Balta
Balta (ukrainisch und russisch Балта) ist eine ukrainische Stadt mit etwa 19.000 Einwohnern (Stand 2018[1]). Sie liegt am Ufer der Kodyma im Norden der Oblast Odessa etwa 200 km von Odessa und 160 km von Uman entfernt.
Balta | |||
Балта | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Odessa | ||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | ||
Höhe: | keine Angabe | ||
Fläche: | 22,79 km² | ||
Einwohner: | 18.674 (2018) | ||
Bevölkerungsdichte: | 819 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 66105 | ||
Vorwahl: | +380 4866 | ||
Geographische Lage: | 47° 55′ N, 29° 40′ O | ||
KOATUU: | 5120610100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | ||
Bürgermeister: | Iwan Barbasch | ||
Adresse: | ул. Котовського 193 66101 м. Балта | ||
Statistische Informationen | |||
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Geschichte
Archäologischen Funden nach existierten erste Siedlungen bereits vor fünf- bis sechstausend Jahren. Gegründet wurde die Stadt im 16. Jahrhundert von Tataren und nach dem türkischen Wort für Axt (balta) benannt.
Im späten 17. und im 18. Jahrhundert war die Stadt zweigeteilt, denn gegenüber der türkischen Stadt wurde auf der anderen Seite des Flusses Kodyma die polnische Stadt Józefgród, benannt nach dem polnischen Prinzen Josef Lubomirski, errichtet.
Der Überfall eines russischen Kosakenregiments auf nach Balta geflohene polnische Patrioten bildete den Anlass für den Russisch-Türkischen Krieg (1768–1774).
Nachdem die Russen den Türken 1792 Jedisan und den Polen 1795 die Ukraine abgenommen hatten, wurden 1797 die beiden Städte Balta und Jozefgród vereint und unter dem Namen Balta Teil des Russischen Reiches. Balta wurde Ujesdhauptort im Gouvernement Podolien. In dieser Stadt lebten Menschen aus verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Glaubens, z. B.: Ukrainer, Russen, Weißrussen, Polen, Moldauer (Rumänen), Juden, Tataren und Zigeuner.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert setzte sich die Bevölkerung aus Juden (55–82 %, heute unter 1 %), Russisch-Orthodoxen (15–25 %, heute 85–90 %), Katholiken (meist Polen, 4–9 %) und Alt-Orthodoxen (4–12 %) zusammen. Auch einige Repräsentanten evangelischer Kirchen lebten hier. Die Stadt war für ihre Getreidemärkte bekannt. Hier kreuzten sich die Hauptstraße vom Süden in den Norden und die Hauptstraße vom Westen in den Osten der Ukraine bzw. Russlands.
Von 1924 bis 1929 war Balta die Hauptstadt der Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (MASSR) innerhalb der Ukrainischen Sowjetrepublik. 1940 wurde die MASSR aufgelöst. Zwei Drittel davon, heute Transnistrien, wurden der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik angeschlossen. In dem östlichen Drittel stellten die ethnischen Ukrainer die Mehrheit dar und so blieb dieses Gebiet, in dem auch Balta lag, in der Ukraine. Balta wurde 1940 das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Balta. Seit dem 4. Februar 2016 steht die Stadt unter Oblastverwaltung anstatt wie bisher unter Rajonsverwaltung.[2]
- Balta
- Jüdischer Friedhof
Wirtschaft
In der Stadt gibt es Fabriken für Möbel, Ziegel und Textilien und eine Nahrungsmittelindustrie. Führende Bildungseinrichtungen sind ein Fortbildungszentrum für Lehrer und eine Berufsschule. Es gibt ein Museum für die Geschichte der Region und ein Ukrainisches Völkerkundemuseum.
Söhne der Stadt
- Hersch Ostropoler (≈1750–1800), jüdischer Spaßmacher, Komiker und Narr
- Wiktor Grigorowitsch (1815–1876), ukrainischer Slawist
- Juli Aichenwald (1872–1928), russischer Literaturkritiker
- Edward Ludwig (1899–1982), russischstämmiger US-amerikanischer Filmregisseur und Drehbuchautor
- Alexander Weprik (1899–1958), russischer Komponist
- Iossif Karakis (1902–1988), sowjetischer Architekt
- Zellig S. Harris (1909–1992), US-amerikanischer Linguist und Informationstheoretiker
Weblinks
Einzelnachweise
- Städte und Ortschaften der Ukraine auf pop-stat.mashke, abgerufen am 5. Juli 2019
- Верховна Рада України; Постанова від 04.02.2016 № 985-VIII Про віднесення міста Балта Балтського району Одеської області до категорії міст обласного значення