Türkiye Gençlik Birliği
Die Türkiye Gençlik Birliği (deutsch: „Türkischer Jugendbund“; Abkürzung: TGB) ist eine kemalistische und antiimperialistische türkische Jugend- und Studentenorganisation.
Türkiye Gençlik Birliği (TGB) | |
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Zweck: | Politisch-Gemeinnützig |
Vorsitz: | Dilek Çınar (Kommissarisch) |
Gründungsdatum: | 19. Mai 2006 |
Sitz: | TGB Genel Merkezi, Sağlık-1 Sokak, 30/5, Kızılay 06700 Ankara |
Website: | https://tgb.gen.tr/ |
Es gibt personelle Überschneidungen mit der Jugendorganisation der Vatan Partisi.[1][2]
Gründung und Ziele
Sie wurde am 19. Mai 2006 als Zusammenschluss von 65 Studentenvereinigungen von 40 türkischen Universitäten in Ankara gegründet. Ihr Ziel ist der Zusammenschluss „revolutionärer, patriotischer und an Atatürk orientierter junger Menschen“.[3] Der 19. Mai ist als Beginn des türkischen Befreiungskriegs ein türkischer Feiertag (19 Mayıs Gençlik ve Spor Bayramı).
Aktivitäten
Die Vereinigung unterhält in verschiedenen türkischen Städten Jugend- und Kulturzentren, die nach dem Schriftsteller Attila İlhan benannt sind. Sie ist auch in der türkischen Diaspora aktiv und hat seit 2011 einen Zweig in Deutschland. Sie gibt die Zeitschrift Kırmızı Beyaz (deutsch: „rot-weiß“) heraus.
Ihr damaliger Vorsitzender Adnan Türkkan wurde am 1. Juli 2008 im Zuge der Ergenekon-Ermittlungen festgenommen.[4]
Am 22. Januar 2013 zogen Mitglieder der Organisation in der türkischen Stadt İskenderun Soldaten der Bundeswehr Säcke über den Kopf und bestäubten sie mit Mehl. Der damalige Vorsitzende des deutschen Zweigs Beyhan Yıldırım erklärte dies als symbolische Aktion im Rahmen von Protesten gegen die Stationierung von Patriot-Abwehrsystemen der Bundeswehr in der Türkei. Er verwies auf die Gegnerschaft der Bevölkerungsmehrheit in der Türkei und in Deutschland gegen diesen Einsatz. Er selbst habe am Tag des Einsatzbeschlusses im Bundestag von der Zuschauertribüne aus Kritik dazwischengerufen.[5][6]
Im Rahmen der Proteste in der Türkei 2013 beteiligte sich die Vereinigung an der Vorbereitung und Durchführung der Proteste gegen die AKP-Regierung. Zugunsten der Inhaftierten des Ergenekon-Verfahrens schrieben ihre Vertreter im Frühjahr 2013 einen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags und nahmen an einem Treffen mit dem Menschenrechtsbeauftragten Markus Löning teil.[7]
Im Rahmen eines Kulturfestivals zum 19. Mai und lud die TGB den Vorsitzenden der türkischen Anwälteassoziation Metin Feyzioğlu ein. Der Erlös der Veranstaltung wurde an die Opferfamilien des Grubenunglück von Soma gespendet.[8]
Zusammen mit anderen Organisation, unter anderem der Kommunistischen Partei der Schweiz, der Eurasischen Jugendbewegung in Russland und verschiedenen Jugendorganisation aus dem Libanon, Syrien und Palästina gründete die TGB am 29. Oktober 2014 in Istanbul den Antiimperialistischen Weltjugendbund (WAYU).
Weblinks
- Offizielle Website (türkisch)
- Offizielle Website der Sparte in Deutschland (türkisch)
- Website der WAYU, Mitgliederliste (englisch)
Einzelnachweise
- İP Öncü Gençlik Genel Başkanı Tunç Akkoç: ‘Mehmetçik eylemleri suç sayılamaz!’-(TAMAMI). 2012, archiviert vom Original am 23. September 2015; abgerufen am 12. Juni 2021 (türkisch).
- Türkiye Gençlik Birliği neye hizmet ediyor? (Memento vom 26. Februar 2015 im Internet Archive)
- Grundsatzerklärung (Memento vom 4. April 2014 im Internet Archive) (türkisch)
- Ankara güne şok gözaltılar ile başladı. Milliyet, 1. Juli 2008, archiviert vom Original am 3. April 2015; abgerufen am 12. Juni 2021 (türkisch).
- „Es war ein symbolischer Akt“, n-tv, 25. Januar 2013.
- Stellungnahme der Vereinigung auf der Website des deutschen Zweigs (Memento vom 22. Juni 2013 im Internet Archive)
- Alman Dışişleri Bakanlığı’nda Ergenekon toplantısı (Memento vom 2. Juli 2013 im Internet Archive), Treffen mit dem Menschenrechtsbeauftragten im Auswärtigen Amt, 27. März 2013 (türkisch).
- TGB Avrupa Oberhausen'de fırtına estirdi. 2014, archiviert vom Original am 3. Juni 2014; abgerufen am 12. Juni 2021 (türkisch).