Caricatura Museum für Komische Kunst
Das Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt am Main stellt Werke der Komischen Kunst aus. Die Dauerausstellung, die in gewissen Abständen wechselt, zeigt Texte, Zeichnungen und Plastiken von Künstlern der Neuen Frankfurter Schule. Daneben gibt es Sonderausstellungen zeitgenössischer Künstler. Das Museum ist in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt außerdem Schirmherrin der Skulpturenreihe Komische Kunst im Frankfurter Grüngürtel.
Vorgeschichte
Die Institution Caricatura wurde 1984 als gemeinnütziger Verein zur Unterstützung des Kulturlebens in Kassel gegründet. Seit 1995 betreibt sie das gleichnamige Museum für Komische Kunst Caricatura im KulturBahnhof Kassel.
Geschichte
Seit April 2000 arbeitete eine eigenständige Abteilung Caricatura im Historischen Museum in Frankfurt, um eine dauerhafte Würdigung dieser Kunst in Frankfurt zu etablieren und die Einrichtung eines Museums für Komische Kunst in Frankfurt vorzubereiten. Das Caricatura Museum wurde unter Achim Frenz als Gründungsdirektor am 1. Oktober 2008 eröffnet, blieb aber organisatorisch dem Historischen Museum unterstellt. Es befindet sich im hierzu aufwändig umgebauten Leinwandhaus in der Altstadt Frankfurts am Weckmarkt 17. Seit 1. April 2019 ist das Caricatura Museum eine selbstständige Einrichtung; vorangegangen war ein Zerwürfnis zwischen Museumsdirektor Achim Frenz und Jan Gerchow, dem vorgesetzten Direktor des Historischen Museums.[1]
Im Rahmen der Dauerausstellung sind Arbeiten von F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F. K. Waechter zu sehen; die museumseigene Medienabteilung bietet vielfältige Informationen über das literarische und filmische Schaffen der Neuen Frankfurter Schule. Daneben richtet das Museum Wechselausstellungen mit Exponaten weiterer Vertreter der Komischen Kunst aus, so zum Beispiel 2011 die Ausstellung Haderer. Des Weiteren veranstaltet es in unregelmäßigen Abständen Lesungen, Buchvorstellungen und Ähnliches.
Das Wahrzeichen der Caricatura ist eine vor dem Gebäude stehende, von Hans Traxler gestaltete Elchskulptur aus Bronze mit Trenchcoat, Weste und Hut. Der Sandsteinsockel der Skulptur trägt eine Bronzeplakette mit den Namen der acht wichtigsten Vertreter der Neuen Frankfurter Schule sowie dem von F. W. Bernstein geprägten Wahlspruch „Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“.[2]
Ausstellungen
- 2008
- Bernd Pfarr – Komische Welten (2. Oktober 2008–11. Januar 2009)
- 2009
- Greser & Lenz – Hurra, die Krise ist vorbei (29. Januar–26. April 2009)
- Hans Traxler – Löhleins Katze (7. Mai–26. Juli 2009)
- ATAK und Fil – Superpeter – Struwwelpeter Superheld (6. August–20. September 2009)
- Titanic – das Erstbeste aus 30 Jahren (3. Oktober 2009–31. Januar 2010)
- 2010
- Chlodwig Poth – Poth für die Welt (11. Februar–25. April 2010)
- Franziska Becker – Letzte Warnung (27. Mai–19. September 2010)
- Die Geschichte der Populären Musik
mit Bildern von Guido Sieber und Texten von Franz Dobler (30. September 2010–30. Januar 2011)
- 2011
- Jean-Marc Reiser – Vive Reiser! (10. Februar–26. Juni 2011)
- Haderer (7. Juli–27. November 2011)
- Tomi Ungerer – Satiricon (8. Dezember 2011–18. März 2012)
- 2012
- Nikolaus Heidelbach – Wurst, Wein, Weihnachten, Wild und Gemüse (29. März–29. Juli 2012)
- Marie Marcks (9. August–11. November 2012)
- Caricatura VI – Die Komische Kunst (22. November 2012–3. März 2013)
- 2013
- F. W. Bernstein – Zeichenzausels Werkschau (14. März–7. Juli 2013)
- Rattelschneck – Lachsack statt Airbag (18. Juli–3. November 2013)
- Sowa Hurzlmeier Kahl – Weltfremde Malerei (14. November 2013–16. März 2014)
- 2014
- Ralf König – Paul vs. Paulus (27. März–3. August 2014)
- Kurt Halbritter (14. August–16. November 2014)
- Kamagurka – How to become a German. Die Deutschwerdung des Kamagurka (27. November 2014–22. März 2015)
- 2015
- Gerhard Glück – Auch das noch! (2. April–13. September 2015)
- Gerhard Seyfried (27. September 2015–24. Januar 2016)
- 2016
- BeCK (11. Februar–12. Juni 2016)
- Sebastian Krüger (30. Juni–30. Oktober 2016)
- Stern-Humor (10. November 2016–12. März 2017)
- 2017
- Ari Plikat (23. März–23. Juli 2017)
- Frank Hoppmann – Animalism (3. August–3. Dezember 2017)
- Robert Gernhardt (15. Dezember–15. April 2018)
- 2018
- Otto – Die Ausstellung (25. April–2. September 2018)
- Volker Kriegel – (13. September 2018–20. Januar 2019)
- 2019
- Ernst Kahl – Vergessene Katastrophen (7. Februar–12. Mai 2019)
- Hans Traxler – Zum 90. Geburtstag (28. Mai–22. September 2019)
- 40 Jahre Titanic – Die endgültige Ausstellung (3. Oktober 2019–2. Februar 2020)
- 2020
- Beste, Beste Bilder (13. Februar–20. September 2020)
- Hauck & Bauer – Cartoons (2. Oktober 2020–7. März 2021)
- 2021
- Greser & Lenz – Ein Vierteljahrhundert Witze für Deutschland (22. Juli–21. November 2021)
- Rudi Hurzlmeier – Hurzlmeiermalerei (1. Dezember 2021–18. April 2022)
Siehe auch
- Caricatura Kassel
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz. Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt am Main
- Caricatura Frankfurt und Kassel erhalten Hessischen Kulturpreis 2020. Staatskanzlei Hessen, 18. November 2020 .
Einzelnachweise
- Museumsstreit in Frankfurt: Das Caricatura Museum wird selbständig. In: www.faz.net. 13. März 2019, abgerufen am 8. September 2019.
- Kunst im Öffentlichen Raum Frankfurt. Die Elchskulptur auf der Website. Stadt Frankfurt am Main :: Der Magistrat :: Kulturamt Frankfurt am Main :: Fachbereich Bildende Kunst, abgerufen am 6. September 2015.