Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Dreisprung (Frauen)
Der Dreisprung bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 15. und 17. August 2008 ausgetragen. 36 Athletinnen nahmen teil.
Sportart | Leichtathletik | ||||||||
Disziplin | Dreisprung | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 36 Athletinnen aus 26 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Nationalstadion Peking | ||||||||
Wettkampfphase | 15./17. August 2008 | ||||||||
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Olympiasiegerin wurde Françoise Mbango Etone aus Kamerun. Die Kasachin Olga Rypakowa gewann die Silbermedaille, Bronze ging an die Kubanerin Yargelis Savigne.
Aktuelle Titelträgerinnen
Olympiasiegerin 2004 | Françoise Mbango Etone ( Kamerun) | 15,30 m | Athen 2004 |
Weltmeisterin 2007 | Yargelis Savigne ( Kuba) | 15,28 m | Ōsaka 2007 |
Europameisterin 2006 | Tatjana Lebedewa ( Russland) | 15,15 m | Göteborg 2006 |
Panamerikanische Meisterin 2007 | Yargelis Savigne ( Kuba) | 14,80 m | Rio de Janeiro 2007 |
Zentralamerika- und Karibik-Meisterin 2008 | Mabel Gay ( Kuba) | 14,19 m | Cali 2008[1] |
Südamerika-Meisterin 2007 | Keila Costa ( Brasilien) | 14,57 m | São Paulo 2007[2] |
Asienmeisterin 2007 | Olga Rypakowa ( Kasachstan) | 14,69 m | Amman 2007[3] |
Afrikameisterin 2004 | Françoise Mbango Etone ( Kamerun) | 14,76 m | Addis Abeba 2008 |
Ozeanienmeisterin 2008 | Monique Lafaialii ( Papua-Neuguinea) | 10,20 m | Saipan 2008[4] |
Bestehende Rekorde
Weltrekord | 15,50 m | Inessa Krawez ( Ukraine) | Göteborg, Schweden | 10. August 1995[5] |
Olympischer Rekord | 15,33 m | Finale von Atlanta, USA | 31. Juli 1996 |
Doping
Auch im Dreisprung der Frauen gab es zwei Dopingfälle. Betroffen waren zwei Athletinnen, die auch am fünf Tage später stattfindenden Weitsprung teilnahmen und deren Resultate dort ebenso annulliert wurden wie hier im Dreisprung.
- Tatjana Lebedewa, Russland. Sie wurde bei Nachuntersuchungen des Dopingmissbrauchs überführt. Im Januar 2017 wurden ihr die Silbermedaillen im Weit- und Dreisprung aberkannt.[6]
- Chrysopigi Devetzi, Griechenland. Auch ihre Resultate im Weit- und Dreisprung wurden im Anschluss an Nachuntersuchungen im Januar 2017 wegen Dopingmissbrauchs annulliert.[6] Im Weitsprung war sie in der Qualifikation ausgeschieden, im Dreisprung hatte sie zunächst Bronze gewonnen.
Die im Finale nach Lebedewa und Devetzi platzierten Athletinnen rückten in der offiziellen Wertung jeweils zwei Plätze nach vorne. Nicht mehr möglich war es, der Serbin Biljana Topić und der Französin Teresa Nzola Meso die durch Lebedewas und Devetzis Dopingbetrug verhinderte Finalteilnahme nachträglich zu realisieren. Außerdem wären die Ukrainerin Olha Saladucha sowie die Estin Kaire Leibak im Finale der besten acht Springerinnen mit drei weiteren Versuchen startberechtigt gewesen.
Qualifikation
15. August 2008, 21:40 Uhr
Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 14,45 m. Da nur acht Athletinnen diese Weite erreichten (hellblau unterlegt), wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Sportlern beider Gruppen auf zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). Für die Teilnahme waren schließlich 14,18 m zu erbringen. Zu den acht direkt für das Finale qualifizierten Springerinnen gehörten allerdings auch die beiden Dopingbetrügerinnen Lebedewa und Devetzi, sodass schließlich nur zehn Athletinnen in die Finalwertung kamen.
Gruppe A
Platz | Name | Nation | 1. Versuch | 2. Versuch | 3. Versuch | Weite | Anmerkung |
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1 | Yargelis Savigne | Kuba | 14,37 m | 14,99 m | - | 14,99 m | |
2 | Wiktorija Gurowa | Russland | 14,44 m | 14,78 m | - | 14,78 m | |
3 | Olga Rypakowa | Kasachstan | 14,64 m | - | - | 14,64 m | |
4 | Anna Pjatych | Russland | x | 14,45 m | - | 14,45 m | |
5 | Marija Šestak | Slowenien | x | 14,44 m | x | 14,44 m | |
6 | Biljana Topić | Serbien | x | 14,11 m | 14,14 m | 14,14 m | eigentlich für das Finale qualifiziert |
7 | Teresa Nzola Meso | Frankreich | 14,11 m | 14,11 m | 13,96 m | 14,11 m | |
8 | Mabel Gay | Kuba | x | x | 14,09 m | 14,09 m | |
9 | Carlota Castrejana | Spanien | 14,02 m | x | x | 14,02 m | |
10 | Svitlana Mamieieva | Ukraine | 13,73 m | 13,89 m | 14,01 m | 14,01 m | |
11 | Magdelín Martínez | Italien | x | 14,00 m | 13,77 m | 14,00 m | |
12 | Carolina Klüft | Schweden | 13,60 m | x | 13,97 m | 13,97 m | |
13 | Gita Dodowa | Bulgarien | x | 13,47 m | 13,53 m | 13,53 m | |
14 | Erica Ashley McLain | USA | x | 13,52 m | x | 13,52 m | |
15 | Jelena Parfjonowa | Ukraine | 13,46 m | x | 13,38 m | 13,46 m | |
16 | Chinonye Ohadugha | Nigeria | 12,92 m | 12,86 m | 13,29 m | 13,29 m | |
17 | Kseniya Dziatsuk | Belarus | 13,08 m | 12,79 m | x | 13,08 m | |
ogV | Athanasia Perra | Griechenland | x | x | x | ohne Weite |
Gruppe B
Platz | Name | Nation | 1. Versuch | 2. Versuch | 3. Versuch | Weite | Anmerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Françoise Mbango Etone | Kamerun | 14,50 m | - | - | 14,50 m | |
2 | Olha Saladucha | Ukraine | 14,46 m | - | - | 14,46 m | |
3 | Xie Limei | Volksrepublik China | 13,38 m | 14,27 m | 14,01 m | 14,27 m | |
4 | Kaire Leibak | Estland | 14,19 m | 14,07 | x | 14,19 m | |
5 | Trecia Smith | Jamaika | 14,18 m | x | x | 14,18 m | |
6 | Adelina Gavrilă | Rumänien | 13,98 m | 13,71 m | 13,55 m | 13,98 m | |
7 | Yarianna Martínez | Kuba | 13,76 m | 13,98 m | 13,83 m | 13,96 m | |
8 | Baya Rahouli | Algerien | 13,80 m | 13,57 m | 13,87 m | 13,87 m | |
9 | Gisele de Oliveira | Brasilien | x | 13,81 m | x | 13,81 m | |
10 | Lilija Kulyk | Ukraine | 13,53 m | 13,66 m | 13,39 m | 13,66 m | |
11 | Shani Marks | USA | 13,20 m | 13,44 m | x | 13,44 m | |
12 | Anastasiya Juravlyeva | Usbekistan | 13,36 m | x | x | 13,36 m | |
13 | Irina Litwinenko | Kasachstan | x | 12,92 m | 12,91 m | 12,92 m | |
ogV | Yamilé Aldama | Sudan | x | x | x | ohne Weite | |
Martina Šestáková | Tschechien | x | x | x | |||
Jana Velďáková | Slowakei | x | x | x | |||
DOP | Tatjana Lebedewa | Russland | im Finale dabei, später disqualifiziert[6] | ||||
Chrysopigi Devetzi | Griechenland |
Finale
17. August 2008, 21:35 Uhr
Für das Finale hatten sich zehn Athletinnen qualifiziert, sechs von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere vier über ihre Platzierungen. Vertreten waren zwei Russinnen sowie je eine Teilnehmerin aus China, Estland, Jamaika, Kamerun, Kasachstan, Kuba, Slowenien und der Ukraine. Hinzu kamen die Russin Tatjana Lebedewa und die Griechin Chrysopigi Devetzi, die beide knapp neun Jahre nach diesem Wettbewerb wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert wurden.[6]
Zu den Favoritinnen gehörten beide im Zuge von Nachkontrollen disqualifizierten Athletinnen, deren Abschneiden im Folgenden aufgrund ihrer Disqualifikation nicht mehr weiter beschrieben wird. Zu den weiteren Athletinnen, die aussichtsreich an den Start gingen, gehörten die Olympiasiegerin von 2004 Françoise Mbango Etone aus Kamerun, die Kubanerin Yargelis Savigne als Weltmeisterin von 2007, Vizeweltmeisterin von 2005 und Olympiadritte von 2004, die jamaikanische Weltmeisterin von 2005 und Olympiavierte von 2004 Trecia Smith, die russische WM-Dritte von 2005 und EM-Dritte Anna Pjatych sowie die Ukrainerin Olha Saladucha als WM-Fünfte von 2007 und EM-Vierte.
Im Finale gab es gleich im ersten Durchgang zwei Sprünge jenseits der 15-Meter-Marke. Mbango Etone führte mit 15,19 m vor der Slowenin Marija Šestak, die mit 15,03 m einen neuen Landesrekord aufstellte. Pjatych war mit 14,67 m Dritte vor der Russin Wiktorija Gurowa mit 14,38 m. In Runde zwei steigerte sich Mbango Etone noch einmal um zwanzig Zentimeter. Ihre 15,39 m bedeuteten neuen olympischen Rekord und neuen Afrikarekord. Savigne – 14,87 m, damit Dritte, und Rypakowa – 14,83 m, damit Vierte – hatten ihre ersten gültigen Sprünge. Pjatych verbesserte sich zwar auf 14,73 m, fiel aber dennoch zurück auf den fünften Platz, Šestak blieb Zweite. In Durchgang drei zog Rypakowa mit 14,93 m an Savigne vorbei auf den dritten Rang. Gurowa erzielte 14,77 m und war damit Fünfte vor Pjatych. Weitere Sprünge von mehr als fünfzehn Metern gab es in Runde vier. Savigne gelangen 15,05 m, Rypakowa sprang 15,03 m. Mbango Etone führte also weiter, dahinter ging es jedoch äußerst eng zu. Zweite war jetzt Savigne, die zwei Zentimeter Vorsprung vor Rypakowa auf Rang drei und Šestak auf Rang vier hatte. In der nächsten Versuchsreihe konterte Rypakowa noch einmal mit einem Sprung auf 15,11 m. Das war die Entscheidung, die Kasachin hatte damit einen neuen Asienrekord aufgestellt. Anschließend gab es keine weiteren Veränderungen mehr.
Françoise Mbango Etone wiederholte als Olympiasiegerin ihren Erfolg von Athen. Silber gewann Olga Rypakowa, Bronze ging an Yargelis Savigne. Marija Šestak belegte den vierten Platz. Fünfte wurde Wiktorija Gurowa vor Anna Pjatych. Die Konkurrenz war trotz Aberkennung der Resultate zweier Springerinnen von einem sehr hohen Niveau gekennzeichnet. Die Athletinnen auf den ersten vier Plätzen hatten die 15-Meter-Marke übertroffen, es wurde ein neuer olympischer Rekord aufgestellt, zum Weltrekord fehlten lediglich elf Zentimeter. Außerdem gab es zwei neue Kontinentalrekorde und einen neuen Landesrekord.
Besonders betroffen von Lebedewas und Devetzi Dopingbetrug waren vor allem Olga Rypakowa und Yargelis Savigne, die fast neun Jahre lang davon ausgehen mussten, medaillenlos geblieben zu sein. Das Nachreichen der Silber- bzw. Bronzemedaille nach diesem langen Zeitraum ist da nur ein schwacher Ausgleich.
Sowohl die zweitplatzierte Olga Rypakowa aus Kasachstan als auch die drittplatzierte Yargelis Savigne aus Kuba errangen die ersten olympischen Medaillen für ihre Länder im Dreisprung der Frauen.
Platz | Name | Nation | 1. Versuch | 2. Versuch | 3. Versuch | 4. Versuch | 5. Versuch | 6. Versuch | Endresultat | Anmerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Françoise Mbango Etone | Kamerun | 15,19 m | 15,39 m | x | 14,82 m | x | 14,88 m | 15,39 m | OR / ER |
2 | Olga Rypakowa | Kasachstan | x | 14,83 m | 14,93 m | 15,03 m | 15,11 m | x | 15,11 m | AS |
3 | Yargelis Savigne | Kuba | x | 14,87 m | 14,77 m | 15,05 m | x | 14,91 m | 15,05 m | |
4 | Marija Šestak | Slowenien | 15,03 m | 14,65 m | x | 14,46 m | 14,47 m | 14,75 m | 15,03 m | NR |
5 | Wiktorija Gurowa | Russland | 14,38 m | 14,04 m | 14,77 m | x | 14,65 m | x | 14,77 m | |
6 | Anna Pjatych | Russland | 14,67 m | 14,73 m | 14,57 m | x | 14,67 m | 14,28 m | 14,73 m | |
7 | Olha Saladucha | Ukraine | 12,78 m | 14,70 m | 11,29 m | nicht im Finale der besten acht Springerinnen | 14,70 m | eigentlich für das Finale der besten Acht qualifiziert | ||
8 | Kaire Leibak | Estland | 12,19 m | 14,13 m | x | 14,13 m | ||||
9 | Trecia Smith | Jamaika | 14,12 m | 13,75 m | x | 14,12 m | ||||
10 | Xie Limei | Volksrepublik China | 14,09 m | 13,94 m | 13,67 m | 14,09 m | ||||
DOP | Tatjana Lebedewa | Russland | disqualifiziert fast neun Jahre nach Austragung dieser Konkurrenz[6] | |||||||
Chrysopigi Devetzi | Griechenland |
- Die Kasachin Olga Rypakowa gewinnt die Silbermedaille
- Bronzemedaillengewinnerin Yargelis Savigne aus Kuba
- Die slowenische Olympiavierte Marija Šestak
- Die Russin Anna Pjatych belegt den sechsten Rang
- Die Ukrainerin Olha Saladucha kommt auf Platz sieben
- Die Olympiaachte Kaire Leibak aus Estland
Weblinks
- SportsReference Dreisprung Frauen, abgerufen am 3. Juli 2018
- Resultate auf der IAAF-Website (engl.), abgerufen am 3. Juli 2018
- Official Report of the XXVIIIth Olympiad, Results Athletics, englisch/französisch (PDF, 3054 KB), abgerufen am 3. Juli 2018
Video
- Athletics - Women's Triple Jump Final - Beijing 2008 Summer Olympic Games, veröffentlicht am 17. August 2008 auf youtube.com, abgerufen am 3. Juli 2018
Einzelnachweise
- Campeonato CAC de Atletismo 2008 auf athlecac.org, abgerufen am 8. Juni 2018
- Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007 auf athlecac.org, abgerufen am 8. Juni 2018
- 17th Asian Athletics Championship 2007 (Memento des Originals vom 14. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf athleticsasia.org (PDF, 417 KB), abgerufen am 8. Juni 2018
- Oceania Area Championships - 25/06/2008 to 28/06/2008 auf athletics-oceania.com (PDF, 130 KB), abgerufen am 8. Juni 2018
- IAAF Weltrekorde, Dreisprung Frauen, abgerufen am 3. Juli 2018
- IOC sanctions two athletes for failing anti-doping test at Beijing 2008. Meldung auf olympic.org vom 25. Januar 2017 (englisch), abgerufen am 29. Juni 2018