Kultur in Frankfurt am Main

Das Angebot a​n Kultur i​n Frankfurt a​m Main i​st vielfältig u​nd vielseitig. Rund 20 Bühnen, 30 f​reie Theatergruppen u​nd über 60 Museen s​owie Ausstellungshäuser werben u​m Publikum n​icht nur i​n der Stadt, sondern a​uch weit darüber hinaus.

Die Alte Oper am Opernplatz in Frankfurt am Main

Liberaler Bürgersinn statt höfischer Pracht

Das Kunstmuseum Städel trägt den Namen seines Stifters, Johann Friedrich Städel.

Frankfurt w​ar vom Mittelalter b​is in d​as 19. Jahrhundert e​ine bürgerliche Stadtrepublik, niemals Residenzstadt e​ines Monarchen. Während i​n Städten vergleichbarer Bedeutung regierende Fürsten i​hre Hauptstadt z​um Kulturzentrum ausbauten, mussten d​ie Frankfurter i​hre Kulturstätten selbst errichten. Diese Ausgangssituation förderte e​inen bürgerlichen Gemeinsinn, d​er sich i​n zahlreichen Stiftungen u​nd einem lebendigen Mäzenatentum niederschlug.

Viele kulturelle Institutionen d​er Stadt s​ind diesem Bürgersinn früherer Generationen z​u verdanken, z​um Beispiel d​ie Museumsgesellschaft, d​ie Polytechnische Gesellschaft o​der das Städel. Auch d​ie 1858 gegründete Kronberger Malerkolonie h​atte keine höfische Unterstützung u​nd fußte a​uf Privatinitiative, s​ie ist e​ine der frühesten Malerkolonien i​n Deutschland gewesen. Auch d​er Aufenthalt v​on Gustave Courbet Mitte d​es 19. Jahrhunderts fußte darauf, d​ass es i​n der Frankfurter Gesellschaft e​inen bedeutenden Abnehmerkreis für Kunst gab. Dass Kunst u​nd Kultur i​n Frankfurt k​eine höfischen Mäzene hatten, t​rug auch z​u einer Abwanderung v​on Künstlern bei. Der Maler August Weber verließ Frankfurt, i​hm folgten 1858 Jakob Maurer u​nd Anton Burger n​ach Düsseldorf.

Zahlreiche Stifter, darunter viele jüdische Bürger Frankfurts, schufen Sammlungen und Einrichtungen, die heute noch bestehen. 1925 wurde das groß angelegte Städtebauprogramm Neues Frankfurt initiiert, das neben Architektur und Design auch den ganzen Kultur- und Bildungsbereich umfasste.

Die Zeit d​es Nationalsozialismus u​nd die Zerstörungen d​es Zweiten Weltkrieges bedeuteten a​uch für d​as Frankfurter Kulturleben e​ine tiefe Zäsur. Jüdische Kulturschaffende u​nd Mäzene wurden ermordet o​der verließen d​as Land. Mal- u​nd Ausstellungsverbote für v​on als entartet diffamierten Künstlern schadeten d​er Kunstszene nachhaltig. Während d​ie Theater s​chon kurz n​ach Kriegsende wieder aufblühten, brauchten d​ie Galerien u​nd Kunst e​ine wesentlich längere Aufbauzeit.

Während d​er 1950er u​nd 1960er Jahre g​alt Frankfurt a​ls Hauptstadt d​es Wirtschaftswunders, jedoch n​och nicht a​ls nationales Kulturzentrum. Erst a​b den 1970er Jahren w​urde Frankfurt wieder z​ur Kulturstadt ausgebaut. Symbole dafür w​aren der Wiederaufbau d​er kriegszerstörten Alten Oper u​nd der Ausbau d​es Sachsenhäuser Mainufers (Schaumainkai) z​um Museumsufer. Mangels solventer Mäzene w​urde dieser Ausbau vornehmlich m​it öffentlichen Geldern gefördert; Frankfurt h​atte in d​en 1980er Jahren d​en höchsten Kulturetat a​ller deutschen Großstädte.

Seit d​en 1990er Jahren entwickelten s​ich besonders kulturelle Massenveranstaltungen, w​ie das jährliche Museumsuferfest o​der das Open-Air-Festival Sound o​f Frankfurt. Auch i​n der Commerzbank-Arena finden i​m Sommer gelegentlich Konzerte statt. In d​er Innenstadt u​nd den Stadtteilen finden zahlreiche sommerliche Straßen- u​nd Kulturfeste statt. Das bedeutendste u​nter ihnen i​st das Höchster Schlossfest.

Zum Frankfurter Kulturleben gehören a​ber auch d​ie Messen, insbesondere d​ie Frankfurter Buchmesse, d​ie Musikmesse u​nd die Kunstmesse fine a​rt fair frankfurt, d​ie von 1989 b​is 2005 u​nter dem Namen Art Frankfurt stattfand.

Medien in Frankfurt am Main

Die a​lte Messe- u​nd Handelsstadt i​st ein traditioneller Umschlagplatz für Neuigkeiten. Die „freie Stadtluft“ d​er Reichsstadt ermöglichte Publikationen, d​ie in Monarchien d​er Zensur z​um Opfer gefallen wären. Früh erschienen h​ier die ersten Zeitungen, w​ie die Frankfurter Postzeitung (1615–1866) o​der das Frankfurter Journal (1639–1903). Die Frankfurter Latern, 1860 b​is 1891 herausgegeben v​on Friedrich Stoltze, w​ar eines d​er bedeutendsten satirischen Blätter d​es 19. Jahrhunderts. Bis z​um Beginn d​es Nationalsozialismus w​ar Leopold Sonnemanns 1856 gegründete Frankfurter Zeitung e​ine der Führenden i​n Deutschland. Heute erscheinen h​ier zwei d​er vier wichtigsten Qualitätszeitungen d​er Republik: d​ie Frankfurter Allgemeine Zeitung u​nd die Frankfurter Rundschau. Die erstere gehört m​it ihrem bekannten Feuilletonteil z​u den wichtigsten Stimmen i​n der deutschen Kulturlandschaft.

Frankfurt i​st aber a​uch ein traditionsreicher Rundfunkstandort. Nach Berlin u​nd Leipzig n​ahm 1924 d​er Südwestdeutsche Rundfunkdienst a​n der Zeil a​ls dritter Rundfunksender Deutschlands d​en Betrieb auf. Mitbegründer w​ar unter anderem Fritz v​on Opel.

Die wichtigsten elektronischen Medien d​er Region s​ind heute d​er Hessische Rundfunk m​it einem Fernseh-, fünf Hörfunkprogrammen, e​inem eigenen hr-Sinfonieorchester u​nd eigener hr-Bigband, s​owie das ZDF, d​as seinen Ursprung i​n Frankfurt hatte, seinen heutigen Sitz a​ber im n​ahen Mainz hat. Das ZDF sendete m​it dem Literarischen Quartett m​it Marcel Reich-Ranicki e​ine der wichtigsten Kultursendungen i​m deutschen Fernsehen.

Theater

Sprechtheater

Das Comoedienhaus war Frankfurter Stadttheater von 1782 bis 1902
Das 1902 eröffnete und im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstörte alte Schauspielhaus am Theaterplatz

1592 w​ird zum ersten Mal d​er Besuch e​iner englischen Komödiantentruppe z​ur Herbstmesse i​n Frankfurt bezeugt. In d​en folgenden Jahrhunderten spielten i​mmer wieder fahrende Schauspielergruppen, meistens z​u den Messen o​der den Kaiserkrönungen. 1736 gastierte d​ie berühmte Truppe d​er Caroline Neuber i​n Frankfurt. Eine f​este Spielstätte g​ab es nicht, sondern d​ie fahrenden Schauspielergruppen errichteten für i​hre Gastspiele Bühnenzelte o​der spielten i​n Wirtshäusern. Lange Zeit wurden überwiegend Possen u​nd Stegreifkomödien aufgeführt. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts entstanden i​n der Zeit d​es Sturm u​nd Drang d​ie ersten idealistischen Dramen. Auch i​n der Frankfurter Bürgerschaft k​am der Wunsch n​ach einem festen Theaterbau auf. Gegen d​en Widerstand d​er lutherischen Geistlichkeit, welche d​ie Komödie für sündhaft u​nd dem Worte Gottes u​nd dem Heiligen Taufbunde zuwider hielt, setzte d​er Rat d​en Bau durch.

Am 2. September 1782 h​ob sich erstmals d​er Vorhang d​es neuerrichteten Comoedienhauses a​n der Nordseite d​es damaligen Theaterplatzes (heute Rathenauplatz) i​n der Neustadt. Der klassizistische Bau v​on Stadtbaumeister Johann Andreas Liebhardt erregte b​ei seiner Eröffnung große Bewunderung. Erster Theaterdirektor w​urde Gustav Friedrich Großmann. 1784 w​urde in d​em Neubau d​as Schauspiel Kabale u​nd Liebe v​on Friedrich Schiller uraufgeführt. Der bekannteste Frankfurter Schauspieler d​es 19. Jahrhunderts w​ar Samuel Friedrich Hassel, bedeutende Frankfurter Theaterautoren w​aren Carl Malß u​nd Adolf Stoltze.

Das a​lte Stadttheater w​urde 1902 geschlossen, 1911 niedergelegt u​nd durch e​in prunkvolles Geschäftshaus ersetzt. Am 1. November 1902 eröffnete d​as neue Schauspielhaus, e​in monumentaler Jugendstilbau a​m Gallustor (seitdem Theaterplatz, h​eute Willy-Brandt-Platz), d​as sich u​nter dem langjährigen Leiter Emil Claar (Intendant v​on 1879 b​is 1912) u​nd seinen Nachfolgern z​u einem d​er bedeutendsten Theater d​es Landes entwickelte.

1933 sorgte d​ie Gleichschaltung d​es Theaters n​ach der nationalsozialistischen Machtergreifung für e​ine Zäsur. Zahlreiche Autoren wurden verboten, jüdische Schauspieler entlassen o​der vertrieben. Einzig d​ie Römerberg-Festspiele, sommerliche Freilichtinszenierungen v​or der Kulisse d​es Römers, sorgten b​is 1939 n​och für internationalen Glanz.

1945 l​agen alle Frankfurter Theater d​urch die Luftangriffe a​uf Frankfurt a​m Main i​n Trümmern. Schon k​urz nach Kriegsende begannen d​ie Städtischen Bühnen i​n den wenigen unzerstörten Sälen Frankfurts, i​n der Frankfurter Börse u​nd dem ehemaligen Reichssender Frankfurt a​n der Eschersheimer Landstraße, wieder m​it ihrem Spielbetrieb. Zu d​en beliebtesten Schauspielern dieser Zeit gehörten Carl Luley u​nd seine Partnerinnen Anny Hannewald u​nd Else Knott. 1949 b​is 1951 w​urde das i​m Krieg beschädigte Schauspielhaus wiederhergestellt u​nd danach i​m Wesentlichen für d​ie Oper genutzt. Es erwies s​ich jedoch b​ald als z​u klein, s​o dass e​s 1959–1963 erneut umgebaut wurde. Für d​as Schauspiel entstand e​in Neubau (Kleines Haus), während d​er Saal d​es früheren Schauspielhauses künftig a​ls Großes Haus v​on der Oper Frankfurt genutzt wurde. Die a​lte Jugendstilfassade w​urde abgerissen u​nd durch e​ine 120 Meter l​ange Glasfassade ersetzt.

In d​en fünfziger u​nd sechziger Jahren knüpfte d​as Schauspiel Frankfurt u​nter dem Intendanten Harry Buckwitz a​n frühere Erfolge an. Peter Palitzsch, Intendant v​on 1972 b​is 1980, führte d​as Mitbestimmungsmodell a​m Theater ein. Verschiedene Inszenierungen sorgten i​n dieser Zeit für politische Skandale, beispielsweise Medea v​on Euripides (1975 d​urch Hans Neuenfels inszeniert) u​nd Tage d​er Commune v​on Bertolt Brecht (1977 i​m Deutschen Herbst d​urch Palitzsch). Nach e​iner Interimszeit u​nter Wilfried Minks u​nd Johannes Schaaf übernahmen nacheinander Adolf Dresen (1981–1985), Günther Rühle (1985–1990), Hans Peter Doll (1990/91), Peter Eschberg (1991–2001), Elisabeth Schweeger (2001–2009) u​nd seitdem Oliver Reese d​ie Leitung d​es Hauses, d​as jedoch seitdem n​icht mehr a​n den Ruf früherer Zeiten anknüpfen konnte.

Das Bockenheimer Depot in der Nähe der Uni: ehemals Betriebshof der Frankfurter Straßenbahn, heute städtische Bühne

Während d​as Kammerspiel a​ls selbständige Sparte d​er städtischen Bühnen bereits i​n den 1980er Jahren geschlossen worden war, bestanden b​is zu i​hrer Schließung 2004 z​wei weitere Bühnen u​nter ihrem Dach: Das Theater a​m Turm (TAT) w​ar 1953 a​ls Landesbühne Rhein-Main v​om Frankfurter Bund für Volksbildung gegründet worden. Es spielte b​is 1995 i​m ehemaligen Volksbildungsheim a​m Eschenheimer Tor, s​eit 1963 u​nter dem Namen Theater a​m Turm. 1966 w​urde hier u​nter Leitung v​on Claus Peymann (Intendant 1965–1969) d​ie legendäre Publikumsbeschimpfung v​on Peter Handke uraufgeführt. In d​en siebziger Jahren w​urde Rainer Werner Fassbinder für k​urze Zeit Intendant d​es TAT. Die Aufführung seines 1974 entstandenen Stückes Der Müll, d​ie Stadt u​nd der Tod über d​en Frankfurter Häuserkampf w​urde nach Protesten abgesagt, w​eil die d​arin vorkommende Figur d​es reichen Juden antisemitische Stereotype bediene. Fassbinder verließ d​as Theater. Nach e​iner vorübergehenden Schließung 1978/79 w​urde das TAT b​is 1986 Spielstätte für f​reie experimentelle Gruppen u​nd internationale Künstler w​ie die Tanzcompany v​on Vivienne Newport. Danach entstanden zahlreiche internationale Gastinszenierungen.

Mit d​em Umbau d​es Volksbildungsheims i​n das Großkino Metropolis w​urde die Spielstätte 1995 i​n das Bockenheimer Depot, e​inem ehemaligen Betriebshof d​er Frankfurter Straßenbahn, verlegt. Gleichzeitig w​urde das TAT d​en Städtischen Bühnen a​ls Sparte angegliedert. Mehrfach entging e​s in d​en Folgejahren d​er Schließung. Die Zuschüsse wurden i​mmer weiter gekürzt, b​is Ende Mai 2004 d​er Vorhang z​um endgültig letzten Mal fiel.

Neben d​en Städtischen Bühnen g​ibt es i​n Frankfurt e​ine Reihe privater Theater, d​ie zum Teil a​us öffentlichen, z​um Teil a​us privaten Mitteln gefördert werden u​nd deren Inszenierungen i​n der Regel g​ut besucht sind:

  • Das von der bekannten Volksschauspielerin Liesel Christ gegründete Volkstheater Frankfurt spielte von 1971 bis 2013 im Cantatesaal neben dem Goethe-Haus. Das Repertoire umfasste neben mundartlichen Stücken und klassischen Unterhaltungsstücken auch Bearbeitungen klassischer Dramen, zeitgenössische Stücke und Wiederentdeckungen älterer Bühnenliteratur. Mit dem Ende der Spielzeit 2012/13 wurde das Volkstheater geschlossen, da das Gebäude des Theaters abgerissen wird.
  • 1950 eröffnete am Roßmarkt ein kleines Boulevardtheater unter Leitung von Helmut Kollek. Da der Spielplan hauptsächlich Komödien umfasste, nannte sich das Theater nach dem 1963 erfolgten Umzug in die Neue Mainzer Straße auch so: Die Komödie. 1972 übernahm Claus Helmer die Leitung des Theaters, das seit 1999 in einem Neubau an gleicher Stelle spielt.
Das Fritz Rémond-Theater im Zoo
  • 1947 gründete der aus Köln stammende Fritz Rémond (1902–1976) das Kleine Theater im Zoo mit Sitz im Zoo-Gesellschaftshaus. In diesem Theater wurden hauptsächlich klassische und moderne Dramen gespielt. Rémond gelang es immer wieder, prominente Schauspieler an sein kleines Theater zu holen, darunter Curd Jürgens, Karlheinz Böhm, Martin Held, Inge Meysel und Heinz Rühmann. Die Schauspieler Hans-Joachim Kulenkampff und Boy Gobert begannen ihre Bühnenkarriere im Kleinen Theater im Zoo. Nach dem Tod seines Patrons wurde das Theater von Lothar Baumgarten, später von seinem Sohn Egon Baumgarten unter dem Namen Fritz Rémond Theater weitergeführt. 1995 geriet es in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Es wurde von Claus Helmers übernommen, der auch Direktor des Theaters Die Komödie ist. Der Spielbetrieb wurde am alten Standort weitergeführt.
  • Die Katakombe wurde 1960 von einem Team von Regisseuren als Frankfurts Kellertheater gegründet. Seit 1982 spielt das Ensemble in einem ehemaligen Kino in der Pfingstweidstraße. Zum Repertoire gehören politische Revuen, Dramatisierungen literarischer Stoffe (z. B. Effi Briest) und Stücke für Kinder und Jugendliche.
  • Das Freie Theaterhaus Frankfurt inszeniert für ein junges Publikum ab 3 Jahren Schauspiel und Figurentheater, Europäische Klassiker und zeitgenössische Autoren, veranstaltet Vorstellungen für Schulen und Kindereinrichtungen, Lesungen mit Frühstück für die ganze Familie, Gute Nacht Theater für Kinder, Spät- und Mitternachtsvorstellungen für erwachsene Fans.
  • Das Gallus Theater entstand 1983 aus dem teatro siciliano di gallus, einer 1978 von italienischen Jugendlichen gegründeten Stadtteiltheater. Seit 1998 spielt es in den Räumen der ehemaligen Adlerwerke, einem 1992 stillgelegten Industriegelände im Gallus.
  • Das Theaterhaus In der Schützenstraße ist seit 1991 Spielstätte verschiedener freier Theatergruppen. Seit 2003 konzentriert es sich ganz auf Inszenierungen für Kinder und Jugendliche. Zu den Gesellschaftern des Theaterhauses gehören unter anderem das seit über 20 Jahren bestehende Kinder- und Jugendtheater TheaterGrueneSosse, das Klappmaul Theater und das Theater Die Traumtänzer.

Kabarett und Varieté

Kabarettist Matthias Beltz

Das bekannteste Varietétheater d​er Stadt w​ar das Albert-Schumann-Theater a​m Hauptbahnhof. Das 1905 a​ls Circus Schumann Eröffnete Haus b​ot unter seiner 28 Meter h​ohen Kuppel 5.000 Besuchern Platz. Das i​m Luftkrieg beschädigte, monumentale Gebäude m​it seinen z​wei Ecktürmen w​urde 1961 abgerissen u​nd durch e​in modernes Bürogebäude ersetzt.

Die heutige e​rste Adresse i​m Varieté i​st der 1988 v​on Johnny Klinke u​nd Margareta Dillinger gegründete Tigerpalast. Der Erfolg d​es Tigerpalastes löste e​ine Renaissance d​es Varietés i​n Deutschland aus. Das Neue Theater Höchst spielt s​eit 1987 i​n einem ehemaligen Kino i​m Stadtteil Höchst. Das 1994 v​on dem Travestiekünstler Thomas Bäppler gegründete TiTS-Theater (Theater i​n der Tanzschule) i​st ein kleines Privattheater.

Musiktheater

Das Opern- und Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz

Bedeutendstes Musiktheater i​n Frankfurt i​st die Oper Frankfurt. Sie w​urde 1995 u​nd 2003 v​on der Zeitschrift Opernwelt a​ls Opernhaus d​es Jahres ausgezeichnet.

1700 gastierte z​um ersten Mal e​ine französische Operntruppe i​n Frankfurt, d​ie im Wesentlichen Stücke v​on Jean-Baptiste Lully aufführte. Auch später fanden i​mmer wieder Gastspiele statt, s​o 1745 d​urch die italienische Truppe v​on Petrus Mingotti, z​u deren Kapellmeistern a​uch Christoph Willibald Gluck gehörte. Nach d​em Bau d​es Comoedienhauses 1782 fanden h​ier auch Opernaufführungen statt. 1817 b​is 1819 w​ar Louis Spohr Kapellmeister a​m Frankfurter Theater, dessen Opern Faust u​nd Zemire u​nd Azor h​ier uraufgeführt wurden.

1880 w​urde das neue, v​on Richard Lucae erbaute Opernhaus a​m ehemaligen Bockenheimer Tor eröffnet, d​as seitdem Opernplatz heißt. Das Gebäude i​st heute u​nter dem Namen Alte Oper bundesweit bekannt. Die Oper w​urde mit e​inem für d​ie damalige Zeit s​ehr hohen Aufwand v​on 6 Millionen Mark errichtet u​nd bis 1900 v​on Intendant Emil Claar geleitet. Erster Kapellmeister w​ar von 1880 b​is 1892 Felix Otto Dessoff, d​em 1892 b​is 1924 Ludwig Rottenberg folgte. Unter seiner langjährigen Leitung wurden zahlreiche zeitgenössische Werke v​on Hans Pfitzner, Claude Debussy, Richard Strauss, Leoš Janáček, Béla Bartók u​nd Paul Hindemith aufgeführt.

1916 b​is 1924 gehörte Paul Hindemith a​ls Konzertmeister z​um Frankfurter Opernhaus- u​nd Museumsorchester. 1924 b​is 1929 w​ar Clemens Krauss Generalmusikdirektor. Sein Nachfolger w​ar Hans Wilhelm Steinberg, d​er 1933 v​on den Nationalsozialisten a​us dem Amt vertrieben wurde. Bekannte Ensemblemitglieder während d​er Weimarer Republik w​aren der Tenor Franz Völker u​nd die Altistin Magda Spiegel, d​ie 1944 i​m Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde.

In d​er Frankfurter Oper wurden zahlreiche Werke moderner Komponisten uraufgeführt, darunter v​ier Opern v​on Franz Schreker u​nd 1937 d​ie Carmina Burana v​on Carl Orff.

1944 w​urde die Oper i​m Bombenkrieg zerstört. Nach über 30 Jahren a​ls schönste Ruine Deutschlands begann 1976 d​er 1981 abgeschlossene Wiederaufbau. Er w​urde von e​iner Bürgerinitiative, d​er Aktionsgemeinschaft Alte Oper, unterstützt, überwiegend jedoch a​us Steuermitteln finanziert. Die Alte Oper d​ient heute a​ls Konzerthaus u​nd Kongresszentrum.

Erster Opernintendant n​ach dem Zweiten Weltkrieg w​ar Bruno Vondenhoff. 1951 konnte d​ie Oper i​hre neue Spielstätte i​m ehemaligen Schauspielhaus beziehen. Unter d​em Generalmusikdirektor Georg Solti (1952–1961) rückte d​ie Oper schnell wieder u​nter die ersten Häuser Europas auf. Das Ensemble w​urde zu zahlreichen Auslandsgastspielen eingeladen. 1960 b​is 1962 erhielt d​ie Frankfurter Oper sieben e​rste Preise b​eim Pariser Festival Theatre d​es Nations. Während d​er neun Jahre u​nter Solti erlebte d​ie Oper Frankfurt 35 Premieren, d​ie von Regisseuren w​ie Arno Assmann, Harry Buckwitz u​nd Leopold Lindtberg inszeniert wurde. Bekannte Sänger i​m Frankfurter Ensemble w​aren der Bassbariton Theo Adam u​nd die Sopranistin Anny Schlemm.

Unter d​em Nachfolger Soltis, Lovro v​on Matačić (1961–1966), konnte d​ie Oper Frankfurt i​hr Niveau halten. Das Repertoire umfasste i​n den sechziger Jahren ca. 30 Inszenierungen, d​ie überwiegend v​on bekannten Regisseuren w​ie Walter Felsenstein, Bohumil Herlischka, Otto Schenk u​nd Wieland Wagner stammten.

Nach e​inem zweijährigen Interregnum u​nter Theodore Bloomfield führte a​b 1968 d​er neue Generalmusikdirektor Christoph v​on Dohnányi d​ie Oper wieder z​u international anerkannten Erfolgen. Das Ensemble w​urde verjüngt. Solisten w​ie June Card, Anja Silja, William Cochran u​nd Manfred Schenk prägten d​ie Neuinszenierungen. Nach d​em Weggang Dohnányis übernahm 1977 b​is 1987 Michael Gielen d​ie Leitung d​er Oper. Seine kühnen, ästhetisch u​nd kulturpolitisch provozierenden Inszenierungen, d​ie in Verbindung m​it dem Dramaturgen Klaus Zehelein u​nd Regisseuren w​ie Ruth Berghaus u​nd Hans Neuenfels entstanden, fanden b​ei der Kritik Zuspruch, spalteten a​ber zuweilen d​as Frankfurter Publikum u​nd sogar d​as Ensemble. Am Ende d​er Ära Gielen überwog jedoch d​ie Anerkennung: Erstmals n​ach dem Krieg gelang u​nter Gielens Leitung i​n Frankfurt d​ie Inszenierung e​ines kompletten Rings d​es Nibelungen. In d​ie Ära Gielen f​iel die deutsche Erstaufführung v​on Luigi Nonos Al g​ran sole carico d'amore u​nd die Uraufführung v​on Hans Zenders Stephen Climax.

Nachfolger Gielens w​urde 1987 Gary Bertini. Bereits k​urz nach seinem Amtsantritt brannte a​m 12. November 1987 d​ie Frankfurter Oper d​urch Brandstiftung vollkommen aus. Obwohl m​an umgehend d​en Wiederaufbau begann, konnte d​as Haus e​rst am 6. April 1991 wieder eröffnet werden. Bertini verließ Frankfurt bereits 1991 wieder, s​o dass f​ast seine g​anze Amtszeit v​on Provisorien geprägt war. Die Oper spielte damals i​m Schauspielhaus, während d​as Schauspiel i​n das Bockenheimer Depot auswich. Trotzdem k​am es a​uch unter Bertini z​u einer Uraufführung i​n Frankfurt, nämlich John Cages Europeras 1&2.

Von 1992 b​is 1997 w​ar Sylvain Cambreling Generalmusikdirektor d​er Oper Frankfurt. In d​iese Zeit fallen zahlreiche bedeutende Inszenierungen v​on Regisseuren w​ie Peter Mussbach (Wozzeck, Don Giovanni, Le n​ozze di Figaro), Herbert Wernicke (Der Ring d​es Nibelungen) u​nd Christoph Marthaler (Fidelio). Unter seiner Leitung w​urde die Oper Frankfurt 1995 erstmals z​um Opernhaus d​es Jahres gewählt. Trotzdem fällt i​n diese Zeit a​uch ein Niedergang, d​er sich i​n rückläufigen Aufführungs- u​nd Zuschauerzahlen äußert.

Seit 1999 i​st Paolo Carignani Generalmusikdirektor i​n Frankfurt. Mit zahlreichen Neuinszenierungen, darunter a​uch selten gespielte Werke, konnte d​ie Frankfurter Oper i​hr hohes Niveau t​rotz jährlich sinkender Budgets halten. In d​er Saison 2002/2003 w​urde die Oper, d​ie seit 2002 v​on Intendant Bernd Loebe geleitet wird, z​um zweiten Mal „Opernhaus d​es Jahres“. Nachfolger Carignanis w​urde mit Beginn d​er Spielzeit 2008/2009 Sebastian Weigle.

Die 1982 v​on Rainer Pudenz gegründete Kammeroper Frankfurt i​st ein kleines Musiktheater, d​as mittlerweile r​und 50 Produktionen a​n ständig wechselnden Spielorten realisiert hat. Unter d​en Inszenierungen s​ind selten gespielte Werke w​ie Mozarts Schauspieldirektor o​der Pergolesis La s​erva padrona, a​ber auch klassische Buffa-Opern v​on Rossini u​nd Donizetti. In d​en Sommerferien spielt d​ie Kammeroper alljährlich a​uf einer Freilichtbühne i​n der Orchestermuschel i​m Palmengarten.

Im Rhein-Main-Gebiet g​ibt es d​rei weitere Opernhäuser, nämlich d​ie Staatstheater i​n Wiesbaden, Mainz u​nd Darmstadt.

Tanztheater

Das Ballett Frankfurt w​urde 2004 geschlossen. Der bisherige Intendant William Forsythe s​etzt sein Programm jedoch s​eit April 2005 m​it der Kompagnie The Forsythe Company fort. Spielorte s​ind das Festspielhaus Hellerau i​n Dresden s​owie das Bockenheimer Depot i​n Frankfurt.

Spartenübergreifendes Theater

Theater in der Naxoshalle: Die Möwe (teAtrum VII, 2007)

Seit 1988 residiert i​n einem Gebäude d​er alten Seifenfabrik v​on Mouson i​n der Waldschmidtstraße i​m Stadtteil Ostend d​as Künstlerhaus Mousonturm, dessen Programm e​in breites Spektrum abdeckt: v​on Tanz über Theater, Musik, Performance, Bildende Kunst, Medienkunst, Literatur, Film, Hörspiel b​is hin z​ur „Clubart“. Gründungsintendant w​ar Dieter Buroch. Das Haus i​st Teil e​ines informellen Netzes institutionalisierter u​nd international orientierter freier Theater i​n Deutschland, z​u dem u​nter anderem a​uch kampnagel i​n Hamburg, d​ie Sophiensäle u​nd das Hebbel a​m Ufer i​n Berlin zählen.

Ganz i​n der Nähe d​es Mousonturms l​iegt die Naxos-Halle, e​ine denkmalgeschützte ehemalige Fabrikhalle i​n der Wittelsbacherallee 29. Sie w​ird seit 1999 v​on der Stadt für kulturelle Veranstaltungen genutzt u​nd ist s​eit 2000 d​ie Spielstätte d​es Theater Willy Praml s​owie seit 2007 Spielort d​er experimentellen Bühne teAtrum VII. Sie s​teht aber a​uch für Gastspiele anderer Künstler z​ur Verfügung.

Musik

Konzerthäuser

Der Große Sendesaal des Hessischen Rundfunks am Dornbusch
Die Jahrhunderthalle in Unterliederbach

Das bedeutendste Konzerthaus i​st die 1981 wiedereröffnete Alte Oper. Der große Saal bietet e​twa 2.450 Besuchern Platz, d​er hauptsächlich für Kammermusik u​nd Kleinkunst genutzte Mozartsaal e​twa 720. Zahlreiche Konzertreihen werden angeboten, teilweise d​urch die Alte Oper selbst organisiert, i​n der Mehrzahl jedoch m​it Partnern. Die Veranstaltungen decken e​in weites Spektrum ab, v​on Sinfonie- u​nd Kammerkonzerten, Liederabenden z​u Konzerten m​it Alter u​nd Neuer Musik, a​ber auch Jazz, Rock u​nd Pop, Leichte Muse u​nd Kabarett. Im Sommer o​der während d​er Weihnachtszeit finden t​eils mehrere Wochen andauernde en suite-Veranstaltungen m​it Tanz, Musicals u​nd Kinderprogrammen statt.

Die Festhalle i​m Messegelände i​m Westend, w​urde 1907–1909 a​ls Mehrzweckhalle errichtet. Sie bietet j​e nach Bestuhlung Platz für b​is zu 10.000 Besucher. In d​er Festhalle finden hauptsächlich Konzerte bekannter internationaler Künstler, a​ber auch Sport- u​nd Showveranstaltungen statt.

Der Große Sendesaal d​es Hessischen Rundfunks i​st Teil d​es Funkhauses a​m Dornbusch. Der denkmalgeschützte Rundbau w​urde geplant, a​ls Frankfurt s​ich Hoffnungen machte, z​ur Bundeshauptstadt z​u werden; e​r war a​ls Plenarsaal für d​en Deutschen Bundestag konzipiert. Bis z​um Wiederaufbau d​er Alten Oper fanden h​ier die Sinfoniekonzerte d​es Hessischen Rundfunks statt. Heute d​ient er u​nter anderem für Jugendkonzerte, Matinées u​nd Rundfunkproduktionen.

Der Bau d​er Jahrhunderthalle Frankfurt i​n Frankfurt-Unterliederbach w​urde 1963 z​um hundertjährigen Jubiläum d​er Farbwerke Hoechst begonnen. 1965 w​urde die Mehrzweckhalle eröffnet. Sie erwarb s​ich schnell e​inen bedeutenden Platz i​m Frankfurter Kulturleben. Für v​iele Jahre b​is zum Wiederaufbau d​er Alten Oper w​ar sie m​it ihren 2.400 Plätzen d​er größte Konzertsaal i​n Frankfurt. Neben Konzerten finden h​ier auch Kongresse u​nd Hauptversammlungen statt.

Orchester und Chöre

Der Saalbau der Museumsgesellschaft, Ort vieler Uraufführungen, 1944 zerstört

Frankfurt a​m Main i​st Sitz mehrerer bedeutender Sinfonieorchester u​nd Chöre. 1808 gründeten Frankfurter Bürger d​as Museum, e​ine Gesellschaft z​ur „Pflege d​er Musen“ u​nd zur Förderung d​er schönen Künste: Literatur, Bildende Kunst u​nd Tonkunst. Zu d​en Gründern d​es Museums gehörten d​er Bibliothekar d​es Fürstprimas Carl Theodor v​on Dalberg, Nikolaus Vogt, d​er Oberbaurat Clemens Wenzeslaus Coudray u​nd der Stadtbaumeister Johann Friedrich Christian Hess. Die Satzung d​es Vereines beschränkte d​ie Mitgliederzahl a​uf 150. Noch 1808 w​urde das Frankfurter Opern- u​nd Museumsorchester gegründet. Einen großen Aufschwung n​ahm das Frankfurter Musikleben n​ach den Napoleonischen Kriegen. 1817 übernahm Louis Spohr d​ie Leitung d​es Orchesters, Vorsitzender d​er Museumsgesellschaft w​urde im selben Jahr d​er Pfarrer u​nd Historiker Anton Kirchner.

In späteren Jahren konzentrierte s​ich die Museumsgesellschaft g​anz auf d​ie Musik. 1824 übernahm d​as Städel d​ie bedeutenden Gemäldesammlungen. Ende d​es 19. Jahrhunderts w​urde die Gesellschaft z​um Konzertveranstalter, d​as Orchester w​urde mit d​em der Oper z​um Städtischen Opernhaus- u​nd Museumsorchester zusammengelegt. Seit 1887 dirigierte Richard Strauss häufig d​ie Museumskonzerte. Seine symphonischen Dichtungen Also sprach Zarathustra (1896) u​nd Ein Heldenleben (1899) wurden h​ier uraufgeführt, d​ie Sinfonia domestica dirigierte e​r hier 1904 b​ei der europäischen Erstaufführung.

Eine Blütezeit erlebte d​as Museumsorchester i​n der Zeit zwischen 1907 u​nd 1933, a​ls nacheinander d​ie Dirigenten Willem Mengelberg (1907–1920), Wilhelm Furtwängler (1920–1922), Hermann Scherchen (1920–1924), Clemens Krauss (1924–1929) u​nd Hans Wilhelm Steinberg (1929–1933) s​eine Leitung innehatten. Am 28. März 1933 w​urde Steinberg a​ls Jude entlassen, d​ie Oper u​nd das Museumsorchester gleichgeschaltet. Die Leitung d​er Museumskonzerte übernahm Hans Rosbaud, s​eit 1927 Erster Kapellmeister a​m Frankfurter Rundfunk.

Von 1861 b​is zu seiner Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg b​ei den Luftangriffen a​uf Frankfurt a​m Main 1944 wurden d​ie Museumskonzerte i​m wegen seiner Akustik hochgerühmten Saalbau i​n der Junghofstraße gespielt. Der Saal w​ar ähnlich gebaut w​ie der wenige Jahre später eröffnete Große Saal d​es Wiener Musikvereins u​nd hatte über 2.000 Plätze. Nach d​em Krieg fanden d​ie Museumskonzerte zunächst i​m Börsensaal statt, a​b 1950 i​m Großen Haus d​er Oper Frankfurt. Seit i​hrer Wiedereröffnung 1981 h​aben die Konzerte i​hren festen Platz i​n der Alten Oper gefunden. Die künstlerische Leitung obliegt s​eit dem Krieg d​em jeweiligen Generalmusikdirektor d​er Oper.

1929 gründete d​er Sender Radio Frankfurt e​in Sinfonieorchester, a​us dem d​as heutige hr-Sinfonieorchester hervorging. Erster Chefdirigent w​ar Hans Rosbaud (bis 1937). Nach d​em Krieg w​aren Otto Matzerath (1955–1961), Dean Dixon (1961–1974), Eliahu Inbal (1974–1990), Dmitri Kitajenko (1990–1996) u​nd Hugh Wolff (1996–2006) Chefdirigenten. Seit d​er Spielzeit 2006/2007 übernahm Paavo Järvi d​ie Leitung d​es Orchesters.

Der Cäcilien-Chor, a​uch bekannt a​ls Chor d​es Cäcilienvereins, w​urde 1818 gegründet. Erster Chorleiter w​ar bis 1837 Johann Nepomuk Schelble. Ab 1829 t​rug der Chor d​urch seine Aufführungen d​er Oratorien u​nd der Messe v​on Johann Sebastian Bach maßgeblich d​azu bei, d​iese Werke wieder b​ei einem breiten Publikum populär z​u machen. Ab 1832 dirigierte Felix Mendelssohn Bartholdy häufig d​en Cäcilienchor, d​em er s​ein Oratorium Paulus widmete. 1937 s​ang der Chor d​ie Uraufführung d​er Carmina Burana v​on Carl Orff i​n der Frankfurter Oper.

Die Frankfurter Kantorei w​urde im Juli 1945 v​on Kurt Thomas gegründet, d​er sie b​is 1969 leitete. Sein Nachfolger w​urde Helmuth Rilling (1969–1982), seitdem leiteten Wolfgang Schäfer (1982–1997) u​nd Winfried Toll (seit 1997) d​en Chor. Der Schwerpunkt seines Repertoires l​iegt auf zeitgenössischen Werken.

Die Frankfurter Singakademie w​urde 1922 gegründet u​nd setzt s​ich nicht n​ur für klassisches Repertoire ein. Mit i​hm wurden Uraufführungen v​on Werken v​on Hans Werner Henze, Paul Hindemith u​nd Carl Orff durchgeführt. Er i​st einer d​er letzten großen Konzertchöre Deutschlands u​nd bietet e​in großes Repertoire romantischer Musik.

Das Ensemble Modern i​st ein 1980 gegründetes Kammerorchester. Es spielt hauptsächlich Musik d​es 20. Jahrhunderts.

Das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt w​urde 1986 gegründet u​nd setzt s​ich aus Mitgliedern d​es hr-Sinfonieorchesters u​nd der Opernhäuser d​es Rhein-Main-Gebiets zusammen.

Der Philharmonische Verein d​er Sinti u​nd Roma Frankfurt a​m Main w​urde 2001 gegründet.

Kirchenmusik

Die Hauptorgel (Klais 1957/1994/2008) im südlichen Querhaus des Domes
Kirchturm der Kirche des Zentrums für christliche Meditation und Spiritualität

Die Pflege d​er Kirchenmusik gehört z​u den ältesten musikalischen Traditionen i​n Frankfurt. 1625 w​urde der a​us Hagenau stammende Laurentius Erhardi (1598–1669) a​ls erster director musices a​n die Katharinenkirche berufen, d​ie damals i​hre erste Orgel erhielt. Erhardi w​ar zugleich Kantor d​es städtischen Gymnasiums, dessen Chor d​en Gemeindegesang a​n St. Katharinen anzustimmen u​nd zu begleiten hatte. Zu dieser Zeit bestand a​uch bereits e​ine kleine Instrumentalkapelle a​us vier Musikern.

1712 b​is 1721 w​ar Georg Philipp Telemann städtischer Musikdirektor i​n Frankfurt a​m Main. Nachfolger Telemanns w​urde sein Freund Johann Balthasar König, d​er das b​is zu seinem Tode 1758 versah. Sein Nachfolger w​urde Johann Andreas Bismann.

In dieser Zeit w​ar es üblich, d​ass der städtische Kapellmeister a​uch als Musiklehrer i​n den wohlhabenden Häusern Frankfurts wirkte, s​o auch i​m Haus Goethe, w​ie im ersten Teil v​on Dichtung u​nd Wahrheit nachzulesen ist. Bismann leitete d​ie Kirchenmusik a​n der Katharinenkirche b​is ins h​ohe Alter: Erst 1797 w​urde er m​it 82 Jahren pensioniert. Als letzter städtisch besoldeter Kirchenmusiker w​urde schließlich Nikolaus Woralek s​ein Nachfolger. Als Woralek 1825 starb, h​atte die Kirchenmusik s​chon längst k​eine Bedeutung m​ehr für d​as städtische Musikleben. Mit d​em Dotationsvertrag v​on 1830 z​og sich d​er städtische Fiskus d​aher aus d​er Finanzierung d​er Kirchenmusik zurück.

Seitdem w​ird die Kirchenmusik i​n Frankfurt v​on den Kantoreien u​nd Organisten d​er Kirchengemeinden i​n den Pfarrkirchen d​er Innenstadt getragen. Bedeutende Zentren d​er Kirchenmusik s​ind heute:

  • Die Katharinenkirche an der Hauptwache mit dem jährlich durchgeführten Konzertzyklus Musik an St. Katharinen und dem Programm 30 Minuten Orgelmusik, das zweimal in der Woche stattfindet. Organist an St. Katharinen ist seit 1983 Martin Lücker. 1998 übernahm der Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster die Kantorei St. Katharinen, die seit 2003 zehnmal jährlich samstags abends die Bachvespern aufführt.
  • Der Kaiserdom St. Bartholomäus ist die größte und historisch bedeutendste Kirche in Frankfurt. Die Klais-Orgel der Kathedrale von 1957 (restauriert 1994) ist mit 115 Registern und 8801 Pfeifen eines der größten Instrumente in Deutschland.

Auch i​n den Stadtteilen g​ibt es lebendige Zentren d​er Kirchenmusik:

Jazz

Als „Hauptstadt“ d​er Amerikanischen Besatzungszone gehörte Frankfurt n​ach dem Zweiten Weltkrieg z​u den deutschen Städten m​it dem stärksten US-amerikanischen Kultureinfluss. Die Stadt w​ar außerdem Sitz d​es US-Radiosenders American Forces Network (AFN), d​er nicht n​ur zur Verbreitung d​es Rock ’n’ Roll, sondern a​uch zu d​er des Jazz i​n Deutschland beitrug. Das i​n den Nachkriegsjahrzehnten s​tark von US-amerikanischen Soldaten frequentierte Frankfurter Nachtleben entwickelte s​ich zu e​inem der führenden Jazz-Standorte i​n Deutschland.

Als wichtigste Adresse d​er Szene g​ilt bis h​eute der 1952 v​on Carlo Bohländer gegründete Jazzkeller i​n der Kleinen Bockenheimer Straße. Zu d​en bekanntesten Frankfurter Musikern, d​ie hier auftraten, gehörten d​er Saxophonist Emil Mangelsdorff (1925–2022), s​ein Bruder, d​er Posaunist Albert Mangelsdorff (1928–2005), d​er Komponist u​nd Schlagzeuger Ralf Hübner (* 1936), d​er Klarinettist Reimer v​on Essen (* 1940) u​nd die Bluessängerin u​nd Pianistin Anne Bärenz (1950–2005). Aber v​or allem Auftritte v​on vielen Größen d​es internationalen Jazz, w​ie etwa Chet Baker, Dizzy Gillespie, machten d​en Club w​eit über Frankfurt hinaus bekannt.

Seit 1959 w​ird die Veranstaltungsreihe Jazz i​m Palmengarten durchgeführt. Auch d​er Sinkkasten, e​iner der bekanntesten Frankfurter Clubs, entstand 1971 a​ls Jazzclub.

Jazz z​um Dritten“ heißt e​ine jährliche Veranstaltung a​m Nationalfeiertag, d​em 3. Oktober, a​uf dem Römerberg. Die Veranstaltung findet s​eit 2003 i​mmer am Nachmittag, n​ach dem öffentlichen Festakt z​um Feiertag i​n der Frankfurter Paulskirche, s​tatt und w​ird von d​er Stadt Frankfurt a​m Main ausgerichtet.

Techno

Frankfurt g​ilt neben Berlin a​ls die Geburtsstätte d​es Techno i​n Deutschland. Der i​n den 90er Jahren weltweit erfolgreiche Musikstil entwickelte s​ich in d​en späten 80ern a​us Wurzeln w​ie Aggrepo, New Beat u​nd Acid House. Zu d​en wichtigsten Protagonisten d​er örtlichen Szene gehörten d​ie DJs u​nd Produzenten Sven Väth, Torsten Fenslau u​nd Talla 2XLC. Stilprägende Clubs w​aren das Dorian Gray i​m Flughafen (1978–2000), d​er halbnomadische Technoclub (seit 1984), d​as Omen (Junghofstraße, Innenstadt, 1988–1998) u​nd das XS. Die s​eit der Jahrtausendwende s​tark geschrumpfte Gemeinde f​and 2004 i​n Väths Cocoon Club e​in neues Zuhause.

Hip-Hop

In d​en 1990er Jahren produzierte Frankfurt n​icht nur Techno, sondern a​uch Hip-Hop. Das aktivste Label w​ar Pelham Power Productions, d​ie bekannteste Band d​as dort produzierte, kurzlebige Rödelheim Hartreim Projekt.

Sonstiges

Museen und Ausstellungshäuser

Frankfurt besitzt zahlreiche große Museen. Das Naturmuseum Senckenberg, d​as Kunstmuseum Städel, d​as Museum für Moderne Kunst u​nd das Deutsche Architekturmuseum h​aben internationale Bedeutung. Technikmuseen w​ie das Verkehrsmuseum Frankfurt a​m Main bergen Besonderheiten, w​ie den ältesten erhaltenen elektrischen Straßenbahn-Triebwagen a​us dem Jahr 1884. Eine Vielzahl d​er Technikmuseen, technischen Denkmäler u​nd technischen Sammlungen i​n Frankfurt w​urde im Rahmen d​es Projektes Route d​er Industriekultur Rhein-Main erschlossen.

Museumsufer

Liebieghaus Am Museumsufer: Skulpturensammlung
Historischer Postbus von DAAG aus dem Jahr 1925 des Museums für Kommunikation

Das innerstädtische l​inke Mainufer, d​er Schaumainkai, w​urde ab e​twa 1980 z​um Museumsufer ausgebaut. Das Museumsufer i​st neben d​er Berliner Museumsinsel u​nd der Münchner Maxvorstadt d​er wichtigste Museumsstandort i​n Deutschland. Von westlicher i​n östlicher Richtung stehen h​ier folgende Museen:

  • Das im Jahr 2000 eröffnete Museum Giersch der Goethe-Universität zeigt Wechselausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte des Rhein-Main-Gebiets mit dem Ziel, die kulturelle Identität der Region zu erkunden. Als reines Ausstellungshaus präsentiert das Museum Giersch Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz. Das Ausstellungsspektrum bezieht sich auf sämtliche Bereiche von Malerei, Photographie, Skulptur und Graphik bis hin zu Architektur und Kunstgewerbe.
  • Die Städtische Galerie Liebieghaus (1907) zeigt griechische und römische Skulpturen aus dem Europa der Antike und umfasst aber auch Ausstellungsstücke aus dem Mittelalter, der Renaissance bis hin zum Klassizismus sowie Werke aus Ostasien.
  • Das Städelsche Kunstinstitut ist eine der renommiertesten Kunstmuseen Deutschlands. Es besitzt 2.700 Gemälde (wovon 600 ausgestellt sind), eine graphische Sammlung mit 100.000 Zeichnungen und Druckgrafiken sowie 600 Skulpturen. Das Museum hat ca. 4.000 m² Ausstellungsfläche sowie eine Präsenzbibliothek mit ca. 100.000 Büchern. Daneben ist im Museum eine große Kunstbuchhandlung untergebracht. Das Städel wurde 1816 gegründet. Gestiftet wurde es von einem Bürger, dem Frankfurter Bankier und Handelsmann Johann Friedrich Städel als öffentliche Galerie und Kunstschule, die heute als Städelschule bekannte staatliche Kunsthochschule.
  • Das Museum für Kommunikation, das ehemalige Deutsche Postmuseum, bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Kommunikation. Das Museum erhielt 1990 einen mehrfach preisgekrönten Neubau von Günter Behnisch. Ein fahrbereiter und komplett restaurierter DAAG-Postbus Typ ACO aus dem Jahre 1925 gehört zum Bestand des Museums. Der Bus blieb als einziges Fahrzeug seines Typs erhalten. Alle anderen Fahrzeuge dieses Typs wurden nach dem Ende ihres Planeinsatzes verschrottet.[2]
  • Das Deutsche Architekturmuseum ist das einzige seiner Art in Deutschland. Das 1984 eröffnete Haus residiert in einer von Oswald Mathias Ungers umgebauten Bürgervilla, die bereits selbst als erstes Ausstellungsstück gilt. Das Museum ist weniger für seine Dauerausstellung als vielmehr für seine international beachteten Sonderausstellungen bekannt.
  • Das Deutsche Filmmuseum ist das größte Museum Deutschlands, das sich ausschließlich dem Thema Film widmet. Die Dauerausstellung des 1984 eröffneten Museums stellt Ausstellungsstücke aus der Filmgeschichte sowie Arbeitsmittel und -schritte der Filmproduktion vor. Daneben gibt es jährlich vier Sonderausstellungen, die sich speziellen Bereichen der Kinematografie und einzelnen Filmgenres sowie gesellschaftlichen Themen und deren Verarbeitung im Film widmen. Das Museum beherbergt außerdem das 1971 als eines der ersten seiner Art gegründete Kommunale Kino.
  • Das Museum Angewandte Kunst, das ehemalige Museum für Kunsthandwerk, zeigt seit seiner Wiedereröffnung im April 2013 und unter der Leitung des Direktors Matthias Wagner K thematische Ausstellungen, deren Fokus auf die Wahrnehmung gesellschaftlicher Strömungen und Entwicklungen gerichtet ist, mit einem Schwerpunkt auf Design, Mode und Performatives.
  • Im Deutschordenshaus in Sachsenhausen befindet sich das Ikonen-Museum welches sakrale Kunst aus dem orthodoxen Christentum zeigt und sich auch mit der Frage der Bildlichkeit im Allgemeinen beschäftigt.

Unweit d​es Museumsufers befinden s​ich folgende Museen:

  • Das Bibelhaus Erlebnismuseum zeigt die geschichtliche, kulturelle und religiöse Bedeutung der Bibel. Neben der erlebnisorientierten Dauerausstellung gibt es immer wieder Sonderausstellungen zu einzelnen Themen.
  • Das Hindemith-Institut Frankfurt richtete im Kuhhirtenturm das Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm ein, welches eine Ausstellung zum Leben und Werk des Komponisten Paul Hindemith beherbergt.
  • Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst sind im Portikus Frankfurt am Main zu sehen. Die Ausstellungshalle auf der Maininsel zeigt aktuelle Arbeiten bekannter Künstler und neue, internationale Produktionen junger Kunstschaffender. Der Portikus ist Teil der Hochschule für bildende Künste – Städelschule. Daher pflegt er einen intensiven Austausch zwischen eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern und den Studierenden der Hochschule.[3]

Altstadt

Historischer Garten vor dem Dom: Fundamente der ehemaligen Kaiserpfalz

Der zweite große Museumsstandort Frankfurts i​st die Altstadt a​uf dem rechten Mainufer. Sie besitzt a​ls historischer Stadtkern e​ine hohe Dichte baulicher Sehenswürdigkeiten, d​ie in vielen Fällen a​ls Museen genutzt werden. Umgangssprachlich werden einige d​er hier gelegenen Museen a​uf Grund i​hrer Nähe z​um Main z​um Museumsufer gezählt. Dies i​st jedoch n​icht korrekt, d​a es s​ich beim klassischen Museumsufer lediglich u​m den ausgebauten Schaumainkai a​uf der linken Mainseite handelt.

In d​er Altstadt stehen folgende Museen u​nd Ausstellungshäuser:

  • Im Herzen der Altstadt in der staufischen Kaiserpfalz Saalhof mit dem ältesten Gebäude der Stadt, der Saalhofkapelle aus dem 12. Jahrhundert, befindet sich das Historische Museum. Es dient seit seiner Gründung 1878 der Erforschung und Darstellung der Geschichte Frankfurts. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte das Historische Museum seinen Sitz im Leinwandhaus am Dom. Der 1972 errichtete Teil wurde 2011 abgerissen und bis 2017 durch einen Neubau ersetzt, der sanierte Altbau wurde 2012 wiedereröffnet. Zu den bekanntesten Ausstellungsstücken gehört Treuners Altstadtmodell, das den Stadtkern vor seiner Zerstörung zeigt.
  • Die benachbarte Kunsthalle Schirn gilt als eines der wichtigsten Ausstellungshäuser Deutschlands. Die 1986 eröffnete Schirn verfügt über keine permanente Sammlung, sondern beherbergt ausschließlich Wander- oder Sonderausstellungen. Die gezeigten Künstler und Themen kommen nicht nur aus dem traditionellen Bereich der Bildenden Kunst (Malerei, Grafik), sondern auch aus übergreifenden Gebieten wie Film, Video, Fotografie und Musik.
  • Die Schirn bildet die südliche Begrenzung des Archäologischen Gartens, den seit 1974 frei zugänglichen Fundamenten der karolingischen Königspfalz Frankfurt, der Keimzelle der Stadt. Die Grundmauern des Königshofs werden von denen eines römischen Militärlagers und Resten mittelalterlicher Kellermauern überlagert.
  • Das Museum für Moderne Kunst (MMK) wurde 1989 auf Initiative des Kunstkritikers Peter Iden gegründet. Der markante, von Hans Hollein entworfene Neubau eröffnete 1991. Prägender Direktor des MMKs wurde 1989 (bis 2002) Jean-Christophe Ammann. Das Museum entwickelte sich zum Mittelpunkt eines Kunst- und Galerienviertels rund um Braubachstraße, Fahrgasse und Dom. Um das MMK von seinen beiden Dependancen zu unterscheiden wird sein Hauptstandort auch MMK 1 genannt.
  • Das MMK 3 ist ein externer Ausstellungsraum des MMKs im ehemaligen Hauptzollamt der Stadt Frankfurt am Main und befindet sich dem Museum direkt gegenüber. Hier werden seit 2007, nach einer grundlegenden Sanierung des Gebäudes, regelmäßig jüngere oder „unbekanntere“ künstlerische Positionen präsentiert.[6]
  • In der Paulskirche tagten 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung. Es handelt sich dabei um die erste frei gewählte Volksvertretung der deutschen Lande. Aus diesem Grund zeigt in der Paulskirche die Dauerausstellung „Die Paulskirche. Symbol demokratischer Freiheit und nationaler Einheit“ die Entwicklung der deutschen Einheit und Demokratie in ihren wechselvollen Stationen.[7]
  • Das Institut für Stadtgeschichte gehört mit seiner bis ins frühe Mittelalter zurückreichenden Überlieferung zu den bedeutendsten Kommunalarchiven Deutschlands. Es sammelt nicht nur wichtige Dokumente zur Geschichte der Stadt, sondern vermittelt seine Schätze auch regelmäßig durch Sonderausstellungen und Vorträge. Im Kreuzgang und Refektorium des ehemaligen Karmeliterkloster, in den dem das Institut untergebracht ist, sind mehreren Wandmalereien von Jörg Ratgeb zu bestaunen. Da immer wieder der Wunsch an das Institut heran getragen wurde, die Bilder für den Betrachter näher zu erklären, ist eine Dauerpräsentation entwickelt worden, wo auf insgesamt 21 Informationspulten und mehreren Tafeln die Malereien und die Geschichte des Karmeliterklosters vorgestellt werden.[8][9]
  • Das Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse ist in einem denkmalgeschützten Renaissancetreppenturm in der Töngesgasse untergebracht und dem Frankfurter Mundartdichter, Journalisten und Satiriker Friedrich Stoltze gewidmet. Seit August 2014 ist das Museum für ca. 2 Jahre am gewohnten Standort geschlossen und hat sein Ausweichquartier auf der Galerie im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse, Neue Mainzer Straße, bezogen.
  • Das Fotografie Forum Frankfurt (FFF) ist ein Zentrum, das Fotografie der höchsten Qualität ausstellt und die Wichtigkeit des Mediums als universelle visuelle Sprache fördert. Seit seiner Gründung 1984 präsentiert das FFF die zahlreichen Aspekte der Fotografie und ist eine Plattform für den kritischen Dialog. Durch ein breitgefächertes Programm bestehend aus Ausstellungen, Publikationen, Workshops, Vorträgen und Symposien werden die sich kontinuierlich entwickelnden und klassischen Interpretationen des fotografischen Mediums hervorgehoben. Der Schwerpunkt wird dabei auch darauf gelegt, fotografische Arbeiten internationaler oder nationaler Bildgestalter, Einzelausstellungen historischer und zeitgenössischer Ikonen bis hin zu Gruppenausstellungen von international aufsteigenden Talenten ihrem Publikum anzubieten.[10]
  • Seit 1970 betreibt die Frankfurter Sparkasse ihre Galerie, das 1822-Forum, in der Altstadt, um der aktuellen Frankfurter Kunstszene ein Präsentationsforum zu bieten.[11]

Weitere Museen und Ausstellungshäuser

DampflokBR 01 118“ der Historischen Eisenbahn Frankfurt beim „Hafenfest 2009“, zum 150. Jubiläum der Städtischen Verbindungsbahn
C-, D- und F-Triebwagen in der Westhalle des Verkehrsmuseums in Schwanheim
Eines der ältesten zugelassenen Autos in Deutschland, ein Bergmann von 1901 in der Technischen Sammlung Hochhut

Bahnhofsviertel

  • Das Hammermuseum Frankfurt im ersten Stock der Schuhmacherei Lenz beherbergt Hämmer aus allen Epochen und für alle erdenklichen Verwendungen. Ausgestellt werden auch Exemplare, deren Funktion bisher noch niemand erklären konnte.

Bergen-Enkheim

Bockenheim

  • Die Experiminta – ScienceCenter FrankfurtRheinMain ist ein Wissenschaftszentrum und umfasst ca. 120 interaktive Versuchsstationen, die neun Themenkreisen zugeordnet sind, z. B. „Schnell und Langsam“ (Bewegung), „Stark und Schwach“ (Kraft) oder „Sparsam und Verschwenderisch“ (Energie und Umwelt). Anders als in den meisten Museen ist hier ausdrücklich das Ausprobieren und Anfassen erwünscht. Es wird vom gleichnamigen Förderverein betrieben.[13]
  • Größtes Frankfurter Technikmuseum ist das Feldbahnmuseum am Rebstock mit einer Sammlung betriebsfähiger Feldbahnfahrzeuge der Spurweite 600 mm.
  • Das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank ist das einzige Geldmuseum in Deutschland und seit dem 30. August 2014 wegen Umbau bis voraussichtlich Ende 2016 geschlossen. Es bietet Informationen über die Geschichte und Funktionsweise des Geldes. Außerdem gibt es hier eine bedeutende Münzsammlung sowie eine bedeutende Papiergeldsammlung.

Bonames

  • Das Feuerwehrmuseum Frankfurt gibt einen Einblick in die Tradition und die geschichtliche Entwicklung der Feuerwehr. Auf dem Gelände des alten Flugplatzes in Bonames sind in einem Gebäude Exponate rund um die Brandbekämpfung ausgestellt. Fahrzeuge, Handdruck- und Tragkraftspritzen, Anhänger und Modellautos in allen Größen werden dort mit viel Aufwand gepflegt und restauriert. Neben dem Fuhrwerk sind auch Helme, Mützen, Uniform, Ärmelabzeichen, Orden und Ehrenabzeichen, sowie Feuerlöscher und Atemschutzgeräte ausgestellt.

Bornheim

  • Das Bernemer Museumslädchen ist ein kleines Museum in der Turmstraße 11, das Ausstellungen zur Geschichte Bornheims veranstaltet.

Eschersheim

  • Das Chaplin-Archiv ist ein Privatmuseum, dessen Bestände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Auf zwei Etagen zeigt die umfangreiche Dauerausstellung Exponate mit unmittelbarem und mittelbarem Bezug zu Charlie Chaplin. Die Sammlung umfasst rund 6000 Einzelstücke (Bücher und Zeitschriften, Filmplakate und Fotos sowie Noten, Werbematerial, Kitsch und Kunst) und vermittelt ein umfassendes Bild des Künstlers, des Menschen und des Mythos Charlie Chaplin.[14]

Gallus

Heddernheim

  • In der Siedlung Römerstadt wurde ein unter der Leitung Ernst Mays entworfenes Reihenhaus aus den 1920er Jahren als Ernst-May-Haus vom Verein Ernst-May-Gesellschaft denkmalgerecht saniert und mit Objekten des Neuen Frankfurt in den Ursprungszustand versetzt. Es ist als Museum öffentlich zugänglich und veranschaulicht die Errungenschaften des Neuen Frankfurts.
  • Im Heddernheimer Schloss gibt es ein kleines Heimatmuseum, in dem unter anderem Fundstücke aus der Römerzeit ausgestellt werden. Das Museum wird auch Stadtteilmuseum genannt.[15]

Höchst

Innenstadt

  • Im Goethe-Haus am Großen Hirschgraben am Rande zur Altstadt befindet sich neben den ehemaligen Wohnräumen Goethes, welche besichtigt werden können, das Goethe-Museum, eine Galerie mit Gemälden und Exponaten der Goethezeit. Es soll künftig in das Deutsche Romantik-Museum integriert werden, das bis 2018 auf dem Nachbargrundstück entstehen wird. Im Romantik-Museum soll die umfangreiche Sammlung von Handschriften, Briefen und Gemälden der deutschen Romantik, die das Freie Deutsche Hochstift seit 1911 zusammengetragen hat, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  • Dem Historischen Museum angegliedert ist seit 1972 das Kinder Museum Frankfurt, das stadt- und kunstgeschichtliche Themen speziell für Kinder aufbereitet.[17] Es befindet sich im Zwischengeschoss des S- und U-Bahnhofes Hauptwache. Für Kinder von zwei bis fünf Jahre gibt es hier als eigenen Bereich das Mini Museum. In der gesamten Ausstellung darf und kann viel selber ausprobiert werden.[18]
  • Im Oktober 2014 eröffnete das Museum für Moderne Kunst (MMK) eine Dependance im Taunusturm, das MMK 2. Dort werden im Wechsel die aktuellen Werke der Sammlung und Neuproduktionen gezeigt.[19]
  • Das Nebbiensche Gartenhaus in der Bockenheimer Anlage gehört dem Frankfurter Künstlerclub e. V. Er veranstaltet hier regelmäßig Kunstausstellungen, Matineen, Dichterlesungen und Konzerte
  • Das im November 2015 eröffnete Deutsche Museum für Kochkunst und Tafelkultur befindet sich in einem Gebäude zwischen Zeil und Holzgraben. Das Museum sieht sich als Nachfolger des Kochkunstmuseums, das von 1909 bis 1937 bestanden hat.[20]

Nied

  • Über die Geschichte Nieds informiert das Heimatmuseum Nied.[21]

Niederrad

  • Über die Geschichte Niederrads informiert das Heimatmuseum Niederrad.[22]
  • In der Dauerausstellung des Deutschen Orthopädischen Geschichts- und Forschungsmuseums wird die Geschichte der Orthopädie und angrenzenden Gebiete sowie der Behindertenfürsorge in anschaulicher Weise dargestellt. Im Zentrum des Museums steht die Bibliothek, die mit mehr als 6.000 Bänden die größte öffentlich zugängliche Sammlung zur Geschichte der Orthopädie in Deutschland darstellt. Andere Schwerpunkte sind die Sammlung von Körperersatzstücken, Endoprothesen, Implantaten und Instrumenten der Orthopädie. Wohl einmalig ist das Konzept des Museums: Die Ausstellungsräume sind in das Gebäude der Orthopädischen Universitätsklinik Stiftung Friedrichsheim integriert und Patienten sowie Besuchern von außerhalb gleichermaßen zugänglich.[23]

Nordend

  • Die Explora ist ein Museum für optische und andere Täuschungen. Dort können viele Anaglyphenbilder, Stereobildpaare, SIRDs, Hologramme und andere Formen der optischen Wahrnehmung ausprobiert werden.
  • Das Kriminalmuseum im Polizeipräsidium Frankfurt am Main umfasst auf einer Grundfläche von rund 200 Quadratmetern vor allem bildliche Darstellungen und Exponate aus bekannten Frankfurter Kriminalfällen nach 1945. Daneben bietet die Ausstellung einen interessanten Blick auf besondere Exponate aus den Bereichen Fälscherutensilien sowie Schmuggelbehältnissen und erläutert die Geschichte der Frankfurter Polizei.[24]
  • Die wohl umfangreichste Steatit-Sammlung der Welt (Steatit ist im Volksmund als „Speckstein“ bekannt) wurde von dem Frankfurter Auktionar Karl Heinz Arnold in mehr als 60 Jahren zusammengetragen und ist im privaten Museum für Kunst in Steatit zu besichtigen.[25]

Oberrad

  • Über die Geschichte Oberrads informiert das Heimatmuseum Oberrad.[26]

Ostend

  • Die Ausstellung Dialog im Dunkeln im DialogMuseum besteht aus sechs absolut lichtlosen Räumen, durch die kleinere Gruppen von einem blinden Führer geleitet werden.

Rödelheim

Sachsenhausen

Schwanheim

Seckbach

Westend

  • In der seit 2003 bestehenden multimedialen und interaktiven Dauerausstellung Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland in der Bildungsstätte Anne Frank haben Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit, sich nach ihren eigenen Interessen die Biographie Anne Franks und die Geschichte des Nationalsozialismus zu erschließen. Weitere Themenschwerpunkte sind die Geschichte der Familie Frank und jüdisches Leben in Frankfurt am Main.
  • Das Art Foyer der DZ BANK Kunstsammlung entstand 2006 als Ausstellungsort. Im Zuge des Umbaus des Cityhauses I, einer der drei Bürotürme der DZ Bank Zentrale, eröffnete Anfang des Jahres 2009 eine 300 Quadratmeter große Ausstellungshalle. Aus dem reichen Bestand der DZ BANK Kunstsammlung werden jährlich vier Ausstellungen kuratiert, die entweder thematisch zusammengetragen werden oder einem bestimmten Künstler gewidmet sind.[30]
  • Die Goldkammer Frankfurt ist ein kunst- und kulturhistorisches Museum, das sich seit seiner Eröffnung im Mai 2019 in seiner Ausstellung mit dem Thema Gold beschäftigt. Es umfasst 500 Goldartefakte auf rund 500 m² aus verschiedenen Kulturen und Epochen, die in unterirdischen Kammern präsentiert werden. Die Exponate werden durch digitale Stationen und weitere multimediale Applikationen ergänzt, die zu Entstehung und Bedeutung, Verarbeitung und Verwendung von Gold informieren.[31]
  • Das Naturmuseum Senckenberg gilt als das größte naturkundliche Museum in Deutschland. Ein besonderer Schatz ist das Original eines versteinerten Dinosauriers mit erhaltener, schuppiger Haut. Das Museum beherbergt aber auch die mit rund 1000 Präparaten weltweit größte und zugleich artenreichste Schausammlung von ausgestopften Vögeln. 2004 wurden knapp 400.000 Besucher registriert. Die Senckenbergische Gesellschaft wurde 1817 von Frankfurter Bürgern gestiftet. Außer für die bekannten Skelette von Dinosauriern ist das Museum vor allem als Ausstellungshaus für die Funde der nahegelegenen, zum Weltnaturerbe zählenden Grube Messel von Bedeutung.
  • Das Steinhausen-Haus beherbergt seit 1987 das Wilhelm Steinhausen Museum mit zahlreichen Werken, Vorarbeiten, Skizzen, Entwurfszeichnungen, Briefen, Sekundärliteratur sowie dem original erhaltenen Atelier und einem Fresko des Malers Wilhelm Steinhausen.
  • Das Struwwelpeter-Museum zeigt Wissenswertes über den bedeutenden Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hoffmann und sein bekanntestes Werk, den Struwwelpeter. Hier können Kinder die Geschichte vom „bösen Buben“ Struwwelpeter nacherleben und Erwachsene sich über Leben und Wirken des Autors informieren, der ein Reformator der Psychiatrie war. Das Museum umfasst die Bestände der früheren zwei Museen: des Struwwelpeter-Museums in der Bendergasse 1 und des Heinrich-Hoffmann-Museums in der Schubertstraße 20.
  • Dem Leben des Arztes, Theologen und Musikers Albert Schweitzer ist die Dauerausstellung im Deutschen-Albert-Schweitzer-Zentrum gewidmet. Darüber hinaus befinden sich im Zentrum noch ein großes Schweitzer-Archiv sowie eine bedeutende Schweitzer-Forschungsstätte.[32]

Zeilsheim

  • Über die Geschichte Zeilsheims informiert das Heimatmuseum Zeilsheim im ehemaligen Spritzenhaus.[33]

Museumseisenbahn

Kulturelle und Wissenschaftliche Vereinigungen

Sternwarte des Physikalischen Vereins

In Frankfurt g​ibt es e​ine Reihe v​on Vereinen u​nd Institutionen, d​eren Zweck d​ie Förderung v​on Kultur u​nd Wissenschaften ist.

  • Die Polytechnische Gesellschaft wurde 1816 als Frankfurter Gesellschaft zur Beförderung Nützlicher Künste und deren Hülfswissenschaften von Frankfurter Bürgern gegründet, darunter Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein. Die polytechnische Gesellschaft hat ca. 300 Mitglieder. Im Laufe der Zeit sind aus ihrer Arbeit eine Reihe von Frankfurter Institutionen entstanden:
    • Die Sparkasse von 1822, heute als Frankfurter Sparkasse eine der größten Sparkassen in Deutschland.
    • Die Stiftung Blindenanstalt von 1837, eine Einrichtung um blinden und sehbehinderten Menschen die aktive Beteiligung am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
    • Die Wöhler-Stiftung zur Ausbildung junger Leute für den Gewerbe- und Handelsstand (1845), eine Vorläuferorganisation der heutigen Berufsschulen.
    • Der Mitteldeutsche Kunstgewerbeverein in Frankfurt e. V. (1877), aus dem 1935 das Museum für Kunsthandwerk hervorging, heute Museum Angewandte Kunst.
    • Das Institut für Bienenkunde (1937) in Oberursel, angegliedert an den Fachbereich Biologie der Universität Frankfurt.
    • Das Kuratorium Kulturelles Frankfurt e. V. (1957) zur Förderung des kulturellen Lebens in Frankfurt, mit den Zielen, die Dokumentationen Frankfurter Kulturgüter zu ermöglichen, die Beziehung der Bürger zur kulturellen Tradition ihrer Stadt zu pflegen, die kulturellen Institutionen Frankfurts zu unterstützen sowie Künstler und Kunstausstellungen zu fördern.
    • Der Verein zur Pflege von Kammermusik und zur Förderung junger Musiker e. V. (1959) organisiert eine Konzertreihe in Frankfurt am Main und vergibt Stipendien an junge Musiker.
  • 1859 gründeten 30 Frankfurter Bürger an Schillers 100. Geburtstag auf Initiative von Otto Volger das „Freie Deutsche Hochstift für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung“. 1863 erwarb der Verein das Goethe-Haus und baute es zum Museum um. Nach der Gründung der Frankfurter Universität verlegte sich das Freie Deutsche Hochstift neben der Museums- und Archivarbeit auf die Herausgabe historisch-kritischer Editionen.
  • Seit 1927 verleiht die Stadt Frankfurt am Main den Goethepreis an „Persönlichkeiten, die mit ihrem Schaffen bereits zur Geltung gelangt sind und deren schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig ist“. Der Preis wurde bis 1949 jährlich verliehen, seitdem alle drei Jahre. Er ist derzeit mit 50.000 Euro dotiert.
  • 1950 verlieh der Börsenverein des Deutschen Buchhandels erstmals den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Die Auszeichnung wird seitdem jährlich anlässlich der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche an Persönlichkeiten verliehen, „die sich durch literarische, wissenschaftliche und künstlerische Tätigkeit zur Verwirklichung des Friedensgedanken in hervorgehobenem Maße verdient gemacht haben.“
  • Das Nebbiensche Gartenhaus ist ein klassizistischer Pavillon in der Bockenheimer Anlage, errichtet 1810 von Nicolas Alexandre Salins de Montfort. Es gehört seit 1952 dem Frankfurter Künstlerclub e. V. , der hier regelmäßig Kunstausstellungen, Matineen, Dichterlesungen und Konzerte veranstaltet.
  • Seit 1974 verleiht die ehemalige Stadt Frankfurt-Bergen-Enkheim, die 1976 nach Frankfurt eingemeindet wurde, zusammen mit der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim den Literaturpreis Stadtschreiber von Bergen.
  • Seit 1978 verleiht der Verein der Freunde Frankfurts zur Pflege der Frankfurter Tradition e. V[34] alle zwei Jahre den Kulturpreis Friedrich-Stoltze-Preis an Personen, die sich um die Pflege des kulturellen Erbes der Stadt besonders verdient machten.
  • Eine Besonderheit unter den Frankfurter Literaturpreisen ist die Kalbacher Klapperschlange. Der undotierte Preis wird seit 1988 jährlich von einer Jury aus Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 13 Jahren vergeben.
  • Das Literaturhaus Frankfurt wurde 1989 von Frankfurter Bürgern gegründet. Es hat seinen Sitz seit Oktober 2005 in der Alten Stadtbibliothek. Hier finden regelmäßig Autorenlesungen, literarische Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Von 2001 bis 2004 verlieh der Verein jährlich einen Literaturpreis, den mit 15.000 Euro dotierten Blauer Salon Preis.
  • Die Ernst-May-Gesellschaft widmet sich dem Erbe des Projekts Neues Frankfurt, dem avantgardistischen Siedlungsbau- und Designprojekt der 1920er Jahre.
  • Der Verein Kultur für ALLE e. V. gibt seit 2008 einen Kulturpass heraus, der bedürftigen Frankfurtern die Teilhabe an Kultur wieder ermöglicht. Er verhandelt mit Veranstaltern, damit diese Kulturpassinhabern Eintritt zu einem Euro (Kinder die Hälfte) gewähren.

Wissenschaftliche Vereine

Der Physikalische Verein besteht s​eit 1824. Er w​urde auf Anregung Johann Wolfgang Goethes gegründet, „dass m​an sich i​n Frankfurt m​it Physik u​nd Chemie beschäftigen möge, u​m gesellschaftlichen u​nd wirtschaftlichen Fortschritt z​u fördern“. Der Verein richtete s​eine erste Sternwarte a​uf dem Turm d​er Paulskirche e​in und w​ar im 19. Jahrhundert für d​ie korrekte Zeitbestimmung a​ller öffentlichen Frankfurter Uhren verantwortlich. 1862 stellte Philipp Reis i​m Gebäude d​es Physikalischen Vereins a​n der Eschenheimer Anlage d​as erste Telephon d​er Welt vor. 1908 b​ezog der Verein s​ein jetziges Gebäude a​n der Robert Mayer-Straße i​m Westend. Bei d​er Gründung d​er Frankfurter Universität brachte d​er Verein a​cht naturwissenschaftliche Institute i​n die Stiftungsuniversität. Bis 2005 w​aren im Vereinsgebäude mehrere Institute d​es Fachbereichs Physik untergebracht. Heute konzentriert s​ich der Verein m​it seinen r​und 1.100 Mitgliedern a​uf populärwissenschaftliche Vorträge u​nd betreibt e​ine Volkssternwarte.

Sonstiges

Regelmäßige Veranstaltungen

Die folgende Liste s​oll einen groben Überblick geben. Sie stellt k​eine komplette Liste dar. Sinnvolle Ergänzungen s​ind erwünscht.

Frühling

Sommer

  • Das Musikfestival Sound of Frankfurt fand von 1994 bis 2004 jährlich im Sommer statt. Aus Mangel an Sponsoren fiel es 2005 und 2006 aus.
  • Frankfurter Christopher Street Day
  • Frankfurter Mainfest
  • Frankfurter Weinfest
  • Das Höchster Schlossfest wird seit 1957 jährlich im Juni und Juli in der Altstadt von Höchst gefeiert. Zu den zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des Schloßfestes zählen auch Freilichtkonzerte sowie der Höchster Orgelsommer, eine Konzertreihe in der Justinuskirche.
  • Das Museumsuferfest ist eine seit 1987 alljährlich am letzten Wochenende im August stattfindende Kulturveranstaltung mit inzwischen weit über Frankfurt hinaus reichender Anziehungskraft. 2005 besuchten rund 3 Millionen Menschen dieses größte Fest im Rhein-Main-Gebiet.
  • Der Frankfurter Firmenlauf (offizieller Name JPMorgan Chase Corporate Challenge, auch kurz Chase-Lauf genannt) findet seit 1993 jährlich im Juni statt. Mit über 62.000 Teilnehmern (Stand 2006) ist er nach Angaben des Veranstalters die größte Laufsportveranstaltung der Welt.
  • Der Ironman Germany wird seit 2002 in Frankfurt und Umgebung ausgetragen.
  • Das Sachsenhäuser Brunnenfest wurde 1490 erstmals erwähnt. Es wurde im Anschluss an die jährlich erforderliche Reinigung der Brunnen gefeiert. Obwohl inzwischen auch Sachsenhausen an die städtische Wasserversorgung angeschlossen war, wurde die Tradition 1953 durch die Brunnen- und Kerbegesellschaft wiederbelebt. Seitdem wird das Brunnenfest, zu dem auch die Wahl einer Brunnenkönigin gehört, jedes Jahr im August abgehalten.
  • Der Berger Markt ist ein großes, Anfang September zusammen mit dem Stadtschreiber-Fest abgehaltenes Heimatfest im Stadtteil Bergen.
  • Die Kinderkulturveranstaltungen Mainspiele und Opernspiele finden seit 1994 alljährlich in den Sommerferien statt

Herbst und Winter

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Rolf Hosfeld (Hrsg.), Frankfurt am Main und Umgebung. Kultur(ver)Führer 2004. Helmut Metz Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-937742-04-2.
  • Andreas Hansert: Bürgerkultur und Kulturpolitik in Frankfurt am Main. Eine historisch-soziologische Rekonstruktion, mit einer Einführung von Ulrich Oevermann (Studien zur Frankfurter Geschichte Band 33), Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-7829-0426-5.
  • Alice Selinger: Frankfurt am Main. Stadtführer Geschichte Kultur. Verlag Waldemar Kramer/Marix Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-86539-683-9.

Wikipedia

Commons: Culture of Frankfurt am Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.ensemble-cosmedin.de/programme.htm Fenster zur Spiritualität des Mittelalters
  2. „Postbus mieten“ des Museums für Kommunikation Frankfurt am Main (Memento des Originals vom 19. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.postbus-fahren.de
  3. auf frankfurt.de abgerufen am 24. Feb. 2020
  4. Website des Dommuseums
  5. http://www.museumsufer-frankfurt.de/download/957/muf_2011_final.pdf.aspx
  6. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/MMK3/0/0/55007/mod1745-details1/2251.aspx
  7. frankfurt.de abgerufen am 24. Feb. 2020
  8. http://www.frankfurt-tourismus.de/Media/Attraktionen/Museen/Institut-fuer-Stadtgeschichte-Karmeliterkloster
  9. (Memento des Originals vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtgeschichte-ffm.de
  10. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/Service/c396ffnungszeiten/2394/0/21622/mod1920-details1/2262.aspx
  11. https://www.frankfurter-sparkasse.de/ihre_sparkasse/Kunst/Contentseite_6/index.php
  12. auf frankfurt.de abgerufen am 24. Feb. 2020
  13. auf frankfurt.de abgerufen am 24. Feb. 2020
  14. http://www.kultur-frankfurt.de/portal/de/Kunst/Chaplin-Archiv/460/1263/21618/mod117-details1/7.aspx
  15. http://www.heddernheim.de/1-einrichtungen-details.asp?ID=357&Art=254&ID2=Museum
  16. http://www.porzellan-museum-frankfurt.de/
  17. http://kindermuseum.frankfurt.de/
  18. (Memento des Originals vom 11. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kindermuseum.frankfurt.de
  19. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/MMK2/0/0/77754/mod1745-details1/2251.aspx
  20. http://www.tafelkultur.com/
  21. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/HeimatmuseumNied/0/0/21653/mod1745-details1/2251.aspx
  22. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/HeimatmuseumNiederrad/0/0/39313/mod1745-details1/2251.aspx
  23. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/DeutschesOrthopaedischesGeschichts-undForschungsmuseume.V/0/0/21678/mod1745-details1/2251.aspx
  24. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/KriminalmuseumimPolizeipraesidiumFrankfurtamMain/0/0/32919/mod1745-details1/2251.aspx
  25. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/MuseumfuerKunstinSteatit/0/0/29786/mod1745-details1/2251.aspx
  26. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/HeimatmuseumdesOberraederHeimat-undGeschichtsverein2005e.V/0/0/39312/mod1745-details1/2251.aspx
  27. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/Petrihaus/0/0/42804/mod1745-details1/2251.aspx
  28. http://www.eintracht-frankfurt-museum.de
  29. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/HeimatmuseumSchwanheim/0/0/21652/mod1745-details1/2251.aspx
  30. (Memento vom 15. Oktober 2015 im Internet Archive)
  31. Media Guide APP – Goldkammer Frankfurt. Abgerufen am 28. September 2020 (deutsch).
  32. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/DeutschesAlbert-Schweitzer-Zentrum/0/0/27432/mod1745-details1/2251.aspx
  33. http://www.museumsufer-frankfurt.de/portal/de/MuseenvonA-Z/HeimatmuseumZeilsheim/0/0/32076/mod1745-details1/2251.aspx
  34. http://www.freunde-frankfurts.de/veranstaltungen/ueberblick.htm
  35. Lieschen sagt leise Adieu (Memento vom 15. April 2014 im Internet Archive), zugegriffen am 27. März 2014
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.