Liste von Burgen, Schlössern und Festungen in der Republik Moldau

Diese Liste führt Burgen, Schlösser u​nd Festungen i​n der Republik Moldau auf, a​uch Anlagen a​uf dem Gebiet d​es abtrünnigen Transnistrien (Pridnestrowien) s​ind mit aufgeführt. Die Anlagen s​ind meist mehrfach überformt u​nd wurden t​eils stark erweitert bzw. verändert. Über e​inen Status a​ls geschütztes Kulturgut i​st nur w​enig bekannt.

Viele moldauische Burgen a​us dem Mittelalter (historische Gebiete w​aren z. B. Fürstentum Moldau, Bessarabien) liegen h​eute auf d​en Territorien Rumäniens u​nd der Ukraine u​nd sind h​ier nicht aufgeführt. Viele kulturhistorisch wertvolle Gebäude befinden s​ich in d​er Hauptstadt Chișinău. Einige d​avon könnten a​ls Stadtpalais angesehen werden.[1] Die moldauische Denkmalschutzbehörde AIRM w​eist 853 Baudenkmäler aus, darunter 49 Herrenhäuser v​on Bojaren, a​ber ohne Burgen, Schlösser, Festungen o​der Stadtpalais gesondert aufzulisten.[2] Mehrere Kloster bzw. Kirchen könnten w​egen ihrer Wehrhaftigkeit u​nd Lage a​ls Kirchenburgen angesehen werden.

Liste

Name Ort Typ Entstehungszeit/
Nutzung
Erhaltungszustand/
heutige Nutzung
Bild
Manuc Bey Palast[A 1]HînceștiNeuzeitlicher Schloss-KomplexAb 1817 im Auftrag des armenischen, und in Bukarest lebenden Diplomaten Emanuel Mârzayan (romanisiert Manuc Bey oder Manuc Bei) (* 1767 in Russe, † Chişinău 1817) erbaut, aber erst von seinem Sohn Murat und Enkel Gregory fertiggestelltGebäudekomplex bestehend aus Palast, dem Jagdschloss der Gräfin Çadır, dem Gerichtsvollzieher Haus, einem Wartturm und weiterer Gebäude; mehrfach stark beschädigt (u. a. Erdbeben 1986), 2013–15 umfangreiche Sanierung, Schloss ist Kulturdenkmal der Republik Moldau
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Castelul Mimi[3][A 2] Bulboaca Neuzeitliches Schloss mit ursprünglichem Weingut Zwischen 1893 und 1901[4] auf dem Land seiner Familie im Auftrag des späteren Diplomaten und Weinbauers Constantin A. Mimi[5] erbaut; Formen des Klassizismus und Historismus, wohl erstes moldauisches Gebäude in Stahlbeton; anfangs überwiegend als Weingut genutzt 2011–2016 saniert, Hotel- und Restaurantkomplex, Weingut, Museum und Kunstgalerie; gelistet als nationales Kulturdenkmal

[6]

Festung Schehr al-Jadid[A 3]
(Festung Orhei)
Orheiul Vechi Festung, Zitadelle, Stadtburg um 1360 als tatarische Stadtburg und Zitadelle erbaut, nach Abzug der Goldenen Horde 1369 unter Kontrolle des moldauischen Fürsten, 2. Hälfte des 15. Jh. Bojaren-Sitz, 1510 durch Krimtataren zerstörtMauerzüge und Umfassungsmauern mit Ruinen der Ecktürme restauriert[7]
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Festung Soroca[A 4]
(Burg Soroca,
Burg Olihonia)
Soroca KastellburgAb 1545 zur Zeit der zweiten Herrschaft von Petru Rareș an Stelle einer älteren Motte aus Holz[8] Erhalten, renoviert, 5 Zinnentürme[9] jetzt durch Kegeldächer geschützt
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Festung Tighina[A 5]
(Festung Bender,
Burg Bender)
BenderNiederungsburg zur Festung ausgebaut 1408 urkundlich, ausgebaut Anfang des 16. Jh. unter Fürst Ștefan cel Mare, nach osmanischer Eroberung 1538: Mitte des 16. Jh. unter Süleyman I. und Nachfolger zur Festung ausgebaut Erhalten, Museum, mit Münchhausen-Kugel[10]
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Festung Tiraspol[A 6] Tiraspol Festung 1792 unter dem russischen Feldherrn Alexander Suworow als Festung erbaut, daraus Stadt Tiraspol entwickeltnur kleine Reste als Ruine erhalten, Reste überbaut
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Siehe auch

Literatur

  • Frieder Monzer, Timo Ulrichs: Moldova: Mit Chisinau, ganz Bessarabien und Transdnestrien, Verlag Trescher, Berlin 2016, ISBN 978-3-8979-4339-1. 316 Seiten
  • Bernhard Mayer: Moldawien für Unorthodoxe: Eine Bedienungsanleitung, BoD 2016, ISBN 978-3-7392-2711-5. 68 Seiten
  • Denkmäler Webseite der moldauischen Denkmalschutzbehörde Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (AIRM)

Einzelnachweise

  1. Monumentele de arhitectură în Centrul Istoric al Chişinăului, abgerufen am 21. Dezember 2016
  2. Denkmäler Webseite der Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (AIRM), abgerufen am 21. Dezember 2016
  3. Castel Mimi: Geschichte (in rumänisch), abgerufen am 15. Dezember 2016
  4. Istoria vinului „mimi”. (Nicht mehr online verfügbar.) 25. Oktober 2014, archiviert vom Original am 22. Dezember 2016; abgerufen am 7. November 2021 (rumänisch).
  5. Constantin A. Mimi, die Familie griechisch-albanischen Ursprungs: *1868/1869 (unterschiedliche Angaben), † 17. April 1935, ab 1903 Verwaltungschef des Kreises Bender, am 28. Juni 1914 geadelt, 1913–1917 letzter Gouverneur Bessarabiens, 1926 Direktor der rumänischen Zentralbank
  6. Bilder zum sanierten Palastkomplex Website des Betreibers, abgerufen am 19. Dezember 2016
  7. Tripadvisor: Old Orhei Archeological Complex
  8. Moldawien für Unorthodoxe: Eine Bedienungsanleitung von Bernhard Mayer, BoD, keine Seitenangabe
  9. Die Burg Soroca weist vier Rundtürme und einen quadratischen Turm (Bergfried) auf, die in einem Pentagramm zueinander stehen und in einer kreisrunden Burgmauer eingebunden sind
  10. Tripadvisor: Festung Tighina

Verweise und Anmerkungen

  1. Conacul lui Manuc Bei in der rumänischen Wikipedia
  2. Conacul familiei Mimi in der rumänischen Wikipedia
  3. Cetatea Orhei (Festung Orhei) in der rumänischen Wikipedia
  4. Cetatea Soroca (Festung Soroca) in der rumänischen Wikipedia
  5. Cetatea Tighina (Festung Tighina) in der rumänischen Wikipedia
  6. Tiralskaja krepost (Festung Tiraspol) in der russischen Wikipedia
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