Michael Ballhaus
Michael Ballhaus (* 5. August 1935 in Berlin; † 11. April 2017[1][2][3] ebenda) war ein deutscher Kameramann, der als einer der bedeutendsten Kameraleute des deutschen und internationalen Films gilt. Ballhaus arbeitete in den 60er Jahren beim deutschen Fernsehen und wurde am Ende des Jahrzehnts Stammkameramann von Rainer Werner Fassbinder, mit dem er 15 Filme drehte.[4][5] 1982 ging er in die Vereinigten Staaten, später dort nach Hollywood,[2] wo er mit seiner effizienten,[6] kreativen und zugleich einfühlsamen[7] Arbeitsweise zu einem der gefragtesten Kameramänner wurde. Er drehte mit vielen bedeutenden US-Regisseuren wie Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Robert Redford und Wolfgang Petersen. Im Jahr 2007 verkündete er seinen Rückzug aus Hollywood und widmete sich danach verschiedenen Projekten wie etwa der Nachwuchsförderung und -ausbildung.
Leben
Seine Eltern waren die Theaterschauspieler Oskar Ballhaus und Lena Hutter, Mitbegründerin und bis zu ihrem Tod Prinzipalin des nach seinem heutigen Spielort benannten Fränkischen Theaters Schloss Maßbach. Durch sie kam er über das Theater zum Film. Als Kind lebte er in Berlin, ab 1943 in Coburg, wo seine Eltern den Coburger Kulturkreis gründeten. Seine Jugend verbrachte er im unterfränkischen Wetzhausen, wo die Eltern im Jahr 1948 ein erstes festes Domizil für ihr Privattheater gefunden hatten.[8] Hier nahm er in einer Großfamilie als „Künstlerkommune“ an vielen Gesprächen am Abendtisch über Kunst teil. Seine ersten Fotoaufnahmen machte er von den Bühnenbildern und Szenen der Theateraufführungen, die für die Presse bestimmt waren.[9]
Ballhaus durfte 1955 die Dreharbeiten des Films Lola Montez aus der Nähe beobachten. Regisseur dieses Films war der Freund der Familie, Max Ophüls,[10] Kameramann der Franzose Christian Matras. Dieses Erlebnis führte ihn zum Entschluss, selbst Kameramann zu werden. Nach einer zweijährigen Fotografenausbildung in Würzburg begann Ballhaus im Jahre 1959 beim Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden eine Kameraassistenz. Eine Ausbildung zum Kameramann gab es zu der Zeit nicht. Seine erste Arbeit war beim SWF der Fernsehfilm O Wildnis (Ausstrahlung: 12. Dezember 1959); Ballhaus stieg dort innerhalb der nächsten sechs Jahre zum Chef-Kameramann auf. In dieser Zeit lernte er den Regisseur Peter Lilienthal kennen, dessen frühe Filme er fotografierte. Sein erster Film dort entstand für Lilienthal (Abschied, 1965). Bis 1967 war er beim SWF Chefkameramann. 1968 drehte er seinen ersten Kinofilm, die Komödie Mehrmals täglich mit Dieter Hallervorden. Zwischen 1967 und 1970 lehrte er erstmals an der Film- und Fernsehakademie Berlin, bis er 1970 durch seinen zweiten Kinofilm Deine Zärtlichkeiten Ulli Lommel kennenlernte, der ihn wiederum mit Rainer Werner Fassbinder zusammenbrachte. Der erste Film für Fassbinder war das Südstaaten-Melodram Whity, das am 2. Juni 1971 in die Kinos kam.[11] Allein mit Fassbinder drehte Ballhaus 15 Filme, die ihn über Deutschland hinaus in der Filmszene bekannt machten und ihm auch in den USA die Türen öffneten.
USA
Über die Arbeit an einigen Independent-Produktionen in den USA wurden dann bekannte Regisseure auf ihn aufmerksam. Wieder war es eine Regiearbeit für Lilienthal (Dear Mr. Wonderful, 1982), die in New York stattfand, und ihm danach über John Sayles (Baby It’s You) den Weg in die USA eröffnete.[6] Ab dem Film Die Zeit nach Mitternacht 1985 war er der Director of photography von Martin Scorsese. Seine effiziente[6] und zugleich kreative Arbeitsweise machte ihn zu einem begehrten Kameramann. Insgesamt führte Michael Ballhaus die Bildregie in über 80 Kinofilmen. Er arbeitete unter vielen anderen mit Mike Nichols, Volker Schlöndorff, Wolfgang Petersen, Francis Ford Coppola, Jeanine Meerapfel und Peter Stein zusammen. 1988 erhielt er für seine Arbeit an Nachrichtenfieber seine erste Oscar-Nominierung. Zwei Jahre später wurde er für Die fabelhaften Baker Boys ein weiteres Mal nominiert. Eine dritte Nominierung erhielt er im Jahr 2003 für Gangs of New York. Michael Ballhaus bekam 2007 als erster Deutscher den begehrten Preis für sein Lebenswerk von der American Society of Cinematographers (US-amerikanischer Verband der Kameraleute).
Projekte
1996 übernahm Ballhaus an der Hamburg Media School (damals noch Aufbaustudium Film) die Fachbereichsleitung für den Studiengang Kamera. In Zusammenarbeit mit Achim Poulheim setzte er diese Tätigkeit auch nach dem Umzug der HMS fort.[12]
Ballhaus wirkte im Jahr 2000 in Rosa von Praunheims Film Für mich gab's nur noch Fassbinder mit.
Am Rande der Berlinale im Februar 2007 verkündete Michael Ballhaus seinen Rückzug aus Hollywood, um künftig vor allem Filme zu produzieren und zu unterrichten. Bereits zuvor gab Ballhaus als regelmäßiger Gast der Berlinale und als Dozent auf dem Berlinale Talent Campus und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin seine Erfahrungen an junge Kameraleute weiter. Im selben Jahr arbeitete er auch am Ballhaus-Projekt, einer Initiative zum Klimaschutz, die mit Kino- und Fernseh-Werbefilmen zum sparsamen Umgang mit Energie aufrief.[13]
Von 2010 bis zu seinem Tod war er Abteilungsleiter für Kamera an der Hochschule für Fernsehen und Film München. 2010 hatte er eine Gastprofessur an der Leuphana Universität Lüneburg.[14]
Im Jahr 2014 zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück.[15] Am 11. März 2014 machte Ballhaus publik, dass er seit 1996 an Grünem Star leidet und fortschreitend erblindet; das Lesen sei ihm bereits nicht mehr möglich.[16][17] Am 17. März 2014 veröffentlichte Michael Ballhaus seine Autobiographie Bilder im Kopf – Die Geschichte meines Lebens, die er zusammen mit dem Koautor Claudius Seidl verfasste.
Familie
1958 heiratete Michael Ballhaus die Schauspielerin und Szenenbildnerin Helga Betten[18]; ihre beiden Söhne Sebastian (Produktionsassistent)[18] und Florian Ballhaus (Kameramann) sind ebenfalls in der Filmbranche tätig. Mit seinem Sohn Florian hat Michael Ballhaus in über 20 Filmen zusammengearbeitet.[19] Florian Ballhaus war unter anderem Chef-Kameramann bei Flightplan und Der Teufel trägt Prada. Für das Filmdrama Outbreak – Lautlose Killer arbeitete Michael Ballhaus sowohl mit Florian Ballhaus als auch mit seinem anderen Sohn (Jan) Sebastian.[20] Neben seiner Wohnung in Los Angeles lebte er seit den achtziger Jahren auch in Berlin-Zehlendorf, seine beiden Söhne gingen hier auf die Schule.[21] Seit 2007 war sein Hauptwohnsitz in Zehlendorf, während seine Söhne in Los Angeles leben.[22]
Seine Frau starb am 28. September 2006 in Los Angeles. In der Rückschau auf sein Leben verwies Ballhaus immer auf die enge vertrauensvolle berufliche und nicht nur private Rolle seiner Ehefrau, mit der er über viele Jahrzehnte zusammenarbeitete.[23] Aus der gleichen Branche kommend, war sie schon zu Zeiten der Fassbinder-Filme als Ausstatterin am Drehort im Produktionsprozess beteiligt. Sie hatte nach seinen Aussagen großen Anteil an seinem beruflichen Erfolg.[24][25]
Fünf Jahre nach dem Tod seiner Frau Helga heiratete Michael Ballhaus am 28. Oktober 2011 die Regisseurin Sherry Hormann.[26] Im Mai 2012 begann der gemeinsame Dreh zu dem Film 3096 Tage über die Entführung von Natascha Kampusch, dessen Weltpremiere am 25. Februar 2013 in Wien stattfand.
Michael Ballhaus starb am 11. April 2017 nach Angaben seines Verlages nach kurzer Krankheit friedlich in seiner Berliner Wohnung.[27] Seine Beisetzung fand am 29. April auf dem Waldfriedhof Dahlem im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf statt,[28] bei der ihm auch Filmkollegen und Politiker die letzte Ehre erwiesen.[29]
Peter Schneider verfasste auf Anregung seines Freundes Michael Ballhaus eine Romanbiografie über Antonio Vivaldi und widmete ihm das Werk.[30]
Ballhaus war der Bruder von Nele Maar.
Arbeitsweise
Ballhaus hielt für sein größtes Talent die Fähigkeit, „zu wissen, wie ich Bilder erzählen und Gedanken visualisieren kann“.[31] Daher waren auch seine Lieblingsregisseure solche, die in Bildern denken können, allen voran Martin Scorsese.[7] Unabhängig davon sah er es für alle Kameraleute als notwendig an, dass sie eine Geschichte in Gedanken visualisieren können.[32]
Neben der langjährigen Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder wurde Ballhaus für seine innovative Technik der „360-Grad-Kamerafahrt“ bekannt, dem sogenannten „Ballhaus-Kreisel“.[33] Diese Technik wurde 1966 von Claude Lelouch erfunden, doch erst Ballhaus machte sie von 1974 an populär, als er sie erstmals in dem Film Martha anwendete.[34] Fassbinder ließ das Duo Margit Carstensen und Karlheinz Böhm während ihrer ersten Begegnung zusätzlich noch einmal um sich selbst drehen, so dass der Eindruck eines Strudels erzeugt wurde.[32] Später wurde Scorsese durch eine achtmalige Kreisfahrt mit integriertem Zoom um ein tanzendes Liebespaar im Spielfilm Reckless (1984) von James Foley auf Ballhaus aufmerksam.[7]
Bei Fassbinder lernte Ballhaus, sehr schnell und effektiv zu arbeiten, nicht zuletzt deswegen, da Fassbinder immer unter chronischem Geldmangel litt. Diese harte Schule brachte ihm den Ruf ein, stets das Budget einhalten zu können. „Die Zusammenarbeit mit Fassbinder war für mich eine ganz wichtige Schule. Zum einen, weil wir sehr wenig Geld hatten und immer nur das gedreht haben, was wirklich gebraucht wurde. Zum anderen war Fassbinder dadurch gezwungen, und hat mich auch gezwungen, schnell zu sein.“[35]
Ballhaus legte Wert darauf, keinen eigenen Stil zu entwickeln, da er die Abwechslung liebte[32] und sich auf jeden Film individuell einstellen wollte.[36] Allerdings schränkte er diese Aussage im Jahr 2000 etwas ein, da ihm sein großer Respekt vor den Schauspielern verbot, die Kamera zu nah und damit frontal vor den Akteuren zu positionieren. Daher könne man auch von einem „Ballhaus-Touch“ reden.[7]
Mitgliedschaften
- Academy of Motion Picture Arts and Sciences[37]
- British Academy of Film and Television Arts[37]
- 1987: Member of the American Society of Cinematographers (ASC).[38]
- 1993: Mitglied der Akademie der Künste (Berlin), Sektion Film- und Medienkunst.[2]
- 1999: Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.[39]
- 2003: Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie und gehörte dessen erstem Vorstand an.[40]
Filmografie (Auswahl)
- 1960: Die Kassette – Regie: Rudolf Noelte, Fernsehspiel
- 1960: Die Nachbarskinder – Regie: Peter Lilienthal, Fernsehspiel
- 1965: Der große Wildenberg – Regie: Herbert Vesely
- 1965: Abschied – Regie: Peter Lilienthal
- 1966: Große Liebe – Regie: Johannes Schaaf
- 1967: Ganze Tage in den Bäumen – Regie: Tom Toelle
- 1969: Mehrmals täglich (auch: Darf ich Sie zur Mutter machen?) – Regie: Ralf Gregan
- 1969: Deine Zärtlichkeiten – Regie: Herbert Vesely und Peter Schamoni
- 1970: Wir – zwei – Regie: Ulrich Schamoni
- 1970: Whity – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1970: Warnung vor einer heiligen Nutte – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1970: Fassbinder produziert Film No. 8 (Dokumentarfilm) – Regie: M. Ballhaus, Dietmar Buchmann
- 1972: Die bitteren Tränen der Petra von Kant – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1973: Tschetan, der Indianerjunge – Regie: Hark Bohm
- 1973: Tatort: Tote brauchen keine Wohnung – Regie: Wolfgang Staudte (TV-Reihe)
- 1973: Welt am Draht – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1974: Martha – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1974: Made in Germany und USA – Regie: Rudolf Thome
- 1974: Faustrecht der Freiheit – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1975: Das Amulett des Todes – Regie: Ralf Gregan
- 1975: Mutter Küsters Fahrt zum Himmel – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1975: Ich will doch nur, daß ihr mich liebt – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1976: Sommergäste – Regie: Peter Stein
- 1976: Satansbraten – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1976: Chinesisches Roulette – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1977: Bolwieser – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1977: Frauen in New York – Regie: Rainer Werner Fassbinder (TV-Theaterverfilmung)
- 1978: Despair – Eine Reise ins Licht – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1978: Spiel der Verlierer (nur Filmrolle) – Regie: Christian Hohoff
- 1979: Die Ehe der Maria Braun – Regie: Rainer Werner Fassbinder
- 1979: Alpensaga – Der deutsche Frühling. – Regie: Dieter Berner
- 1979: Die erste Polka – Regie: Klaus Emmerich
- 1979/1980: Der Aufstand – Regie: Peter Lilienthal
- 1980: Looping – Regie: Walter Bockmayer, Rolf Bührmann
- 1980: Groß und klein, nach der Inszenierung des Theaterstücks von Peter Stein
- 1981: Malou
- 1981: Heute spielen wir den Boß – Wo geht’s denn hier zum Film?
- 1982: Dear Mr. Wonderful – Regie: Peter Lilienthal
- 1982: Der Zauberberg – Regie: Hans W. Geißendörfer
- 1982: Baby it’s you – Regie: John Sayles
- 1983: Heller Wahn – Regie: Margarethe von Trotta
- 1983: Das Autogramm – Regie: Peter Lilienthal
- 1984: Jung und rücksichtslos (Reckless) – Regie: James Foley
- 1984: Die Herzensbrecher (Heartbreakers) – Regie: Bobby Roth
- 1984: Ediths Tagebuch – Regie: Hans W. Geißendörfer
- 1985: Die Zeit nach Mitternacht – Regie: Martin Scorsese
- 1985: Tod eines Handlungsreisenden – Regie: Volker Schlöndorff
- 1986: Under the Cherry Moon – Unter dem Kirschmond – Regie: Prince
- 1986: Die Farbe des Geldes – Regie: Martin Scorsese
- 1987: Die Glasmenagerie – Regie: Paul Newman
- 1987: Nachrichtenfieber – Broadcast News – Regie: James L. Brooks
- 1988: Baja Oklahoma – Regie: Bobby Roth
- 1988: Das Haus in der Carroll Street – Regie: Peter Yates
- 1988: Die letzte Versuchung Christi – Regie: Martin Scorsese
- 1988: Die Waffen der Frauen (Working Girl) – Regie: Mike Nichols
- 1988: Zwei hinreißend verdorbene Schurken (Dirty Rotten Scoundrels) – Regie: Frank Oz
- 1989: Die fabelhaften Baker Boys – Regie: Steven Kloves
- 1990: Grüße aus Hollywood – Regie: Mike Nichols
- 1990: Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia – Regie: Martin Scorsese
- 1991: Schuldig bei Verdacht (Guilty by Suspicion) – Regie: Irwin Winkler
- 1991: Was ist mit Bob? (What About Bob?) – Regie: Frank Oz
- 1992: Bram Stoker’s Dracula – Regie: Francis Ford Coppola
- 1992: Mambo Kings (The Mambo Kings) – Regie: Arne Glimcher
- 1993: Zeit der Unschuld – Regie: Martin Scorsese
- 1994: Quiz Show – Regie: Robert Redford
- 1995: Outbreak – Regie: Wolfgang Petersen
- 1996: Sleepers – Regie: Barry Levinson
- 1997: Air Force One – Regie: Wolfgang Petersen
- 1998: Mit aller Macht – Regie: Mike Nichols
- 1999: Wild Wild West – Regie: Barry Sonnenfeld
- 2000: Die Legende von Bagger Vance – Regie: Robert Redford
- 2000: Good Vibrations – Sex vom anderen Stern – Regie: Mike Nichols
- 2000: Gone Underground – Regie: Su Turhan
- 2002: Gangs of New York – Regie: Martin Scorsese
- 2003: Was das Herz begehrt – Regie: Nancy Meyers
- 2003: Uptown Girls – Eine Zicke kommt selten allein – Regie: Boaz Yakin
- 2005: Sonntagsluft (nach Henrik Ibsens Gespenster) – Regie: Frank Alva Buecheler
- 2006: Departed – Unter Feinden – Regie: Martin Scorsese
- 2009: In Berlin – mit Ciro Cappellari
- 2013: 3096 Tage – Regie: Sherry Hormann
Auszeichnungen
- 1973: Deutscher Filmpreis – Filmband in Gold (Kamera) für Die bitteren Tränen der Petra von Kant
- 1978: Deutscher Filmpreis – Filmband in Gold (Kamera) für Despair – Eine Reise ins Licht
- 1985: American Video Award (Kamera) für I’m on Fire
- 1992: Chicago Film Critics Association Award für die Beste Kamera bei Bram Stoker’s Dracula
- 1994: DIVA-Award
- 1994: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 1996: Auszeichnung als Ehrenkameramann durch die Jury des Deutschen Kamerapreises
- 1997: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
- 2000: Goldene Leinwand für sein Lebenswerk
- 2001: Lucky Strike Designer Award
- 2002: Nominierung Chicago Film Critics Association Award für die Beste Kamera bei Gangs of New York
- 2003: Festival Honors / eDIT Filmmaker’s Festival
- 2006: Nominierung Chicago Film Critics Association Award für die Beste Kamera bei Departed – Unter Feinden
- 2007: International Achievement Award der American Society of Cinematographers (ASC)
- 2007: Europäischer Filmpreis – Ehrenauszeichnung für sein herausragendes Engagement
- 2007: Bayerischer Filmpreis – Ehrenpreis
- 2008: Clean Tech Media Award – Gewinner mit dem Ballhaus-Projekt in der Rubrik Kultur & Medien[41]
- 2009: Bambi in der Kategorie Deutsche in Hollywood[42]
- 2009: Goldener Ochse – Ehrenpreis beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern
- 2010: Bayerischer Verdienstorden
- 2010: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
- 2012: Deutscher Filmpreis – Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film
- 2013: Ehrenpreis beim 34. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken
- 2015: Großes Bundesverdienstkreuz
- 2016: Goldener Ehrenbär der Berlinale[36]
- 2016: Verdienstorden des Landes Berlin
- Ballhaus war dreimal für einen Oscar nominiert: Nachrichtenfieber – Broadcast News (1988), Die fabelhaften Baker Boys (1990) und Gangs of New York (2003).
Literatur
- Frank Arnold: Michael Ballhaus – Kameramann. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 7, 1986.
- Michael Ballhaus mit Claudius Seidl: Bilder im Kopf. Die Geschichte meines Lebens. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, ISBN 978-3-421-04566-9, Leseprobe.
- Michael Ballhaus: Das fliegende Auge. Michael Ballhaus. Director of Photography. Im Gespräch mit Tom Tykwer. Berlin Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8270-0460-8. Aktualisierte Neuausgabe: Bloomsbury, Berlin 2011, ISBN 978-3-8270-1016-2.
- Heiko R. Blum (Hrsg.): Zweite Heimat Hollywood: Deutschsprachige Filmkünstler in den USA. Henschel, Berlin 2001, ISBN 3-89487-401-5.
- Timo Landsiedel: Filmen wie Ballhaus. Basics der Bildgestaltung. Zoom Edition, atoll medien, Hamburg 2012, ISBN 978-3-938619-05-6.
- Fabienne Liptay (Hrsg.): Michael Ballhaus. Film-Konzepte, Heft 30, edition text + kritik, München 2013, ISBN 978-3-86916-248-5.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 231 ff.
Filme über Ballhaus
- Close Up. Gero von Boehm fragt Michael Ballhaus. Gespräch, Deutschland, 2014, 50 Min., Moderation: Gero von Boehm, Produktion: interscience film, Servus TV, Reihe: Close Up, Erstsendung: 19. Februar 2015 bei Servus TV, Inhaltsangabe von interscience.
- alpha-Forum: Michael Ballhaus, Director of Photography. Gespräch, Deutschland, 2010, 43 Min., Moderation: Christoph Lindenmeyer, Produktion: ARD-alpha, Reihe: alpha-Forum, Erstsendung: 5. August 2010 in BR-alpha, Inhaltsangabe mit Gesprächstext und online-Video von ARD-alpha.
- 100 Jahre Babelsberg – Wie sieht die Zukunft des Kinos aus? Gespräch, Deutschland, 2012, 60 Min., Moderation: Volker Panzer, Produktion: ZDF, Reihe: nachtstudio, Erstsendung: 12. Februar 2012 bei ZDF, Inhaltsangabe von ZDF, (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive), mit Michael Ballhaus, Volker Schlöndorff, Dieter Kosslick, Stefan Arndt.
- Michael Ballhaus – Eine Reise durch mein Leben. Dokumentarfilm, Deutschland, 2008, 60 Min., Buch und Regie: Vera Tschechowa, Produktion: tp Filmproduktion, BR, NDR, WDR, SWR, Erstsendung: 29. November 2008 beim Bayerischen Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD.
- "Ich bewege gern die Kamera" – Michael Ballhaus, dctp.tv, 20.12.2002[43]
Weblinks
- Literatur von und über Michael Ballhaus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Michael Ballhaus in der Internet Movie Database (englisch)
- Michael Ballhaus bei filmportal.de , u. a. mit Biografie, Interview.
- Christiane Kopka: 05.08.1935 - Der Geburtstag von Michael Ballhaus WDR ZeitZeichen vom 5. August 2020. (Podcast)
Gespräche
- Ein Moment wie ein Strudel. Wie Michael Ballhaus und Rainer Werner Fassbinder die Kamera-Kreisfahrt erfanden. In: 24 – Wissensportal der Deutschen Filmakademie, Video-Interview, 18 Min., mit Transkript.
- Daniel Finkernagel: Emotionen durch Bilder sichtbar machen. (Memento vom 19. Februar 2016 im Webarchiv archive.today). In: WDR 3, 13. Februar 2016, Interview-Ausschnitte.
- Frank Junghänel: Können Sie noch Blut sehen, Herr Ballhaus? In: Berliner Zeitung, 9. Mai 2009.
Nachrufe
- Verena Lueken: Der Mann, der die Bilder liebte. In: FAZ, 12. April 2017.
- Hanns-Georg Rodek: Der größte Bildermacher der Filmgeschichte. In: Die Welt, 13. April 2017.
- Lars-Olav Beier: Zum Tode von Michael Ballhaus – Von der Dunkelheit ins Licht. In: Spiegel Online, 13. April 2017.
- Margalit Fox: Michael Ballhaus, an Oscar-Nominated Cinematographer, Dies at 81. In: New York Times, 14. April 2017.
Einzelnachweise
- 11. April lautTraueranzeige, der in der Presse angegebene 12. April scheint fehlerhaft zu sein.
- Michael Ballhaus. Kameramann. In: Akademie der Künste (Berlin), abgerufen am 16. Januar 2018.
- Michael Ballhaus. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 30. Juni 2021.
- Michael Ballhaus, Claudius Seidl: Bilder im Kopf: Die Geschichte meines Lebens. 2014, Seite 10.
- Abweichend zu seiner Angabe von 15 Fassbinder-Filmen in seiner Autobiografie ging Ballhaus in einem Deutschlandfunk-Interview zur Berlinale im Februar 2016 (offline) von 16 Filmen mit Fassbinder aus; «16» wird wiederholt z. B. in: Kamera-Legende Michael Ballhaus ist tot. In: ndr.de, abgerufen am 16. Januar 2018.
- Belinda Grace Gardner: Breaking the rules. In: Hamburg Media School, Interview mit Ballhaus, 2010, S. 18, (PDF; 98 S., 4.642 KB), abgerufen am 21. Februar 2016.
- Thomas Binotto: Emotionen bewegen die Kamera. Werkstattgespräch mit dem Kameramann Michael Ballhaus. In: film-dienst / filmportal.de, Nr. 12, 2000, (PDF; 10 S., 160 KB), S. 7.
- Christine Jeske: Michael Ballhaus – der Mann der Bilder. In: Main-Post, 9. Mai 2014, Interview.
- Michael Ballhaus, Claudius Seidl: Bilder im Kopf: Die Geschichte meines Lebens. 2014, Seite 29.
- A Conversation With Michael Ballhaus. (Nicht mehr online verfügbar.) In: American Society of Cinematographers (ASC). 20. November 2006, archiviert vom Original am 12. Mai 2016; abgerufen am 18. März 2014.
- Marion Schmid / Herbert Gehr, Das Ganz normale Chaos: Gespräche über Rainer Werner Fassbinder, Henschel Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-89487-227-6, S. 194.
- DW: Star-Kameramann Michael Ballhaus lehrt in Hamburg. In: Die Welt, 5. Juni 2009.
- Michael Ballhaus Klimaprojekt. (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive). In: Landesfilmdienst Baden-Württemberg e. V.
- Henning Zühlsdorff: Michael Ballhaus künftig Gastprofessor an der Leuphana Universität Lüneburg. In: Leuphana Universität Lüneburg, Informationsdienst Wissenschaft (idw), 16. März 2010.
- Dpa: Kameramann Michael Ballhaus will keine Filme mehr drehen. In: Focus. 26. Februar 2014, abgerufen am 18. März 2014.
- Kameramann Michael Ballhaus erblindet langsam. In: Der Tagesspiegel. 11. März 2014, abgerufen am 18. März 2014.
- Katja Nicodemus: „Ich hätte gern mehr gesehen.“ Interview mit Michael Ballhaus. In: Die Zeit. 23. März 2014, abgerufen am 23. März 2014.
- Michael Ballhaus Biography (1935-). In: filmreference.com, abgerufen am 26. Februar 2015.
- Florian Ballhaus. Cinematographer. In: IMDb, abgerufen am 24. April 2016.
- Outbreak – Lautlose Killer (1995). In: IMDb, abgerufen am 24. April 2016.
- Armin Lehmann: Prominent nachgefragt. Michael Ballhaus: „Zehlendorf ist nicht spießig.“ In: Tagesspiegel, 25. Oktober 2014, Interview.
- Isabell Jürgens: Michael Ballhaus siedelt nach Berlin um. In: Die Welt, 17. April 2007.
- Herlinde Koelbl: „Meine Schwester empfand meinen Schmerz.“ Michael Ballhaus über den Tod seiner Frau nach fast fünfzig Jahren Ehe. In: ZEITmagazin, Nr. 46, 11. November 2010, Interview.
- Zum Beispiel in der Hörfunksendung Redezeit des WDR5, April 2006.
- Verena Lueken: Die Unentbehrliche. Zum Tod von Helga Ballhaus. In: FAZ, 9. Oktober 2006.
- Michael Schacht: Filmreife Hochzeit in Zehlendorf! In: Bild. 28. Oktober 2011, abgerufen am 18. März 2014.
- Nadine Wojcik: Filmkünstler Michael Ballhaus gestorben. In: Deutsche Welle. 12. April 2017, abgerufen am 16. Januar 2018 (mit Fotogalerie).
- Fotos: Das Grab von Michael und Helga Ballhaus. In: knerger.de.
- Andreas Conrad: Waldfriedhof Berlin-Dahlem. Kameramann Michael Ballhaus beigesetzt. In: Tagesspiegel, 29. April 2017.
- Peter Schneider: Vivaldi und seine Töchter. Roman eines Lebens. Für Michael Ballhaus. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2019.
- Armin Lehmann: Kameramann Michael Ballhaus: „Natürlich leidenschaftlich!“ In: Tagesspiegel, 18. Februar 2016.
- Ein Moment wie ein Strudel. Wie Michael Ballhaus und Rainer Werner Fassbinder die Kamera-Kreisfahrt erfanden. In: 24 – Wissensportal der Deutschen Filmakademie, Video-Interview, 18 Min., mit Transkript.
- Arnold Hohmann: Michael Ballhaus – Der mit der Kamera tanzt. In: WAZ, 8. Juli 2009.
- Kreisfahrt. In: Filmlexikon der Universität Wien, abgerufen am 26. Februar 2015.
- Zitat in Jahresbericht 2009: Breaking the rules. In: Hamburg Media School, Interview mit Ballhaus, 2010, S. 19, (PDF; 98 S., 4.642 KB), abgerufen am 21. Februar 2016.
- Rainer Rother: Hommage 2016 und Goldener Ehrenbär für Michael Ballhaus. In: Berlinale 2016.
- Ballhaus, Michael 1935– In: encyclopedia.com, 2005, abgerufen am 26. Februar 2015.
- American Society of Cinematographers Roster. Current Officers and Members. In: American Society of Cinematographers.
- Mitglieder seit 1950. In: Freie Akademie der Künste in Hamburg
- Michael Ballhaus erhält beim DEUTSCHEN FILMPREIS 2012 den Ehrenpreis für hervorragende Verdienste um den deutschen Film (Memento vom 23. Mai 2012 im Internet Archive)
- Kategorie Kultur und Medien. (Memento vom 20. Februar 2009 im Internet Archive) und Dank von Ballhaus. (Memento vom 14. Februar 2012 im Internet Archive). In: Clean Tech Media Award.
- Dpa: Bisher bekannte Bambi-Preisträger 2009. (Memento vom 14. November 2012 im Internet Archive). In: Naumburger Tageblatt, 24. November 2009.
- "Ich bewege gern die Kamera" – Michael Ballhaus, dctp.tv, 20.12.2002