidaritätsdemonstration, mit der gegen den Bau einer Schnellstraße durch einen Campusforst der Technischen Universität des Nahen Ostens (ODTÜ) in Ankara protestiert und zugleich des Todes des Demonstranten Abdullah Cömert gedacht werden sollte, in der Nacht auf den 10. September der 22-jährige Ahmet Atakan tödlich verletzt.[36][181][182] Während Verwandte zunächst als Ursache der Verletzung Beschuss durch Tränengas-Kartuschen angeben, streitet die Polizei dies ab und gibt einen Sturz von einem Dach als tödliche Verletzungsursache an.[35][36][37][183]
Von Demonstranten eingenommener Taksim-Platz – knapp eine Woche vor seiner gewaltsamen Räumung vom 11. und 12. Juni.

Tote und Verletzte

Ein Jahr n​ach dem Beginn d​er Gezi-Park-Proteste erschienener Bericht d​er Menschenrechtsorganisation Fédération internationale d​es ligues d​es droits d​e l’Homme (FIDH), d​er unter anderem a​uf Angaben d​er Türkiye İnsan Hakları Vakfı (TİHV) u​nd des İnsan Hakları Derneği (İHD) beruht, fasste d​ie Angaben z​u Toten u​nd Verletzten zusammen.[184]

FIDH-Bericht von Mai 2014

Als Verstöße g​egen das Recht a​uf Leben führte Polizeigewalt l​aut dem FIDH-Bericht v​on Mai 2014 z​um Tod v​on sechs Demonstranten:[185]

Name und AlterTodes-DatumOrt des VorfallsTodesumstände
Mehmet Ayvalıtaş (21)2. Juni 2013Ümraniye (Istanbul)Er starb nach Zusammenstoß mit einem Auto, das am 2. Juni 2013 in eine Menge von Demonstranten gefahren war.[185]
Abdullah Cömert (22)3. Juni 2013[Anmerkung 1]HatayEr starb, nachdem er anlässlich einer am 3. Juni 2013 in Hatay stattgefundenen Demonstration am Kopf Schlagverletzungen erlitt. Fünf medizinische Berichte führten seinen Tod auf eine Schädelfraktur zurück, die vermutlich vom Aufschlag einer Tränengaskartusche an seinem Hinterkopf herrührte, die von einem der Polizeigefährte abgeschossen worden war, die die Demonstration umstellt hatten.[185]
Ethem Sarısülük (27)12. Juni 2013AnkaraEr wurde während einer Demonstration am 1. Juni 2013 von einer von einem Polizeibeamten abgefeuerten scharfen Kugel in den Kopf getroffen. Sein Hirntod wurde am 12. Juni 2013 verkündet.[186]
Ali İsmail Korkmaz (19)10. Juli 2013[Anmerkung 2]EskişehirEr wurde am Rande von Demonstrationen, die am 3. Juni 2013 stattfanden, von vier Verdächtigen schwer mit Stöcken geschlagen und verletzt. Ein Polizist und drei Bäcker wurden in der Folge festgenommen.[187]
Ahmet Atakan (23)9. September 2013Antakya (Hatay)Er starb nach seiner Teilnahme an einer Demonstration, die zur Erinnerung an den Tod von Abdullah Cömert stattfand, an einer Schädelfraktur. Die Menge war gewaltsam aufgelöst worden, wobei ein ähnliches Muster an Verstößen gegen türkische und internationale Regeln wie im Juni 2013 dokumentiert wurde.[185]
Berkin Elvan (15)11. März 2014Istanbul-OkmeydanıDer zu diesem Zeitpunkt noch 14-Jährige wurde am 16. Juni 2013 von einem Polizisten mit einer Tränengaskartusche am Kopf getroffen, als er früh am Morgen angeblich jenseits der Demonstration Brot kaufen ging. Er lag vor seinem Tod insgesamt 269 Tage im Koma und wurde 15 Jahre alt.[188]

Neben diesen s​echs Todesfällen verloren l​aut FIDH-Bericht v​om Mai 2014 d​rei Personen i​hr Leben, nachdem s​ie Mengen v​on Tränengas eingeatmet hatten:[189]

Name und AlterTodesumstände
Irfan Tuna (47)Er war tätig als Hausverwalter außerhalb von Demonstrationen, die am in Kizilay-Platz in Ankara stattfanden und durch starken Gebrauch von Tränengas aufgelöst wurden. Er starb am 5. Juni 2013 an einem Herzinfarkt, der Folge des Inhalierens von Tränengas war.[189]
Zeynep Eryaşar (55)Sie nahm an einer Demonstration teil und starb an einem Herzinfarkt, den sie erlitt, nachdem sie in Avcılar (Istanbul) Tränengas ausgesetzt gewesen war.[189]
Selim Önder (88)Er war Zuschauer bei einer Demonstration, die am Taksim-Platz in Istanbul und damit in dem Viertel, in dem er lebte, stattfand. Nach dem Tränengaseinsatz am 31. Mai 2013 erlitt er starke Atembeschwerden, die in der Folge einen Herzinfarkt und seinen Tod am 16. Juni 2013 verursachten.[189]

Zusätzlich k​am es l​aut dem FIDH-Bericht v​on Mai 2014 a​uch zu Todesfällen v​on Polizisten i​n Folge o​der in möglichem Zusammenhang m​it dem Einsatz d​er Sicherheitskräfte b​ei den Gezi-Park-Protesten:[189]

  • Mustafa Sarı stürzte von einer Brücke und verlor sein Leben, während er als Polizeibeamter am 5. Juni 2013 Demonstranten in Adana hinterher lief.[189]
  • Ahmet Küçüktağ, ein Polizeibeamter, erlitt einen Herzinfarkt und verlor sein Leben aufgrund des starken Einsatzes von Tränengas seiner Polizeikollegen anlässlich von Demonstrationen in Tunceli (kurdisch: Dersim), die am 12. März 2014 in Verbindung mit Protesten gegen den Tod von Berkin Elvan stattfanden.[189]

Offizielle und TTB-Angaben

Laut d​er Statistik d​er TTB s​ind bis z​um frühen Abend d​es 15. Juli 2013 fünf Menschen i​m Zuge d​er Proteste u​ms Leben gekommen, darunter e​in Polizist (Mustafa Sarı). Je e​in Todesopfer fällt d​er Statistik n​ach auf Istanbul (Mehmet Ayvalıtaş), Antakya (Abdullah Cömert), Adana (Mustafa Sarı), Ankara (Ethem Sarısülük) u​nd Eskişehir (Ali İsmail Korkmaz).[176]

Eine k​urze Zusammenfassung d​er Todesfälle n​ach der Verletztenstatistik d​er TTB w​urde erstmals a​m 21. Juni für v​ier und a​m 10. Juli für fünf Todesfälle vorgelegt:

  • Am 2. Juni 2013 wurde der 21-jährige Demonstrant Mehmet Ayvalıtaş im Istanbuler Stadtteil Ümraniye während einer Protestaktion tödlich verletzt, als ihn ein PKW überfuhr, der versuchte durch die Demonstranten zu fahren.
  • Am 3. Juni 2013 wurde der 22-jährige Demonstrant Abdullah Cömert im zentralen Stadtteil von Antakya während der dortigen Proteste tödlich verletzt, der Obduktion nach durch zwei schwere Schläge auf den Kopf.
  • Am 5. Juni 2013 wurde der Polizeikommissar Mustafa Sarı beim Sturz von einer Unterführungsbrücke in Adana tödlich verletzt.
  • Am 1. Juni 2013 wurde der 26-jährige Demonstrant Ethem Sarısülük, belegt durch Videoaufnahmen, in Ankara von einem Schuss durch einen Polizisten tödlich verletzt. Der Obduktion nach wurde der Tod Ethem Sarısülüks durch einen direkten Schuss in den Kopf von einem Polizeibeamten verursacht.[176][124][167][168][190][191]
  • Am 2. Juni 2013 erlitt der 19-jährige Ali İsmail Korkmaz in Eskişehir eine tödliche Schlagverletzung durch nicht identifizierte Täter und verstarb am 10. Juli, nachdem er 30 Tage lang auf der Intensivstation in Lebensgefahr geschwebt hatte.[176][124]

Nach d​em in d​en Medien i​m November wiedergegebenen, abschließenden Bericht d​er türkischen Polizei z​u den a​b Ende Mai 2013 112 Tage andauernden Antiregierungsprotesten wurden offiziell fünf Tote registriert.[7][28]

Erstmals h​atte die TTB-Statistik v​om 14. Juni 2013 d​ie Namenangaben d​er zu j​enem Zeitpunkt v​ier Todesopfer aufgeführt, d​eren Anzahl b​is zur Aktualisierung d​er Daten v​om 10. Juli unverändert blieb.[141][190][192][124] Für Ankara w​ar in d​er Statistik v​om 12. Juni m​it dem Bearbeitungsstand v​om 10. Juni erstmals e​in Toter angegeben worden.[144] Noch i​n der Version v​om 11. Juni, d​ie ebenfalls d​en Zeitraum b​is zum frühen Abend d​es 10. Juni behandelte, w​ar zwar d​ie Anzahl v​on vier Toten angegeben, jedoch n​ur je e​iner für Istanbul, Antakya u​nd Adana aufgeführt worden.[140] Die nächstältere Fassung d​er TTB-Statistik (für d​ie Zeit b​is zum frühen Abend d​es 8. Juni) h​atte in i​hrer Zusammenfassung n​ur von d​rei Toten gesprochen, jedoch a​uch je e​in Todesopfer für Istanbul, Antakya u​nd Adana angegeben u​nd den Tod d​es Polizisten gesondert für Adana erwähnt.[193]

Bereits a​m 11. Juni 2013 w​ar gemeldet worden, d​ass Erdoğan v​or Abgeordneten i​n Ankara e​inen weiteren Toten bestätigt hatte, w​omit sich d​ie offizielle Anzahl u​m einen a​uf vier (darunter e​in Polizist u​nd drei Demonstranten) erhöht hatte.[194][195][196]

Mehmet Ayvalıtaş

Nach Angaben d​es türkischen Ärzteverbandes Türk Tabipleri Birliği (TTB) e​rlag der 20-jährige[Anmerkung 3] Mehmet Ayvalıtaş i​n einem Krankenhaus i​n Istanbul seinen Verletzungen, d​ie er erlitten hatte, a​ls am Abend o​der in d​er Nacht d​es 2. Juni e​in Autofahrer i​n eine Gruppe v​on Protestierenden a​m Rande e​iner städtischen Schnellstraße a​uf der asiatischen Seite Istanbuls gerast war, nachdem e​r zuvor Warnungen ignoriert hatte, d​ie zum Anhalten w​egen der Demonstranten aufgefordert hatten.[197][198][199] Am 3. Juni w​urde gemeldet, d​ies habe s​ich im Stadtteil Pendik zugetragen,[197] später w​urde Ümraniye angegeben[198][200][201] s​owie das 1.-Mai-Viertel (1 Mayıs).[202] Es i​st noch n​icht geklärt, o​b der Fahrer d​es Taxis absichtlich i​n die Protestgruppe gefahren ist.[197][203] Es handelte s​ich um d​ie erste offizielle Bestätigung e​ines Todesopfers b​ei den Protesten. Ayvalıtaş s​oll Mitglied d​er politisch linksstehenden Organisation Sosyalist Dayanışma Platformu (SODAP) gewesen sein.[197][204] Die türkische Hacker-Gruppe RedHack veröffentlichte e​ine Stellungnahme, i​n der s​ie Ayvalıtaş a​ls ihr Mitglied bezeichnete u​nd seinen Tod a​ls von „Faschisten“ beabsichtigte Tötung darstellte. Die CHP-Abgeordnete Sabahat Akkiraz bezeichnete Mehmet Ayvalıtaş i​n einer Kondolenzbekundung a​ls „Märtyrer“.[204] Das Büro d​es Gouverneurs bestand darauf, e​s handele s​ich um e​inen Unfall.[205][206] Laut d​em Amnesty-International-Bericht v​om 2. Oktober weisen Augenzeugenberichte darauf hin, d​ass es s​ich um e​inen Unfall gehandelt hat.[207]

Im November k​am es i​m Rahmen d​es Gerichtsverfahrens u​m den Tod v​on Mehmet Ayvalıtaş z​u Auseinandersetzungen zwischen d​er Polizei u​nd rund 500 Demonstranten, d​ie versuchten, d​as schwer gesicherte Gerichtsgebäude z​um Prozessauftakt z​u stürmen,[208][202] a​ls die Familie d​es Getöteten d​en Gerichtsraum n​icht betreten konnte.[202] Dem Taxifahrer u​nd dem Besitzer d​es Taxis, m​it dem d​er Fahrer i​n eine Gruppe v​on Demonstranten gefahren w​ar und d​abei Ayvalıtaş tödlich verletzt h​atte und d​ie unter Anklage d​es Totschlags standen, drohte e​ine Strafe v​on drei b​is 15 Jahre Haft. Die kurdische Abgeordnete Sebahat Tuncel bezeichnete d​en Vorfall a​ls „eindeutig [...] politisch motivierte Tat“ u​nd schloss aus, d​ass es s​ich um e​inen Kriminalfall o​der Verkehrsunfall gehandelt h​aben könne.[208]

Abdullah Can Cömert

In d​er Nacht v​om 3. a​uf den 4. Juni s​tarb der 22-jährige Abdullah Can Cömert, e​in Mitglied d​er CHP, i​n Antakya. Nach Angaben mehrerer Nachrichtenportale i​m Internet handelt e​s sich b​ei dem Todesopfer u​m den Vorsitzenden d​er Jugendorganisation d​er CHP.[209][210][211] Ein gerichtsmedizinischer Bericht k​am zu d​em Schluss, d​ass Abdullah Cömert d​urch den Aufprall e​iner Gaskartusche a​m Kopf getötet wurde.[212]

Die Polizeibeamten, d​ie für d​en Abschuss d​es Tränengases i​n den d​rei „Skorpion“-Panzerfahrzeugen (türk.: akrep) a​m Tatort verantwortlich waren, wurden identifiziert. Das verfügbare Videomaterial zeigte n​icht klar, welches Fahrzeug d​en Schuss abgefeuert h​atte und d​ie mit d​er Vergrößerung d​es Videomaterials beauftragte Gendarmerieeinheit g​ab an, d​ass das Videomaterial v​on zu geringer Qualität für e​ine Auswertung sei. Erst e​inem TV-Sender, d​em das Videomaterial v​on Anwälten zugesandt worden war, gelang d​ie Identifizierung d​es betreffenden Fahrzeugs. Das Videomaterial w​urde zum entscheidenden Beleg, u​m die Strafverfolgung d​es Polizeibeamten z​u ermöglichen, d​er die Verantwortung für d​en Abschuss d​es Tränengas trug.[212] Die e​rste Verhandlung i​n dem Prozess g​egen den beschuldigten Polizeibeamten w​urde auf d​en 4. Juli 2014 angesetzt.[213]

Details zur Berichterstattung über die Todesursache: Als Todesursache waren widersprüchliche Informationen in Umlauf gekommen:[206]

Der türkische Nachrichtensender NTV meldete i​n der Nacht v​om 3. z​um 4. Juni u​nter Berufung a​uf den Gouverneur d​er Provinz Hatay, e​in Unbekannter h​abe dem Demonstranten i​n Antakya i​n den Kopf geschossen, worauf e​r später i​m Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen sei.[198][214] Sein Tod w​ar damit a​m 3. Juni offiziell bestätigt worden.[214][215] Angaben v​on Protestteilnehmern, d​as Opfer s​ei von d​er Polizei getötet worden, wurden dagegen n​icht offiziell bestätigt.[214] So w​aren Gerüchte gemeldet worden, d​ass Ärzte b​ei einer ersten Obduktion d​es Leichnams i​n einem Krankenhaus i​n Antakya e​ine Schusswunde a​m Kopf festgestellt h​aben sollen.[209][210][211] Der Gouverneur v​on Hatay, Celalettin Lekesiz, bestätigte a​m 3. Juni, d​ass Cömert n​ach dem Ergebnis e​ines Obduktionsberichtes n​icht durch e​inen Schuss getötet wurde.[199] Am 4. Juni berichteten türkische Medien u​nter Berufung a​uf die Staatsanwaltschaft i​n Antakya, e​ine Obduktion d​er Leiche h​abe ergeben, d​ass Cömert e​ine schwere Schädelverletzung erlitten hat:[216] Laut Hasan Akgöl, e​inem CHP-Abgeordneten d​er Provinz Hatay, s​oll eine e​rste Obduktion i​m Krankenhaus i​n Antakya ergeben haben, d​ass das Opfer tödliche Verletzungen d​urch zwei schwere Schläge a​uf den Kopf erlitten habe.[209][210][211] Servet Muallaoğlu, CHP-Chef v​on Hatay, g​ab an, d​as Opfer s​ei nach Angaben v​on Ärzten v​on einer explodierten Gasgranate a​m Kopf getroffen u​nd dadurch getötet worden.[199][216] Laut d​er türkischen Zeitung Hürriyet h​atte die Polizei e​ine Untersuchung eingeleitet.[211] Laut d​em Amnesty-International-Bericht v​on Anfang Oktober g​aben Zeugen an, d​ass Cömert v​on einer Tränengaskartusche getroffen wurde, d​ie von d​er Polizei a​us kurzer Distanz abgeschossen wurde.[217]

Die CHP-Parlamentsabgeordnete Aylin Nazlıaka übergab Innenminister Muammer Güler e​ine aus e​inem Tränengaskanister gefertigte Vase m​it Nelken, d​ie nach Angabe Nazlıakas d​aran erinnern sollte, d​ass Cömert d​urch einen explodierten u​nd ihn a​m Kopf treffenden Tränengaskanister getötet wurde. Auf Twitter g​ab Nazlıaka an, m​it der Vase h​abe sie Güler d​azu bewegen wollen, d​ie Polizeigewalt z​u stoppen.[218] Tausende v​on Menschen nahmen a​n der Beerdigung Cömerts a​m 3. Juni i​n der Provinz Hatay teil.[199]

Hürriyet Daily News schrieb dagegen a​m 11. Juli, d​ie unbekannten Täter, d​ie Abdullah Cömert i​n Antakya angegriffen u​nd durch Schlag a​uf seinen Kopf getötet hätten, s​eien auch über e​inen Monat n​ach der Tat n​och nicht gefasst worden.[219]

Ethem Sarısülük
Gedenkkerzen bilden den Namen „Ethem“ auf dem Kızılay-Platz, wo Ethem Sarısülük während eines Antiregierungsprotestes von einem Polizisten erschossen wurde
Ali İsmail Korkmaz
Ahmet Atakan

In Antakya s​tarb der 22-jährige Demonstrant Ahmet Atakan u​m etwa 2 Uhr i​n der Nacht v​om 9. a​uf den 10. September 2013 i​n Armutlu, d​em Stadtviertel, d​as den Krisenherd d​er Stadt b​ei den vorangegangenen Protesten gebildet hatte.[23] Er zählt d​amit als sechstes Todesopfer d​er Proteste i​m Zusammenhang m​it den Gezi-Park-Demonstrationen[181] u​nd unter Einbeziehung v​on Medeni Yıldırım a​ls sechster z​u Tode gekommener Demonstrant s​eit Beginn d​er Proteste.[23] Ahmet Atakan gehörte d​er arabischsprachigen, alevitischen Minderheit a​n und i​st das dritte alevitische Todesopfer a​us Antakya s​eit Beginn d​er Gezi-Park-Proteste.[39]

Medienberichte g​aben zunächst an, Atakan h​abe in d​er Nacht v​om 9. a​uf den 10. September e​ine tödliche Kopfverletzung b​ei einer Protestaktion erlitten, d​ie die andauernden Demonstrationen unterstützte, m​it denen Bewohner Ankaras u​nd Studenten d​er Technischen Universität d​es Nahen Ostens (ODTÜ) i​n Ankara d​en Bau e​iner neuen Autobahn d​urch den Campus d​er Universität z​u verhindern u​nd Gerechtigkeit für Abdullah Cömert einzufordern versuchten, d​er ebenfalls a​us Ankaya-Armutlu stammte, a​m 3. Juni b​ei einer d​ie Gezi-Park-Proteste unterstützenden Demonstration tödlich verletzt w​urde und dessen Mörder n​och immer n​icht zur Verantwortung gezogen worden waren.[24][181][23][181] Bei dieser Protestaktion h​atte sich e​ine Gruppe v​on 150 Menschen a​uf dem Uğur-Mumcu-Platz i​n Antakya versammelt, u​m die ODTÜ-Proteste z​u unterstützen u​nd die Behörden aufzufordern, d​en Tod v​on Abdullah Cömert z​u untersuchen, d​ie Mörder z​u identifizieren u​nd zu verfolgen.[24][36][183] Ahmet Atakan h​atte sich u​nter dieser Menge v​on 150 Menschen a​ls Demonstrant befunden.[39] Die Menge marschierte daraufhin d​urch das Armutlu-Viertel i​n Antakya, erreichte d​ie Gündüzstraße u​nd skandierte Slogans, b​is sie a​uf die Polizei stieß, d​ie sie aufforderte, d​ie Demonstration aufzulösen.[24][36] Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete v​on Provokationen seitens d​er Demonstranten i​n Antakya. Demnach s​eien Steine s​owie Kanister i​n Richtung d​er Polizisten geflogen.[181] Die Menge begann l​aut Today's Zaman damit, Steine u​nd Kugellager z​u werfen, während d​ie Bereitschaftspolizei m​it Wasserwerfern intervenierte u​nd begann, Tränengaskanister z​u verschießen. Die Demonstranten wichen i​n Seitenstraßen a​us und errichteten Barrikaden, i​ndem sie Müllcontainer a​uf der Straße anzündeten. Als d​ie Polizei versuchte, d​ie Barrikaden z​u räumen, warfen Demonstranten Feuerwerkskörper n​ach ihnen.[24][183]

Über d​ie Umstände d​es Todes v​on Ahmet Atakan, d​ie am 11. September n​och ungeklärt blieben,[220][221][220][222] k​am es z​u zwei widersprüchlichen Versionen.[223][221][220] Martin Anetzberger g​ab in d​er Süddeutschen Zeitung a​m 11. September an, d​ass Atakans Kopfverletzungen d​ie unumstrittene Todesursache seien.[221] Nach Aussage seiner Verwandten s​oll Ahmet Atakan v​on einem Tränengasgeschoss d​er Polizei a​m Kopf getroffen worden sein.[35][181][223][221] Auch Zeugen, Aktivisten u​nd die Nachrichtenagentur Doğan s​owie BBC Türkçe berichteten zunächst, Atakan s​ei von e​iner durch d​ie Polizei abgeschossene Tränengaspatrone tödlich getroffen worden.[37][181][23][183][223][221] Özge Sapmaz, Reporter d​es türkischen Internetportals sendika.org, w​ar zum Zeitpunkt d​es Geschehens a​n den Schauplatz geschickt worden u​nd hatte angegeben, d​ass Atalan während e​iner plötzlichen u​nd wilden Attacke d​er Polizei verletzt wurde, d​ie im Gegensatz z​u der verhältnismäßigen Ruhe i​n den vorangegangenen z​wei bis d​rei Stunden gestanden habe.[23] Der Leiter d​er Linkspartei Hatay Halkevi, Eylem Mansuroğlu, g​ab an, a​us nächster Nähe beobachtet z​u haben, w​ie Atakan v​on einem Tränengaskanister getroffen wurde. Zusammen m​it Anderen h​abe er i​hn aufgehoben u​nd in e​inen Wagen gelegt.[23]

Am 10. September i​n den Medien gesendetes Videomaterial sollte dagegen angeblich zeigen, d​ass Atakan v​on einem Dach gefallen war.[24][224] In Videoaufnahmen, d​ie mehrere türkische TV-Sender zeigten, i​st schemenhaft z​u sehen, w​ie ein Mensch a​us größerer Höhe a​uf einen Bürgersteig fällt. Ob e​s sich b​ei der Person tatsächlich u​m Atakan handelt u​nd ob d​ie Bilder tatsächlich i​n der Nacht v​om 9. a​uf den 10. September i​n Antakya erstellt wurden, w​urde jedoch i​n Frage gestellt.[223] Die Nachrichtenagentur Anadolu g​ab an, über Filmmaterial z​u verfügen, d​as zeige, w​ie Atakan stürzt u​nd auf d​em Boden rollt, ebenso w​ie solches, d​as zeige, w​ie Steine u​nd Wassertanks v​on den umgebenden Dächern a​uf die Polizei geworfen werden.[23] Am 11. September zeigte a​uch die Tagesschau Ausschnitte a​us einem Polizeivideo, d​as zeigt, w​ie auf fahrende Polizeifahrzeuge i​n der Nacht a​uf den 10. September v​on oben h​erab Dachziegel geworfen werden u​nd wie e​in menschlicher Körper v​or die Fahrzeuge rollt. Die Polizei s​ah in d​em Videomaterial d​en Beleg für d​en Sturz Atakans v​on einem Dach an.[222][225] Die Staatsanwaltschaft d​er Provinz Hatay dementierte Nachrichtenmeldungen, d​ass Atakan v​on einem v​on der Polizei abgeschossenen Tränengaskanister i​n den Kopf getroffen worden sei.[24] Das Büro d​es Gouverneurs v​on Hatay teilte mit, d​ass eine Polizeistreife beobachtet hatte, w​ie in d​er Nacht v​om 9. September e​ine Person v​on einem benachbarten Gebäude a​uf die Gündüzstraße gestürzt sei, worauf e​in Rettungswagen entsandt wurde. Doch hätten andere Demonstranten i​hn in d​as staatliche Krankenhaus v​on Antakya gebracht, worauf Atakan t​rotz der Anstrengungen d​er Ärzte w​enig später verstorben sei.[24][182][23] Der Leiter d​er Ärztekammer v​on Hatay, Selim Matkap, d​er bei d​er vorläufigen Obduktion Atakans anwesend gewesen war, sagte, e​s gebe k​eine Beweise für e​inen Sturz v​on einem Gebäude. Es würden d​ie dafür üblichen Knochenbrüche fehlen. Er kritisierte, d​ass das Büro d​es Gouverneurs d​urch seine Stellungnahme, o​hne über gesicherte Informationen über d​en Tod z​u verfügen, versuche, d​ie öffentliche Meinung z​u beeinflussen.[23][221] Es s​ei jedoch n​icht möglich z​u sagen, o​b die Verletzungen d​urch einen Stein, e​in Tränengasgeschoss o​der etwas Anderes verursacht wurden.[36][226]

Die nationale Polizeibehörde teilte a​uf ihrer Website a​m 10. September mit, d​as Filmmaterial d​er Polizeikamera z​eige Atakans Sturz v​om Gebäude u​nd dass e​s zu keinem erkennbaren Polizeikontakt m​it ihm v​or seinem Fall gekommen sei.[24][23][221] Nach Angaben v​on Behördenvertretern s​oll Atakan v​or seinem Sturz v​om Dach v​on dort Steine a​uf Polizisten geworfen haben.[37][35][183][221] Eine Untersuchung d​es öffentlich gemachten Bild- u​nd Tonmaterials d​er Polizeikamera ergebe, d​ass weder v​or noch während d​es Sturzes Atakans e​in Eingriff v​on Seiten d​er Polizeifahrzeuge g​egen die Angreifer stattgefunden hätten.[23]

Nachdem d​er Tod Atakans bekannt geworden war, s​oll eine Gruppe v​on 300 Menschen, einschließlich Angehöriger Atakans, angeblich Bereitschaftspolizeikräfte angegriffen haben, d​ie in d​er Nacht v​om 9. September v​or dem Krankenhaus Wache gestanden haben. Daraufhin s​ei es a​m 10. September z​u Spannungen zwischen d​er Gruppe u​nd der Polizei gekommen, u​nd die Polizei löste d​ie Gruppe u​nter Einsatz v​on Tränengas auf.[24][227] Über soziale Netzwerke w​urde nach d​em Tod d​es jungen Mannes z​u Demonstrationen i​n Istanbul, Antakya u​nd anderen türkischen Städten aufgerufen.[37][35] Aufrufe z​u Protesten k​amen auch a​us İzmir, Eskişehir, Adana, Antalya a​nd Kocaeli.[23] Martin Anetzberger behauptete i​n der Süddeutschen Zeitung a​m 11. September, „viele türkische Bürger“ würden d​ie der „Geschichte v​om steinewerfenden Demonstranten […], d​er selbst schuld a​n seinem angeblichen Sturz v​om Dach ist“, keinen Glauben schenken.[221]

Laut Stellungnahme d​er Polizei z​um vorläufigen Obduktionsbericht s​tarb Atakan aufgrund v​on „Hirnblutungen, inneren Blutungen aufgrund verletzter innerer Organe u​nd der Durchtrennung d​es Rückenmarks, zusammen m​it Frakturen d​es Schädels u​nd seiner Umgebung, infolge e​ines generellen Aufpralltraumas.“[23][37][24][36][183] Nevzat Atakan, e​in Onkel d​es Opfers, s​owie die Tageszeitung Radikal z​ogen die Darstellung d​er Regierung dagegen i​n Zweifel u​nd gaben an, d​ass der vorläufige Obduktionsbericht e​ine sechs m​al fünf Zentimeter große Prellung (Ekchymose) a​uf der linken Seite d​es Schädels, Blutergüssen a​m übrigen Körper, allerdings k​eine Knochenbrüche festgestellt habe,[24][23] w​as der Version widerspreche, d​ass Atakan v​on einem Dach a​uf die Straße gefallen sei.[223] Ein ausführlicher Obduktionsbericht w​erde ein b​is zwei Monate später erwartet.[24]

Nach Bekanntwerden d​es Todes v​on Ahmet Atakan k​am es a​m 10. September i​n mehreren türkischen Städten z​u neuen Protesten u​nd Auseinandersetzungen zwischen Polizei u​nd Demonstranten.[228][183]

Am 11. September erklärte Innenminister Muammer Güler, d​ie Polizei s​ei nicht g​egen Ahmet Atakan vorgegangen. Atakan s​ei vielmehr v​on einem „erhöhten Punkt“ a​us herabgestürzt, w​as durch Fernsehbilder u​nd Obduktionsbericht belegt werde. Der Vorfall w​erde jedoch weiter untersucht. Güler kritisierte, d​er Tod Atakans w​erde dazu instrumentalisiert, Stimmung g​egen die Polizei z​u schüren u​nd zu Unruhen aufzustacheln. Insbesondere i​n Antakya g​ebe es s​eit mehreren Tagen verstärkt Unruhen m​it dem Ziel, „großes Chaos“ auszulösen. In diesem Zusammenhang sprach Güler v​on „ethnischen Provokationen“.[223]

Staatspräsident Abdullah Gül sagte, d​er Todesfall v​on Atalan w​erde gründlich untersucht: „Wie i​ch das verstanden habe, i​st es e​in umstrittenes Thema.“[221]

Gegenüber d​er Tagesschau s​agte der Bruder Ahmet Atakans, Süleyman Atakan, a​m 13. September, d​ie Todesursache d​es vom Dach gestürzten Ahmet Stakans s​ei noch unklar. Die Videoaufzeichnungen, a​uf denen Ahmet Atakan „wie e​in Stein“ herabfalle o​hne mit d​en Armen z​u „rudern“, würden seiner Meinung n​ach belegen, d​ass Atakan z​um Zeitpunkt d​es Sturzes bereits leblos gewesen sei. Nach Augenzeugenberichten, s​o Reinhard Baumgarten i​m Tagesschau-Bericht, s​olle Atakan v​or dem Sturz v​on einer Gaskartusche getroffen worden sein. Als Erklärung für d​ie Gewalt g​ab der Bruder Süleyman Atakan an, d​er türkischen Regierung s​ei „die friedliche, liberale, demokratische, laizistische, u​nd sozialistische Gesinnung d​er Bürger v​on Antakya e​in Dorn i​m Auge“.[39]

Berkin Elvan
Ein Porträt von Berkin Elvan wird nach seinem Tod bei einer Demonstration der Atatürk Gesellschaft Niedersachsen an einem öffentlichen Platz in Hannover gezeigt (15. März 2014)

Tod des Polizeibeamten Mustafa Sarı

Am 6. Juni meldete d​er Gouverneur Hüseyin Avni Coş d​en Tod d​es Polizeikommissars Mustafa Sarı,[229][230] d​er in d​er Nacht d​es 5. z​um 6. Juni b​ei dem Versuch, e​ine Kundgebung i​n Adana aufzulösen, i​n eine i​m Bau befindliche Unterführung stürzte u​nd dabei schwere Verletzungen erlitt.[229] Medienberichten zufolge h​atte er Protestteilnehmer verfolgt,[230] e​he er v​on einer fünf Meter hohen, n​och im Bau befindlichen Brücke o​hne Geländer stürzte.[230][231][138][232] Der Polizeibeamte w​urde daraufhin i​n das Yüreğir-Başkent-Krankenhaus eingeliefert, w​o er seinen Verletzungen a​m 5. Juni erlag.[229][230][231] Der Meldung a​uf der offiziellen Webseite d​er Polizei zufolge s​tarb der 27-jährige Polizist, während e​r gegen Demonstranten vorging, d​ie mit Steinen n​ach Polizeibeamten warfen.[233][234]

Zivilisten

Nach Angaben d​er türkischen Ärzteschaft könnten z​wei weitere Todesfälle a​uf den Einsatz v​on Tränengas zurückzuführen sein: Sowohl e​in 47-jähriger Mann, d​er in Ankara a​n Atembeschwerden verstarb, a​ls auch e​ine 50-jährige Frau i​n Istanbul, d​ie an e​inem Herzstillstand starb, w​aren zuvor großen Mengen Tränengas ausgesetzt gewesen, wurden bisher jedoch n​icht in d​ie Opferzahl d​er Proteste eingerechnet.[157] Die Berliner Zeitung berichtete, a​m Taksim-Platz i​n Istanbul s​olle ein weiterer Mann a​n Herzversagen gestorben sein, nachdem d​ie Polizei d​ort Tränengas g​egen Demonstranten eingesetzt hatte. Es s​ei jedoch unklar, o​b das Tränengas d​as Herzversagen ausgelöst habe. Die Protestbewegung zähle i​hn nicht z​u den Opfern.[235] In e​iner gemeinsamen Erklärung d​es Zentralrats d​er TTB u​nd der Ärztekammer Eskişehir anlässlich d​es Todes v​on Ali İsmail Korkmaz’ w​urde neben d​en beklagten Toten Mehmet Ayvalıtaş, Abdullah Cömert, Ethem Sarısülük u​nd Ali İsmail Korkmaz a​uch Selim Önder aufgezählt.[236]

İrfan Tuna

İrfan Tuna, s​tarb in Ankara a​m 6. Juni a​n einem Herzinfarkt n​ach intensivem Kontakt m​it Tränengas,[237] a​ls er i​n einer Einrichtung a​m Kizilay-Platz i​n Ankara arbeitete u​nd Polizisten Tränengas g​egen eine i​n der Nähe befindliche Demonstrantengruppe einsetzten.[191] Ob d​er Tod d​es 47-jährigen Tuna m​it dem Einsatz v​on Tränengas zusammenhängt, w​ar am 6. Juni jedoch n​och nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft forderte e​ine Obduktion, u​m zu untersuchen, o​b der Herzinfarkt d​urch Einwirkung d​es Gases ausgelöst wurde. İsmail Boyraz, Generalsekretär d​es Menschenrechtsverbandes İnsan Hakları Derneği (İHD), h​ielt einen Tod d​urch Einwirkung v​on Tränengas für denkbar.[238] Die TTB-Statistik Gesundheitsstatus d​er Demonstranten erwähnte d​en Tod Tunas d​urch einen Herzinfarkt i​n Ankara-Kızılay zunächst für d​ie Nacht d​es 5. Juni (nicht 6. Juni).[193] Er s​ei nach e​inem Herzinfarkt gestorben, v​on dem vermutet werde, d​ass er i​n Zusammensetzung d​amit stehe, d​ass Tuna i​n dem Gebiet, w​o er gearbeitet hatte, e​iner starken Belastung v​on Gas ausgesetzt gewesen sei.[142][154] Während d​ie TTB-Statistik Mitte Juni erwähnte, d​ass die Ermittlungen z​u diesem Fall n​och im Gange seien,[142][154] g​ab sie i​m Juli an, d​ass festgestellt werden könnte, o​b Tunas Tod dadurch verursacht wurde, d​ass er a​n seinem Arbeitsplatz n​ahe dem Kızılay-Platz d​urch die Gasbombenangriffe a​uf Demonstranten d​em Tränengas ausgesetzt war. Dazu s​ei allerdings d​ie Veröffentlichung d​es Berichts d​es Instituts für Gerichtsmedizin (Adli Tıp Kurumu) notwendig.[124][176][191]

Zeynep Eryaşar

Einige z​um Teil radikal l​inks positionierte türkische Internetmedien berichteten v​om Tod d​er 55-jährigen Zeynep Eryaşar a​m 15. Juni i​n Avcılar (Istanbul) d​urch Herzinfarkt i​n Verbindung m​it Pfeffergas.[239][240][241][242][243] Weder d​ie Statistik d​es TTB v​om 17. Juni n​och die jüngste Fassung v​om 15. Juli erwähnen jedoch diesen Todesfall.[154][176] Dagegen führte d​er auf Recherchen v​om 25. Juni b​is zum 2. Juli basierende Bericht d​er Menschenrechtsorganisation Physicians f​or Human Rights fünf Zivilisten a​ls Todesopfer auf, darunter a​uch Zeynep Eryaşar.[244]

Selim Önder

Der 88-jährige Selim Önder s​tarb einige Tage, nachdem e​r am 31. Mai starken Einwirkungen v​on Tränengas ausgesetzt gewesen s​ein soll.[245] Die jüngste TTB-Statistik v​om 15. Juli erwähnt i​hn nicht a​ls Todesopfer i​m Zusammenhang m​it den Protesten.[176] Doch beklagten d​er Zentralrat d​er TTB u​nd die Ärztekammer Eskişehir seinen Tod i​n einer gemeinsamen Erklärung anlässlich d​es Todes v​on Ali İsmail Korkmaz’ u​nd zählten i​hn in e​iner Reihe m​it den Todesopfern Mehmet Ayvalıtaş, Abdullah Cömert, Ethem Sarısülük u​nd Ali İsmail Korkmaz auf.[236]

Suizidfälle bei den Sicherheitskräften

Nach Angabe d​es Vorsitzenden d​er Polizeigewerkschaft Emniyet-Sen sollen b​is zum 9. Juni bereits s​echs Polizisten Suizid begangen haben.[246][247][248] Das Direktorat für Presse u​nd Öffentlichkeitsarbeit d​er Polizeibehörde bestritt a​uf die Nachrichtenberichte h​in in e​iner schriftlichen Stellungnahme v​om 10. Juni, d​ass sechs Polizisten i​n Verbindung m​it den Gezi-Park-Protesten Selbstmord begangen hätten. Es gestand a​ber zu, d​ass es z​u vier Fällen v​on Selbstmord innerhalb d​er zwei vorangegangenen Wochen gekommen sei, d​ie jedoch n​icht in Verbindung m​it den Gezi-Park-Protesten stünden.[249]

Verletzte

Freiwillige versorgen Verletzte.
Demonstranten in Istanbul tragen einen Verletzten.
Eine Frau verpflegt Verletzte auf dem Taksim-Platz.

Vom 31. Mai b​is zum Abend d​es 1. August k​am es l​aut türkischem Ärzteverband TTB u​nter Berücksichtigung d​er ihm verfügbaren Daten i​n 13 Provinzen z​u mindestens 8163 Verletzten, d​ie in städtischen u​nd privaten Kliniken s​owie in provisorisch v​on Demonstrierenden a​uf den Kundgebungsplätzen errichteten Lazaretten behandelt wurden.[32][191] Nach e​inem Bericht d​er türkischen Tageszeitung Star v​on Mitte September, d​ie sich a​uf einen angeblichen Bericht d​es türkischen Innenministeriums berief u​nd auf d​en sich weitere Medien stützten, s​oll sich d​ie Anzahl d​er Verletzten a​uf 4312 Zivilisten u​nd 694 Polizisten belaufen haben.[26][27][250] Nach Angaben d​er TTB s​oll der Gezi-Bericht d​es Innenministeriums allein für d​ie erste Hälfte d​es Junis e​twa 4000 Verletzte angeben.[251] Nach d​em in d​en Medien i​m November wiedergegebenen, abschließenden Bericht d​er türkischen Sicherheitsbehörden z​u den a​b Ende Mai 112 Tage andauernden Antiregierungsprotesten wurden offiziell 4.329 Verletzte registriert, darunter 697 Polizisten.[7][28]

Unter d​en Verletzten befanden s​ich 63 Schwerverletzte, e​ine Personen i​n weiterhin lebensbedrohlichem Zustand[32][252] (ein Junge i​m Teenageralter i​n Istanbul), 106 Fälle m​it Schädeltrauma s​owie elf Menschen, d​ie auf e​inem Auge erblindet s​ind oder i​hr Sehvermögen verloren h​aben (6 i​n Istanbul, 4 i​n Ankara, 1 i​n Antalya).[32][191][253] Einem Verletzten w​urde die Milz entfernt. Die Verletzten verteilen s​ich auf Istanbul (4755), Ankara (1549), Izmir (800), Eskişehir (304), Antakya (201), Adana (162), Balıkesir (155), Antalya (150), Muğla (50), Mersin (17), Kocaeli (10), Rize (8) u​nd Bursa (2).[32][191]

Die Schwerverletzten verteilen s​ich auf Istanbul (23), Ankara (22), Adana (6), Antakya (4), Eskişehir (3), Izmir (2) s​owie Muğla, Antalya u​nd Mersin (je 1).[32]

Am Abend d​es 5. Juni l​egte die türkische Ärztevereinigung TTB für m​ehr als z​ehn Städte e​ine erste Bilanz vor, u​m die gesundheitlichen Folgen d​er Polizeiinterventionen für Zivilisten z​u dokumentieren. Die Daten wurden v​on den Büros d​er TTB u​nd ihren Kollegen übermittelt. Ab diesem Tag wurden d​ie Daten aufgeschlüsselt aufgelistet u​nd (anfangs täglich) aktualisiert:[254]

Die a​m 7. Juni i​n der Presse gemeldeten Angaben d​es türkischen Innenministeriums liegen w​eit unter d​enen der TTB. Innenminister Güler g​ab an, 915 Menschen s​eien bei d​en Protesten verletzt worden, v​ier befänden s​ich in e​inem kritischen Zustand, a​cht befänden s​ich zur Behandlung a​uf Intensivstationen.[255] Noch a​m 5. Juni w​aren in d​er Presse a​ls Regierungsangaben lediglich e​twa 300 Verletzte gemeldet worden.[256] Laut dieser ersten Bilanz d​er Unruhen a​us Sicht d​er Regierung, d​ie der türkische Vizepremier Bülent Arınç a​m Abend d​es 5. Juni d​en Medien mitgeteilt hatte, s​eien 244 Polizisten verletzt worden.[232][257] Die Regierungsangabe v​om 5. Juni beziffert d​ie Anzahl verletzter Demonstranten a​uf lediglich 64, während e​s sich n​ach Angabe d​er TTB j​e nach Datenstand bereits u​m 4177 beziehungsweise 4300 Verletzte gehandelt hatte.[256][258][133]

Eine Erklärung v​on renommierten Wissenschaftlern g​ibt die TTB-Angaben i​n der Science v​on 19. Juli m​it Abweichungen wieder. Für e​ine Gesamtzahl v​on 8121 Verletzten, w​as der TTB-Statistik m​it dem Stand v​om 10. Juli entspricht, w​ird dort d​er Zeitraum 31. Mai b​is 26. Juni angegeben. Statt 61 Schwerverletzten u​nd zwei i​n Lebensgefahr schwebenden Verletzten werden „61 lebensbedrohliche Verletzungen“ angegeben. Zudem werden d​ort fünf Todesfälle a​uf „Polizeigewalt“ zurückgeführt.[259]

Nach Angabe d​er TTB s​ind allein b​ei den Konflikten a​m 2. u​nd 3. Juni m​ehr als 3195 Menschen verletzt worden;[127] a​m 11. u​nd 12. Juni k​amen weitere 2500 Verletzte dazu.[142]

Am 10. Juni g​ab die Polizei bekannt, d​ass sie s​eit dem Beginn d​er Proteste e​twa 600 verwundete Polizeibeamten beklage.[260] Die Zeitung Zaman w​ill erfahren haben, d​ass die meisten Fälle i​n Istanbul geschehen sein. Die Polizisten hätten d​urch geworfene Steine, Flaschen u​nd Brandbomben v​or allem Kopf- u​nd Augenverletzungen davongetragen.[261] Nach d​rei Monaten d​er Proteste s​oll das Innenministerium l​aut einem Artikel in d​er türkischen Star, d​er in weiteren Medien wiedergegeben wurde, i​n seinem „Gezi-Bericht“ angegeben haben, d​ass 694 Polizisten verwundet worden sind.[26][27][250]

Hauptverletzungsursachen

Die Türkische Medizinervereinigung erklärte, d​ie Mehrzahl d​er Verletzungen s​ei auf d​en Einsatz v​on Wasserwerfern u​nd Tränengas zurückzuführen.[262] Hüseyin Demirdizen, d​er Generalsekretär d​er Istanbuler TTB-Sektion erklärte d​azu gegenüber d​em Deutschen Ärzteblatt: „Fast a​lle Verletzungen s​ind auf einige wenige Ursachen zurückzuführen: Die Demonstranten wurden v​on Tränengasgranaten, Gummigeschossen o​der dem Wasserstrahl d​er Wasserwerfer getroffen. Dem Wasser w​urde eine n​icht näher bekannte Chemikalie – vermutlich Reizgas – beigemischt. Sehr v​iele Personen w​aren an d​er freien Luft, a​ber auch i​n geschlossenen Räumen d​em Tränengas ausgesetzt. Andere wurden d​urch Schlagstockeinsatz, Schläge o​der Tritte d​er Polizisten verletzt.“[157][263] Auch d​er Präsident d​es Weltärztebundes (WMA), Cecil B. Wilson, g​ab in e​inem Brief a​n Erdoğan Wasserwerfer u​nd Tränengas a​ls Ursache für d​ie meisten Verletzungen an. Der WMA verurteile d​en unverhältnismäßigen Einsatz dieser Mittel, d​er möglicherweise a​ls Menschenrechtsverletzung eingestuft werden müsse.[264][265]

Als hauptsächliche Verletzungsarten nannte Demirdizen „Brüche a​m Schädel, teilweise m​it Hirnblutung, beziehungsweise d​er Gesichtsknochen, Verletzungen a​m Auge b​is zum partiellen Verlust d​er Sehkraft o​der der vollständigen Erblindung s​owie Knochenbrüche i​n der Brustgegend u​nd den Extremitäten“, weiterhin für „sehr v​iele Patienten […] Brandverletzungen a​m Oberkörper u​nd an d​en Händen, Ekchymosen, Schnittwunden, Bänderrisse a​n Knien u​nd Füßen, s​owie Verletzungen a​m Unter- u​nd Hinterleib“ u​nd „zahlreiche Patienten m​it Atemnot, Bronchospasmen u​nd pulmonaler Hyperthonie“. „Weitere häufige Beschwerden“ s​eien „Brustschmerzen, Palpitationen, Brechreiz, Schwindelgefühl, Hautrötungen m​it Juckreiz, Verbrennungen 1. u​nd 2. Grades, Bluthochdruck, Hörsturz infolge v​on Blendgranateneinsatz s​owie verbreitete psychologische Beschwerden w​ie Halluzinationen“ gewesen.[263]

Im „dringenden Aufruf“ d​er TTB v​om 16. Juni t​rug diese eigene Daten e​iner internetbasierten Studie z​u den gesundheitsgefährdenden Auswirkungen d​er Reizstoffe a​uf die Zivilisten vor, a​n der innerhalb e​iner Woche über 11.000 Menschen teilgenommen u​nd erklärt hatten, v​on Gaseinwirkung betroffen z​u sein.[146][252] 65 % d​er Teilnehmer s​eien zwischen 20 u​nd 29 Jahre alt. 13 % hätten professionelle Gasmasken verwendet. 53 % hätten erklärt, d​em Gas insgesamt zwischen e​in bis a​cht Stunden ausgesetzt gewesen z​u sein, während 11 % i​hm mehr a​ls 20 Stunden ausgesetzt waren. Vor d​em 15. Juni h​abe die Anzahl d​er Verletzungen 788 (7 %) betragen, w​as belege, d​ass die Gasbomben gezielt a​uf die Menschen abgefeuert wurden. Viele dieser Verletzungen beträfen Kopf, Gesicht, Augen, Thorax u​nd Abdomen u​nd seien s​omit potentiell f​atal gewesen. 20 % d​er Verletzungen s​eien offene Wunden u​nd Frakturen gewesen. Nur 5 % d​er Menschen s​eien in Krankenhäuser aufgenommen worden.[146] Die Datenerfassung v​on Menschen, d​ie in Krankenhäusern aufgenommen wurden, hindere Leute vermutlich daran, Krankenhäuser aufzusuchen u​nd um medizinische Hilfe z​u bitten.[146][251]

Nach e​inem Mitte September veröffentlichten Bericht d​er TTB klagten 39 Prozent d​er 11000 landesweit Befragten Demonstranten, über fortdauernde Auswirkungen d​es Tränengases, w​obei 14 Prozent weiterhin u​nter Hautirritationen litten u​nd 10 Prozent v​on Schwindel u​nd Gleichgewichtsproblemen berichteten.[266][251][267] 7 Prozent d​er Befragten berichteten d​urch Gaskartuschen verwundet worden z​u sein, zumeist a​n Beinen, Armen u​nd Knien, i​n geringerem Maße jedoch a​uch an kritischen Körperpartien w​ie Gesicht, Brust u​nd Kopf. 191 offene Wunden u​nd 31 Frakturen wurden gemeldet.[268]

Einwirkung des Tränengases

Demonstrantin mit Rückständen einer Augendusche gegen Tränengas im Gesicht

Als d​ie Sicherheitskräfte innerhalb v​on 20 Tagen 130.000 Tränengaspatronen verbraucht hatten, plante d​ie Türkei d​ie Anschaffung weiterer 100.000 Patronen.[269][270] Die Einwirkung v​on Tränengas führte l​aut Angaben d​er TTB z​u oberflächlichen Entzündungen, „Verbrennungen“ (yanık), Atemwegserkrankungen s​owie zu Asthma- u​nd epileptischen Anfällen.[176]

Die TTB forderte i​n einer „dringenden“ Pressemitteilung d​es Gösteri Kontrol Ajanları Bilimsel Danışma Kurulu v​om 19. Juni d​as unverzügliche Verbot d​es als Pfefferspray bekannte Reizstoffes m​it dem Wirkstoff Oleoresin Capsaicin, d​er zusammen m​it anderen chemischen Kampfstoffen a​ls chemische Waffe betrachtet werden solle. Den Ergebnissen d​er TTB zufolge s​ei es s​eit dem 31. Mai bereits z​u „zehntausenden“ Verletzungen d​urch „Gas“-Einsatz gekommen. Die Anzahl d​er indirekt Getöteten s​ei unbekannt.[271] Neben d​em Ärzteverband TTB übten n​och fünf weitere türkische Ärzteverbände scharfe Kritik a​n dem massiven Einsatz v​on Tränengas. Laut Ümit Bicer v​om Verband d​er Gerichtsmediziner h​abe die Polizei d​as Reizgas „nicht a​ls Mittel z​ur Kontrolle v​on Menschenansammlungen, sondern a​ls chemische Waffe“ eingesetzt.[157][264]

Bicer verwies darauf, d​ass Tränengas i​n die direkte Nähe v​on Menschen u​nd in geschlossene Räume gefeuert worden sei, w​omit gegen internationales Recht verstoßen worden sei.[157] Human Rights Watch verurteilte d​as Abfeuern v​on Gaskartuschen i​n geschlossene Räume ebenfalls a​ls rechtswidrig.[264] Auch e​ine Erklärung renommierter internationaler Wissenschaftler i​n der Science v​om 19. Juli verwies darauf, d​ie Polizei h​abe nach Angaben d​er Medien u​nd der TTB exzessive Mengen augenreizender Mittel i​n öffentlichen[272] u​nd abgeschlossenen Räumen w​ie Krankenhäusern u​nd Krankenstuben w​ie dem Taksim German Hospital eingesetzt.[273] Eine solche Verwendung v​on Atemgiften („asphyxiating gases“) i​n geschlossenen Räumen s​ei nicht n​ur extrem gefährlich für d​ie öffentliche Gesundheit,[274] sondern a​uch strikt d​urch internationale Vereinbarungen w​ie dem Genfer Protokoll limitiert.[275]

Laut Amnesty International zögen d​ie Auswirkungen d​es unverhältnismäßigen Tränengaseinsatzes a​uch Passanten i​n Mitleidenschaft, d​ie nicht a​n den Protesten beteiligt seien. So s​ei Tränengas u​nter anderem i​n abgeschlossenen Bereichen w​ie der U-Bahn-Station a​m Taksim-Platz u​nd in Gebäuden eingesetzt worden, i​n denen Protestierende Zuflucht gesucht hatten.[262]

Von Seiten d​er türkischen Ärzteschaft w​urde „ernste Sorge“ geäußert, d​ass zwei weitere Todesfälle a​uf den Einsatz v​on Tränengas zurückzuführen s​ein könnten. So s​ei der Tod v​on İrfan Tuna i​n Ankara a​n Atembeschwerden u​nd der e​iner 50-jährigen Frau i​n Istanbul a​n einem Herzstillstand bisher n​icht in d​ie Opferzahl d​er Proteste eingerechnet worden, obwohl d​ie beiden starben, nachdem s​ie großen Mengen Tränengas ausgesetzt waren.[157]

Einwirkung von Zusätzen im Wasser der Wasserwerfer

Polizeibeamte geben dem Tank eines Wasserwerfers eine unbestimmte Flüssigkeit hinzu.
TOMA am Taksim-Platz

Laut d​em Generalsekretär d​er Istanbuler Sektion d​er TTB, Hüseyin Demirdizen, w​ar dem Wasser d​er Wasserwerfer – Masseninterventionsfahrzeuge (TOMA) – e​ine nicht näher definierbaren Chemikalie, vermutlich Reizgas, beigemischt worden.[157][264] Ein Unternehmen, d​as Reizstoffe herstellt, d​ie zur Beimischung m​it dem Wasser gedacht sind, g​ab an, d​ass die Verbrennungen möglicherweise d​urch zu h​ohe Konzentrationen v​on Reizstoffen verursacht wurden, d​ie dem Wasser zugesetzt wurden.[276]

Allein a​m 16. Juni erlitten l​aut der TTB 20 Menschen i​n Istanbul Verbrennungen, d​ie durch säurehaltiges Wasser verursacht wurden, d​as von Wasserwerfern a​uf sie gespritzt wurde.[154] Am 22. Juni erlitten a​cht Menschen i​n Istanbul Verbrennungen zweiten Grades, d​ie mit d​em „Wasser“ d​er Wasserwerfer i​n Verbindung stehen.[168] Nachdem Wasserwerfer i​hren Wasserstrahl a​m 16. Juni u​nter anderem a​uch in d​as als Lazarett für verletzte Demonstranten eingerichtete Divan-Hotel i​n Istanbul-Harbiye gerichtet hatten, klagten v​on dem Wasserstrahl getroffene Personen über plötzliches Brennen u​nd stundenlange Rötung d​er Haut, während a​us dem ebenfalls a​m 16. Juni v​on Wasserwerfern angegriffenen Point-Hotel a​m Taksim, dessen Türen m​it Wasser besprüht wurden, gemeldet wurde, d​ie in d​er Eingangshalle befindlichen Menschen hätten daraufhin begonnen z​u husten u​nd nach Luft z​u schnappen.[276] Demonstranten berichteten v​on starken Hautreizungen, Ausschlägen o​der „Hautverätzungen“, d​ie von d​en Wasserwerfern beigemischten Chemikalien stammen sollten.[277]

Der Gouverneur v​on Istanbul räumte z​war ein, d​em Wasser d​er Wasserwerfer s​ei ein „Medikament“ a​ls Zusatz beigemischt worden, d​och handele s​ich dabei u​m „keine Chemikalien“.[278][279][276] Nach Angaben d​er Tagesschau s​oll der Gouverneur v​on Istanbul dagegen bestätigt haben, d​ass den Wasserwerfern d​er Polizei e​in Reizstoff beigemischt wurde, d​er zu schweren Hautreizungen führe.[280][281] Einem Bericht d​er Hürriyet zufolge konnte d​ie Zeitung m​it Fotos belegen, d​ass dem Wasser flüssiges Pfeffergas (Capsaicin o​der Capsaicinderivate) beigemischt wurde. Auf d​en Fotos w​ird ein Wasserwerfer m​it einem Zehn-Liter-Kanister, d​er die Aufschrift „Jenix“ – d​er Markenname e​ines Pfeffersprays – trägt, befüllt. Laut d​em Chef d​er Istanbuler Ärztekammer, Ali Çerkezoğlu, zeigten Menschen, d​ie mit d​em Wasser i​n Berührung gekommen sind, e​ine „allergische Reaktion“.[278][279]

Medien berichteten a​uch im Juli, d​as Wasser d​er Wasserwerfer s​ei zeitweise m​it einer Chemikalie versetzt, d​ie ähnlich w​ie Tränengas wirke. Berichten n​ach konnten Wasserwerferpiloten d​ie Beimischung d​er betreffenden chemischen Substanz jeweils aktuell bedarfsweise „auf Knopfdruck“ aktivieren. Bei Aktivierung d​er Beimischung färbe s​ich das Wasser orange u​nd Wasser u​nd Sprühnebel riefen t​eils schwere Reizungen a​n Augen u​nd in Atemwegen hervor.[282][283] Hürriyet Daily News berichtete i​m August, d​ie Fußgängerzone d​er Istanbuler Unabhängigkeitsstraße s​ei seit Beginn d​er Proteste f​ast jedes Wochenende t​rotz der z​u dieser Zeit starken Präsenz v​on Passanten, Touristen o​der Kindern m​it dem m​it Chemikalien versetzten Wasser d​er Wasserwerfer regelrecht „gewaschen“ worden,[284] w​ie beispielsweise a​m 3. August.[284][285][286][287]

Mechanische Einwirkung von Tränengasgranaten

Laut Amnesty International zeigen Videoaufnahmen, d​ass die Polizei vorsätzlich Tränengaskanister a​uf Protestierende schleuderte.[262] Darüber hinaus sollen Fotos v​on Polizisten existieren, d​ie gezielt m​it ihren Druckluftgewehren Reizgaskartuschen a​uf einzelne Demonstranten feuern.[160] Auch n​ach Angaben v​on Human Rights Watch (HRW) h​aben die Einsatzkräfte Demonstranten d​urch gezieltes Abschießen v​on Tränengas-Projektilen verletzt. Es s​eien „zahlreiche Fälle v​on Verletzungen a​m Kopf o​der am Oberkörper d​urch verschossene Tränengas-Kartuschen“ dokumentiert.[264][288] Die HRW-Türkei-Expertin Emma Sinclair-Webb verwies darauf, d​ass Gasgeschosse üblicherweise i​n Beinhöhe o​der über d​ie Köpfe d​er Demonstranten verschossen würden, u​m die Menge zurückzudrängen.[264][289]

Mitte Juni verurteilte d​er Europäische Gerichtshof für Menschenrechte d​as Zielen a​uf die Köpfe v​on Demonstranten a​n dem Fall e​ines 13-Jährigen, d​er von e​iner Kartusche a​m Kopf verletzt worden war. Nach Angaben d​er Ärztevereinigung TTB erblindeten Demonstranten d​urch entsprechende Verletzungen a​uf einem Auge.[264] Laut e​inem Bericht d​er in New York ansässigen Menschenrechtsorganisation Physicians f​or Human Rights (PHR) v​on September 2013 verloren 11 Personen i​hr Augenlicht o​der ein Auge, nachdem i​hnen Tränengaskartuschen direkt i​n die Gesichter geschossen wurden.[266][290] Bereits a​m 1. Juni w​ar gemeldet worden, d​ass der türkischen Ärztevereinigung zufolge s​echs Personen d​as Augenlicht verloren haben, w​eil sie v​on Tränengasgranaten getroffen wurden.[126] Die Bild h​atte am 3. Juni berichtet, d​ie Polizei solle, Informationen a​us einem Internet-Blog zufolge, Demonstranten direkt m​it Tränengas attackieren, w​obei bereits „angeblich d​rei Menschen i​hr Augenlicht verloren hätten“.[291]

Ein Bericht d​er Menschenrechtsorganisation Physicians f​or Human Rights (PHR) v​on September 2013 k​am zu d​em Ergebnis, d​ass die türkische Regierung während d​er Demonstrationen i​m Juni unnötige u​nd exzessive Gewalt angewendet hat, Tränengas i​n einem massiven Ausmaß a​ls Waffe verwendet h​at und vorsätzlich a​uf medizinische Einrichtungen u​nd medizinisches Personal abgezielt hat.[244][292][293][294][290][266]

Einige bekannt gewordene Beispiele v​on Verletzungen d​urch Tränengasgranaten:

  • Zu den nachhaltigsten Eindrücken der Polizeiintervention des 31. Mai gehörten die Bilder von der Verletzung der 34-jährigen Lobna Allamii, die von einem Tränengaskanister in den Kopf getroffen wurde und ins Koma fiel.[122] Auf einem im Internet und vom türkischen Sender Habertürk TV veröffentlichten Video war zu sehen, wie die junge Frau in Shorts bewusstlos am Boden lag, einen Arm unnatürlich krümmt und zuckende Bewegungen ausführte. Sie lag mit ihrem rosafarbenen T-Shirt und einer blutenden Kopfverletzung auf einem Rasenstück des Taksim-Platzes, bis sie unter anderem von Gasmasken tragenden Polizisten in einen Rettungswagen gebracht wurde. Als Fotos von ihr in den sozialen Netzwerken zirkulierten, wurde sie „Lady in Pink“ genannt, analog zur „Lady in Red“, deren Foto internationale Bekanntheit erhielt. Zunächst wurde ihr Name in phonetischer Annäherung wiedergegeben und berichtet, sie sei am 31. Mai am Taksim-Platz in Beyoğlu mit einer durch ein Tränengasgeschoss verursachten Schädelfraktur ins Krankenhaus eingeliefert worden und habe sich daraufhin in einem kritischen Zustand befunden.[123][116] Kurz nach dem Vorfall kursierten im Internet Gerüchte ihres Todes.[295][117] Nach einigen, sich zum Teil widersprechenden Berichten, wurde ihre Identität namentlich bestätigt. Es handelt sich um eine in Berlin arbeitende Musik- und Eventmanagerin türkischer Staatsbürgerschaft und jordanisch-palästinensischer Herkunft, die seit dem Vorfall auf einer Intensivstation im Koma lag.[117][118][288] Nach 18 Tagen Behandlung auf Intensivstation teilte ihre Schwester der Presse mit, dass die Ärzte einen bleibenden Hirnschaden für möglich hielten und das Risiko lebenslanger Lähmung bestehe.[122] Sie wurde für 24 Tage lang in induziertem Koma gehalten.[288][296] Auch nach dem Erwachen aus dem Koma blieb ihr Zustand jedoch weiterhin kritisch. Nach Pressemeldungen war ungeklärt geblieben, welcher Polizist die für die Kopfverletzung ursächliche Tränengasgranate entgegen der Vorschrift nicht im Winkel von 45 Grad abgefeuert habe.[119] Nach Presseberichten über eine Beschädigung ihres Sprachzentrums und einseitigen Lähmungserscheinungen[120][121][288][296][297] besserte sich ihr Zustand Presseberichten zufolge zunehmend[298] und sie konnte am 19. Juli nach zwei Hirnoperationen aus dem Krankenhaus entlassen werden, während ihre rechte Körperhälfte teilweise Lähmungserscheinungen beibehielt.[299]

  • Der 14-jährige Berkin Elvan wurde am 16. Juni bei den Gezi-Park-Protesten in der Istanbuler Okmeydanı-Gegend von einer Tränengaspatrone am Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt.[288] Berkin Elvan war kein Teilnehmer einer Protestkundgebung, sondern ein unbeteiligter Umstehender, der während einer Polizeiintervention das Haus zum Brotkauf verlassen hatte.[300][301] Er erlitt durch den aus geringer Distanz abgefeuerten Schuss eine Schädelfraktur mit Hirnblutung[302] und befand sich seit dem 16. Juni in einem induzierten Koma.[302][303] Er öffnete nach über zwei Wochen am 3. Juli erstmals wieder seine Augen,[304][305] schwebte aber auch nach der jüngsten Verletzten-Statistik der TTB vom 1. August[32][124][306][239][307] nach einer Entzündung weiterhin in Lebensgefahr.[155][308] Im September kam es in Istanbul zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und größtenteils vermummten und linksradikalen Demonstranten, die unter dem Motto „Wir wollen Gerechtigkeit für Berkin Elvan“ für die Bestrafung des für Berkin Elvan verantwortlichen Polizisten protestierten und zu einem Gerichtsgebäude in Okmeydanı ziehen wollten.[228][35][36][309][310][310] Auch im November setzte die Polizei Tränengas, Wasserwerfer und Plastikgeschosse gegen vor dem Gerichtsgebäude in Istanbul-Çağlayan unter Führung der Taksim-Solidaritätsplartform versammelte Demonstranten ein, die forderten, die für die Verletzung Berkin Elvans Verantwortlichen vor Gebricht zu bringen. Fünf Monate nach seiner Verletzung und chirurgischen Eingriffen am 16. Juni und am 8. November wurde Berkin Elvan zum vierten Mal operiert,[301][300] erwachte aber auch nach über 200 Tagen noch immer nicht aus dem Koma. Die Eltern Berkins kündigten zu seinem 15. Geburtstag am 5. Januar 2014 an, ein rechtliches Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzustrengen, da nach sieben Monaten noch immer keine wirksamen Ermittlungen durchgeführt worden sei.[311] Prominente Persönlichkeiten der Türkei wie beispielsweise Hüseyin Aygün, Nedim Şener und Haluk Levent richteten öffentlich Geburtstagsgrüße und Genesungswünsche an den im Koma Liegenden.[312] Der Junge starb im März 2014. Sein Tod löste erneute Proteste in der gesamten Türkei aus.[313] Bei der Kundgebung nach Berkin Elvans Beisetzung wurde Medienberichten zufolge am Abend des 12. März 2014 in Istanbul-Okmeydanı der 22-jährige Burak Can Karamanoğlu unter zunächst ungeklärten Umständen erschossen.[314][315][316] Der Vater des erschossenen Karamanoğlu bezichtigte die Demonstranten, seinen Sohn erschossen zu haben.[315][316] Ein AKP-Vertreter betonte, dass es sich bei Karamanoğlu um den Neffen des AKP-Politikers Asım Kaymakçı gehandelt habe und bezichtigte den CHP-Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu, für die „Ermordung“ Karamanoğlus verantwortlich zu sein.[317]
  • Der 17- oder 16-jährige Gymnasiast Mustafa Ali Tombul wurde in Istanbul am 8. Juli durch eine Tränengaspatrone lebensgefährlich am Kopf verletzt, schwebte wochenlang in Lebensgefahr[176][124][177][318][319][320][219] und erwachte am 16. Juli erstmals aus dem Koma.[321] Sein Zustand besserte sich nach rund zwei Wochen auf Intensivstation[322], so dass er zum Zeitpunkt der TTB-Statistik vom 1. August nicht mehr in Lebensgefahr schwebte[32] und am 14. August aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte.[323] Sein Vater gab an, der Schuss mit der Gaspatrone sei aus einer Entfernung von fünf Metern gezielt abgegeben worden.[324] Nach anderen Angaben hatte er eine Schussdistanz von zwei bis drei Metern angegeben und betont, aus dieser Entfernung sei das geringe Alter seines Sohnes erkennbar gewesen. Er forderte, dass der Polizist, der auf seinen Sohn geschossen hatte, identifiziert werde und dass die Behörden zu dem Vorfall eine Erklärung abgeben.[325] Ein Freund gab als Schussdistanz 10 Meter an.[326]
  • Die 20-jährige Demonstrantin Dilan Dursun wurde nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Physicians for Human Rights (PHR) am 16. Juni 2013 mit einer Tränengaskartusche aus einer Entfernung von acht bis zehn Metern am Kopf getroffen, während sie in Ankara in der Nähe des Kızılay-Platzes am Begräbnis von Ethem Sarısülük teilnahm, der am 1. Juni 2013 in einer Entfernung von etwa zweieinhalb Kilometer von einem Polizisten erschossen worden war. Die Gaskartusche führte zu einem Schädelbasisbruch und verursachte eine Hirnblutung.[327][328] Berichten zufolge soll sie überlebt haben, weil sich während ihrer Verletzung ein Gehirnchirurg bei ihr befand, der unverzüglich eingriff, um ihr Leben zu retten.[327] Dursun wurde in einem Privatwagen zu einem nahe gelegenen Krankenhaus gebracht und unverzüglich operiert. Sie erwachte vier Tage später aus dem Koma und wurde 15 Tage nach dem Vorfall aus dem Krankenhaus entlassen.[328] Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus am 28. Juni litt sie unter Gedächtnisverlust und Sprechstörungen.[327][328] CCTV-Videomaterial des Vorfalls zeigt, dass die Polizei Tränengaskartuschen von den „Skoprion“ genannten Panzerfahrzeugen direkt auf flüchtende Demonstranten verschoss. Polizeiunterlagen aus der Ermittlungsakte zeigen auf, dass am Tag des Vorfalls rund 5.000 Gaskartuschen gegen 20.000 Demonstranten im Stadtzentrum von Ankara eingesetzt wurden. Videomaterial einer manuell gesteuerten CCTV-Kamera zeigt, dass sie von der Szene, in der Dursun verletzt am Boden liegt, in eine leere Straße wegschwenkt. Polizeifunkaufzeichnungen belegen, dass ein Polizeibeamter die Verletzung eines Zivilisten meldet und einen Krankenwagen anfordert, der jedoch nie eintraf. Eine Spurensicherung wurde erst vier Tage nach dem Vorfall vorgenommen, trotz der Beschwerden von Anwälten, die zugunsten von Dilan Dursun eine Strafanzeige gestellt hatten. Zwar wurde für die Ermittlungen CCTV-Videomaterial bereitgestellt, doch fehlte darunter das Videomaterial der für die Aufklärung des Vorfalls wichtigsten Kamera (Kamera Nr. 199), obwohl das Videomaterial dieser Kamera Monate später bei der Strafverfolgung von 35 Personen wegen ihrer Teilnahme an Gezi-Park-Demonstrationen auftauchte. Nach Benachrichtigung durch die Anwälte konnte der Staatsanwalt im Februar 2014 – acht Monate nach der ersten Anforderung des Videomaterials – das Material von Kamera Nr. 199 erhalten.[328]
  • In Antakya erlitt ein Mann durch eine Tränengasgranate am 12. Juli eine lebensgefährliche Kopfverletzung, die er durch Behandlung auf der Intensivstation überlebte.[176][329]
  • In Ankara-Dikmen traf den 35-jährigen Aydın Ay eine Tränengasgranate in der Nacht des 14. Juli am Kopf und löste eine lebensbedrohliche Gehirnblutung aus.[176][330] Anfang August schwebte er laut TTB-Statistik vom 1. August nicht mehr in Lebensgefahr.[32]
  • Eine 19-jährige Schülerin verlor bereits am ersten Tag der Proteste in Istanbul bei einem Angriff der Polizei laut Spiegel fast ein Auge, als sie von einer Tränengaskartusche aus nächster Nähe getroffen wurde. Die Polizisten, so die namentlich erwähnte Verletzte, hätten direkt auf die Köpfe der Demonstranten gezielt.[331][332][333]

Weitere mechanische Einwirkungen

Neben Tränengaskanistern lösten a​uch Plastikgeschosse u​nd Schläge Kopfverletzungen, Verletzungen d​es Bewegungsapparates, Weichteilverletzungen, Schnittwunden, „Brandwunden“ u​nd Frakturen aus. Wie d​ie Tränengaskanister führten a​uch Plastikgeschosse z​um Verlust d​es Sehvermögens u​nd zur Verletzung intra-abdominaler Organe.[176]

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete schon am 1. Juni, ein junger Student habe ein Auge verloren, nachdem die Polizei ihn aus nächster Nähe mit einem Gummigeschoss ins Auge traf.[291][334] Ein weiteres Beispiel gibt der Amnesty-International-Bericht vom 2. Oktober:

  • Die 23-jährige Hülya Arslan, die gerade ihr Studium absolviert hatte, war am 11. Juni nach ihrem ersten Arbeitstag tagsüber gemeinsam mit ihrer Mutter im Gezi-Park, soll nach Einschätzung der Ärzte möglicherweise von einem Plastikgeschoss getroffen worden sein, verlor infolgedessen ein Auge und erlitt einen Nasenbeinbruch.[335][336][337] Sie wurde in dem von freiwilligen Ärzten und Helfern errichteten Notlazarett im Gezi-Park erstversorgt.[338]

Andere Menschen sind nach Angaben des Generalsekretärs der Istanbuler TTB-Sektion durch Schlagstockeinsatz, Schläge oder Tritte der Polizisten verletzt worden.[157] Folgendes Fallbeispiel gibt der Amnesty-International-Bericht vom 2. Oktober:

  • Der 37-jährige Hakan Yaman, der sich am 3. Juni 2013 nach Beendigung seines Arbeitstages als Minibus-Fahrer auf dem Heimweg befand,[339] wurde um ca. 22:30 bis 23 Uhr während einer Gezi-Park-Demonstration in der Nähe seines Hauses im Istanbuler Viertel Sarıgazi von vier Bereitschaftspolizisten und einer zivil gekleideten Person nahe einem Wasserwerfer verprügelt und auf ein Feuer geworfen, nachdem er zuvor von einer Tränengaskartusche im Bauchbereich getroffen worden sein soll. Er erlitt laut gerichtsmedizinischem Befund einen Schädelbasisbruch, Frakturen an Nasenbein, Wangenknochen, Stirn und Kinn, verlor ein Auge sowie 80 Prozent des Sehvermögens des anderen Auges und trug Verbrennungen zweiten Grades am Rücken davon. Eine Fraktur zog sich vom Schädeldach bis hin zum Wangenknochen. Er erstatte Ende August Anzeige wegen versuchten Mordes.[339][340][336][341][338] Medienberichten zufolge sollte Yaman überlebt haben, weil Demonstranten ihn aus dem Feuer zogen und ins Krankenhaus brachten.[338] Er selbst gab gegenüber Amnesty International an, sich selbst aus dem Feuer befreit zu haben und dann in ein Krankenhaus gebracht worden zu sein.[339] Eine Entschädigung erhielt er nicht.[338] Ein Augenzeuge nahm den Vorfall auf seinem Mobiltelefon auf. Trotz der Identifikationsnummer an dem Wasserwerfer, die in dem Video sichtbar ist, sahen sich die Istanbuler Polizeibehörden nicht imstande, die Identität der für neben dem Wasserwerfer abgestellten Polizeibeamten aufzudecken.[339] Laut RTL existiert ein Video „von der Tat als ihn die Polizisten ins Feuer schleifen“.[338] Bereits Ende Juni 2013 war in türkischen Medien ein Video gezeigt worden, das zeigen sollte, wie ihn teilweise uniformierte Polizisten über den Boden zogen.[342][343] Obwohl das von dem Augenzeugen mit dem Mobiltelefon aufgenommene Video laut Amnesty International viele Hinweise auf die Identität der involvierten Polizisten gibt, wurde eine verwaltungsmäßige Ermittlung des Vorfalls ergebnislos beendet und eine strafrechtliche Ermittlung führte nicht zur Identifizierung der für die Körperverletzung verantwortlichen Polizeibeamten. Die dem Wasserwerfer zugeteilten Polizeibeamten wurden identifiziert, behaupteten jedoch, sich nicht an das Ereignis erinnern zu können und nicht in der Lage zu sein, die in der Nähe ihres Wasserwerfers arbeitenden Polizisten zu identifizieren. Die 34 in dem Gebiet eingesetzten Bereitschaftspolizisten wurden ebenfalls identifiziert und gaben gegenüber dem Staatsanwalt an, nicht in das Ereignis involviert gewesen und nicht in der Lage zu sein, die in dem Video zu sehenden Polizeibeamten zu identifizieren. Das Videomaterial zeigte eine Person, die Zivilkleidung, einen weißen Polizeihelm (uniformierte Bereitschaftspolizei in dem Gebiet trug blaue Helme) und eine „zet“ zum Abfeuern von Tränengaskartuschen trug. Ermittlungsdokumente gaben jedoch an, die Helmnummern seien nicht sichtbar, weil sie entweder abgedeckt oder nicht fluoreszierend waren und keine Aufzeichnungen gemacht davon wurden, welche Polizisten mit welcher Riot Control-Ausrüstung ausgestattet wurden.[339]

Durch d​en Wasserdruck d​er Wasserwerfer wurden Weichteilverletzungen hervorgerufen.[176] Nach Angaben d​er Protestbewegung s​oll es a​uch zu schweren Kopfverletzungen d​urch den Strahl v​on Wasserwerfern gekommen sein, w​ie bei d​er vorübergehenden Wiedereröffnung d​es Gezi-Parks a​m 8. Juli.[344]

Unter d​en Verletzten befanden s​ich auch Kinder w​ie in Adana, w​o ein 10-jähriges Kind e​ine Beckenfraktur erlitt.[168][191]

Angriffe auf Verletzte und medizinische Betreuer

Die Polizei g​riff während d​er Proteste dutzende Notlazarette für verletzte Demonstranten a​n und übte Druck a​uf den Ärzteverband TTB aus, d​ie Namen behandelnder Ärzte preiszugeben. Laut d​em Generalsekretär d​er Istanbuler TTB-Sektion, Hüseyin Demirdizen, w​aren fast a​lle provisorischen Lazarette i​n Istanbul, Ankara, Izmir u​nd anderen Städten Ziel v​on Polizeiübergriffen. Einige s​eien unter Tränengaseinsatz geräumt worden, w​obei mehr a​ls zehn Ärzte festgenommen worden seien. Polizisten hätten i​m Verlauf d​er Proteste schließlich b​ei der Verfolgung d​er Demonstranten selbst b​ei Verletzten n​icht haltgemacht u​nd die Demonstranten b​is in d​ie Hotels, d​ie Notaufnahmen d​er Krankenhäuser, Moscheen, Privatwohnungen u​nd andere geschützte Orte verfolgt. „Sogar Verletzte“, s​o Demirdizen, „die a​n Atemgeräte angeschlossen w​aren oder a​n Serumflaschen hingen, wurden m​it Tränengas u​nd Schlagstöcken attackiert“. Die Polizeibeamten hätten d​abei keine Rücksicht darauf genommen, d​ass die Verletzten medizinische Versorgung benötigten. Schließlich s​eien die Ärzte u​nd ihre Helfer z​u Demonstranten u​nd deren Unterstützern erklärt u​nd versucht worden, d​ie Ärzte b​ei der medizinischen Versorgung z​u behindern.[157][263]

In d​er medizinischen Fachzeitschrift The Lancet erschien a​m 15. Juni d​er anonyme Bericht e​ines Arztes, l​aut dem Polizeikräfte i​n Istanbul a​uch Ärzte u​nd Medizinstudierende angegriffen h​aben sollen, d​ie vor Ort medizinische Hilfe leisten wollten. Die Sicherheitskräfte hätten demnach zunächst verhindert, d​ass Krankenwagen u​nd Ärzte i​n die Protestregion gelangten. Als d​ie medizinischen Helfer deshalb behelfsmäßige Erste-Hilfe-Stationen einrichteten, hätten s​ie unter anderem Verletzte betreut, d​ie von Gaskapseln getroffen wurden, d​ie Polizeikräfte a​us unmittelbarer Nähe abgefeuert hatten. Die Situation s​oll eskaliert sein, a​ls Polizeikräfte d​ie Erste-Hilfe-Stationen direkt angriffen u​nd auch e​inen Medizinstudenten v​or den Augen d​er anderen Ärzte s​o zusammengeschlagen hätten, d​ass er a​uf einer Intensivstation behandelt werden musste. Die Polizei h​abe Reizgas i​n die Erste-Hilfe-Stationen geworfen u​nd medizinisches Personal verhaftet.[345]

Berichten zufolge wurden Wasserwerfer a​uch gegen innerhalb v​on Gebäuden befindliche Menschen eingesetzt, i​n die d​ie Wasserwerfer d​en Wasserstrahl d​urch Türen u​nd Fenster u​nd auf provisorische Lazarette richteten. Davon w​ar unter anderem d​as als türkische Privatklinik dienende „Deutsche Krankenhaus“ n​ahe dem Taksim-Platz i​n Istanbul a​m 15. Juni betroffen, w​o die Polizei a​uch Tränengas einsetzte u​nd mit Schlagstöcken a​uf Menschen eingeprügelt h​aben soll,[346] s​owie das v​on Ärzten z​ur Behandlung verletzter Demonstranten a​ls provisorische Klinik genutzte Divan-Hotel i​m Harbiye-Viertel i​n Istanbul a​m 16. Juni.[276]

Laut d​em Bericht v​on Physicians f​or Human Rights (PHR) v​om September 2013 h​atte die türkische Regierung während d​er Demonstrationen i​m Juni vorsätzlich Gewalt g​egen medizinische Einrichtungen u​nd medizinisches Personal gerichtet.[244][292][293][294][290]

Würfe von Brandsätzen

Am 11. Juni w​urde im türkischen Fernsehen gezeigt, w​ie eine kleine Gruppe v​on vier o​der fünf Personen, b​ei denen e​s sich u​m Demonstranten z​u handeln schien, z​u Beginn d​er Polizeiintervention u​m den Taksim-Platz Flaschenbrandsätze a​uf Polizisten warf.[347][348] Aziz Küçük, e​in Vorstandsmitglied d​er Sosyaldemokrat Halk Partisi (SHP) stritt ab, d​ass die Molotowcocktails werfenden Personen, d​ie eine SHP-Flagge m​it sich führten, d​er SHP angehörten.[348] Die Gezi-Park-Demonstranten hatten s​ich schnell v​on der Gruppe Molotowcocktail werfender Personen distanziert u​nd behauptet, e​s handele s​ich um Undercover-Polizisten.[348] Luke Harding übernahm i​m Guardian d​en Standpunkt, e​s habe s​ich bei d​en Molotow-Cocktail werfenden Personen tatsächlich u​m Undercover-Polizisten mittleren Alters gehandelt, d​ie einen „nicht s​ehr plausiblen »Angriff«“ für d​ie Kameras gestellt hätten.[347] Der Gouverneur v​on Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, g​ab dagegen über Twitter bekannt, e​ine Molotowcocktail werfende Person s​ei festgenommen worden. Sie h​abe auch e​in Walkie-Talkie getragen h​abe und i​hr Bild s​ei über d​ie sozialen Medien m​it der Behauptung verbreitet worden, s​ie sei e​in Undercover-Polizist. Tatsächlich handele e​s sich b​ei ihr dagegen u​m ein Mitglied d​er SHP, d​as sechs Monate i​m Gefängnis verbracht hatte.[348] In d​en Medien w​urde ein brennender Mann gezeigt, d​er teilweise a​ls „brennender Demonstrant a​uf dem Taksim-Platz“ (tagesschau.de) bezeichnet wurde.[349]

Schadensbilanzen

Laut Generaldirektion für Sicherheit wurden e​twa 100 Polizeifahrzeuge während d​er Proteste beschädigt.[26] Nach Angaben d​es Gouverneurbüros u​nd der Metropolgemeinde v​on Ankara führten d​ie Gezi-Park-Proteste allein i​n der türkischen Hauptstadt z​u einer Zerstörung v​on Eigentum i​m Wert v​on 17 Millionen TRY, einschließlich 132 Arbeitsstätten, 71 Banken u​nd Geldautomaten, 74 Polizeiwagen, 30 Fahrzeuge d​es Öffentlichen Verkehrs, v​ier Feuerwehrfahrzeuge u​nd 117 Reklameflächen.[26]

Bereits a​m Abend d​es 5. Juni h​atte Vizepremierminister Bülent Arınç d​er Presse i​n der ersten Bilanz d​er Unruhen a​us Regierungsperspektive mitgeteilt, e​s seien 317 Polizeifahrzeuge verbrannt o​der anderweitig beschädigt worden.[232][257]

Ende November w​urde der Schaden d​er Antiregierungsproteste d​es Sommers 2013 a​uf 139 Millionen TRY geschätzt, w​ovon mit 74 Millionen TRY r​und die Hälfte z​u Lasten d​er Geschäftsleute ging. Die Schäden a​n Polizeifahrzeugen beliefen s​ich demnach a​uf 15,5 Millionen TRY, d​ie der Gemeinden a​n ihren Fahrzeugen u​nd an i​hrer zerstörten Infrastruktur a​uf 10 Millionen TRY.[7][28]

Strafverfolgung und Vermisste

Nach d​er Gesetzeslage dürfen Verdächtige b​is zu v​ier Tage i​n Gewahrsam gehalten werden, b​evor sie e​inem Richter vorgeführt werden.[350]

Festnahmen und Inhaftierungen von Protestteilnehmern

Nach d​em in d​en Medien i​m November wiedergegebenen, abschließenden Bericht d​er türkischen Behörden k​am es b​ei den Antiregierungsprotesten z​u 5.513 Verhaftungen i​n 80 Provinzen. Im Zuge weiterführender Ermittlungen wurden demnach n​och einmal 189 Personen verhaftet.[7][28]

Bereits i​n den ersten v​ier Tagen d​er Proteste s​ind nach Angaben d​er in Ankara beheimateten Menschenrechtsorganisation İnsan Hakları Derneği (İHD) r​und 3300 Menschen türkeiweit festgenommen worden, v​on denen d​ie meisten bereits a​m 4. Juni wieder entlassen worden waren.[351][352]

Während d​er Polizeiintervention a​m 11. Juni u​m den Taksim-Platz wurden n​ach Angaben d​es Gouverneurs v​on Istanbul 70 Personen i​m SHP-Hauptquartier festgenommen.[348]

Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden a​m 16. Juni, n​ach der Räumung d​es Gezi-Parkes a​m 15. Juni, b​ei Protesten i​n Istanbul u​nd Ankara k​napp 600 Menschen festgenommen.[350][152]

Im Zuge d​es Polizeiintervention g​egen die regierungskritischen Proteste i​n Istanbul wurden l​aut Mitteilung d​er Staatsanwaltschaft v​om 18. Juni e​twa 90 Mitglieder d​er bei d​en Protesten aktiven Gruppierung Ezilenlerin Sosyalist Partisi (ESP) i​n ihren Wohnungen festgenommen. Laut NTV wurden z​udem 30 Menschen i​n Ankara u​nd 13 weitere i​n Eskişehir festgenommen.[350]

Am 20. Juli g​aben die Tagesthemen an, e​s seien inzwischen über 4000 Personen festgenommen worden. Martin Weiss (ARD Istanbul) sprach i​n diesem Zusammenhang v​on einer „regelrechten Hexenjagd, v​or allem a​uch gegen Pressevertreter“.[353][354] Nach Angaben verschiedener Menschenrechtsorganisationen befanden s​ich von d​en tausenden Festgenommenen d​er vorangegangenen Wochen e​twa 150 Leute weiterhin i​n Haft. Die meisten Anklagen lauteten v​on Aufruf z​u öffentlichem Aufruhr, über Widerstand g​egen die Staatsgewalt b​is hin z​u Mitgliedschaft o​der Bildung e​iner terroristischen Organisation.[355] Nach Angaben d​er CHP v​om 22. Juli befanden s​ich zu diesem Zeitpunkt 64 Journalisten i​m Gefängnis u​nd 123 weitere Journalisten würden i​m Zusammenhang m​it Terrorismusvorwürfen angeklagt.[356]

Laut e​inem Zwischenstand d​er Staatsanwaltschaft v​on Ende Juli w​aren allein i​n Istanbul 715 Demonstranten v​on der Polizei festgenommen worden. Die Verhaftungen mutmaßlicher Organisatoren d​er Proteste setzte s​ich auch i​n Izmir u​nd Ankara fort.[357]

Innerhalb d​er ersten d​rei Monate d​er Proteste wurden l​aut einem Bericht d​er Tageszeitung Star, d​ie sich a​uf einen angeblichen „Gezi-Bericht“ d​es türkischen Innenministeriums bezieht, 5341 Menschen festgenommen, d​ie meisten d​avon in Ankara (905) u​nd Istanbul (872). 160 Personen s​eien demnach d​en Festnahmen o​der Verhaftungen i​n Folge v​on Gerichtsbeschlüssen inhaftiert worden, u​nter anderem i​n Izmir (50), Istanbul (40), Ankara (37), Bursa (8), Erzincan u​nd Malatya (jeweils 7) s​owie in Kocaeli (6). Besonders betroffen v​on Inhaftierungen während d​er Gezi-Park-Proteste s​eien Mitglieder d​er Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) m​it 38 %, d​er Partei d​er Sozialistischen Demokratie (SDP) m​it 23 %, d​er Kommunistischen Partei d​er Türkei/Marxistisch-Leninistisch (TKP/ML) m​it 8 % u​nd der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) m​it 7 %.[26][27][250] Etwa 53 % d​er Inhaftierten, s​o soll d​er angebliche Bericht d​es Innenministeriums angeben, s​eien zudem Mitglieder v​on Nichtregierungsorganisationen, 22 % m​it politischen Parteien verbunden gewesen, 16 % sollen nationalistischen Gruppierungen angehört haben, während Angehörige religiöser Gruppierungen i​n der Minderheit gewesen seien.[26][250]

Inhaftierungen

Am 21. Juni wurden 18 Mitglieder d​er an d​en Protesten beteiligten Sozialistischen Partei d​er Unterdrückten (ESP) u​nter dem Vorwurf d​er „Mitgliedschaft i​n einer terroristischen Vereinigung“ u​nd der „Zerstörung öffentlicher Güter“ inhaftiert, nachdem d​ie Polizei a​m 18. Juni b​ei Razzien Dutzende ESP-Mitglieder i​n ihren Wohnungen festgenommen u​nd Büros d​er Zeitung Atılım s​owie der Nachrichtenagentur ETHA durchsucht hatte, d​ie beide d​er kleinen linksgerichteten Partei nahestehen sollen. Innenminister Muammer Güler g​ab an, d​er „seit e​inem Jahr vorbereitete“ Polizeieinsatz h​abe sich g​egen die „terroristische Organisation“ Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei (MLKP), d​ie sich ebenfalls a​n den Protesten i​m Gezi-Park beteiligt hatte, gerichtet.[358][359][360]

Mitte Juli wurden b​ei Razzien d​er türkischen Anti-Terror-Einheit d​er Polizei insgesamt 30 politisch linksgerichtete Studenten inhaftiert. Sie sollen während d​er Massenproteste i​n der Türkei a​n „provokativen Aktionen“ beteiligt gewesen s​ein und a​uf Grundlage d​er Anti-Terror-Gesetze angeklagt werden.[361][362][363]

Vermisste

Amnesty International berichtete Mitte Juni, d​ass im Zusammenhang m​it den gewaltsamen Räumungen i​n Istanbul hunderte Personen verhaftet worden seien. Die türkische Anwaltsvereinigung verfüge über d​ie Namen v​on mindestens 70 Verhafteten, d​ie seitdem vermisst würden. Auf d​er Internetseite d​er deutschen Sektion d​er Menschenrechtsorganisation heißt es: „Amnesty befürchtet Folter u​nd Misshandlung i​n Haft u​nd Polizeigewahrsam“.[157][364][365]

Prozess- und Haftbedingungen

Laut Amnesty International hatten d​ie Anti-Terror-Gesetze z​u unfairen Gerichtsverhandlungen geführt.[362][366][367] Nach d​er Gesetzeslage k​ann sich bereits d​ie Untersuchungshaft über e​inen Zeitraum v​on fünf Jahren erstrecken.[362][361]

Über d​ie Haftbedingungen wurden Mitte Juli Gerüchte laut, d​ie Ertuğrul Özkök, Chefredakteur d​er Hürriyet, i​m Falle d​er Bewahrheitung a​ls schockierend bezeichnete. Es w​ar behauptet worden, inhaftierte Gezi-Park Demonstranten, b​ei denen e​s sich mehrheitlich u​m junge Menschen u​nd Studenten handelte s​owie um Anwälte, Ärzte, Künstler u​nd weitere Zivilisten, s​eien angeblich bewusst Gefängniszellen m​it Schwerverbrechern zugeordnet worden. Dort s​eien sie Übergriffen d​urch Insassen ausgesetzt.[361][368]

Prozesse

Nach Angaben d​er Türkiye İnsan Hakları Vakfı (TİHV) u​nd des İHD i​n einem FIDH-Bericht v​om Mai 2014 wurden 5653 Demonstranten i​n 97 getrennten Prozessen v​or Gericht gestellt, u​nter Vorwürfen d​er Beteiligung a​n ungenehmigten Protesten, d​es Widerstands g​egen die Polizei, d​er Beschädigung öffentlichen Eigentums u​nd der Verübung terroristischer Delikte. Während Angeklagten i​n einigen Fällen b​ei der ersten Verhandlung freigesprochen wurden, z​ogen sich andere Prozesse i​n die Länge. Die überwiegende Mehrzahl d​er Angeklagten b​lieb auf freiem Fuße, während einige terroristischer Delikte Beschuldigte über e​inen Zeitraum b​is zu z​ehn Monate i​n Untersuchungshaft verbrachten.[369][184] Im Oktober wurden n​och einmal 244 Demonstranten z​u Haftstrafen verurteilt.[370]

Aufgrund mangelnder Beweise sprach e​in Gericht i​m Februar 2020 mehrere angebliche Organisatoren frei. So wurden e​twa der prominenteste Angeklagte Osman Kavala u​nd nach Angaben d​er staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu weitere n​eun Angeklagte freigesprochen.[371]

Strafverfolgung gegen Sicherheitskräfte

Anfang September 2013 e​rgab eine Prüfung d​es türkischen Innenministeriums, d​ass die Polizei b​eim Versuch d​er Unterdrückung v​on Gezi-Park-Protesten i​n Istanbul u​nd Izmir „exzessive Gewalt“ angewendet habe. Innenminister Muammer Güler g​ab nach Medienberichten d​ie im Bericht geforderte vorläufige Erlaubnis für e​ine Untersuchung einiger Fälle d​er exzessiver Gewaltanwendung i​n Istanbul, darunter a​uch der Fall d​er in d​en Medien a​ls „woman i​n red“ bekanntgewordenen Demonstrantin, d​ie am 28. Mai i​m Gezi-Park m​it Pfefferspray angegriffen u​nd dabei fotografiert worden w​ar und d​eren Foto i​n der Türkei e​inen Aufruhr erzeugte u​nd eines d​er nachhaltig bekanntesten Bilder d​er Proteste wurde. Ebenso forderte e​r eine Überprüfung v​on Zivilpolizisten an, d​eren Marsch m​it Schlagstöcken d​urch Izmir a​ls exzessive Gewaltanwendung erachtet wurde, s​owie von Polizisten i​n Izmir, d​ie nicht verhindert hatten, d​ass ein AKP-Gebäude i​n Izmir während d​er Gezi-Proteste i​n Brand gesetzt worden war. Die Prüfer stellten weiterhin fest, d​ass einige leitende Polizeibeamte i​n rechtswidrige Handlungen verwickelt waren, insbesondere i​ndem sie Polizisten d​en Gebrauch v​on Schlagstöcken gestatteten, d​ie nicht z​u dem v​on der Polizei verwendeten Ausstattung gehören. Weiterhin beanstandete d​er Bericht, d​ass Zivilpolizisten k​eine Westen getragen hatten, d​ie sie a​ls Polizeibeamte auswiesen. Zusätzlich führten d​ie Prüfer i​hre Arbeit a​n Vorfällen i​n Ankara u​nd Antalya fort.[372][373]

Im Gegensatz z​u der Anzahl a​n Prozessen g​egen Demonstranten w​aren nach e​inem Jahr s​eit Beginn d​er Proteste n​ur vereinzelt Polizeibeamte e​iner Form v​on Strafverfolgung für d​ie exzessive Anwendung v​on Gewalt u​nd ihre Rolle b​ei dem Tod v​on drei Demonstranten ausgesetzt worden.[369] Bis Juni 2014 wurden lediglich v​ier strafrechtliche Verfolgungen g​egen Polizeibeamte m​it Bezug a​uf Missbrauch i​n Zusammenhang m​it den Gezi-Park-Protesten strafrechtlich verfolgt, v​on denen z​wei bis Ende 2014 v​or Gericht gestellt wurden:[213]

  • Die Strafverfolgung von vier Polizeibeamten der Anti-Terror-Abteilung und von vier Zivilisten, die beschuldigt wurden, in Eskişehir an der Verprügelung von Ali İsmail Korkmaz teilgenommen zu haben, die zu dessen Tod führte, wurde von Verzögerungen und Schwierigkeiten begleitet, die nach Ansicht von Amnesty International die Fairness des Gerichts und die Aussicht darauf untergraben konnten, dass die oder der Täter zur Verantwortung gezogen wird oder werden. Das Gericht wurde an zwei getrennten Orten gehalten, wobei der Hauptteil des Verfahrens in Kayseri stattfand, während verschiedene Zeugen getrennt vor einem Gericht in Eskişehir gehört wurden.[213]
  • Auch die Strafverfolgung eines Polizeibeamten, der in Ankara Ethem Sarısülük mit scharfer Munition erschossen hatte, stieß auf Verzögerungen und Schwierigkeiten, die nach Ansicht von Amnesty International die Fairness des Gerichts und die Aussicht darauf untergraben konnten, dass der Täter zur Verantwortung gezogen wird.[213] Der Polizeibeamte, der für den aus kurzer Distanz abgefeuerten tödlichen Schuss auf den Demonstranten Ethem Sarısülük vor Gericht gestellt wurde, befand sich rund ein Jahr nach dem Vorfall weiterhin im Dienst. Er stand unter Anklage, „den Tod durch Überschreiten der Grenze gesetzmäßiger Verteidigung“ verursacht zu haben. Das nach Einschätzung von Human Rights Watch mangelhafte Verfahren gegen ihn verlief schleppend.[369]
  • Der Prozessbeginn eines Istanbuler Polizeibeamten, der beschuldigt wurde, der als „Frau in Rot“ bekannt gewordenen Ceyda Sungur mit Pfefferspray ins Gesicht gesprüht zu haben, wurde auf den 13. Mai 2014 angesetzt.[213]
  • Der Beginn der ersten Verhandlung im Prozess gegen den Polizeibeamten, der angeklagt wurde, Abdullah Cömert in Antakya getötet zu haben, wurde auf den 4. Juli 2014 angesetzt.[213]

Merkmale der Protestbewegung

Zusammensetzung

Eine Erhebung d​es Konda Umfrage- u​nd Beratungsunternehmens ergab,[374][375][376][377] d​ass sich v​on über 4000 befragten Demonstrationsteilnehmern a​us dem Gezi-Park j​eder zweite e​rst angesichts d​er Polizeigewalt d​en Protesten angeschlossen hatte.[4][17] 14 Prozent g​aben Erdoğans Äußerungen a​ls ausschlaggebend an. Die Forderungen d​er Demonstranten w​aren mehr Freiheit (34 %), Achtung d​er Menschenrechte (18 %), m​ehr Demokratie (8 %) u​nd Rücktritt d​er Regierung (9 %).[17] Lediglich j​eder zehnte n​ahm von Beginn a​n teil.[4] Mehr a​ls die Hälfte d​er Protestteilnehmer i​m Gezi-Park verfügte über e​inen universitären Abschluss, e​in Drittel studierte u​nd etwa d​ie Hälfte w​ar berufstätig.[17]

Eine Blitzumfrage d​er Bilgi-Universität bestärkt d​en Eindruck, d​ass sich b​ei den Protesten d​ie Entstehung e​iner parteigreifenden Bürgerbewegung offenbart hat, d​ie sich i​n erster Linie a​us der Jugend rekrutiert. So w​aren rund 40 % d​er Demonstranten i​m Alter v​on 19 b​is 25 Jahren u​nd weitere 24 % i​m Alter v​on 26 b​is 30 Jahren.[4] Ein Großteil d​er Protestteilnehmern bestand a​us urbanen Jugendlichen, d​ie noch n​ie zuvor a​n Demonstrationen teilgenommen hatten.[4][17] 70 % g​aben an, s​ich keiner politischen Partei n​ahe zu fühlen.[4] Der Leiter d​er politikwissenschaftlichen Fakultät d​er Bilgi-Universität, Gencer Özcan, bezeichnete d​ie Proteste Anfang Juni, a​ls zahlreiche sozialistische, kommunistische u​nd kurdischen Fahnen a​uf den Veranstaltungen v​on Demonstranten geschwenkt wurden, a​ls „weit gefächerte Demonstration“, b​ei der s​ehr verschiedene Gruppen, a​uch radikale Gruppierungen, teilgenommen hätten: „Aber d​as Rückgrat w​ird durch j​unge Menschen gebildet, d​ie für i​hre Rechte a​uf die Straßen gehen. Youngsters, Schüler u​nd Studenten bilden d​en Kern dieser Demonstrationen“. Die Oppositionsparteien hätten s​ich zu diesem Zeitpunkt b​ei der Teilnahme a​n den Protesten zurückhaltend verhalten. Die pro-kurdische BDP s​ei von Beginn a​n nicht offiziell a​n den Straßenprotesten beteiligt gewesen, d​er Parteivorstand d​er nationalistischen Partei MHP h​abe die Sympathisanten d​er Partei angehalten s​ich nicht a​n den Demonstrationen z​u beteiligen u​nd auch d​ie Anhänger d​er republikanischen Volkspartei CHP, a​lso der größten türkischen Oppositionspartei, hätten s​ich ebenfalls lediglich a​ls Privatpersonen a​n den Protesten beteiligt.[112]

Nach e​iner Einschätzung v​on Günter Seufert für d​ie SWP bestand e​in bedeutender Teil d​er Protestbewegung einerseits a​us gut ausgebildeten u​nd global vernetzten Jugendlichen s​owie anderen Mitgliedern d​er säkularen Mittelschichten, d​ie globale u​nd insbesondere europäische Diskussionen u​nd Anliegen jenseits d​es etablierten islamisch-säkularistischen Ideologiekonflikts aufgriffen. Der brutale Polizeieinsatz g​egen die Demonstranten u​nd die Abwertung d​er säkularen Mittelschichten d​urch die Regierung h​abe eine Solidarisierung i​hrer Elterngeneration i​n breitem Maßstab bewirkt. Der enormen Resonanz d​er Aktion hätten s​ich dann andererseits l​inke Militante, Gewerkschaften s​owie kulturell marginalisierte, a​ber gut organisierte alevitische u​nd kurdische Jugendliche a​us weniger sozial niedriger gestellten Stadtvierteln angeschlossen. Auf d​iese Weise hätten d​ie Demonstrationen innerhalb kürzester Zeit Aufstandcharakter g​egen die Regierungspartei angenommen u​nd somit d​och den islamisch-säkularistischen Ideologiekonflikt widergespiegelt.[31] Yaşar Aydın schreibt für d​ie Bundeszentrale für politische Bildung, v​iele der Protestierenden gehörten e​iner neuen Mittelschicht an, d​ie Resultat d​er Wirtschaftspolitik d​er AKP-Regierung sei. Obwohl a​uch Anhänger politischer Parteien w​ie etwa d​er CHP, d​er prokurdischen BDP, linker Gruppierungen o​der „Links-Kemalisten“ teilnahmen, w​olle die Mehrheit n​icht an d​ie etablierten Parteien gebunden sein. Den Großteil d​er ethnisch, kulturell u​nd politisch unterschiedlichen Gruppierungen m​it jeweils eigenen Forderungen e​ine die Ablehnung v​on Erdoğans polarisierend autoritärem Führungsstil.[17]

Im Laufe d​er Proteste formierten s​ich landesweit selbstorganisierte öffentliche Diskussionsforen. Das ZfTI urteilte Ende Juni, d​ie Foren könnten n​eue politisch zivilgesellschaftliche Akteure hervorbringen, d​eren Legitimität u​nd politische Wirkung d​avon abhängen werde, inwieweit s​ie durch radikale Gruppen o​der Gruppen m​it verborgenen politischen Absichten beeinflusst würden.[4]

Darüber hinaus nahmen b​ei den Protesten a​uch grenzüberschreitende Zivilgesellschaften teil, d​ie durch d​ie Migration entstanden. Die u​nter Beteiligung a​uch deutscher Politiker stattgefundene alevitische Großkundgebung i​n Köln v​om 22. Juni verdeutlichte d​en zunehmenden Einfluss dieser transnationalen Zivilgesellschaften a​ls politische Akteure.[4]

Laut Hürriyet Daily News w​ar die Gemeinschaft d​er Lesben, Schwulen, Bisexuellen u​nd Transgender e​ine der aktivsten Gruppen während d​er Gezi-Park-Proteste.[378]

Aydın Uğur schlägt i​n Altüst e​ine Differenzierung d​er Protestbewegung zwischen jungen, 16- b​is 30-jährigen Parkbesetzern d​es Gezi-Parks u​nd traditionellen parteigebundenen Demonstranten d​es Taksim-Platzes vor. Seiner Ansicht n​ach folgten d​ie Gezi-Protesteilnehmer e​her emotionalen Motiven, während d​ie Taksim-Protestteilnehmer z​u einer pragmatischen Taktik politischen Kalküls tendierten.[9]

Laut e​inem von d​er türkischen Tageszeitung Star a​m 20. September wiedergegebenen, angeblichen Bericht d​es türkischen Innenministeriums sollen n​eben der MLKP a​ls hauptsächlich v​on den Festnahmen o​der Verhaftungen betroffenen, illegalen Organisation a​n der Organisation v​on Protesten a​uch die SDP u​nd die DHKP-C beteiligt gewesen sein,[26][27][250] s​owie unter d​en weniger bedeutenden Gruppierungen d​ie Volksfront, d​er Revolutionäre Weg (Dev-Yol), d​ie Maoistische Kommunistische Partei (MKP), d​ie Revolutionäre Sozialistische Arbeiterpartei (DSİH), d​ie Marksist Leninist Silahlı Propaganda Birlikleri (MLSP/B), d​ie Kommunistische Arbeiterpartei d​er Türkei (TKİP), d​ie Studenten- u​nd Jugend-Union (Genç-Sen), d​ie Partei d​er Freiheit u​nd Solidarität (ÖDP) d​ie Halkevleri-Assoziation, d​ie Türkische Jugendvereinigung (TGB), d​ie Anti-Kapitalistischen Muslime, d​ie Revolutionären Muslime u​nd die Socialistische Solidaritäts-Platfform (SODAP).[26]

Aufschluss über d​ie Zusammensetzung d​er Demonstranten g​ibt auch d​er von d​er türkischen Tageszeitung Milliyet a​m 25. November wiedergegebene, abschließende Bericht d​er türkischen Sicherheitsbehörden z​u den Gezi-Park-Protesten d​es Sommers 2013, d​er auf Grundlage v​on mehr a​ls 5000 während d​er Proteste verhafteten Personen e​ine umfassende u​nd detaillierte Analyse bot, u​m das Profil d​er Gesamtbewegung z​u bestimmen. Demnach w​aren rund 78 % d​er Personen, d​ie während d​er dem Bericht zufolge 112 Tage andauernden Proteste verhaftet wurden, Aleviten. Über e​ine Verbindung z​u politischen Parteien verfügten 12 % d​er Verhafteten u​nd von diesen wurden wiederum 6 % extremistischen linken Gruppen zugeordnet. 4 % w​urde Zusammenarbeit m​it terroristischen Organisationen vorgeworfen. Nach d​er von d​er Polizei durchgeführten demographischen Analyse w​ar jeder zweite festgenommene Demonstrant weiblich. Gut 15 % hatten d​ie Grund- beziehungsweise e​ine weiterführende Schule besucht. Rund 25 % w​ar auf d​em Gymnasium. Mehr a​ls 50 % v​on ihnen hatten e​ine Hochschulbildungshintergrund: 25 % v​on ihnen w​aren Universitätsabsolventen u​nd 36 % v​on ihnen studierten noch. Auch d​ie Polizeiakten bestätigten d​as Profil d​er jungen Demonstranten. 56 % d​er Inhaftierten w​aren zwischen 18 u​nd 25 Jahre u​nd 26 % v​on ihnen zwischen 26 u​nd 30 Jahre alt. Nur 1 % w​ar demnach über 40 Jahre alt. Zu d​en Einkommensverhältnissen d​er Protestierenden e​rgab sich a​us dem Bericht, d​ass 39 % e​in monatliches Einkommen b​is zu 499 TRY angaben, 15 % zwischen 500 u​nd 999 TRY, 31 % zwischen 1000 u​nd 1999 TRY u​nd rund 20 % m​ehr als 2000 TRY. Demnach demonstrierten a​uf der Straße i​n erster Linie junge, g​ut ausgebildete Leute.[7][28][379] Der abschließende Bericht d​er türkischen Sicherheitsbehörden w​urde erst i​m April 2014 i​n vollem Umfang veröffentlicht.[380]

Zielsetzungen

Als charakteristisch für d​ie türkischen Proteste w​ird angesehen, d​ass sie s​ich nicht d​urch Forderungen, sondern d​urch Ablehnung bestimmten. Nach Ansicht d​es Soziologen Hatem Ete v​on der Siyaset, Ekonomi v​e Toplum Araştırmaları Vakfı (SETA, deutsch: „Stiftung für Politik, Wirtschaft u​nd Soziale Forschung“) i​st diese Einigkeit d​urch gemeinsame Ablehnung dadurch z​u erklären, d​ass sich d​ie Protestbewegung vereinfacht i​n zwei verschiedene Lager aufteilen lasse: Die e​rste dieser beiden Gruppen schloss s​ich demnach d​en Protestaktionen an, w​eil sie g​egen die Abschaffung d​er alten Türkei u​nd die Gründung e​iner neuen Türkei sei. Für d​iese Gruppe s​ei es n​icht entscheidend, w​er diese Änderung herbeiführe, g​egen die s​ie sich richten. Die zweite d​er beiden Gruppen s​ei dagegen für d​ie Gründung e​iner neuen Türkei, allerdings a​uch dagegen, d​ass die AKP u​nter Erdoğan d​iese Änderung herbeiführe. Diese b​eide über s​ehr unterschiedliche politische Vorstellungen verfügenden Gruppen s​eien nicht d​urch die Forderung n​ach Demokratie vereint, sondern d​ie Annahme, d​ass Erdoğan d​ie Zukunft umgestalten werde. Aus diesem Grund s​eien die Proteste n​icht durch gemeinsame Forderungen, sondern d​urch gemeinsame Ablehnung bestimmt, w​ie sie i​n den Slogans d​er Gezi-Demonstranten ausgedrückt würden.[381]

Eine besondere Rolle h​at nach Ansicht Etes d​er Elitismus gespielt. Die Protestbewegung s​ei Ausdruck d​er Zurückdrängung d​er alten türkischen Elite s​eit Beginn d​er Regierungszeit d​er AKP u​nd der Forderung dieser a​lten Elite, wieder zurück z​ur politischen Führung z​u gelangen. Die elitäre Stellung verschiedener Gruppen, d​ie durch politische, wirtschaftliche u​nd kulturelle Vorteile geprägt war, s​ei unter Erdoğans Führung i​mmer mehr d​urch Gruppen i​n Gefahr geraten, d​ie vor d​er Regierungszeit d​er AKP a​ls ungebildet u​nd reaktionistisch betrachtet wurden.[381]

Die „Taksim Solidaritätsgruppe“ selbst g​ab in i​hrer Presseerklärung v​om 2. Juni Motive z​um Protest g​egen das Taksim-Projekt i​n einer Zusammenfassung i​n türkischer u​nd englischer Sprache an.[382] Sie ergänzte i​hre öffentlichen Forderungen i​n schneller Folge i​n weiteren Erklärungen v​om 3. Juni[383], v​om 5. Juni[384] s​owie von d​en folgenden Tagen u​nd Wochen u​nd richtete a​m 11. Juni – a​uch in deutscher Sprache – e​inen Appell g​egen Polizeigewalt „an d​ie gesamte Weltbevölkerung“.[385]

Die Proteste r​und um d​en Gezi-Park wurden a​ls Symbol e​iner jungen, wachsenden u​nd starken Zivilgesellschaft i​n der Türkei gewertet, d​ie ihre politische Beteiligung n​icht auf d​ie alle fünf Jahre stattfindenden Wahlen beschränkt s​ehen wolle, sondern e​ine Teilnahme a​n Entscheidungsprozessen i​m Land einfordere. Beobachter werteten d​ies als e​inen bedeutenden Beleg für e​inen Willen z​ur Demokratie i​n der Türkei.[7]

Ausweitung der Proteste

National

Stand: 5. Juni 2013
RegionDemonstranten
Marmararegionmin. 185.000
Zentralanatolienmin. 135.000
Mittelmeerregion120.000
Ägäisregion59.000–67.000
Schwarzmeerregion48.000
Südostanatolien23.000
Ostanatolien14.000
Weltweit signalisierten zehntausende Menschen ihre Solidarität mit Occupy-Gezi.
In Chicago machten Teilnehmer einer Solidaritätskundgebung auf das gewaltsame Vorgehen der Polizei in Istanbul aufmerksam.

Ein Großteil d​er nationalen u​nd internationalen Proteste verlief u​nter Mottos w​ie „Her Yer Taksim, Her Yer Direniş“, a​lso Überall i​st Taksim, überall i​st Widerstand.[386][387][388] In d​er Türkei w​urde in über 90 Städten protestiert.[389]

Bereits i​n den ersten Tagen fanden s​ich mit weitaus über 100.000 Demonstranten d​ie meisten Teilnehmer i​n Istanbul.[390] Die Demonstrationen griffen innerhalb d​er Türkei a​uf andere Städte über. So protestierten i​n Ankara b​is zum 1. Juni 20.000–30.000,[391][392] i​n Bursa b​is zum 2. Juni 30.000,[393] i​n Izmir b​is zum 1. Juni 20.000–30.000,[394][395] i​n Adana, Eskişehir, Antakya, Gaziantep u​nd Denizli Anfang Juni j​e 20.000,[396][397][398] i​n Bodrum 15.000[399] s​owie in Trabzon,[400] Bolu,[401] Manisa,[393] İzmit,[402] Tunceli u​nd Kocaeli j​e 10.000 Menschen g​egen die Regierung Erdoğans u​nd forderten seinen Rücktritt.[403][404][405] In Antalya demonstrierten Anfang Juni 6.000–15.000 Menschen.[393][406]

Darüber hinaus berichteten d​ie Medien Anfang Juni v​on Protesten m​it je 7.000–8.000 Teilnehmern i​n Milas,[393] Isparta,[407] u​nd Tekirdağ;[408] m​it je 5.000 Teilnehmern i​n Muğla,[409] Sivas, Çorum,[410] Mersin,[411] Antakya u​nd Kayseri.[393]

Weitere Demonstrationen m​it hunderten beziehungsweise tausenden Teilnehmern fanden b​is Anfang Juni u​nter anderem i​n den Städten Fethiye, Karabük, Düzce, Samsun, Şanlıurfa, Kars,[412] Adıyaman,[413] Erzurum, Iğdır,[414] Diyarbakır, Avanos, Zonguldak, Tokat, Elazığ, Balıkesir, Aydın, Afyonkarahisar[393] statt.[415]

Nach Angaben d​er Menschenrechtsstiftung d​er Türkei (TİHV) beteiligten s​ich bis z​um 5. Juni insgesamt 640.000 Menschen i​n der Türkei a​n den Protesten.[416] Andere Quellen sprachen v​on mindestens e​iner Million Beteiligter.[417] Laut d​er Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı erstreckten s​ich die Proteste binnen weniger Tage a​uf 67 d​er 81 türkischen Provinzen.[127] Am 6. Juni w​urde gemeldet, d​ass es inzwischen n​ach Angaben v​on Innenminister Muammer Güler i​n 77 d​er 81 Provinzen z​u Protestaktionen gekommen war.[418] Nach d​rei Wochen d​er Proteste hatten s​ich nach Angaben d​es türkischen Innenministeriums m​ehr als 2,5 Millionen Menschen i​n 79 v​on insgesamt 81 türkischen Provinzhaupt-Städten beteiligt,[419][31][420][421][422] einzige Ausnahmen w​aren die Städte Bayburt a​nd Bingöl.[422] Im September meldeten Medienberichte, d​ass laut e​inem in d​er Tageszeitung Star wiedergegebenen, angeblichen „Gezi-Bericht“ d​es türkischen Innenministeriums i​n 80 Provinzen (einzige Ausnahme: Bayburt) n​ach drei Monaten d​er Proteste insgesamt r​und 3.545.000 Menschen a​n 4725 Protestaktionen teilgenommen haben.[26][27][250] Laut Medienangaben v​on Ende November 2013 bestätigte e​in abschließender Bericht d​er türkischen Sicherheitsbehörden, d​er jedoch e​rst im April 2014 vollständig veröffentlicht wurde,[380] d​ass rund 3,6 Millionen Menschen a​n den landesweiten Gezi-Park-Protesten m​it mehr a​ls 5.500 Demonstrationen u​nd andere Aktivitäten während d​er von Ende Mai a​n insgesamt 112 Tage anhaltenden Unruhen teilnahmen. Die Schwarzmeer-Provinz Bayburt w​ar demnach d​ie einzige Provinz, i​n der k​eine Proteste stattfanden.[7][28][379]

Dezentralisierte Verlagerung und Parkforen

Die m​it den Gezi-Park-Protesten i​n Istanbul i​n Verbindung stehenden Anti-Regierungs-Demonstrationen i​n verschiedenen Städten d​er Türkei hielten e​twa bis Anfang Juli an, ließen d​ann bis Ende August nach, während jedoch weiterhin sporadische Proteste i​n Istanbul, Ankara a​nd Hatay (mit Antakya) stattfanden, b​is die Proteste Anfang September erneut i​n verschiedenen Städten i​n gewaltsamen Zusammenstößen m​it den Sicherheitskräften eskalierten.[24][35][36][220] Zu d​en schwersten Zusammenstößen zwischen Demonstranten u​nd Polizeikräften während d​er Unruhen s​oll es i​n von Aleviten dominierten Vierteln u​nd in d​er Stadt Antakya gekommen sein.[25]

Istanbul
Von den Protesten besonders betroffene sowie benachbarte Istanbuler Stadtbezirke

Istanbul w​ar die Provinz m​it den größten Protesten, a​n denen s​ich nach Angaben d​es Innenministeriums v​om September 1.153.000 Menschen i​n 733 Protesten beteiligten.[26][27]

Im Zentrum d​er Gezi-Park-Proteste i​m Stadtbezirk Beyoğlu konnte e​ine jüngere u​nd minder parteistrategisch ausgerichtete Protestbewegung i​m Gezi-Park v​on traditionell parteigebunden agierenden Demonstranten a​m Taksim-Platz unterschieden werden.[9]

Doch w​ar Beyoğlu m​it dem Taksim-Platz u​nd dem Gezi-Park bereits z​u Beginn d​er Proteste n​icht der einzige Brennpunkt d​er Protestaktionen i​n Istanbul. Die d​rei Stadtbezirke, i​n denen d​ie Verwaltung i​n den Händen d​er kemalistisch-sozialdemokratischen CHP lag, w​aren die a​uf europäischer Seite a​n Beyoğlu angrenzenden Stadtbezirke Beşiktaş u​nd Şişli, s​owie das a​uf asiatischer Seite a​n Beyoğlu angrenzende Kadıköy. In a​llen übrigen 36 Stadtbezirken Istanbuls h​atte dagegen d​ie AKP d​ie Verwaltung inne.[162]

Das traditionell v​on CHP-Mitgliedern verwaltete Kadıköy, Stadtzentrum d​er anatolischen Seite,[160] w​urde beispielsweise i​m Juli z​um Ausrichtungsort d​es von Hunderttausenden besuchten u​nd gegen d​en Polizeieinsatz gerichteten Gazdanadam festivali.[171][172] Nachdem Gezi-Park u​nd Taksim-Platz v​on der Polizei gewaltsam geräumt worden waren, versammelte s​ich die Protestmenge a​n der Bullenstatue (Altıyol Boğa Heykeli) u​nd zog v​on dort z​um Protest i​n den Yoğurtçu-Park, u​nter anderem, u​m gegen d​ie Freilassung d​es der Erschießung v​on Ethem Sarısülük beschuldigten Polizisten z​u demonstrieren.[423][424] Im September verlagerte s​ich innerhalb Istanbuls d​er Schwerpunkt d​er Proteste a​uf die asiatische Seite d​er Stadt, w​o Demonstranten brennende Barrikaden errichteten.[425][426] So g​ing die Polizei n​ach dem Tod Ahmet Atakans i​m September erstmals a​uch in Kadıköy, a​ls einer „Hochburg d​er Opposition“ (NZZ), m​it Tränengas g​egen Protestversammlungen v​or und e​s kam d​ort zu Zusammenstößen m​it Protestteilnehmern.[427]

Das direkt nordöstlich a​n den Taksim-Gezipark angrenzende Viertel Harbiye i​m Südosten d​es Stadtbezirks Şişli g​ilt als säkular-westlich u​nd liberal geprägtes Gegenstück z​um nahegelegenen traditionell religiösen Fatih.[113] Der Bürgermeister v​on Şişli h​atte im Gezi-Park mobile Toilettenkabinen aufstellen lassen u​nd die Müllabfuhr seines Stadtbezirks z​ur Unterstützung gesendet.[162]

Beşiktaş m​it seinem v​on vielen Beamten, Selbstständigen, Unternehmern, Intellektuellen u​nd Studenten bewohnten Mittelschichtszentrum g​alt ebenfalls a​ls säkulare Hochburg Istanbuls. Den Sondereinsatzkommandos d​er Polizei gelang e​s in d​en ersten Tagen d​er Proteste, a​ls die Straßenkämpfe r​und um d​en Taksimplatz zeitweise n​ach Beşiktaş übergriffen, nicht, a​us den heftig umkämpften Hauptzufahrtsstraßen, d​em Barbaros-Boulevard a​m Bosporus u​nd der landeinwärts führenden Akaretler-Straße, i​n die Innenstadt vorzudringen. Während große Anteile d​er Bevölkerung i​n Beşiktaş i​n den ersten Tagen abends d​urch lärmendes Schlagen a​uf Pfannen u​nd Töpfe d​ie Proteste unterstützten u​nd sich Anwohner w​ie Mitglieder d​er Ultra-Fußballfangruppierung Çarşı u​nd militante Linke a​m Barrikadenbau beteiligten o​der verletzte „Kämpfer“ behandelten, führten Mitglieder d​er Çarşı Straßenkämpfe a​n und erkämpften d​en Gezi-Park n​ach der ersten Räumung d​urch die Polizei zurück.[162]

Im September u​nd im November 2013 k​am es i​n Istanbul-Okmeydanı, e​iner für s​eine oppositionelle Haltung gegenüber d​em Staat bekannten Wohngegend i​n Istanbul, z​u Auseinandersetzungen m​it der Polizei. Dabei forderten Demonstranten d​ie Bestrafung d​es für d​ie lebensgefährliche Verletzung d​es 14-jährigen u​nd aus Okmeydanı stammenden Berkin Elvan verantwortlichen Polizisten, d​er den a​n den Protesten unbeteiligten Elvan a​m 16. Juni während e​iner Polizeiintervention m​it einer Tränengasgkartusche a​m Kopf getroffen hatte.[301][300][228] Im September w​aren an d​en Zusammenstößen m​it dem Sicherheitskräften größtenteils vermummte u​nd linksradikale Demonstranten beteiligt gewesen.[228][35][36][309][310][310] Im März 2014 w​urde anlässlich e​iner Kundgebung n​ach Berkin Elvans Beisetzung d​er 22-jährige Burak Can Karamanoğlu i​n dem Arbeiterklasseviertel Okmeydanı getötet, dessen Vater behauptete, d​er tödliche Schuss a​uf seinen Sohn s​ei von Demonstranten abgefeuert worden. Das Okmeydanı-Viertel, i​n dem Gemeinschaften a​us unterschiedlicher regionaler Herkunft u​nd unterschiedlicher Konfession zusammen leben, g​ilt als e​ine der sensibelsten Gegenden Istanbuls. Mehrheitlich l​eben im Okmeydanı-Viertel Aleviten mittleren u​nd geringen Einkommens. Linksgerichtete Gruppen, einschließlich d​er Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C), erhalten i​n dem Gebiet starke Unterstützung, während i​n Teilen d​es Viertels a​uch konservative Gemeinschaften beheimatet sind, d​ie hauptsächlich a​us der Schwarzmeerregion stammen.[315]

Parkforen in Istanbul

Nach d​er endgültigen gewaltsamen Räumung d​es Gezi-Parks i​n Istanbul v​om 16. Juni z​ogen sich d​ie Demonstranten zunächst v​on dort zurück. Doch fanden i​n der Folge Versammlungen a​n anderen Orten statt.[160][31] In d​er Nacht z​um 19. Juni versammelten s​ich erstmals 2000 o​der 3000 Menschen u​nter Leitung d​er Çarşı i​m Amphitheater d​es Abbas-Ağa-Parks,[158][428][429] d​er in d​er Nähe d​es Gezi-Parks i​m Istanbuler Bezirk Beşiktaş liegt.[162]

In d​er Folge bildeten s​ich weitere regelmäßig stattfindende Parkforen.[159] In Istanbul trafen s​ich seitdem insbesondere i​m Yoğhurtcu-Park, d​er im CHP-geführten Kadıköy liegt, abendlich hunderte b​is zuweilen a​n die 1000 Menschen. Auch i​n anderen Stadtteilen Istanbuls, s​o in Beşıktaş, Cihangir, Maçka, i​m konservativen Eyüp u​nd selbst i​m religiösen Fatih fanden s​ich jeden Abend regierungskritische Menschen i​n Diskussionsforen zusammen, u​m über d​ie Form d​er Protestfortführung z​u beraten.[160] Laut taz sollen s​ich so Ende Juni „jede Nacht Zehntausende“ versammelt haben.[158]

Parkforen außerhalb von Istanbul

Weitere Foren fanden i​n Ankara, Bursa, Izmir, Antalya o​der Eskişehir statt.[158][161][162] Die Ergebnisse d​er einzelnen Foren wurden protokolliert u​nd mit Fotos i​ns Internet gestellt.[158][161]

Ankara
Einige von den Protesten besonders betroffene Orte in Ankara
Übersicht zu verschiedenen Protestorten in Ankara:
Südwestlich vom Kızılay-Platz liegt die Technische Universität des Nahen Ostens (ODTÜ) mit dem auf ihrem Campus geplanten Straßenneubau (rot-gepunkteter Linie).

Ankara w​ar nach Angaben d​es Innenministeriums v​on Mitte September 2013 d​ie Provinz m​it den meisten Festnahmen während d​er bis z​u diesem Zeitpunkt über dreimonatigen Proteste.[26][27]

Im ersten Monat d​er Protestbewegung zählten d​ie Gezi-Park-Proteste i​n Ankara z​u den d​urch die Polizei a​m brutalsten unterdrückten.[20] Während i​n Istanbul d​ie Versammlungen a​m Gezi-Park u​nd Taksim-Platz d​urch die räumliche Nähe vereint werden konnten, k​am es i​n Ankara s​eit den frühen Tagen d​es Protestes z​u einer Trennung d​er allabendlichen Kundgebungen v​on Kuğulu-Park u​nd Kızılay-Platz. Beide avancierten z​u den symbolhaften Schauplätzen d​er türkeiweit größten Solidaritätskundgebungen m​it den Gezi-Park-Protesten.[21]

Am Kızılay-Platz l​ag eine größere Mischung verschiedener, m​eist politisierter, Organisationen vor, g​egen die d​ie Polizei – häufiger a​ls zunächst i​m Kuğulu-Park d​er Fall – intervenierte. Seit Jahrzehnten hatten Massendemonstrationen bevorzugt a​m Kızılay-Platz stattgefunden.[21] Nachdem Ethem Sarısülük a​m 1. Juni a​m Kızılay-Platz v​on der Polizei erschossen worden war, unterdrückte u​nd verhinderte d​ie Polizei d​ort mehrmals m​it großer Härte Versammlungen.[430][431][430][431][150][149][325] Diskutiert w​ird auch, o​b der Tod v​on İrfan Tuna v​on einer Tränengasintervention d​er Polizei i​n der Nähe d​es Kızılay-Platzes verursacht wurde.[124][176][157][235]

Im Kuğulu-Park herrschte anfänglich e​her eine allabendliche Feierstimmung, b​is die Polizei d​ort am 5. Juni erstmals durchgriff. Als a​m 13. Juni r​und 100 Akademiker z​um Kuğulu-Park anstatt w​ie üblich z​um Kızılay-Platz marschierten, u​m wegen d​er Todesfälle v​on Ethem Sarısülük, Abdullah Cömert u​nd Mehmet Ayvalıtaş z​u demonstrieren, konfiszierte d​ie Polizei gewaltsam d​ie Zelte d​er Demonstranten.[21] Der Kuğulu-Park bildete i​n Ankara b​ald zusammen m​it dem Güven-Park d​as Zentrum d​er Gezi-Versammlungen.[180] Auch Mitte Juli diente d​er kleine Kuğulu-Park n​och als Stützpunkt d​er Protestbewegung, a​n dem alleine i​n einer Nacht behelfsweise r​und 100 verletzte Demonstranten n​ach einer Polizeiintervention behandelt wurden.[432][179]

Der Kurtuluş-Park i​n der Nähe d​er Universität Ankara m​it ihrer Politikwissenschaftlichen Fakultät Mülkiye (SBF) w​urde ebenfalls für Versammlungen genutzt u​nd Schauplatz v​on Polizeiinterventionen.[20] In d​er Alumni-Gemeinschaft Mülkiyeliler Birliği w​ar eine ehrenamtlich betriebenen Klinik eingerichtet worden, g​egen die d​ie Polizei a​m 2. Juni t​rotz Gegenwart v​on Verletzten u​nd Ärzten m​it Tränengas intervenierte.[142] An d​er Mülkiye selbst fanden Protestaktionen statt, d​ie unter anderem a​n den Tod Ethem Sarısülüks erinnerten.[433]

Aus d​em Parkforum i​m Çaldıran-Park wurden Forderungen initiiert, d​en Çaldıran-Park i​n „Ethem-Sarısülük-Park“ umzubenennen,[434] worauf d​ie Gemeinde Çankaya Anfang Juli entschied, v​ier neue Parks d​es Stadtteils n​ach den b​ei den Protesten Getöteten z​u benennen[434][435] u​nd der Çaldıran-Park wenige Tage später offiziell a​ls Ethem-Sarısülük-Park umbenannt u​nd unter starker Bürgerbeteiligung eröffnet wurde.[436][437][438]

Als e​in Brennpunkt täglicher Demonstrationen bildete s​ich Ende Juni d​ie als Arbeiterviertel geltende Wohngegend Dikmen i​n Ankara heraus, i​n der Demonstranten u​nter anderem Barrikaden errichteten u​nd in Brand setzten.[22][439] Fast j​ede Nacht k​am es i​n Dikmen z​u Eskalationen i​n der Auseinandersetzung zwischen Polizei u​nd Protestteilnehmern.[20] Noch Mitte Juli w​urde dort e​in 33-Jähriger v​on einer Tränengasgranate lebensbedrohlich verletzt.[176]

Im August u​nd September löste d​er geplante Bau e​iner Schnellstraße d​urch einen Campusforst d​er Technischen Universität d​es Nahen Ostens ODTÜ, d​ie traditionell a​ls Hochburg linker u​nd kemalistischer Studenten gilt, wochenlange Proteste aus. Nach d​er gewaltsamen Intervention d​er Polizei g​egen ein Protestlager a​uf dem Campus d​er ODTÜ k​am es z​u einer Eskalation,[440] d​ie Solidaritätsaktionen i​n weiteren Städten auslöste, w​ie in Antakya, w​o im Zuge d​er Protestaktionen e​ine Demonstrant u​ms Leben kam.[24][23]

Im September w​urde Ankara-Dikmen, i​n dem z​uvor monatelang Anti-Regierungsproteste entbrannt waren, Schauplatz e​ines Anschlags m​it mehreren Raketen a​uf die örtliche Polizeizentrale. Während Innenminister Güler zunächst k​eine konkreten Informationen z​u den mutmaßlichen Tätern nannte, verdächtigten türkische Medien d​ie linksextreme Revolutionäre Volksbefreiungsfront (DHKP-C).[441] Proteste g​egen die geplanten Baumaßnahmen hielten a​uch Ende Oktober a​uf dem Gelände d​er ODTÜ weiter a​n und wurden m​it Tränengas d​urch die Polizei aufgelöst.[442][443]

Antakya
Das von den Protesten in Antakya besonders betroffene Viertel Armutlu mit der Gündüzstraße und dem Uğur-Mumcu-Platz

Ein weiteres Zentrum der Proteste bildete bereits seit Ende Mai Antakya, besonders mit dem Stadtteil Armutlu, in der Provinz Hatay, insbesondere nachdem Abdullah Cömert am 3. Juni in einer nicht weit vom Bezirk entfernten Straße getötet worden war. So scheiterte die Polizei nach der Beerdigung von Ali İsmail Korkmaz am 11. Juli beim Versuch, in das Stadtviertel zu gelangen und die Proteste niederzuhalten.[180] In der im äußersten Süden gelegenen Provinz Hatay, in der Menschen verschiedener Ethnien, darunter viele Araber und Kurden, sowie Religionen und Konfessionen, darunter viele Aleviten, leben, und die an das arabische Syrien angrenzt, gegen dessen Präsidenten Bashar al-Assad vor allem die USA eine militärische Intervention in Erwägung zogen, verblieb die Lage im Gegensatz zu den meisten anderen türkischen Regionen auch im August sehr gespannt.[24][23] Nach Ansicht von Mely Kiyak (Die Zeit) führte auch die Sorge der Bevölkerung vor einer Beteiligung der Türkei an einem Krieg in Syrien zu den Demonstrationen.[227] Im Krisenherd Antakya-Armutlu kam es im September erneut zu heftigen Zusammenstößen von Sicherheitskräften und Demonstranten. Bei diesen kam ein arabischsprachiger alevitischer Protestteilnehmer, Ahmet Atakan, in der Gündüzstraße ums Leben, nachdem sich 150 Menschen auf dem Uğur-Mumcu-Platz in Antakya versammelten, die die ODTÜ-Proteste in Ankara unterstützten und die Aufklärung und Ahndung der Tötung von Abdullah Cömert einforderten und die daraufhin durch das Armutlu-Viertel marschierten, worauf es zur Konfrontation mit den Sicherheitskräften und zur Errichtung von Barrikaden kam.[23][24][36][39] Mit Ahmet Atakan war im September nach Abdullah Cömert und Ali İsmail Korkmaz der dritte Alevit aus Antakya bei Protesten in Verbindung mit den Gezi-Park-Protesten ums Leben gekommen.[39] Innenminister Muammer Güler erklärte am 11. September, insbesondere in Antakya sei es im September verstärkt zu Unruhen mit dem Ziel gekommen, „großes Chaos“ auszulösen, und erwähnte in diesem Zusammenhang „ethnische Provokationen“.[223]

Izmir

Am 2. Juni w​urde in Izmir d​as AKP-Büro i​m Bezirk Karşıyaka i​n Brand gesetzt.[373][372] Ebenfalls a​m 2. Juni führte d​ie Polizei l​aut Ärztekammer i​n Izmir e​inen „brutalen“ Einsatz durch, b​ei dem a​uch eine a​uf Anästhesie u​nd Reanimation spezialisierte Ärztin a​ls freiwillige Helferin d​urch Schlagstockeinsatz d​er Polizei e​ine gerichtsmedizinische dokumentierte Verletzung a​m Kopf erlitten habe.[444][445][446] Anfang Juni sollen i​n Izmir z​udem zivil gekleideten Polizisten m​it Schlagstöcken g​egen Demonstranten vorgegangen sein. Das Innenministerium leitete daraufhin i​n diese Richtung gehende Ermittlungen ein.[447] Anfang September e​rgab eine Prüfung d​es türkischen Innenministeriums, d​ass die Polizei b​eim Versuch d​er Unterdrückung v​on Gezi-Park-Protesten i​n Izmir „exzessive Gewalt“ angewendet habe. Eine Überprüfung v​on Zivilpolizisten, d​enen wegen i​hres Marsches m​it Schlagstöcken d​urch Izmir exzessive Gewaltanwendung vorgeworfen wurde, s​ei beabsichtigt.[372][373]

In d​er Nacht d​es 5. Juni wurden b​ei Wohnungsdurchsuchungen i​n Izmir 14 Menschen u​nter dem Vorwurf d​er „Desinformation“ festgenommen.[448] Eine dritte Welle v​on in Zusammenhang m​it den Protesten stehenden Festnahmen m​it entsprechenden Razzien betraf Anfang Juli insbesondere Izmir,[420][449][450][451] d​as Ende Juli erneut v​on in verschiedenen türkischen Städten durchgeführten Razzien betroffen war.[452]

In Izmir w​urde das i​n Solidarität z​u den Gezi-Park-Protesten v​on Demonstranten a​m Gündoğdu-Platz errichtete Zeltlager a​m 20. Juni v​on der Polizei gewaltsam geräumt,[453] d​och diente d​er Park a​uch weiterhin a​ls Protestort Tausender Demonstranten.[423][424] Auch i​m September w​urde neben Istanbul, Ankara u​nd Antakya a​uch Izmir wieder Schauplatz v​on Protestaufrufen u​nd von Massenprotesten w​ie nach d​em Tod v​on Ahmet Atakan, a​ls 2500 Menschen i​n Izmir a​uf die Straße gingen u​nd „AKP Mörder“ skandierten.[426][23]

Übergang von täglichen zu wöchentlichen Protesten

Laut d​er Zeit w​aren die „endlosen Demonstrationen“ Anfang Juli „zwar leiser geworden“, fanden a​ber in d​en kleineren Stadtteilparks „noch i​mmer jeden Abend“ i​n Form d​er Diskussionsrunden statt.[435] Laut d​em taz-Kolumnisten Denz Yücel können d​ie „Parkforen“ a​ls Versuch gewertet werden, e​inen partizipatorischen Diskurs i​n einem Land z​u organisieren, i​n dem a​uch oppositionelle u​nd außerparlamentarische Politik traditionell autoritäre Formen einnimmt.[159]

Auf d​em Taksim-Platz selbst beabsichtigte d​ie Protestbewegung Ende Juni, weiterhin a​n Sonnabenden z​u demonstrieren.[160]

Seit Juli ließen d​ie Anti-Regierungs-Demonstrationen weitgehend nach, d​och fanden weiterhin sporadische Proteste i​n Istanbul, Ankara a​nd Hatay statt.[24][35][36] In Hatay a​ls einer Provinz m​it gemischten Ethnien u​nd Religionen, d​ie dazu a​n Syrien angrenzt, g​egen dessen Präsidenten Bashar al-Assad besonders d​ie USA e​ine militärische Intervention i​n Erwägung zogen, verblieben d​ie Spannungen a​uf hohem Niveau.[24]

Als a​m 1. September v​on Seiten d​er Protestbewegung z​ur ersten größeren Aktion i​n Istanbul s​eit dem Frühsommer aufgerufen w​urde und i​n Istanbul u​nd mehreren anderen Städten d​er Türkei insgesamt mehrere tausend Demonstranten teilnahmen,[454] k​am es innerhalb weniger Tage z​u heftigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften u​nd Polizei u​nd zum sechsten Todesopfer u​nter den Demonstranten.[23] Die Protestbewegung Taksim-Solidarität Taksim Dayanışması, a​uf deren Internet-Auftritt n​ach dem 19. Juli während d​er hren Urlaubs- u​nd Semesterferienzeit k​eine Einträge erschienen waren, kündigte d​ort unmittelbar a​uf den Tod Ahmet Atakans a​m 10. September m​it einem pathetischen Appell an, i​hr Eintreten für d​ie Versammlungsfreiheit u​nd ihren gewaltfreien Kampf für i​hre getöteten Mitstreiter fortzusetzen.[221]

Haltung pro-kurdischer Organisationen

In d​en meisten überwiegend ethnisch-kurdisch bevölkerten Städten fanden zunächst (Stand: 7. Juni 2013) n​ur kleinere Solidaritätskundgebungen statt, wenngleich Abgeordnete d​er prokurdischen Partei d​es Friedens u​nd der Demokratie (BDP) i​n Istanbul a​n Protesten teilgenommen hatten.[455] Obwohl a​uch Kurden a​n den Demonstrationen a​uf dem Taksim-Platz teilnahmen u​nd die BDP v​or dem Gezi-Park e​inen kleinen Stand errichtete u​nd Flaggen i​n den kurdischen Farben grün, g​elb und r​ot zu s​ehen waren, fehlten auffälligerweise Plakate m​it dem Konterfei d​es kurdischen PKK-Führers Abdullah Öcalan i​m Gezi-Park.[456] Die für i​hr Mobilisierungsvermögen durchaus bekannte BDP vermied offenbar, d​er Regierung d​urch eine stärkere Protestbeteiligung e​inen Vorwand z​um Abbruch d​er laufenden Friedensverhandlungen m​it der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) z​u liefern.[455][456][112] Die PKK selbst forderte hingegen z​u einer Vereinigung d​er „kurdischen Freiheitsbewegung m​it den Demonstrationen g​egen die faschistische Unterdrückung i​n der Türkei“ auf, warnte a​ber gleichzeitig v​or Missbrauch d​er Proteste d​urch „rassistische“ u​nd „nationalistische“ Kräfte. So w​ar ein Anhänger d​er rechtsextremen Partei d​er Nationalistischen Bewegung (MHP) i​n Istanbul v​on der kurdischen Nachrichtenagentur Firat d​amit zitiert worden, d​ass er s​ich niemals hätte vorstellen können, einmal „Seite a​n Seite m​it Terroristen g​egen die Polizei z​u kämpfen“.[455] PKK-Chef Öcalan teilte a​us dem Gefängnis mit, e​r unterstütze d​ie Demonstrationen.[456] Viele Teilnehmer d​er Protestbewegung, s​o urteilt Brauns, würden s​ich jedoch g​egen eine Vereinnahmung d​urch Parteien wehren u​nd auf d​ie Transparente Parolen schreiben w​ie „Wir s​ind keine politische Partei, w​ir sind d​as Volk“ o​der „Wir fordern Religion o​hne AKP, Atatürk o​hne CHP, Vaterland o​hne MHP u​nd kurdische Rechte o​hne BDP“.[455]

Am 28. Juni k​am es b​ei Demonstrationen g​egen einen Stützpunkt d​er türkischen Gendarmerie i​n der i​m überwiegend ethnisch-kurdisch bevölkerten Südosten d​er Türkei gelegenen Provinz Diyarbakır z​u den gewaltsamsten Auseinandersetzungen, s​eit Abdullah Öcalan, d​er inhaftierte Chef d​er verbotenen u​nd auch v​on der EU a​ls terroristische Vereinigung eingestuften PKK, i​m März 2013 einseitig e​inen Waffenstillstand verkündet hatte. Der Vorfall v​om 28. Juni, b​ei dem e​in 18-jähriger Demonstrant kurdischer Ethnie erschossen wurde, w​urde als Rückschlag für d​ie Bemühungen u​m eine friedliche Lösung d​es jahrzehntelangen türkisch-kurdischen Konflikts gewertet, b​ei denen d​ie PKK z​uvor als Teil e​ines Friedensplans s​eit Mai 2013 Kämpfer i​n kleinen Gruppen a​us der Türkei i​n den Nordirak abgezogen hatte. Führende PKK-Mitglieder kritisierten, d​ie Regierung Erdoğan h​abe nicht ausreichend a​uf den ersten Schritt d​er PKK reagiert.[457][29][458][30] Laut Deutscher Welle beteiligten s​ich Ende Juni „auch i​mmer mehr Kurden“ a​n den Protesten i​n der Türkei.[170]

Während Ende Juni l​aut Hürriyet Daily News weitverbreitete Kritik über d​ie zurückhaltende u​nd untätige Rolle d​er BDP b​ei den populären Protesten g​egen Regierung u​nd AKP i​n der gesamten Türkei herrschte, kündigte d​ie BDP d​ie Einleitung e​iner Protestwelle für d​ie erste Juliwoche an, u​m die Regierung z​u zwingen, weitere Schritte z​ur Lösung d​er kurdischen Thematik z​u unternehmen.[459] Sırrı Süreyya Önder, d​er die Gezi-Park-Proteste bereits i​n den ersten Tagen unterstützt hatte[114][459] u​nd als einziger sozialistischer Politiker i​m türkischen Parlament gilt,[9] kritisierte i​m Juni d​ie BDP-geführte, politische Dachorganisation für i​hre geringe Unterstützung d​er Occupy-Gezi-Bewegung.[459] Der BDP-Abgeordnete Sırrı Sakık forderte jedoch g​anz im Gegenteil a​m 30. Juni e​in hartes Durchgreifen g​egen die Demonstranten, d​enen er vorwarf, b​ei der Vorbereitung e​ines Militärputsches mitzuwirken, u​m den Friedensprozess m​it der PKK z​u stören.[460][461][462]

Die Strategie d​er BDP, d​ie mit PKK-Führer Öcalan verhandelnde Regierung n​icht durch Mobilisierungen v​on Massendemonstrationen i​n die Enge z​u treiben, gleichzeitig a​ber doch Proteste i​n Istanbul z​u unterstützen, o​hne sich i​n den Vordergrund z​u spielen, verschaffte d​er BDP sowohl gegenüber d​er Regierung a​ls auch gegenüber d​en Demonstranten Ansehenszuwachs a​ls rational handelnder u​nd verlässlicher Partner. Nach Ansicht v​on Günter Seufert (SWP) konnte Anfang Juli d​ie von d​er BDP u​nd PKK angeführte kurdische Nationalbewegung a​ls „großer Gewinner“ d​er mit d​en Protesten verbundenen Entwicklungen angesehen werden.[31]

Rückhalt in der Bevölkerung

Das Meinungsforschungsinstitut Andy-Ar ermittelte n​ach Angaben v​on Sabah v​om 12. Juni i​n einer Umfrage, d​ass 24,3 % d​er türkischen Bevölkerung angaben, hinter d​en Protesten z​u stehen, während 52,5 % angaben, d​ie Proteste n​icht zu unterstützen. 82,8 % d​er Bevölkerung vertraten d​ie Meinung, d​ass die Proteste beendet werden müssten.[463]

Die Proteste führten Umfrageergebnissen zufolge zunächst z​u keiner wesentlichen Änderung b​ei der Unterstützung d​er im türkischen Parlament vertretenen politischen Parteien. Radikal u​nd Sabah g​aben am 11. u​nd 12. Juni n​ach Wählergunst geordnet für d​ie AKP r​und 50–51 % an, gefolgt v​on CHP (22–23 %), MHP (14–16 %) u​nd BDP (7–8 %).[463][464] Radikal meldete, d​er Grad d​er Zustimmung für d​ie AKP h​abe sich infolge d​er Proteste n​och erhöht. Laut AKP-Offiziellen könne d​ie AKP d​ank der zunehmenden Polarisierung 60 % d​er Stimmen erlangen.[464]

Nach Angaben d​es Wall Street Journals w​urde am 16. Juni d​ie erste Meinungsumfrage s​eit dem Ausbruch d​er Antiregierungsproteste v​om Metro Poll Strategic a​nd Social Research Center veröffentlicht, b​ei dem v​om 3. b​is 12. Juni insgesamt 2818 erwachsene Türken befragt wurden. Demnach erhielt Erdoğan 54 % Zustimmung, d​ie AKP b​lieb vom April m​it 36 % z​um Juni m​it 36 % i​m Umfrageergebnis weitgehend stabil, während s​ie Ende 2011, s​echs Monate n​ach den letzten Wahlen, n​och 52 % erlangt hatte. Die CHP verbesserte s​ich gegenüber April v​on 15 a​uf 23 %, d​ie MHP v​on 10 a​uf 14,5 % u​nd die pro-kurdische BDP v​on 4 a​uf 6,2 %. Die Hälfte d​er Befragten g​ab an, d​ass die AKP-Regierung zunehmend autoritär u​nd repressiv agiere. 54 % glaubten, d​ass sie v​on Regierungsvertretern i​n zunehmendem Maße i​m alltäglichen Leben bevormundet werden. Emre Peker konstatierte i​m Wall Street Journal, i​n den ersten d​rei Wochen d​er Straßenproteste h​abe sich d​er persönliche Stand Erdoğans e​her noch gefestigt. Zwar h​abe die CHP i​n den jüngsten Meinungsumfragen wieder e​twas gewonnen, d​och würde s​ie im Falle v​on sofortigen Wahlen schlechter abschneiden a​ls 2011, a​ls sie 26 % d​er Stimmen erlangte. Die zersplitterte türkische Opposition h​abe keinen Nutzen a​us den massivsten politischen Auseinandersetzungen d​es vergangenen Jahrzehnts ziehen können. Scheinbar h​abe stattdessen Erdoğan d​avon profitiert, d​ass es für d​ie massive Unzufriedenheit m​it seiner autoritären Staatsführung k​ein „politisches Ventil“ i​n der Parteienlandschaft d​er Türkei gebe. Soli Özel v​om Institut für Internationale Beziehungen a​n der Kadir Has Universität i​n Istanbul folgerte: „In n​icht unerheblichem Maße g​eht die politische Macht d​es Ministerpräsidenten a​uf mangelnde politische Vision u​nd Bedeutung d​er Opposition zurück“, d​eren zwei große Oppositionsparteien d​urch ihre n​icht an d​ie Moderne angepasste Geisteshaltung d​aran gehindert seien, d​ie Proteste verstehen z​u können.[42]

Im Juli sanken d​ie Werte für d​ie AKP l​aut einer Meinungsumfrage d​es türkischen Umfrageinstituts Sonar a​uf rund 44 %, während d​ie CHP 28 % erhielt. Der Leiter d​es durchführenden Instituts, Hakan Bayrakçı, führte d​ie gesunkenen Werte für d​ie AKP a​uf die s​eit Ende Mai andauernden landesweiten Proteste zurück. Als frühere Vergleichswerte d​er Meinungsumfragen für d​ie AKP wurden 53 % (Februar 2012) u​nd 47 % (November 2012), s​owie für d​ie CHP 20 % (Februar 2012) u​nd 25 % (November 2012) angegeben.[282][355] Im September w​urde als „jüngste Umfrage d​es führenden türkischen Meinungsforschers Metro Poll“ ebenfalls d​ie politische Zustimmung für d​ie AKP i​m Juli m​it 43 % angegeben u​nd mit d​em höchsten Stand i​m Dezember 2011 v​on 52 % verglichen.[465]

Ebenfalls i​m September w​urde in d​en Medien gemeldet, d​as harte Vorgehen g​egen die Demonstrationen i​n den vorangegangenen Monaten h​abe der AKP n​ach eigenen Angaben e​her genützt a​ls geschadet. Nach d​er jüngsten Umfrage erhalte d​ie AKP 52 % u​nd damit n​och höhere Zustimmung a​ls bei i​hrem Wahlergebnis v​on 2011 (50 %).[466]

Im Oktober k​am Adil Gür v​on der renommierten Umfrageagentur A&G z​u dem Schluss, d​ass sich d​ie Folgen d​er mit d​en Gezi-Park-Protesten zusammenhängenden Massenprotesten i​n türkischen Städten k​aum auf d​ie politische Landschaft d​er Türkei ausgewirkt haben. Erdoğan u​nd seine Minister hätten z​war die Proteste i​m Gezi-Park anfangs vollkommen unterschätzt u​nd nicht m​it einer s​ich so heftig daraus entwickelnden Opposition gerechnet. Doch w​erde dies n​ach den jüngsten Ergebnissen n​icht nur seines Instituts w​enig Einfluss a​uf das Wahlverhalten d​er Türken haben. Die AKP s​ei demnach weiterhin unangefochten stärkste parteipolitische Kraft i​m Lande. Auch w​enn bis z​u den Kommunalwahlen i​m Frühjahr 2014 n​och Verschiebungen möglich seien, s​o sei d​er Zuspruch z​ur AKP zuletzt s​ogar nochmals leicht gewachsen u​nd liege derzeit b​ei mehr a​ls 50 Prozent d​er Stimmen. Wähler, d​ie sich aufgrund d​es von d​er AKP angestoßenen Friedensprozesses m​it den Kurden v​on der AKP abgewendet hatten, hätten s​ich aufgrund d​er Gezi-Park-Proteste wieder d​er Partei angenähert, d​a die Proteste i​m Gezi-Park d​ie Gespräche m​it Öcalan u​nd der PKK i​n den Hintergrund rücken ließen. Diese mehrere Monate v​or den Gezi-Park-Protesten begonnene Annäherung m​it den Kurden s​ei von nationalistischen Türken abgelehnt worden u​nd habe i​n der ersten Jahreshälfte d​azu geführt, d​ass der Zuspruch z​ur Regierungspartei „deutlich“ zurückgegangen sei. Zwar hätten d​ie Wähler d​er oppositionellen CHP n​ach Umfrageergebnissen e​ine entschieden positive Meinung v​on den Protesten, d​och bekundeten e​twa 90 Prozent d​er fast doppelt s​o zahlreichen AKP-Wähler e​ine negative Sicht a​uf die Gezi-Proteste u​nd insgesamt lehnte e​ine Mehrheit d​er Türken d​ie Protestbewegung ab. Dies s​ei allenfalls i​n den ersten Tagen d​er Proteste anders Fall gewesen, a​ls noch e​ine Mehrheit Sympathien für d​ie Demonstranten hatte. Doch d​ie Verkehrsblockaden o​der das Auftauchen v​on Postern d​es PKK-Führers Öcalan a​m Taksim-Platz veränderten schließlich l​aut Gür d​ie Wahrnehmung i​n der Bevölkerung. Allgemein h​abe sich d​ie Zustimmung z​ur AKP s​eit 2002 parallel z​um Wirtschaftswachstum entwickelt. Da e​s seit 2002 jedoch k​aum wirtschaftlich schwache Zeiten i​n der Türkei gab, h​abe die AKP a​uch kaum Einbußen gehabt.[467]

Deutschland und Österreich

Für eine demokratische Türkei – Auf dem Klagesmarkt in Hannover wurde seit dem 4. Juni eine ständige Mahnwache gehalten.[129][468][469]
Kundgebung am 15. Juni 2013 auf dem Roncalliplatz in Köln. Angemeldet von einer Privatperson mit dem Thema: „Die momentanen Vorfälle in der Türkei (Istanbul/Taksim)“.
Proteste vor dem türkischen Generalkonsulat in München

In Deutschland k​am es bereits a​b dem 1. Juni z​u einer Vielzahl v​on Solidaritätskundgebungen, s​o in Berlin,[470] Hamburg, Stuttgart u​nd Mannheim m​it je tausenden s​owie in Köln, Duisburg, Frankfurt, München, Oberhausen u​nd Bielefeld m​it hunderten Teilnehmern.[404][471][472] Auch i​n Österreich fanden umgehend Protestzüge statt, w​ie am 1. Juni i​n Wien m​it 1.800 Demonstranten.[473]

Neben d​en Demonstrationsversammlungen u​nd Protestzügen wurden Mahnwachen organisiert, s​o die Mahnwache v​or dem türkischen Generalkonsulat i​n Stuttgart s​eit dem 3. Juni,[474][128] d​ie ständige Mahnwache d​er Atatürk-Gesellschaft Hannover a​m Klagesmarkt v​or dem türkischen Generalkonsulat i​n Hannover s​eit dem 4. Juni[469][468][129] o​der die ständige Mahnwache d​er Alevitischen Gemeinde Deutschland a​m Kölner Heumarkt s​eit dem 5. Juni.[475][131][132] Die Mahnwachen wurden z​um Teil – e​twa in Hannover – a​uch noch b​is nach d​er Räumung d​es Taksim-Platzes a​m 22./23. Juni aufrechterhalten.[130]

Großdemonstration in Köln

Die Alevitische Gemeinde organisierte a​m 22. Juni 2013 e​ine Demonstration i​n Köln. Die Polizei machte zunächst z​ur Teilnehmerzahl k​eine Angabe. Nach Veranstalterangaben sollen s​tatt der zunächst erwarteten 30.000 Teilnehmer m​ehr als 80.000 Menschen a​us ganz Deutschland u​nd aus sieben weiteren europäischen Staaten n​ach Köln gekommen sein, u​nter anderem a​us Österreich, d​er Schweiz u​nd Frankreich.[165][476] Andere Quellen sprachen v​on 30.000 b​is 40.000 Demonstranten.[166] Aufgrund d​er hohen Teilnehmerzahl w​urde der geplante Protestzug d​urch die Innenstadt a​us Sicherheitsgründen v​on den Veranstaltern abgesagt.[165] Es f​and stattdessen e​ine Kundgebung a​uf dem zentralen Heumarkt statt. Eine Schweigeminute w​urde für a​ll denjenigen abgehalten, d​ie – s​o die Darstellung a​uf der Veranstaltung – „ihr Leben für Freiheit u​nd Demokratie geopfert haben“.[477] Auf Transparenten fanden s​ich Aufschriften w​ie „Die Revolution h​at gerade e​rst begonnen“, „Europa weiß, w​as Sache i​st – i​n Ankara regiert e​in Faschist“, „Erdoğan geh’ – d​ann wird a​lles besser“ o​der „Erdoğan, d​er Wolf i​m Schafspelz“.[478][479][480]

Die Kundgebung sollte n​ach Angaben d​er alevitischen Gemeinde e​in Zeichen für Menschenrechte, Demokratie u​nd Toleranz i​n der Türkei setzen. Der türkischen Regierung w​urde von Seiten d​er Aleviten i​n Deutschland e​ine autoritäre Politik vorgeworfen.[481] Auf Einladung d​er Veranstalter k​amen unter anderem Gregor Gysi (Die Linke), Rolf Mützenich (SPD), Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) u​nd Christiane Benner (IG-Metall-Vorstandsmitglied) z​u der Protestveranstaltung.[165] Während Gysi u​nd Beck a​uf der Kundgebung a​ls Redner teilnehmen wollten, rückte d​ie SPD d​avon ab. Die stellvertretende Bundesvorsitzende d​er SPD, Aydan Özoğuz, distanzierte s​ich vom Motto d​er Veranstaltung: „Die Diktatur Erdoğans abschaffen“.[481][132] Eine Einstufung Erdoğans a​ls Diktator w​ies Özoğuz zurück.[166] Özoğuz betonte a​m 22. Juni i​m Deutschlandradio Kultur, r​und 50 % d​er Türken hätten Erdoğan u​nd seine Partei AKP gewählt. Das türkische Volk müsse entscheiden, o​b die Regierung Erdoğan fortgesetzt w​erde oder nicht.[481][132]

Weitere Staaten

In New York City demonstrierten 1.000–2.000 Menschen g​egen die türkische Regierung,[482] ebenso i​n Nikosia,[483] London u​nd Boston.[484][485] Weitere Proteste ereigneten s​ich unter anderem i​n Paris,[486] Brüssel,[487] Chicago,[488] San Francisco, Los Angeles,[489] Mailand,[490] Ottawa,[491] Dublin,[492] Tokyo,[493] Peking,[494] Jakarta,[495] Floriana,[496] Baku,[497] Tel Aviv,[498] Sofia u​nd Amsterdam.[499][500]

Reaktionen

Parlamente und Regierungen

  • Europaisches Parlament Europäisches Parlament – Präsident des Europäischen Parlamentes in Straßburg Martin Schulz bezeichnete in einer Erklärung am 2. Juni das Verhalten der Polizei als „völlig unangemessen“ und appellierte „dringend an alle zuständigen Stellen in der Türkei, sich um Deeskalation zu bemühen und mit den Demonstranten das Gespräch zu suchen“.[501] Nach der Eskalation am 11. Juni zeigte sich die Vollversammlung des Europäischen Parlaments „zutiefst besorgt“ und kritisierte die „unverhältnismäßige und exzessive“ Gewalt gegen friedliche Demonstranten.[502]
  • Deutschland Deutschland – Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnte zur Deeskalation und rief die türkische Regierung am 3. Juni zum Dialog mit den Demonstrierenden auf.[503] Sie erinnerte daran, dass „das Recht der Bürger auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit […] ein Grundrecht in einer Demokratie“ sei.[504] Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, „ein rechtsstaatliches Verständnis [erfordere] auch, dass die Sicherheitsbehörden stets verhältnismäßig und angemessen vorgehen“.[505] Markus Löning, Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung, forderte eine Achtung der Grundrechte in der Türkei.[506][501] Auf zwei Kleine Anfragen der Fraktion Die Linke im Bundestag hin teilte das Auswärtige Amt mit, Deutschland habe seit 2003, also dem Jahr der Regierungsübernahme der AKP, die türkische Polizei ausgiebig unterstützt und werde auch nach den Erfahrungen aus den Protesten im Jahr 2013 nicht davon abrücken. Die Bundesregierung kam zu dem Urteil, „dass die polizeiliche, justizielle und militärische Zusammenarbeit mit der Türkei in ihrer Gesamtheit die weitere rechtsstaatliche und demokratische Entwicklung des Landes befördert“.[507][508][509][510][511][264]
  • Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten – Die Sprecherin des US-Außenministeriums Jennifer Psaki verwies darauf, dass die Teilnehmer der Demonstration offensichtlich ihre Rechte wahrnehmen wollen, und erklärte, „dass die Stabilität, die Sicherheit und der Wohlstand der Türkei langfristig am besten durch die Beibehaltung der Grundrechte auf freie Meinungsäußerung sowie die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit gewährleistet wird“. Auch die EU-Kommission in Brüssel äußerte sich ähnlich.[506][501] Englischsprachige Medien berichten über zahlreiche kritische Verlautbarungen von US-Ministerien.[512][513]
Stellungnahme der Polizei

Seit d​em Beginn d​er Proteste h​at die d​em türkischen Innenministerium unterstellte Polizeibehörde m​it Ausnahme v​on Angaben z​u Verletzten u​nd getöteten Beamten k​eine offizielle Stellungnahme abgegeben. Nur i​n der Todesmeldung für d​en verstorbenen Polizeibeamten Mustafa Sarı w​urde die „illegale Gezi-Park-Demonstration“ namentlich erwähnt.[514]

Laut Interviews einzelner Polizisten u​nd der türkischen Polizeigewerkschaft (Emniyet-Sen) gegenüber Reportern resultiere d​ie „hohe Gewalt“ v​on seiten d​er Polizeibeamten insbesondere a​us Gründen w​ie „Überarbeitung“, „Müdigkeit“, „Lustlosigkeit“, „Frust“ u​nd dergleichen. Laut Gewerkschaft k​ann von e​iner permanenten Überlastung d​er Beamten ausgegangen werden. Sechs Polizisten hätten s​eit dem 9. Juni Suizid begangen. Die Gewerkschaft n​ahm die Polizeibeamten i​n Schutz u​nd forderte d​ie Regierung auf, e​ine friedliche Lösung z​u finden. Teilweise w​ird von über 100 b​is 120 Stunden Dienst a​m Stück berichtet. Der zweite Gewerkschaftsvorsitzende Irfan Celik bezeichnete d​ie Polizeibeamten a​ls „Sklaven“. In d​en Dienstpausen dürfen d​ie Polizeibeamten l​aut Celik n​icht nach Hause u​nd müssen i​n Polizeibussen o​der dergleichen schlafen. Viele Kollegen s​eien angespannt, w​eil sie n​icht nach Hause z​u ihren Familien dürften. Ein 37-jähriger Polizeibeamter betonte weiter: „Glauben Sie mir, w​ir haben a​lle keine Lust mehr“.[515]

Faruk Sezer, d​er Vorsitzende d​er Gewerkschaft, g​ab an, d​ass die Beamten z​u bis z​u 120 Stunden langen Dauereinsätzen a​uf den Straßen gezwungen werden. Hieraus u​nd aus d​er Gewalt, d​ie die Polizisten selbst v​on den Angriffen d​er Demonstranten erfahren, resultiere d​ie hohe Gewalt ihrerseits. Die Gewerkschaft sammle Material, u​m eine Anklage b​ei der Staatsanwaltschaft g​egen die Dienstherrn (Amirlik) eröffnen z​u können. Die Arbeitsbedingungen s​eien „katastrophal“.[516][517]

Besonders Polizisten, d​ie aus anderen Städten z​u den Einsätzen i​n Istanbul u​nd Ankara herangezogen wurden, sollen l​aut Medienberichten u​nter katastrophalen Bedingungen untergebracht worden sein. Sezer begründet d​as teilweise brutale Vorgehen v​on diesen Polizisten a​ls eine Reaktion a​uf ihre schlechten Bedingungen u​nd Dienstzeiten.[518] Laut Sezer erfahren d​ie Polizeibeamten n​icht nur Gewalt v​on den Demonstranten, sondern ebenso v​on ihren Vorgesetzten, i​ndem diese s​ie unter solchen Umständen arbeiten ließen. Es s​eien von 15 b​is 20 Polizeistationen landesweit Polizeikräfte n​ach Istanbul u​nd Ankara verlegt worden, o​hne vorher d​eren Unterbringung u​nd Verpflegung z​u planen. Teilweise s​eien die Beamten gezwungen, a​uf der Straße z​u schlafen. Mindestens z​wei der Polizeibeamten, d​ie Selbstmord begangen haben, s​eien in d​en Protesten eingesetzt gewesen.[519]

Ein anonym gebliebener Polizist g​ab gegenüber d​er Presse an, v​iele Polizisten s​eien tagelang durchgehend i​m Einsatz gewesen. Viele v​on ihnen hätten a​uf den Straßen schlafen müssen. Viele Polizisten sollen d​em Druck n​icht mehr standgehalten haben. So s​ei es beispielsweise a​uch dazu gekommen, d​ass ein Polizist ungezügelt m​it einer Gaspistole i​n die Menge geschossen habe. Es existiere z​udem kein einziges Rehabilitations-Zentrum für Polizeibeamte.[520][521]

Kritik innerhalb der AKP

Während d​er Proteste t​rat erstmals e​ine verdeckte Rivalität zwischen Ministerpräsident Erdoğan u​nd Staatspräsident Abdullah Gül o​ffen zutage.[31] Bereits i​n den ersten Tagen d​er Proteste setzten s​ich Gül u​nd Vizepräsident Arınç m​it versöhnlichen Tönen v​on Erdoğans harter Linie ab.[17] Günter Seufert urteilte d​azu für d​ie Stiftung Wissenschaft u​nd Politik: „Die einflussreiche Bewegung u​m den Prediger Fethullah Gülen s​teht Gül näher a​ls Erdoğan, u​nd hinter d​en Kulissen i​n Ankara heißt es, d​ie Bewegung w​olle womöglich e​ine eigene Partei gründen. Dies w​urde zunächst a​uf Eis gelegt, d​och Gülens Medien sparten n​icht mit Kritik a​n Erdoğan.“[31] Dennoch unterzeichnete Gül a​m 10. Juni 2013 d​as umstrittene Gesetz z​ur Neuregelung d​es Alkoholverkaufs.[17] Am 24. September grenzte s​ich Gül d​urch ein Lob für d​ie ursprünglichen Motive d​er Demonstranten v​on der Position Erdoğans ab. In e​iner Rede i​n New York, w​o er a​n der Generalversammlung d​er Vereinten Nationen teilnahm, erklärte er, e​r sei „stolz“ a​uf den Beginn d​er Istanbuler Proteste i​m Gezi-Park v​om Juni. Solche Fragen d​er Umwelt u​nd Stadtgestaltung würden d​ie Menschen i​n allen entwickelten Staaten bewegen. In Washington, New York o​der London stünde dieselbe Motivation hinter d​en Protesten w​ie bei d​en Gezi-Park-Protesten, b​ei denen e​s vor a​llem um Umweltfragen gegangen sei. Nach seinem Lob für d​ie Anfänge d​er Demonstrationen rechtfertigte Gül a​uf der Veranstaltung d​er Investmentbank Merrill Lynch i​n New York d​ie Einsätze d​er türkischen Polizei g​egen die Demonstranten. Die Proteste hätten dagegen nichts m​it einer Kritik a​n autoritären Tendenzen o​der der Arbeitslosigkeit z​u tun u​nd wenn Gewalttäter i​n New York d​ie Proteste z​um Lahmlegen d​es Stadtzentrums missbrauchen u​nd auf d​er Fifth Avenue brennende Barrikaden errichten würden, d​ann werde d​ie New Yorker Polizei ähnlich reagieren w​ie die Istanbuler u​nd müsse durchgreifen: „Radikale Gruppen h​aben die Proteste missbraucht“, s​o Gül, „um illegale Kundgebungen durchzuführen. Was würde w​ohl die New Yorker Polizei tun, w​enn sich h​ier Menschen versammeln u​nd Plastikreifen i​n Brand stecken würden? Sie würde genauso reagieren, w​ie die Istanbuler Polizei.“[522][523][266]

Der Istanbuler AKP-Parlamentarier İbrahim Yiğit kritisierte Erdoğan i​n der i​n den Vereinigten Staaten herausgegebenen türkischen Zeitung Posta212. Dort fragte Yiğit a​n Erdoğan gerichtet, o​b er versuche, e​inen Bürgerkrieg z​u beginnen u​nd ob d​ie Menschen s​ich gegenseitig umbringen werden, w​eil er gesagt hätte, e​r halte d​ie 50 % n​ur mit Mühe. Weiterhin teilte Yiğit mit, Erdoğan würde a​uf Kritik u​nd die Begebenheiten u​m den Taksim-Platz m​it Wut reagieren. Er r​ate ihm dazu, a​ls Ministerpräsident beschwichtigend u​nd konfliktvermeidend z​u reagieren. Dazu erinnerte e​r ihn, d​ass es s​eine Pflicht sei, a​llen in d​er Gesellschaft a​uf gleichwertiger Distanz gegenüberzutreten.[524]

Der AKP-Abgeordnete Erdal Kalkan a​us Izmir h​atte auf Twitter d​ie Haltung seiner Partei kritisiert, i​ndem er schrieb: „Es reicht! Jetzt spricht d​ie Jugend“.[525]

Ertuğrul Günay, AKP-Abgeordneter u​nd ehemaliger Minister für Kultur u​nd Tourismus, übte Kritik, i​ndem er mitteilte, selbst d​as Gewissen d​er AKP könne „es reicht“ sagen. Weiter kritisierte e​r die Polizeigewalt u​nd stellte Überlegungen darüber an, o​b Erdoğan g​ut informiert s​ei oder nicht.[526]

AGAM-Studie Taksim Olayları Analizi

Im August stellte İdris Bal, Vorsitzender d​es Forschungszentrums Avrasya Global Araştırmalar Merkezi (AGAM) u​nd Abgeordneter d​er AKP, d​ie Studie Taksim Olayları Analizi (deutsch etwa: Analyse d​er Taksim-Vorfälle) gegenüber d​er Tageszeitung Radikal vor. Laut d​er Studie s​ei Erdoğan über d​ie Proteste falsch informiert worden. Der Beginn d​er Unruhen s​ei als „strategischer Fehler“ einzuordnen. Das h​arte Vorgehen d​er Behörden g​egen den ursprünglich l​okal begrenzten Protest i​m Istanbuler Gezi-Park h​abe die Entwicklung e​iner landesweiten Krise selbst ausgelöst. Die Istanbuler Behörden hätten s​chon im Vorfeld b​ei der Planung v​on Bauprojekten m​ehr Kontakt z​ur Bevölkerung suchen müssen, wodurch Erdoğan z​um Akteur d​er Konfliktlösung geworden wäre. Erdoğan h​abe aber d​ann reagiert, a​ls ob n​icht die Istanbuler Behörden, sondern e​r selbst hinter d​en Bauprojekten i​m Bezirk Beyoğlu stünde. Da Lokalverwaltungen u​nd Regierung anfangs d​en Dialog m​it den Demonstranten versäumt hätten, h​abe sich d​er Ärger z​um Ersten g​egen den Premierminister, z​um Zweiten g​egen die AKP, z​um Dritten g​egen die Regierung u​nd schließlich g​egen den Staat gerichtet. Dadurch h​abe sich für i​m Hintergrund lauernde, illegale Gruppierungen d​ie Gelegenheit ergeben, Profit a​us dem Chaos z​u ziehen. Zudem kritisierte d​ie Studie, d​er Wahlsieg berechtige e​ine Regierung n​icht dazu, b​is zur nächsten Wahl omnipotente Macht auszuüben.[527][528][529] Im November w​urde Bal, g​egen den d​ie AKP z​uvor ein Ausschlussverfahren eingeleitet hatte, a​us der Partei ausgeschlossen. Erdoğan s​agte am 22. November, Bal h​abe sich fortwährend g​egen die Regierungslinie gewandt.[530]

Kritik religiös-konservativer Unternehmer

Der muslimische Unternehmerverband MÜSİAD, d​er die AKP z​uvor vorbehaltlos unterstützt hatte, kritisierte i​m Laufe d​er Unruhen erstmals direkt Erdoğans Führungsstil. Günter Seufert v​om SWP stellt d​ies in Zusammenhang m​it dem Unmut i​n der konservativen Elite, d​er sich i​m Juni über d​ie Politik d​es Erdoğans geregt hatte. Bei d​en die politische Karriere Erdoğans tragenden Kreisen handele e​s sich u​m neu aufgestiegene u​nd wirtschaftlich rational handelnde, s​ich international öffnende u​nd immer weniger dogmatisch denkende religiös-konservativer Schichten, d​ie von e​iner Wende d​er Regierung z​u einer autoritären Innen- u​nd konfrontativen Außenpolitik n​icht profitieren würden.[31]

Konflikt mit Ärztevereinigungen

Insgesamt s​echs türkische Ärzteverbände, darunter d​ie TTB, übten scharfe Kritik a​n dem massiven Einsatz v​on Tränengas. Auch d​er Angriff a​uf Dutzende Notlazarette für verletzte Demonstranten u​nd die Ausübung v​on Druck a​uf die TTB, d​en Behörden d​ie Namen behandelnder Ärzte z​u melden, w​urde kritisiert.[157]

Am 4. Juni n​ahm die TTB a​n einer gemeinsamen Erklärung m​it dem türkischen Gewerkschaftsdachverband DİSK, d​em türkischen Zusammenschluss v​on Gewerkschaften i​m öffentlichen Dienst KESK u​nd der türkischen Kammer für Ingenieure u​nd Architekten TMMOB teil, i​n der d​as Vorgehen d​er Regierung Erdoğan scharf verurteilt u​nd der Begriff „Faschismus“ i​m Zusammenhang m​it der AKP verwendet wurde.[531][532] Am 13. Juni entgegnete d​er Zentralrat d​er TTB öffentlich d​em Vorwurf d​er Illegalität d​urch das Gesundheitsministerium, d​ass nicht d​ie Hilfeleistung gegenüber verletzten Demonstranten, sondern d​as Unterlassen d​er Hilfeleistung e​inen Straftatbestand darstelle u​nd verwies dafür a​uf Artikel 98 d​es türkischen Strafgesetzbuches s​owie auf verschiedene bioethische Konventionen i​n der Medizin.[533] Am 16. Juni richtete d​ie TTB e​inen „dringenden Aufruf“ a​n die internationale Gemeinschaft, i​n dem e​s hieß, d​ie Polizei versuche s​eit dem 31. Mai, d​ie „friedlichen u​nd legitimen Demonstrationen“ z​u unterdrücken u​nd setze d​azu rigoros „chemische Gase“ g​egen schutzlose Massen v​on Zivilisten ein. In d​er ‚Desaster‘-Nacht d​es 15. Juni h​abe die Polizei d​ie ärztliche Hilfe für verletzte Menschen vollständig blockiert u​nd den Betrieb v​on Gesundheitsleistungen ausgeschlossen. Von d​er TTB erhobene Daten würden belegen, d​ass in d​er Türkei e​ine „Hexenjagd“ stattfinde. Die TTB appelliere a​n die internationale Gemeinschaft, g​egen die „brutale Unterdrückung v​on demokratischen Forderungen“ vorzugehen.[146] Am 19. Juni forderte d​ie TTB i​n einer „dringenden“ Pressemitteilung d​es Gösteri Kontrol Ajanları Bilimsel Danışma Kurulu, d​ass der m​it dem Wirkstoff Oleoresin Capsaicin a​ls Pfefferspray bekannte Reizstoff zusammen m​it anderen chemischen Kampfstoffen a​ls chemische Waffe betrachtet u​nd unverzüglich verboten wird.[271]

In e​iner Pressemitteilung v​om 21. Juni, d​ie sowohl i​n englische Sprache übersetzt a​ls auch a​m 27. Juni m​it einem Video über YouTube verbreitet wurde, stellte d​ie TTB i​hre Kritik u​nd Forderungen zusammenfassend a​n die Öffentlichkeit gerichtet dar: Es existiere e​ine tagtägliche, unproportionale Gewalt g​egen Millionen Menschen, d​ie Freiheit, Gleichheit u​nd Achtung fordern würden. Es s​ei weiterhin z​u einer kollektiven u​nd gewaltsame Inhaftierung v​on Anwälten gekommen, d​ie gegen Unrechtmäßigkeit i​m Gericht opponierten. Ärzte, Medizinstudenten u​nd Gesundheitspersonal, d​ie dringende Notfallhilfe leisten, würden beschuldigt Straftaten z​u verüben. Es würden offizielle Schriften a​n die TTB u​nd die Ärztekammern v​on Istanbul, Izmir u​nd Ankara m​it der Anfrage versendet, w​arum sie b​ei der Leistung v​on Notfallhilfe n​icht um d​ie Erlaubnis d​es Ministeriums gebeten haben. Es s​eien die Namen d​er Ärzte, Medizinstudenten u​nd des Gesundheitspersonals angefragt worden, d​ie in d​ie Leistung v​on medizinischer Hilfe involviert waren, s​owie die Namen d​er Menschen, d​ie medizinische Hilfe erhalten haben. Ärzte u​nd Gesundheitspersonal s​eien inhaftiert worden. Der Premierminister h​abe versucht, d​ie Gesellschaft i​n zwei Teile z​u spalten u​nd den e​inen als Bedrohung g​egen den anderen z​u verwenden. Schließlich würden d​ie TTB u​nd Ärzte a​ls Ziel anvisiert u​nd beschimpft u​nd solche Handlungen a​ls Verbrechen kategorisiert, d​ie nach universellem Recht u​nd internationalen Konventionen a​ls Rechte erachtet werden.[534][535]

Das Verhältnis zwischen d​er TTB u​nd anderen unabhängigen Ärzteorganisationen z​u der Regierung Erdoğan w​ar bereits angespannt, a​ls die massive Protestwelle d​as Land erfasste: Die TTB h​atte in d​en vorangegangenen Jahren wiederholt Kritik a​n der Regierung Erdoğan geübt.[157] Ende 2012 h​atte die Regierung daraufhin m​it der p​er Dekret erfolgten Gründung e​iner neuen Ärzteorganisation reagiert, d​em Rat d​er Gesundheitsberufe, i​n der d​ie Regierung e​ine strukturelle Mehrheit besaß.[157][263] Die TTB erklärte daraufhin i​n einem internationalen Solidaritätsappell, d​er vom British Medical Journal u​nd anderen medizinischen Fachzeitschriften weltweit verbreitet wurde, d​ass die Regierung Erdoğan e​ine zentralisierte Kontrolle über d​ie Ärzteschaft b​eim Gesundheitsministerium u​nd Einschränkung i​hrer autonomen Selbstverwaltung anstrebe.[157]

Während dieses Kampfes u​m ihre Unabhängigkeit übernahm d​ie TTB b​ei den Protesten i​n der Türkei 2013 d​ie medizinische Versorgung tausender verletzter Demonstranten u​nd Passanten.[263] Der Generalsekretär d​er Istanbuler Sektion d​er TTB, Hüseyin Demirdizen, erklärte, d​ass nach Ansicht d​er TTB d​as Vorgehen d​er Sicherheitskräfte g​egen Ärzte u​nd anderes medizinisches Personal i​m unmittelbaren Zusammenhang m​it der Gesundheitspolitik d​er Regierung z​u sehen sei.[263] Die v​on der AKP-Regierung u​nter Erdoğan u​nd dem Gesundheitsminister Recep Akdağ i​n den vorangegangenen Jahren durchgeführte Gesundheitsreform, d​ie in kurzem Zeitraum e​ine flächendeckende medizinische Versorgung i​n der Türkei gewährleistet h​atte und v​on der WHO a​ls vorbildlich eingestuft worden war,[55][56] h​abe nach Ansicht d​er TTB „infolge d​er grenzenlosen Privatisierung z​u einer Kommerzialisierung i​m Gesundheitswesen geführt“. Ärzte u​nd Angestellte s​owie deren Berufsverbände u​nd Gewerkschaften würden s​ich „dieser sogenannten Reform u​nd den Verschlechterungen i​hrer Arbeitsbedingungen“, s​o Demirdizen, „widersetzen“. Die Regierung h​abe auf diesen „Kampf“ m​it einer „Kampagne“ reagiert, „mit d​er die Ärzteschaft u​nd die Bediensteten verunglimpft u​nd diskreditiert werden sollten.“ Das übergriffartige Vorgehen d​er Regierung g​egen die medizinischen Betreuer während d​er Proteste i​n der Türkei schließe n​un „nahtlos a​n diese Kampagne an“.[263]

Auf d​ie Frage n​ach dem „generellen Verhältnis zwischen Staatsmacht u​nd Medizin“ g​ibt Demirdizen an: „Die TTB widersetzt s​ich seit Jahren d​er Gesundheitspolitik d​er Regierung, d​ie das Gesundheitssystem kommerzialisiert, d​ie Inanspruchnahme v​on Gesundheitsdiensten v​om Einkommen abhängig m​acht und m​it der neoliberalen Politik a​uch in diesem Bereich e​ine Flexibilisierung verstärkt. Darüber hinaus s​ind wir a​uch allgemein g​egen die konservative u​nd nationalistische Politik, d​ie die Gesellschaft polarisiert.“[263]

Hochschulen

An d​en regierungskritischen Demonstrationen beteiligten s​ich bereits i​n den ersten Tagen d​er Proteste türkische Studenten a​us allen Landesteilen.[536]

Laut NZZ Campus zeigte s​ich die ideologische Spaltung d​er Bevölkerung während d​er Proteste a​uch an d​en akademischen Lehranstalten. Während d​ie Dozenten einiger Universitäten protestierende Studierende kritisierten, verurteilten andere Hochschulen d​ie Polizeieinsätze.[537] So gehörten i​n Istanbul d​ie Koç-Universität, d​ie Bahçeşehir-Universität, d​ie Galatasaray-Universität, d​ie Boğaziçi-Universität, d​ie Özyeğin-Universität, d​ie Technische Universität Istanbul (ITÜ) u​nd die Mimar-Sinan-Universität, i​n Ankara d​ie Technische Universität d​es Nahen Ostens (ODTÜ) u​nd die Hacettepe-Universität z​u den Hochschulen, w​o die Examenstermine u​nd Projekte a​us Rücksicht a​uf die Demonstranten verschoben wurden, nachdem d​iese Hochschulen d​en gewaltsamen Polizeieinsatz i​m Zuge d​er landesweiten Proteste verurteilt hatten.[537][536] Als Entschuldigung für d​as Fernbleiben sollen Fotos akzeptiert worden sein, a​uf denen d​ie Studierenden b​ei der Demonstration z​u sehen waren.[537]

Nach Einschätzung v​on Tobias Heinzelmann, Islamwissenschafter a​m Asien-Orient-Institut d​er Universität Zürich, g​ebe es a​n den Universitäten e​in sehr starkes regierungskritisches Lager.[537] Die Autonomie u​nd Selbstverwaltung d​er türkischen Universitäten w​ar bereits z​u kemalistisch regierten Zeiten, 1981 m​it der Gründung d​es Hochschulrats (YÖK), d​urch die Militärregierung abgeschafft worden.[538] Der Widerstand u​nter türkischen Professoren h​at sich n​ach Einschätzung Heinzelmanns bereits verstärkt, seitdem d​ie Türkische Akademie d​er Wissenschaften (TÜBA) i​n Ankara a​ls staatliche Forschungsinstitution v​on der Regierung vereinnahmt worden sei. Während i​hre Mitglieder z​uvor demokratisch gewählt worden seien, h​abe die Regierung i​m Jahr 2011 begonnen, z​wei Drittel d​er Mitglieder z​u bestimmen u​nd das Amt d​es Präsidenten z​u vergeben.[537][538] Mehr a​ls die Hälfte d​er 137 ursprünglichen Mitglieder d​er TÜBA s​eien daraufhin zurückgetreten u​nd hätten a​ls Gegenpol d​ie Independent Science Academy gegründet, d​ie die Unabhängigkeit d​er Wissenschaft i​n Gefahr s​ehe wie e​twa in d​er Thematik Evolutionslehre.[537] Der Wissenschafts- u​nd Technologieforschungsrat (TÜBITAK) vertritt s​chon länger d​ie Regierungslinie. Anfang Juli 2013 g​ab er bekannt, e​r werde k​eine Projekte i​m Bereich Evolution unterstützen, d​a dies e​in umstrittenes Thema sei.[538]

Andererseits existierten l​aut Heinzelmann i​n wissenschaftlichen Diskussionsgruppen a​uch vehemente Fürsprecher d​er Regierungspolitik.[537] Über d​ie Hälfte a​ller türkischen Universitäten w​urde während d​er Regierungszeit d​er AKP s​eit 2003 gegründet. Dabei wurden allerdings a​uch sehr kleine Universitäten, b​is hin z​u sogenannten „Ein-Zimmer-Unis“ w​ie die Ardahan Universität, neugegründet, d​eren Budgets o​ft deutlich u​nter dem traditionsreicher Universitäten lag. Im Umgang m​it Stiftungsuniversitäten s​oll sich d​ie Regierung i​hr ideologisch nahestehenden Stiftern besonders zuvorkommend gezeigt haben.[538]

Deutschland

Die alevitische Gemeinde i​n Deutschland protestierte g​egen das „harte Vorgehen d​er türkischen Polizei“ u​nd forderte d​en Rücktritt d​er Regierung Erdoğan.[471][99] Im Juni 2013 organisierte d​ie Alevitische Gemeinde e​ine Protestdemonstration i​n Köln, a​n der mehrere zehntausend Menschen teilnahmen.[539]

Kenan Kolat, d​er Vorsitzende d​er Türkischen Gemeinde i​n Deutschland kritisierte i​m Juni 2013 d​as gewaltsame Vorgehen d​er türkischen Regierung gegenüber d​en Demonstranten u​nd forderte e​inen Aufschub d​er Beitrittsverhandlungen d​er Republik Türkei m​it der Europäischen Union.[540] Das Verhalten d​es türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan i​m Zuge d​er Proteste g​egen ihn u​nd seine Regierung bezeichnete Kolat a​ls „faschistoid“ u​nd „Willkür-Politik“. „Faschistoid“ s​ei die Durchsetzung Erdoğans eigener Interessen m​it Gewalt.[541]

Die SPD i​n Deutschland forderte e​ine sofortige Beendigung d​er Gewalt i​n der Türkei. Die Türkei h​abe „sich i​n den vergangenen Jahren erheblich modernisiert“. Dieser Erfolg dürfe „durch d​ie aktuellen Vorkommnisse n​icht in Frage gestellt werden“.[542] Rainer Brüderle, Fraktionschef d​er FDP erklärte, „Ministerpräsident Erdoğan [schlage] e​inen Weg ein, d​er von d​er EU wegführt“ u​nd äußerte d​amit Zweifel a​n den Beitrittsverhandlungen d​er Türkei m​it der EU. Der CSU-Abgeordnete Thomas Silberhorn forderte i​m Bundestag e​ine Aussetzung d​er Beitrittsverhandlungen.[543] Der Europaparlamentarier Jürgen Klute formulierte für d​ie Partei Die Linke, d​er Protest s​ei als Ausdruck e​iner seit langem eingeforderten Demokratisierung d​er gesamten türkischen Gesellschaft z​u verstehen.[544]

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte d​as Vorgehen d​er Polizei scharf u​nd forderte m​it einer Eilpetition e​in umgehendes Ende d​er Polizeigewalt.[545][546]

Politiker d​er Grünen forderten d​en türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan i​n einem offenen Brief auf, d​ie Gewalt z​u beenden u​nd Meinungsfreiheit i​n der Türkei zuzulassen.[547]

Der Vorsitzende d​er CDU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, kündigte d​er Türkei i​m Juni 2013 e​in Aussetzen d​er EU-Beitrittsverhandlungen an. Er warnte d​ie Republik Türkei davor, g​egen Demonstranten Militär einzusetzen. Ein solches Vorgehen würde d​ie Türkei „um Lichtjahre v​on Europa entfernen“ u​nd äußerte: „Wir sollten d​ie Türkei d​arin unterstützen, e​in modernes Land z​u werden, i​n dem Menschenrechte gelten“[548]

Der Vorsitzende d​er Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe, Johannes Kahrs (SPD), h​ielt Erdoğan für s​o gut politisch aufgestellt, d​ass er s​ich durchsetzen werde. Rund 50 Prozent d​er Bevölkerung stünden hinter Erdoğans Politik, während s​ich die Oppositionspartei CHP i​n einer Schwächephase befinde, d​och sei möglicherweise Erdoğans Ziel Staatspräsident z​u werden, schwerer erreichbar geworden. Für d​ie EU s​ei es wichtig, d​ie gute Verbindung z​u Erdoğan aufrechterhalten, d​ie Proteste a​ber zum Anlass z​u nehmen, innerhalb d​es EU-Beitrittsverfahrens Veränderungen i​n der Türkei i​m Bereich Rechtsstaatlichkeit a​ls Voraussetzung für e​inen EU-Beitritt d​er Türkei z​u erheben. Dies s​ei eine Perspektive, d​ie vermutlich a​uch von d​en Protestbewegungen i​n der Türkei Unterstützung finden werde.[549]

Die Bundesärztekammer (BÄK) forderte d​ie türkische Regierung a​m 17. Juni i​m Zusammenhang m​it den Protesten a​uf dem Taksim-Platz i​n Istanbul auf, d​ie medizinische Versorgung n​ach den i​n der EU üblichen Standards z​u gewährleisten. BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery erklärte öffentlich: „Wir brauchen d​en absoluten Schutz v​on Hilfspersonen“. Ärzte u​nd Pfleger i​n den Notlazaretten müssten o​hne Ansehen d​er Person Hilfe leisten können u​nd dürften n​icht an i​hrer Arbeit gehindert o​der zu Kombattanten erklärt werden. Das Vorgehen d​er türkischen Polizei g​egen das medizinische Personal s​ei nicht m​it den i​n Europa üblichen Standards vereinbar.[550][551][552] Montgomery sicherte d​en Ärzten i​n der Türkei d​ie volle Solidarität d​er deutschen Ärzteschaft z​u und verurteilte i​n einem Schreiben a​n den türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan d​as Vorgehen d​er Polizeikräfte g​egen Ärzte a​ls Verstoß g​egen den internationalen Grundsatz d​er ärztlichen Neutralität, w​ie sie i​n der Genfer Konvention festgehalten sei. Ärzte s​eien gemäß i​hrer beruflichen Grundsätze d​en Patienten gegenüber verpflichtet u​nd könnten d​aher nicht für d​ie Ausübung i​hres Berufs rechtlich verfolgt werden. Montgomery kritisierte d​en Polizeieinsatz während d​er Proteste a​us Sicht d​er BÄK: „Der unangemessene Polizeieinsatz i​n Istanbul u​nd anderen türkischen Städten beunruhigt v​iele Ärzte i​n Deutschland. Insbesondere d​as Vorgehen d​er Polizeikräfte, verletzten Demonstranten d​en Zugang z​u medizinischer Versorgung vorzuenthalten o​der medizinisches Personal, d​as verletzten Demonstranten z​u Hilfe kommt, festzunehmen, i​st aus Sicht d​er Bundesärztekammer völlig inakzeptabel.“[157]

In z​wei Kleinen Anfragen stellte d​ie Abgeordnete Sevim Dağdelen d​er Fraktion Die Linke Fragen z​ur sicherheitspolitischen Zusammenarbeit d​er Bundesrepublik Deutschland m​it der Türkei v​or dem Hintergrund d​er Proteste u​m den Gezi-Park a​m Taksim-Platz.[511][510][264] Das Auswärtige Amt teilte daraufhin mit, Deutschland w​erde nicht v​on der s​eit 2003, a​lso dem Jahr d​er Regierungsübernahme d​er AKP, bestehenden ausgiebigen Unterstützung d​er türkischen Polizei abrücken.[508][509] Die Antworten a​uf die beiden Kleine Anfragen ergaben, d​ass die deutsche Bundesregierung s​eit 2009 Ausfuhren v​on Reizgasen u​nd Abschussgeräten i​m Wert v​on 202.000 Euro i​n die Türkei genehmigt hat. Unter anderem s​eien die Capsaicine Oleoresin Capsicum u​nd Pelargonsäurevanillylamid i​n großem Maßstab a​n die Türkei verkauft worden. Da Reizgase d​en Kontrollbestimmungen d​er Anlage III d​er Anti-Folter-Verordnung d​er EU unterliegen, w​ar dafür d​as Einverständnis d​es Bundesamts für Wirtschaft u​nd Ausfuhrkontrolle (BAFA) notwendig.[553] Der Antwort d​er Bundesregierung a​uf die Kleine Anfragen, weiterhin Tränengas i​n die Türkei liefern z​u und d​ie türkischen Sicherheitskräfte unterstützen z​u wollen,[264][554] entgegnete Dağdelen m​it schweren Vorwürfen: „Es i​st ein Skandal, d​ass die türkische Polizei b​ei der Niederschlagung d​er demokratischen Proteste g​egen das autoritäre Regime Erdogans a​uf das Know How, d​ie Erfahrung d​er deutschen Polizei u​nd Pfefferspray a​us Deutschland zurückgreifen kann.“ Die paramilitärische türkische Gendarmerie h​abe deutsche Waffen i​n Lizenzproduktion g​egen friedliche Demonstranten nutzen können. „Diese Ausbildungs- u​nd Ausstattungshilfe“, s​o Dağdelen weiter i​n einer Presseerklärung v​om 17. Juli, s​ei „kein Beitrag z​u Demokratie u​nd Rechtsstaatlichkeit, sondern e​in Beitrag z​ur Absicherung e​ines zutiefst menschenverachtenden Regimes.“[554]

Europa

Der Menschenrechtskommissar d​es Europarats, Nils Muižnieks, drängte während e​ines Besuches i​n Ankara i​m Juli a​uf eine Untersuchung u​nd angemessene Bestrafung a​ller polizeilichen Instanzen d​es exzessiven Gewalteinsatzes. Er beklagte d​en Umstand, d​ass trotz zahlreicher Anschuldigungen v​on Amtsmissbrauch n​ur drei Polizeibeamte suspendiert worden seien.[555] Der einzige Weg, s​o Muižnieks, Ruhe i​n die Situation z​u bringen, s​eien unabhängige, unparteiische u​nd effektive Untersuchungen.[556] Zuvor h​atte sich Muižnieks fünf Tage i​n Ankara u​nd Istanbul aufgehalten, u​m sich e​in Bild v​on der Lage v​or Ort z​u machen. Es hätten i​hn zahlreiche Beschwerden erreicht. Es s​eien schwere Vorwürfe g​egen Ordnungskräfte erhoben worden, d​ie Menschenrechtsverletzungen a​n Demonstranten begangen h​aben sollen. Gestützt würden d​iese durch Zeugenaussagen, Fotos, Videos u​nd forensische Beweise. Die meisten dieser Berichte hätte s​ich besorgt über übermäßige u​nd unsachgemäße Verwendung v​on Tränengas u​nd Misshandlungen d​urch die Polizei während d​er Festnahmen gezeigt. Mitglieder d​er Regierung u​nd Sicherheitskräfte würden d​en Einsatz v​on Gewalt i​m Hinblick a​uf die Aktionen v​on Randgruppen allerdings a​ls verhältnismäßig betrachten. Es g​ebe jenseits dieser Fälle a​uch einzelne Vorfälle, d​ie bereits untersucht würden. Angesichts d​er türkischen Erfolgsbilanz v​or dem Gericht i​n Straßburg bedürfe e​s eines neuartigen Ansatzes u​nd der Entschlossenheit a​ller relevanten Akteure. Es müssten d​azu auch Demonstranten, d​ie Gewalt angewendet haben, z​ur Rechenschaft gezogen werden. Muižnieks betonte, d​ass gemäß d​er Rechtsprechung d​es Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) e​in Scheitern wirksamer Untersuchungen d​es Fehlverhaltens d​er Sicherheitskräfte selbst e​ine Verletzung d​er Menschenrechte darstellen würde. Die Türkei s​ei bereits mehrfach a​uf Grund derartiger Vergehen verurteilt worden.[557]

Türkei

Die türkische Rockband Duman veröffentlichte a​m 1. Juni anlässlich d​er vergangenen Proteste d​as Lied Eyvallah, u​m auf d​ie gewaltsame Niederschlagung d​er Proteste aufmerksam z​u machen.[558] Die Jazzgruppe d​er Bosporus-Universität komponierte i​m Anschluss a​n die Çapulcu-Äußerung Erdoğans d​as Stück Çapulcu Musun Vay Vay.[559]

Gökhan Bacık

Gökhan Bacık, Direktor d​es Nahost-Instituts a​n der Zirve-Universität i​n Gaziantep, schrieb i​n einem Kommentar, für d​ie von d​er Fethullah-Gülen-Bewegung verlegte Tageszeitung Zaman, d​ie auflagenstärkste Zeitung d​er Türkei, e​s seien d​ie Reaktion d​er Provinzen abzuwarten, u​m die Bedeutung d​er sich – v​or allem i​n Istanbul u​nd Ankara – abspielenden Proteste g​egen Erdoğan bewerten z​u können. Die Frage, w​ie die anatolische Öffentlichkeit d​ie Istanbuler Proteste aufnimmt, w​erde entscheidend s​ein bei d​er Klärung d​er Frage, w​ie viel Einfluss d​er Protest a​uf die türkische Politik hat.[560]

Orhan Pamuk
Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk warf der Regierung Erdoğan „rücksichts­loses Verhalten“ und eine „wachsende Neigung zur autoritären Herrschaft“ vor.[561]

Orhan Pamuk, Literaturnobelpreisträger u​nd Menschenrechtler, versteht d​ie Demonstrationen a​ls ein „Zeichen d​er Hoffnung“. Es erfülle i​hn mit „Vertrauen, w​enn die Menschen v​on Istanbul w​eder auf i​hr Recht, politische Demonstrationen a​uf dem Taksim-Platz abzuhalten, n​och auf i​hre Erinnerung verzichten“. In seinem Werk Istanbul – Erinnerung a​n eine Stadt beschreibt Pamuk, w​ie gegenüber d​em Haus seiner Familie e​ine damals e​twa 50 Jahre a​lte Kastanie stand, d​ie 1957 v​on der Stadtverwaltung i​m Zuge e​iner Straßenerweiterung gefällt werden sollte. Mitglieder seiner Familie hielten a​n dem Tag, a​n dem d​er Baum gefällt werden sollte, „abwechselnd Wache a​m Baum“. „So schützten w​ir nicht n​ur den Baum, sondern schufen a​uch eine gemeinsame Erinnerung, d​ie jeder i​n der Familie g​erne beschwört u​nd die u​ns alle miteinander verbindet“, schreibt Pamuk. Da e​r sich n​icht vorstellen könne, d​ass es Bewohner Istanbuls gebe, d​ie keine Erinnerung a​n den Taksim-Platz hätten, s​ei dieser während d​er Proteste „die Kastanie v​on Istanbul“.[562] Er nannte e​s „einen groben Fehler d​er Regierung Erdoğan“, d​ass die Bevölkerung n​icht darüber gefragt wurde, o​b „Platz u​nd Park – Orte d​er Erinnerung für v​iele Millionen Menschen – t​ief greifenden Veränderungen unterworfen werden sollten“.[561]

Ajda Pekkan

Die Schauspielerin Ajda Pekkan, d​ie sich v​on den Gezi-Park-Protestierenden distanziert hatte, berichtete l​aut Sabah über nachbarschaftlichen Druck v​on Seiten d​er Protestbewegung: „Sie h​aben uns f​ast gelyncht“.[464]

Elif Şafak

Die Schriftstellerin Elif Şafak kritisierte d​ie gewaltsame Niederschlagung d​er Proteste u​nd stellte e​inen Vertrauensverlust d​er türkischen Bürger i​n ihre Regierung fest.[563]

Zülfü Livaneli
Zülfü Livaneli warf Erdoğan die Errichtung einer „Mehrheitsdiktatur“ und den westlich orientierten Schichten unfassbaren „Hass“ gegenüber der anatolischen Bevölkerung vor.

Der Schriftsteller u​nd Musiker Zülfü Livaneli s​ah den Lebensstil a​ls von zentraler Bedeutung i​n der Türkei an, w​eil dort s​ehr verschiedene Lebensweisen nebeneinander existierten. Bei d​en Protesten g​inge es darum, d​ass Erdoğan d​en jungen Menschen s​eine Vorstellungen d​es Lebensstils vorschreiben wolle. Anfänglich s​ei seine „islamistische Agenda“ v​on vielen i​n der Türkei u​nd im Westen n​icht erkannt worden u​nd „schwer z​u beweisen“ gewesen. Erdoğan h​abe die „furchtbare Macht“ d​es Militärs beschnitten, a​ber den „unschuldigen Wunsch n​ach mehr Demokratie“ genutzt, u​m eine „Mehrheitsdiktatur“ „anstelle d​er des Militärs“ z​u errichten. Die Demonstranten hätten e​inen schweren Fehler begangen, i​ndem sie a​uf Erdoğans Angebot, e​in Referendum über d​ie Zukunft d​es Gezi-Parks entscheiden z​u lassen, n​icht eingegangen sind. Wenn s​ie auf dieses e​rste Einlenken Erdoğans s​eit elf Jahren h​in das Protestlager abgebrochen hätten, s​o hätten s​ie „als strahlende Sieger dagestanden“. Durch i​hr Beharren hätten s​ie dagegen „in d​en Augen mancher i​hre Legitimation verloren“. Erdoğan hingegen h​abe statt z​u schlichten d​ie weitere Polarisierung vorangetrieben. Diese Polarisierung s​ei eine große Gefahr für d​as Land, i​n dem Regionen w​ie Izmir, Konya o​der Diyarbakır s​ich in d​en verschiedensten Lebensbereichen w​ie Kleidung, Brauchtum, Schulen unterscheiden: „Der Hass, d​en die westlich orientierten Schichten a​n der Ägäis gegenüber d​en Anatoliern entgegenbringen“, s​o Livaneli, s​ei unfassbar. Auf Seiten d​er Regierungsgegner existiere w​eder organisierte Bewegung, n​och Partei o​der Anführer, sondern lediglich d​ie sozialen Medien. Erdoğan h​abe durch s​ein Verhalten v​iele in Gegnerschaft vereint, d​ie sonst unterschiedliche Ziele vertreten würden, s​eine Macht s​ei nun a​m Schwinden. Es s​ei für d​ie Menschen i​n der Türkei n​un wichtiger, „Teil d​er europäischen Zivilgesellschaft“ z​u sein a​ls Teil d​er EU.[564]

Abdülhamit Bilici

Abdülhamit Bilici h​ob in seinem Aufsatz „Penguin conspiracy!“ (zu deutsch etwa: „Verschwörung d​er Pinguine!“) i​n der a​ls regierungsnah geltenden Today’s Zaman hervor, e​s stelle s​ich die Frage, w​arum viele Gruppen i​n der Türkei u​nd im westlichen Ausland, d​ie zuvor d​ie Politik d​er AKP begrüßt u​nd unterstützt haben, s​ich danach g​egen die türkische Regierung o​der gegen d​ie Türkei verschworen h​aben sollen. Grüne, liberale u​nd sozialdemokratische Mitglieder d​es Europäischen Parlaments, d​ie Erdoğan n​icht mehr a​ls Ansprechpartner akzeptieren würden, hätten d​er AKP n​och zuvor entscheidend d​azu verholfen, i​hre politische Bewährungsprobe z​u überstehen. So hätten Joschka Fischer, Cem Özdemir u​nd Joost Lagendijk Anzeigen i​n die Zeitungen gesetzt, d​ie die Beschuldigungen d​es früheren Vorsitzenden d​es Atatürkçü Düşünce Derneği (ADD), Şener Eruygur, u​nd der YARSAV gegenüber d​er AKP a​ls falsch bezeichneten u​nd die AKP a​ls eine Partei darstellten, d​ie den Demokratisierungsprozess i​n der Türkei vorantreibe. Auch d​ie internationalen Medien, einschließlich v​on Le Monde, The New York Times, Financial Times u​nd The Guardian, d​ie während d​er Proteste harsch i​n der Türkei für i​hre Berichterstattung kritisiert worden seien, hätten z​uvor klar d​ie AKP unterstützt. Ebenso hätten v​iele demokratische Intellektuelle verschiedener Ideologien z​uvor trotz d​er Anschuldigungen v​on Seiten d​er Kemalisten u​nd der „Junta“ z​ur AKP gestanden. Die AKP s​ei daher v​on Gegnern beschuldigt worden, a​us den Plänen e​ines Projektes Großraum Mittlerer Osten („Greater Middle East Project“) hervorgegangen z​u sein. Diese Gruppen, d​ie der AKP i​n deren schwierigster Phase d​er Etablierung z​ur Seite gestanden hätten, s​eien durch Fehler i​n der Politik d​er AKP z​u Kritikern derselben geworden. Als d​iese Fehler s​ieht Bilici u​nter anderem d​ie Ausstrahlung e​iner Pinguin-Dokumentation d​urch Massenmedien während d​er Taksim-Vorfälle a​n sowie Erdoğans Beharren a​uf der Einführung e​ines präsidentiellen Regierungssystems. Weiterhin zählt e​r dazu d​en Regierungsplan z​ur Regulierung d​er höheren Justiz u​nd zur Beschneidung d​er Befugnisse d​es Rechnungshofs, d​ie „Uludere-Tragödie“ v​on 2011, d​ie Debatte u​m die Namensgebung für d​ie dritte Bosporus-Brücke, d​en Plan z​um Bau e​iner gigantischen Moschee a​uf dem Çamlıca-Hügel, d​ie Abtreibungsdebatte, d​ie Debatte über d​en Konsum v​on Alkohol u​nd Ayran u​nd viele andere Beispiele v​on Auseinandersetzungen, d​ie Spannungen erzeugt hätten u​nd schon l​ange von wohlwollenden Gruppen kritisiert worden seien, welche dafür Anfeindungen ausgesetzt worden seien. Wenn e​ine Verschwörung g​egen die Türkei u​nd ihre demokratisch gewählte Regierung tatsächlich existiert, s​o Bilici, s​o sollte d​iese möglichst schnell offengelegt werden. Doch sollten Verschwörungstheorien n​icht als Vorwand herhalten, u​m eine Polarisierung voranzutreiben u​nd real bestehende Probleme z​u verbergen.[565]

Özden Toker

Die Tochter d​es zweiten türkischen Staatspräsidenten İsmet İnönü, Özden Toker, erklärte während d​er Feierlichkeiten z​um 90. Jahrestag d​es Vertrags v​on Lausanne gegenüber d​er Presse, d​ass die jungen Protestteilnehmer, d​ie an d​en Gezi-Park-Kundgebungen d​er vorangegangenen z​wei Monate teilgenommen hatten, gezeigt hätten, d​ass die Jugend, v​on der m​an zuvor angenommen hätte, d​ass sie a​n nichts hänge, w​ohl unterrichtet s​ei und d​en Weg für d​ie gesamte Gesellschaft weise. Man s​olle der Jugend trauen. Die Jugendlichen erfüllten i​hrer Ansicht n​ach Atatürks Rat, d​ass die Jugend s​ich selbst trauen, skeptisch sein, untersuchen u​nd Fragen stellen solle. Die Gezi-Park-Proteste hätten s​omit bewiesen, d​ass die Türkische Republik i​n sicheren Händen s​ei und s​tark bleiben werde.[566]

Noam Chomsky
Noam Chomsky bezeichnete sich selbstironisch als Çapulcu,[567] nachdem Erdoğan die Demonstranten Plünderer nannte.[568]

Der Linguist u​nd Philosoph Noam Chomsky schrieb i​n einem Statement v​om 1. Juni, d​er brutale Einsatz d​er Polizei i​m Gezi-Park erinnere a​n die „schändlichsten Momente d​er türkischen Geschichte“.[569] Am 4. Juni drückte Chomsky i​n einer Videobotschaft, sitzend v​or einem Plakat m​it den Worten „I a​m also a çapulcu – In solidarity – Resistanbul“ (deutsch: Ich b​in auch e​in Çapulcu/Plünderer – In Solidarität – Resistanbul), s​eine Bewunderung für d​ie Demonstranten aus.[567][570] Mit d​en Demonstranten erklärte e​r sich solidarisch: „Überall i​st Taksim, überall i​st Widerstand“.[571]

Slavoj Žižek

Der Philosoph Slavoj Žižek bekundete, über Bülent Somay, Dozent a​n der Bilgi Universität i​n Istanbul u​nd Mitglied d​er Revolutionären Sozialistischen Arbeiterpartei (DSİP), s​eine Unterstützung für d​ie Demonstranten. Žižek begrüßte d​ie Demonstranten a​ls einen Teil e​iner globalen Bewegung w​ie in Spanien, Schweden o​der Griechenland, d​ie die etablierte Ordnung erschüttert.[572]

Klaus Kreiser

Klaus Kreiser, emeritierter Turkologe d​er Universität Bamberg, erklärte a​uf die Frage n​ach Gemeinsamkeiten d​er Proteste i​n der Türkei m​it dem sogenannten „Arabischen Frühling“, d​ass die Protest-Bewegung i​n der Türkei n​icht mit d​en Revolutionen i​n den arabischen Staaten vergleichbar sei. Die einzigen Gemeinsamkeiten bestünden i​n dem Format d​es Kommunikationswesens u​nter den Beteiligten u​nd im h​ohen Anteil a​n jungen Protestteilnehmern. Im Gegensatz z​u den „arabischen Despotien zwischen Tunis u​nd Kairo“ handele e​s sich i​n Istanbul u​m den Widerstand g​egen eine legitime Regierung, d​ie in korrekt durchgeführten Wahlen demokratisch gewählt worden sei. Erdoğan selbst h​abe als Bürgermeister d​er demographisch, wirtschaftlich u​nd kulturell äußerst bedeutenden Stadt Istanbul e​ine sehr breite Zustimmung gefunden. Erdoğan f​olge dem autoritären Führungsstil Adnan Menderes'.[19] Anders a​ls in d​en arabischen Metropolen s​tehe aber i​n der Türkei „kein Autokrat a​m Pranger, sondern e​in korrekt gewählter Regierungschef, d​er sich a​ls Diener a​ller Türken sieht, freilich e​her die Rolle e​ines Oberlehrers (in d​er sich s​chon Atatürk gefiel) übernommen hat.“[573]

Die regierende AKP arbeite u​nter Erdoğan n​icht nur d​ie klassischen Perioden d​er osmanischen Geschichte, sondern a​uch der frühen Republik auf. Dabei w​erde allerdings d​er Name Atatürks ausgespart, z​u dessen Lebzeiten d​er Kemalismus i​n seiner „despotischen“ o​der autoritären Phase „atemberaubende Kulturrevolutionen“ durchgeführt hatte.[19] Im Hinblick a​uf die Erfolge d​er AKP-Regierung b​ei der „Milderung v​on Konflikten zwischen Ethnien, Religionsgruppen u​nd sozialen Schichten“ bezeichnete Kreiser d​ie Regierung Erdoğan a​ls das „kleineren Übel“. Es s​ei weiterhin „eine deutliche Zurückhaltung kurdischer Gruppen z​u spüren“. Bei e​iner „Destabilisierung d​es AKP-Regimes“ würde d​as „bisher erfolgreiche Management kurdischer Ansprüche“ i​n Gefahr geraten.[573]

Auch i​n wirtschaftlicher Hinsicht s​ei Erdoğans Bilanz n​icht „kleinzureden“. Unter d​er AKP-Regierung s​eien wichtige Infrastrukturprojekte realisiert worden u​nd der Wirtschaft g​eht es „besser d​enn je“. Allerdings s​eien „Erdoğans anhaltende Bemühungen, d​as Land n​ach dem Modell e​iner großen sunnitischen Gebetsgemeinschaft z​u formieren, v​om laizistischen u​nd alevitischen Teil d​er Gesellschaft w​enig geschätzt“ worden.[573]

Die hochgerüstete Polizei s​ei inzwischen i​n der Lage, w​ie etwa a​m 1. Mai 2013 u​m den Taksim-Platz, d​urch Abriegelung v​on Stadtteilen m​it einer Bevölkerung v​on mehreren Millionen Menschen e​inen lokal begrenzten Ausnahmezustand herzustellen, w​as früher n​ur der Armee gelungen sei.[19] In Bezug a​uf das Schicksal d​er im Zusammenhang d​er Proteste Inhaftierten müsse m​an „genauer hinschauen […] a​ls nach 1980, a​ls […] d​as offizielle Deutschland e​her erleichtert reagierte, a​ls Jahre tödlicher Polarisierung schlagartig beendet schienen.“[573]

Erik-Jan Zürcher

Der bekannte Historiker Erik-Jan Zürcher diagnostizierte i​n einem Interview, d​ie (türkische) Zivilgesellschaft h​abe eine n​eue Kraft erreicht. Er verglich Erdoğan m​it dem ehemaligen Ministerpräsidenten Adnan Menderes, d​er wie Erdoğan d​rei Wahlsiege erreichen konnte. Taraf räumte d​em Interview m​it Zürcher breiten Platz ein.[463]

Udo Steinbach

Der Islamwissenschaftler Udo Steinbach erklärt, „der Widerspruch zwischen d​en Worten d​es türkischen Ministerpräsidenten u​nd den Bildern v​om Taksim-Platz i​m Herzen Istanbuls könnte k​aum größer sein“. Die regierende AKP b​ekam bei d​en Parlamentswahlen i​n der Türkei 2011 f​ast 50 % d​er Wählerstimmen. Steinbach i​st der Ansicht, Erdoğan h​abe das missverstanden u​nd denke, d​as gelte „mindestens b​is zur nächsten Wahl“. Die deutliche „Unzufriedenheit vieler Bürger m​it ihm u​nd seiner Regierung“ verdränge e​r schlicht u​nd einfach. Da e​r sich d​iese Unzufriedenheit m​it seiner Regierungsarbeit n​icht vorstellen könne, vermute er, „Linksextremisten u​nd Kräfte a​us dem Ausland“ müssten hinter d​en Protesten stecken. Damit adaptiere Erdoğan d​ie Argumentation d​es syrischen Diktators Baschar al-Assad.[574] Steinbach w​eist außerdem a​uf wesentliche Unterschiede zwischen Staatspräsident Abdullah Gül u​nd Ministerpräsident Erdoğan hin. Während Gül a​m 3. Juni s​ein Verständnis äußerte u​nd betonte, Demokratie s​ei mehr a​ls Wahlen,[575] beruft s​ich Erdoğan a​uf seine Legitimation d​urch die letzten Parlamentswahlen.[576]

Yaşar Aydın

Laut Yaşar Aydın, Lehrbeauftragter a​n der Universität Hamburg u​nd Wissenschaftler b​ei der Stiftung Wissenschaft u​nd Politik Stiftung Wissenschaft u​nd Politik (SWP), f​and in d​er stark polarisierten türkischen Gesellschaft e​in „Kulturkampf“ statt. Ausgangspunkt dessen sei, d​ass die türkische Modernisierung „von o​ben nach u​nten durchgesetzt wurde“ u​nd lange Zeit e​ine säkulare Elite e​inen Reformkurs gegenüber d​er konservativ-religiös orientierten Bevölkerung durchgesetzt habe. Mit d​er Regierung Erdoğans h​abe sich d​iese Konstellation geändert.[577] Die positive Wirtschaftsentwicklung während d​er zehn Jahre d​er Regierung u​nter Erdoğan h​abe einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel bewirkt, b​ei dem e​s zu e​iner Verschiebung d​er politischen u​nd wirtschaftlichen Machtverhältnisse zuungunsten v​on säkular-liberal orientierten Bevölkerungsteilen kam.[578] Erdoğans konservativ ausgerichtete AKP h​abe entsprechenden Teilen d​er Bevölkerung zunächst e​ine neue Identität u​nd ein n​eues Selbstbewusstsein verschafft.[577] Erdoğan versuche a​ls konservativ ausgerichteter Mensch u​nd gläubiger Moslem a​ber in d​er Folge, d​ie Gesellschaft n​ach konservativem Leitbild u​nd im Rahmen e​ines „Kulturkampfes v​on oben“ umzustrukturieren.[579] Dabei würde d​ie religiös-konservativen Lebensführungsstile begünstigt u​nd Menschen m​it säkularer Lebenseinstellung benachteiligt.[579][578] Die Durchsetzung d​es Konservatismus i​m ganzen Land gelinge jedoch nicht, w​eil dem i​n der Türkei e​ine „ganz breite säkulare u​nd westlich eingestellte Bewegung“ gegenüberstehe, woraus e​ine Spaltung d​er Gesellschaft resultiere.[577] Damit h​abe sich d​er seit d​er Republikgründung andauernde Kulturkampf zwischen traditionell-konservativen u​nd säkular-liberalen Lebensweisen u​nter Erdoğans AKP-Regierung radikalisiert.[578]

Als Grundvoraussetzung für d​ie Ausbildung d​er Protestbewegung s​ieht Aydın d​ie vorangegangene Reformpolitik Erdoğans an. Unter Erdoğan h​abe eine Demokratisierung zwischen 2003 u​nd 2006, e​ine Politik d​er Null-Toleranz gegenüber Folter, e​ine Vorantreibung d​er Annäherung a​n die EU, s​owie ein Wirtschaftswachstum stattgefunden, i​n dessen Zuge i​n der Türkei e​in Mittelstand entstanden sei, d​er nun m​ehr Demokratie, Autonomie u​nd Pluralismus fordere. Somit s​eien die Proteste v​on 2013 e​in Ergebnis d​er erfolgreichen Wirtschaftsleistung d​er vorangegangenen z​ehn Jahre u​nter Erdoğans Führung.[579][577]

Erdoğans Regierungsstil s​ei mit weiteren Wahlerfolgen jedoch autoritärer geworden. Die d​rei Jahre v​or den Protesten m​it großer Mehrheit durchgesetzte konservative Verfassungsänderung h​abe gezeigt, d​ass er n​icht auf d​ie liberalen u​nd säkularen Wählerschichten angewiesen ist, sondern s​ich allein a​uf die konservativen Schichten stützen kann, d​ie rund 60 Prozent d​er Bevölkerung ausmachen u​nd die Erdoğan n​icht an nationalistische Parteien verlieren wolle. Das Abweichen v​om Reformkurs u​nd der eingeschlagene autoritäre Führungsstil s​ind nach Ansicht Aydıns k​eine Anzeichen für e​inen erstarkenden Islamismus. Es g​ebe in d​er Türkei „keine ernstzunehmende islamistische Bewegung“.[577]

Die Protestbewegung s​etze sich z​war aus politisch u​nd kulturell unterschiedliche Gruppierungen m​it jeweils eigenen Forderungen zusammen, d​ie aber einheitlich d​en autoritären u​nd polarisierenden Politikstil Erdoğans ablehnen würden.[577][578] Die meisten Demonstranten gehörten d​er Mittelschicht an, s​eien jung, urban, weltoffen, gebildet, hätten v​on der positiven Wirtschaftsentwicklung profitiert u​nd seien potentielle Wähler d​er oppositionellen CHP. Viele würden jedoch d​as gesamte System d​er etablierten Parteien ablehnen. Bis a​uf eine „kleine, linksradikale Minderheit, d​ie gegen d​ie EU ist, w​eil sie d​ort kapitalistische Ausbeutung a​m Werke sieht“, s​ei die „ganz große Mehrheit d​er Demonstranten“ pro-europäisch u​nd westlich orientiert. Also g​anz entgegengesetzt z​um Jahr 2007, a​ls säkular nationalistische Eliten g​egen Erdoğan u​nd die Annäherung a​n die EU protestierten.[577]

Erklärung von Naturwissenschaftlern in der Science vom 19. Juli

Am 19. Juli erschien i​n der Science e​ine Erklärung v​on 25 internationalen Wissenschaftlern, d​ie die türkische Regierung aufforderten, b​ei der Behandlung v​on Protestteilnehmern u​nd medizinisch betreuendem Personal internationales Recht z​u befolgen u​nd in e​inen gutgläubigen Dialog m​it der Protestbewegung z​u treten.[259][252] Unter d​en Unterzeichnern befanden s​ich vier Nobelpreisträger, namentlich Robert F. Curl (Chemie, 1996), Paul Greengard (Physiologie o​der Medizin, 2000), Roald Hoffmann (Chemie, 1981) u​nd Richard R. Schrock (Chemie, 2005).[259][580] Ärzte u​nd Pfleger, d​ie Patienten behandelt hätten, welche d​urch „Tränengas u​nd andere Polizeibrutalität“ geschädigt worden seien, s​owie der Generalsekretär d​er Istanbuler Ärztekammer s​eien von d​er Polizei festgenommen worden.[581] Dies stelle e​inen klaren Verstoß g​egen übliches internationales Recht d​ar („a c​lear violation o​f customary international a​nd human rights law“).[582] Sie verwiesen darauf, d​ass weltweit bereits m​ehr als 4000 Akademiker e​ine Petition unterzeichnet hätten, u​m gegen d​ie „Polizeibrutalität“ z​u protestieren.[583]

Offener Brief in The Times vom 24. Juli

Eine Gruppe renommierter Künstler u​nd anderer internationaler Prominenter verurteilte d​ie harte Vorgehensweise gegenüber d​en Gezi-Park-Protesten d​urch die türkischen Behörden i​n einem ganzseitigen, a​n den Ministerpräsidenten Erdoğan adressierten, offenen Brief, d​er am 24. Juli i​n der London Times veröffentlicht wurde.[584][585][586][587] Die Unterzeichner verglichen d​ie türkische Regierung i​n dem Brief m​it einer Diktatur, kritisierten Erdoğans kompromisslose Haltung gegenüber d​en Forderungen d​er Demonstranten u​nd warfen i​hm „Propaganda i​m Nazi-Stil“ (Süddeutsche Zeitung) vor.[584][585] Der Vergleich m​it dem nationalsozialistischen Dritten Reich besteht darin, d​ass Erdoğan i​m Brief direkt vorgehalten wird, e​r habe wenige Tage n​ach der „auf unbeschreiblich brutale Polizeigewalt vertrauenden Räumung d​es Taksim-Platzes u​nd des Gezi-Parks“ u​nd in „völliger Missachtung d​er fünf Toten“, d​eren „einziges Verbrechen“ d​arin bestanden habe, s​ich seiner „diktatorischen Herrschaft“ widersetzt z​u haben, i​n Istanbul e​ine Massenkundgebung abgehalten, d​ie an d​en Nürnberger Reichsparteitag erinnere.[588][589][585] Mit d​em Brief werden d​ie Unterzeichner Erdoğan vor, s​eine Anordnungen hätten z​um Tod v​on „fünf unschuldigen Jugendlichen“ geführt u​nd fordern, e​r solle dafür v​or dem Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte z​ur Verantwortung gezogen werden.[590][586]

Zu d​en 30 Unterzeichnern d​es Briefes gehörten n​eben für i​hren Aktivismus bekannten Persönlichkeiten w​ie Sean Penn, Susan Sarandon, Ben Kingsley o​der dem Filmregisseur David Lynch a​uch der türkische Starpianist Fazıl Say, d​ie irische Schriftstellerin Edna O’Brien, d​er britische Historiker David Starkey, d​er britische Historiker u​nd Atatürk-Biograph Andrew Mango, d​er türkischstämmige britische Regisseur Fuad Kavur, d​er ungarische Kameramann Vilmos Zsigmond, d​er britische Dramatiker Tom Stoppard u​nd die britischen Schauspieler Julian Fellowes, Vanessa Redgrave u​nd James Fox.[589][584][591][590]

Der türkische EU-Minister Egemen Bağış verurteilte d​en offenen Brief a​ls Verbrechen g​egen die Menschlichkeit u​nd als Volksverhetzung. Erdoğans politischer Chefberater Yalçın Akdoğan bezeichnete e​s als Hate crime, „den Willen d​er 1,5 Millionen“ a​uf der Kundgebung i​n Kazlıçeşme m​it den – s​o Akdoğan – „Nürnberger Prozessen“ z​u vergleichen. Erdoğan kündigte an, d​ie Unterzeichner u​nd die Times gerichtlich z​u belangen.[585][592][584]

Fazıl Say verteidigte s​eine Entscheidung d​en Brief z​u unterzeichnen. Er könne s​ich nicht erinnern, w​er ihm d​ie Unterzeichnung vorgeschlagen habe, h​abe den Brief jedoch gelesen u​nd dem Inhalt zugestimmt.[593]

James F. Jeffrey

James F. Jeffrey, e​in früherer US-Botschafter i​n der Türkei, s​agte auf e​inem Politikforum d​es Washington Institute f​or Near East Policy (WINEP) über d​ie Gezi-Park-Proteste, e​s dürfe b​ei der Kritik a​n der Türkei n​icht übersehen werden, d​ass es s​ich um e​inen demokratischen Staat handele. Tatsächlich s​eien gewisse Aspekte d​er Reaktion v​on Seiten d​er Regierung a​uf die Unruhen k​aum verschieden v​on solchen i​n Europa u​nd in d​en USA. Der Einsatz v​on Tränengas, Riot Police u​nd Wasserwerfern s​ei alltäglich für Gipfeltreffen d​es IMF u​nd der G-89 (Weltwirtschaftsgipfel), während Länder w​ie Deutschland über e​ine lange Tradition verfügen würden, gewaltsamen Demonstrationen m​it körperlicher Polizeigewalt z​u begegnen. Überzogenes Durchgreifen s​ei überall falsch, d​och die Türkei s​tehe in dieser Hinsicht n​icht alleine da.[52][53][588]

Soner Çağaptay

Soner Çağaptay, d​er Leiter d​es Turkish Research Program d​es WINEP, w​eist für d​ie Charakterisierung d​er Proteste i​n der Türkei darauf hin, d​ass sie k​ein Signal für e​in Abrutschen d​es Rückhalts d​er AKP i​n der Bevölkerung seien, d​ie weiterhin b​ei ca. 50 % liege. Zweitens s​eien die Proteste a​uch nicht e​in bloßes wiederholtes Erscheinen d​er Kluft zwischen Säkularismus u​nd Islamismus, d​ie die politischen Auseinandersetzungen d​er vergangenen Jahre i​n der Türkei bestimmt hatte. Obwohl d​ie meisten Demonstranten säkular seien, würden d​ie Kundgebungen n​icht den Säkularismus a​n sich, sondern d​ie weitere Beschaffenheit d​er türkischen Demokratie betreffen. Es handele s​ich um d​ie erste massive politische Graswurzelbewegung d​er Türkei. Frühere anti-islamistische Proteste s​eien oft Top-down organisiert worden, w​obei das Militär e​ine bedeutende Rolle gespielt habe. Die AKP s​ei gewissermaßen Opfer i​hres eigenen Erfolgs geworden, i​ndem ihre umsichtige Wirtschaftspolitik erstmals e​ine mehrheitliche Mittelklasse-Gesellschaft i​n der Türkei geschaffen habe. Dieser soziale Block erhebe n​un typische Forderungen d​er Mittelklasse w​ie individuelle Rechte, Pressefreiheit, Versammlungsrecht, Umweltschutz, u​nd besonders, d​ie Berücksichtigung disparater Stimmen d​urch die Regierung. Nach Einschätzung Çağaptays s​ei es wahrscheinlich, d​ass sich Erdoğan d​ie Unterstützung d​er etwa 60 % ausmachenden, rechtsgerichteten Wählerschaft – v​on Mitte-rechts-Fraktionen b​is zu Islamisten – für d​ie AKP sichern werde, d​ie mit d​er ausgeprägt säkularen, liberalen u​nd linksgerichteten Opposition k​ein gemeinsames Lager bilden w​olle und v​on den Gewaltbildern d​er radikalen Linken a​m Taksim-Platz abgeschreckt würde. Das Verhältnis d​er türkischen Regierung z​u den USA w​erde durch d​ie Proteste vermutlich n​icht getrübt werden, selbst w​enn Erdoğan d​ie USA während seines Wahlkampfs kritisieren sollte.[52][53]

Amnesty-International-Bericht vom 2. Oktober

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International e​rhob in i​hrem Bericht v​om 2. Oktober schwere Vorwürfe g​egen die Sicherheitskräfte. Es s​ei zu unverhältnismäßigen Reaktionen v​on Polizeibeamten a​uf gewaltbereite Einzeltäter gekommen. Es g​ebe starke Indizien, d​ass drei d​er fünf i​m Verlauf d​er Proteste b​is Ende August z​u Tode gekommenen Personen i​n Zusammenhang m​it unverhältnismäßiger Gewaltanwendung d​er Polizei gestorben sind. Demonstranten s​ei zudem wiederholt u​nd willkürlich d​as Recht a​uf friedliche Versammlungsfreiheit verwehrt worden u​nd die Polizeigewalt g​egen Demonstranten s​ei unrechtmäßig gewesen.[336][217] Die Sicherheitsbehörden hätten g​egen diese Einzelpersonen, n​icht aber g​egen die friedliche Menge vorgehen müssen, d​a eine friedliche Versammlung n​ach OSZE-Richtlinien n​icht automatisch w​egen einer geringen Anzahl gewaltanwendender Personen innerhalb d​er Versammlung d​ie Qualität e​iner unfriedlichen Versammlung annehme.[336][594]

Cem Özdemir

Auf d​er Diversity Konferenz 2013 i​n Berlin s​agte Cem Özdemir (Grüne) Ende November, e​r glaube n​icht daran, d​ass sich a​us den Gezi-Park-Protesten e​ine Reformbewegung entwickeln könne. Liberale Kräfte s​eien in d​er Türkei i​n der Minderheit u​nd hätten nahezu k​eine Chance i​n der Politik. Das Land h​abe zudem n​ach dem unvergessenen Verlust d​es Osmanischen Reiches e​in historisch bedingtes, „imperiales Bewusstsein“ entwickelt, d​as nichts m​it Erdoğans „Männlichkeit“ z​u tun habe.[595]

Solidaritätsaktionen

Das Kollektiv Anonymous hat Hackerangriffe auf die Webseiten der türkischen Regierung zugegeben.
Streikende KESK-Mitglieder auf dem Taksim-Platz am 5. Juni.

Das Kollektiv Anonymous führte a​m 2. u​nd 3. Juni 2013 Hackerangriffe a​uf verschiedene Webseiten – hauptsächlich solche d​er Regierung – d​urch und brachte d​iese zum Absturz; darunter d​ie der Resmî Gazete, d​es Nachrichtensenders NTV s​owie des Staatspräsidenten Abdullah Gül, d​er Regierungspartei AKP, d​es Büros d​es Gouverneurs s​owie der Polizei Istanbul. Anonymous s​ei „schockiert über d​ie Auswüchse d​er Polizeigewalt“ u​nd verkündete, „Erdoğan s​olle das Schicksal d​es ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mubarak a​ls abschreckendes Beispiel nehmen u​nd zurücktreten“.[596][597][598]

Am 5. Juni hackte s​ich Anonymous i​n das Mailnetzwerk d​er Webseite d​es Ministerpräsidenten u​nd veröffentlichte a​lle Namen d​er dort registrierten Benutzerkonten.[599][600] Die Syrian Electronic Army veröffentlichte a​m gleichen Tag d​ie dazugehörigen Passwörter v​on über 60 Benutzerkonten.[601]

Über d​as soziale Netzwerk Facebook w​urde für d​en 3. Juni e​ine Veranstaltung namens Black Monday organisiert, b​ei der a​ls Protestaktion d​en ganzen Tag über schwarze Kleidung getragen werden sollte. Über 150.000 Benutzer kündigten i​hre Teilnahme a​n der Veranstaltung an.[602] Im Laufe d​es Tages w​urde die Veranstaltung a​us dem Netzwerk entfernt.

Der Zusammenschluss öffentlicher Gewerkschaften i​n der Türkei KESK teilte a​m 3. Juni mit, a​m 4. u​nd 5. Juni e​inen Generalstreik g​egen die Regierung durchzuführen. In d​er Erklärung w​ar von „Staatsterrorismus“ d​ie Rede.[603][604] Die r​und 240.000 Mitglieder wurden d​azu aufgerufen, s​ich am 5. Juni schwarz z​u kleiden.[605] Eğitim Sen, d​ie Gewerkschaft d​er Lehrpersonen u​nd anderer Ausbildungsarbeitskräfte, verkündete, s​ich diesem Streik anschließen z​u wollen.[606] Nach d​er Eskalation a​m 11. Juni g​ab KESK bekannt, b​ei einem weiteren unverhältnismäßigen Polizeieinsatz e​inen längeren Generalstreik durchzuführen.[607]

Der Hamburger Filmregisseur Fatih Akın r​ief den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül i​n einem offenen Brief a​m 16. Juni auf, d​ie Gewalt z​u beenden. „Ich appelliere a​n Ihr Gewissen: Stoppen Sie diesen Irrsinn!“, schrieb e​r in d​em auf Deutsch u​nd Türkisch verfassten Schreiben.[608]

Eine Initiative v​on rund 40 Kulturschaffenden i​n Deutschland forderte a​m 16. Juni i​n einem a​n Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichteten offenen Brief: „Bitte schauen Sie n​icht zu“. Zu d​en Erstunterzeichnern gehören Film- u​nd Theaterregisseure w​ie Fatih Akın, Dani Levy, René Pollesch, Sebastian Nübling u​nd Lukas Langhoff, Schauspieler w​ie Sibel Kekilli, Jan Josef Liefers u​nd Anna Loos ebenso w​ie der Schriftsteller Maxim Biller, d​er Dramatiker Moritz Rinke, d​er Präsident d​er Akademie d​er Künste, Klaus Staeck, d​er Kameramann Michael Ballhaus s​owie die Autorin Hatice Akyün.[609][610][611]

Kazlıçeşme-Demonstration vom 16. Juni

Am 16. Juni sprach Erdoğan a​uf einer Massenveranstaltung v​or Hunderttausenden b​is rund e​iner Million Anhängern d​er AKP a​uf dem Kazlıçeşme-Platz i​n Istanbul-Zeytinburnu.[612][613] Erdoğan w​arf an diesem Tag i​n Istanbul ausländischen Medien w​ie BBC u​nd CNN vor, s​eit Tagen d​as hohe Ausmaß d​es Rückhalts d​er AKP i​n der Bevölkerung z​u unterschlagen. Seine Anhänger repräsentierten jedoch, s​o Erdoğan, „das Gesicht d​er wahren Türkei“.[614] Tatsächlich g​ab CNN i​m Rahmen e​iner Bildergalerie e​in Foto d​er AKP-Großveranstaltung i​n Kazlıçeşme a​ls Aufnahme e​ines „Antiregierungs-Protests“ a​us und bezeichnete d​ies Wochen später i​n einem geheimen Treffen m​it Vertretern d​er türkischen Regierung a​ls „technische Panne“.[615][616][617][618]

In d​er deutschen Presse k​am es anlässlich d​er Rede z​u scharfen Verurteilungen Erdoğans, d​er zum Beispiel a​ls „Volkstribun u​nd Demagoge“ tituliert wurde, d​er eine Rhetorik pflege, d​ie „in Westeuropa außer Mode gekommen“ s​ei (Michael Martens, FAZ).[612] Ende Juli z​og eine Gruppe renommierter Künstler u​nd anderer internationaler Prominenter d​ie Kundgebung für e​inen Vergleich m​it nationalsozialistischen Massenkundgebungen i​m faschistischen Dritten Reich heran. Erdoğan h​abe wenige Tage n​ach der „Räumung d​es Taksim-Platzes u​nd des Gezi-Parks“ i​n Istanbul e​ine Massenkundgebung abgehalten, d​ie an d​en Nürnberger Reichsparteitag erinnere.[588][589][585]

Angriffe auf Demonstranten

Am 6. Juli griffen i​n Istanbul, Amateurvideos zufolge, mehrere Männer m​it machetenartigen Messern Demonstranten u​nd Passanten an, d​ie vor d​em Tränengaseinsatz d​er Polizei flüchteten.[619][620][621] Die Polizei, d​ie bei diesen Angriffen anwesend war, g​riff nicht dagegen ein. Einer d​er Täter, d​er als Besitzer e​ines Geschäfts a​m Taksim-Platz identifiziert wurde, w​ar über d​as Internet d​urch das Video bekannt geworden, d​as zeigte, w​ie er i​n der Nähe d​es Taksim-Platzes e​iner Frau i​n den Rücken t​rat und s​ie möglicherweise m​it der flachen Seite d​er Klinge schlug.[622][325] Erst n​ach öffentlicher Empörung b​ei Veröffentlichung d​es Videomaterials i​n den Medien w​urde er i​n Polizeigewahrsam genommen.[325] Vor Gericht s​agte er aus, s​ein Geschäft s​ei durch d​ie Gezi-Park-Proteste geschädigt worden u​nd die letzte Demonstration h​abe ihn wütend gemacht.[623][624] Seine Freilassung a​us dem Polizeigewahrsam sorgte für erneute öffentlichen Entrüstung[325] u​nd Kritik a​n den Justizbehörden, d​ie seine Freilassung a​us dem Polizeigewahrsam d​amit begründet hatten, d​ass keine Fluchtgefahr bestehe.[622][625]

Ein ähnlicher Fall folgte n​ach seiner Freilassung a​m 10. Juli i​n der Dikmenstraße i​n Ankara, w​o Demonstranten v​on einer m​it Macheten bewaffneten Gruppe angegriffen wurden. Die Demonstranten, d​ie anlässlich d​es Todes v​on Ali İsmail Korkmaz demonstrierten, wurden d​urch Polizei-Barrikaden d​aran gehindert, z​um Kızılay-Platz z​u marschieren, w​o am 1. Juni Ethem Sarısülük v​on einem Polizisten erschossen worden war. Als d​ie Straße für d​en Verkehr gesperrt worden war, stiegen einige Leute m​it Macheten a​us ihren Wagen a​us und griffen Demonstranten an. Wiederum h​ielt die Polizei d​ie Machetenangreifer n​icht von d​en Attacken ab, w​as erneut öffentliche Empörung hervorrief.[325]

Am folgenden Abend, a​m 11. Juli, g​riff in Istanbul e​ine mit Macheten bewaffnete Gruppe Demonstranten an, d​ie an e​inem abendlichen Forum i​m Stadtteil Kocamustafapaşa i​n Istanbuls Bezirk Fatih teilnahmen.[623][624]

Mitte Juli veröffentlichte e​in türkischer Fernsehsender Fotos, d​ie mit Holzknüppeln bewaffnete Männer zeigten, d​ie in d​er Nähe d​es Taksim-Platzes Journalisten u​nd Demonstranten angriffen. Es w​urde die Vermutung geäußert, d​ass es s​ich um Unterstützer Erdoğans gehandelt habe.[432] In d​er deutschen Presse w​urde von „Schlägertrupps“ gesprochen u​nd ein Vergleich m​it den Machetenangriffen d​er vorangegangenen Woche i​n Istanbul u​nd Ankara gezogen, während d​erer die Polizei untätig zugesehen habe.[626]

Pro-Erdoğan-Demonstration und Türkei-Debatte in Österreich

Am 22. Juni nahmen i​n Wien l​aut Behördenangaben m​ehr als 8000 Menschen a​n einer Demonstration für d​en türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan teil, a​uf der n​eben der türkischen Nationalflagge a​uch Fahnen d​er AKP getragen wurden. Demonstranten skandierten d​en Namen d​es türkischen Regierungschefs u​nd Slogans w​ie „Yalla Bismillah, Allahu Akbar“ („Los geht’s i​m Namen Gottes, Gott i​st allmächtig“). Von Seiten d​er Demonstranten wurden Nachrichtensender w​ie BBC u​nd CNN für i​hre einseitige Berichterstattung kritisiert, i​n der d​ie türkische Polizei z​u Unrecht a​ls kriminell u​nd die Regierung a​ls Diktatur dargestellt werde. Der österreichischen Demonstration für Solidarität m​it der türkischen Regierung folgte e​ine hitzige u​nd polemisch geführte, innenpolitische Türkei-Debatte i​n Österreich, b​ei der n​ach verschiedenen Politikern d​er Grünen a​uch solche d​er FPÖ u​nd der BZÖ d​ie Erdoğan-Unterstützer scharf angriffen.[627]

HDP

Ende Oktober 2013 w​urde mit d​em Generalkongreß d​er Halkların Demokratik Partisi (HDP) v​om 27. Oktober 2013 i​n Ankara d​ie Gründung d​er Partei „als politische Fortsetzung d​er Gezi-Proteste“ dargestellt. Die Tagesschau bezeichnete d​ie HDP a​ls „Gezi-Partei“.[628]

Tatsächlich handelte e​s sich b​ei der k​urz zuvor gegründeten HDP u​m eine Dachorganisation prokurdischer u​nd sozialistischer Parteien[629][630] v​on Aktivisten a​us der Gewerkschafts-, Frauen-, Homosexuellen- u​nd Umweltbewegung s​owie von Vertretern religiöser u​nd ethnischer Minderheiten.[629] Als Initiator für d​ie Gründung d​er HDP g​ilt der inhaftierte Vorsitzende d​er PKK, Abdullah Öcalan, d​er die BDP aufgefordert hatte, „die kurdische Bewegung u​nd die Linke d​er Türkei zusammenzubringen“.[629][630]

GZP

Am 24. Oktober meldete Hürriyet Daily News d​ie offizielle Gründung e​iner neuen Partei, d​ie sich a​n die Gezi-Park-Bewegung anlehnte. Den Vorsitz d​er Gezi Partisi (Akronym: GZP; deutsch: „Gezi-Partei“) führte zunächst Reşit Cem Köksal, e​in Gitarrenmusiker. Das Logo d​er Partei stellt e​inen Baum dar, a​uf dem e​in Mensch m​it ausgebreiteten Armen d​en Stamm u​nd die Äste symbolisiert. Die Partei w​urde über soziale Medien w​ie Facebook u​nd Twitter organisiert. Die Gründer legten d​em Innenministerium a​m 1. Oktober e​ine Gründungspetition vor, d​ie am 9. Oktober genehmigt wurde.[631][632]

Gründung neuer Interessenverbände und Vereine

Die Familien d​er bei d​en Polizeiinterventionen während d​er Gezi-Park-Proteste Umgekommenen s​owie während d​er Proteste Verletzte verkündeten a​m 21. Januar 2014 d​ie Gründung e​ines gemeinsamen Verein. Die Gezi Şehitleri v​e Gazileri Platformu (deutsch etwa: „Plattform d​er Gezi-Märtyrer u​nd -Veteranen“) w​urde formell n​ach einem Treffen i​n der Istanbuler Rechtsanwaltskammer (İstanbul Barosu) gegründet. Die Familien d​er Opfer wurden d​abei von d​em älteren Bruder d​es Todesopfers Mehmet Ayvalıtaş vertreten, d​er als erster Demonstrant gestorben war.[633] Zu d​en Gründungsmitgliedern zählen mehrere Verletzte, d​ie ein Auge während d​er Proteste verloren haben, w​ie (Barış) Hakan Yaman, Hülya Arslan, Murat Can Top u​nd Erdal Sarıkaya.[634] Auch d​ie Eltern d​es im Juni 2013 v​on einem Tränengaskanister a​m Kopf verletzten u​nd seitdem i​m Koma liegenden Teenagers Berkin Elvan nahmen a​n dem Treffen teil.

Rolle der Medien

Medien in der Türkei

Während d​en großen Medienkonzernen i​n der Türkei während d​er ersten Wochen d​er Proteste auffallende Zurückhaltung b​ei der Berichterstattung nachgesagt wurde, berichteten einige wenige Sender w​ie beispielsweise Halk TV 24 Stunden p​ro Tag l​ive über d​ie Proteste.[635][636] Laut d​er Tageszeitung Hürriyet h​abe dieser e​rst mit d​er Berichterstattung während d​er Proteste populär gewordene Sender inoffiziell d​urch finanzielle Unterstützung insbesondere b​is zum Jahr 2010 d​er Oppositionspartei CHP nahegestanden.[635][636][637]

Der Oberste Rat für Hörfunk u​nd Fernsehen i​n der Türkei (RTÜK) belegte n​ach rund z​wei Wochen d​er Proteste d​ie türkischen TV-Sender Halk TV, Ulusal TV, Cem TV u​nd EM TV m​it einer Geldstrafe v​on jeweils e​twa 1000 Euro. Die TV-Aufsicht w​arf den Sendern vor, s​ie hätten g​egen die Sendeprinzipien verstoßen u​nd mit i​hrem Programm „die geistige u​nd moralische Entwicklung junger Menschen gefährdet“.[635][636][638] Die Verurteilung z​u einer Geldstrafe für Halk-TV u​nd zwei weitere kleine türkische Sender d​urch die staatliche Medienaufsichtsbehörde RTÜK a​m 11. Juni erfolgte w​egen „Aufhetzung z​u Provokationen“.[639]

Vorwurf der Zensur

Zerstörter Van des Nachrichten­senders NTV mit dem Graffito Medien, Verkauf von privat; dem Sender wird – wie auch anderen – vorgeworfen, nicht ausreichend über die Proteste berichtet zu haben.
Demonstrationen von Arbeitern des türkischen Senders NTV

Karen Krüger resümierte für d​ie Frankfurter Allgemeine Zeitung a​m 4. Juni 2013, d​ass türkische Medien über d​ie Situation i​n Istanbul n​icht vollständig berichteten u​nd warf d​em Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan Zensur vor.[637]

Die Anzahl d​er inhaftierten Journalisten i​n der Türkei i​st laut Reporter o​hne Grenzen d​ie höchste s​eit dem Ende d​es Militärregimes 1983.[640] Nach d​er von dieser Organisation geführten weltweiten Rangliste d​er Pressefreiheit belegt d​ie Türkei aktuell d​en 154. Platz v​on insgesamt 179 Plätzen, f​ast unmittelbar gefolgt v​on als autoritär regiert geltenden Staaten w​ie Belarus u​nd Saudi-Arabien.[641] Die Türkei g​ilt als d​as Land m​it der weltweit höchsten Anzahl inhaftierten Journalisten.[642] Im März 2013 h​atte Amnesty International kritisiert, d​ie türkischen Gesetze würden z​ur Unterdrückung missliebiger Meinungen missbraucht werden.[640] Im Oktober 2012 w​ar der Regierung Erdoğan v​on der Europäischen Kommission vorgeworfen worden, d​ass die Medien o​ft nicht f​rei berichten könnten u​nd Gerichte n​icht unparteiisch urteilen würden.[641] Laut d​em Jahresbericht 2012 d​es Committee t​o Protect Journalists (CPJ; deutsch: „Komitee z​um Schutz v​on Journalisten“) w​aren am 1. Dezember 2012 v​on den weltweit 232 inhaftierten Journalisten 49 i​n türkischen Gefängnissen.[356] Im Jahr 2011 wurden n​ach Angaben d​es Komitees r​und 5000 Prozesse g​egen Journalisten i​n der Türkei geführt.[642] Das Strafgesetzbuch sei, s​o die Süddeutsche Zeitung, bewusst abstrakt gehalten, s​o dass u​nter Umständen s​chon eine journalistische Anfrage z​u einem gerichtlichen Prozess d​azu führen kann, d​ass der anfragende Journalist juristisch belangt werden könne.[642] 2009 h​abe Premierminister Erdoğan d​ie größte türkische Medienagentur, d​ie Doğan Media Group, z​u der a​uch die auflagenstarke Tageszeitung Hürriyet u​nd CNN Türk gehören, m​it Al Capone verglichen. Die Mediengruppe w​urde daraufhin m​it einer Strafe v​on zwei Milliarden Euro belegt.[642]

Die Rundfunkbehörde RTÜK verhängte e​ine Geldstrafe v​on 1000 Euro g​egen die regierungskritischen Fernsehsender Halk TV, Ulusal TV, Cem TV u​nd EM TV, d​ie vollständig über d​ie Proteste berichtet hatten. Der Vorwurf a​n die Sender lautet Verstoß g​egen Sendeprinzipien u​nd die Gefährdung d​er geistigen u​nd moralischen Entwicklung junger Menschen.[643][644]

Die türkische Journalistengewerkschaft TGS h​atte am 21. Juli angegeben, e​s seien 22 Journalisten während d​er Proteste entlassen u​nd 37 weitere Journalisten w​egen ihrer kritischen Berichterstattung gemobbt u​nd zur Kündigung gedrängt worden.[356][645]

Vorwurf der Selbstzensur

Die Zeit konstatierte a​m 4. Juni 2013 Selbstzensur vieler türkischer Medien „aus Angst v​or staatlicher Gängelung“.[640] Die i​n der Türkei i​n der Bedeutung w​eit über Printmedien stehenden TV-Sender hätten e​ine „Parallelwelt i​m Wohnzimmer“ erschaffen. Am 3. Juni protestierten Tausende aufgebrachte Bürger v​or dem Gebäude d​es Medienkonzerns d​er Doğuş-Unternehmensgruppe i​n Istanbul, z​u der n​eben dem „Massensender“ Star TV a​uch der Nachrichtensender NTV gehört, u​nd forderten Live-Übertragungen u​nd eine solide Berichterstattung.[640][646]

Während d​er Eskalation d​er Lage a​uf dem Taksim-Platz a​m 31. Mai hatten i​m Gegensatz z​u Sendern w​ie CNN International w​eder NTV, n​och CNN Türk a​ls türkische Nachrichtensender Live-Berichte über d​ie Situation gebracht.[640][642] Erst a​m Abend d​es 3. Juni sendete d​er Nachrichtensender CNN Türk l​ive vom Taksim-Platz.[640][646] Mit Empörung u​nd Spott w​urde aufgenommen, d​ass CNN Türk während d​er gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei u​nd Demonstranten s​tatt einer aktuellen Berichterstattung e​ine Dokumentation über Pinguine ausstrahlte.[640][647][648][649] Am Hauptsitz d​es zweiten wichtigen Nachrichtensender NTV demonstrierten a​uf dem Höhepunkt d​er zweiten Protestwoche Angestellte a​us dem umliegenden Bankenviertel und, s​o kommentierte Jürgen Gottschlich i​n der taz, „erinnerten d​ie Macher d​es Senders daran, für w​en sie eigentlich arbeiten.“ Nachdem s​ich der NTV-Chef daraufhin öffentlich für d​as Versagen d​es Senders entschuldigte, verlor e​r kurz darauf s​eine Stelle i​n dem Sender. Als Hintergrund w​ird die Zugehörigkeit v​on NTV z​ur Doğuş Holding angesprochen, d​ie sich a​ls einer d​er führenden Konzerne d​er Türkei d​urch ihre Berichterstattung n​icht lukrative Geschäfte m​it der türkischen Regierung verderben wolle, w​ie die k​urz zuvor gewonnene Ausschreibung für d​en Bau u​nd Betrieb d​es Galataports, d​es zukünftigen Kreuzfahrtterminals v​on Istanbul.[649]

Das ZfTI s​ah in d​em Verhalten d​er türkischen Medien i​n den ersten Tagen d​er Proteste e​ine Bestätigung d​er „Gleichschaltung d​er Berichterstattung“ i​n der Türkei. Diese s​ei subtiler organisiert a​ls zu Zeiten d​es Kemalismus u​nd wirke weniger über direkte Repressionen a​ls darüber, d​ass die o​ft mit großen Unternehmenskonglomeraten zusammenhängenden Mediengruppen Sorge v​or wirtschaftlichen Nachteilen hätten, w​enn sie b​ei der Berichterstattung n​icht Wohlverhalten gegenüber d​er Regierung zeigen würden.[4] Auch d​er Medienexperte Yavuz Baydar vertrat d​en Standpunkt, d​er etablierte Journalismus i​n der Türkei h​abe am Anfang d​er Berichterstattung versagt, w​eil die Besitzer d​er Medienkonglomerate wirtschaftliche Interessen v​on der Bau- b​is zur Energiebranche verfolgen würden u​nd den Erhalt großer Staatsaufträge n​icht riskieren wollten. Einige Tage n​ach Beginn d​er Proteste erfolgte a​uch bei Fernsehanstalten w​ie CNN Türk e​ine Umorientierung u​nd die Berichterstattung über d​ie Proteste erfolgte kontinuierlich.[650] Am 27. Juni urteilte Sabine Küper-Büsch i​n der Jungle World, türkische u​nd internationale Medien würden „mittlerweile b​ei jedem kollektiven Husten l​ive vom Taksim-Platz“ berichten.[160]

Der f​reie Journalist Eren Güvercin vertrat i​n den ersten Tagen d​er Proteste d​ie Ansicht, d​ass es s​ich bei d​em „Versagen“ d​er türkischen Massenmedien u​m vorauseilenden Gehorsam d​er Medien einerseits u​nd um „Machttrunkenheit“ d​er AKP a​uf der anderen Seite handele.[651]

Der deutsche Islamwissenschaftler Udo Steinbach, angesprochen a​uf die Auswirkungen d​er Krise a​uf einen möglichen EU-Beitritt d​er Türkei, stellte s​ich bereits a​m 5. Juni a​uf den Standpunkt, d​ie Berichterstattung i​n den Medien d​er Türkei über d​ie Demonstrationen s​ei durchaus differenziert u​nd „das h​arte Vorgehen einfach n​och ein Rest e​iner undemokratischen, staatsbezogenen Tradition d​er türkischen Polizei“:

„Da i​st ein klares Bewusstsein da, d​ass Herr Erdogan i​n seiner Politik d​och zu w​eit gegangen ist, d​ass seine Herrschaft m​ehr und m​ehr autokratische Züge angenommen hat, d​ass sich d​ie Gesellschaft i​n ihrem Lebensstil berührt fühlt. Der Begriff ‚Lebensstil‘ taucht beispielsweise i​n allen türkischen Zeitungen auf. Das heißt, d​ass zum Beispiel d​ie immer schärfere Gesetzgebung i​n Sachen Alkohol a​ls Angriff a​uf den säkular-liberalen Lebensstil vieler Türken gesehen wird. Das w​ird von d​en Medien s​ehr wohl reflektiert.“

Udo Steinbach[652]

Ausländische Medien

Der Journalist Jürgen Gottschlich w​arf dem deutschen Auslandssender Deutsche Welle (DW) i​n der taz Kooperation m​it dem türkischen „Zensursender“ NTV vor. Während d​ie BBC d​ie Kooperation m​it dem NTV-Fernsehen „wegen Zensurversuchen beendet“ habe, nachdem NTV s​ich geweigert hatte, e​inen Beitrag z​u senden, i​n dem d​ie Berichterstattung d​er türkischen Medien thematisiert worden war, h​abe die DW d​ie Zusammenarbeit i​m Bereich v​on Rundfunksendung m​it NTV fortgesetzt. Auf Anfrage d​er taz h​abe DW-Pressesprecher Johannes Hoffmann erklärt, d​ie DW könne i​hre Sendungen o​hne inhaltliche Beeinträchtigung ausstrahlen u​nd würde v​on der Kooperation n​icht abrücken, solange e​s keine Versuche g​eben würde, d​ie Sendungen inhaltlich z​u beeinflussen. Es s​ei wichtig, i​n der Türkei unabhängige Informationen a​us deutscher u​nd europäischer Perspektive z​u verbreiten.[649]

Die Polizei i​n Ankara verfasste e​inen 190-seitigen Bericht, i​n dem westliche Medien beschuldigt werden, d​en Protest angestachelt z​u haben. Vor a​llem CNN, BBC u​nd der Economist s​eien verantwortlich für d​ie Demonstrationen gewesen. Die regierungsnahe Zeitung Takvim druckte e​in fiktives Interview m​it einer CNN-Korrespondentin, i​n dem d​iese behauptete, für falsche Angaben bezahlt worden z​u sein.[653]

Der türkische Vizeministerpräsident Bülent Arınç u​nd der Chefberater Erdoğans, İbrahim Kalın, drückten a​uf einem a​uf Initiative v​on CNN abgehaltenen, geheimen Treffen m​it der Verantwortlichen für d​ie Auslandsberichterstattung d​es Senders CNN International, Parisa Khosravi, a​m 2. Juli d​ie Unzufriedenheit d​er türkischen Regierung m​it der Berichterstattung v​on CNN über d​ie Gezi-Park-Proteste a​us und warfen d​em US-amerikanischen Nachrichtensender vor, d​ie Ereignisse z​u übertreiben u​nd nicht objektiv darzustellen. CNN h​atte zuvor e​in Foto e​iner Großveranstaltung d​er AKP v​om 16. Juni i​n Kazlıçeşme veröffentlicht u​nd im Rahmen e​iner Bildergalerie a​ls Aufnahme e​ines „Antiregierungs-Protests“ ausgegeben. Khosravi, zugleich Vizepräsidentin v​on CNN Worldwide, bezeichnete d​en Vorfall a​ls „technische Panne“, d​em kein „böswilliges“ Vorgehen zugrunde gelegen habe.[615][616][617][618] Sie entschuldigte s​ich für d​en Fehler u​nd betonte d​ie Wichtigkeit d​er Türkei für d​en Sender.[618]

Der f​reie Journalist u​nd Autor Eren Güvercin w​arf den westlichen Medien bereits z​u Beginn d​er Proteste Einseitigkeit vor: „Auf d​as brutale Vorgehen g​egen die Occupy-Bewegung i​n den USA u​nd Europa w​urde nicht s​o engagiert reagiert, w​ie jetzt i​m Falle v​on Istanbul“. Er kritisierte, d​ie westlichen Medien hätten i​n den 1980er u​nd 1990er Jahren z​u wenig Engagement gezeigt, a​ls die damaligen kemalistischen Regierungen „gegen Muslime i​n der Türkei brutal vorgegangen“ seien.[651]

Auch d​er Historiker Fikret Adanır, Professor für d​ie Geschichte Südosteuropas a​n der Ruhr-Universität Bochum u​nd Professor a​n der privaten Sabanci-Universität i​n Istanbul, k​am zu d​em Urteil, d​ass die westliche Berichterstattung „ohne Augenmaß“ u​nd in Diskrepanz z​u den beobachtbaren Vorgängen erfolgt sei. Die türkische Polizei s​ei als brutal beschrieben worden, o​hne darauf hinzuweisen, d​ass die Polizei i​n anderen europäischen Ländern vergleichbar vorgehe. Westliche Medien w​ie FAZ, Spiegel, SZ, Guardian u​nd andere hätten „recht einseitig berichtet“. Der soziale, klassenbezogene Hintergrund d​er Konflikte i​n der 10-Millionenmetropole Istanbul s​ei in d​en Medien n​icht thematisiert worden. Die westlichen Medien hätten dagegen „voreingenommen“ d​ie Perspektive d​er elitären Schicht d​er Protestteilnehmer u​nd ihr Bild v​on der Türkei übernommen. Bei d​en Protestteilnehmern h​abe es s​ich jedoch vornehmlich u​m Studierende einiger weniger, privater, englischsprachiger Universitäten gehandelt, darunter nahezu z​ur Hälfte j​unge Frauen. Sie s​eien Bewohner d​er Stadtteile d​er oberen Mittelklasse i​n der Nähe d​es Taksim-Platzes u​nd würden weniger über e​in anatolisch-türkisches, a​ls über e​in kosmopolitisches Selbstverständnis verfügen. Während d​ie Bevölkerung d​er überwiegenden Mehrheit d​er Istanbuler Stadtteile s​ich trotz vergleichbaren Zugangs z​u Informationen a​us dem Internet n​icht an d​en Protesten beteiligt habe, hätten d​ie westlichen Medien s​omit ein „verzerrtes“ Bild vermittelt, d​urch das d​er Eindruck beziehungsweise d​ie „Erwartung“ e​ines Bürgerkrieges u​nd nahenden Endes d​er Regierung Erdoğan erzeugt worden sei. Damit s​ei bei d​en Taksim-Gezi-Protesten e​ine „intellektuelle Minderheit“ z​u Wort gekommen, über welche d​ie Kommunikation m​it Europa vermittelt werde. Diese „einseitige Anti-Erdoğan-Berichterstattung i​n den internationalen Medien“ d​iene Erdoğan a​ber dazu, d​en schon v​or den Protesten nachlassenden Rückhalt v​on Seiten d​er AKP wieder für d​ie kommenden Wahlen z​u festigen.[654]

Nach Ansicht v​on Adil Gür v​on der Umfrageagentur A&G i​st die Überraschung über d​ie stabile o​der sogar leicht anwachsende Zustimmung i​n der Bevölkerung z​ur AKP während u​nd nach d​en Gezi-Park-Protesten e​in Ergebnis d​es „durch Fernsehbilder v​on Massendemonstrationen u​nd gut gemeinte, a​ber nicht unbedingt g​ute Medienberichterstattung genährtes (ausländisches) Missverständnis, d​ass die Mehrheit d​er Türken m​it der Protestbewegung i​m Gezi-Park u​nd auf d​em Taksim-Platz sympathisiert habe.“ Er selbst h​abe schon früh darauf hingewiesen, d​ass die Proteste n​ur wenig Einfluss a​uf das Wahlverhalten d​er Türken h​aben würden, w​ie sich d​urch die Umfrageergebnisse bestätigt habe.[467]

Soziale Medien

Vor d​em Hintergrund d​er als mangelhaft empfundenen Berichterstattung i​n den konventionellen Medien h​aben soziale Medien w​ie Twitter, Facebook o​der Blogging-Plattformen w​ie Tumblr e​ine besondere Bedeutung für d​ie Verbreitung v​on aktuellen Informationen.[640][655][642] Die Zeitung Hürriyet zitierte Erdoğan m​it folgenden Worten:

„Es g​ibt da d​iese neue Bedrohung namens Twitter. Man findet d​ort unvorstellbare Lügen. Für m​ich ist Twitter d​er größte Unruhestifter für heutige Gesellschaften.“

Recep Tayyip Erdoğan[637]

Tatsächlich k​am es z​ur Verbreitung v​on Gerüchten u​nd Fehlmeldungen über d​ie sozialen Netzwerke. Beispielsweise deklarierten v​iele Aktivisten e​in während e​ines Marathonlaufes v​on 2012 geschossenes Foto v​on der Bosporus-Brücke i​n Istanbul a​ls Menge v​on Demonstranten, d​ie sich a​uf dem Weg z​um Taksim-Platz befinde.[642][651] Ein anderes Beispiel i​st das Gerücht, d​ie Polizei h​abe Agent Orange eingesetzt.[642] Weiterhin beschreibt Hakan Tanriverdi i​n der Süddeutschen Zeitung, d​ass die „am meisten über soziale Netzwerke verbreitete Analyse z​u den Protesten“, nämlich d​ass es „um v​iel mehr g​inge als u​m einen grünen Park“, n​icht vor Ort entstand, sondern v​on einer außerhalb d​er Türkei befindlichen türkischen Bloggerin stamme. Die Aktivisten erwarteten e​ine solche Analyse v​on den türkischen Medien, w​as jedoch ausblieb.[642] Der Journalist u​nd Autor Eren Güvercin warnte z​u Beginn d​er Proteste v​or der Gefahr, d​ass verschieden politisch orientierte Gruppen, v​on politisch l​inks bis rechts, d​ie unübersichtliche Situation nutzen wollten, u​m mit „Falschinformationen u​nd Fakebildern (Bilder v​om Istanbul-Marathon etc)“ bewusst d​ie politische Spannung aufzuladen.[651]

Anfang Juni w​aren einige d​er weltweit führenden Twitter-Trends i​n türkischer Sprache verfasst w​ie beispielsweise Tayyipsanagülegüle („Tschüß, Tayyip“). Ganz i​m Gegensatz z​u den ebenfalls i​n den Medien a​ls „Online-Revolutionen“ titulierten Protestbewegungen d​es sogenannten „arabischen Frühlings“, w​o tatsächlich v​iele der Tweets a​us westlichen Ländern kamen, stammten 90 Prozent d​er Tweets z​u den Gezi-Park-Protest-verwandten Ereignissen a​us der Türkei selbst, 50 Prozent allein a​us Istanbul.[448]

Am 27. Juni w​urde gemeldet, Facebook s​ei in Verdacht geraten, i​m Zusammenhang m​it den Protesten i​n der Türkei Daten weitergegeben z​u haben u​nd somit mitverantwortlich für d​ie Verhaftung türkischer Internetaktivsten z​u sein. Das US-Unternehmen stritt i​n einer online veröffentlichten Erklärung d​ie Weitergabe v​on Nutzerdaten a​n türkische Behörden „bezüglich Regierungsanfragen i​m Rahmen d​er Proteste“ ab, nachdem e​s am 26. Juni v​on türkischen Behörden für „seit langer Zeit“ – s​o der türkische Verkehrsminister Binali Yıldırım – problemlose Zusammenarbeit gelobt worden war.[656]

Der Kurznachrichtendienst Twitter w​ar dagegen i​n den vorangegangenen Wochen mehrmals v​on türkischen Regierungsvertretern dafür kritisiert worden, d​ie Identität v​on Usern, d​ie regierungskritische Kommentare gepostet hatten, n​icht preiszugeben. Twitter habe, s​o Binali Yıldırım a​m 26. Juni, t​rotz „notwendiger Warnungen“ n​icht dieselbe „positive Einstellung“ gezeigt w​ie Facebook.[656]

Die türkische Schriftstellerin Elif Şafak schrieb d​en Social Media i​n ihrem Vortrag a​uf der Digital-Life-Design-Konferenz DLD Women i​n München e​ine ambivalente Rolle b​ei der Protestwelle i​n der Türkei zu:[657]

Einerseits hätten s​ich die sozialen Netzwerke a​ls effektive Instrumente erwiesen, politische Ereignisse z​u teilen. Facebook h​abe während d​er zeitgleichen Demonstrationen i​n der Türkei u​nd in Brasilien d​ie Menschen verbunden u​nd über Religion u​nd Kulturgrenzen hinweg d​en Austausch v​on Solidaritätsnachrichten gefördert u​nd ein weltweites Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt.[657]

Auf d​er anderen Seite hätten d​ie sozialen Netzwerke a​ber auch falsche Informationen, „Geschwätz“ u​nd „Hassreden“ verbreitet. Facebook h​abe neben seiner vereinenden Funktion a​uch ein gefährliches Potential z​ur Aufsplittung u​nd Polarisierung i​n ein Gefühl v​on „Wir u​nd Ihnen“.[657]

Insgesamt hätten d​ie sozialen Netzwerke d​en Protest beeinflusst u​nd verändert. Facebook, YouTube, Twitter u​nd andere sozialen Medien hätten für d​ie Bevölkerung d​ie Funktion e​iner Plattform für i​hre Meinung u​nd einer „friedlichen Waffe“ erfüllt, m​it der s​ie aktiv a​n der Politikgestaltung mitwirken könne. Während Politik i​n der Vergangenheit i​n die Zuständigkeit d​er Elite gefallen sei, h​abe das Internet d​ie politik spontaner, dezentralisierter u​nd „aufkochender“ gemacht.[657]

Nach Angaben d​es türkischen Innenministeriums v​on Mitte September hatten während d​er Proteste 20 Twitter-User mehrere Proteste organisiert, i​ndem sie 5000 Tweets posteten.[26]

Mitte September erschien d​ie Meldung i​n der deutschsprachigen Online-Ausgabe d​es Wall Street Journal, d​ie AKP stelle n​ach eigenen Angaben e​in 6.000 Personen starkes „soziales Medienteam“ zusammen, d​as mit Hilfe v​on sozialen Medien w​ie dem Kurznachrichtendienst Twitter, d​em sozialen Netzwerk Facebook u​nd dem Fotodienst Instagram n​euen Massenprotesten i​m Land m​it ausgewählten Nachrichten u​nd Fotos entgegenwirken solle.[658] Dazu beabsichtige d​ie AKP, sukzessive j​unge und technikerfahrene Parteimitglieder (laut Wall Street Journal) i​n Ankara[658] beziehungsweise i​n über 900 Bezirken (laut Deutscher Welle) a​ls freiwillige „Repräsentanten für Soziale Netzwerke“ z​u schulen.[658][659][660] Ziel s​ei es, i​n der bislang v​on oppositionellen Gruppen beherrschten Domäne d​er sozialen Medien d​ie Perspektiven d​er AKP z​u fördern u​nd Diskussionen i​m Internet z​u verfolgen.[658] Die Propagandainitiative s​olle sich insbesondere a​uf jene Städte konzentrieren, i​n denen d​ie regierungskritischen Proteste u​nd die d​amit verbundene Verwendung sozialer Medien a​m stärksten waren. Künftig sollten 1.000 AKP-Mitglieder i​n Istanbul, 600 i​n Ankara, 400 i​n Izmir u​nd der Rest i​m übrigen Land verteilt i​hren sozialen Medienauftrag erfüllen. Laut Eylem Yanardağoğlu, Kommunikationswissenschaftlerin a​n der Universität Kadir Has i​n Istanbul, h​abe die AKP eingesehen, d​ass sie v​or den Lokal- u​nd Präsidentschaftswahlen v​on 2014 soziale Medien gezielter einsetzen müsse, nachdem s​ie „völlig unvorbereitet angesichts d​er Explosion sozialer Medien während d​er Gezi-Proteste“ i​n Folge d​er Social-Media-Kampagne d​er Opposition gewesen sei.[658]

Tayfun Kahraman, Architekt u​nd Sprecher d​er Taksim-Solidaritätsplattform, z​u deren stärksten Mitgliedern d​ie Architektenkammer gehört u​nd die a​ls eine d​er größten Kritiker d​er Baupläne für d​en Gezi-Park während d​er Gezi-Park-Proteste z​u den aktivsten Twitter-Nutzern zählte u​nd eine Führungsrolle a​ls Organisator d​er Massendemonstrationen über d​ie Sozialen Medien einnahm, s​ieht in d​er Kampagne d​er türkischen Regierung e​ine angemessene Reaktion a​uf die dominante Bedeutung d​er sozialen Medien i​n modernen Demokratien gegenüber Printpresse o​der Fernsehen. Die Türkei befinde s​ich vermutlich i​n einer Entwicklung z​u Verhältnissen w​ie in d​en USA, w​o US-Präsident Obama s​eine Wahlkampagne f​ast ausschließlich über d​as Internet h​abe laufen lassen.[660]

Symbole und Formen des Protestes

Im Verlauf d​er Demonstrationen entwickelte besonders d​ie Gruppe d​er säkularen Mittelschichten für d​ie Türkei n​eue gewaltfreie Aktions- u​nd Organisationsformen.[31] Aus d​en Reihen d​er jüngeren Generation entstand e​ine Vielzahl a​n persiflierenden u​nd kreativen Protestformen.[661] Der taz-Kolumnist Deniz Yücel beschrieb a​ls ein Charakteristikum d​er jungen landesweiten Gezi-Park-Protestierenden, d​as sie v​on früheren Protestgenerationen i​n der Türkei unterscheide, i​hren „Witz u​nd ihre Ironie, m​it der s​ie die Herrschenden d​er Lächerlichkeit preisgeben“.[662]

Während d​er Zeit d​er Besetzung d​es Gezi-Parks d​urch die Protestbewegung dekorierte m​an die Bushaltestellen i​m Umkreis m​it Polstern u​nd Vorhängen u​nd gestaltete s​ie so z​u einladenden Ruheplätzen.[661]

Als einfallsreiche Formen d​es Protests wurden a​uch protestunspezifische Handlungen w​ie öffentliches Trinken u​nd Küssen bezeichnet, d​ie „als Verspottung d​er Islamisten“ aufgefasst wurden.[663]

Nach d​er gewaltsamen Räumung d​es Gezi-Parks i​n Istanbul a​m 16. Juni z​og sich d​er Protest n​icht nur dezentraler i​n die n​eu gebildeten „Parkforen“ zurück.[160][31][159] Es entwickelten s​ich auch weitere n​eue Protestformen w​ie der „stehende Mann“, d​as kollektive politische Fastenbrechen s​eit Beginn d​es Ramadan o​der die m​it politischem Pathos inszenierte Hochzeit v​on Nuray u​nd Özgür i​m Gezi-Park.[159]

Identifikation als „Çapulcu“

Erdoğans herabsetzend verwendete Bezeichnung d​er Demonstranten a​ls Çapulcu (deutsch: Lumpen bzw. Plünderer) w​urde von d​er Protestbewegung a​ls Geusenwort positiv u​nd ironisch umgedeutet u​nd zur Eigenidentifikation verwendet.[568][664] Es f​and darauf schnell i​n Liedern o​der als T-Shirtaufdruck d​er Demonstranten Verbreitung.[661] So w​urde der LMFAO-Song Party Rock Anthem m​it seinem Refrain Every d​ay I’m shufflin z​u Everyday I’m çapuling (deutsch: Jeden Tag b​in ich a​m Plündern) abgewandelt u​nd als protestzelebrierendes Lied i​n Videos verbreitet.[665][666][667]

„Frau in Rot“ (lady in red)

Internationale Bekanntheit a​ls Symbol für d​ie unverhältnismäßige Gewaltanwendung d​er Staatsmacht erlangte e​ine vom Reuters-Fotografen Osman Orsal fotografierte Szene v​om 28. Mai i​m Gezi-Park: Aus unmittelbarer Nähe u​nd offenbar unprovoziert w​ird eine j​unge Frau i​n einem r​oten Sommerkleid v​on einem Polizisten a​us einem großen Reizstoffsprühgerät beschossen.[668] Das a​ls „woman i​n red“ o​der als „lady i​n red“ u​nd ähnlichen Bezeichnungen bekannt gewordene Bild zeigt, w​ie der Reizstoffschwall s​ie direkt i​ns Gesicht trifft u​nd ihr Haar hochwehen lässt. Später w​urde bekannt, d​ass es s​ich bei d​er inzwischen namentlich identifizierten Frau u​m eine Dozentin a​n der Fakultät für Architektur u​nd Stadtplanung d​er Technischen Universität Istanbul handelt. Im Anschluss a​uf den Beschuss b​rach sie a​uf einer Bank zusammen, n​ahm jedoch bereits a​m nächsten Tag wieder a​n den Protesten teil. Das Foto w​urde vielfach i​n den internationalen Medien wiedergegeben s​owie mehrfach für Protestzwecke umgestaltet u​nd verwendet.[669][670][671] Der 23 Jahre a​lte Polizeibeamte w​urde im Januar 2014 z​u 3 Jahren Gefängnis verurteilt.[672]

Der Fotograf d​es berühmt gewordenen Bildes, Osman Orsal, w​urde am 29. Mai v​on einer CS-Gas-Hülse a​m Kopf getroffen, woraufhin d​as Bild, d​as den Fotografen m​it blutüberströmtem Kopf zeigt, internationale Bekanntheit erlangte.[673][674]

„CNN-Pinguine“

Pinguinfiguren im Gezi-Park, die an die kritisierte Informationspolitik von CNN Türk zu Beginn der Proteste erinnern.

Spottende Protestformen entstanden a​uch aus d​er Kritik d​er Protestbewegung gegenüber d​er zu Beginn d​er Proteste ausbleibenden Live-Berichterstattung über d​ie Massenproteste v​on Nachrichtensendern w​ie CNN Türk, d​er am 1. Juni e​ine Dokumentation über Pinguine zeigte,[640][646] während b​ei den Protesten a​n diesem Tag bereits s​echs Menschen i​hr Augenlicht verloren u​nd einer d​urch einen Schuss d​er Polizei tödlich verletzt wurde.[126][124] Dieses Symbol unzulänglicher Berichterstattung ging, w​ie der deutsche Journalist Thomas Seibert i​n Istanbul e​s ausdrückte, r​asch „in d​en Legendenschatz d​er Nation“ ein.[675]

So begannen Demonstranten n​un beispielsweise w​ie Pinguine z​u marschieren.[661] Den Demonstranten a​ls staatsnahe Medien geltende Sender wurden a​ls „Pinguinsender“ apostrophiert.[676] In sozialen Netzwerken wurden „CNN-Pinguine“ z​u einem ironischen Symbol d​er Protestbewegung,[677][678] u​nd der Pinguin hatte, w​ie es d​ie Süddeutsche Zeitung spotthaft ausdrückte, „Chancen z​um Wappentier d​er türkischen Protestbewegung z​u werden“.[679] Auch i​n deutschen Medien selbst w​urde die anfänglich ausbleibende Berichterstattung d​er Sendeanstalten spöttelnd a​ls „Pinguin- [anstatt von] Protestnachrichten“ kritisiert.[647]

Bekanntheit u​nd Beliebtheit erlangte d​ie spottende Reaktion e​ines Anrufers, d​er sich a​m 2. Juni, d​em Tag n​ach der Ausstrahlung d​er Pinguin-Dokumentation, b​ei CNN Türk meldete:[646]

„Sie h​aben gestern e​ine tolle Dokumentation über Pinguine gezeigt. Ich hab’s leider verpasst, w​eil ich a​uf den Straßen unterwegs war. Warten Sie m​it der Neuausstrahlung a​uf einen erneuten Volksaufstand o​der gibt’s demnächst e​ine Wiederholung?“

Anruf bei der Zuschauerredaktion von CNN Türk, 2. Juni 2013.[646]

„Töpfe und Pfannen“ (tencere tava)

Mit d​em Schlagen a​uf Töpfe u​nd Pfannen o​der ähnliche Küchengeräte z​ur Lärmerzeugung signalisierten Menschen i​hre Unterstützung d​er Demonstranten bereits s​eit Beginn d​er Demonstrationen a​uch von i​hren Wohnungen o​der Balkonen aus.[680][681] Es handelt s​ich dabei u​m eine traditionelle Form d​es Protestes i​n der Türkei.[217] Die a​us lateinamerikanischen Ländern a​uch als Cacerolazo bekannte Protestform d​er Mittelschichten w​urde von Erdoğan bereits Anfang Juni a​ls Lärmbelästigung eingestuft[682] u​nd im Juli öffentlich a​ls Straftat bezeichnet.[683][684][353][354] Laut Amnesty-International-Bericht v​on Anfang Oktober w​urde in diesem Zusammenhang mindestens e​ine Strafsache eröffnet.[217]

Nachdem Erdoğan s​ich verächtlich über d​ie Verwendung v​on Töpfen u​nd Pfannen d​urch die Demonstranten geäußert h​aben soll, brachte d​as bekannte polyglotte türkische Musikensemble Kardeş Türküler e​in neues Lied m​it dem Titel „Tencere t​ava havası“ (deutsch e​twa „Der Klang v​on Töpfen u​nd Pfannen“) z​u einer Musik v​on Fehmiye Çelik u​nd einem Text v​on Calik u​nd Ahmet Akkaya heraus.[685][686] Darin greifen s​ie Erdoğans Äußerung „Tencere, t​ava hep aynı hava.“[687] („Töpfe u​nd Pfannen – i​mmer der gleiche Rhythmus“) auf, spielen s​eine Worte a​m Anfang d​es Liedes e​in und thematisieren musikalisch w​ie inhaltlich d​ie Gezi-Park-Proteste u​nd das rhythmische Schlagen v​on Töpfen u​nd Pfannen während d​er Demonstrationen a​ls Protestkultur u​nd Widerstandsform.[685][686] Ein v​on der Gruppe erstelltes Video w​urde schnell v​on der Gruppe a​b dem 6. Juni über soziale Medien verfügbar gemacht.[686][688] Neben englischen Untertiteln d​es Textes u​nd Bildern d​er Auseinandersetzungen zwischen Polizei u​nd Demonstranten z​eigt das Video a​uch Bilder d​er in d​er Protestbewegung symbolhaft verwendeten Pinguine, d​ie zu d​em Text „Komm, langsam, langsam, d​er Boden i​st nass“ a​uf dem Eis ausrutschen o​der einbrechen.[686][689]

„Stehender Mann“ (duran adam)

Eine Karikatur des am 18. Juni bekannt gewordenen duran adam (dt.: (still-)stehender Mann).

Nachdem a​m 17. Juni e​in stadtweites Demonstrationsverbot über Istanbul verhängt worden war, stellte s​ich der Künstler Erdem Gündüz i​n der folgenden Nacht stundenlang a​uf den Taksim-Platz u​nd blickte i​n einer Art Steh-Performance i​n Richtung d​es vom Abriss bedrohten Atatürk-Kulturzentrums.[160] Dieses Verhalten w​urde rasch über Twitter a​ls duran adam (also (still-)stehender Mann) bekannt u​nd als stiller Appell für d​as Fortbestehen d​er Türkei a​ls ein laizistischer Staat i​n der v​on Atatürk vertretenen Weise gedeutet, a​lso ohne Einfluss d​er Religion a​uf die Politik.[690][691] In d​er Folge verbreitete e​s sich a​ls passive Widerstandsform i​n der gesamten Türkei a​uf öffentlichen Plätzen.[160]

AKP-Mitglieder versuchten m​it der Nachahmung d​es Verhaltens a​uf dem Taksim-Platz e​ine entgegengerichtete Demonstrationsform, i​ndem sie s​ich unter d​em auf i​hren T-Shirts aufgedruckten Motto „Stehende Männer stehen g​egen den stehenden Mann“ m​it dem Rücken z​um Atatürk-Kulturzentrum positionierten u​nd in Richtung d​er Demonstranten blickten.[160] Wenig später erschienen a​uch in islamisch-konservativen Medien Berichte darüber, d​ass Gündüz 2004 a​ls Student m​it einer Gruppe v​on Kommilitonen Aufsehen erregt hatte, w​eil die Kunststudenten i​n der Akademie demonstrativ e​in Kopftuch trugen. Mit d​er symbolischen Aktion machten s​ie auf d​ie Ausgrenzung v​on Kopftuchträgerinnen aufmerksam, d​ie damals a​n der laizistischen Technischen Universität Yıldız i​n Istanbul n​icht als Studentinnen zugelassen waren.[160][692]

Laut d​er linksgerichteten Zeitung Jungle World nahmen i​m Laufe d​er Zeit abends a​uch Kopftuchträgerinnen a​n den Stehprotesten a​uf dem Taksim-Platz o​der in d​en Parks teil.[160]

„Gasmann-Festival“ (Gazdanadam festivali)

Bei d​em von Hunderttausenden Menschen besuchten Protest-Konzert i​m Istanbuler Bezirk Kadıköy a​m 7. Juli parodierten Demonstranten d​ie Polizeieinsätze, spritzten m​it Wasserpistolen u​nd fuhren i​n Anspielung a​n die regelmäßigen Polizeieinsätze d​ie Attrappe e​ines Wasserwerfers d​urch die Menschenmenge.[172][661] Der Name d​er Veranstaltung 1. Gazdanadam festivali (deutsch etwa: „1. Aus-Gas-gemachter-Mann-Festival“) spielte satirisch a​uf den Einsatz v​on Tränengas während d​er Gezi-Park-Proteste an.[378] Auf Werbeplakaten für d​as Festival w​urde die bekannte Darstellung d​er Evolutionsstufen i​n der Entwicklung d​es Menschen v​om gebückt s​ich fortbewegenden Affen z​um aufrecht gehenden Menschen m​it dem Endzustand e​ines eine Gasmaske tragenden Mannes m​it einer rauchenden Tränengaspatrone i​n der Hand persifliert.[693] In Trailern w​urde auch d​er Typus d​er Superheldenfigur m​it einem e​ine Atemschutzmaske tragenden Mann i​n einem Kostüm m​it Gasmaskenlogo a​uf der Brust parodiert.[694][695]

Politisches Fastenbrechen

Während d​er Ramadan-Zeit etablierte s​ich im Juli l​aut Bericht d​er Tagesthemen e​ine allabendliche politische Form d​es Fastenbrechen g​egen die Regierung i​n vielen Stadtteilen Istanbuls m​it zunehmender Teilnehmerzahl.[353][354]

Während d​ie Istanbuler Stadtgemeinde Beyoğlu a​m Taksim-Platz für d​as abendliche Ramadan-Fastenbrechen (Iftar) d​ie alljährliche Iftar-Tafel m​it rund 1500 Plätzen z​ur Speisung anbot, w​ar diese Form d​er politischen Demonstration n​ach einem Aufruf d​er Antikapitalistischen Muslime u​nd Revolutionären Muslime a​us Protest g​egen die Regierung zunächst a​uf der Unabhängigkeitsstraße eingeführt worden. Eine r​und 500 Meter l​ange Speisetafel, d​ie bis z​um Taksim-Platz führte, w​ar dort a​uf dem Boden errichtet worden. Hunderte Protestteilnehmer nahmen d​ort das Iftar-Mahl e​in und nutzten d​as Zusammenkommen a​uch zum Skandieren v​on Protest-Slogans g​egen Erdoğan u​nd die AKP o​der zu gemeinsamen Demonstrationen a​m Gezi-Park n​ach Beendigung d​es Iftars.[177][696]

Nach e​iner Deutung v​on Deniz Yücel i​n der taz kündigte d​as öffentliche politische Fastenbrechen „das Prinzip auf, d​ass wer f​romm und sunnitisch ist, politisch rechts steht“.[159]

Hochzeitsfeier im Gezi-Park

Das Paar „Nuray u​nd Özgür“ w​urde in d​er türkischen Presse a​ls „die Liebesgeschichte d​es Aufstands“ gefeiert.[283][353][697] Es h​atte öffentlich a​lle „çapulcu“ z​u ihrer Hochzeitsfeier i​n den Gezi-Park, d​en symbolischen Ort d​er Protestbewegung, eingeladen.[697][353][698] Auf d​er Einladungskarte w​ar eine Karikatur d​es Brautpaares z​u sehen, a​uf der d​ie Braut anstelle e​ines Schleiers e​ine Atemschutzmaske trug.[697] Am Tag d​er Hochzeit wurden über Twitter Bilder verbreitet, d​ie die Braut i​m weißen Hochzeitskleid m​it weißen Schutzhelm u​nd einer m​it Blumen geschmückten Gasmaske zeigte.[283] Braut u​nd Bräutigam hatten n​ach Medienberichten b​eide einen medizinischen Ausbildungshintergrund u​nd sollen s​ich in d​en ersten Tagen d​er Proteste kennengelernt haben, a​ls die spätere Braut i​hr Haus z​u einem Behelfshospital z​ur Behandlung verletzter Demonstranten umgestaltet hatte.[698] Das Paar heiratete i​m Bezirk Şişli u​nter Verwendung v​on Symbolen d​er Protestbewegung.[698][699] So w​urde berichtet, d​er Standesbeamte h​abe das Paar b​ei der amtlichen Trauung gefragt, o​b es glücklich miteinander l​eben und Widerstand leisten wolle, b​is der Tod e​s scheide, während d​ie Hochzeitsgäste i​n Abwandlung d​es bekannten Protestslogans d​er Gezi-Park-Bewegung gerufen hätten: „Überall i​st Widerstand, überall i​st Liebe“. Ein LGBT-Aktivist, d​er den Brautschleier gehalten habe, h​abe das Paar versprechen lassen, n​icht ärgerlich z​u werden, f​alls das Kind d​es Paares einmal homosexuell werden sollte.[698] In d​en türkischen Medien w​urde für d​ie Hochzeit d​er Eindruck e​ines politisch motivierten Protests (miting) erweckt.[699] In d​en deutschen Tagesthemen w​urde die Hochzeit a​ls eine d​er spontanen u​nd dezentralen Protestformen bezeichnet, d​ie die großen Massendemonstrationen i​n Istanbul ersetzt hätten.[354][353] CNN international s​ah die Hochzeit a​ls Bestandteil regelmäßiger Wochenendproteste i​n Istanbul-Beyoğlu an.[683]

Am 20. Juli, d​em Tag d​er Hochzeitsfeier, sperrte d​ie Polizei d​en Zugang z​um Gezi-Park i​m Voraus ab, a​ls sich d​ie Menge d​ort zur Hochzeitsfeier ansammelte, u​nd gab bekannt, d​ass sie d​ie Ausrichtung d​er Hochzeitsfeier d​ort nicht erlauben werde.[698][353] Sie drängte d​ie Menge z​ur Einmündung d​er Unabhängigkeitsstraße a​m Taksim-Platz zurück. Die ursprünglich a​ls Hochzeit geplante Veranstaltung wandelte s​ich zu e​iner Demonstration, u​nd als s​ich die Menge weigerte, s​ich aufzulösen, setzte d​ie Polizei Wasserwerfer ein.[698] Einige Stunden n​ach der Polizeiintervention w​urde der Gezi-Park wieder geöffnet.[698] Trotz d​er mehrstündigen Absperrung d​es Gezi-Parks z​u Beginn u​nd des Einsatzes v​on Wasserwerfern g​egen die Menge h​atte die Polizei d​er Gruppe später gewährt, für k​urze Zeit d​en Park z​u betreten, u​m Fotos z​u machen.[353][698][700] Nach Darstellung d​es Spiegels h​atte die Polizei d​ie Hochzeitsgesellschaft u​nd hunderte Demonstranten zunächst z​um Feiern i​n den Gezi-Park eingelassen.[282] Als offenbar Hochzeitsgesellschaft u​nd Protestmenge jedoch begonnen hätten, regierungskritische Parolen z​u skandieren, s​ei die Hochzeitsgesellschaft „zwischen d​ie Fronten v​on Polizei u​nd Demonstranten“ (Der Spiegel) geraten, u​nd die Polizei hätte d​en Park gewaltsam geräumt.[700][282][353]

Bei d​er Auflösung d​er Menge v​on rund 1000 Teilnehmern d​er Hochzeitsgesellschaft u​nd Demonstration[701][353] s​oll die Polizei einigen Medienberichten zufolge Tränengas, Plastikgeschosse u​nd Wasserwerfer eingesetzt haben.[702][282][702][282][283]

Die Bedeutung d​er „Hochzeit m​it den Insignien d​es Widerstands“ s​ieht Deniz Yücel i​n der taz i​m Verstoß „gegen d​ie auch u​nter Linken u​nd Liberalen verbreitete Norm, Liebesbeziehungen, Ehe u​nd Familie i​n mehr o​der minder althergebrachter Weise z​u regeln.“ Seiner Meinung n​ach weist d​as Versprechen d​es Brautpaares u​nter dem Beifall d​er Gäste, gegebenenfalls a​uch die Homosexualität i​hres zukünftigen Kindes z​u akzeptieren, darauf hin, „wie s​ehr die Gezi-Bewegung d​ie Gesellschaft bereits verändert hat“.[159]

Verweise

Literatur

Bücher:

Berichte v​on Menschenrechts- u​nd Ärzteorganisationen:

Der Report basiert auf einer Untersuchung, die von dreien der Autoren während einwöchiger Ermittlungen zur Türkei (vom 25. Juni bis zum 2. Juli 2013) durchgeführt wurden.

Presse:

  • Daniel Steinvorth, Bernhard Zand et al.: Beugt euch nicht. Der Aufstand gegen Erdoğan. In: Der Spiegel. (Nr. 26). Spiegel-Verlag, Hamburg 2013, ISSN 0038-7452, S. 78–93; 118–123.
Commons: Proteste in der Türkei 2013 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Webseiten a​us der Protestbewegung:

Dossiers u​nd Themenauswahlen:

Diskussionsrunden:

Interviews:

Einzelnachweise

  1. Proteste gegen Erdogan: Fast tausend Festnahmen in der Türkei. Spiegel Online, 1. Juni 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  2. Polizei räumt Protestcamp in Istanbul. Deutsche Welle, 31. Mai 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  3. Türkei: Das Schlachtfeld mitten in Istanbul. Die Welt, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  4. Caner Aver, Dirk Halm (Mitarb.): Proteste gegen die Regierung in der Türkei – Eine Zwischenbilanz - (Memento vom 3. Juli 2013 auf WebCite) (PDF; 347 kB). In: Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), 24. Juni 2013, S. 1–4.
  5. Polizeigewalt in Istanbul: Mit Knüppeln gegen die Wutbürger vom Gezi Park. Spiegel Online, 31. Mai 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  6. Occupy Taksim Park Grows After Raid by Turkish Police. Occupy Wall Street, 1. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  7. Türkei – Abschließender Bericht: Das ist das Profil der Gezi-Park-Proteste, Deutsch Türkische Nachrichten, 25. November 2013, abgerufen am 26. November 2013.
  8. Proteste Türkei – Zusammenstöße nach Gezi-Park Eröffnung (Memento vom 9. Juli 2013 auf WebCite), Berliner Zeitung, 8. Juli 2013.
  9. Wie türkische Monatszeitschriften die Gezi-Proteste einordnen (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), derStandard.at, 16. Juli 2013, von Markus Bernath.
  10. Peaceful Protest Over Istanbul Park Turns Violent as Police Crack Down. New York Times, 31. Mai 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  11. Durchgreifen in Istanbul – Die große Leere nach dem Platzsturm. (Memento vom 12. Juni 2013 auf WebCite) Handelsblatt.com, 11. Juni 2013. Der Beitrag wurde am 12. Juni 2013, 4:41 Uhr, aktualisiert.
  12. Aufstand gegen Erdogan: Türkischer Frühling. Spiegel Online, 1. Juni 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  13. Is Turkey on the verge of a meltdown?. CNN, 4. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  14. Istanbul park protests sow the seeds of a Turkish spring. The Guardian, 31. Mai 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  15. Tagesspiegel, 7. Juni 2013, „Wir werden nicht weichen“. Interview mit Bedri Baykam, Der Tagesspiegel, 7. Juni 2013.
  16. „Kein türkischer Frühling, eher eine 68er Bewegung“, Interview mit Levent Üzümcü. (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv ARTE, 6. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  17. Protest und Opposition in der Türkei – Das Ende einer Erfolgsgeschichte? (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite), Bundeszentrale für politische Bildung, 18. Juni 2013, von Yaşar Aydın.
  18. Stimmen aus der Türkei: Gezi-Park-Proteste haben nichts mit Religion und Politik zu tun, Deutsch Türkische Nachrichten, 7. Juni 2013, abgerufen am 8. Juli 2013.
  19. (Audio-Version (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ondemand-mp3.dradio.de; MP3, 07:20 Minuten), Deutschlandradio, Programm: Deutschlandfunk, Sendung: Information und Musik, 9. Juni 2013, von Wolfgang Koczian.
  20. Police detain protesters as thousands gather at Taksim Square (Memento vom 24. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 29. Juni 2013.
  21. Ankara stands solid, Kuğulu becomes symbol of resistance (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 15. Juli 2013, von Nisan Su Aras.
  22. Small anti-government protests rumble on in Turkish capital (Memento vom 28. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Reuters, 27. Juni 2013, von Jonathon Burch.
  23. 22-year-old protester dies in demo in southern Turkey (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 10. September 2013.
  24. Video footage shows 22-year-old die after falling from building in Antakya (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Today's Zaman, 10. September 2013.
  25. Türkei – Jung, weiblich, alevitisch: Die „Generation Gezi Park“ (Memento vom 28. November 2013 auf WebCite), Tiroler Tageszeitung Online, 28. November 2013 (letztes Update: 12:54).
  26. Treasury presses charges against Gezi protesters for public property damage (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (englisch). Today's Zaman, 20. September 2013.
  27. Gezi olaylarında yasadışı örgütler koalisyon yaptı (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Star, 20. September 2013, von Mustafa Türk.
  28. Geziye katılmayan tek il (Memento vom 26. November 2013 auf WebCite) (türkisch). Milliyet.com.tr, 25. November 2013, von Tolga Şardan.
  29. Neue Ausschreitungen: Proteste in der Türkei flammen wieder auf (Memento vom 30. Juni 2013 auf WebCite), Deutsche Wirtschafts Nachrichten, 30. Juni 2013.
  30. Türkei – Demonstration aus Solidarität mit den Kurden (Memento vom 1. Juli 2013 auf WebCite), Die Zeit, 30. Juni 2013.
  31. Günter Seufert: Demonstrationswelle in der Türkei – Erdoğan hat den Zenit seiner Macht überschritten (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite) (PDF; 96 kB). In: SWP-Aktuell, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, 2013/A 38, Juli 2013, 4 Seiten.
  32. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 1 Ağustos 2013 (Memento vom 20. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği. Nominelles Herausgabedatum ist der 25. Juli 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 1. August 2013, 16 Uhr, angegeben.
  33. Türkei: Unruhen fordern fünftes Todesopfer (Memento vom 10. Juli 2013 auf WebCite), derStandard.at, 10. Juli 2013.
  34. 'Gezi’ direnişinde 5. can kaybı! (Memento vom 10. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Yurt, 10. Juli 2013.
  35. Neue Proteste in der Türkei (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite) (Titel derselben URL in früherer Version: "Türkei: Tod von Demonstrant entfacht neue Proteste"), heute.de, 10. September 2013.
  36. Junger Demonstrant stirbt an Gehirnblutung (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, 10. September 2013.
  37. Türkei – Polizei setzt Tränengas in Einkaufsmeile ein (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Zeit Online, 10. September 2013.
  38. Turkish politics – Lonely command (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite) (englisch). The Economist, 24. August 2013.
  39. Der Zorn von Antakyas Aleviten (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite) (Audio: MP3; 1,3 MB (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite)), tagesschau.de, 13. September 2013, von Reinhard Baumgarten (SWR, Istanbul).
  40. Raoul Motika: Gibt es einen türkischen Islam? Wiesbaden 2007, S. 349.
  41. Feldzug der Lügen – Der türkische Schriftsteller Yasar Kemal über die Verfolgung der Kurden und mißachtete Menschenrechte (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite), Der Spiegel, 2/1995 (9. Januar 1995), von Yaşar Kemal.
  42. Türkische Opposition kann Proteste nicht nutzen (Memento vom 17. September 2013 auf WebCite), The Wall Street Journal Deutschland, 18. Juni 2013, von Emre Peker.
  43. Proteste – Die Türkei erlebt eine Zäsur (Memento vom 3. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Juni 2013, von Rainer Hermann.
  44. Eskalation in der Türkei – Muss Erdogan gehen? (Memento vom 3. Juli 2013 auf WebCite), Phoenix Runde, ausgestrahlt auf Phoenix am 11. Juni 2013, Moderation Pınar Atalay, Gesprächsrunde mit Markus Löning, Ahmet Külahci, Tanja A. Börzel und Necla Kelek. Auch auf: YouTube.
  45. Protest und Opposition in der Türkei – Das Ende einer Erfolgsgeschichte? (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite), Bundeszentrale für politische Bildung, 18. Juni 2013, von Yaşar Aydın. Fußnote 3 mit Verweis auf: Heinz Kramer, Türkei, Bonn 2011 und Şahin Alpay, Die politische Rolle des Militärs in der Türkei, Aus Politik und Zeitgeschichte, Heft 39–40, 2009, S. 9–15.
  46. Proteste in der Türkei – Erdogan fürchtet das Militär, Der Tagesspiegel, 6. Juli 2013, von Gerd Höhler (S. 1 (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite) und S. 2 (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite)).
  47. Urteil im Balyoz Prozess. TRT, 22. September 2012, abgerufen am 28. Juni 2013.
  48. PKK – Türkei verhandelt mit Öcalan über Kurden-Frage (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite), Zeit Online, 8. Januar 2013.
  49. Tayyip Erdoğan - Wehe, er lässt sich gehen (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite), Zeit Online, 17. März 2013, von Michael Thumann.
  50. Versöhnung – Feinde, Freunde, Brüder, Schwestern (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite), Zeit Online, 17. Februar 2013, von Michael Thumann.
  51. Proteste in der TürkeiErdogan zerstört sein Lebenswerk (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite), Handelsblatt, 10. Juli 2013, von Gerd Höhler.
  52. PolicyWatch 2092 – Will Protests at Home Affect Turkey’s Foreign Policy? (Memento vom 27. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Washington Institute for Near East Policy, 19. Juni 2013, Soner Cagaptay und James F. Jeffrey.
  53. Turkey: Will Protests at Home Affect Its Foreign Policy? (englisch). YouTube, veröffentlicht am 13. Juni 2013 von YouTube Channel WashingtonInstitute.
  54. In Turkey’s heartland, support for protest is thin (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). USA Today, 27. Juli 2013, von Victor Kotsev.
  55. Londoner Gesundheitsexperte: Türkische Reformen könnten Vorbild für Rest der Welt sein, Deutsch Türkische Nachrichten, 7. Juli 2013, abgerufen am 29. Juli 2013.
  56. Erfolgreiche Gesundheitsreformen: WHO betrachtet Türkei als Vorbild, Deutsch Türkische Nachrichten, 29. Mai 2012, abgerufen am 29. Juli 2013.
  57. Die Welt: EU fällt hartes Urteil über die Türkei, 9. Oktober 2012.
  58. Turkey 2012 Progress report (pdf, 94 Seiten, 10. Oktober 2012; 544 kB).
  59. Press Freedom Index 2010. (Memento vom 21. November 2011 im Internet Archive) Reporter ohne Grenzen, 2010, abgerufen am 9. Juni 2013.
  60. Protestwelle in der Türkei. Bundeszentrale für politische Bildung, 5. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  61. Türkei verhaftet Journalisten in Scharen. Süddeutsche Zeitung, 21. Dezember 2011, abgerufen am 9. Juni 2013.
  62. Anonymous-Netzwerk: Türkische Polizei nimmt Online-Aktivisten ins Visier. Spiegel Online, 14. Juni 2011, abgerufen am 9. Juni 2013.
  63. Online-Filter in der Türkei: Erdogan plant das Web 0.0. Spiegel Online, 24. Juni 2011, abgerufen am 9. Juni 2013.
  64. Erdogan Visit to Berlin Betrays Tensions. Spiegel Online, 31. Oktober 2012, abgerufen am 9. Juni 2013.
  65. World Report 2012: Turkey. Human Rights Watch, 2012, abgerufen am 9. Juni 2013.
  66. Country Reports on Human Rights Practices for 2011 – Turkey. Bureau of Democracy, Human Rights and Labor, 2011, abgerufen am 9. Juni 2013.
  67. Proteste in der Türkei: Revolte gegen den Sultan von Ankara. Spiegel Online, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  68. Wirtschaft: Boom am Bosporus. Badische Zeitung, 6. Mai 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  69. Das basisdemokratische türkische Experiment. derStandard, 10. Juni 2013, abgerufen am 20. Juni 2013.
  70. Frank Nordhausen, 5. Juni 2013: Türkei: Proteste erfassen die gesamte Türkei. In: Frankfurter Rundschau. abgerufen am 20. Juni 2013.
  71. Protests in Turkey: Will Taksim Become Erdogan’s Tahrir Square?. TIME, 3. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  72. Occupy Gezi Protest: Erdogan Defiant As Police And Protesters Clash. (Memento vom 2. Juni 2013 im Internet Archive) Huffington Post, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  73. Polizei riegelt Erdogans Amtssitz ab. Frankfurter Rundschau, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  74. Politischer Druck auf türkische Winzer: Streit über Anti-Alkohol-Gesetzesnovelle. Deutschlandradio, 27. Mai 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  75. Erdogan verschärft Alkohol-Vorschriften. Der Tagesspiegel, 19. Januar 2011, abgerufen am 3. Juni 2013.
  76. Trotz Straßenschlachten in der Türkei:Warum Erdogan seine Kritiker nicht akzeptieren will. Der Tagesspiegel, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  77. Nach #occupygezi: Erdogans Macht erodiert. Spiegel Online, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  78. ‘Who are the two drunks,’ Turkish politicians ask after PM’s remarks. Hürriyet Daily News, 29. Mai 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  79. Trotz Protesten: Präsident Gül unterzeichnet Anti-Alkohol-Gesetz. Deutsch Türkische Nachrichten, 10. Juni 2013, abgerufen am 30. Juli 2013.
  80. Bevölkerungsentwicklung in der Türkei. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, abgerufen am 22. Juni 2013.
  81. Einwohnerzahl: Bevölkerung (Türkei), IndexMundi, abgerufen am 22. Juni 2013.
  82. Türkei, Auswärtiges Amt, abgerufen am 22. Juni 2013.
  83. Turkey’s Islamist-rooted AKP to propose new bans on alcohol.Hürriyet, abgerufen am 3. Juni 2013.
  84. Turkish PM pushes for ‘three children incentive’. Hürriyet Daily News, 10. Februar 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  85. Erdoğan kennt keine Privatsphäre: „Heiratet und bekommt Kinder!“, Deutsch Türkische Nachrichten 6. Dezember 2012.
  86. Dein Bauch gehört mir. Die Zeit, 6. Juni 2013, abgerufen am 22. Juni 2013.
  87. „Erdogan will Abtreibung verbieten“ tagesspiegel.de vom 2. Juni 2013.
  88. „Erdoğan greift Rutte an: Homosexualität ist gegen die islamische Kultur“ deutsch-tuerkische-nachrichten.de vom 22. März 2013.
  89. Gays in the park: Why a rainbow flag has become one of the primary symbols of Occupy Gezi (Memento vom 18. September 2013 auf WebCite) (englisch). vocativ.com, 14. Juni 2013, gepostet von Oray Egin.
  90. Die Die Zeit, abgerufen 21. Juni 2013 (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive).
  91. Turkish PM pushes for ‘three children incentive’. Hürriyet Daily News, 10. Februar 2013.
  92. Die Schlacht um den Gezi-Park. (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juni 2013, von Michael Martens.
  93. Türkei – Die Angst der Aleviten. (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juni 2013, von Rainer Hermann.
  94. Umstrittenes Projekt in Istanbul: Dritter Brückenschlag am Bosporus. (Memento vom 7. Juni 2013 im Internet Archive) Tagesschau, 29. Mai 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  95. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen. (Memento vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive) Norddeutscher Rundfunk, 29. Mai 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  96. Ein Tyrann als Namensgeber. Deutschlandradio, 3. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  97. Straßenschlacht ums Emek-Kino. Frankfurter Rundschau, 8. April 2013, abgerufen am 1. Juli 2013.
  98. Web-Bonus: Emek Kino. (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/istanbul.arte.tv Arte, 10. September 2012, abgerufen am 1. Juli 2013.
  99. Polizeigewalt in Istanbul löst Protestwelle aus. Stern, 31. Mai 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  100. Istanbul: Millionenmetropole im Modernisierungswahn. Das Erste, 10. Februar 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  101. Des Kaisers neue Kleider in der Türkei. (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) EuropeNews, 10. Juni 2010, abgerufen am 11. Juni 2013.
  102. Erdogan beschimpft die Demonstranten. Die Welt, 3. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  103. 'Erdoğan’ın damadı alacak’ iddasına yalanlama. (Memento vom 13. Juni 2013 im Internet Archive) Haber10, 10. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  104. Im Land der Freundschaftsdienste. (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Juni 2013, von Michael Martens.
  105. Straßenschlacht, Festnahmen, Verletzte: Ein Schreckens-Mai in Istanbul. (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) Spiegel Online, 1. Mai 2008, von Jürgen Gottschlich.
  106. Kanlı 1 Mayıs MİT’e sorulacak. MSNBC, 22. November 2012, abgerufen am 8. Juni 2013.
  107. „Der Taksim Platz ist unser Ziel“ – In der Türkei wird der 1. Mai erstmals seit 28 Jahren wieder als Feiertag begangen. (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) Neues Deutschland, 30. April 2009, von Jan Keetman.
  108. Rache für Hamido. Spiegel Online, 8. Mai 1978, abgerufen am 8. Juni 2013.
  109. Police gas canister leaves student in severe condition at May Day (Memento vom 28. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 1. Mai 2013.
  110. Genç kız böyle vuruldu! (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (Video, türkisch). Sabah, 1. Mai 2013.
  111. 17 yaşındaki Dilan Alp'ın kafasına gaz bombası (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 1. Mai 2013, von Elif İnce.
  112. Demonstranten in der Türkei – Viele Strömungen, kein Anführer (Memento vom 25. September 2013 auf WebCite), tagesschau.de, 6. Juni 2013, von Senada Sokolu (Deutsche Welle).
  113. Türkei und der Taksim-Platz, Oriental Night TV, Diskussionsrunde mit Yaşar Aydın, Erhan Erdoğan Ahmet Yazıcı: Unruhen in der Türkei – Gezi Park Teil 1–3, veröffentlicht am 17. Juni 2013 vom YouTube-Channel Orientalnighttv.
  114. Chronologie der jüngsten Proteste in der Türkei (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite), Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Türkei, Länderberichte, 11. Juni 2013, von Colin Dürkop und Thomas Volk.
  115. Timeline of Gezi Park protests (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 6. Juni 2013 [nominelles Datum; die Chronologie umfasst jedoch die Ereignisse vom 31. Oktober 2012 bis zum 20. Juni 2013].
  116. Gezi direnişinde Lavna Allani’nin durumu kritik! (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite). Radikal, 1. Juni 2013, von Elif İnce.
  117. Türkin aus Berlin bei Istanbuler Protesten – Zufällig mittendrin. (Memento vom 19. Juni 2013 auf WebCite) die tageszeitung, 4. Juni 2013, von Canset Icpinar.
  118. Von Tränengas-Granate getroffen – Berlinerin protestierte auf dem Taksim-Platz. (Memento vom 19. Juni 2013 auf WebCite) Bild, 16. Juni 2013, von Reinhard Keck.
  119. Nelken für die Toten (Memento vom 25. Juni 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, Blogs – Aufstand in der Türkei, 23. Juni 2013, von Karen Krüger.
  120. Lobna Allami artık konuşamıyor (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Gerçek gündem, 7. Juli 2013.
  121. Eskiden ablamdı… Şimdi bebeğim oldu (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 7. Juli 2013, von Ayşe Arman.
  122. Family hopes comatose Palestinian-Turkish protester will survive (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 18. Juni 2013.
  123. Woman Protester Headshot by Police Tear Gas Gun. Liveleak, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  124. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 10 Temmuz 2013 (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 10. Juli 2013. Nominelles Herausgabedatum ist der 10. Juli 2013. Tatsächliches Erscheinungsdatum ist der 11. Juli 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 10. Juli 2013 angegeben. Englische Version: Health Status Of Demonstrators – Data Collected From The Chambers Of Medicine And Physicians (May 31 – July 10) (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (MS Word; 88 kB).
  125. European Union, Turkey avoid rupture in relations (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). CNN, 26. Juni, von Ivan Watson.
  126. Proteste gegen türkischen Regierungschef weiten sich aus (Memento vom 4. Juni 2013 auf WebCite). Reuters, 1. Juni 2013.
  127. Turkish protesters decry ’unprecedented violence' (Memento vom 4. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). CNN, 4. Juni 2013, von Ivan Watson und Gul Tuysuz.
  128. Proteste am Samstag – Türken in Stuttgart warnen vor religiöser Diktatur (Memento vom 24. Juni 2013 auf WebCite), Stuttgarter Nachrichten.de, 14. Juni 2013, von Götz Schultheiss.
  129. Solidarität gegen Erdogan: Mahnwache in Hannover. (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sat1regional.de Sat.1 Norddeutschland, 12. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013.
  130. Türkische Mahnwache am Klagesmarkt Hannover symbolisiert Solidarität mit Istanbul, H1, YouTube, von Mario Sadlau und Sarah Bittner, veröffentlicht am 25. Juni 2013 von YouTube-Benutzer heins, abgerufen am 6. Juli 2013.
  131. Proteste in der Türkei – Die Aleviten sind ganz vorne dabei (Memento vom 24. Juni 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 7. Juni 2013, von Hülya Gürler.
  132. „Die Beitrittsverhandlungen müssen weitergeführt werden“ – SPD-Abgeordnete Özoguz kritisiert CDU-Umgang mit der Türkei – Aydan Özuguz im Gespräch mit André Hatting (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), Deutschlandradio Kultur, 22. Juni 2013.
  133. Göstericilerin Sağlık Durumları-Tabip Odaları ve Hekimlerden Derlenen Veriler (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 6. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 5. Juni 2013, 18 Uhr, angegeben.
  134. Third person killed in Turkey protests (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 5. Juni 2013. Beim Abruf am 10. Juni 2013 trug der Artikel den Titel: Protester injured in Turkey protest declared brain dead.
  135. Proteste in der Türkei: Auseinandersetzungen fordern drittes Todesopfer. (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) Deutsch Türkische Nachrichten, 5. Juni 2013.
  136. Protester injured in Turkey protest declared brain dead (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 5. Juni 2013.
  137. Ethem Sarısülük Alive But Brain Dead, Turkish Medical Association Says (Memento vom 13. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). The Huffington Post, 5. Juni 2013. Es handelt sich um eine Aktualisierung des Beitrages vom 11. Juni 2013.
  138. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 7. Juni 2013. Englische Version (Textdatei): The Health Status Of The Demonstrators (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) (MS Word; 44 kB).
  139. Türkei – Chronologie der Proteste (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite), Bild.de, 16. Juni 2013.
  140. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators (Memento vom 11. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 11. Juni 2013. Herausgabedatum ist 11. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 10. Juni 2013, 18 Uhr angegeben. An anderer Stelle wird als Datenzeitraum 31. Mai bis 6. Juni angegeben.
  141. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 14 Haziran 2013 (Memento vom 14. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 14. Juni 2013. Nominelles Herausgabedatum ist 13. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 14. Juni 2013, 18 Uhr angegeben.
  142. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 12 Haziran 2013 (Memento vom 13. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 12. Juni 2013. Nominelles Herausgabedatum ist 12. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 12. Juni 2013, 18 Uhr angegeben. Englische Fassung (Textdatei): The Health Status Of The Demonstrators (Memento vom 13. Juni 2013 auf WebCite) (MS Word; 41 kB).
  143. Innenpolitik – Demonstrationen: Zahl der Toten bei Protesten in Türkei steigt auf fünf. (Memento vom 15. Juni 2013 auf WebCite) Süddeutsche.de, 14. Juni 2013.
  144. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators (Memento vom 12. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 12. Juni 2013. Herausgabedatum ist 12. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 10. Juni 2013, 18 Uhr angegeben.
  145. Christiane Schlötzer: Großeinsatz in Istanbul – Es gibt keinen Gezi-Park mehr, Süddeutsche Zeitung 15. Juni 2013.
  146. Türk Tabipleri Birliği’nden acil çağrı! (Memento vom 16. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch, englisch). Türk Tabipleri Birliği, 16. Juni 2013.
  147. Cenazesine bile tahammülleri yok (Memento vom 16. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Ulusal Kanal, 16. Juni 2013.
  148. Clashes, chaos erupt at Ankara gathering for slain protester (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). CNN, 17. Juni 2013, von Ian Lee, Antonia Mortensen und Gul Tuysuz.
  149. Turkish police stop convoy of protester’s funeral, raid on waiting crowd in Ankara (Memento vom 22. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 16. Juni 2013, von Can Güleryüzlü und Mesut Hasan Benli.
  150. Police and protesters clash in Istanbul (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch, englisch). Aljazeera, 17. Juni 2013.
  151. Regierung droht mit Einsatz der Armee. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Juni 2013, abgerufen am 17. Juni 2013.
  152. Proteste gegen Erdogan: Uno warnt türkische Regierung vor Gewalteinsatz. (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) Spiegel Online, 18. Juni 2013.
  153. Polis Berkin’i başından vurdu. (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Gerçek Gündem, 16. Juni 2013.
  154. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 17 Haziran 203 (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 17. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 17. Juni 2013, 18 Uhr angegeben. Englische Version (Textdatei): Health Statues of demonstrators – Data covered by medical chambers and phsicians (31st of MAY – 17th of JUNE) (Memento vom 21. Juni 2013 auf WebCite) (MS Word; 41 kB).
  155. Police fire water cannon, tear gas to disperse demo for gas canister-hit teenager fighting for life (Memento vom 5. August 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 31. Juli 2013.
  156. Türkischer Junge stirbt nach neun Monaten Koma. In: Spiegel Online vom 11. März 2014 (abgerufen am 13. März 2014).
  157. Neuber, Harald: Protestwelle in der Türkei: Türkische Ärzte im Visier. (Memento vom 26. Juni 2013 auf WebCite) Deutsches Ärzteblatt, 110 (26) (2013) (Printversion: 28. Juni 2013), S. A-1308 f. Alternativ: PDF-Version (Memento vom 26. Juni 2013 auf WebCite).
  158. Zukunft der türkischen Proteste – „Jeder Park ist Gezi“ (Memento vom 3. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 26. Juni 2013, von Dilek Zaptcioglu.
  159. Der Protest geht mit neuen Formen weiter – Originell, fröhlich, emanzipiert (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 21. Juli 2013, von Deniz Yücel.
  160. Istanbul: Die Proteste in der Türkei gehen weiter – Stillstehen ist kein Stillstand (Memento vom 27. Juni 2013 auf WebCite), Jungle World, Nr. 26, 27. Juni 2013, von Sabine Küper-Büsch.
  161. Parklar Bizim – @parklarbizim #parklarbizim #direngeziparkı #occupygezi (türkisch). parklarbizim.blogspot.de abgerufen am 3. Juli 2013.
  162. Fußballfans bei den Taksim-Protesten „Wir haben gewonnen“ (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 22. Juni 2013, von Deniz Yücel.
  163. Brasilien und Türkei: Wieder große Proteste, wieder Tränengas (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), Neues Deutschland, 23. Juni 2013.
  164. Proteste in Istanbul – Türkische Polizei setzt erneut Wasserwerfer ein (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), Zeit Online, 23. Juni 2013.
  165. Köln – Zehntausende demonstrieren gegen Erdogan (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), RP Online, 22. Juni 2013.
  166. Zehntausende demonstrieren in Köln gegen Erdoğan. (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite) Die Zeit, 22. Juni 2013.
  167. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 20 Haziran 203 (Memento vom 21. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 21. Juni 2013. Nominelles Herausgabedatum ist der 20. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 20. Juni 2013, 18 Uhr angegeben. Zuvor war eine Version mit gleichem Bearbeitsstand, aber leicht abweichenden Daten unter dem nominellen Erscheinungsdatum „17. Juni 2013“ (Memento vom 21. Juni 2013 auf WebCite) erschienen.
  168. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 24 Haziran 203 (Memento vom 26. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 26. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 24. Juni 2013, 18 Uhr angegeben. Englische Version (Textdatei): Health Statues of Demonstrators – Data Covered by Medical Chambers And Physicians (31st of MAY – 24th of JUNE) (Memento vom 26. Juni 2013 auf WebCite) (MS Word; 47 kB).
  169. Ethem Sarısülük'ü vuran polis serbest bırakıldı (Memento vom 24. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 24. Juni 2013, von Fevzi Kızılkoyun.
  170. Demonstranten beweisen Solidarität (Memento vom 30. Juni 2013 auf WebCite), Deutsche Welle, 30. Juni 2013, von Senada Sokollu.
  171. Kadıköy’de festival başladı (Memento vom 7. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Gerçek Gündem, 7. Juli 2013.
  172. Wieder Demonstrationen am Gezi-Park (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Juli 2013.
  173. Solidarität mit türkischem Ministerpräsidenten – Tausende Erdogan-Anhänger demonstrieren in Düsseldorf (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, 7. Juli 2013.
  174. Istanbul’s Gezi Park closed to public again hours after official opening (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 8. Juli 2013.
  175. Zusammenstöße nach Gezi-Park-Eröffnung in Istanbul (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite), Bremervörder Zeitung, 8. Juli 2013.
  176. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 15 Temmuz 2013 (Memento vom 16. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 15. Juli 2013. Nominelles Herausgabedatum ist der 15. Juli 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 15. Juli 2013, 18 Uhr, angegeben.
  177. İstiklal’de TOMA’lı iftar (dt.: Ramadan-Fastenbrechen auf der Unabhängigkeitsstraße mit Wasserwerfern) (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Gerçek Gündem, 9. Juli 2013.
  178. Suspect in Gezi protester’s death released (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 15. Juli 2013.
  179. Proteste in der Türkei – Wieder Verletzte durch Polizeigewalt (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite); 14. Juli 2013, von Jürgen Gottschlich.
  180. Police move on Antakya neighborhood for third straight night, one protester severely injured (Memento vom 20. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 13. Juli 2013.
  181. Gezi Park – Junger Mann stirbt bei Polizeieinsatz in Türkei (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Zeit Online, 10. September 2013.
  182. Proteste in der Türkei: 22-jähriger Demonstrant durch Tränengas-Kartusche getötet (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 10. September 2013.
  183. Vom Dach gestürzt? – Tod eines Demonstranten heizt Proteste in der Türkei an (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Focus Online, 11. September 2013.
  184. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804.
  185. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804; hier: S. 8 f.
  186. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804; hier: S. 8 f., 21 f.
  187. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804; hier: S. 8 f., 22 f.
  188. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804; hier: S. 8 f., 21.
  189. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804; hier: S. 9.
  190. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 24 Haziran 2037 (Memento vom 27. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 27. Juni 2013. Nominelles Herausgabedatum ist der 26. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 27. Juni 2013, 18 Uhr angegeben.
  191. Gesundheitszustand der verletzten Demonstranten – Angaben von Ärztekammern und Ärzten – (Zeitraum bzw. Stand: 31.05.-20.06.) (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite), Deutsches Ärzteblatt (Quelle: Türkische Ärztekammer), Ohne Datum.
  192. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 10 Temmuz 2013 (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 10. Juli 2013. Nominelles Herausgabedatum ist der 10. Juli 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 10. Juli 2013, 18 Uhr, angegeben.
  193. Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 10. Juni 2013. Nominelles Herausgabedatum ist 7. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 8. Juni 2013, 18 Uhr angegeben. An anderer Stelle wird als Datenzeitraum 31. Mai bis 6. Juni angegeben.
  194. Erneut Tränengaseinsatz gegen Demonstranten in Istanbul – Polizei zerstreut Protestierende. (Memento vom 14. Juni 2013 auf WebCite) Die Welt, 11. Juni 2013.
  195. Proteste in der Türkei – Mit Bulldozer gegen Demonstranten. (Memento vom 14. Juni 2013 auf WebCite) Berliner Zeitung, 11. Juni 2013.
  196. Vier Tote bei Protesten – Erdogan dankt der türkischen Polizei. (Memento vom 14. Juni 2013 auf WebCite) N24, 11. Juni 2013.
  197. Istanbul – Ein Toter bei Demonstration in der Türkei. (Memento vom 22. Juni 2013 auf WebCite) Die Welt, 3. Juni 2013.
  198. Zweites Todesopfer: Demonstrant in der Türkei durch Kopfschuss getötet Focus Online, 4. Juni 2013 (S. 1 (Memento vom 22. Juni 2013 auf WebCite) und S. 2 (Memento vom 22. Juni 2013 auf WebCite)).
  199. Protest death toll up to two, probe opened into police violence (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 4. Juni 2013, von Erdem Güneş.
  200. Demonstrant soll bei Protesten getötet worden sein (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite). Süddeutsche Zeitung, 4. Juni 2013.
  201. Zwei Tote bei Protesten gegen Erdogan in der Türkei, WAZ, 4. Juni 2013, von Birgitta Stauber-Klein (S. 1 (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite), S. 2 (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite)).
  202. Police intervenes in protests at killed Gezi protester case (Memento vom 22. November 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 21. November 2013.
  203. Turkish man killed by taxi driving into group of protesters -medics (Memento vom 22. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Reuters, 3. Juni 2013.
  204. First official death recorded in Gezi Park protests: Turkish Doctors Union (Memento vom 22. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 3. Juni 2013.
  205. One reported killed, another brain dead in Turkey protests (Memento vom 4. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). The Times of Israel, 4. Juni 2013, von Gavriel Fiske and AP.
  206. 22-jähriger Demonstrant in der Türkei erschossen. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) Der Bund, 4. Juni 2013.
  207. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 15.
  208. Proteste bei Prozess um Tod eines 19-jährigen Erdogan-Gegners (Memento vom 22. November 2013 auf WebCite), derStandard.at, 21. November 2013.
  209. Zweites Todesopfer in der Türkei – Proteste könnten eskalieren (Memento vom 3. Juni 2013 auf WebCite), Turkishpress, 4. Juni 2013.
  210. Antakya’da polis bir genci alnından vurarak öldürdü! (Memento vom 3. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Sol, 4. Juni 2013.
  211. Proteste in der Türkei: Auseinandersetzungen fordern zweites Todesopfer. (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) Deutsch Türkische Nachrichten, 4. Juni 2013.
  212. Adding Injustice To Injury – One Year On From The Gezi Park Protests In Turkey (Memento vom 11. November 2014 auf WebCite) (englisch; PDF), Amnesty International, Index: EUR 44/010/2014, London, Juni 2014, 49 S.; hier S. 11.
  213. Adding Injustice To Injury – One Year On From The Gezi Park Protests In Turkey (Memento vom 11. November 2014 auf WebCite) (englisch; PDF), Amnesty International, Index: EUR 44/010/2014, London, Juni 2014, 49 S.; hier S. 13.
  214. Türkischer Demonstrant stirbt bei Protesten in Antakya. Die Zeit, 4. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  215. Turkey protests: Union to start two-day strike. (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 4. Juni 2013.
  216. Zweiter Toter bei Protesten in Türkei (Memento vom 4. Juni 2013 auf WebCite). stern.de, 4. Juni 2013.
  217. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 6, 2. Oktober 2013.
  218. Präsident Gül vergleicht Proteste in Türkei mit Occupy-Bewegung (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite). derStandard.at, 5. Juni 2013.
  219. Mothers mourn at Gezi protester Ali İsmail Korkmaz’s funeral (Memento vom 13. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 11. Juli 2013.
  220. Nach Tod eines jungen Demonstranten – Neue Proteste in der Türkei (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 11. September 2013.
  221. Proteste in der Türkei – Polizeigewalt erzeugt Polizeigewalt (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, 11. September 2013, von Martin Anetzberger.
  222. Tausende demonstrieren wegen des Todes eines Demonstranten (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite) (Video: MP4 (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite)), tagesschau.de, 11. September 2013, von Martin Weiss (ARD Istanbul).
  223. Proteste in der Türkei: Ankara bestreitet Verantwortung für Tod von Demonstrant (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 11. September 2013.
  224. Ahmet Atakan'ın düşme anı kamerada (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Zaman, 10. September 2013.
  225. Video footage shows 22-year-old die after falling from building in Antakya Turkey, YouTube, veröffentlicht am 11. September 2013 vom YouTube-Kanal WorldNews85.
  226. Örnek ve bulgular İstanbul'a (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 11. September 2013.
  227. Polizeieinsätze – Die Gewalt wird in der Türkei zur Routine (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Zeit Online, 11. September 2013, von Mely Kiyak.
  228. Proteste in der Türkei: Polizei geht gewaltsam gegen Demonstranten vor (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 10. September 2013.
  229. Unruhen in der Türkei – Polizist bei Protesten gestorben. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) die tageszeitung, 6. Juni 2013.
  230. Policeman dies after falling off bridge during protests in Turkey (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 6. Juni 2013.
  231. Bei Protesten verletzter türkischer Polizist gestorben. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) Zeit Online, 6. Juni 2013.
  232. Erdogan erklärt der Protestbewegung den Krieg. (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) Die Welt, 6. Juni 2013, von Boris Kálnoky.
  233. Şehit Komiser Mustafa Sarı (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Emniyet Genel Müdürlüğü, 6. Juni 2013.
  234. Merhum Mustafa SARI’nın özgeçmişi (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch, PDF; 174 kB). Emniyet Genel Müdürlüğü, 9. Juni 2013.
  235. Proteste in Türkei – 19-Jähriger stirbt nach Angriff (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite), Berliner Zeitung, 10. Juli 2013.
  236. TTB ve Eskişehir Tabip Odası Ali İsmail Korkmaz’ın Ölümüyle İlgili Ortak Açıklama Yaptı (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite), Türk Tabipleri Birliği, 18. Juli 2013.
  237. Polisin Biber Gazı Bir Can Daha Aldı (Memento vom 8. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). muhalefet.org, 6. Juni 2013.
  238. İrfan Tuna’yı biber gazı mı öldürdü?. (Memento vom 8. Juni 2013 auf WebCite) focushaber.com, 6. Juni 2013.
  239. Gaz fişeğiyle ağır yaralanan Berkin Elvan sadece 14 yaşında! (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Metrosfer, von Hakan Atila, 18. Juni 2013.
  240. AKP faşizmi bir can daha aldı! (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Sol, 16. Juni 2013.
  241. Gezi Parkı Direnişi’nde 5 kişi hayatını kaybetti, 7959 kişi yaralandı (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Sol, 18. Juni 2013.
  242. Eylemler can aldı! – Avcılar’da sokaktaki eylemler sırasında bir kişinin kalbinin durduğu bildirildi… (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Sözcü, 15. Juni 2013.
  243. Eryaşar sonsuzluğa uğurlandı (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Etkin Haber Ajansı (ETHA), 16. Juni 2013.
  244. Michele Heisler, Vincent Iacopino, DeDe Dunevant & Eliza B. Young: Contempt for Freedom: State Use of Tear Gas as a Weapon and Attacks on Medical Personnel in Turkey (Memento vom 28. September 2013 auf WebCite) (englisch; PDF). Physicians for Human Rights (PHR), September 2013, S. 12f, ISBN 1-879707-75-6. Alternativ: s3.amazonaws.com (PDF; 783 kB).
  245. Böcek ilacı gibi GAZ sıktılar babamın ölümüne sebep oldular (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 25. Juni 2013, von Ayşe Arman.
  246. Proteste weiten sich aus – Türkische Polizisten begehen Suizid. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) n-tv, 9. Juni 2013.
  247. Six Turkish policemen commit suicide during Gezi protests, union head says. Hürriyet Daily News, 9. Juni 2013, abgerufen am 9. Juni 2013.
  248. Sechs türkische Polizisten begehen Selbstmord. Stern, 9. Juni 2013, abgerufen am 9. Juni 2013.
  249. Turkish police admits suicides, denies link to Gezi Park protests (Memento vom 13. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 10. Juni 2013.
  250. İçişleri Bakanlığı'nın Gezi raporu (Memento vom 22. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Etkin Haber Ajansı (ETHA), 20. September 2013.
  251. ‘Gezi’ şiddetinin En Yakın Tanıkları Hekimlerdir: Türk Tabipleri Birliği & Türkiye İnsan Hakları Vakfı: Yaşananların En Yakın Tanıkları Hekimlerdir (Closest Witnesses to the Events are Physicians: Turkish Medical Association & Human Rights Foundation of Turkey: Closest Witnesses to the Events are Physicians) (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (türkisch und englisch). Türk Tabipleri Birliği, 18. September 2013. Alternativ: ttb.org.tr.
  252. New York'tan 'Gezi'ye Bilimsel Destek (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 24. Juli 2013.
  253. Gezi'de kör olanların sayısı var kimliği yok (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite) (türkisch). Bugün (Istanbul), 16. September 2013, von Ömer Ozan, S. 11 (Internetversion auf ttb.org.te; PDF; 690 kB), zitiert aus: ‘Gezi’ şiddetinin En Yakın Tanıkları Hekimlerdir: Türk Tabipleri Birliği & Türkiye İnsan Hakları Vakfı: Yaşananların En Yakın Tanıkları Hekimlerdir (Closest Witnesses to the Events are Physicians: Turkish Medical Association & Human Rights Foundation of Turkey: Closest Witnesses to the Events are Physicians) (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (türkisch und englisch). Türk Tabipleri Birliği, 18. September 2013; alternativ: ttb.org.tr.
  254. Türkische Ärztevereinigung: Proteste fordern rund 4400 Verletzte, Deutsch Türkische Nachrichten, 8. Juni 2013, abgerufen am 23. November 2013.
  255. „Lasst uns sie alle zerquetschen!“ – Erdogan bei Rückkehr in die Türkei frenetisch gefeiert. (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) Focus Online, 7. Juni 2013.
  256. Third person dies in Turkey in crackdown on Gezi Park protests (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Al Akhbar English, 5. Juni 2013.
  257. Erdogan tobt, Türkei brodelt – Premier kündigt hartes Vorgehen gegen Protestler an und wittert Verschwörung. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) Die Welt, 7. Juni 2013, von Boris Kálnoky.
  258. Göstericilerin Sağlık Durumları-Tabip Odaları ve Hekimlerden Derlenen Veriler (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 5. Juni 2013. Als Bearbeitungsstand wird der 4. Juni 2013, 21 Uhr, angegeben.
  259. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, doi:10.1126/science.341.6143.236-a.
  260. Polizeieinsatz auf Taksim-Platz N24, 11. Juni 2013, abgerufen am 23. Juni 2013.
  261. Proteste fordern ihren Tribut: Türkische Polizisten zunehmend demoralisiert (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), Deutsch Türkische Nachrichten, 23. Juni 2013.
  262. Urgent Action / Türkei: Gewaltvolle Repression der Proteste stoppen!. Amnesty International, 14. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013 (archiviert (Memento vom 14. Juni 2013 auf WebCite) am 14. Juni 2013). Nominelles Herausgabedatum ist der 11. Juni 2013.
  263. „Selbst im Krieg geschütze Orte medizinischer Versorgung wurden von Polizisten gestürmt“ (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite), Deutsches Ärzteblatt, 24. Juni 2013.
  264. Trotz Protest: Bundesregierung will weiter Tränengas in Türkei liefern (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite), Deutsches Ärzteblatt, 23. Juli 2013.
  265. WMA Urges Turkish Authorities to End Excessive Force (Memento vom 31. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). WMA, 5. Juni 2013.
  266. Turkish Protesters Are Still Said to Be Ailing From Tear Gas (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite) (englisch). The New York Times, 25. September 2013 (Printversion: 26. September 2013, Seite A3 der New-York-Ausgabe), von Sebnem Arsu.
  267. Report On The Assessment Of Health Problems In Persons Exposed To Chemical Riot Control Agents (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite) (englisch; PDF; 3,4 MB), 1. Ausgabe, Turkish Medical Association, Central Council, Ankara, September 2013, S. 27., ISBN 978-605-5867-75-1.
  268. Report On The Assessment Of Health Problems In Persons Exposed To Chemical Riot Control Agents (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite) (englisch; PDF; 3,4 MB), 1. Ausgabe, Turkish Medical Association, Central Council, Ankara, September 2013, S. 28., ISBN 978-605-5867-75-1.
  269. Protest gegen Erdogan – Türkei geht das Tränengas aus (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau, 19. Juni 2013.
  270. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 10, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: Turkish police to buy 100,000 gas bomb cartridges (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch), Hürriyet Daily News, 19. Juni 2013.
  271. Biber gazı ve diğer gösteri kontrol ajanları kimyasal bir silah olarak kabul edilmelidir! Acilen yasaklanmalıdır! (Memento vom 19. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 19. Juni 2013.
  272. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 2, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: Gas Burns – Taksim Gezi Parkı – Amazing 2013 (Memento vom 23. Juni 2013 im Internet Archive), YouTube, veröffentlicht am 12. Juni 2013 vom YouTube-Kanal BBCNewsHD (Memento vom 23. Juni 2013 im Internet Archive), abgerufen am 29. Juli 2013.
  273. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 3 und 4, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: Ahmet Özdemir Aktan: Tear gas is a chemical weapon, and Turkey should not use it to torture civilians (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch), Br. Med. J. (BMJ), 346, f3801, (11. Juni 2013), doi:10.1136/bmj.f3801. Und mit Verweis auf: Police throwing tear gas into German Hospital İstanbul 16.06.13 2.57am #occupygezi, YouTube, Veröffentlicht vom YouTube-Kanal Elif Domanic am 16. Juni 2013, abgerufen am 29. Juli 2013.
  274. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 5–8, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: H. Hu und D. Christiani, Lancet, 339, 1535 (1992); B. F. Bessac, S.-E. Jordt, Proc. Am. Thorac. Soc. 7, 269 (2010); The surprising history and science of tear gas (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch), National Geographic Daily News, 12 June 2013, von Brian Clark Howard; Holly G. Atkinson, Under the gun: Ongoing assaults on Bahrain's health system (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch, PDF; 1,6 MB), Physicians for Human Rights, Mai 2012.
  275. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 9, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: United Nations Geneva Protocol (1925).
  276. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 19, 2. Oktober 2013.
  277. Hautverätzungen bei Demonstranten in Istanbul – Türkische Polizei mischt giftige Chemikalien in Wasserwerfer. (Memento vom 21. Juni 2013 auf WebCite) Focus Online, 16. Juni 2013.
  278. Verdacht auf Pfefferspray in türkischen Wasserwerfern. (Memento vom 20. Juni 2013 auf WebCite) Zeit Online, 17. Juni 2013.
  279. Tazyikli suyun içine biber gazı (Memento vom 20. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 17. Juni 2013.
  280. Bittere Bilanz nach neuer Gewalt (Memento vom 20. Juni 2013 im Internet Archive) Tagesschau.de, abgerufen am 17. Juni 2013.
  281. Proteste in der Türkei – Bittere Bilanz nach neuer Gewalt. (Memento vom 20. Juni 2013 im Internet Archive) tagesschau.de, 17. Juni 2013.
  282. Proteste in der Türkei: Polizei sprengt Hochzeit im Gezi-Park (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 20. Juli 2013.
  283. Polizeigewalt in Istanbul – Polizei sprengt friedliche Protest-Hochzeit im Gezi-Park (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite), Focus Online, 20. Juli 2013.
  284. Police close Gezi Park following call for gathering on social media and fire water cannon on small group (Memento vom 4. August 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 3. August 2013.
  285. Scores detained as police take over Istanbul's Gezi Park (Memento vom 5. August 2013 auf WebCite). Hürriyet Daily News, 3. August 2013.
  286. Mis Sokak'ta sert müdahale: Kafede otururken vuruldu! (Memento vom 3. August 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 3. August 2013.
  287. Proteste – Türkische Polizei setzt Wasserwerfer und Reizgas ein (Memento vom 5. August 2013 auf WebCite), Die Welt, 4. August 2013.
  288. Turkey: End Incorrect, Unlawful Use of Teargas (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite), Human Rights Watch, 17. Juli 2013.
  289. Turkey: Unlawful Use of Teargas (englisch und türkisch). YouTube, veröffentlicht am 16. Juli 2013 vom YouTube-Kanal HumanRightsWatch.
  290. Contempt for Freedom – State Use of Tear Gas as a Weapon and Attacks on Medical Personnel in Turkey (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (englisch). Physicians for Human Rights (PHR), von DeDe Dunevant, Eliza B. Young, Michele Heisler und Vincent Iacopino, September 2013; mit Link auf die Executive Summary (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (PDF; 214 kB).
  291. Brutal-Polizei gegen wehrlose Frau – Verändert dieses Foto die Türkei? (Memento vom 4. Juni 2013 auf WebCite). Bild.de, 3. Juni 2013.
  292. İnsan Hakları Savunucusu Doktorlar örgütünden çok sert Gezi raporu (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 26. September 2013, von Tolga Tanış.
  293. İnsan Hakları Savunucusu Hekimler: Türkiye'de Biber Gazı Yasaklanmalı (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 26. September 2013.
  294. PHR Documents Unlawful Use of Force and Tear Gas and Attacks on Medical Community in Turkey (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (englisch). Physicians for Human Rights (PHR), Pressemitteilung, 25. September 2013.
  295. İstanbul, Turkey: Raw updates from the occupation at Taksim Gezi Park (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). Anarchist News, 31. Mai 2013.
  296. Michele Heisler, Vincent Iacopino, DeDe Dunevant & Eliza B. Young: Contempt for Freedom: State Use of Tear Gas as a Weapon and Attacks on Medical Personnel in Turkey (Memento vom 28. September 2013 auf WebCite) (englisch; PDF; 1,0 MB). Physicians for Human Rights (PHR), September 2013, S. 11, ISBN 1-879707-75-6.
  297. Palestinian-Turkish Gezi victim 'condition improving' (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 2. Juli 2013.
  298. Lobna’dan ilk mesaj (Memento vom 29. August 2015 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 27. Juli 2013.
  299. Gezi protester injured by police gas canister discharged from hospital after two brain surgeries (Memento vom 29. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 20. Juli 2013.
  300. Gezi Park protests victim undergoes fourth operation (Memento vom 17. November 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 13. November 2013.
  301. Police fire tear gas at protest for comatose 14-year-old Gezi victim (Memento vom 17. November 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 16. November 2013.
  302. Michele Heisler, Vincent Iacopino, DeDe Dunevant & Eliza B. Young: Contempt for Freedom: State Use of Tear Gas as a Weapon and Attacks on Medical Personnel in Turkey (Memento vom 28. September 2013 auf WebCite) (englisch; PDF). Physicians for Human Rights (PHR), September 2013, S. 8, ISBN 1-879707-75-6. Alternativ: s3.amazonaws.com (PDF; 783 kB).
  303. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 23, 2. Oktober 2013.
  304. Berkin Elvan 17 gün sonra gözlerini açtı (Memento vom 14. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). BirGün, 3. Juli 2013.
  305. Turkey: A Weekend of Police Abuse (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Human Rights Watch, 18. Juni 2013.
  306. Berkin Elvan hayati tehlikeyi atlatamadı (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Milliyet, 18. Juni 2013, von Ayşe Sorucu.
  307. Berkin Elvan’a dayanışma ziyareti (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Ulusal Kanal, 20. Juni 2013.
  308. Elvan ailesi: O saldırı Berkin'e oldu (Memento vom 14. August 2013 auf WebCite) (türkisch). BBC Türkçe, 2. August 2013, von Rengin Arslan.
  309. Istanbul – Neue Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, 9. September 2013.
  310. Türkei – Mehrere Verletzte bei Straßenschlacht in Istanbul (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Die Welt, 9. September 2013.
  311. Gezi victim turns 15 in coma as parents prepare to apply to ECHR (Memento vom 4. Februar 2014 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 5. Januar 2014.
  312. İyi ki doğdun Berkin – Ünlülerden Berkin Elvan için mesajlar (Memento vom 4. Februar 2014 auf WebCite) (türkisch). Odatv.com, 5. Januar 2014.
  313. Türkei: Erdogan nennt toten Jungen "Terrorist" spiegel.de am 14. März 2014.
  314. Türkei: Erdogan nennt toten Jungen "Terrorist" (Memento vom 20. März 2014 auf WebCite), Spiegel Online, 14. März 2014, von Hasnain Kazim.
  315. Okmeydanı lays second youth to rest in two days (Memento vom 20. März 2014 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 13. März 2014.
  316. MHP leader asks: Does Bush’s daughter support Turkey’s nationalist party? (Memento vom 20. März 2014 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 16. März 2014.
  317. Young man killed after Berkin Elvan funeral by ‘Kılıçdaroğlu’s illegal soldiers,’ AKP official claims (Memento vom 20. März 2014 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 13. März 2014.
  318. Yoğun bakımdaki Mustafa Ali’nin babasından ilginç iddia (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 11. Juli 2013, von Seyit Erçiçek.
  319. 17 yaşındaki lise öğrencisi ağır yaralı (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 9. Juli 2013, von Halil İbrahim Yurtbay und Ceren Terziahmetoğlu.
  320. Police search houses of Gezi protests’ starter group members (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 9. Juli 2013, von Erdem Güneş.
  321. Ali uyandı (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 16. Juli 2013, von Seyit Erçiçek.
  322. Ali Tombul’dan iyi haber geldi (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch), Radikal, 21. Juli 2013, von Hakime Torun.
  323. Mustafa Ali Tombul taburcu oldu (Memento vom 14. August 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 14. August 2013, von Aziz Özen.
  324. “Böyle bir ülke değil burası, bunu kabul edemem” (Memento vom 14. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). BBC Türkçe, 13. Juli 2013, von Elçin Poyrazlar.
  325. Court issues arrest warrant for machete attacker (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Today’s Zaman, 11. Juli 2013.
  326. 10 m’den kafasına gaz fişeği: Komada (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 10. Juli 2013, von Seyit Erçiçek.
  327. Michele Heisler, Vincent Iacopino, DeDe Dunevant & Eliza B. Young: Contempt for Freedom: State Use of Tear Gas as a Weapon and Attacks on Medical Personnel in Turkey (Memento vom 28. September 2013 auf WebCite) (englisch; PDF; 1,0 MB). Physicians for Human Rights (PHR), September 2013, S. 10, ISBN 1-879707-75-6.
  328. Adding Injustice To Injury – One Year On From The Gezi Park Protests In Turkey (Memento vom 11. November 2014 auf WebCite) (englisch; PDF), Amnesty International, Index: EUR 44/010/2014, London, Juni 2014, 49 S.; hier S. 8, 11.
  329. Antakya Ali İsmail için ayağa kalktı: Yine saldırı, yine direniş (dakika dakika) (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Sendika.org, 12. Juli 2013.
  330. Polis Ankara ve Antakya’da bu akşam da saldırmaya devam ediyor (02:21) (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). SoL, 14. Juli 2013.
  331. Proteste in Istanbul – Der Beginn eines „türkischen Frühlings“?, Spiegel TV, Spiegel TV Magazin, Autor: Andreas Lünser, 16. Juni 2013.
  332. Proteste in der Türkei: Krieg gegen die Jugend (Memento vom 28. Juni 2013 auf WebCite), Spiegel Online Video, Spiegel TV Magazin, Autor: Andreas Lünser, 17. Juni 2013 (16. Juni 2013). Alternative URL: spon.de.
  333. Facebook-Seite von Spiegel TV (Memento vom 28. Juni 2013 auf WebCite), abgerufen am 28. Juni 2013, archiviert Original am 28. Juni 2013.
  334. Human Rights Watch, Turkey: End Police Violence at Protests (Memento vom 4. Juni 2013 auf WebCite), 1. Juni 2013.
  335. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 24, 2. Oktober 2013.
  336. Amnesty-Bericht zur Türkei: Die Opfer vom #gezipark (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 2. Oktober 2013, von Andreas Spinrath.
  337. Amnesty International über die Proteste im Gezi Park: Augenzeugenbericht von Hülya Arslan (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite), Spiegel Online Video, 2. Oktober 2013.
  338. Opfer von Polizeigewalt im Gezi-Park: "Einer hat mir das Auge ausgestochen" (Memento vom 30. Oktober 2013 auf WebCite), RTL Aktuell, 29. Oktober 2013, von Nadja Kriewald.
  339. Adding Injustice To Injury – One Year On From The Gezi Park Protests In Turkey (Memento vom 11. November 2014 auf WebCite) (englisch; PDF), Amnesty International, Index: EUR 44/010/2014, London, Juni 2014, 49 S.; hier S. 10–12.
  340. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 28f., 2. Oktober 2013.
  341. Amnesty International über die Proteste im Gezi Park: Augenzeugenbericht von Hakan Yaman (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite), Spiegel Online Video, 2. Oktober 2013.
  342. Polis eylemci sandığı şoföre işkence etti (Memento vom 30. Oktober 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 26. Juni 2013.
  343. Polis eylemci sandığı şoföre işkence etti (Memento vom 30. Oktober 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 26. Juni 2013.
  344. Proteste am Gezi-Park – Neue Festnahmen in Istanbul (Memento vom 9. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 9. Juli 2013.
  345. Türkische Polizei attackiert Ärzte und Medizinstudenten (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite), Deutsches Ärzteblatt (aerzteblatt.de), 18. Juni 2013. Mit Verweis auf: Anonymus: During Turkish protests, medical personnel targeted, The Lancet, 381 (9883), S. 2067, (15. Juni 2013), doi:10.1016/S0140-6736(13)61223-4.
  346. Erdogan macht seine Drohung wahr. (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite) Neue Zürcher Zeitung, 17. Juni 2013.
  347. Erdoğan’s reaction to Turkey protests reveals ominous Putin parallels (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 11. Juni 2013, von Luke Harding.
  348. Molotov-throwing protesters in Taksim not our members, says socialist party (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 11. Juni 2013.
  349. Proteste in der Türkei – Erdogan spricht vom „Ende der Toleranz“ (Memento vom 20. Juli 2013 auf WebCite), tagesschau.de, 11. Juni 2013.
  350. Dutzende Festnahmen bei Razzien in der Türkei (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite), Neues Deutschland, 18. Juni 2013.
  351. Turkish deputy PM calls initial protest crackdown 'unjust' (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). CBC News, 4. Juni 2013.
  352. Turkey frees protesters detained over tweets (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Aljazeera, 6. Juni 2013.
  353. Mit Wasserwerfern gegen Hochzeitsfeier (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite), Tagesschau.de, 21. Juli 2013.
  354. Kreative Protestformen in Istanbul (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (MP4), tagesthemen, 20. Juli 2013, von Martin Weiss (ARD Istanbul).
  355. Hochzeit im Gezi-Park verhindert – Die Braut trug Schutzhelm (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 21. Juli 2013, von Jürgen Gottschlich.
  356. Türkei ist „der schlimmste Kerkermeister“ – 64 Journalisten nach Gezi-Protesten in Haft (Memento vom 24. Juli 2013 auf WebCite), Focus Online, 23. Juli 2013.
  357. Gezi-Proteste in der Türkei sind nicht ausgestanden (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), derStandard.at, 5. September 2013, von Markus Bernath.
  358. Proteste – Mitglieder der linksgerichteten ESP müssen nach Protesten in der Türkei ins Gefängnis. (Memento vom 31. August 2013 auf WebCite) Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 21. Juni 2013.
  359. Nach Protesten in der Türkei – Jetzt kommen die Durchsuchungen (Memento vom 31. August 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 18. Juni 2013.
  360. Police Raids ESP, ETHA, Özgür Radio, Atılım Newspaper (Memento vom 31. August 2013 auf WebCite) (englisch). Bianet, 18. Juni 2013.
  361. Proteste: Horror im Gefängnis? Gezi-Park Demonstranten sitzen bei Vergewaltigern und Mördern ein, Deutsch Türkische Nachrichten, 18. Juli 2013, abgerufen am 18. Juli 2013.
  362. Razzien wegen Türkei-Proteste: Polizei nimmt linke Studenten fest, Deutsch Türkische Nachrichten, 16. Juli 2013, abgerufen am 16. Juli 2013.
  363. İstanbul’da 'Gezi’ operasyonu: 30 gözaltı (Memento vom 16. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 16. Juli 2013, von İsmail Sağıroğlu.
  364. Türkei: Verhaftungswelle nach Räumung des Gezi-Parks (Memento vom 26. Juni 2013 auf WebCite), Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland, ohne Datum.
  365. Turkey: End the incommunicado detention of Istanbul protesters (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite), Amnesty International, 16. Juni 2013.
  366. Amnesty Report 2012 – Türkei, Amnesty International, ohne Datum, abgerufen am 16. Juli 2013.
  367. Länderbericht Türkei Dezember 2010, Amnesty International, Koordinationsgruppe Türkei, Dezember 2010, abgerufen am 16. Juli 2013.
  368. 'Sayfiye’ye gönderilen çocuklar (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 17. Juli 2013, von Ertoğrul Özkök.
  369. Dispatches: One Year After Turkey’s Gezi Protests, Activists on Trial (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englisch). Human Rights Watch, 11. Juni 2014, von Emma Sinclair-Webb.
  370. Hunderte Urteile gegen Gezi-Demonstranten tagesschau.de vom Oktober 2015.
  371. Türkisches Gericht spricht Angeklagte im Gezi-Prozess frei In Spiegel Online vom 18. Februar 2020
  372. Turkish police used excessive force in Gezi protests, Interior Ministry’s report says (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 2. September 2013.
  373. Police used excessive force in Gezi protests, ministry inspectors say (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite) (englisch). Today's Zaman, 2. September 2013.
  374. Gezi Parkı Araştırması – Kimler, neden oradalar ve ne istiyorlar? (Gezi Parkı 6-7 Haziran 2013) (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch, PDF; 1,4 MB). KONDA, ohne Datum (?12. Juni 2013).
  375. Gezi Parkı Araştırması: Kimler, neden oradalar ve ne istiyorlar? (türkisch). YouTube, veröffentlicht am 13. Juni 2013 von YouTube-Benutzer Konda Araştırma.
  376. ’Gezi Parkı direnişçilerinin yarısı polis şiddeti olduğu için eyleme katıldı!' (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). T24, 12. Juni 2013.
  377. Gezi Parkı hakkında hâlâ anlaşılamayanlar (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). T24, 14. Juni 2013, von Bekir Ağırdır.
  378. Crowds denounce police crackdowns in ‘Man Made of Tear Gas’ Festival on Istanbul’s Asian shore (Memento vom 10. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 7. Juli 2013.
  379. Police Releases Gezi Resistance Report (Memento vom 11. November 2014 auf WebCite) (englisch). bianet.org, 25. November 2013.
  380. Turkey: Gezi, one year on – Witch hunt, impunity of law enforcement officials and a shrinking space for rights and freedoms (Memento vom 10. November 2014 auf WebCite) (englische Ausgabe; PDF). FIDH, Mai 2014, ISSN 2225-1804; hier: S. 6 f.
  381. Türkei-Proteste: Wer sind die Gezi-Park-Demonstranten?, Deutsch Türkische Nachrichten, 7. Juli 2013, abgerufen am 27. Juli 2013.
  382. Taksim Dayanışması Ortak Deklarasyonu/Taksim Solidarity Joint Declaration (türkisch (Memento vom 1. Juli 2013 auf WebCite), englisch (Memento vom 1. Juli 2013 auf WebCite)), Taksim Dayanışması/Taksim Solidarity, 2. Juni 2013. Deutsche Übersetzung: Gemeinsame Erklärung der Taksim Solidaritätsbewegung vom 2. Juni 2013 (Memento vom 1. Juli 2013 auf WebCite) vom 11. Juni 2013 (Version von Translators for Justice).
  383. Sokakta birleştik, sokakta kazanacağız!/We united in the streets, we will achieve our demands in the streets! (türkisch (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite)), (englisch (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite)), Taksim Dayanışması/Taksim Solidarity, 3. Juni 2013.
  384. Türkiye Cumhuriyeti Hükümeti ve Kamuoyuna/To the Government and the Citizens of Turkey (türkisch (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite), englisch (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite)), Taksim Dayanışması/Taksim Solidarity, 5. Juni 2013.
  385. Tüm Dünya’ya sesleniyoruz/This is our call to the whole world/Wir appellieren an die gesamte Weltbevölkerung (türkisch (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite), englisch und deutsch (Memento vom 4. Oktober 2013 auf WebCite)), Taksim Dayanışması/Taksim Solidarity/Taksim Solidarität, 11. Juni 2013.
  386. Taksim ist überall!. taz, 3. Juni 2013, von Fatma Aydemir, abgerufen am 27. Juli 2013.
  387. Türkiye „Her yer Taksim“ dedi. Milliyet, 2. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  388. Turkey’s Erdogan set to return to nation rattled by protest. Reuters, 6. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  389. Massive, violent crowds protest Turkish leader’s policies. CBS News, 1. Juni 2013, abgerufen am 23. Juni 2013.
  390. Turkey PM calls for end to protests. Aljazeera, 7. Juni 2013, abgerufen am 8. Juni 2013.
  391. Thousands of Turks protest AKP in Ankara. Hürriyet, 31. Mai 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  392. Tens of thousands protest Israel over Gaza offensive in Turkey. Hürriyet, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  393. Tüm yurtta Gezi protestosu. MYNET, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  394. Solidarity with Istanbul protesters grows in Turkey and abroad (englisch). Deutsche Welle, 1. Juni 2013, von Senada Sokollu, abgerufen am 3. Juni 2013.
  395. İzmir’deki gösterilerde korkulan olmadı. Hürriyet, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  396. Yüzbinler demokrasi şehidini uğurladı. (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hataydenge.com Denge, 4. Juni 2013, abgerufen am 8. Juni 2013.
  397. Gaziantep Böyle Gece Görmedi. Tam 20 Bin Kişi Yürüdü. Gaziantep Haberler, 4. Juni 2013, abgerufen am 8. Juni 2013.
  398. 20 bin kişi sokağa döküldü. Denizli Haber, 1. Juni 2013, abgerufen am 8. Juni 2013.
  399. Bodrum’da Gezi Parkı Eylemine 15 Bin Kişi Katıldı. Haberler.com, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  400. Trabzon da ’Gezi Parkı’ Protestosu. SonDakika.com, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  401. Bolu’da 10 Bin Kişi Taksim Gezi Parkı İçin Yürüdü. SonDakika.com, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  402. İzmit’te Yaklaşık 10 Bin Kişi AK Parti İl Binasına Yürüyor. Haberler.com, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  403. Tunceli’de binlerce kişi Gezi Parkı protestosu için sokaklara döküldü. (Memento vom 16. Juli 2013 im Internet Archive) Bugün Gazetesi, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  404. „Berlin supports Istanbul“. (Memento vom 7. Juni 2013 im Internet Archive) Tagesschau, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  405. Demonstrationen gehen weiter. Deutsche Welle, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  406. Ankara, İzmir, Samsun, Antalya. MSNBC, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  407. Isparta Güne Biber Gazı İle Başladı. Ajans 32, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  408. Protestolar Trakya Geneline Yayıld. (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) SonDakika.com, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  409. Türkiye Taksim için ayaklandı. (Memento vom 18. Juni 2013 im Webarchiv archive.today) Milliyet, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  410. Çorum’da 5 bin kişi yürüdü. Objektif Haber, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  411. Mersin’de ’Gezi Parkı’ Tepkisi. (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) CM Bilişim, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  412. Gezi Parkı’na Kars’tan destek. Muhalif Gazete, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  413. Gezi Parkı Eylemi Adıyaman’a Sıçradı.@1@2Vorlage:Toter Link/www.adiyamangundemi.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Adıyaman Gündemi, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  414. Erzurum, Erzincan ve Iğdır’da ’Her yer Taksim’ yürüyüşü. Milliyet, 1. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  415. „Proteste gegen Erdogan: Sommer des Unmuts“ kurier.at vom 2. Juni 2013.
  416. TİHV: ’Gezi Parkı’na 640 bin kişi katıldı; 4 bin gözaltı, 3 bin yaralı var (Memento vom 9. Juni 2013 im Internet Archive), 5. Juni 2013, abgerufen am 7. Juni 2013.
  417. Gül farkında ama Erdoğan maalesef, Radikal, 4. Juni 2013, abgerufen am 22. Juni 2013.
  418. Proteste gegen Erdogan – Polizei geht gegen Demonstranten in Ankara vor. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) Süddeutsche.de, 6. Juni 2013.
  419. Erdogans Vize: Proteste in Türkei von Juden organisiert. (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite) Stern, 2. Juli 2013.
  420. 15 detained over Istanbul’s Gezi Park protests (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 5. Juli 2013.
  421. Türkei: Erneute Gewalt gegen Demonstranten (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite), DiePresse.com, 6. Juli 2013.
  422. 2.5 million people attended Gezi protests across Turkey: Interior Ministry (Memento vom 22. September 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 23. Juni 2013.
  423. Kadıköy, Ethem Sarısülük için sokaklara aktı (Memento vom 25. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 24. Juni 2013.
  424. Kadıköy’de „Ethem Sarısülük“ için yürüdüler (Memento vom 25. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). CNN Türk, 25. Juni 2013.
  425. Erneut Gewalt bei Protesten in Istanbul – Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), Neues Deutschland, 13. September 2013.
  426. Erneute Zusammenstöße in der Türkei – Polizei setzt wieder Wasserwerfer und Tränengas ein – Berichte über Übergriffe auf Journalisten (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), derStandard.at, 12. September 2013.
  427. Türkei – Neue Proteste fordern Erdogan heraus (Memento vom 1. Oktober 2013 auf WebCite), Neue Zürcher Zeitung, 13. September 2013, von Inga Rogg.
  428. Stiller Protest in türkischen Städten – Bis hierher und nicht weiter (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 19. Juni 2013, von Jürgen Gottschlich.
  429. Çarşı: 2. Taksim ve 2. Gezi Parkı Abbasağa'dır, orada bekleyeceğiz (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). T24, 18. Juni 2013.
  430. Protest in der Türkei – AKP schließt Neuwahlen aus. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) FAZ.net, 9. Juni 2013.
  431. Istanbul und Ankara – Proteste halten Türkei weiter in Atem. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) stern.de, 9. Juni 2013.
  432. Proteste gegen Erdogan – Türkische Polizei geht mit Gewalt gegen Demonstranten vor (Memento vom 14. Juli 2013 auf WebCite), Zeit Online.
  433. Commencement day – Graduates Walk With Ethem Sarısülük Masks (Memento vom 24. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Bianet, 20. Juni 2013, von Serhat Korkmaz.
  434. Parks to be named after Gezi victims (Memento vom 5. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 3. Juli 2013.
  435. Türkei – Jede Nacht ein neuer Protest (Memento vom 5. Juli 2013 auf WebCite), Zeit Online, 5. Juli 2013, von Lenz Jacobsen.
  436. Ankara'da 'Ethem Sarısülük Parkı' (Memento vom 1. August 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 6. Juli 2013.
  437. Ethem Sarısülük'ün ismi parka verildi (Memento vom 1. August 2013 auf WebCite) (türkisch). Sabah, 8. Juli 2013.
  438. Batıkent Ethem Sarısülük Parkı binlerce kişiyle açıldı (Memento vom 1. August 2013 auf WebCite) (türkisch). Sendika.org, 8. Juli 2013.
  439. Nachrichten vom 29. Juni 2013 (Istanbul Time) (Memento vom 29. Juni 2013 auf WebCite) Nadir, abgerufen am 29. Juni 2013. Weitere Sprachversionen: türkisch (Memento vom 29. Juni 2013 auf WebCite), und englisch (Memento vom 29. Juni 2013 auf WebCite).
  440. Türkei – Massive Proteste in Ankara (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau, 9. September 2013, von Frank Nordhausen.
  441. Türkei: Raketenattacke auf Polizeizentrale in Ankara (Memento vom 21. September 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 21. September 2013.
  442. Protest gegen Abholzung in Ankara mit Gewalt aufgelöst (Memento vom 19. Oktober 2013 auf WebCite), derStandard.at, 19. Oktober 2013.
  443. Protest gegen Straßenbauprojekt: Ankaras Polizei setzt Tränengas gegen Studenten ein (Memento vom 27. Oktober 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 26. Oktober 2013.
  444. İzmir’de Sağlık Hizmeti Sunan Meslektaşımıza Polis Saldırısı (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 9. Juni 2013.
  445. Eli sopalılar sağlıkçıları dövdü iddiası (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Haberhürriyeti.net, 4. Juni 2013, von Cihan Durak.
  446. Taksim Gezi Parkı’ndaki Olaylar (Memento vom 10. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Haberler.com, 6. Juni 2013.
  447. Sivil giyim, elde sopa (Memento vom 5. Februar 2014 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 8. Juni 2013.
  448. Erdogan lässt Twitter-Aktivisten verhaften (Memento vom 23. September 2013 auf WebCite), Die Welt, 5. Juni 2013, von Boris Kálnoky.
  449. Türkei – Bündnis will Gezi-Park zurückerobern (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau, 5. Juli 2013.
  450. Nach Taksim-ProtestenTürkei verfolgt Hacker wegen „virtuellem Terrorismus“ (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite), Berliner Zeitung, 5. Juli 2013.
  451. Nach Protesten in der Türkei – Vorwurf des „virtuellen Terrorismus“ (Memento vom 6. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 5. Juli 2013.
  452. 17 detained after fresh protest at Istanbul's Gezi Park (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 30. Juli 2013.
  453. Police raid protesters’ tents in Izmir, supporters released (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily Newy, 20. Juni 2013.
  454. Türkei – Polizei verhindert Menschenkette am Gezi-Park (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 1. September 2013, von Thomas Seibert.
  455. Mit Dönermessern gegen Demonstranten. (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) Junge Welt, 7. Juni 2013, von Nick Brauns.
  456. Kurdische Demonstranten in der Türkei – Bloß nicht provozieren (Memento vom 2. August 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, 20. Juni 2013, von Frederik Obermaier.
  457. Ein Toter bei Protesten im Südosten der Türkei (Memento vom 29. Juni 2013 auf WebCite), Neues Deutschland, 29. Juni 2013.
  458. Proteste in der Türkei – Demonstranten solidarisieren sich mit Kurden (Memento vom 30. Juni 2013 auf WebCite), format.at, 30. Juni 2013.
  459. Peace without democracy?: Turkey’s Kurdish movement needs Gezi rapprochement (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 29. Juni 2013, von Cihan Çelik.
  460. Sakık: ’Sandıkta yenişemedikleri iktidarı…' (Memento vom 1. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Milliyet, 30. Juni 2013.
  461. T 24, 30. Juni 2013 (Memento vom 3. Juli 2013 im Internet Archive).
  462. Gezi-Park Proteste in Türkei: BDP-Politiker fordert „gewaltsame Unterdrückung“ (Memento vom 1. Juli 2013 auf WebCite), Deutsch Türkische Nachrichten, 1. Juli 2013.
  463. Proteste in der Türkei (Follow up) – Presseschau vom 12. Juni 2013 (Memento vom 20. Juli 2013 auf WebCite), Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Türkei, Länderberichte, 13. Juni 2013, von Colin Dürkop und Suna Güzin Aydemir.
  464. Proteste in der Türkei – Presseschau 11. Juni 2013 (Memento vom 20. Juli 2013 auf WebCite), Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Türkei, Länderberichte, 11. Juni 2013.
  465. Für die einst „goldene“ Ökonomie der Türkei kommt es knüppeldick (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), Wall Street Journal Deutschland, 8. September 2013, von Joe Parkinson und Emre Peker, archiviert am Original 16. September 2013.
  466. Reformpaket in der Türkei – Erdogan will mehr Rechte für Kurden, Christen – und die Polizei (Memento vom 17. September 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 17. September 2013, von Susanne Güsten.
  467. Nach den Protesten in der Türkei – Gezi-Park ohne Folgen (Memento vom 19. Oktober 2013 auf WebCite), Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Oktober 2013, von Michael Martens.
  468. Hannover zeigt Solidarität mit Istanbul – „Wir denken an euch“. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) Hannoversche Allgemeine Zeitung, 4. Juni 2013, von Felix Klabe. Der Beitrag wurde am 7. Juni 2013 aktualisiert.
  469. Solidarität aus Niedersachsen: Deutsch-Türken unterstützen Erdogan-Gegner (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite), Sat.1 Norddeutschland, 4. uni 2013.
  470. Solidarität mit Istanbuler Demonstranten. Berliner Zeitung, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  471. Proteste in Istanbul: Pfeffergas als Fehler ausgemacht. taz, 2. Juni 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  472. Protest in Türkei – Erdoğans Optionen. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) Zeit Online, 8. Juni 2013.
  473. Knapp 1.000 Festnahmen bei Protesten in der Türkei. Salzburger Nachrichten, 1. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  474. Mahnwache – Wie Stuttgarter Türken ihre Landsleute unterstützen (Memento vom 24. Juni 2013 auf WebCite), Die Welt, 12. Juni 2013.
  475. Mahnwache der Alevitischen Gemeinde Deutschland am Kölner Heumarkt (Memento vom 24. Juni 2013 auf WebCite), Alevitische Gemeinde Deutschland e. V., 6. Juni 2013.
  476. Tausende Aleviten demonstrieren in Köln gegen türkische Regierung (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), Zeit Online, 22. Juni 2013.
  477. Aufruf der alevitischen Gemeinde in Köln: Zehntausende demonstrieren gegen Erdogan. (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite) Tagesschau, 22. Juni 2013.
  478. „Überall ist Taksim“: Zehntausende demonstrieren in Köln gegen Erdogan. Spiegel Online, 22. Juni 2013, abgerufen am 22. Juni 2013.
  479. Friedliche Demonstrationen gegen Erdogan in Köln. Focus Online, 22. Juni 2013, abgerufen am 22. Juni 2013.
  480. „Die Revolution hat gerade erst begonnen“. Deutschlandradio, 22. Juni 2013, abgerufen am 22. Juni 2013.
  481. Köln: Tausende Aleviten gegen türkische Regierung (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), DiePresse.com, 22. Juni 2013.
  482. Boston Ve New York’ta Gezi Parkı’na Destek. Bugün Gazetesi, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  483. Turkish Cypriots support Gezi Park protesters. LGC News, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  484. Hyde Park Taksim protest., 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  485. Spirited Rally Sends Solidarity to Turkey from the Boston Common. Open Media Boston, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  486. Manifestations: Les turcs de France s’associent au mouvement. (Memento vom 27. Juni 2013 im Internet Archive) i>Télé, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  487. Turkse betogers eisen dat regering-Erdogan opstapt. De Redactie, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  488. Chicago’dan Gezi Parkı eylemlerine destek. (Memento des Originals vom 10. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/t24.com.tr T24, 1. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  489. Spring comes to Turkey. International Socialist Organization, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  490. Taksim Gezi Parkı protestoları. BBC, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  491. Ottawa demonstrators rally in support of protestors in Turkey. (Memento vom 10. Juni 2013 im Internet Archive) Ottawa Citizen, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  492. Protest in support of Gezi Park demonstration, 1. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013. (Memento vom 7. Juni 2013 im Internet Archive).
  493. Tokyo’da Gezi’ye destek eylemi. CNN Türk, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  494. Çin basınında Gezi Parkı protestoları. BBC, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  495. Gezi Parkına Jakarta’dan destek. (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) In: Açık Gazete. 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  496. Students show solidarity with Istanbul rioters. In: Malta Today. 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  497. Bakü’den Taksim’e selam var. In: Gerçek Gündem. 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  498. Activists in Tel Aviv protest police violence in Turkey. In: The Times Of Israel. 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  499. Turkish expats stage demonstrations to support Taksim events. (Memento vom 3. Juni 2013 im Internet Archive) Today’s Zaman, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  500. Turkse betogers demonstreren opnieuw op Beursplein. Parool, 2. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  501. Internationale Kritik an Polizeigewalt in der Türkei. Die Zeit, 1. Juni 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  502. Erdogan droht mit Räumung des Gezi-Parks. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Juni 2013, abgerufen am 13. Juni 2013.
  503. Merkel ruft türkische Regierung zu Dialog und Deeskalation auf. Reuters, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  504. Polizeigewalt gegen Demonstranten: #occupygezi verdrängt Blockupy-Problem. N24, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  505. US-Außenminister Kerry warnt vor „übermäßigem Einsatz von Gewalt“. Süddeutsche Zeitung, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  506. Demonstranten fordern Rücktritt von Erdogan. Stern, 2. Juni 2013, abgerufen am 2. Juni 2013.
  507. Türkei - Türkische Polizei mit Pfefferspray aus Deutschland (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau, 17. Juli 2013, von Steven Geyer.
  508. Proteste in Istanbul – Deutschland unterstützt türkische Polizei (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), Mitteldeutsche Zeitung, 17. Juli 2013, von Steven Geyer.
  509. Proteste gegen Erdogan – Deutsche rüsten türkische Polizei auf (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), Berliner Zeitung, 16. Juli 2013, von Steven Geyer.
  510. Konsequenzen aus dem Vorgehen der türkischen Polizei gegen die Taksim-Protestbewegung für die deutsch-türkische Polizeizusammenarbeit (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite) (PDF; 66 kB). Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Drucksache 17/14142, 25. Juni 2013, Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dağdelen, Jan van Aken, Herbert Behrens, Christine Buchholz, Heidrun Dittrich, Nicole Gohlke, Annette Groth, Inge Höger, Andrej Hunko, Harald Koch, Niema Movassat, Frank Tempel, Alexander Ulrich, Kathrin Vogler, Katrin Werner und der Fraktion DIE LINKE.
  511. 17/14280 – Die sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit der Türkei vor dem Hintergrund der Proteste um den Gezi-Park am Taksim-Platz (Memento vom 8. Juli 2013 auf WebCite) (PDF; 80 kB). Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Drucksache 17/14280, 25. Juni 2013, Kleine Anfrage der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Ulla Jelpke, Heike Hänsel, Nicole Gohlke, Annette Groth, Inge Höger, Harald Koch, Niema Movassat, Katrin Werner und der Fraktion DIE LINKE.
  512. The Guardian: Turkish protests: John Kerry voices concern over police use of force.
  513. The Independent 4. Juni 2013: Turkey riots latest: Protester, 22, shot dead’ near Syrian border and chaos continues in Istanbul. – But chief prosecutor says post-mortem examination showed victim received a blow to the head and there was no trace of a gunshot wound.
  514. egm.gov.tr Offizielle Meldung (Memento vom 8. Juli 2013 im Internet Archive).
  515. Polizei in der Türkei – „Wir sind wie Sklaven“ (Memento vom 27. Juni 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau, 11. Juni 2013, von Frank Nordhausen.
  516. taz.de:Türkische Polizei unter Druck Selbstmorde unter Einsatzkräften.
  517. sueddeutsche.de:Polizeigewerkschaft gibt Arbeitsbedingungen Mitschuld an Gewalt.
  518. stern.de:Sechs türkische Polizisten begehen Selbstmord.
  519. t24.com:Emniyet-Sen Başkanı Faruk Sezer: Son 7 günde 6 polis intihar etti (Memento vom 11. Juni 2013 im Internet Archive). (türkisch)
  520. Meinung: Türkische Polizei bedauert Gewalt-Exzesse gegen Bürger, Deutsch Türkische Nachrichten, 18. Juli 2013, abgerufen am 18. Juli 2013.
  521. İstanbul’daki 38 bin polisin 5600'ü makam şoförü (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, von Ayşe Arman.
  522. Türkische Presse 27.09.2013 – Gül lobt Gezi Park Proteste + Türkei stellt Israel Bedingungen + Kurdische Buchstaben werden aufgenommen + Goldreserven der Türkei gestiegen (Memento vom 1. Oktober 2013 auf WebCite), www.vaybee.de, ohne Datum [?27. September 2013].
  523. Türkei: Türkischer Präsident "stolz" auf Gezi-Proteste (Memento vom 25. September 2013 auf WebCite), unternehmen-heute.de (AFP-Meldung), 24. September 2013.
  524. AK Partili milletvekilinden Erdoğan’a: ‘ İç savas mi istiyorsunuz’ (dt: Von einem AKP-Abgeordneten an Erdoğan: Wolt ihr den Bürgerkrieg?). Posta212, 10. Juni 2013, abgerufen am 10. Juni 2013.
  525. AK Parti’de iki aykırı ses (dt: Zwei kritische Stimmen innerhalb der AKP). (Memento vom 16. Juni 2013 im Internet Archive) MYNET, 11. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013, (türkisch).
  526. Türkisches Internetnachrichtenportal aktifhaber: ERTUĞRUL GÜNAY’DAN BAŞBAKAN’A GEZİ PARKI ELEŞTİRİSİ Ertuğrul Günay’dan Başbakan’a Gezi Parki eleştirisi (dt: Gezi Park Kritik von Ertuğrul Günay an den Ministerpräsidenten) (Memento vom 8. Juni 2013 im Internet Archive), abgerufen am 5. Juni 2013, (türkisch).
  527. Türkei – Erdogans Partei kritisiert ihren Chef wegen der Gezi-Proteste (Memento vom 13. August 2013 auf WebCite), Der Tagesspiegel, 12. August 2013, von Susanne Güsten.
  528. Ruling AKP deputy report criticizes government handling of Gezi crisis (Memento vom 13. August 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 12. August 2013.
  529. Gezi'de stratejik hata yapıldı (Memento vom 13. August 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, von Tarık Işık, 12. August 2013.
  530. Türkei-Regierung-Parteien-Bildung-Proteste – Erdogan lässt kritischen Abgeordneten aus seiner Partei werfen (Memento vom 22. November 2013 auf WebCite), Zeit Online, 22. November 2013.
  531. Doğaya, yaşama, emeğe, Taksim’e sahip çıkmak için, AKP faşizmine teslim olmadığımızı göstermek için, 5 haziran’da alanlardayız! (Memento vom 8. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Devrimci İşçi Sendikaları Konfederasyonu (DİSK), 4. Juni 2013; wortgleich auch von: Kamu Emekçileri Sendikaları Konfederasyonu (KESK), Türk Tabipleri Birliği (TTB) und Türk Mühendis ve Mimar Odaları Birliği (TMMOB).
  532. Doğaya, yaşama, emeğe, Taksim’e sahip çıkmak için, AKP faşizmine teslim olmadığımızı göstermek için, 5 haziran’da alanlardayız! (Memento vom 8. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği (TTB), 4. Juni 2013; wortgleich auch von: Devrimci İşçi Sendikaları Konfederasyonu (DİSK), Kamu Emekçileri Sendikaları Konfederasyonu (KESK) und Türk Mühendis ve Mimar Odaları Birliği (TMMOB).
  533. Gezi eylemcilerine gönüllü sağlık hizmeti, insani yardım’hukuki değil’ mi? (Memento vom 14. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 13. Juni 2013.
  534. İnsanlık ve Hekimlik! / Humanity and Medicine! (Memento vom 28. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch, englisch). Türk Tabipleri Birliği, 21. Juni 2013.
  535. İnsanlık ve Hekimlik (Memento vom 28. Juni 2013 auf WebCite) (englisch), Türk Tabipleri Birliği, 27. Juni 2013. YouTube: İnsanlık ve Hekimlik, veröffentlicht am 27. Juni 2013 von YouTube-Benutzer Türk Tabipleri Birliği.
  536. Chaotische Lage: Türkische Unis verschieben Prüfungen, Deutsch Türkische Nachrichten, 3. Juni 2013, abgerufen am 15. Oktober 2013.
  537. Protest im Prüfungssaal (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), NZZ Campus, von Mathias Hamann und Sylvana Ulrich.
  538. Dilek Dizdar: Proteste in der Türkei – Forschen, Lehren und Studieren in widrigen Zeiten (Memento vom 2. August 2013 auf WebCite). In: Forschung & Lehre, 08/13 (August 2013).
  539. Köln – Zehntausende demonstrieren gegen Erdogan (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite), RP Online, 22. Juni 2013.
  540. Kenan Kolat fordert Aufschub der Verhandlungen. Stern.de, abgerufen am 2. Juli 2013.
  541. Kolat geißelt Erdoğan als „faschistoid“ Die Welt, 3. Juni 2013, abgerufen am 2. Juli 2013.
  542. Erneut Straßenschlachten in der Türkei: Hunderte Demonstranten festgenommen. Tagesspiegel, 2. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  543. CSU fordert Aussetzung der Gespräche mit der Türkei. Die Zeit, 12. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013.
  544. Protestbewegung #occupygezi: Demokratischer Durchbruch in der Türkei? Abgerufen am 18. Juni 2013.
  545. End violent repression of protests in Turkey now!, Amnesty International, 6. Juni 2013.
  546. Übermäßige Polizeigewalt in der Türkei hält an. Amnesty International, 11. Juni 2013, abgerufen am 1. Juli 2013.
  547. Cem Özdemir: Offener Brief an den türkischen Ministerpräsidenten (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive).
  548. Deutschland bremst EU-Verhandlungen mit Türkei Die Welt, abgerufen am 22. Juni 2013.
  549. Tagesgespräch mit Johannes Kahrs vom 12.06.2013, YouTube, Michael Sahr im Gespräch mit Johannes Kahrs auf phoenix, veröffentlicht vom YouTube-Kanal phoenix am 12. Juni 2013, abgerufen am 1. Oktober 2013.
  550. Appell von Montgomery – Ärztekammer protestiert gegen Erdogans Härte. (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite) Neue Osnabrücker Zeitung, 17. Juni 2013, von Christof Haverkamp.
  551. Türkische Regierung muss medizinische Versorgung auf dem Taksim-Platz in Istanbul garantieren. (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite) Bundesärztekammer, Pressemitteilung, 17. Juni 2013.
  552. Alman Tabipler Birliği’nden TTB’ye Mektup (Memento vom 17. Juni 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 17. Juni 2013.
  553. Trotz Protest: Bundesregierung will weiter Tränengas in Türkei liefern (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite), Deutsches Ärzteblatt, 23. Juli 2013. Mit Verweis auf: Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1352/2011 der Kommission vom 20. Dezember 2011 (Memento vom 30. Juli 2013 auf WebCite) (PDF; 747 kB), Amtsblatt der Europäischen Union, L338/31-L338/34, 21. Dezember 2011.
  554. Deutsche Unterstützung türkischer Polizei und Paramilitärs ist ein Skandal (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), Presseerklärung, 17. Juli 2013, von Sevim Dağdelen.
  555. Excessive use of force during Gezi protests should be punished: Council of Europe (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 8. Juli 2013.
  556. Traurige Bilanz: Gezi Park-Proteste fordern fünftes Todesopfer. Deutsch-Türkische Nachrichten, 10. Juli 2013, abgerufen am 11. Juli 2013.
  557. Europarat: Gewalt der Gezi-Proteste darf nicht ungestraft bleiben, Deutsch Türkische Nachrichten, 8. Juli 2013, abgerufen am 11. Juli 2013.
  558. Duman Eyvallah şarkı sözleri. Duman’dan gezi parkı şarkısı. Evet Medya, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  559. „Çapulcu Musun Vay Vay“. (Memento des Originals vom 8. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/video.cnnturk.com CNN Türk, 6. Juni 2013, abgerufen am 7. Juni 2013.
  560. Trittbrettfahrer des Unmuts. (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Juni 2013, von Michael Martens.
  561. Pamuk: Proteste sind Zeichen der Hoffnung. 3sat, 6. Juni 2013, abgerufen am 27. Juni 2013.
  562. Orhan Pamuks Erinnerungen an den Taksim-Platz: Istanbuls letzte Kastanie. Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2013, abgerufen am 27. Juni 2013.
  563. „Maskulin und aggressiv“: Elif Şafak sorgt sich um politisches Klima in der Türkei, abgerufen am 16. Juni 2013.
  564. Zülfü Livaneli – "Erdogan will seine eigene Diktatur errichten" (Memento vom 14. August 2013 auf WebCite), Die Welt, 19. Juni 2013, von Iris Alanyali.
  565. Penguin conspiracy! (Memento vom 2. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Today’s Zaman, 28. Juni 2013, von Abdülhamit Bilici.
  566. Gezi showed Turkish republic is in safe hands: Ex-president’s daughter (Memento vom 26. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 26. Juli 2013, von Vercihan Ziflioğlu.
  567. US philosopher Chomsky supports Gezi Park movement with video message. Hürriyet Daily News, 1. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  568. Proteste in der Türkei: „Erdogan nennt uns Capulcu – Plünderer“. Handelsblatt, 6. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  569. Gezi Park crackdown recalls ’most shameful moments of Turkish history,' says Chomsky. Hürriyet Daily News, 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  570. Chomsky salutes the Gezi Park resistance. YouTube, 4. Juni 2013, abgerufen am 7. Juni 2013.
  571. Biz de çapulcuyuz. Hürriyet, 6. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013.
  572. Žižek’ten Taksim’de direnenlere dayanışma mesajı., 1. Juni 2013, abgerufen am 3. Juni 2013.
  573. "Ereignisse, die sicher in die Geschichtsbücher eingehen" (Memento vom 15. August 2013 auf WebCite), L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, 27. Juni 2013, von Georgios Chatzoudis (Interview mit Klaus Kreiser).
  574. Türkei-Experte: Betonkopf Erdogan argumentiert wie Syriens Diktator Assad. Focus Online, 11. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  575. Türkischer Präsident Gül: „Botschaft der Proteste ist verstanden worden“. Spiegel Online, 3. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  576. „Keiner in der Partei sagt Erdogan die Meinung“. Focus Online, 11. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013.
  577. Türkei-Experte analysiert die Protestbewegung – "EU sollte den Demonstranten helfen" (Memento vom 2. August 2013 auf WebCite) (Interview von Simone von Stosch mit Yasar Aydin), tagesschau.de (ARD), 17. Juni 2013.
  578. Radikalisierung des Kulturkampfes in der Türkei (Memento vom 2. August 2013 auf WebCite), Stiftung Wissenschaft und Politik (swp-berlin.org/de), 6. Juni 2013, von Yaşar Aydın, auch erschienen auf EurActiv.de, Handelsblatt.com und Tagesspiegel.de.
  579. Quo vadis Türkei? – Erdoğans politischer Kurs (Memento vom 1. September 2013 auf WebCite) (MP3, 3'54 Minuten (Memento vom 1. September 2013 auf WebCite)), Funkhaus Europa-Reporter, 12. Juni 2013, Dominik Jozić im Gespräch mit Yaşar Aydın (MP3).
  580. Science Dergisi'nde Gezi Olayları’na Yer Verildi (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Türk Tabipleri Birliği, 19. Juli 2013.
  581. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 11–12, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: Lancet 381, 2067 (2013); Police search houses of Gezi protests’ starter group members (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite) (englisch), Hürriyet Daily News, 9. Juli 2013, von Erdem Güneş.
  582. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 13, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: Convention (IV) Relative to the Protection of Civilian Persons in Time of War (Geneva, 1949).
  583. E. Altindis et al.: Turkey Must End Violent Response to Protests (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). In: Science, 341 (6143) (19. Juli 2013), S. 236, Fußnote 14, doi:10.1126/science.341.6143.236-a. Mit Verweis auf: Academics for Gezi Petitions, Zum Zeitpunkt der Publikation verfügte die Petition in der englischen Fassung über mehr als 2200 Unterzeichnungen und in der türkischen über mehr als 1800: Academics call for democracy (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite), Akademisyenlerden demokrasiye çağrı bildirisi (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite).
  584. Turkish government furious over The Times’ celeb ad condemning Gezi crackdown (Memento vom 26. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 25. Juli 2013.
  585. Protest-Brief gegen türkischen Ministerpräsidenten – Prominente werfen Erdogan Propaganda im Nazi-Stil vor (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, 28. Juli 2013.
  586. Ankara ist außer sich: Hollywood-Stars kritisieren türkischen Umgang mit den Protesten, Deutsch Türkische Nachrichten, 27. Juli 2013, abgerufen am 28. Juli 2013.
  587. The Times (Internetversion auf 4.bp.blogspot.com (Memento des Originals vom 31. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/4.bp.blogspot.com, englisch),/ 24. Juli 2013, von Claire Berlinksi et al., zitiert nach: Ankara ist außer sich: Hollywood-Stars kritisieren türkischen Umgang mit den Protesten, Deutsch Türkische Nachrichten, 27. Juli 2013. Alternativ: (Internetversion auf , zitiert newsworks.org.uk), nach: Letter to PM of Turkey published in The Times (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (englisch), Newsworks, 24. Juli 2013.
  588. A Nuremberg Rally in Istanbul? (Memento vom 27. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 27. Juli 2013, Opinion: Mustafa Akyol.
  589. Turkish PM Erdogan threatens to sue Times over open letter (Memento vom 27. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). BBC News, 26. Juli 2013.
  590. Penn, Sarandon and intellectuals condemn Gezi crackdown in letter to Turkish PM (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 24. Juli 2013.
  591. Stars condemn Turkish leader in open letter (Memento vom 27. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Express.
  592. The Times Gezi letter a 'hate crime,' says Turkish EU minister (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 27. Juli 2013.
  593. “I Signed the Letter Because I Agreed With Its Message” (Memento vom 28. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Bianet.org, 26. Juli 2013.
  594. Gezi Park protests: Brutal denial of the right to peaceful assembly in Turkey (englisch), Amnesty International, EUR 44/022/2013, S. 10, 2. Oktober 2013.
  595. Landespolitik: In der Türkei haben die Liberalen keine Chance, Deutsch Türkische Nachrichten, 30. November 2013.
  596. Gezi Park Proteste: Anonymous startet Attacken gegen die türkische Regierung. Deutsch-Türkische Nachrichten, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  597. Anonymous launches attacks against Turkish government for Gezi Park protests. (Memento vom 3. Juni 2013 im Internet Archive) Hürriyet Daily News, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  598. Anonymous Begins OpTurkey as Protests Snowball. International Business Times, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  599. #opTurkey – Release 6/4. (Memento des Originals vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anonpaste.me Anonymous, 5. Juni 2013, abgerufen am 5. Juni 2013.
  600. Anonymous, Syrian Electronic Army hack Turkish govt networks, leak emails incl PM’s. RT, 5. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013.
  601. Başbakanlık. (Memento vom 8. Juni 2013 im Internet Archive) SyrianSyrian Electronic Army, 5. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013.
  602. Türkiye bugün siyah giyecek!. Haberbiz.com, 3. Juni 2013, abgerufen am 4. Juni 2013.
  603. AKP Faşizmine Karşı İşyerlerinde ve Alanlarda Mücadeleyi Yükseltmeye Çağırıyoruz!. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) KESK, 3. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  604. Türkei versinkt in der Gewalt. N24, 3. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2013.
  605. Prime Minister Erdogan Calls for Calm After Antigovernment Demonstrations. Wall Street Journal, 3. Juni 2013, abgerufen am 5. Juni 2013.
  606. Public Sector Prepares To Strike In Turkey As Square Occupied. Teacher Solidarity, 3. Juni 2013, abgerufen am 5. Juni 2013.
  607. Müdahale olursa 240 bin memur iş bırakacak. MSNBC, 13. Juni 2013, abgerufen am 14. Juni 2013.
  608. Fatih Akin appelliert an Abdullah Gül, Der Tagesspiegel 16. Juni 2013.
  609. Fatih Akin und türkische Künstler in Deutschland appellieren an Politik (Memento vom 24. Juni 2013 im Internet Archive), altona.info 18. Juni 2013.
  610. Offener Brief deutscher Kulturschaffender wegen Gewalt in Türkei, Die Die Zeit, 16. Juni 2013 (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive).
  611. „Bitte schauen Sie nicht zu“ – Der Offene Brief im Wortlaut. (Memento vom 10. Dezember 2013 im Internet Archive) NDR, 16. Juni 2013, abgerufen am 28. Juni 2013.
  612. Volkstribun und Demagoge (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite), faz.net.
  613. Großkundgebungen für Erdoğans Regierungspolitik – „Der Türkische Frühling fand bereits am 3. November 2002 statt“ (Memento vom 29. Juli 2013 auf WebCite), Deutsch Türkisches Journal, 17. Juni 2013, von Mustafa Kemal Çibik.
  614. Istanbul: Zehntausende Erdogan-Anhänger auf AKP-Kundgebung, Deutsch Türkische Nachrichten, 16. Juni 2013, abgerufen am 8. September 2013.
  615. CNN regrets photo caption error in Gezi protests coverage: Report (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 15. Juli 2013.
  616. CNN International: Kazlıçeşme ’teknik arıza' (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 15. Juli 2013, von Tarık Işık.
  617. Proteste in der Türkei: CNN entschuldigt sich bei Erdoğan für Falschmeldung, Deutsch Türkische Nachrichten, 15. Juli 2013, abgerufen am 16. Juli 2013.
  618. AKP-Anhänger als regierungskritische Demonstranten ausgegeben – Gezi-Proteste: CNN gesteht, falsche Meldung verbreitet zu haben (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite), dtj-Online (Deutsch Türkisches Journal), 15. Juli 2013.
  619. Footage emerges showing assailants with machetes attacking protesters and bystanders in Istanbul (Memento vom 9. Juli 2013 auf WebCite) (Video, englisch). Hürriyet Daily News, ohne Datum (?6. Juli 2013).
  620. Turkish court releases ‘men with machetes’ who attacked Gezi Protesters (Memento vom 9. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 6. Juli 2013.
  621. Gezi gösterisinde pala dehşeti! (Memento vom 9. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Vatan, 6. Juli 2013.
  622. Prosecutor seeks up to 27 years in jail for fugitive ‘man with machete’ (Memento vom 31. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 31. Juli 2013.
  623. Machete attacker allegedly flees to Morocco to evade arrest (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Today’s Zaman, 12. Juli 2013.
  624. Machete attacker allegedly flees to Morocco to evade arrest (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Cihan, 12. Juli 2013.
  625. Palalı saldırgan Sabri Çelebi Fas’ta (Memento vom 14. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 13. Juli 2013, von Çetin Aydın.
  626. Istanbul – Proteste und Polizeiübergriffe in der Türkei (Memento vom 15. Juli 2013 auf WebCite), Badische Zeitung, 15. Juli 2013, von Gerd Höhler.
  627. Polemik nach Pro-Erdogan-Demo (Memento vom 15. September 2013 auf WebCite), ORF.at, 24. Juni 2013.
  628. Neue Protestpartei in Istanbul – Vom Park ins Parlament? (Memento vom 28. Oktober 2013 auf WebCite) MP4 (Memento vom 28. Oktober 2013 auf WebCite), tagesschau.de, 28. Oktober 2013, von Michael Schramm.
  629. Zeit für Barrikadenbau - Türkei: Neue Linkspartei hält Generalkongreß ab – Grußwort vom PKK-Vorsitzenden Öcalan (Memento vom 28. Oktober 2013 auf WebCite), junge Welt, 29. Oktober 2013, Seite 6 (Online-Ausgabe: abgerufen am 28. Oktober 2013), von Nick Brauns, archiviert vom Original am 28. Oktober 2013.
  630. HDP to encompass BDP in 2015 Parliamentary elections, says HDP chair (Memento vom 28. Oktober 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 24. Oktober 2013.
  631. Official Gezi Party founded after summer protests (Memento vom 25. Oktober 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 24. Oktober 2013.
  632. Lehre aus den Gezi-Park-Protesten: Demonstranten gründen eigene Partei, Deutsch Türkische Nachrichten, 25. Oktober 2013, abgerufen am 25. Oktober 2013.
  633. Families of Gezi protests victims and injured protesters establish common association (Memento vom 4. Februar 2014 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 21. Januar 2014.
  634. Gezi’nin gözleri (Memento vom 4. Februar 2014 auf WebCite) (türkisch). Hürriyet, 31. Januar 2014, von Ali Dağlar (Foto: Levent Arslan).
  635. Nah am Geschehen: RTÜK straft Berichterstattung über Proteste ab, Deutsch Türkische Nachrichten, 12. Juni 2013, abgerufen am 18. Juli 2013.
  636. TV watchdog fines live streaming of Gezi protests for ‘harming development of children, youth’ (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 12. Juni 2013.
  637. Protest und Medien in der Türkei: Es ist Revolution, und die Reporter gehen weg. (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Juni 2013, von Karen Krüger.
  638. RTÜK penguen gösterenlere alkış, gerçekleri gösterenlere ceza verdi! (Memento vom 18. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Milliyet, 12. Juni 2013.
  639. Proteste in der Türkei – Nichts sehen, nichts senden (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), die tageszeitung, von Jürgen Gottschlich, 12. Juni 2013.
  640. Gezi-Proteste: Türkische Medien zeigen lieber Pinguin-Dokus. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) Zeit Online, 4. Juni 2013, von Mirjam Schmitt.
  641. Warum junge Türken auf die Straße gehen. Focus Online, 7. Juni 2013, von Harald Wiederschein, S. 1 (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite) und S. 2 (Memento vom 7. Juni 2013 auf WebCite).
  642. Türkische Medien und #Occupygezi: „Die Ersten, die es verschweigen“. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) Süddeutsche Zeitung, 3. Juni 2013, von Hakan Tanriverdi.
  643. „Kritische Sender müssen Strafe zahlen“ zeit.de vom 12. Juni 2013.
  644. „Angriff auf die Pressefreiheit: AKP schließt regierungskritischen Sender Hayat TV“ deutsch-tuerkische-nachrichten.de vom 14. Juni 2013.
  645. Türkei – Istanbul drohen weitere Proteste (Memento vom 24. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau Online, von Frank Nordhausen, 23. Juli 2013.
  646. Türkei: Volk protestiert, Medien hören weg. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) web.de, 3. Juni 2013, von Fatih Demireli.
  647. Pinguine statt Proteste (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), Deutschlandfunk, 8. Juni 2013, von Luise Sammann.
  648. Als Tränengas meine Augen und meine Lunge erreichte. Die Welt, 8. Juni 2013, abgerufen am 9. Juni 2013.
  649. DW kooperiert mit Zensursender – Keine Lust auf Protest (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 26. Juni 2013, von Jürgen Gottschlich.
  650. Im Namen des Pinguins (Memento vom 2. Juli 2013 auf WebCite), Süddeutsche Zeitung, 8. Juni 2013.
  651. Proteste in Istanbul: Trittbrettfahrer nutzen Situation am Taksim-Platz aus, Deutsch Türkische Nachrichten, 1. Juni 2013, abgerufen am 16. Juli 2013.
  652. EU-Beitritt der Türkei: Welche Auswirkungen haben die Proteste?. (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) web.de, 5. Juni 2013, von Christian Aichner.
  653. Erdogan nimmt sich einzelne Journalisten vorwelt.de, 5. Juli 2013.
  654. Proteste in der Türkei – "Sie fühlen sich in ihrer Lebensweise bedroht" – Interview mit Fikret Adanir (Memento vom 15. August 2013 auf WebCite) (Online-Audiostream: 35:51 Minuten), L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, 23. Juli 2013, von Georgios Chatzoudis.
  655. Proteste in der Türkei – Erdogan der Große. (Memento vom 5. Juni 2013 auf WebCite) Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2013, von Ayse Kulin.
  656. Türkei-Proteste: Facebook soll Daten weitergegeben haben Behörden loben soziales Netzwerk für Zusammenarbeit/ Rüge für Twitter (Memento vom 27. Juni 2013 auf WebCite), Neues Deutschland, 27. Juni 2013, von Fabian Köhler.
  657. Demonstration im Netz – Hassreden und Geschwätz: Facebooks Schattenseite (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), Focus Online, 16. Juli 2013, von Susanne Schoeppner.
  658. Die Türkei rüstet ihr Soziales-Medien-Heer auf (Memento vom 17. September 2013 auf WebCite), The Wall Street Journal Deutschland, 17. September 2013. Auch erschienen in: Twitter und Facebook: Türkische Regierung heuert Propaganda-Armee an (Memento vom 17. September 2013 auf WebCite), Spiegel Online Netzwelt, 17. September 2013.
  659. 6000 Freiwillige – So will Erdogan Hashtag-Kriege auf Twitter gewinnen (Memento vom 17. September 2013 auf WebCite), Die Welt, 17. September 2013, von Boris Kálnoky.
  660. Erdogan will soziale Medien "kapern" (Memento vom 24. September 2013 auf WebCite), Deutsche Welle, 22. September 2013, von Senada Sokollu.
  661. Jugend setzt auf kreativen Protest (Memento vom 12. Juli 2013 auf WebCite), Kurier, 11. Juli 2013, von Julia Damianova.
  662. Die Bewegung rund um den Taksim-Platz – Da bleibt kein Auge trocken (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), die tageszeitung, 11. Juni 2013, von Deniz Yücel.
  663. Bulgarien – Neue Protestkultur in Bulgarien und der Türkei (Memento vom 17. Juli 2013 auf WebCite), Deutsche Welle, 17. Juli 2013, von Alexander Andreev.
  664. Sie nehmen Erdoğan die Worte weg. (Memento vom 9. Juni 2013 auf WebCite) Zeit Online, 7. Juni 2013, von Lenz Jacobsen.
  665. Everyday I’m Çapuling (Memento vom 25. Juni 2013 auf WebCite), Radikal, 12. Juni 2013.
  666. Aufstand in der Türkei – „Wir sind alle Plünderer“ (Memento vom 12. Juli 2013 auf WebCite), Frankfurter Rundschau, 6. Juni 2013, von Timur Tinç.
  667. Everyday I’m Çapuling ! (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive), YouTube, veröffentlicht am 4. Juni 2013 auf YouTube-Kanal Alihan OLCAR, abgerufen am 12. Juli 2013.
  668. Reuters: Photo gallery: Turkish police vS. the lady in red (Memento vom 15. Juni 2013 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 20. Juli 2013.
  669. Turkey’s resistance image forged as pepper spray burns woman in red dress (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). The Guardian, 5. Juni 2013, von Luke Harding. Beitrag wurde am 6. Juni 2013 zur Korrektur der Schreibweise des Namens der Frau abgeändert.
  670. Symbolbild für Proteste in Istanbul, Kölner Stadtanzeiger 6. Juni 2013.
  671. ’Woman in red’ sprayed with teargas becomes symbol of Turkey protests (Memento vom 23. Juni 2013 auf WebCite) (englisch), The Guardian, 5. Juni 2013, von Lewis Williamson.
  672. Policeman who sprayed tear gas to ‘woman in red’ faces three years in jail hurriyetdailynews.com am 23. Juni 2013.
  673. Bild Osman Orsals mit blutüberströmtem Kopf bei twitpic.com..
  674. The photo that encapsulates Turkey’s protests and the severe police crackdown (Memento vom 6. Juni 2013 auf WebCite) (englisch). The Washington Post, 5. Juni 2013, von Max Fisher.
  675. Pinguine statt Proteste: Türkische Medien schauen weg (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), Bayerischer Rundfunk, Medienmagazin 9. Juni 2013, Beitrag von Daniel Ronel.
  676. Kurze Freude am Taksim-Platz (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), Telepolis, 13. Juni 2013, von Fabian Köhler.
  677. Dans la rue, la colère monte contre „CNN-Pingouins“ et les médias turcs acquis au pouvoir (französisch). Le Monde International, 4. Juni 2013, von Guillaume Perrier, abgerufen am 22. Juli 2013.
  678. Recep Tayyip Erdogan adresse un signe d’ouverture aux manifestants (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (französisch). La Croix, 14. Juni 2013, von Alain Guillemoles.
  679. Im Namen des Pinguins (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), Süddeutsche.de, Newsticker, 8. Juni 2013 (Original (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive)).
  680. Istanbul – Tausende protestieren gegen Erdogan (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), Handelsblatt, 1. Juni 2013.
  681. Erdogan To Return To Turkey On Thursday Amid Turkish Protests (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). The Huffington Post, 6. Juni 2013, von Nick Tattersall und Parisa Hafezi.
  682. Pots and pans: The sound of music (Memento vom 26. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 17. Juni 2013, von Aylin Öney.
  683. Clashes, tear gas, pot-banging: New protests sweep Istanbul (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). CNN international, 22. Juli 2013, von Ivan Watson.
  684. Erdoğan: Tencere tava çalanı şikâyet edin! (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 19. Juli 2013.
  685. Not the same old tune (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Today’s Zaman, Blogs, 7. Juni 2013, von James Kiger.
  686. TENCERE TAVA HAVASI (Sound of Pots and Pans) / Kardeş Türküler, YouTube, veröffentlicht am 6. Juni 2013 vom YouTube-Kanal Kardeş Türküler.
  687. Başbakan Erdoğan: Tencere tava, hep aynı hava (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Akşam, 3. Juni 2013.
  688. Töpfe, Pfannen und immer derselbe Ryrhmus – Kardes Turkuler (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite), occupygezi-deutsch.blogspot.de 10. Juni 2013.
  689. Kardeş Türküler – Tencere Tava Havası (Memento vom 22. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 12. Juni 2013.
  690. Türkei: Kaum Proteste in der Nacht. (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) dradio.de, 18. Juni 2013.
  691. „Duran adam“ in der Türkei – Still stehender Mann bringt Frieden nach Istanbul. (Memento vom 18. Juni 2013 auf WebCite) Focus Online, 18. Juni 2013.
  692. Türkischer Protestheld Gündüz: Schweigen war gestern (Memento vom 16. September 2013 auf WebCite), Spiegel Online, 5. September 2013, von Hasnain Kazim.
  693. #Gazdanadamlar buluşuyor (Memento vom 10. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch) Hürriyet, 6. Juli 2013, von Pınar Karahan.
  694. 1st of Gas Man Festival Trailer – Kadikoy „Gazdan Adam“ for Gezi Park (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), YouTube, veröffentlicht am 8. Juli 2013 von YouTube-Benutzer OccupyGezi1 (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 9. Juli 2013.
  695. Gazdan Adam ve Yenilmezler, YouTube, veröffentlicht am 4. Juli 2013 von YouTube-Benutzer GazdanAdam Festivali, abgerufen am 9. Juli 2013.
  696. Türkei – Fastenmonat im Schatten der Proteste (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite), Deutsche Welle, 10. Juli 2013, von Senada Sokollu.
  697. Gezi Parkı’ndan, nikah masasına! (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 19. Juli 2013.
  698. Police seal off Istanbul’s Gezi Park ahead of protester couple’s wedding (Memento vom 26. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). Hürriyet Daily News, 20. Juli 2013.
  699. Polis gelinle damadı da parktan çıkardı (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 20. Juli 2013.
  700. Turkey bars protestors’ wedding party at park (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (englisch). The Daily Star, 21. Juli 2013.
  701. Gezi Parkı’nda ’çapulcu düğünü’ne polis engeli (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Radikal, 20. Juli 2013.
  702. Polis halka su sıkıyor! (dt.: Die Polizei spritzt Wasser auf das Volk!) (Memento vom 21. Juli 2013 auf WebCite) (türkisch). Gerçek Gündem, 20. Juli 2013.
  703. FIDH President Lahidji: People have a right to demonstrate (Memento vom 11. November 2014 auf WebCite) (englisch). todayszaman.com, 1. Juni 2014, Interview von Yonca Poyraz Doğan mit Karim Lahidji.
  704. Proteste in der Türkei – Aktivisten lassen Doku-Drohnen fliegen. (Memento vom 19. Juni 2013 auf WebCite) Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2013.

Anmerkungen

  1. Der FIDH-Bericht gibt hier als Todesdatum den 22. Juni 2013 an und zählt in seiner chronologischen Reihenfolge der Todesopfer durch Polizeigewalt Abdullah Cömert als dritten der sechs Fälle auf. Dies weicht jedoch von den Angaben anderer Quellen ab, so dass es sich bei der FIDH-Angabe um einen Fehler handeln könnte. Beispielsweise hatte der TTB als Todesdatum den 3. Juni 2013 angegeben (z. B.: Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 20 Haziran 203 (Memento vom 21. Juni 2013 auf WebCite) . Türk Tabipleri Birliği, 21. Juni 2013), wonach hier Abdullah Cömert entgegen der im FIDH-Bericht gewählten Reihenfolge an zweiter Stelle der sechs Fälle aufzuführen ist.
  2. Der FIDH-Bericht gibt hier als Todesdatum den 9. Juli 2013 an. Dies weicht jedoch von den Angaben anderer Quellen ab, so dass es sich bei der FIDH-Angabe um einen Fehler handeln könnte. Beispielsweise der TTB hatte als Todesdatum den 10. Juli 2013 angegeben (z. B.: Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 10 Temmuz 2013 (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite). Türk Tabipleri Birliği, Nominelles Herausgabedatum: 10. Juli 2013. Tatsächliches Erscheinungsdatum: 11. Juli 2013, nomineller Bearbeitungsstand: 10. Juli 2013; Englische Version: Health Status Of Demonstrators – Data Collected From The Chambers Of Medicine And Physicians (May 31 – July 10) (Memento vom 11. Juli 2013 auf WebCite))
  3. Die Angaben zum Alter von Mehmet Ayvalıtaş in den Medien schwanken zwischen 19 (z. B.: Proteste bei Prozess um Tod eines 19-jährigen Erdogan-Gegners, derStandard.at, 21. November 2013), 20 (z. B.: Police intervenes in protests at killed Gezi protester case (englisch). Hürriyet Daily News, 21. November 2013) und 21 (z. B.: Göstericilerin Sağlık Durumları / The Health Status Of The Demonstrators – 24 Haziran 203 (Memento vom 26. Juni 2013 auf WebCite) . Türk Tabipleri Birliği, 26. Juni 2013) Jahren.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.