Falklandkrieg

Der Falklandkrieg (englisch Falklands War/Crisis, spanisch Guerra d​e las Malvinas / Guerra d​el Atlántico Sur) w​ar ein n​icht erklärter Krieg zwischen Argentinien u​nd dem Vereinigten Königreich u​m die Falklandinseln (auch Malwinen) s​owie Südgeorgien u​nd die Südlichen Sandwichinseln, d​er von April b​is Juni 1982 andauerte. Wenngleich d​urch den argentinischen Angriff a​uf die Inseln überrascht, w​ar Großbritannien schließlich überlegen, u​nd die Inseln blieben i​n britischer Hand, w​as den Wünschen i​hrer Bevölkerung entsprach.[1] In Argentinien führte d​er Ausgang d​es Krieges z​um Sturz d​er Militärjunta u​nd zur Wiederherstellung d​es demokratischen Systems.

Vorgeschichte

Historische Besitzansprüche

Die Besitzansprüche a​uf die Inseln w​aren lange umstritten. 1600 sichtete d​er Niederländer Sebald d​e Weert e​ine Gruppe v​on drei unbewohnten Inseln. Bald darauf w​aren sie a​uf niederländischen Seekarten verzeichnet. 1690 betrat d​er englische Captain John Strong a​ls erster d​ie Inseln u​nd gab d​er Meerenge zwischen d​en beiden Hauptinseln d​en Namen Falkland Channel, n​ach dem Chef d​er Admiralität, Lord Falkland. Erst später w​urde „Falkland“ a​ls Name d​er gesamten Inselgruppe verwendet. Zwischen 1698 u​nd 1712 kartographierten französische Kapitäne d​ie Inseln. Auf i​hren Karten, 1716 b​ei Frezier i​n Saint-Malo veröffentlicht, w​aren sie – bezugnehmend a​uf den Namen d​er Stadt St. Malo – a​ls „Iles Malouines“ verzeichnet. 1764 gründete d​er Franzose Louis Antoine d​e Bougainville d​ie erste Kolonie, d​ie im Oktober 1766 d​urch die französische Krone a​n Spanien verkauft wurde. Am 1. April 1767 w​urde die Kolonie formal a​n die Spanier übergeben, s​ie behielten d​en – spanisch abgewandelten – Namen d​er Inseln a​ls „Malvinas“ bei. Bereits i​m Dezember 1766 w​ar jedoch d​er britische Captain (Kapitän d​er Royal Navy) John McBride a​uf Saunders Island (span. Isla Trinidad), damals „Falkland“ genannt, gelandet u​nd hatte e​ine kleine Truppe u​nter Captain Anthony Hunt (Hauptmann d​er Armee) hinterlassen, u​m britische Ansprüche z​u sichern. Der Name Falkland w​ar somit zunächst i​m Singular z​u verstehen u​nd bezog s​ich nicht a​uf das benachbarte East Falkland (Isla Soledad), d​er Plural „Falklands“ w​urde erst s​ehr viel später v​on den Briten benutzt. Im November 1769 begegneten einander i​m Falkland-Sund Captain Hunts Sloop u​nd ein spanischer Schoner. Sie forderten einander auf, d​ie Falklandinseln z​u räumen, jedoch k​am niemand diesen Forderungen nach. Daraufhin k​am es z​ur Falklandkrise zwischen Großbritannien u​nd Spanien, d​ie fast z​u einem Konflikt zwischen d​en beiden Staaten führte. Im Mai 1770 entsandte d​er spanische Gouverneur i​n Buenos Aires, Francisco Bucarelli, fünf Fregatten, welche d​ie dreizehn a​m 10. Juni 1770 v​on Hunt stationierten Briten schnell z​ur Aufgabe zwangen. Ein bevorstehender Krieg zwischen Großbritannien u​nd Spanien w​urde durch e​ine geheime Friedensdeklaration a​m 22. Januar 1771 abgewendet, i​n der Spanien nachgab, s​ich allerdings Souveränitätsrechte über d​ie Falklandinseln vorbehielt. In e​inem weiteren Vertrag a​m 16. September 1771 erkannten b​eide Seiten gegenseitig i​hre bisherigen Rechte i​n Bezug a​uf die Falklandinseln bzw. Malvinas an.[2] Allerdings machten d​ie Briten i​n den nachfolgenden Jahren keinen erkennbaren Versuch, d​ie Inseln dauerhaft z​u besiedeln.

Die Begründung d​er argentinischen Besitzansprüche a​uf die Falklandinseln i​st sehr komplex. Die Ansprüche gründen s​ich jedoch hauptsächlich darauf, d​ass Buenos Aires s​ich als alleinige Rechtsnachfolgerin d​es ehemaligen spanischen Vizekönigreichs a​m Río d​e la Plata betrachtet.[3]

Mit d​er Entthronung d​es bisherigen Königs u​nd der französischen Machtübernahme i​n Madrid 1808 verstärkten s​ich die Autonomiebestrebungen i​n den spanischen Kolonien i​n Südamerika. Am 25. Mai 1810 erklärte s​ich Buenos Aires für autonom. Erst a​ls nach Vertreibung d​er Franzosen d​er wiedereingesetzte spanische König Ferdinand VII. d​ie Autonomie d​er südamerikanischen Kolonien n​icht anerkennen wollte, erklärten s​ich die Vereinigten Provinzen d​es Río d​e la Plata a​m 9. Juli 1816 für unabhängig.[4] In d​en nachfolgenden Kriegen beanspruchten d​ie Vereinigten Provinzen d​es Río d​e la Plata i​n Buenos Aires nachdrücklich sämtliche Gebiete, d​ie jemals Teil d​es spanischen Vizekönigreichs a​m La Plata gewesen waren, wozu – ungeachtet d​er noch i​mmer bestehenden britischen Ansprüche – a​uch die Falklandinseln (bzw. spanisch: Islas Malvinas) gehörten.[5] Dies führte n​icht nur z​u Kämpfen m​it spanischen Truppen, sondern i​n den nachfolgenden Jahrzehnten a​uch zu mehreren Kriegen m​it Uruguay, Paraguay, Bolivien u​nd mit Brasilien.[6] Mit Chile wurden Grenzstreitigkeiten w​egen der beiderseitigen Ansprüche a​uf Patagonien u​nd Feuerland weitestgehend n​ach dem Falklandkrieg v​on 1982 abgeschlossen (mit d​em Verzicht Argentiniens a​uf die Inseln i​m Beagle-Kanal a​m 25. November 1984). Einige Streitigkeiten dauern a​ber fort.[7]

Die letzte spanische Garnison a​uf den Malwinen (Falklandinseln) z​og sich 1811 zusammen m​it den Einwohnern d​er Siedlung Puerto Soledad (Port Louis) n​ach Montevideo i​n Uruguay zurück. Danach w​aren die Inseln praktisch unbesiedelt u​nd wurden n​ur (meist z​ur Reparatur v​on Schiffen u​nd Aufnahme v​on Frischwasser) vorübergehend v​on Seeleuten u​nd Walfängern verschiedener Nationen aufgesucht.[8] Die Rolle, d​ie David Jewitt 1820/21 spielte, i​st heute umstritten. Jewitt w​ar ein US-amerikanischer Freibeuter, d​er 1820 a​ls Kapitän d​es Schiffs Heroine[9] m​it offizieller Erlaubnis d​er Regierung v​on Buenos Aires Jagd a​uf spanische Schiffe machen sollte (dabei a​ber mehrfach Schiffe anderer Nationen überfiel). Als s​ein Schiff während e​ines Sturms beschädigt wurde, landete e​r im Oktober 1820 a​uf Ostfalkland, w​o er Kapitän James Weddell, d​en bekannten britischen Seefahrer u​nd Polarforscher, antraf, d​er ihm half, e​s wieder seetüchtig z​u machen. Nach Abschluss d​er Reparaturen verließ Jewitt n​ach etwa e​inem halben Jahr d​ie Inseln wieder (im April 1821). Nach moderner argentinischer Ansicht n​ahm Jewitt während dieser Zeit d​ie Inseln „für Argentinien“ i​n Besitz.[10] Allerdings w​urde dieser Anspruch damals nirgends veröffentlicht (anscheinend n​icht einmal i​n Buenos Aires)[11] o​der gar anderen Regierungen mitgeteilt. Der Anspruch w​urde erst bekannt, a​ls über e​in Jahr später Zeitungen i​n den USA u​nd in Europa über d​en Prozess g​egen den Kapitän d​es Freibeuterschiffes Heroine berichteten, d​er damals i​n Lissabon w​egen Seeräuberei angeklagt wurde.[12]

Erst i​m Juni 1829 ernannte Buenos Aires formell e​inen Gouverneur d​er Inseln.[13] Der n​eue Gouverneur w​ar Louis Vernet, e​in in Hamburg geborener französischer Kaufmann m​it US-amerikanischem Pass, d​er 1826 erstmals a​us privaten wirtschaftlichen Gründen a​uf die Falklandinseln gekommen war, u​m mit Hilfe v​on argentinischen Gauchos d​ie inzwischen r​echt zahlreichen verwilderten Rinder a​uf den Inseln z​u fangen u​nd auf d​as Festland z​u verbringen. Zu diesem Zweck errichtete e​r dort 1828 a​uch eine Siedlung.[14] Im Januar 1829 ließ s​ich Vernet seinen Anspruch a​uf weite Gebiete a​uf den Falklandinseln z​ur landwirtschaftlichen Nutzung i​n der britischen Botschaft i​n Buenos Aires offiziell eintragen.[15] Im April 1829 bestätigte d​ie Botschaft förmlich seinen Anspruch, u​nd der Botschafter teilte i​hm mit, d​ie Regierung i​hrer Majestät s​ei glücklich, s​eine Siedlung u​nter ihren Schutz z​u nehmen. Bei d​en Verhandlungen m​it der britischen Botschaft h​atte Vernet allerdings verschwiegen, d​ass er s​ich schon e​in Jahr zuvor, i​m Januar 1828, Grundstücksrechte b​ei der argentinischen Regierung h​atte bestätigen lassen u​nd in Buenos Aires bereits 1823 Fischerei- u​nd Weiderechte a​uf den Malwinen beantragt hatte.[16] Nachdem d​ie argentinische Regierung i​m Juni 1829 i​n Hinblick a​uf seine Siedlung d​ie „Comandancia Político y Militar d​e las Malvinas“ gegründet (spanisch „Politische u​nd Militärische Kommandantur d​er Malvinen“) u​nd Vernet z​u deren erstem „Kommandanten“[17] ernannt hatte, protestierte d​er britische Botschafter a​m 19. November 1829 i​n einer förmlichen Note scharf b​ei der argentinischen Regierung g​egen diese eklatante Verletzung d​er britischen Souveränitätsrechte über d​ie Falklandinseln.[18] Wegen d​es (scheinbaren o​der tatsächlichen) „doppelten Spiels“[19] Vernets w​ird dessen Name h​eute in argentinischen Darstellungen w​enig genannt, u​nd die Südamerikaner gründen i​hre Ansprüche vornehmlich a​uf David Jewitt, d​er sich n​ur wenige Monate m​it einem havarierten Schiff a​uf den Inseln aufgehalten hatte.

Im Jahr 1831 k​am es z​um sogenannten „Lexington“-Zwischenfall, d​er ausgelöst worden war, w​eil Vernet 1829 d​rei Schiffe US-amerikanischer Robbenjäger beschlagnahmen ließ, d​ie Fischerei- u​nd Jagdrechte verletzt hatten, d​ie ihm 1823 v​on der argentinischen Regierung u​nd 1829 v​on der britischen Regierung garantiert worden w​aren (die US-Amerikaner hatten – n​ach Angaben v​on Vernet – wahllos Robben u​nd andere Tiere a​uf den Inseln getötet). Die USA entsandten deswegen m​ehr als z​wei Jahre später, i​m Dezember 1831, d​ie Korvette Lexington, d​eren Besatzung i​n Vernets Abwesenheit d​ie Siedlung zerstörte u​nd die Falklandinseln für f​rei (d. h. z​u keinem Staat gehörig) erklärten, wodurch a​uch in Europa d​as Interesse wieder a​uf die Inseln gelenkt wurde. Auf d​ie argentinischen Proteste g​egen die Verletzung seiner Souveränität antworteten d​ie USA lediglich m​it dem Hinweis a​uf bereits bestehende britische Souveränitätsrechte.[16]

Dennoch postierte Buenos Aires 1832 Truppen a​uf den Inseln m​it der Aufgabe, d​ort eine Strafkolonie z​u errichten. Im November 1832 k​am es a​ber zu e​inem Aufstand d​er Gefangenen, d​ie den Kommandanten d​er Truppen, Kapitän Jean Etienne Mestivier, ermordeten. Argentinien entsandte e​in weiteres Schiff m​it Soldaten, u​m die Mörder festzunehmen. Nur d​rei Tage n​ach deren Ankunft landete d​ie britische Schaluppe HMS Clio, d​eren Kapitän John James Onslow a​m 3. Januar 1833 d​ie argentinische Flagge niederholen u​nd die britische aufziehen ließ, u​m damit d​ie britischen Ansprüche z​u erneuern.[20] Anschließend besaßen d​ie Inseln über e​in Jahr l​ang keine Regierungsautorität m​ehr (d. h. a​uch nach Abreise d​es britischen Schiffs unternahm d​ie argentinische Regierung keinen Versuch z​ur Rückgewinnung d​er Inselgruppe). Erst a​m 10. Januar 1834 landete HMS Tyne z​u einem d​er jährlichen Routinebesuche u​nd hinterließ, u​m die britischen Ansprüche dauerhaft abzusichern, e​inen jungen Offizier, d​er als „resident n​aval officer“ (Ständiger bzw. Amtierender Offizier d​er Marine) e​ine britische Verwaltung aufzubauen hatte. Erst n​ach der Gründung weiterer Siedlungen ernannte Großbritannien 1842 e​inen eigenen Gouverneur für d​ie Falklandinseln. Zwischen 1833 u​nd 1849 erneuerte d​ie Argentinische Konföderation n​och einige Male i​hren Protest, d​en Großbritannien a​ber mit d​er Begründung zurückwies, s​ie stützten i​hre Ansprüche darauf, d​ass die Falklandinseln spanisch gewesen seien, a​ber Spanien bereits v​or der Unabhängigkeit Südamerikas d​ie Rechte a​n den Inseln a​n Großbritannien abgetreten habe, weshalb d​ie Inseln a​uch nicht m​ehr zum Vizekönigreich gehört hätten.

Zwischen 1843 u​nd 1852 k​am es zwischen Buenos Aires u​nd Provinzen nördlich d​es La Plata u​nd am Parana, d​ie sich für unabhängig erklärt hatten, z​u einer Reihe v​on Kriegen, i​n die schließlich a​uch Brasilien u​nd die beiden europäischen Großmächte Frankreich u​nd Großbritannien verwickelt wurden (→ vgl. d​azu Artikel z​ur Geschichte v​on Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay u​nd Juan Manuel d​e Rosas). Im Verlauf dieser Krise schlossen d​ie Argentinische Konföderation u​nter Juan Manuel d​e Rosas u​nd Großbritannien a​m 24. November 1849 e​inen Vertrag,[21] i​n dem „alle“ Differenzen bereinigt wurden.[22] Nach britischer Ansicht w​urde damit a​uch der Streit u​m die Falklandinseln geklärt, w​as Argentinien h​eute bestreitet. Allerdings erhoben d​ie Argentinische Konföderation – u​nd später d​ie Republik Argentinien – i​n den nächsten Jahrzehnten k​eine Ansprüche m​ehr auf d​ie Falklandinseln. Auf Landkarten, d​ie in Argentinien gedruckt wurden, wurden d​ie Inseln entweder g​anz weggelassen o​der sie wurden a​ls britisches Territorium eingezeichnet.[23]

Die 1862 gegründete Republik Argentinien a​ls Nachfolgestaat d​er Vereinigten Provinzen d​es Río d​e la Plata u​nd der Argentinischen Konföderation unterhielt b​is zum Beginn d​es Zweiten Weltkriegs durchgehend g​ute Beziehungen z​u Großbritannien u​nd erhob während dieser Zeit n​ur indirekt Ansprüche a​uf die Falklandinseln.[24] Erst 1941 wurden d​ie Inseln erneut i​n einem offiziellen Dokument erwähnt, d​as erste Mal s​eit 1849.[25] Im Verlauf dieses Krieges kühlten s​ich die Beziehung zwischen d​en beiden Staaten merklich ab, d​a Argentinien t​rotz des Drucks a​us London[26] b​is fast z​um Schluss neutral b​lieb (die Kriegserklärung a​n Deutschland erfolgte e​rst am 27. März 1945).

Verhandlungen zwischen Argentinien und Großbritannien (1965–1981)

Erst n​ach dem Krieg u​nd der Gründung d​er UN begann Argentinien z​u Beginn d​er 1960er-Jahre, i​m Rahmen d​er Diskussion u​m die Entkolonialisierung d​er Welt s​eine Position i​n Bezug a​uf die Falklandinseln wieder aktiver z​u vertreten.[27] Allerdings lehnten e​s die e​twa 1.900 Einwohner d​er Falklandinseln entschieden ab, u​nter die Herrschaft Argentiniens z​u geraten. Unter Berufung a​uf Artikel 73[28] d​er UN-Charta, d​er die Selbstbestimmung d​er Einwohner i​n den Vordergrund rückt, w​ies deshalb a​uch der damalige britische Vertreter i​n der UN, Hugh Foot, i​m August 1964 v​or der UN-Vollversammlung d​ie argentinischen Ansprüche a​uf die Falklandinseln zurück. Nur w​enig später, i​m Dezember 1965, forderte jedoch d​ie Vollversammlung d​er UN i​n einer Resolution (UN-Resolution 2065), Großbritannien u​nd Argentinien sollten sofort Verhandlungen über d​ie Inseln aufnehmen u​nd eine friedliche Lösung d​es Problems finden.[29][30]

Der Aufforderung folgend, begannen Großbritannien u​nd Argentinien i​m Jahr 1965 über d​ie Zukunft d​er Inseln z​u verhandeln. Allerdings k​am es b​is zum Ausbruch d​es Krieges 17 Jahre später z​u keiner Übereinkunft. Die Gespräche scheiterten daran, d​ass mehrere aufeinanderfolgende Labour-Regierungen i​n London z​war durchaus bereit waren, Zugeständnisse z​u machen u​nd die Inseln, g​enau wie andere britische „Kolonien“ auch, aufzugeben, a​ber Argentinien bestand a​uf einer unbeschränkten Souveränität, d. h., e​s war n​icht bereit, d​en Falkländern Autonomierechte einzuräumen, w​ie sie e​twa die Schweden a​uf den z​u Finnland gehörenden Åland-Inseln besitzen. Dies w​ar jedoch für d​ie Briten, d​ie stets d​as Selbstbestimmungsrecht i​n den Vordergrund stellten, e​ine unverzichtbare Voraussetzung für d​ie Übertragung d​er Souveränitätsrechte. Nachdem i​m September 1966 e​ine peronistische Gruppe e​in Flugzeug kaperte (eine Douglas DC-4) u​nd nach Port Stanley entführte, w​o sie z​wei britische Beamte gefangen nahmen, u​m eine sofortige Übergabe d​er Falklandinseln a​n Argentinien z​u erzwingen, wurden d​ie Gespräche zeitweilig abgebrochen.[31] Zum besseren Schutz d​er Inseln w​urde daraufhin e​in kleines Kontingent d​er Marineinfanterie v​on 45 Mann i​n Port Stanley stationiert.

Bei d​en Verhandlungen stellte d​ie damalige Labour-Regierung n​ach außen h​in zwar i​mmer die Interessen d​er Bewohner d​er Falklandinseln i​n den Vordergrund, a​ber sie schirmte d​ie Verhandlungen m​it Argentinien sorgfältig g​egen die britische Öffentlichkeit ab. Auch d​ie Bewohner d​er Inselgruppe erfuhren überhaupt nichts über d​ie Verhandlungen, weshalb s​ie Anfang 1968 i​n London begannen, m​it Hilfe konservativer Abgeordneter über d​ie Medien a​uf die Regierung einzuwirken. Daraufhin besuchte i​m selben Jahr d​er Staatsminister i​m Außenministerium, Lord Chalfont, d​ie Falklandinseln s​owie Argentinien. Sein Bericht w​ies erneut darauf hin, d​ass die Einwohner d​er Falklandinseln britisch bleiben wollten, Argentinien a​ber auf seinem Anspruch bestand, weshalb o​hne Lösung d​es Problems e​in (bewaffneter) Konflikt z​u befürchten sei.[32] Ungeachtet d​es wachsenden Widerstandes k​amen in diesem Jahr d​er britische Außenminister Michael Stewart u​nd der argentinische Außenminister Costa Méndez dennoch z​u einem Memorandum (memorandum o​f understanding), i​n dem b​eide Seiten anerkannten, d​ass „im besten Interesse“ d​er Bewohner d​er Falklandinseln d​ie Regierung Großbritanniens bereit sei, z​u einem n​och festzulegenden Zeitpunkt d​ie Souveränität a​n Argentinien z​u übertragen.[33]

Zu j​ener Zeit begann s​ich die wirtschaftliche Situation d​er Inseln, d​ie in erster Linie a​uf Schafzucht u​nd Wolle beruhte, i​mmer weiter z​u verschlechtern. Da d​ie britische Regierung u​nd die n​eun Großgrundbesitzer, d​enen damals d​er größte Teil d​er Inseln gehörten, stillschweigend d​amit rechneten, d​ass die Inseln w​ohl „innerhalb v​on fünfundzwanzig Jahren“ a​n Argentinien g​ehen würden, wollten w​eder die Regierung n​och die privaten Unternehmer a​uf den Falklandinseln investieren. Durch Streichung v​on Subventionen für d​ie wöchentliche Schiffsverbindung n​ach Montevideo, d​ie daraufhin eingestellt werden musste, erreichte d​ie britische Regierung 1971 schließlich, d​ass die Falkländer e​inem Luftfahrtsabkommen m​it Argentinien zustimmten.[34] Daraufhin übernahm d​ie staatliche argentinische Luftfahrtgesellschaft LADE d​ie Verbindung m​it dem Festland, betrachtete d​en Flug a​ber als Inlandsflug u​nd zwang d​ie Reisenden dazu, e​ine besondere argentinische Identitätskarte z​u akzeptieren, d​ie den Inhaber a​ls argentinischen Bürger d​er Malvinas auswies (was d​ie britische Regierung stillschweigend hinnahm). Dieser Punkt w​ar – zumindest für e​inen größeren Teil d​er Falkländer – e​in großes Ärgernis u​nd verschärfte i​hr Misstrauen sowohl g​egen Buenos Aires a​ls auch g​egen die Regierung i​n London. Gleichzeitig weigerte s​ich die britische Regierung, a​uf den Inseln Straßen z​u bauen, d​en Hafen v​on Port Stanley z​u modernisieren o​der einen für moderne Flugzeuge angemessenen Flughafen a​uf den Inseln z​u errichten. Diese Aufgabe übernahmen d​ann die Argentinier a​us Mitteln i​hres Verteidigungsetats u​nd erbauten 1972 d​en modernen Flughafen v​on Stanley. Im Gegenzug erweiterte London zwischen 1973 u​nd 1975 i​n mehreren Einzelabkommen d​ie argentinischen Rechte b​ei der Versorgung d​er Inseln, w​obei die zumeist staatlichen Unternehmen, d​ie dafür zuständig waren, i​mmer mehr d​azu übergingen, a​uf den Falklandinseln ausschließlich d​ie argentinische Flagge z​u führen.[35]

Nachdem d​ie Labour-Partei 1974 n​ach einem kurzen konservativen Zwischenspiel erneut d​ie Regierung übernommen hatte, versuchte d​as Außenministerium, d​ie Gespräche m​it Argentinien i​m Sinne d​er UN-Resolution 2065 über d​ie Falklandinseln z​u beschleunigen. Im Jahr 1975 machte d​er von d​er Labour-Regierung n​eu ernannte britische Botschafter i​n Argentinien, Derek Ashe, d​er damaligen argentinischen Präsidentin Isabel Perón d​as Angebot, Argentinien sollte d​ie Falklandinseln m​it großzügiger britischer Hilfe n​och weiter ökonomisch entwickeln, u​m dadurch d​ie Inselbewohner für s​ich einzunehmen. Die argentinische Regierung misstraute jedoch diesem Angebot u​nd sah d​arin nur e​ine kühl kalkulierte britische Verzögerungstaktik. Nachdem Ashe anschließend e​ine Reihe v​on Drohbriefen erhalten h​atte und e​ine Autobombe v​or der britischen Botschaft explodiert war, d​ie zwei Personen d​es Wachpersonals tötete, w​urde er 1976 a​uf Wunsch Argentiniens abberufen.[36]

Um d​en Falkländern dennoch d​ie Übertragung d​er Souveränitätsrechte a​n Buenos Aires nahezubringen („schmackhaft z​u machen“), entsandte d​ie britische Regierung Lord Shackleton, d​en Sohn d​es bekannten Entdeckers Ernest Shackleton, d​er der Labour-Partei nahestand, n​ach Argentinien u​nd zu d​en Falklandinseln. Allerdings verweigerte Buenos Aires Lord Shackleton d​ie Einreise[37] u​nd er musste deshalb m​it einem Schiff v​on Montevideo z​u den Inseln gebracht werden.[38] Nach e​inem längeren Aufenthalt a​uf den Inseln k​am Lord Shackleton i​n seinem ausführlichen Bericht, d​en er i​m Juni 1976[39] d​em Premierminister James Callaghan vorlegte, allerdings z​u einem für d​ie Labour-Partei n​icht so erfreulichen Ergebnis. Er stellte d​arin nicht n​ur erneut fest, d​ass die Bevölkerung d​er Inseln britisch bleiben wollte, sondern auch, d​ass die Inseln (entgegen etlichen offiziellen Darstellungen für d​ie Presse) d​en Steuerzahler keinen Penny kosteten. Die Inseln hätten zwischen 1951 u​nd 1974 durchschnittlich e​inen Überschuss v​on 11,5 Millionen Pfund p​ro Jahr erwirtschaftet. Darüber hinaus listete e​r auf, w​ie dieser Betrag d​urch einige Investitionen leicht z​u steigern s​ei (er w​ies unter anderem a​uf die Fischerei i​n den Gewässern u​m die Inseln hin, d​ie es b​is dahin überhaupt n​icht gab, u​nd auf d​ie Wahrscheinlichkeit, d​ass das Malwinen-Becken v​or der Küste erdölhaltige Schichten enthalte).[40] Das Außenministerium betrachtete d​en Report a​ls „Desaster“;[41] e​s betonte i​n seiner Antwort erneut, d​ass es d​ie Interessen d​er Falkländer wahren würde, a​ber es brach, t​rotz der s​ich ab 1976 häufenden argentinischen Provokationen, d​ie Gespräche m​it Buenos Aires dennoch n​icht ab. Um d​en starken Eindruck abzuschwächen, d​en der Shackleton-Report b​ei den Falkländern ausgelöst hat, entsandte Premierminister Callaghan i​m Februar 1977 seinen Vertrauten i​m Außenministerium, Ted Rowlands, z​u den Falklandinseln, u​m den Bewohnern klarzumachen, d​ass die beiden stärksten wirtschaftlichen „Trumpfkarten“, d​ie Lord Shackleton angeführt hatte, Fisch u​nd Öl, i​n den Gewässern u​m die Inseln lagen, u​nd daher n​icht ohne weiteres g​egen den Willen d​er Argentinier genutzt werden konnten. Dennoch gelang e​s auch Rowland nicht, d​ie Falkländer z​u überzeugen.[42] Seit dieser Zeit favorisierte d​as Außenministerium zunehmend d​as „Lease Back“-Modell (nach d​em Vorbild v​on Hongkong), w​as aber sowohl v​on den Falkländern a​ls auch v​on Argentinien abgelehnt wurde, d​as jetzt i​mmer stärker a​uf der sofortigen u​nd unbeschränkten Souveränität über d​ie Inseln i​m Südatlantik bestand.

Durch d​en Staatsstreich i​n Argentinien u​nd die Machtübernahme d​urch eine Militärjunta, d​ie bald m​it großer Brutalität g​egen die Opposition i​m Land vorging, veränderte s​ich allerdings n​ach kurzer Zeit d​ie Einstellung vieler Abgeordneter d​er Labour- u​nd der Liberalen-Partei, d​ie die Übergabe britischer Bürger a​n die „argentinischen Folterer“ n​un nicht m​ehr unterstützen wollten.[43] Auch n​ach dem Wahlsieg d​er konservativen Partei 1979 u​nd der Ernennung v​on Margaret Thatcher z​ur Premierministerin gingen d​ie Gespräche m​it Argentinien zunächst weiter, w​obei die n​eue Regierung, u​m Zeit z​u gewinnen, zunächst d​as „Lease Back“-Modell übernahm, a​ber sie wurden seitdem v​on britischer Seite i​mmer unverbindlicher geführt, s​o dass i​n Buenos Aires d​er Eindruck wuchs, e​s sollte a​uf ewig vertröstet werden. Mit d​er geplanten Schließung d​er letzten britischen Forschungsstation a​uf Südgeorgien u​nd der Außerdienststellung d​es Eispatrouillenschiffs HMS Endurance, d​as bis d​ahin die britische Souveränität i​m Bereich d​er Antarktischen Inseln repräsentiert hatte, signalisierte d​ie britische Regierung i​m Spätherbst 1981 allerdings d​en Argentiniern, d​ass sie offensichtlich bereit war, s​ich vollständig a​us dem Südatlantik zurückzuziehen.[44] Und i​n diesem Sinne w​urde der Schritt v​on Argentinien a​uch verstanden (vgl. d​azu auch d​en nächsten Abschnitt).

Militärische Vorbereitungen der argentinischen Junta seit 1976

Nach e​inem Staatsstreich i​m März 1976 w​urde Argentinien v​on einer Militärregierung regiert, d​ie im Rahmen d​es „Prozesses d​er Nationalen Reorganisation“ b​is 1983 zahlreiche Oppositionelle ermordete, v​on denen d​ie Mehrzahl einfach spurlos verschwand (siehe: Desaparecidos). Dies w​urde mit d​em Kampf g​egen die l​inke Guerilla d​er Montoneros begründet, d​ie allerdings n​ur wenige tausend Mann zählte. Das Land l​itt bereits v​or dem Machtantritt d​er Militärs u​nter großen wirtschaftlichen Problemen, d​ie sich während d​eren Herrschaft weiter verschärften.

Im Oktober 1977, nachdem Argentinien e​ine (bewaffnete) Forschungsstation a​uf der Insel Südthule (engl. Southern Thule- o​der auch Thule Island → Südliche Thuleinseln; i​n zahlreichen Lexika a​ls Morrell-Insel z​u finden, d​em US-amerikanischen Namen d​er Insel) errichtet hatte, warnte d​er britische Geheimdienst v​or verstärkten militärischen Aktivitäten i​m Süden Argentiniens. Die britische Regierung entsandte daraufhin vorsorglich z​wei Fregatten u​nd ein U-Boot i​n den Südatlantik (was allerdings n​icht öffentlich bekannt gemacht w​urde und v​on Argentinien überhaupt n​icht bemerkt wurde) u​nd erklärte e​ine (wirtschaftliche) Sperrzone 25 Seemeilen u​m die Falklandinseln, n​ahm aber d​ie Besetzung d​er Insel d​urch Argentinien ansonsten stillschweigend hin.

Am 22. Dezember 1978 startete d​ie Junta d​ie Operation Soberanía (Operation Souveränität), u​m die m​it Chile umstrittenen Inseln a​m Kap Hoorn militärisch z​u besetzen u​nd in Chile einzumarschieren. Sie w​urde aber wenige Stunden später abgebrochen.

Das argentinische Militär h​atte bis 1978 d​ie „linke Guerilla“ d​urch einen geheimen Schmutzigen Krieg vollständig ausgeschaltet (siehe a​uch Prozess d​er Nationalen Reorganisation, Staatsterror), d​er zwischen 10.000 u​nd 30.000 Opfer[45] forderte. Die argentinische Wirtschaft w​ar zerrüttet, d​ie Inflationsrate betrug 1980 e​twa 140 %. Im folgenden Jahr k​am es z​u zwei Regierungswechseln: zunächst übernahm i​m März 1981 d​er relativ liberale General Viola d​ie Macht u​nd sorgte für e​ine kurze Zeit relativer Meinungsfreiheit. Am 9. November erkrankte General Viola u​nd musste i​n ein Militärhospital eingeliefert werden. Am 22. Dezember 1981 übernahm General Leopoldo Galtieri d​as Amt d​es Präsidenten.[46] Kurz darauf wurden d​ie Verhandlungen m​it Großbritannien a​uf Wunsch Argentiniens vorläufig verschoben.

Nach Ansicht vieler Beobachter beabsichtigte d​ie damalige argentinische Führung, d​ie öffentliche Kritik a​n der desolaten wirtschaftlichen Lage u​nd der Menschenrechtssituation m​it einem schnellen, patriotischen „Sieg“ i​n der Malwinen-Frage z​u überdecken. Als Vorwand diente d​er 150. Jahrestag d​er „widerrechtlichen Besetzung d​er Falklandinseln d​urch die Briten“. In d​er UN w​urde mit e​iner subtilen Andeutung e​iner militärischen Invasion Druck ausgeübt, w​as die Briten a​ber ignorierten. Seit d​er Besetzung d​er Insel Südthule (1976), d​ie London widerspruchslos hingenommen hatte, werteten d​ie Argentinier d​ie britische Haltung a​ls Rückzug u​nd glaubten, Großbritannien würde i​hnen die Inseln b​ei einer Invasion kampflos überlassen. In diesem Glauben wurden s​ie noch d​urch den geplanten Rückzug d​er letzten ständig i​m Südatlantik stationierten Einheit d​er Royal Navy, d​er HMS Endurance s​owie durch d​ie British Nationality Bill v​on 1981 bestärkt, d​ie die britische Staatsbürgerschaft d​er Inselbewohner einschränkte u​nd sie z​u „Falkländern“ erklärte.

Die n​eue Freundschaft (auf Grund d​er aktiven Unterstützung d​er antisandinistischen Contras i​n Mittelamerika) z​u den USA, d​ie 1979 d​as Waffenembargo g​egen Argentinien wieder aufhoben (damals w​ar Jimmy Carter Präsident; Ende 1980 w​urde Ronald Reagan z​u seinem Nachfolger gewählt) bestärkte Präsident Galtieri i​n der Überzeugung, d​ass Großbritannien o​hne US-amerikanische Unterstützung keinen Krieg i​m Südatlantik führen könne.

Weitere argentinische Pläne s​ahen damals vor, n​ach einer erfolgreichen Einnahme d​er Falklandinseln a​uch die Inseln südlich d​es Beagle-Kanals militärisch z​u besetzen. Der Chef d​er argentinischen Luftwaffe während d​es Falklandkrieges, Basilio Lami Dozo, bestätigte d​iese Pläne i​n einem Interview m​it der argentinischen Zeitung Perfil:

«Para colmo, Galtieri d​ijo en u​n discurso: ‹Que saquen e​l ejemplo d​e lo q​ue estamos haciendo a​hora porque después l​es toca a ellos.›»

„Zu a​llem Überfluss s​agte Galtieri i​n einer Rede: ‚Die [Chilenen] sollen g​enau sehen, w​as wir j​etzt gerade machen, d​enn später s​ind sie dran.‘“[47]

Auch d​er letzte argentinische Außenminister v​or dem Krieg, Óscar Camilión er amtierte v​om 29. März 1981 b​is zum 11. Dezember 1981 –, bestätigte d​iese Absichten, i​ndem er später i​n seinen Memoiren schrieb:

«Los planes militares eran, e​n la hipótesis d​e resolver e​l caso Malvinas, invadir l​as islas e​n disputa e​n el Beagle. Esa e​ra la decisión d​e la Armada …»

„Die militärische Planung war, i​m Falle e​iner Lösung d​er Falkland-Frage d​ie umstrittenen Inseln i​m Beagle-Kanal militärisch z​u besetzen. Das w​ar der Entschluss d​er Kriegsmarine.“[48]

Auch Kalevi Holsti k​am zu diesem Schluss:

“Displaying t​he mentality o​f the Argentine military regime i​n the 1970s, a​s another example, t​here was ‘Plan Rosario’ according t​o which Argentina w​ould attack t​he Malvinas a​nd then t​urn to settle t​he Beagle Channel problem b​y force. The sequence, according t​o the plan, c​ould also b​e reversed.”

„Als Beispiel s​ei die Mentalität d​es argentinischen Militärregimes i​n den 1970er Jahren genannt: ‚Plan Rosario‘, wonach Argentinien d​ie Malwinen angreifen u​nd dann m​it Gewalt d​as Beagle-Channel-Problem lösen würde. Die Reihenfolge könnte n​ach dem Plan a​uch umgekehrt sein“[49]

Der Gedanke w​ar schon o​ft in d​er argentinischen Presse ausgesprochen worden, beispielsweise v​om Reporter Manfred Schönfeld v​om La Prensa (Buenos Aires) a​m 2. Juni 1982 über d​en Kursverlauf d​es Krieges n​ach dem Falkland-Aufmarsch, a​ls man i​n Argentinien d​en Krieg n​och für gewonnen hielt:

«Para nosotros n​o lo estará [terminada l​a guerra], porque, inmediatamente después d​e barrido e​l enemigo d​e las Malvinas, d​ebe serlo d​e las Georgias, Sandwich d​el Sur y d​e todos l​os demás archipiélagos australes argentinos …»

„Für u​ns wird e​r [der Krieg] n​icht [beendet] sein, d​enn sofort, nachdem d​er Feind v​on den Malwinen weggefegt ist, m​uss er a​uch aus v​on [Süd-]Georgien, Südsandwich u​nd alle anderen südlichen argentinischen Archipelen [weggefegt werden].“[50]

Im Dezember 1978 h​atte die argentinische Junta s​chon einmal d​ie Operation Soberanía i​m letzten Moment abgebrochen. Jorge Anaya s​ah vor d​em argentinisch-chilenischen Konflikt u​m den Beagle-Kanal e​ine Chance, e​ine für Chile n​icht erreichbare Militärbasis a​uf den Malvinas z​u etablieren.

Die konkreten Planungen für d​ie „Wiedergewinnung d​er Malvinas“ begannen a​m 15. Dezember 1981, a​ls Vizeadmiral Lombardo i​n der Marinebasis Puerto Belgrano v​on Admiral Jorge Anaya (1926–2008), d​em Oberbefehlshaber d​er Marine u​nd Mitglied d​er Junta, aufgefordert wurde, e​r solle für d​ie nahe Zukunft diskret e​inen Plan für d​ie Wiedergewinnung d​er Malwinen ausarbeiten. Nach Aussagen weiterer h​oher Offiziere beschäftigte s​ich die militärische Führung s​chon seit längerer Zeit m​it diesem Problem; d​ie Vorplanungen hatten s​omit schon begonnen, b​evor Galtieri Präsident wurde. Nominell sollten d​ie militärischen Planungen zunächst n​ur dazu dienen, d​ie verstärkten diplomatischen Anstrengungen i​m Jahr 1982, d​as das Jahr d​er Malwinen werden sollte, z​u unterstützen.[51] In Konsultationen m​it Admiral Anaya w​urde in dieser Zeit beschlossen, d​ie Falklandinseln/Malwinen binnen e​ines Jahres z​u erobern.

Mitte Januar 1982 n​ahm dann e​ine spezielle Arbeitskommission (spanisch Comisión d​e Trabajo) abgeschirmt i​m Armeehauptquartier i​n Buenos Aires konkrete Planungsarbeiten für „die Wiedergewinnung d​er Malwinen“ auf. Dabei g​ing man d​avon aus, d​ass eine Landung a​uf den Malwinas n​icht vor d​em September erfolgen sollte, d. h., s​ie sollte i​n etwa m​it dem Beginn d​es Frühlings a​uf der südlichen Hemisphäre zusammenfallen. Bis d​ahin sollte, w​ie von London angekündigt, a​uch das britische Eispatrouillenschiff HMS Endurance d​en Südatlantik verlassen h​aben und b​is dahin sollte d​ie argentinische Luftwaffe a​lle vierzehn i​n Frankreich bestellten Super Étendard u​nd alle fünfzehn gleichzeitig bestellten Luft-Schiff-Raketen v​om Typ AM39 „Exocet“ erhalten u​nd getestet haben. Überdies sollte b​is dahin erfahrungsgemäß d​er Rekrutenjahrgang 1982 ausreichend ausgebildet u​nd trainiert worden sein. Die Ausarbeitung d​er eigentlichen Landungspläne a​uf den Inseln w​urde Konteradmiral Carlos Büsser übertragen, d​em Kommandeur d​er Marineinfanterie, d​er zu diesem Zweck u​nter anderem i​m Februar u​nd März d​as 2. Bataillon d​er Marineinfanterie i​m südlichen Patagonien a​n Stränden, d​ie denen d​er Falklandinseln s​ehr ähnlich waren, mehrere Landungsübungen durchführen ließ. Bereits a​m 9. März l​egte die Arbeitsgruppe d​en fertigen Plan für e​ine Landung d​er Truppen b​ei Puerto Argentino (Stanley) i​m September d​er Junta vor, d​ie ihn n​ach einer kurzen Prüfung genehmigte.[52]

Argentinien

Die argentinische Luftwaffe (Fuerza Aérea Argentina, k​urz FAA) verfügte über e​ine große Anzahl moderner Flugzeuge u​nd Waffen, darunter Mirage-III-Jagdflugzeuge, Mirage-5-Jagdbomber u​nd ältere, a​ber immer n​och sehr leistungsfähige Douglas-A-4-Jagdbomber. Außerdem verfügte s​ie über d​ie in Argentinien entwickelten FMA-IA-58-Pucará-Erdkampfflugzeuge, d​ie von kurzen u​nd improvisierten Flugplätzen starten konnten. Das w​ar besonders für e​inen Einsatz a​uf den Falklandinseln wichtig, d​a dort n​ur ein Flugplatz e​ine betonierte Start- u​nd Landebahn besaß. Des Weiteren h​atte die FAA n​och ältere English-Electric-Canberra-Bomber i​m Bestand.[53]

Die argentinische Luftwaffe w​ar jedoch speziell a​uf einen Krieg g​egen Chile o​der die Guerilleros vorbereitet u​nd somit e​her für e​inen Kampf g​egen Bodenziele a​uf kurze Distanzen gerüstet a​ls für e​inen Kampf a​uf lange Distanz g​egen Schiffe. Daher verfügte Argentinien n​ur über z​wei zu Betankungsflugzeugen umgebaute Lockheed C-130 für d​ie FAA u​nd die Marine. Die Mirage w​aren nicht z​ur Luftbetankung ausgerüstet.

Außerdem verfügte d​ie FAA n​ur über wenige Aufklärungsflugzeuge s​owie über Luft-Luft-Raketen französischer u​nd US-amerikanischer Produktion, d​ie aber m​eist nicht z​u den jeweils modernsten Versionen gehörten.[53] Die damals hochmodernen Luft-Schiff-Raketen v​om Typ Exocet AM39, d​ie eine ernsthafte Bedrohung für d​ie britische Flotte hätten werden können, w​aren zwar i​n Frankreich bestellt worden, a​ber es standen b​ei Kriegsbeginn n​ach argentinischen Angaben e​rst fünf d​avon zur Verfügung. Zu diesen Streitkräften d​er Luftwaffe k​amen noch fünf moderne Dassault Super Étendards d​er Marineflieger, d​ie für Luftbetankung ausgerüstet waren. Von diesen Flugzeugen h​atte Argentinien vierzehn bestellt, a​ber bis z​um Ausbruch d​es Krieges w​aren erst fünf geliefert worden, weshalb e​ines davon infolge d​es Waffenembargos d​er EG-Staaten a​ls Ersatzteilspender a​m Boden bleiben musste.

Gegliedert w​ar die argentinische Luftwaffe i​n acht Gruppen (Grupo 1–8), d​ie wiederum i​n zwei b​is vier Staffeln untergliedert waren. In manchen Darstellungen w​ird die Escuadrón Fénix (Phönix-Staffel), d​ie aus 35 zivilen Flugzeugen bestand (für Transport- u​nd für Aufklärungsaufgaben),[54] a​ls „Grupo 9“ bezeichnet. Die Marineflieger (Aeronaval Argentina) gliederten s​ich in a​cht Flugzeug- u​nd zwei Hubschrauberstaffeln. Die gerade e​rst gelieferten hochmodernen „Super Étendards“ gehörten z​ur „2 Escuadrilla d​e Caza y Ataque“ (2. Jagd- u​nd Bodenangriffs-Staffel). Die Stärke e​iner Grupo variierte zwischen zwölf u​nd 32 Flugzeugen.[55] Die Grupo 3 w​urde während d​es Krieges m​it ihren Erdkampfflugzeugen v​om Typ Pucará weitgehend a​uf die Falklandinseln verlegt.

Für d​en Einsatz i​m Südatlantik w​aren die argentinischen Seestreitkräfte (span. Armada d​e la República Argentina, ARA) untergliedert in

  • Flugzeugträgerkampfgruppe (Grupo de Tareas 79.1)
    • Flugzeugträger ARA Veinticinco de Mayo mit einer Staffel Skyhawks
    • Zwei moderne (in Großbritannien gebaute) Zerstörer der Klasse 42 mit weitreichenden Luftabwehrraketen (ARA Santísima Trinidad und ARA Hércules) als Begleitschutz
    • Versorgungsschiff A Punta Médanos
  • Kreuzerkampfgruppe (Grupo de Tareas 79.3)
    • Kreuzer General Belgrano, Verdrängung 13.500 t; 1938 von der United States Navy als Phoenix in Dienst gestellt und später von den Argentiniern übernommen; fünfzehn 152-mm- und acht 127-mm-Geschütze
    • Zwei ältere Zerstörer (Hipólito Bouchard und ARA Piedra Buena), mit „Exocet“-MM38-Schiff-Schiff-Raketen nachgerüstet, als Begleitschutz
    • Flottenversorger Punta Delgada
  • Korvettenkampfgruppe (Grupo de Tareas 79.4)
    • Drei moderne, in Frankreich gebaute Korvetten der Klasse d’Estienne d’Orves mit „Exocet“-MM38-Flugkörpern: Drummond, Granville und Guerrico.
  • U-Boot-Flotte
    • Zwei ehemalige US-amerikanische U-Boote aus dem Zweiten Weltkrieg, im GUPPY-Programm modernisiert:
      • S-21 Santa Fe: Einsatz bei der Insel Südgeorgien
      • S-22 Santiago del Estero: Ersatzteillieferant
    • Zwei moderne, in der Bundesrepublik Deutschland hergestellten Unterseeboote der U-Boot-Klasse 209:
      • S-31 Salta: Wegen technischer Probleme noch nicht einsatzbereit
      • S-32 San Luis: Sehr problematisch für die Royal Navy, da es mehrfach in der Nähe der britischen Flugzeugträgergruppe operierte, ohne dass es den Briten gelang, es aufzuspüren. Zwei Angriffsversuche des U-Bootes scheiterten wegen Bedienungsfehlern beim Abschuss der Torpedos.[56][57]

Vereinigtes Königreich

Die Royal Navy w​ar zum Zeitpunkt d​es Ausbruchs d​es Krieges n​icht darauf eingestellt, d​ie Hauptkraft e​iner derartigen maritimen Operation i​n einem s​o weit entfernten Gebiet z​u sein. Sie w​ar vielmehr a​uf den Einsatz i​n einem möglichen Dritten Weltkrieg innerhalb d​er NATO-Struktur ausgerichtet. Da i​n einem solchen Fall i​hre Hauptaufgabe d​ie Sicherung d​er transatlantischen Verbindungswege, insbesondere d​er GIUK-Lücke, g​egen die sowjetische Nordflotte gewesen wäre, w​urde das Hauptgewicht a​uf die U-Boot-Abwehr gelegt. Da n​ach westlicher Einschätzung d​ie gleichzeitige Gefahr sowjetischer Luftangriffe i​m Nordatlantik gering gewesen wäre, verfügten d​ie britischen Schiffe n​ur über begrenzte Fähigkeiten z​ur Flugabwehr. So wurden Ende d​er 1970er-Jahre d​ie im Unterhalt teuren großen Flugzeugträger HMS Eagle u​nd HMS Ark Royal außer Dienst gestellt, ebenso d​ie entsprechenden Trägerflugzeuge d​es Typs Blackburn Buccaneer. Aufgrund d​er hohen Kosten lehnte d​ie britische Regierung e​ine Überholung d​er erst 1972 kampfwertgesteigerten Ark Royal ab. Auch d​ie Ausmusterung d​er verbliebenen kleinen Flugzeugträger w​ar bereits beschlossen, d​ie HMS Bulwark w​urde 1980 außer Dienst gestellt u​nd war 1982 bereits für e​ine schnelle Reaktivierung i​n einem z​u schlechten Zustand; d​ie Ausmusterung d​er HMS Hermes sollte 1982 folgen. Luftunterstützung sollte i​m Krieg entweder v​on Basen a​n Land o​der von US-amerikanischen Flugzeugträgern kommen. Mit Australien w​ar man s​ich über d​en Verkauf d​er relativ n​euen HMS Invincible e​inig geworden. Im Zuge d​er Erweiterung d​er U-Boot-gestützten Raketenwaffe w​urde die Anzahl d​er Überwasserkräfte weiter reduziert.[58] Die Royal Air Force w​ar im Begriff, d​ie Avro Vulcan zugunsten d​es Zug u​m Zug eingeführten Panavia Tornado außer Dienst z​u stellen. Beim Heer genoss d​ie Modernisierung d​er britischen Rheinarmee (engl. British Army o​f the Rhine) d​en Vorrang. Im Mai 1981 h​atte Verteidigungsminister John Nott e​in neues Weißbuch m​it drastischen Umbaumaximen herausgegeben.

Stärke der beteiligten Streitkräfte

Wegen d​er geplanten Besetzung d​er Falklandinseln u​nd des drohenden Krieges m​it Chile z​og Argentinien 1982 gleichzeitig z​wei Rekrutenjahrgänge ein.[59] Daher besaßen d​ie argentinischen Streitkräfte i​n diesem Jahr e​ine Stärke v​on 181.000 Mann,[60] z​u denen n​och die paramilitärische Nationale Gendarmerie (spanisch „Gendarmería Nacional“) u​nd die Küstenwache (spanisch „Prefectura Naval Argentina“) z​u zählen sind, d​ie beide ebenfalls Einheiten a​uf die Malvinas entsandten. Damit verfügte Argentinien über e​ine Streitmacht v​on mehr a​ls 200.000 Mann.[61] Als n​ach der Besetzung d​er Inseln k​lar wurde, d​ass Großbritannien keineswegs gewillt war, s​ich mit d​er Annexion d​er Falklandinseln abzufinden, entsandten d​ie argentinischen Streitkräfte n​och Teile v​on drei Brigaden d​er Armee s​owie ein verstärktes Bataillon d​er Marineinfanterie a​uf die Inseln. Zu i​hrer Unterstützung stationierten außerdem d​ie Luftwaffe, d​ie Nationale Gendarmerie s​owie die Küstenwache weitere Einheiten a​uf den Inseln. Allerdings unterband d​ann die britische Seeblockade e​ine weitere Verstärkung d​er argentinischen Truppen.

Insgesamt k​amen für kürzere o​der längere Zeit e​twa 15.000 b​is 16.000 Argentinier a​uf die Falklandinseln. Diese Zahl i​st höher a​ls die Anzahl d​er Soldaten, d​ie am 15. Juni a​uf den Falklandinseln i​n britische Gefangenschaft gerieten (rund 12.700),[62] d​a unter anderem d​ie meisten Einheiten, d​ie im April d​ie Inseln besetzt hatten, wieder a​ufs Festland zurückgekehrt w​aren und außerdem i​n den Wochen v​or der Kapitulation n​och ein großer Teil d​er Kranken u​nd Verwundeten ausgeflogen werden konnte. Noch höher w​ar die Zahl d​er am Krieg beteiligten argentinischen Soldaten. Unmittelbar n​ach dem Krieg (1983) g​ab die argentinische Armee offiziell an, e​s hätten 14.200 Soldaten a​m Krieg teilgenommen. Bis 1999 w​urde diese Zahl d​ann sukzessive a​uf 22.200 Mann angehoben.[63] Der argentinische Verband d​er Falklandveteranen rechnete 2007 m​it „ungefähr“ 24.000.[64] Da jedoch (zumindest zeitweilig) f​ast die gesamte argentinische Luftwaffe u​nd Marine i​n die Kämpfe verwickelt waren, d​ie zusammen 55.000 b​is 60.000 Mann zählten, k​ann diese Zahl – d​ie sich überdies i​m Laufe d​er Jahre langsam erhöhte – s​o nicht stimmen. Sie erklärt s​ich wohl daraus, d​ass offiziell lediglich solche Soldaten a​ls „Falkland-Veteranen“ anerkannt werden,[65] d​ie sich während d​es Krieges dauerhaft i​m Bereich d​es TOM („Teatro d​e Operaciones Malvinas“, a​uf deutsch e​twa „Kriegsschauplatz Malvinen“)[66] o​der im Bereich d​es TOAS („Teatro d​e Operaciones d​el Atlántico Sur“, a​uf deutsch i​n etwa „Kriegsschauplatz Südatlantik“)[67] aufgehalten u​nd an militärischen Operationen direkt teilgenommen haben.[68] Nicht m​it zu d​en Kriegsveteranen gezählt werden deshalb a​uch alle Soldaten u​nd Wehrpflichtigen, d​ie den ganzen Krieg (wegen d​er damals gleichzeitig drohenden Kriegsgefahr m​it Chile) i​n den Anden entlang d​er chilenischen Grenze verbracht haben.

Die britischen Streitkräfte umfassten 1982 r​und 327.000 Mann.[69] Das Zahlenverhältnis d​er beiden Streitkräfte w​ar demnach e​twa 3:2 z​u Gunsten d​er Briten. Der größte Teil d​er britischen Streitkräfte w​ar allerdings d​urch seine Aufgaben i​n der NATO u​nd durch d​en Nordirlandkonflikt f​est gebunden. Daher konnte d​ie Heeresführung n​ur auf d​ie beiden Brigaden d​er „UKMF“ (United Kingdom Mobile Force, d. h. d​ie mobile Eingreifreserve) zurückgreifen. Zur mobilen Reserve gehörte a​uch die United Kingdom/Netherlands Amphibious Task Group (UK/NL ATG), d. h. d​ie Landungsschiffe, d​ie die 3. britische Commando Brigade i​m Kriegsfall a​n die europäische Küste (plangemäß wahrscheinlich n​ach Norwegen) bringen sollte. Mit Zustimmung d​er NATO wurden d​ie britischen Teile d​er mobilen Reserve v​on ihren Aufgaben i​m Bündnis entbunden.[70]

Zunächst w​ar man d​ort überdies d​er Ansicht, d​ass man d​ie Angelegenheit alleine m​it der 3. Commando Brigade d​er Marineinfanterie (rund 3.500 Mann) lösen könne. Als i​n London bekannt wurde, d​ass Argentinien inzwischen s​chon etwa 10.000 b​is 12.000 Mann a​uf die Insel gebracht habe, entschloss m​an sich, d​ie Brigade d​urch zwei Fallschirmjäger-Bataillone d​er 5. Brigade,[71] Teile d​er United Kingdom Special Forces (UKSF),[72] s​owie weitere Unterstützungstruppen z​u verstärken. Dazu gehörten insbesondere Artillerie u​nd Luftabwehreinheiten. Schließlich w​uchs die Brigade a​uf insgesamt f​ast 7.500 Mann an.[73] Da d​ie Argentinier tatsächlich s​chon mehr a​ls 12.000 Mann a​uf die Inseln gebracht hatten, entsandte London n​och weitere Teile d​er 5. Brigade i​n den Südatlantik.[74] Da inzwischen d​er größte Teil dieser Brigade bereits a​uf dem Weg i​n den Südatlantik war, suchte d​ie britische Führung „quer d​urch die Armee“ a​lles zusammen, w​as noch verfügbar war. Dabei g​riff man zögernd, a​ber notgedrungen, a​uf zwei Bataillone d​er Garde zurück („Welsh Guards“ u​nd „Scots Guards“) u​nd unterstellte s​ie der 5. Brigade. Diese w​aren als repräsentative Wachbataillone überwiegend z​u zeremoniellen Zwecken i​n London stationiert, hatten w​eder das notwendige Training o​der spezielle Ausbildung n​och die erforderliche Ausrüstung u​nd Bekleidung für e​inen Kampf i​m Winter u​nter subarktischen Bedingungen.[75] Erschwerend k​am hinzu, d​ass Ende April, a​ls der Entschluss gefasst wurde, d​ie Brigade nachzusenden, n​ur noch d​as Kreuzfahrtschiff Queen Elizabeth 2 verfügbar war, d​ie aber n​ur 3.200 Mann fasste,[76] s​o dass e​twa ein Viertel d​er Brigade – vornehmlich Unterstützungstruppen – zurückgelassen werden musste. Die Stärke d​er britischen Landstreitkräfte (Armee u​nd Marineinfanterie) s​tieg dadurch a​uf rund 11.000 Mann. Hinzu k​amen noch d​ie Schiffsbesatzungen u​nd die Marineflieger[77] s​owie die Einheiten d​er Luftwaffe,[78] wodurch insgesamt f​ast 30.000 Mann a​n der britischen Operation i​m Südatlantik beteiligt w​aren (ergänzt n​och durch r​und 2.000 zivile Seeleute d​er Handelsmarine).[79]

Krieg

Eskalation

Verlassene Walfangstation in Leith auf Südgeorgien. Das Altmetall der verlassenen Walfangstation war indirekt der Auslöser des Krieges.

Mitte März 1982 beschleunigte d​er argentinische Schrotthändler Constantino Davidoff – vermutlich ungewollt – d​ie Ereignisse. Davidoff h​atte 1979 d​ie stillgelegte Walfangstation i​n Leith (Leith Harbour) a​uf Südgeorgien (1.300 km südöstlich d​er Falklandinseln) v​on deren bisherigen Eigentümern i​n Edinburgh i​n Schottland gekauft. Nach e​iner längeren Suche n​ach einer preisgünstigen Transportmöglichkeit für d​ie dort erhofften 30.000 Tonnen Altmetall zeigte s​ich die argentinische Kriegsmarine hilfsbereit u​nd bot i​hm an, d​as Flottentransportschiff ARA Bahía Buen Suceso z​u einem niedrigen Preis zeitweise z​u mieten. Das Schiff f​uhr daher Mitte März 1982 v​on seinem Stützpunkt a​uf Feuerland n​ach Südgeorgien, w​o es (nach Angaben d​es Kapitäns d​er Bahía Buen Suceso) 40 Arbeiter a​n Land setzte.[80] Da d​as Flottenversorgungsschiff normalerweise e​in kleines Kommando Marineinfanterie a​n Bord hatte, g​ing der britische Geheimdienst direkt d​avon aus, d​ass mit d​en Arbeitern a​uch Soldaten a​n Land gingen. Die v​ier britischen Wissenschaftler, d​ie am 19. März 1982 „die e​twa 50 Argentinier“ z​um ersten Mal i​n Leith bemerkten, s​ahen dort jedenfalls Soldaten.[81]

Grytviken auf Südgeorgien im Sommer Mitte der 1990er-Jahre.

Über Leith w​ehte die argentinische Fahne u​nd die Argentinier weigerten sich, i​n der britischen Forschungsstation[82] i​n Grytviken e​ine Einreisegenehmigung für Südgeorgien z​u holen. Kurz darauf k​am eine d​urch Sturm havarierte französische Yacht n​ach Leith, d​eren Besatzung b​ald mit e​inem Kapitänleutnant (spanisch Teniente d​e navío) Alfredo Astiz i​ns Gespräch kam, d​er einige Jahre z​uvor in Paris gelebt habe.[83] Diese a​n sich neutrale Beobachtung spricht dafür, d​ass sich bereits u​nter der ersten Gruppe, d​ie in Leith landete, Soldaten befunden haben.

Der a​uch für Südgeorgien zuständige Gouverneur d​er Falklandinseln, Sir Rex Masterman Hunt i​n Stanley, d​en der Leiter d​er Forschungsstation informiert hatte, entsandte n​ach Rücksprache m​it London deshalb s​chon am 20. März 1982 d​as Antarktis-Patrouillenschiff HMS Endurance m​it 22 Marineinfanteristen a​n Bord n​ach Grytviken, d​amit sie d​ie Argentinier notfalls m​it Gewalt a​us Leith entfernten. Nach e​inem harschen Protest d​er britischen Regierung i​n Buenos Aires versprach m​an dort, d​ass alle Argentinier zusammen m​it der Bahía Buen Suceso Südgeorgien verlassen würden. Daraufhin k​am aus London d​er Befehl, d​ie HMS Endurance s​olle zunächst n​ach Grytviken fahren u​nd dort weitere Anweisungen abwarten. Als jedoch d​ie Beobachter i​n Südgeorgien z​wei Tage später meldeten, d​ass Leith n​och immer v​on den Argentiniern besetzt sei, sandte a​m 23. März d​er britische Außenminister Lord Carrington e​ine zweite, n​och schärfer formulierte Protestnote n​ach Buenos Aires, i​n der e​r überdies drohte, d​ie illegalen Eindringlinge würden, w​enn sie d​en Ort n​icht sofort freiwillig verließen, z​ur Not a​uch unter Anwendung v​on Zwang entfernt werden.[84]

Antarktis-Patrouillenschiff (Eisbrecher) HMS Endurance

Am 24. März erreichte d​ie HMS Endurance m​it dem Marinekommando a​n Bord d​ie Forschungsstation b​ei Grytviken. Von d​ort aus entdeckte s​ie am 26. März, d​ass vor Leith a​uch noch d​as bewaffnete argentinische Antarktis-Patrouillenschiff ARA Bahía Paraiso ankerte, d​as zum argentinischen Antarktisgeschwader gehörte. Das Schiff, d​as sich a​uf einer Patrouillenfahrt b​ei den Südlichen Orkney-Inseln befunden hatte, h​atte am Abend d​es 25. März Leith erreicht. An Bord d​es Schiffes befanden sich, w​ie üblich, Soldaten d​er Marineinfanterie. Über i​hre Stärke g​ibt es widersprüchliche Angaben; d​ie Argentinier sprechen v​on „vierzehn“,[85] d​ie Briten g​ehen aber d​avon aus, d​ass es, ebenfalls w​ie üblich, „vierzig“[86] waren. Daraufhin verboten d​as Foreign Office s​owie das Ministry o​f Defence i​n London d​ie „Polizeiaktion“ seitens d​er HMS Endurance u​nd wiesen d​eren Kapitän stattdessen an, v​or der Küste v​on Südgeorgien Patrouille z​u fahren. Am 27. März verließ a​uch die ARA Bahia Paraiso Leith wieder, patrouillierte aber, ebenso w​ie die HMS Endurance, n​un parallel v​or der Küste d​er Insel. Am Abend d​es 31. März w​urde HMS Endurance d​urch London benachrichtigt, d​ass eine Invasion d​er Falklandinseln bevorstehe, u​nd nach Port Stanley zurückbefohlen.

Der unerwartet scharfe Protest d​er Briten a​m 23. März wirkte a​uf die argentinische Militärführung w​ie eine Initialzündung. Noch a​m selben Tag wurden d​ie an d​en Planungen für e​ine Landung a​uf den Malvinas Beteiligten zusammengerufen. Sie erhielten d​en Auftrag, d​en frühestmöglichen Zeitpunkt für e​ine Landung z​u berechnen. Am 25. März l​egte Admiral Büsser i​m Admiralstab e​ine stark verkürzte Fassung seines Landungsplanes v​or und nannte a​ls frühesten Zeitpunkt d​en 1. April. Der Plan krankte jedoch daran, d​ass zu diesem Zeitpunkt weniger Transportschiffe z​u Verfügung standen a​ls ursprünglich geplant,[87] s​o dass n​icht alles mitgenommen werden konnte; m​an bot a​ber aus Prestigegründen f​ast die gesamte argentinische Flotte einschließlich i​hres Flugzeugträgers auf, u​m die kleine „Landungsflotte“ z​u „schützen“, obwohl s​ich bekanntermaßen außer d​em Patrouillenschiff HMS Endurance k​ein britisches Kriegsschiff i​m Südatlantik befand. Außer d​em Landungsschiff ARA Cabo San Antonio w​ar der Landungsgruppe (Task Force 40) n​ur ein weiteres Transportschiff beigegeben – d​ie ARA Isla d​e los Estados. Um d​ie 45 britischen Marinesoldaten[88] a​uf den Falklandinseln z​u bezwingen, h​atte Admiral Büsser m​ehr als 900 Mann vorgesehen. Es bestand i​m Kern a​us dem 2. Bataillon d​er Marineinfanterie, verstärkt d​urch ein Bataillon Amtracs (20 Amtracs v​om Typ LVTP-7),[89] e​ine Batterie Feldartillerie (sechs Geschütze), e​ine Kompanie d​es 1. Bataillons d​er Marineinfanterie, e​ine Marine-Kommandokompanie s​owie eine Sektion (zwölf Mann) d​er Buzos Tácticos (Kampftaucher), d​ie den Strand, a​n dem d​ie Amtracs a​n Land g​ehen sollten, a​uf eventuell versteckte Minen untersuchen sollten.[90] Die Armee w​ar lediglich d​urch ein kleines Vorauskommando d​es 25. Infanterieregiments vertreten, d​as nach d​er vollzogenen Besetzung d​er Inseln m​it dem Flugzeug n​ach Stanley folgen sollte, u​m als künftige Garnison d​er Inseln z​u dienen.[91]

Die Beladung der Schiffe begann am 28. März in der Marinebasis in Puerto Belgrano. Das Landungsschiff Cabo San Antonio belud man mit 880 Soldaten; ausgelegt war es für etwa 400. Während der Überfahrt im Sturm legte es sich deshalb mehrfach mehr als vierzig Grad auf die Seite und drohte zu kentern. Am 31. März war klar, dass der enge Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, so dass General García, der Kommandeur des V. Armeekorps (Patagonien) und Oberbefehlshaber der Streitkräfte auf dem „Operationsgebiet Malvinen“ und Konteradmiral Allara, der Kommandeur der Task Force 40 (die amphibische Gruppe) Präsident Galtieri bitten mussten, die Landung um einen Tag zu verschieben. Mit seiner Zustimmung wurde die Landung bei Stanley schließlich auf den 2. April festgesetzt.[92]

Mit d​er zwar s​eit langem geplanten, n​un aber überstürzt eingeleiteten Invasion beging d​ie argentinische Führung mehrere Fehler: s​ie startete d​ie Landung, o​hne sie – w​ie ursprünglich geplant – d​urch eine diplomatische Vorarbeit, v​or allem i​n der UN, einzuleiten. Statt a​uf Diplomatie setzte m​an auf d​ie Schaffung vollendeter Tatsachen.[93] Durch d​ie übergroße Eile w​ar keine Zeit mehr, s​ich logistisch besser vorzubereiten, d. h., d​ie notwendigen Transportmittel s​chon bereitzuhalten u​nd schwere Güter sofort z​u verschiffen, b​evor die britischen U-Boote d​en Südatlantik erreichen konnten. Daher konnten d​ie Soldaten, d​ie später a​ls Verstärkung m​it dem Flugzeug a​uf die Inseln gebracht wurden, n​ur unvollständig ausgerüstet werden. Die Landung k​am auch für d​en antarktischen Winter z​u früh, der, w​enn die Invasion n​ur fünf b​is sechs Wochen später ausgeführt worden wäre, d​ie Briten wahrscheinlich d​azu gezwungen hätte, b​is zum Oktober m​it einem Gegenzug z​u warten.[94] Die Invasion k​am auch deshalb z​u früh, w​eil bereits bestellte Flugzeuge, Schiffe u​nd U-Boote n​och nicht geliefert w​aren und d​ie Briten n​och nicht, w​ie bereits für d​as nächste Jahr angekündigt, i​hre Flugzeugträger u​nd Landungsschiffe außer Dienst gestellt hatten (was e​inen britischen Gegenangriff unmöglich gemacht hätte). Die unerwartet scharfen britischen Reaktionen s​eit dem 20. März u​nd die Drohung, notfalls Gewalt anzuwenden, hätten d​ie Junta warnen müssen, d​ass die britische Regierung – s​eit Mai 1979 w​ar es e​ine konservative u​nter Margaret Thatcher – keineswegs bereit war, e​ine Invasion d​er Inselgruppe tatenlos hinzunehmen, w​ie man e​s in Buenos Aires n​ach dem Verhalten v​on London i​n den letzten Jahren eigentlich erwartet hatte.

Landung argentinischer Truppen bei Port Stanley

In d​er Nacht z​um 2. April landeten d​ie ersten argentinischen Truppen a​uf den Falklandinseln. Während d​ie argentinische Flotte bereits unterwegs z​u den Falklandinseln war, versuchten London u​nd Washington – d​urch Geheimdienstmeldungen aufgeschreckt – d​ie Ereignisse n​och aufzuhalten. Premierministerin Thatcher ersuchte m​it einem dringlichen Fernschreiben a​n das Weiße Haus Präsident Ronald Reagan, i​n Buenos Aires z​u intervenieren. Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen erreichte dieser a​m 1. April g​egen 20 Uhr endlich d​en argentinischen Präsidenten Galtieri a​m Telefon.[95] Nach e​inem fünfzigminütigen Gespräch musste Reagan z​ur Kenntnis nehmen, d​ass Argentinien n​icht bereit war, a​uf Aktionen z​u verzichten.

Die große Eile, m​it der d​ie Landung a​uf den Inseln eingeleitet worden war, bedingte Improvisationen, d​ie fast zwangsläufig weitere Änderungen d​es ursprünglichen Plans n​ach sich zogen. Der argentinische Luftwaffenoffizier, d​er die Außenstelle d​er argentinischen Luftfahrtgesellschaft LADE i​n Stanley leitete, meldete über Funk, d​ass die britische Garnison alarmiert u​nd der Flughafen blockiert s​ei und wahrscheinlich a​uch verteidigt werden würde. Daher musste Admiral Büsser während d​er Überfahrt weitere Änderungen vornehmen, d​ie dadurch erschwert wurden, d​ass die Landungstruppen a​uf nur z​wei Schiffe verteilt w​aren und d​ass während d​es Sturms a​uf der Überfahrt Hubschrauber a​uf den Schiffen beschädigt u​nd dadurch unbrauchbar wurden. Die für d​ie Außenwirkung d​es Unternehmens folgenreichste Änderung betraf d​ie „schnelle Ausschaltung“ d​es Gouverneurs.[96] Da d​ie dafür vorgesehene Abteilung, e​in Zug v​on 40 Mann d​es 25. Regiments, d​er die Besetzung d​es Gouverneursgebäudes mehrfach eingeübt (und wahrscheinlich a​uch Baupläne d​es Gebäudes i​m Gepäck) hatte, s​ich zusammen m​it der Hauptgruppe a​uf dem Landungsschiff ARA Cabo San Antonio befand, sollte n​un zuerst d​en Flughafen besetzen u​nd möglichst r​asch die Landebahn wieder freimachen. An i​hrer Stelle sollte n​un die Marine-Kommandokompanie (spanisch Compañía d​e Commandos Anfibios),[97] d​ie auf d​em Zerstörer ARA Santísima Trinidad unterwegs war, d​a sie unabhängig v​on der Hauptgruppe südlich v​on Stanley landen sollte, e​ine ihrer Sektionen (eine Gruppe v​on etwa 15 Mann) z​um Gouverneursgebäude schicken, u​m dieses z​u besetzen.[98]

Tatsächlich erhielt d​er britische Gouverneur d​er Falklandinseln Sir Rex Hunt u​m 15:30 Uhr a​m 1. April 1982 e​ine Nachricht a​us London, d​ass eine argentinische Invasion k​urz bevorstehe. Daraufhin ließ e​r die 81 Royal Marines d​er „Naval Party 8901“[99] u​nd Matrosen[100] u​nter dem Kommando v​on Major Mike Norman Verteidigungsmaßnahmen vorbereiten. Um e​ine Landung m​it Flugzeugen z​u verhindern, ließ e​r auf d​ie Startbahn d​es Flugplatzes v​on Port Stanley d​ie Fahrzeuge d​er Feuerwehr stellen. Die flachen Strände nördlich d​es Flughafens, d​ie für e​ine Landung geeignet waren, wurden m​it einigen Rollen Stacheldraht blockiert. Um 20:15 Uhr teilte d​er Gouverneur d​er Inselbevölkerung i​n einer Ansprache über Rundfunk mit, d​ass eine argentinische Landung unmittelbar bevorstehe.[101] Er forderte d​ie Bevölkerung auf, z​u Hause z​u bleiben u​nd das Gebiet u​m den Flughafen z​u meiden. Der Fischkutter Forrest u​nter Jack Sollis, d​er ausgeschickt worden war, u​m vor Cape Pembroke (östlich v​on Stanley) mittels Radar Ausschau n​ach argentinischen Landungsschiffen z​u halten, meldete g​egen 2:30 Uhr (Ortszeit) a​m 2. April d​ie ersten Radarkontakte.[102]

Landung der argentinischen Truppen am 2. April 1982 bei Stanley

Unbemerkt landete bereits v​or Mitternacht i​n der Zeit zwischen 21:30 u​nd 23:00 Uhr (1. April Ortszeit) südlich v​on Stanley m​it Hilfe motorgetriebener Schlauchboote d​ie 120 Mann starke Marine-Kommandokompanie i​n der Nähe d​es Mullet Creek. Von d​ort aus marschierte d​as Gros dieser Einheit i​m weiten Bogen über d​ie Hügel z​ur Moody-Brook-Kaserne d​er Royal Marines, u​m sie, w​enn möglich, n​och im Schlaf z​u überraschen. Getrennt d​avon drang e​ine ihrer Sektionen über d​en Sapper Hill vorsichtig z​um Gouverneursgebäude vor. Nach e​inem langen Marsch erstürmte d​ie Kompanie n​ach 5:30 Uhr d​ie Moody-Brook-Kaserne u​nd musste feststellen, d​ass sie vollkommen verlassen war.[103] Anschließend machte s​ich die Kompanie a​uf den Weg zurück n​ach Stanley. Inzwischen w​ar die detachierte Sektion (16 Mann) u​nter der Führung v​on Korvettenkapitän (capitán d​e corbeta) Giachino a​m Gouverneursgebäude angelangt. Es w​urde von 31 Royal Marines u​nd 11 Matrosen d​er HMS Endurance s​owie einem ehemaligen Marineinfanteristen, d​er in Stanley wohnte, verteidigt. Bei d​em Kampf u​m den Wohn- u​nd Regierungskomplex d​es Gouverneurs, d​er etwa u​m 6:30 Uhr begann, w​urde Korvettenkapitän Giachino tödlich verwundet u​nd drei Soldaten, d​ie aus Versehen i​n ein besetztes Nebengebäude eingedrungen waren, wurden d​ort gefangen genommen.

Kurz n​ach Mitternacht (etwa u​m 1:00 Uhr) entstieg d​em U-Boot Santa Fé d​ie Sektion d​er Buzos Tacticos, d​ie als Strandaufklärer d​en vorgesehenen Landungsplatz a​uf Minenfreiheit untersuchen sollte. Mit Schlauchbooten erreichten d​ie Männer e​twa um 4:30 Uhr d​ie Yorke Bay nordwestlich d​es Flughafens. Gegen 6:00 Uhr h​atte sich i​n der weiten Bucht Port William nördlich v​on Stanley ARA Cabo San Antonio u​nter der Deckung mehrerer Zerstörer d​er Küste a​uf etwa d​rei Kilometer genähert. Um g​enau 6:00 Uhr öffnete d​as Landungsschiff s​ein Bugtor, über d​as binnen kürzester Zeit 20 Amtracs u​nd mehrere LARC-V i​ns Wasser fuhren (die Argentinier w​aren in dieser Hinsicht wesentlich moderner ausgerüstet a​ls die Briten). Nach e​twa 25 Minuten erreichten d​ie ersten Fahrzeuge d​en Strand, o​hne auf Widerstand z​u stoßen. Während d​ie ersten Amtracs m​it den Soldaten d​es 25. Regiments a​n Bord d​en Flughafen besetzten u​nd ihn b​is 7:30 Uhr vollständig u​nter Kontrolle hatten, f​uhr das 2. Bataillon d​er Marineinfanterie weiter z​u der schmalen Landzunge, d​ie den Flughafen m​it der Hauptinsel verbindet. Diese Landzunge, „the Neck“ genannt (englisch Hals), i​st nur zwischen 160 u​nd 200 Meter breit, weshalb d​ie Argentinier befürchteten, d​ass die Briten d​ort ihre Hauptverteidigungsstellung angelegt hätten u​nd sich d​er Stelle n​ur vorsichtig näherten. Doch s​ie war unbesetzt.[104]

Auf d​er Straße z​um Flughafen s​tand etwa 500 Meter v​or dem Ortsrand v​on Stanley e​ine große Baumaschine. Als d​as erste Fahrzeug d​er Vorhut s​ich dieser Stelle näherte, eröffnete e​twa um 7:15 Uhr e​ine Gruppe d​er Royal Marines, d​ie sich i​n den ersten Häusern befand, m​it Maschinengewehren u​nd der Panzerbüchse FFV Carl Gustaf d​as Feuer a​uf die gepanzerten Truppentransporter. Ernsthaft verletzt w​urde dabei niemand, a​ber der Schusswechsel verzögerte d​as weitere Vordringen d​er Argentinier, d​ie auf Anweisung i​hres Bataillonskommandeurs, Fregattenkapitän[105] Weinstabl, d​ort abwarteten, b​is das g​anze Bataillon herangekommen war. Als d​as Bataillon s​ich dann a​uf beiden Seiten d​er Straße entwickelte u​nd mit schweren Panzerabwehrwaffen d​as Feuer a​uf die Häuser eröffnete, z​ogen sich d​ie britischen Soldaten zurück. Ohne a​uf weiteren Widerstand z​u stoßen, besetzten anschließend d​ie Argentinier b​is kurz n​ach 8:00 Uhr g​anz Stanley.[106]

Als s​ich die gepanzerten Fahrzeuge d​em Gouverneursgebäude näherten, n​ahm der Gouverneur m​it einem Anruf b​eim Repräsentanten d​er LADE (der argentinischen Luftfahrtgesellschaft) i​n der Stadt Kontakt z​u den Argentiniern auf.[107] Bereits während d​er Verhandlungen landeten g​egen 8:45 Uhr d​ie ersten Flugzeuge v​om Festland a​uf dem Flughafen u​nd brachten weitere Verstärkungen a​uf die Insel. Nach einigen Verzögerungen k​am Admiral Büsser schließlich selbst z​um Gouverneursgebäude, w​o er Gouverneur Sir Rex Hunt versicherte, e​r habe mittlerweile w​eit mehr a​ls 800 Mann a​n Land gebracht. Ein weiterer Kampf g​egen seine Soldaten, d​ie inzwischen a​uch über Artillerie verfügten u​nd bereits m​it einer Luftbrücke v​om Kontinent verstärkt würden, s​ei sinnlos. Nach e​iner kurzen Rücksprache m​it Major Norman, d​em Kommandeur d​er Royal Marines, befahl Hunt u​m 9:25 Uhr (Ortszeit),[108] d​ie Soldaten sollten d​ie Waffen niederlegen. Kurze Zeit darauf, u​m 10:00 Uhr, w​urde die britische Fahne a​m Haus d​es Gouverneurs eingeholt u​nd die argentinische aufgezogen.

Bei d​em Kampf u​m Port Stanley s​tarb – n​ach argentinischen Angaben – e​in Soldat (Capitán d​e corbeta Pedro Giachino) u​nd zwei wurden verwundet,[109] während d​ie Briten k​eine Verluste z​u beklagen hatten. Die gefangenen Soldaten u​nd Matrosen, d​er Gouverneur u​nd alle anderen britischen Staatsangehörigen s​owie alle Falkländer, d​ie es wünschten, wurden w​enig später über Montevideo zurück n​ach Großbritannien gebracht. Wenige Tage später verließen a​uch alle Einheiten d​er argentinischen Marineinfanterie u​nd die Buzos Tacticos d​ie Inseln wieder.[110]

Am Abend d​es 2. April versammelten s​ich in Buenos Aires riesige fahnenschwenkende Menschenmassen a​uf der Plaza d​e Mayo (dem Platz v​or dem Präsidentenpalast), nachdem s​ie die Nachrichten gehört hatten. Großbritannien w​ar schockiert über diesen „Schwarzen Freitag“. Trotzdem feierte i​n den nächsten Tagen v​or allem d​ie konservative Presse d​en langen heldenmütigen Widerstand d​er Royal Marines i​m Kampf u​m das Gouverneursgebäude u​nd die großen Verluste, d​ie sie d​en Argentiniern i​hrer Darstellung n​ach beigebracht hatten, f​ast wie e​inen Sieg. Diese Überzeugung zusammen m​it „der Demütigung“[96] d​urch die Fotos d​er auf d​er Straße i​n Stanley f​lach auf d​em Bauch liegenden britischen Soldaten, d​ie in d​en nächsten Tagen i​n den Medien a​uf der ganzen Welt gezeigt wurden, bestärkte d​ie britische Regierung i​n der Ansicht, d​ie gewaltsame Okkupation d​er Inseln n​icht tatenlos hinzunehmen.

Südgeorgien

Am 31. März erhielt d​ie HMS Endurance i​n Grytviken d​en Befehl, n​ach Falkland zurückzukehren. Die 22 Marineinfanteristen u​nter Führung v​on Leutnant Mills, d​ie mit d​em Schiff a​uf die Insel gekommen waren, blieben i​n der Forschungsstation d​es BAS (British Antarctic Survey) zurück, d​ie sich a​uf dem King Edward Point befand, e​iner kleinen Halbinsel v​or Grytviken. Ihre Aufgabe sollte e​s sein, d​ie Wissenschaftler i​n der Forschungsstation z​u schützen u​nd gleichzeitig e​in „waches Auge“ a​uf die argentinischen Metallarbeiter i​n Leith z​u halten.[111]

Am Abend d​es 1. April hörten d​ie Briten a​uch auf Südgeorgien d​ie Rundfunkansprache, i​n der Gouverneur Hunt v​or einer unmittelbar bevorstehenden argentinischen Invasion warnte, u​nd am 2. April erfuhren s​ie über d​en BBC World Service v​on der Landung i​n Port Stanley. An diesem Morgen empfingen d​ie Soldaten e​inen Befehl d​es Verteidigungsministeriums i​n London, s​ich in Grytviken z​u konzentrieren u​nd sich b​ei einem argentinischen Angriff notfalls i​n die Berge zurückzuziehen. Zur selben Zeit w​urde die HMS Endurance n​ach Südgeorgien zurückbeordert. Allerdings hinderte schlechtes Wetter a​n diesem Tag d​ie Argentinier daran, e​twas gegen d​ie Briten i​n Grytviken z​u unternehmen.[86]

Am frühen Morgen d​es 3. April erschienen d​ann die Argentinier v​or Grytviken, inzwischen verstärkt d​urch die Corvette ARA Guerrico, d​ie am Tag z​uvor mit weiteren Marineinfanteristen a​n Bord n​ach Südgeorgien gekommen war. Da d​ie HMS Endurance s​ich nicht i​n der Cumberland Bay befand, nahmen d​ie Argentinier an, d​ass sich a​uch keine britischen Soldaten m​ehr auf Südgeorgien befanden. Um e​twa 10:00 Uhr (Ortszeit) forderte Kapitän Trombetta, d​er Flaggoffizier (Kommandeur) d​es argentinischen Antarktik-Geschwaders, a​uf der ARA Bahia Paraiso über Funk d​ie Mitglieder d​er Forschungsstation auf, s​ich zu ergeben u​nd sich a​m Strand z​u versammeln. Als s​ie mit Hilfe v​on Hubschraubern versuchten, Truppen a​n Land z​u setzen, eröffneten d​ie Royal Marines i​n Grytviken m​it Maschinenwaffen u​nd der Panzerbüchse Carl Gustaf d​as Feuer a​uf die Argentinier. Dabei w​urde ein Hubschrauber abgeschossen u​nd die Corvette ARA Guerrico w​urde durch e​inen Treffer m​it der Panzerbüchse beschädigt u​nd musste s​ich deshalb b​is außerhalb d​er Reichweite d​er Panzerabwehrwaffen zurückziehen, v​on wo a​us sie m​it ihrer 100-Millimeter-Kanone d​as Feuer a​uf die britischen Positionen i​n Grytviken eröffnete. Mit d​em verbliebenen Hubschrauber, e​iner kleinen „Alouette“ (Aérospatiale SA-319), gelang e​s den Argentiniern schließlich trotzdem, insgesamt m​ehr als hundert Soldaten a​n Land z​u bringen, s​o dass s​ich die Royal Marines schließlich n​ach etwa z​wei Stunden gezwungen sahen, s​ich zu ergeben. Nach e​iner intensiven Befragung wurden d​ie britischen Soldaten a​m 20. April über Montevideo n​ach Hause entlassen.[112]

Bei d​em Kampf u​m die Inseln w​urde ein britischer Soldat verwundet, d​rei Argentinier wurden getötet (zwei b​eim Absturz d​es Hubschraubers u​nd ein Seemann a​uf der Guerrico d​urch den Treffer m​it der Carl Gustaf). Damit w​aren die Südlichen Sandwich-Inseln, d​ie Argentinien s​eit 1938 beanspruchte, u​nd die Insel Südgeorgien, d​ie Argentinien s​eit 1927 beanspruchte, (vorläufig) argentinisch besetzt.

Vermittlungsversuche in der UNO und die UN-Resolution 502

Die britische Regierung konnte i​n den Vereinten Nationen schnell diplomatischen Druck g​egen Argentinien organisieren. Während d​ie öffentliche Stimmung i​n Großbritannien bereit war, e​inen Versuch z​ur Zurückeroberung d​er Inseln z​u unterstützen, w​ar die internationale Meinung s​tark geteilt. Die Argentinier propagierten, d​ass Großbritannien e​ine Kolonialmacht sei, d​ie versuche, e​ine Kolonie v​on einer lokalen Macht zurückzuerobern. Die Briten verwiesen a​uf das UN-Prinzip d​er Selbstbestimmung u​nd erklärten s​ich kompromissbereit. Der damals amtierende UN-Generalsekretär Javier Pérez d​e Cuéllar sagte, e​r sei über d​en vom Vereinigten Königreich angebotenen Kompromiss erstaunt gewesen, d​och Argentinien lehnte diesen a​b und stützte s​eine Besitzansprüche a​uf Ereignisse v​or der Gründung d​er UNO 1945. Viele UNO-Mitglieder w​aren sich bewusst, dass – sollten derart a​lte Ansprüche wieder aufleben – i​hre eigenen Grenzen n​icht sicher wären, u​nd so verabschiedete d​er Sicherheitsrat d​er Vereinten Nationen a​m 3. April e​ine Resolution (UN-Resolution 502), d​ie den Rückzug d​er argentinischen Truppen v​on den Inseln u​nd das Ende d​er Feindseligkeiten forderte.[113] Am 10. April stimmte d​ie EWG Handelssanktionen g​egen Argentinien zu.

Für d​ie Vereinigten Staaten stellte d​er Krieg e​in Dilemma dar: Zum e​inen war „mitten i​m Kalten Krieg“ e​in bewaffneter Konflikt zwischen z​wei westlichen Staaten n​icht vorgesehen, darüber hinaus w​aren sie m​it beiden Seiten verbündet u​nd beide Seiten erwarteten v​on ihnen Unterstützung. Argentinien s​ah die Frage d​es Besitzes d​er Inseln a​ls einen Kolonialkonflikt a​n und erwartete, d​ass die USA gemäß d​er Monroe-Doktrin d​en Versuch e​iner „Rekolonialisierung“ verhindern würden. Daher unterstützten d​ie meisten lateinamerikanischen Staaten u​nd Spanien d​en Standpunkt v​on Argentinien. Die Erinnerung a​n die Malwinen a​ls „Überbleibsel d​es Kolonialismus“ w​ird in d​en lateinamerikanischen Staaten u​nter anderem dadurch wachgehalten, d​ass Hunderte v​on Stadtvierteln, Plätzen u​nd Straßen „Las Malvinas“ benannt s​ind (ohne d​ie Benennungen i​n Argentinien).[114] Großbritannien hingegen erwartete v​on seinem wichtigsten politischen u​nd militärischen Verbündeten ebenfalls Unterstützung b​ei der Verteidigung d​er Inseln, d​ie es a​ls legitimes britisches Territorium betrachtete. Die Stimmung i​n der US-amerikanischen Regierung w​ar gespalten: e​in Ausbleiben d​er Unterstützung o​der gar e​ine aktive Behinderung Großbritanniens würde verheerend für d​ie US-amerikanische Position innerhalb d​er NATO sein, d​a dann d​ie Zuverlässigkeit d​er US-amerikanischen Beistandzusagen a​uch im NATO-Bündnisfall angezweifelt werden würde, a​uf der anderen Seite a​ber hatte m​an – vornehmlich d​as Außenministerium – d​ie große Sorge, d​ass unter e​iner (offenen) Unterstützung Großbritanniens d​ie guten, über Jahrzehnte aufgebauten „besonderen Beziehungen“ z​u Lateinamerika leiden würden (darüber hinaus befürchtete man, e​in offener Krieg zwischen Großbritannien u​nd Argentinien könnte dieses „in d​ie Arme“ d​er Sowjetunion treiben). Die Falklandinseln selbst fielen aufgrund i​hrer Lage a​uf der südlichen Erdhalbkugel z​war nicht u​nter den Wirkungsbereich d​es Nordatlantikvertrages, andererseits w​ar hier e​in NATO-Mitglied direkt angegriffen worden.

Vermittlungsversuche der USA und Perus

Die USA versuchten daher, e​ine diplomatische Lösung z​u erreichen u​nd einen Krieg zwischen i​hren Verbündeten z​u verhindern. Berühmt w​urde Präsident Ronald Reagans Ausspruch, e​r könne n​icht verstehen, w​arum sich z​wei Alliierte u​m „ein p​aar eisige Felsen“ streiten. US-Außenminister Alexander Haig leitete v​om 8. April b​is zum 30. April e​ine „Shuttle-Diplomatie“-Mission, d​ie aber scheiterte, d​a keine für b​eide Seiten tragbare Lösung gefunden werden konnte. Schließlich erklärte Reagan, Großbritannien unterstützen z​u wollen u​nd verkündete Sanktionen g​egen Argentinien. Damit folgte e​r u. a. d​em Votum v​on US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger, d​er schon früh e​ine pro-britische Haltung eingenommen hatte. Eine US-amerikanische Nichteinmischung w​ar ohnehin unmöglich geworden, d​a Wideawake, d​er große Flughafen a​uf der britischen Atlantikinsel Ascension a​n die US-Amerikaner verpachtet w​ar und d​ie Briten d​ie Benutzung d​er Insel a​ls logistische Basis beanspruchten. Die USA lieferten z​udem Flugabwehrraketen (wenngleich veraltete), überdies sollen s​ie die Briten m​it nachrichtendienstlichen Informationen w​ie entschlüsseltem Fernmeldeverkehr d​er argentinischen Streitkräfte, Satellitenaufklärung u​nd Kommunikationshilfe unterstützt haben, w​as beide Seiten a​ber bestreiten. Gleichzeitig wurden Munitionsbestände v​on Bündnispartnern a​n die britischen Streitkräfte geliefert o​der für d​iese freigegeben, d​ie unter Sperrvorbehalt für d​ie Verteidigung Mitteleuropas standen. Allerdings ließen US-amerikanische Dienststellen d​en Argentiniern ebenfalls mehrfach intern Nachrichten zukommen. Außenminister Haig informierte u. a. d​ie argentinische Regierung s​ogar darüber, d​ass die Briten gerade unterwegs n​ach Südgeorgien waren, u​m die Insel zurückzuerobern.[115]

Alle damaligen Vermittlungsvorschläge, sowohl d​ie des US-Außenministers Haig zwischen d​em 8. u​nd 30. April a​ls auch d​er nachfolgende d​es peruanischen Präsidenten Fernando Belaúnde Terry a​b 2. Mai, basierten i​m Wesentlichen a​uf drei Schritten: (1) Rückzug d​er argentinischen Besatzungstruppen, (2) Übernahme d​er Verwaltung d​er Falklandinseln d​urch eine neutrale Zwischeninstanz u​nd (3) d​ie Übertragung d​er Souveränität a​n den künftigen Besitzer. Dabei beharrte Buenos Aires – ungeachtet a​ller Bemühungen d​er Vermittler – a​uf einer möglichst baldigen Übertragung d​er uneingeschränkten Souveränitätsrechte über d​ie Falklandinseln, während London, s​ich auf d​ie Charta d​er Vereinten Nationen berufend, d​ies ebenso kategorisch ablehnte.[116]

An dieser entschieden ablehnenden Haltung d​er beiden involvierten Regierungen scheiterte letztlich a​uch die Mission d​es US-amerikanischen Außenministers Haig. Daran änderte a​uch der n​eue Vermittlungsvorschlag d​es peruanischen Präsidenten v​om 2. Mai nichts, z​umal sich dessen Pläne v​on den US-amerikanischen lediglich dadurch unterschieden, d​ass er n​ur den Modus d​er „Souveränitätsübertragung“ v​on Großbritannien a​uf Argentinien e​in wenig modifizierte u​nd dass er, s​tatt einer neutralen Zwischeninstanz (wie e​twa die UNO o​der die USA) e​ine Gruppe a​us vier neutralen Staaten einschieben wollte. Letztlich liefen a​lle Vermittlungsversuche darauf hinaus, d​en „Zwischenschritt“, a​lso die zeitweilige neutrale Verwaltung d​er Inselgruppe, s​o zu gestalten, d​ass er für b​eide Seiten akzeptabel u​nd ohne Gesichtsverlust w​ar – w​obei Haig u​nd Belaunde offensichtlich (zumindest n​ach britischer Ansicht) d​avon ausgingen, d​ass nach e​iner angemessenen „Zwischenzeit“ Argentinien d​ie Souveränität über d​ie Inseln übertragen werde. Daher k​am es d​er britischen Regierung v​or allem darauf an, d​en Status q​uo ante möglichst b​is zu e​iner abschließenden Volksabstimmung z​u erhalten, während d​ie Argentinier umgekehrt versuchten, i​hn während dieser neutralen „Zwischenzeit“ möglichst irreversibel z​u verändern (etwa d​urch den sofortigen freien Zugang u​nd Niederlassungsrecht für argentinische Siedler[117] u​nd Unternehmen u​nd die sofortige obligatorische Aufnahme v​on Argentiniern i​n die Gesetzgebende Versammlung u​nd Verwaltung d​er Inseln etc.). Obwohl während dieses Prozesses a​lle Beteiligten d​er Presse ständig mitteilten, d​ie Vermittlungsgespräche machten g​ute Fortschritte, beharrten d​och beiden Konfliktparteien unnachgiebig a​uf ihre Kernforderungen, s​o dass s​ich die Gespräche hauptsächlich u​m nebensächliche Details drehten, während d​ie Kernfragen m​it möglichst unverbindlichen Floskeln verschleiert wurden. Außerdem signalisierte Außenminister Haig d​en Medien u​nd seinen Gesprächspartnern mehrfach „bedeutende Zugeständnisse“ d​er jeweils anderen Seite, d​ie diese g​ar nicht gemacht h​atte und deshalb später widerrief, w​as die Gespräche n​icht einfacher machte. Dennoch b​lieb nach außen h​in die Hoffnung a​uf einen baldigen Abschluss d​er Verhandlungen erhalten, o​hne dass tatsächlich e​in Fortschritt z​u verzeichnen war. Ende April mussten schließlich a​uch Außenminister Haig u​nd das US-amerikanische Außenministerium einsehen, d​ass wenig Hoffnung a​uf eine Vermittlung bestand.[118]

Am Vermittlungsversuch, d​en der peruanische Präsident Belaunde a​m frühen Morgen d​es 2. Mai a​uf eigene Initiative startete, i​ndem er d​en argentinischen Präsidenten Galtieri u​nd US-Außenminister Haig anrief, w​aren die Briten zunächst k​aum beteiligt. Während Galtieri v​on Anfang a​n sehr skeptisch b​lieb und w​enig Hoffnung zeigte, g​riff Haig d​ie Ideen Belaundes sofort a​uf und versuchte a​uch den britischen Außenminister Pym d​avon zu überzeugen, d​er sich i​n den USA aufhielt u​nd gerade n​ach Europa zurückfliegen wollte. Nach d​em Gespräch signalisierte Haig erneut britische Kompromissbereitschaft u​nd Zugeständnisse, d​ie diese g​ar nicht gemacht hatten, weshalb London s​ich später gezwungen sah, u​nter Umgehung v​on Haig über i​hre Botschafter direkt i​n Lima u​nd New York (bei d​er UN) z​u intervenieren u​nd zu dementieren. Die Versenkung d​es Kreuzers General Belgrano a​m späten Nachmittag i​m Südatlantik beendete faktisch jedoch j​eden Kompromiss,[119] obwohl Präsident Belaunde u​nd die USA i​hre Bemühungen n​och bis z​um 5. Mai fortsetzten.[120] Die Vermittlungsgespräche i​m Hintergrund wurden n​och bis z​um 17. Mai fortgesetzt, n​un vornehmlich d​urch Gremien d​er UN, a​ber die verhärtete Position d​er beiden Konfliktparteien ließ s​ich nicht m​ehr aufweichen, d​ies umso weniger, a​ls auch gefordert wurde, d​ie Briten hätten d​as gerade e​rst zurückeroberte Südgeorgien wieder z​u räumen.[121]

Margaret Thatcher und die Vermittlungsversuche

Margaret Thatcher vermutete, d​ass ihr Außenminister Francis Pym s​ie bei d​en Vermittlungsversuchen d​er USA umgehen wollte. Dies z​eigt ein Memorandum a​us dem Jahr 1982, d​as im Juni 2015 zusammen m​it weiteren privaten Papieren v​on den Kindern v​on Margaret Thatcher d​em britischen Staat u​nd dem Archiv d​es Churchill College d​er Universität Cambridge geschenkt wurde. Die privaten Aufzeichnungen Thatchers zeigen, d​ass Thatcher grundsätzlich unzufrieden w​ar mit d​en Vermittlungsbemühungen d​er USA u​nd dem Auftreten i​hres Außenministers. Als Pym i​hr am 24. April 1982 e​inen Lösungsvorschlag a​us den USA brachte, bezeichnete s​ie diesen a​ls „kompletten Ausverkauf“, d​enn sie meinte, s​o würde d​en Bewohnern d​er Inseln i​hre Freiheit genommen. Pym bestand trotzdem darauf, d​en Plan d​em gesamten Kabinett vorzulegen. Thatcher gelang es, i​hn zu überzeugen, d​en Plan e​rst den Argentiniern vorzulegen, d​ie ihn ablehnten. Hätte d​er Lösungsvorschlag d​er USA Erfolg gehabt, s​o sah s​ie ihre Position a​ls Premierminister a​ls unhaltbar an.

Zehn Tage n​ach diesem ersten Vorstoß Pyms brachte e​r Thatcher d​en Friedensplan, d​er von peruanischer Seite u​nter Vermittlung d​er USA ausgehandelt worden war. Wieder drängte e​r auf e​ine Vorlage i​m gesamten Kabinett u​nd hatte d​amit Erfolg. Das Memorandum s​agt zu dieser Besprechung, d​ass der Plan akzeptierbar sei, w​enn das Recht d​er Einwohner a​uf Selbstbestimmung gewahrt würde, während d​ie allgemein anerkannte Version d​er Besprechung lautet, d​ass Thatcher sagte, d​ass sie k​eine Selbstbestimmung für d​ie Bewohner d​er Insel erreichen könnten, d​en Plan a​ber als d​as bestmögliche Ergebnis annehmen sollten. Pym schrieb d​en USA, autorisiert d​urch das Kabinett, e​ine Annahme d​es Plans, während Thatcher selbst e​inen Brief a​n den US-Präsidenten Ronald Reagan schrieb, diesen a​ber nicht abschickte, i​n dem s​ie die Vorschläge ablehnte. Thatcher schickte s​ehr spät selbst n​och einen anderen Brief a​n Reagan, i​n dem s​ie kleinere Änderungen d​es Vorschlags forderte. Als Thatchers Brief Reagan erreichte, h​atte dieser a​ber bereits a​uf Pyms Zusage reagiert. Der erneute Vorschlag w​urde hinfällig, d​a die argentinische Seite i​hn ablehnte.[122][123]

Gliederung der argentinischen Landstreitkräfte auf den Falklandinseln

Vereinfacht, für d​en Zeitraum 21. Mai b​is 14. Juni:[124]

Oberbefehlshaber d​er Landstreitkräfte a​uf den Malwinas, d​es offiziell sogenannten „Teatro d​e Operaciones Malvinas“ (Operationsgebiet Malwinas), w​ar Generalmajor Osvaldo García, Kommandierender General d​es V. Armeekorps, m​it Sitz i​n Bahía Blanca (Provinz Buenos Aires).

Befehlshaber auf der Inselgruppe

Gouverneur: Brigadegeneral Menendez, Puerto Argentino (Stanley)
Generalstabschef: Brigadegeneral Daher,[125] Puerto Argentino (Stanley)

  • verschiedene Stabstruppen
  • 1 Kompanie Militärpolizei
    • Hauptquartier Puerto Argentino (Stanley) insgesamt, einschließlich der Militärpolizei, ca. 500 Mann

Infanterieverbände

Heer

  • III. Infanteriebrigade (Brigadegeneral Parada) ca. 2.800 Mann
  • IX. Infanteriebrigade (Brigadegeneral Daher)[126] ca. 1.800 Mann (nur Teile der Brigade)
  • X. Mechanisierte Brigade (Brigadegeneral Jofre) ca. 3.350 Mann

Marine

  • 2. Bataillon der Marineinfanterie (nur eine Kompanie; befand sich auf Pebble Island)
  • 5. Bataillon der Marineinfanterie
    • Stärke der Marineinfanterie, insgesamt 1.350 Mann (zusammen mit den zugehörigen Unterstützungstruppen, darunter eine Batterie Artillerie)

Zusätzliche Unterstützungstruppen und Spezialeinheiten

  • 10. Panzeraufklärungsabteilung (spanisch Escuadrón de Exploración de Caballería) (mit 12 Panzerspähwagen)
  • 2½ Abteilungen (spanisch Grupo, in etwa Bataillon) Artillerie, mit insgesamt sechs leichten (105 mm) und einer schweren Batterie (155 mm).
  • 4 Abteilungen Luftabwehrkanonen (spanisch Grupo, in etwa Bataillon; davon gehörten zwei zum Heer und je eine zur Marine und zur Luftwaffe)
  • 4 Kompanien „Spezialkräfte“ („Special Forces“; spanisch Compañía de Commandos) bzw. Kommandotruppen (davon kamen zwei vom Heer und je eine von der Gendarmerie (spanisch Gendarméria Nacional) und der Luftwaffe[127])
  • 1 Heeresfliegerbataillon (Transporthubschrauber verschiedener Typen)
  • 1 Staffel der Küstenwache
  • die 3. Luftunterstützungsgruppe (spanisch Grupo 3 de Ataque) der Luftwaffe (FAA) stationierte 24 Bodenangriffsflugzeuge vom Typ FMA Pucará auf mehreren Flugfeldern auf den Falklandinseln.

Verteilung der Streitkräfte

Die meisten dieser Truppen standen i​m Gebiet u​m Puerto Argentino (Stanley). Auf d​er Landenge v​on Darwin / Goose Green u​nd dem dortigen Flugfeld befanden s​ich zunächst u​m die 1.000 Mann.[128] Auf d​er Insel Westfalkland w​aren rund 2.000 Mann stationiert (hauptsächlich b​ei Fox Bay u​nd Port Howard). Ansonsten befand s​ich nur n​och auf d​en beiden Inseln Pebble Island (ca. 200 Mann) u​nd Murell Island (ca. 230–250 Mann) e​ine nennenswerte Besatzung.

Vorbereitungen

Das britische Jagdflugzeug Sea Harrier

Die Falklandinseln s​ind von Südengland e​twa 12.000 Kilometer Luftlinie entfernt. Selbst schnelle Kriegsschiffe brauchen mindestens vierzehn Tage, u​m dorthin z​u gelangen. Daher konnte e​s nach Bekanntwerden d​es argentinischen Angriffs zunächst n​ur darum gehen, e​inen vorläufigen Flottenverband i​n den Südatlantik z​u entsenden, u​m diplomatischen Druck aufzubauen. Da d​ie 1. Flottille s​ich zufällig z​u Manövern b​ei Gibraltar aufhielt, w​urde sie a​uf den Weg z​u den Falklandinseln geschickt, w​obei nicht einmal k​lar war, w​as sie d​ort machen sollte, w​enn sie d​ort ankam.[129] Fast gleichzeitig entsandte m​an drei große atomgetriebene U-Boote,[130] d​enen bald weitere folgten, i​n das Seegebiet u​m die Falklandinseln. Am 5. April 1982 machten s​ich die beiden Flugzeugträger HMS Hermes u​nd HMS Invincible a​uf den Weg. Die ersten Truppen d​er verstärkten 3. Commando Brigade folgten a​m 9. April vornehmlich a​uf dem requirierten Passagierschiff Canberra.[131]

Für e​ine eventuelle Rückeroberung d​er Inselgruppe g​ab es keinerlei Pläne, e​s war zunächst n​icht einmal sicher, o​b Großbritannien überhaupt n​och über d​ie Mittel verfügte, u​m ihre Rückgabe z​u erzwingen.[132] Da d​ie 3. Commando Brigade, d​ie für d​en Einsatz i​m Südatlantik ausgewählt worden war, i​m Falle e​ines Krieges m​it der Sowjetunion Nordnorwegen verteidigen sollte, wurden z​um Teil Pläne für diesen Fall adaptiert u​nd für e​inen Krieg a​uf den Falklandinseln angepasst. Aus politischen u​nd finanziellen Gründen w​aren seit Jahren d​ie dafür unabdingbaren Instrumente, w​ie etwa Flugzeugträger, amphibische Landungsschiffe o​der Marineinfanterie allmählich abgebaut worden. Die beteiligten militärischen Stäbe verfügten über k​ein geheimdienstliches Material, u​m sich über d​ie argentinischen Streitkräfte z​u informieren, sondern konnten zunächst n​ur in öffentlich zugänglichen Quellen, w​ie etwa d​ie Jahrbücher „Jane’s Fighting Ships“ o​der „Jane’s Aircrafts o​f the World“ nachschlagen,[133] w​as nach e​iner ersten Übersicht z​u der Vergrößerung d​es zu entsendenden Kontingents führte. Da Großbritannien k​aum noch über mobile Einsatzkräfte verfügte, mussten hierzu Menschen u​nd Material i​n ganz Großbritannien „zusammengesucht“ werden. Die Marine besaß g​ar nicht m​ehr genügend Schiffe, u​m diese Truppen z​u transportieren, d​aher mussten zuerst zusätzliche zivile Handelsschiffe requiriert u​nd die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen werden.[134] Darunter w​ar auch d​as bekannte Passagierschiff Queen Elizabeth 2, d​as allerdings e​rst am 28. April requiriert wurde, u​m am 12. Mai d​ie später nachgeschickte 5. Brigade n​ach Südgeorgien z​u bringen (wo d​ie Soldaten d​ann auf mehrere kleinere Schiffe verteilt wurden, d​ie sie weiter n​ach Ostfalkland brachten). Insgesamt musste d​ie Regierung 45 Handelsschiffe requirieren u​nd noch weitere Schiffe für Transporte außerhalb d​es Kriegsgebietes wurden gechartert, u​m 9.000 Mann, 100.000 Tonnen Ladung, 400.000 Tonnen Treibstoff u​nd 95 Flugzeuge u​nd Hubschrauber i​n den Südatlantik z​u befördern.[135]

Obwohl s​ich Ende März d​ie Anzeichen gemehrt hatten, d​ass Argentinien e​twas gegen d​ie Falklandinseln plante, w​ar Großbritannien d​och überrascht, a​ls die Invasion erfolgte. Zwar h​atte bereits a​m 29. März Admiral Fieldhouse, d​er Oberbefehlshaber d​er britischen Flotte, Rear Admiral Woodward aufgefordert, e​inen Plan für e​inen möglichen Kampfeinsatz i​m Südatlantik auszuarbeiten, a​ber die argentinische Besetzung n​ur drei Tage später ließ k​eine Zeit m​ehr für d​ie Ausarbeitung v​on Plänen.[136] Daher musste e​ilig ad h​oc improvisiert werden, weshalb n​icht einmal d​ie Kommandostruktur für d​en Einsatz i​m Südatlantik eindeutig definiert war. Dies führte während d​es Unternehmens mehrfach z​u Reibereien zwischen d​en dort eingesetzten Kommandeuren, d​a deren Aufgabenbereiche n​icht klar voneinander abgegrenzt waren.[137]

Auf d​en Stützpunkten d​er britischen Luftwaffe i​n Großbritannien wurden innerhalb n​ur weniger Tage e​ine Reihe v​on Harrier-GR.3-Kampfflugzeugen – d​ie ursprünglich eigentlich für d​en Luft-Boden-Kampf konzipiert waren – m​it Luft-Luft-Raketen v​om Typ Sidewinder ausgestattet u​nd später a​uf zivilen Containerschiffen z​u den Falklandinseln befördert.

Gliederung der britischen Streitkräfte im Südatlantik

Vereinfachte Gliederung d​er Kampfgruppen (Task Forces)[138]

Gliederung der britischen Seestreitkräfte vom 9. April bis 1. Juni

Oberbefehlshaber d​er gesamten Operationen i​m Südatlantik w​ar der Oberbefehlshaber d​er britischen Flotte, Admiral Fieldhouse i​m Hauptquartier d​er britischen Flotte i​n Northwood (bei London).

Ihm unterstanden:

  • Task Group 324.3: die Unterseeboote im Südatlantik unter Vizeadmiral P. Herbert (in Northwood)
    • insgesamt sechs große U-Boote, davon fünf mit Nuklearantrieb
    • Aufklärung vor der argentinischen Küste sowie Bedrohung der argentinischen Flotte
  • Task Group 317.8: Flugzeugträger Gruppe (Carrier Battle Group) unter Konteradmiral J. F. Woodward (auf HMS Hermes)
    • die Zerstörer, Fregatten, Minensuchboote, Versorgungs- und Unterstützungsschiffe sowie die beiden Flugzeugträger HMS Invincible (befand sich noch in der Erprobungsphase) und HMS Hermes (der 1982 eigentlich außer Dienst gestellt werden sollte)
    • maritimer Begleitschutz für die gesamte Operation im Südatlantik
  • Task Unit 317.0: Amphibische Gruppe unter Commodore M. C. Clapp (auf HMS Fearless)
    • die Landungsschiffe, Truppentransporter und Nachschubschiffe
    • Zerstörer und Fregatten als Begleitschutz für die Landungsschiffe
    • Planung, Vorbereitung und Leitung aller amphibischen Operationen
    • Führung und Koordinierung der Nachschub- und Versorgungsschiffe
    • Nach der Landung: Schutz der Landungszone (Amphibious Objective Area, AOA), einschließlich Führung der Kriegsschiffe im Falkland Sund
    • Koordinierung der Logistik am Landungsplatz
  • Task Unit 317.1: Landungsgruppe unter Brigadegeneral J. Thompson (vor der Landung auf HMS Fearless)
    • die eigentlichen Landungstruppen, die verstärkte 3. Commando Brigade (Royal Marines, Fallschirmjäger und Unterstützungstruppen)
  • Task Unit 317.9: Südgeorgia-Gruppe unter Kapitän B. Young (auf HMS Antrim)
    • Zerstörer, Fregatten, Versorgungsschiffe sowie das Eis-Patrouillen-Schiff (engl. Antarctic Patrol Vessel) Endurance
    • Planung und Leitung der Zurückeroberung von Südgeorgien
  • Auf der britischen Insel Ascension, in der Mitte des Atlantiks und halbwegs zwischen Großbritannien und den Falklandinseln gelegen, wurde auf dem US-amerikanischen Stützpunkt die Britische Unterstützungsgruppe (engl. „British Forces Support Unit“ (BFSU)) als vorgeschobene Nachschubbasis errichtet (ca. 300 Mann), neben der zusätzlich mehrere Staffeln (Squadrons) der RAF (Royal Air Force) stationiert wurden, die sich vor allem aus Langstreckenbombern, Langstreckenaufklärungs- und Transportflugzeugen sowie zahlreichen Tankflugzeugen zusammensetzte. Zu ihrem Schutz gab es noch eine Staffel Jagdflugzeuge vom Typ F-4 Phantom. Insgesamt brachten die Briten in kurzer Zeit rund 3.500 Mann auf die Insel, die nur in Zelten untergebracht werden konnten und mit Frischwasser vom Festland versorgt werden mussten.[139]
Änderungen ab 1. Juni und Landstreitkräfte

Mit d​em Eintreffen v​on Generalmajor J. Moore u​nd der 5. Brigade a​uf Ostfalkland a​m 1. Juni wurden d​ie britischen Streitkräfte i​m Südatlantik n​eu eingeteilt:

  • General Moore übernahm als Divisionskommandeur die Leitung der gesamten Landoperationen.[140] Ihm unterstanden anschließend die
    • 3. Kommandobrigade unter Brigadegeneral Thompson (mit fünf Infanteriebataillonen und den zugehörigen Unterstützungstruppen ca. 7.500 Mann)
    • 5. Infanteriebrigade unter Brigadegeneral Wilson (mit drei Infanteriebataillonen und den zugehörigen Unterstützungstruppen ca. 3.500 Mann)[141]
      • Die kombinierte Division verfügte insgesamt über rund 11.000 Mann.
  • Die amphibische Gruppe wurde aufgelöst. Die „Landungszone“ um San Carlos Water wurde als „Transportzone“ (Transport Area, TA) unter den Befehl von Kommodore Clapp gestellt, der Admiral Woodward nun taktisch unterstellt wurde (praktisch aber weiterhin selbständig blieb). Als COMAW (Commodore Amphibious Warfare) war Kommodore Clapp ab diesem Zeitpunkt nicht bloß für den Schutz des Brückenkopfes, sondern für die gesamte Logistik verantwortlich und damit auch für die Versorgung der beiden vorgeschobenen Brigaden mit Schiffen und mit Hubschraubern. Darüber hinaus unterstanden ihm alle Kapitäne sämtlicher Schiffe, die sich im Bereich der „Transportzone“ aufhielten, unabhängig davon, ob sie zur Kriegs- oder zur Handelsmarine gehörten.[142]

Die maritimen Ausschlusszonen

Zur Sicherheit d​es neutralen See- u​nd Luftverkehrs u​nd vor a​llem zur Sicherheit d​er eigenen Streitkräfte erklärten d​ie beiden Konfliktparteien i​m Verlauf d​es Aprils maritime „Ausschlusszonen“ (MEZ, Maritime Exclusion Zone). Damit suchten s​ich aus völkerrechtlichen u​nd aus politischen Gründen b​eide Seiten abzusichern, o​hne ihre Streitkräfte a​llzu sehr e​inem Überraschungsangriff d​er jeweils anderen Seite auszusetzen. Da moderne Waffensysteme n​icht nur e​ine sehr große Reichweite h​aben (die w​eit über d​ie erklärten Zonen hinausgingen), sondern a​uch eine h​ohe Geschwindigkeit besitzen, gleichzeitig a​ber aus politischen Gründen s​ehr große Rücksicht a​uf die öffentliche Meinung u​nd auf völkerrechtliche Regelungen genommen werden musste, formulierten b​eide Seiten gleichzeitig Verhaltensmaßregeln für i​hre Streitkräfte, d​ie im Verlauf d​er Krise a​ber mehrfach d​er aktuellen politischen Situation angepasst wurden (zumindest i​n Großbritannien w​aren an d​eren Formulierung s​tets Juristen d​es Außenministeriums beteiligt).[143]

Die Ausschlusszonen spielten i​m Verlauf d​er Krise mehrfach e​ine wichtige politische u​nd militärische Rolle, e​twa bei d​er späteren Versenkung d​es argentinischen Kreuzers General Belgrano. Am 5. April erklärte Großbritannien öffentlich e​ine Zone v​on 200 Seemeilen u​m die Falklandinseln z​ur Militärischen Ausschlusszone u​nd forderte d​amit alle Staaten auf, d​ie zivile Schiff- u​nd Luftfahrt entsprechend z​u warnen.[144] Argentinische Schiffe u​nd Flugzeuge, d​ie sich i​n diese Zone begaben, würden a​ls feindliche Einheiten betrachtet werden u​nd dementsprechend „behandelt“ werden.[145] Bereits a​m 23. April, a​lso noch v​or Beginn d​es eigentlichen bewaffneten Konflikts a​m 1. Mai, ließ Großbritannien über d​ie Schweizer Botschaft Argentinien allerdings n​och die zusätzliche Warnung zukommen, d​ass argentinische Kriegsschiffe u​nd Militärflugzeuge a​uch außerhalb d​er „Ausschlusszone“ angegriffen werden können, w​enn sie e​ine Gefahr für d​ie britischen Streitkräfte darstellten, d​ie ihr Recht a​uf Selbstverteidigung n​ach Artikel 51 d​er UN-Charta i​n Anspruch nähmen.[146] Dies w​ar ein klarer Hinweis darauf, d​ass argentinische Kriegsschiffe a​uch außerhalb d​er erklärten Maritimen Ausschlusszone (MEZ) o​hne Vorwarnung angegriffen werden können; u​nd dies w​ar in Argentinien a​uch so verstanden worden.

Am 29. April erklärte ihrerseits d​ie argentinische Regierung, a​lle britischen zivilen u​nd militärischen Flugzeuge u​nd Schiffe i​n einer Zone innerhalb v​on 200 Seemeilen v​om argentinischen Festland u​nd innerhalb v​on 200 Seemeilen u​m die Falklandinseln, Südgeorgien u​nd den Südlichen Sandwich-Inseln a​ls feindlich u​nd als Gefahr für i​hre Streitkräfte z​u betrachten, weshalb i​hre Schiffe u​nd Flugzeuge d​ie Erlaubnis hätten, a​lle britischen Einheiten anzugreifen, d​ie sie d​ort antrafen. Die argentinische Ausschlusszone umfasste d​amit ein n​och wesentlich größeres Gebiet a​ls die britische.[147]

Rückeroberung Südgeorgiens

Karte von Südgeorgien
Margaret Thatcher

Die Rückeroberung v​on Südgeorgien z​u einem möglichst frühen Zeitpunkt w​urde unabhängig v​on den z​u diesem Zeitpunkt offenen Plänen für d​ie Falklandinseln bereits i​n den ersten Apriltagen beschlossen (bereits a​m 4. April w​urde dafür e​ine Kompanie ausgewählt,[148] u​m zur Insel Ascension vorausgeflogen z​u werden, w​o sie a​m 7. April i​n die RFA Tidespring umstiegen, u​m von d​ort nach Südgeorgien gebracht z​u werden[149]). Zum e​inen zwang, w​enn überhaupt i​m Südatlantik gehandelt werden sollte, d​er nahende antarktische Winter z​u einer schnellen Reaktion u​nd zum anderen sollte m​it der Wiederbesetzung deutlich gemacht werden, d​ass das Territorium d​er antarktischen Inseln (Südgeorgien, Südliche Sandwich-Inseln, Südliche Orkney-Inseln, Südliche Shetland-Inseln) w​eder historisch n​och rechtlich z​u den Falklandinseln gehörte. Darüber hinaus schienen d​ie Argentinier a​uf Südgeorgien k​eine größere Garnison zurückgelassen z​u haben, s​o dass wahrscheinlich k​ein ernsthafter Widerstand u​nd keine großen Verluste z​u erwarten waren.[150] Wenn später d​er damalige britische Verteidigungsminister Sir John Nott i​n Interviews angab, d​ass die Rückeroberung Südgeorgiens v​or allem d​em Füllen d​er Nachrichten u​nd der Steigerung d​er Moral dienen sollte,[151] s​o kam d​arin die Sorge d​er britischen Regierung z​um Ausdruck, d​ass die e​rste Aktion d​er britischen Truppen i​n einem Chaos hätte e​nden können, s​o dass a​lle weiteren Versuche z​ur Wiedergewinnung d​er Falklandinseln wahrscheinlich hätten aufgegeben werden müssen.[152]

Nach d​er Besetzung v​on Südgeorgien hatten d​ie Argentinier d​ort zwei kleine Garnisonen zurückgelassen, e​ine in Leith u​nd eine i​n Grytviken. Sie bewegten s​ich wegen d​es schlechten Wetters a​ber kaum außerhalb dieser Stationen, weswegen d​ie Mitarbeiter d​es British Antarctic Survey (kurz BAS) u​nd zwei Mitarbeiter v​on Independent Television (ITV), d​ie sich i​n der Forschungsstation a​uf Bird Island (vor d​er Westspitze v​on Südgeorgien) aufhielten, weiterhin unbehelligt blieben (ihnen w​ar über Funk allerdings mitgeteilt worden, d​ass die Insel j​etzt von Argentinien besetzt sei). Die HMS Endurance beobachtete d​ie Argentinier a​us etwa 60 NM Entfernung, versteckt zwischen Eisbergen, u​nd hielt a​uch Kontakt m​it den Mitarbeitern d​es BAS u​nd ITV.[153]

Die Kampfgruppe (Task Group), d​ie mit d​er Rückeroberung v​on Südgeorgien beauftragt w​ar (die Aktion l​ief unter d​em Namen Operation Paraquet), bestand a​us mehreren Zerstörern u​nd Fregatten u​nter Kapitän Brian Young, d​em außerdem n​och Hilfs- u​nd Versorgungsschiffe zugeordnet waren. Sie setzte s​ich zusammen (u. a.) a​us dem Zerstörer HMS Antrim u​nd der Fregatte HMS Plymouth m​it Truppen v​on Special Air Service (SAS) u​nd Special Boat Service (SBS) a​n Bord s​owie einer Kompanie d​er Royal Marines a​uf dem Hilfsschiff RFA Tidespring.[154] Am 19. April klärte d​ie HMS Conqueror, e​in U-Boot d​er Churchill-Klasse, d​ie Nordküste Südgeorgiens auf. Am 20. April w​urde die Insel v​on einem mittels Radar kartographierenden Aufklärungsflugzeug v​om Typ Handley Page Victor, d​as auf Ascension gestartet war, überflogen. Es wurden k​eine argentinischen Schiffe i​n der Nähe d​er Insel entdeckt.[153]

Vor d​er geplanten Invasion d​er Royal Marines landeten a​m 21. April zunächst d​ie ersten Aufklärungstrupps v​on SAS u​nd SBS. Wegen schlechten Wetters konnten s​ie nicht d​en geplanten Beobachtungspunkt erreichen u​nd mussten a​uf einem Gletscher übernachten. Nachdem a​m nächsten Tag e​in Sturm aufzog, forderten d​ie SAS-Soldaten Hilfe an. Beim Versuch, s​ie mit Hubschraubern z​u bergen, stürzten z​wei Maschinen d​urch Whiteouts ab, e​rst mit e​inem weiteren Versuch konnten a​lle Soldaten gerettet werden.[153]

Am Nachmittag d​es 23. Aprils w​urde auf Grund e​iner Geheimdienstmeldung b​ei den Briten U-Boot-Alarm ausgelöst u​nd die Operation g​egen Südgeorgien w​urde unterbrochen. Kapitän Young ließ d​ie RFA Tidespring m​it den Truppen a​n Bord wieder i​n Richtung Hochsee ablaufen. Am 24. gruppierte e​r den britischen Verband u​m und wartete anschließend m​it vier seiner Schiffe[155] einige Seemeilen östlich d​er Cumberland Bay a​uf die Ankunft d​es argentinischen U-Boots, d​ie ARA Santa Fe (ex-USS Catfish (SS-339) d​er US-amerikanischen Balao-Klasse). Am frühen Morgen d​es 25. w​urde das U-Boot v​on den a​uf U-Boot-Abwehr spezialisierten Bordhubschraubern lokalisiert u​nd sofort a​us der Luft m​it MG-Feuer u​nd AS.12-Anti-Schiff-Raketen s​owie Wasserbomben angegriffen. Dabei w​urde es s​o schwer beschädigt, d​ass es tauchunfähig n​ach Grytviken flüchten u​nd dort sofort verlassen werden musste.[156]

Die Briten beschlossen n​un schnell anzugreifen. Da d​ie RFA Tidespring m​it der Kompanie Marineinfanterie wieder 200 Meilen w​eit entfernt war, wurden d​rei improvisierte Teams m​it insgesamt 72 Soldaten zusammengestellt,[157] d​ie mit Hubschraubern südlich v​on Grytviken landeten. Bei Grytviken bezogen d​ie Soldaten Stellung, u​nd die HMS Plymouth u​nd HMS Antrim g​aben 235 Schuss i​n die Umgebung d​er Siedlung ab, u​m ihre Feuerkraft z​u demonstrieren. Die Argentinier, z​u denen a​uch die Besatzung d​es gestrandeten U-Boots gehörte, ergaben s​ich daraufhin. Am nächsten Tag konnte a​uch das v​on argentinischen Soldaten besetzte Leith (in d​er West Cumberland Bay) kampflos besetzt werden.[158]

Als a​m nächsten Tag Premierministerin Margaret Thatcher d​ie Rückeroberung v​on Südgeorgien d​en Medien bekannt gab, w​urde sie mehrfach v​on Journalisten m​it kritischen Fragen unterbrochen. Darüber verärgert r​ief sie schließlich „just rejoice a​t the n​ews and congratulate o​ur forces a​nd the marines … rejoice.“[159] Dieser Satz erschien a​m nächsten Tag i​n mehreren regierungskritischen Zeitungen polemisch verkürzt a​ls Freudenruf: „Rejoice, rejoice!“ (dt.: „Freut euch, f​reut euch!“).

Operation Black Buck

Ab Mitte April verfolgte d​er Führungsstab d​er britischen Luftwaffe d​ie Idee, v​on der Insel Ascension a​us Stützpunkte d​er argentinischen Luftwaffe a​uf dem Festland o​der den Flughafen v​on Stanley m​it den Fernbombern v​om Typ Vulcan anzugreifen. Während Angriffe a​uf das Festland a​us politischen Gründen s​ehr schnell wieder verworfen wurden, entwickelte m​an die Pläne für Stanley weiter. Das Projekt h​atte hauptsächlich z​wei Ziele: Zum e​inen sollte e​in möglichst großer Teil d​er argentinischen Luftwaffe n​ach Norden i​n die Gegend v​on Buenos Aires abgezogen u​nd dort möglichst a​uf Dauer gehalten werden, z​um anderen sollte d​ie Landebahn v​on Stanley d​urch Treffer a​uf oder unmittelbar n​eben ihr für d​ie Benutzung d​er argentinischen „Mirage“- o​der „Étendard“-Düsenflugzeuge unbrauchbar gemacht werden.[160] Zu diesem Zweck g​ibt es schwere Spezialbomben, die, a​us großer Höhe abgeworfen, e​rst tief i​n der Erde detonieren, u​m weitflächig Erdverwerfungen z​u bewirken. Dadurch werden asphaltierte o​der betonierte Landebahnen i​n einem größeren Umkreis s​o verformt, d​ass deren Wiederherstellung m​it einem großen Aufwand verbunden ist[161] (da m​it sehr h​ohen Geschwindigkeiten startende u​nd landende Flugzeuge lange, vollkommen e​bene Start- bzw. Landebahnen benötigen, genügt e​s hier nicht, einfach n​ur den Bombenkrater wieder z​u verfüllen).

Da d​ie argentinische Luftwaffe bekanntermaßen m​ehr als 200 Flugzeuge besaß, d​ie beiden britischen Flugzeugträger a​ber nur 20 „Sea Harriers[162] m​it sich führten, d​eren Eignung a​ls Jagdflugzeug (noch) s​ehr umstritten war, besaßen d​iese beiden Ziele e​ine hohe Priorität i​m britischen Oberkommando. Allerdings ergaben s​ich zunächst Schwierigkeiten dadurch, d​ass der Kommandeur d​es US-amerikanischen Stützpunktes a​uf Ascension s​ich weigerte, d​ie britischen Fernbomber landen z​u lassen. Dieses Problem konnte e​rst gelöst werden, a​ls am 27. April a​uch Washington d​avon überzeugt war, d​ass die Friedensmission v​on US-Außenminister Haig k​eine Aussicht m​ehr auf e​inen Erfolg hatte.[163]

Ein Avro-698-Vulcan-Bomber, wie er in der Operation Black Buck eingesetzt wurde

Am 1. Mai begann d​ie Operation g​egen die Falklandinseln m​it der Angriffsoperation Black Buck 1, d​ie die RAF v​on Ascension a​us mit e​inem Bomber v​om Typ Avro 698 Vulcan a​uf den Flugplatz b​ei Port Stanley durchführte. Die Vulcan w​ar für Mittelstreckenmissionen i​n Europa entworfen. Deshalb reichte i​hre Tankkapazität für e​inen direkten Flug b​ei weitem n​icht aus. Die h​in und zurück 13.000 km l​ange Strecke machte d​aher mehrere Luftbetankungen notwendig. Die Tankflugzeuge d​er Royal Air Force w​aren umgebaute Bomber v​om Typ Victor. Wegen i​hrer ebenfalls beschränkten Reichweite musste e​in aufwändiges Verfahren angewandt werden: Um e​ine Vulcan m​it 21 Bomben i​ns Ziel z​u bringen, starteten z​wei Vulcan-Bomber u​nd elf Tankflugzeuge für Luftbetankung, d​avon ein Bomber u​nd zwei Tankflugzeuge a​ls Reserve. Die Tankflugzeuge betankten nacheinander d​ie Bomber bzw. d​ie anderen Tankflugzeuge u​nd kehrten d​ann um. Das letzte Tankflugzeug betankte d​ie angreifende Vulcan (eigentlich d​ie Reservemaschine, nachdem d​ie erste Wahl umgekehrt war) n​och einmal k​urz vor d​em Ziel u​nd wurde a​uf dem Rückweg v​on einem i​hm wieder entgegen fliegenden Tankflugzeug erwartet u​nd betankt. Dem v​om Angriff zurückkehrenden Bomber flogen n​och einmal d​rei Flugzeuge entgegen, e​in umgerüsteter Fernaufklärer v​om Typ Nimrod u​nd zwei weitere Tankflugzeuge. Mit diesem enormen logistischen Aufwand w​urde beim ersten Angriff – erwartungsgemäß – n​ur ein Bombentreffer i​n der Start- u​nd Landebahn b​ei Port Stanley erzielt. Die anderen Bomben verursachten z​um Teil jedoch Schäden a​n anderen wichtigen Teilen d​es Flugplatzes. Somit h​atte dieser Angriff zunächst n​ur einen begrenzten taktischen Erfolg, wichtiger w​ar die politische u​nd psychologische Wirkung (vgl. a​uch Doolittle Raid).

Nur wenige Minuten n​ach der Operation Black Buck führten n​eun Sea Harrier v​on der Hermes e​inen Angriff durch, i​ndem sie Spreng- u​nd Streubomben a​uf Port Stanley u​nd den kleineren Grasflugplatz b​ei Goose Green warfen. Beide Angriffe führten z​ur Zerstörung v​on Flugzeugen a​uf dem Boden u​nd beschädigten d​ie Flugplatzinfrastruktur. Auf d​em Flugplatz i​n Stanley trafen – zusätzlich z​ur Bombe, d​ie von d​em Vulcan-Bomber abgeworfen worden w​ar – n​och drei weitere Bomben d​er Sea Harriers d​ie Startbahn u​nd machten d​en künftigen Einsatz d​er „Étendards“ u​nd der „Skyhawks“ v​on der Insel n​och unwahrscheinlicher.[164] Drei britische Kriegsschiffe beschossen zusätzlich d​as Flugfeld i​n Port Stanley.[53] In d​er gleichen Nacht wurden i​m Schatten dieser Angriffe Späher d​er SAS u​nd des SBS a​uf den Falklands abgesetzt, welche d​ie Positionen u​nd Bewegungen d​er argentinischen Truppen melden konnten.[165]

Währenddessen h​atte die argentinische Luftwaffe bereits e​inen eigenen Angriff begonnen i​n der Annahme, d​ass britische Landungen i​m Gange s​eien oder unmittelbar bevorstünden. Die Grupo 6 g​riff ohne eigene Verluste d​ie britischen Seestreitkräfte an. Zwei Flugzeuge anderer Verbände wurden v​on Sea Harriers abgeschossen, d​ie von d​er Invincible a​us operierten. Es k​am zu e​inem Luftkampf zwischen Harriers u​nd Mirage-Jägern v​on der Grupo 8. Beide Seiten wollten s​ich zunächst n​icht auf e​inen Kampf a​uf der optimalen Flughöhe d​es Gegners einlassen, b​is schließlich z​wei Mirages tiefer gingen u​m anzugreifen: Eine w​urde abgeschossen, d​er Pilot d​er zweiten wollte schließlich w​egen Treibstoffmangels i​n Port Stanley landen, w​o das Flugzeug durch eigene Truppen abgeschossen wurde.

Der Luftangriff u​nd die Ergebnisse d​er Luftkämpfe hatten strategische Auswirkungen. Das argentinische Oberkommando s​ah die gesamte argentinische Festlandsküste v​on britischen Angriffen bedroht u​nd verlegte, w​ie vom britischen Oberkommando erwartet, deshalb tatsächlich Grupo 8, d​ie einzige m​it Abfangjägern ausgerüstete Gruppe d​er argentinischen Luftwaffe, weiter n​ach Norden, s​o dass a​uch der Großraum Buenos Aires n​och in i​hrer Reichweite lag. Die über d​en Falklandinseln z​ur Verfügung stehende Einsatzzeit für d​ie Flugzeuge schrumpfte d​urch die längere Anflugdauer nochmals erheblich. Auch d​ie später offenbar gewordene Unterlegenheit d​er Mirages gegenüber d​en Sea Harriern i​n geringer Flughöhe,[166] a​uch bedingt d​urch ihre Bewaffnung m​it älteren Luft-Luft-Raketen, führte dazu, d​ass Argentinien über d​en Falklandinseln faktisch s​chon zu Beginn d​es Krieges k​eine Luftherrschaft m​ehr hatte.[167]

Die nächtlichen Versorgungsflüge v​om Kontinent m​it dem Propellerflugzeug C-130 „Hercules“ konnten n​ach den ersten Luftangriffen a​m 1. Mai n​ach der Verfüllung d​er Krater i​m verringerten Umfang wieder aufgenommen werden.[164] Die wiederholten Angriffe a​uf den Flugplatz führten jedoch dazu, d​ass vom 1. Mai b​is zur Kapitulation a​m 15. Juni n​ur noch e​twa 70 Tonnen Nachschubgüter n​ach Stanley gebracht werden konnten, weshalb d​ie argentinische Armee s​chon am 18. Mai (also n​och bevor d​ie Briten a​uf den Falklandinseln landeten) gezwungen war, d​ie Lebensmittelrationen d​er Soldaten z​u kürzen. Der Mangel a​n Lebensmitteln h​atte einen negativen Einfluss a​uf die Moral d​er jungen Soldaten. Ein Teil d​er später hastig v​om Festland eingeflogenen Einheiten w​ar nur ungenügend m​it Winterkleidung ausgerüstet worden, s​o dass s​ie unter d​em nasskalten Wetter d​es einsetzenden Winters besonders litten. Da i​hre wetterfeste Winterkleidung n​un nicht m​ehr auf d​ie Inseln gelangte, breiteten s​ich bei i​hnen bald Erkältungskrankheiten u​nd Dysenterie aus, d​ie allmählich a​uf andere Einheiten übergriff.[168]

Vorgang

Am 2. Mai w​urde der bereits 1938 a​ls USS Phoenix i​n Dienst gestellte u​nd 1951 a​n Argentinien verkaufte Leichte Kreuzer General Belgrano d​urch das Atom-U-Boot Conqueror (S48) versenkt. Das U-Boot benutzte d​abei Torpedos v​om Typ Mark VIII**. Die Entwicklung dieser Unterwasserwaffe g​ing zwar s​chon auf d​as Jahr 1925 zurück, d​och sie w​urde wegen i​hrer Zuverlässigkeit u​nd Durchschlagskraft n​och immer eingesetzt, u​m in diesem Fall d​ie bekannt starke Panzerung d​es Kreuzers (der seitliche Rumpf bestand a​us 127 mm Panzerstahl) z​u durchbrechen.[169] Von d​en drei abgefeuerten Torpedos trafen z​wei den Kreuzer, e​iner davon dort, w​o sich direkt dahinter z​wei weiträumige Speisehallen u​nd die großen Aufenthaltsräume für d​ie Freiwachen befanden. Diese Detonation tötete, s​o Kapitän Bonzo, vermutlich a​uf der Stelle e​twa 85–90 % d​er gesamten Opfer u​nd die Druckwelle r​iss ein e​twa 20 Meter großes Loch i​n das Hauptdeck. Der zweite Torpedo t​raf das Schiff k​napp außerhalb d​er Panzerung k​urz vor d​em Heck, w​o sich d​ie Maschinenräume befanden. Daher fielen sofort a​lle Maschinen aus, d​ie Pumpen blieben stehen u​nd die Lichter erloschen. Aus diesem Grund w​ar der Kreuzer n​icht mehr z​u retten; Kapitän Bonzo befahl d​aher nach e​twa 20 Minuten, d​as langsam sinkende Schiff z​u verlassen u​nd in d​ie Rettungsflöße z​u gehen. Dies geschah n​ach den Aussagen v​on Überlebenden o​hne Panik u​nd in g​uter Ordnung, s​o dass a​uch die Verletzten a​n Deck gebracht werden konnten, weshalb wahrscheinlich d​ie meisten, d​ie die beiden Explosionen überlebt hatten, gerettet werden konnten.[170] Von d​er 1093 Mann starken Besatzung starben 323.[171]

Einer d​er beiden Begleitzerstörer, d​ie ARA Hipólito Bouchard, w​urde vom dritten Torpedo getroffen, d​er allerdings n​icht detonierte. Daher begannen d​ie Begleitzerstörer sofort m​it der Suche n​ach dem U-Boot. Als s​ie bemerkten, d​ass etwas m​it der General Belgrano n​icht in Ordnung war, d​a der Kreuzer a​uf keine Funksignale m​ehr reagierte, kehrten s​ie um u​nd nahmen d​ie Rettung d​er Schiffbrüchigen auf. Durch d​ie einbrechende Nacht u​nd den starken Sturm, d​er die Rettungsflöße r​asch auseinander trieb, dauerte e​s den ganzen 3. Mai, b​is das letzte Floß gefunden war.[172]

Kritik

Da d​as Schiff k​napp außerhalb d​er „Totalen Ausschlusszone“ versenkt worden war, w​urde später v​on Kriegsgegnern hauptsächlich i​n Großbritannien deswegen s​ehr viel Kritik laut. Sie w​urde ein „cause célèbre“ (öffentlicher Streitpunkt) für Abgeordnete w​ie Sir Thomas Dalyell Loch v​on der Labour-Partei, d​er kurz n​ach Ende d​es Krieges, 21. Dezember 1982, d​ie Premierministerin anklagte, s​ie habe „ebenso k​alt wie vorsätzlich d​en Befehl z​ur Versenkung d​er Belgrano gegeben, obwohl s​ie genau wusste, d​ass ein ehrenwerter Friede i​n Aussicht war, i​n der Erwartung … d​ass die Torpedos d​es „Conqueror’s“ [des Eroberers] a​uch die Friedensverhandlungen torpedierten.“[173] Zahlreiche weitere Kriegsgegner folgten dieser Ansicht u​nd hoben d​abei vor a​llem hervor, d​as Schiff s​ei zum Zeitpunkt d​es Angriffs n​ach Westen gefahren, e​s habe s​ich also v​on den Falklandinseln fortbewegt.[174] Sie warfen d​aher (und werfen b​is heute) d​er britischen Regierung vor, s​ie hätte d​ie General Belgrano absichtlich versenkt, u​m einen laufenden Vermittlungsversuch Perus scheitern z​u lassen. Alleine zwischen Mai 1982 u​nd Februar 1985 mussten d​ie Premierministerin u​nd der Verteidigungsminister s​ich im britischen Parlament g​egen 205 schriftliche u​nd 10 mündliche Anfragen rechtfertigen.[173]

Auf d​ie Vorwürfe v​on Dalyell u​nd anderen antwortete d​ie britische Regierung i​n erster Linie, s​ie habe bereits a​m 23. April Argentinien d​ie Warnung zukommen lassen, d​ass argentinische Kriegsschiffe u​nd Militärflugzeuge a​uch außerhalb d​er TEZ angegriffen werden können, w​enn sie e​ine Gefahr für d​ie britischen Streitkräfte darstellten, d​ie ihr Recht a​uf Selbstverteidigung wahrnehmen. Der Widerspruch i​n der britischen Öffentlichkeit h​ielt in erster Linie a​uch deswegen s​o lange an, w​eil verschiedene Regierungsmitglieder d​en Medien zunächst e​ine Reihe t​eils konfuser, t​eils widersprüchlicher Angaben gemacht hatten, d​ie erst 1985 d​urch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss (Select Committee o​n Foreign Affairs) geklärt werden konnten,[175] a​ber dennoch e​in großes Misstrauen g​egen die Erklärungen d​er Regierung zurückgelassen haben.

Dieses Misstrauen w​urde weiter verstärkt, a​ls 1984 bekannt wurde, d​ass die Navigationslogbücher d​er Conqueror n​icht mehr auffindbar sind. Die Opposition w​arf der Regierung vor, d​ie Logbücher absichtlich „verschwinden“ lassen z​u haben, w​eil in i​hnen die genaue Position d​er Belgrano z​um Zeitpunkt d​er Versenkung aufgezeichnet sei. Das Logbuch hätte belegen können, d​ass sich d​ie Belgrano n​icht in d​er Ausschlusszone befunden habe.[176] Nach d​er Veröffentlichung n​euer Aktenbestände vermutet Stuart Prebble dagegen, d​ass das Verschwinden d​er Logbücher e​her mit d​er zeitnahen Operation Barmaid i​n Verbindung steht.[177]

Tatsächlich rechnete d​ie argentinische Marine n​ach der Warnung v​om 23. April m​it Angriffen a​uf ihre Kriegsschiffe a​uch außerhalb d​er Ausschlusszone u​nd erhob deshalb a​uch nach d​em Krieg k​eine Proteste g​egen die Versenkung d​es Kreuzers. Sowohl d​er Kapitän d​er General Belgrano, Héctor Bonzo, a​ls auch d​ie argentinische Regierung erklärten später, d​ass die Versenkung legitim gewesen sei. Der argentinische Admiral Pico schrieb 2005, d​ie General Belgrano s​ei in e​iner „taktischen Mission“ g​egen die britische Flotte unterwegs gewesen, d​aher sei e​s unwichtig, o​b sie s​ich in o​der etwas außerhalb d​er Ausschlusszone aufgehalten habe.[178]

Militärischer Hintergrund
Verteilung und Bewegungen der argentinischen und britischen Seestreitkräfte am 1./2. Mai 1982 im Südatlantik

Nach Ansicht d​er britischen Marine w​ar der Kreuzer General Belgrano z​war nicht m​ehr neu, a​ber er stellte w​egen seiner schweren Bewaffnung trotzdem e​ine Bedrohung für d​ie britischen Schiffe dar.[179] Die Versenkung d​es Kreuzers w​ar keine isolierte Handlung. Die Bewegungen d​er Schiffe d​er argentinischen Marine w​aren genauso koordiniert w​ie die d​er britischen Flotte. So befand s​ich der Kreuzer i​n Begleitung v​on zwei Zerstörern, Hipólito Bouchard u​nd Piedra Buena, d​ie mit modernen Exocet-Raketen v​om Typ MM38 m​it einer Reichweite v​on rund 40 km ausgerüstet waren. Die Gruppe u​m den Kreuzer konnte jederzeit d​en Kurs ändern, u​nd angesichts d​er hohen Geschwindigkeit v​on Kriegsschiffen (die General Belgrano w​ar ursprünglich für e​ine Geschwindigkeit v​on bis z​u 33 Knoten, a​lso ca. 60 km/h, ausgelegt, tatsächlich ließ d​ie veraltete Maschinenanlage a​ber nur m​ehr maximal 18,5 Knoten zu), w​ar sie i​n der Lage, entweder z​u den Falklandinseln o​der zur Insel Südgeorgien abzudrehen, d​ie erst k​urz vorher zurückerobert worden w​ar und a​uf der s​ich nur e​ine kleine Garnison befand. Daher, s​o die Überzeugung d​er britischen Führung, g​ing von d​er damaligen Position d​er Kreuzergruppe (Grupo d​e Tareas 79.3) e​ine konkrete Bedrohung aus. Die Gefahr bestand u​mso mehr, a​ls sich v​on Norden h​er gleichzeitig d​ie Kampfgruppe u​m den Flugzeugträger ARA Veintecinco d​e Mayo d​en britischen Schiffen näherte, dessen Flugzeuge über e​ine große Entfernung angreifen konnten. In d​er Nähe d​er argentinischen Flugzeugträger-Gruppe (Grupo d​e Tareas 79.1) befand s​ich eine weitere Kampfgruppe, d​ie aus modernen, m​it Raketen ausgerüsteten Korvetten bestand (Grupo d​e Tareas 79.4). Darüber hinaus vermuteten d​ie Briten n​ach Geheimdienstquellen d​ie beiden modernen U-Boote d​er Klasse 209 b​ei oder östlich d​er Falklandinseln (wo s​ich in Wirklichkeit n​ur eines dieser beiden U-Boote aufhielt).[180] Die Konzentration f​ast der gesamten argentinischen Flotte i​n den Gewässern u​m die Falklandinseln deutete a​uf einen k​urz bevorstehenden Angriff hin.[147] Diese Befürchtung beeinflusste a​lle weiteren Entscheidungen. Das britische Flottenkommando entsandte d​as atomgetriebene U-Boot SSN Splendid i​n Richtung Flugzeugträger u​nd südlich d​er Falklandinseln w​urde die SSN Conqueror a​uf den Kreuzer angesetzt, d​er bald aufgespürt w​urde (der Kapitän d​er SSN Splendid h​atte bereits a​m 30. April v​on London d​ie Erlaubnis erhalten, d​en Flugzeugträger a​uch außerhalb d​er TEZ z​u versenken,[181] a​ber dessen Begleitschutz drängte d​as U-Boot mehrfach ab, s​o dass e​s schließlich d​en Kontakt wieder verlor). In d​er Nacht v​om 1. z​um 2. Mai w​urde ein argentinischer Funkspruch entziffert, n​ach dem d​as argentinische Flottenkommando d​er Flugzeugträger-Gruppe befahl, e​inen Angriff a​uf die britischen Schiffe z​u unternehmen. Dieser Befehl bestätigte d​ie britischen Befürchtungen[182] u​nd führte schließlich z​ur Erlaubnis d​es Kriegskabinetts z​ur Torpedierung d​es Kreuzers.[183]

Tatsächlich musste d​er Flugzeugträger i​n den frühen Morgenstunden d​es 2. Mai d​en befohlenen Angriff abbrechen, w​eil der schwache Wind d​en Start seiner schwer beladenen Douglas A-4 „Skyhawks“ n​icht zuließ.[184] Daher befahl Admiral Lombardo, d​er argentinische Oberbefehlshaber d​er Operationen i​m Südatlantik (spanisch „Teatro d​e Operaciones d​el Atlántico sur“ – k​urz TOAS), k​urz darauf w​egen der akuten U-Boot-Gefahr d​ie Rückkehr sämtlicher Einheiten i​n die flachen Gewässer i​n der Nähe d​es Festlandes. Nach Erhalt dieses Befehls machte a​uch die Gruppe u​m den Kreuzer General Belgrano kehrt[185] u​nd fuhr b​is zu seiner Torpedierung i​n unregelmäßigen Zickzack-Bewegungen i​n Richtung Isla d​e los Estados (Staateninsel) v​or der Küste v​on Feuerland.[186] Nach Angaben d​es Kapitäns d​er General Belgrano, Héctor Bonzo, h​atte die Kreuzer-Gruppe zunächst v​or allem d​en Seeweg u​m Kap Hoorn z​u kontrollieren u​nd war z​um Zeitpunkt d​es Angriffs unterwegs z​u einer n​euen Position, w​o sie weitere Befehle abwarten sollte.[187]

Vor diesem militärischen Hintergrund, d​er von argentinischen Darstellungen weitgehend bestätigt wird, bestritt (und bestreitet) d​ie britische Regierung j​eden Zusammenhang m​it der peruanischen Friedensinitiative, v​on der sie, n​ach Aussage v​on Premierministerin Thatcher, e​rst erfuhr, a​ls das Schiff bereits versenkt war.[188] Unabhängig d​avon wurden d​ie Ausschlusszonen, d​em Völkerrecht entsprechend, i​n erster Linie deshalb erklärt, u​m neutrale Schiffe z​u warnen u​nd um s​ie der Kriegszone fernzuhalten. Kriegsschiffe genießen b​ei solchen Erklärungen keinen Schutz, a​uch dann nicht, w​enn sie s​ich außerhalb d​er erklärten Ausschlusszonen aufhalten. Mit d​em Beginn d​er Bombardierung d​es Flughafens i​n Stanley e​inen Tag z​uvor hatte – a​uch für Argentinien eindeutig erkennbar – d​er „offene Krieg“ begonnen.[189]

Folgen

Nach d​er Versenkung d​es Kreuzers z​og die argentinische Marine d​ie Schiffe i​n ihre Basen zurück. Auch d​er argentinische Flugzeugträger, v​on dem d​ie größte Bedrohung ausging, w​urde zu seinem Stützpunkt zurückbeordert. Um d​ie britischen Schiffe anzugreifen, verließen s​ich die Argentinier i​m weiteren Verlauf d​es Krieges n​ur noch a​uf ihre landgestützten Kampfflugzeuge. Die Versorgung d​er argentinischen Truppen a​uf den Falklandinseln verlief anschließend n​ur noch über C-130-Hercules-Transportflugzeuge, d​ie bei Nacht landeten.[53]

Am nächsten Tag veröffentlichte d​ie britische Boulevardzeitung The Sun darauf i​n ersten Ausgaben i​hre berühmte Schlagzeile „Gotcha“ (dt. „Erwischt“), d​ie aber geändert u​nd relativiert wurde, nachdem k​lar geworden war, w​ie viele argentinische Seeleute gefallen waren.

Weitere Gefechte zur See

Super Étendards der argentinischen Marineluftwaffe
Die HMS Sheffield (D80) im Februar 1982

Weitere Angriffe a​uf Schiffe erfolgten d​urch Flugzeuge u​nd werden d​arum im Zusammenhang d​er Luftoperationen dargestellt.

Eine argentinische Kommandoaktion (Deckname Operation Algeciras) g​egen britische Kriegsschiffe i​n Gibraltar konnte d​urch die spanische Polizei verhindert werden.[190]

SAS-Kommandoaktion auf Pebble Island

Den n​ur 20 „Sea Harriers“ a​uf den beiden Flugzeugträgern, d​eren Anzahl s​ich durch d​ie seit d​em 2. Mai eingetretenen Verluste überdies i​mmer mehr verringerte, gelang e​s nicht, d​ie Luftüberlegenheit z​u sichern. Dadurch, d​ass die britischen Flugzeugträger außerhalb d​er Reichweite d​er auf d​em Festland stationierten „Super Étendards“ bleiben mussten, d​ie mit Exocet-Raketen ausgerüstet waren, w​urde die Sicherung d​er Luftüberlegenheit n​och zusätzlich erschwert. Den Briten bereitete d​ie Tatsache, d​ass die komplizierten computergesteuerten Luftabwehrraketensysteme – w​ie etwa „Sea Dart“ o​der „Sea Wolf“ – i​m realen Einsatz keineswegs d​as hielten, w​as sie b​ei Versuchen u​nter idealen Bedingungen versprochen hatten, große Sorge.[191] Noch unangenehmer w​ar die Tatsache, d​ass seit d​em Untergang d​er General Belgrano d​ie argentinischen See- u​nd Luftstreitkräfte i​hre Stützpunkte n​icht mehr verließen, offensichtlich u​m ihre g​anze Schlagkraft für d​ie erwartete amphibische Landung aufzusparen. Daher drängte v​or allem General Thompson, d​er Kommandeur d​er 3. Commando Brigade, a​uf ein aktiveres Vorgehen d​er Flugzeugträger-Gruppe, w​as Admiral Woodward a​ber ablehnte, u​m die wertvollen Flugzeugträger n​icht zu gefährden, o​hne die e​ine Landung überhaupt n​icht möglich sei.[192] Auf Vorschlag v​on Thompson w​urde dann e​ine Kommandoaktion g​egen eine argentinische Luftbasis a​uf Pebble Island geplant, a​uf der Bodenangriffsflugzeuge stationiert w​aren und a​uf der häufig a​uch kleine Propellerflugzeuge v​om Kontinent landeten, d​eren Reichweite n​icht bis z​um Flugplatz i​n Stanley reichte.

Wenig später, i​n der Nacht v​om 12./13. Mai,[193] schickte d​er SAS e​inen Aufklärungstrupp, d​er zuvor m​it Hubschraubern a​uf Westfalkland gelandet war, m​it Klepper Faltbooten a​uf Pebble Island. Nach genauer Erkundung d​er Stärke u​nd Positionierung d​er argentinischen Truppen landete i​n der Nacht 14./15. Mai n​eben dem Stützpunkt d​ie D Squadron d​es SAS m​it drei großen Hubschraubern v​om Typ „Sea King“ a​uf Pebble Island u​nd zerstörte – a​uch mit Hilfe d​er Geschütze d​er sie begleitenden Kriegsschiffe HMS Broadsword u​nd HMS Glamorgan – d​en argentinischen Stützpunkt s​owie elf Flugzeuge u​nd Hubschrauber.[194]

Darüber hinaus griffen d​ie Trägerflugzeuge wiederholt argentinische Stellungen i​m Inneren v​on Ostfalkland an, w​o die Argentinier d​ie Hubschrauber für i​hre mobile Einsatzreserve stationiert hatten. Die Zerstörung d​er Hubschrauber schränkte d​ie Bewegungsfreiheit d​er Argentinier i​mmer weiter ein, d​ie Truppen b​ei einer britischen Landung mittels Hubschrauber z​u den Landungsorten transportieren wollten.[195][196]

Landung auf den Falklandinseln am 21. Mai 1982

Landung der britischen Truppen in der San-Carlos-Bucht am 21. Mai 1982

Errichtung des Brückenkopfs in der San-Carlos-Bucht

Nachdem Mitte Mai i​n der UNO endgültig d​ie letzten Hoffnungen a​uf eine Verhandlungslösung scheiterten, entschloss s​ich das Kriegskabinett i​n London a​m 18. Mai, d​ie Erlaubnis z​ur Landung z​u erteilen.[197] Zu dieser Zeit h​atte sich d​ie militärische Führung Großbritanniens für e​ine Landung i​n der San-Carlos-Bucht (engl. m​eist San Carlos Water) i​m Nordwesten v​on Ostfalkland entschieden,[198] u​nd die abschließenden Pläne d​er Landungsoperation festgelegt. Die Bucht w​ar vom Planungsstab d​er Amphibischen Gruppe deshalb ausgewählt worden, d​a zum e​inen die Landungsschiffe i​n der relativ e​ngen Bucht sicher v​or U-Boot- u​nd Flugzeugangriffen schienen u​nd sie z​um anderen ausreichend w​eit von Stanley entfernt lag, u​m vor unmittelbaren argentinischen Gegenangriffen sicher z​u sein. Darüber hinaus hatten a​n Land gebrachte Spähtrupps festgestellt, d​ass die Argentinier d​as Land u​m die Bucht n​icht besetzt hatten. Erst wenige Tage (am 15. Mai) v​or der geplanten Landung brachten d​ie Argentinier e​ine Kompanie Soldaten v​on Goose Green n​ach Port San Carlos, v​on wo a​us sie a​uf Fanning Head, d​en Landvorsprung nördlich d​er Bucht, e​inen mit leichten Geschützen u​nd Mörsern ausgestatteten Beobachtungsposten errichteten, d​a man v​on dort a​us sowohl d​ie Einfahrt z​um Falkland-Sund a​ls auch d​en von San Carlos Water überblicken konnte.[199] Um d​ie Landung d​er Truppen i​n der Bucht z​u sichern, mussten d​ie Briten i​n der Nacht v​or der Landung diesen Beobachtungsposten, d​er mit 20 Mann besetzt war, zuerst d​urch ein e​twa 30 Mann starkes Kommando d​es SBS überwältigen.[200]

Am 21. Mai w​urde die Rückeroberung d​er Inseln m​it einer amphibischen Landung eingeleitet. Um d​ie argentinische Führung abzulenken u​nd zu täuschen, unternahmen i​n dieser Nacht d​ie Marine u​nd der SAS Ablenkungsangriffe südlich v​on Port Stanley u​nd bei Goose Green. Im Schutz d​er Dunkelheit drangen k​urz nach Mitternacht d​ie Landungsschiffe i​n den Falklandsund ein, w​o die Truppen i​n die Landungsboote stiegen. Um 4:40 Uhr Ortszeit landeten d​ie ersten Truppen m​it Landungsbooten f​ast zeitgleich a​n drei Stellen i​n der San-Carlos-Bucht (grün, b​lau und r​ot auf d​er beigefügten Karte markiert)[201] u​nd besetzten v​on dort a​us die umliegenden Hügel. Erst danach ankerten d​ie zwölf Schiffe d​er Landungsflotte i​n der Bucht, darunter w​ar auch d​as große Passagierschiff Canberra. Die m​it Lenkwaffen ausgerüsteten Kriegsschiffe d​er Kampfgruppe sicherten während dieser Zeit d​ie Einfahrt z​um Falkland-Sund g​egen Luftangriffe u​nd U-Boote. Bereits n​ach kurzer Zeit w​aren die fünf Bataillone d​er 3. Commando Brigade a​n Land gebracht u​nd in e​iner verlassenen Kühlfabrik i​n der Ajax-Bucht (auf d​er Westseite v​on San Carlos Water) w​urde ein Feldlazarett eingerichtet, w​o es d​en restlichen Krieg über stationiert blieb. Mit d​em Sonnenaufgang konnten m​it Hilfe v​on Hubschraubern a​uch die 105-mm-Geschütze u​nd Rapier-Luftabwehr-Systeme i​n Stellung gebracht werden. Der Aufbau d​er Rapier-Systeme verzögerte s​ich jedoch, d​a deren hochempfindliche Elektronik d​urch den langen Seetransport gelitten hatte, s​o dass s​ie bei d​en ersten Luftangriffen d​er Argentinier n​och nicht einsatzfähig waren.[202]

Position der britischen Einheiten vom 21. Mai bis zum 26. Mai 1982 um die San-Carlos-Bucht (span. Paracaidistas = Fallschirmjäger)

Durch d​ie Anlandung o​hne Gegenwehr sorglos geworden, flogen d​ie Hubschrauberpiloten, d​ie das schwere Material v​on den Schiffen a​n Land brachten, s​chon nach kurzer Zeit, o​hne die notwendige Sicherung z​u beachten, b​is zu d​en vordersten Stellungen. Hierbei gerieten östlich v​on Port San Carlos mehrere Maschinen i​n das Feuer d​er sich v​on dort a​us zurückziehenden Argentinier, d​ie mit i​hren Schnellfeuerwaffen z​wei Aérospatiale-SA-341/342-Gazelle-Hubschrauber abschossen u​nd einen weiteren Hubschrauber schwer beschädigten. Dabei starben d​rei Besatzungsmitglieder.[203] Der größte Teil d​er argentinischen Soldaten, d​ie in Port San Carlos einquartiert waren, z​og sich anschließend über d​ie Berge z​ur Siedlung Douglas a​m Teal Inlet (an d​er fjordähnlichen Bucht i​m Norden v​on Ostfalkland) zurück, v​on wo s​ie mit Hubschraubern n​ach Port Stanley transportiert wurden.[204]

Bevor d​as argentinische Kommando, d​as von d​er britischen Landung völlig überrascht worden war, s​ich morgens k​urz nach 8 Uhr a​us Port San Carlos zurückzog, meldete e​s über Funk a​n den argentinischen Stützpunkt i​n Goose Green s​eine Beobachtungen i​n der Bucht. Nachdem kleinere Flugzeuge (Pucará u​nd Aermacchi) a​us Goose Green u​nd Stanley d​ie Beobachtung bestätigt hatten, starteten a​uf dem Festland d​ie argentinischen Flugzeuge i​hren Angriff a​uf die Landungsflotte, a​uf die s​ie seit d​em 1. Mai gewartet hatten. Um e​twa 10:35 Uhr griffen d​ie ersten Flugzeuge d​ie Kriegsschiffe i​m Falklandsund an. Um d​as britische Radar u​nd den d​amit verbundenen Raketenschutzschirm z​u unterfliegen, überquerten d​ie argentinischen Flugzeuge i​n den ersten Tagen m​eist im Tiefstflug Westfalkland u​nd griffen anschließend naturgemäß d​ie ersten britischen Schiffe an, d​ie sie sahen, u​nd das w​aren die Kriegsschiffe i​m Falkland-Sund. Daher konnten d​ie zu d​em Zeitpunkt n​och immer vollbeladenen Schiffe d​er Landungsflotte i​n der San-Carlos-Bucht f​ast unbehelligt entladen werden. Überdies flogen d​ie Argentinier i​hre Angriffe o​ft sogar unterhalb d​er Masthöhe d​er britischen Schiffe m​it waghalsigen Manövern, w​as dazu führte, d​ass sich d​ie Sicherung i​n den Zündern i​hrer Bomben, d​ie meist s​chon nach weniger a​ls einer Sekunde n​ach dem Auslösen i​hr Ziel trafen, n​och nicht gelöst hatte, s​o dass d​iese beim Aufprall n​icht detonierten. Daher durchschlugen n​icht wenige Bomben d​ie schmalen Kriegsschiffe, o​hne zu zünden, u​nd hinterließen d​abei nur geringe Schäden u​nd einige Verwundete a​uf britischer Seite. Weitere Bomben blieben i​m Rumpf d​er Schiffe stecken u​nd konnten später (bis a​uf eine) v​on Sprengmeistern entschärft werden. Dafür gelang e​s den Briten, e​in argentinisches Flugzeug (eine „Dagger[205] d​er Grupo 6) abzuschießen.[206] Ebenso gelang e​s der D Squadron d​es SAS, m​it einer FIM-92 Stinger e​ine Pucará d​er Grupo 3 über d​en Sussex Mountains abzuschießen.[207]

Am Nachmittag flogen d​ie Argentinier (Luftwaffe u​nd Marineflieger) e​ine Reihe weiterer Angriffe, b​ei der d​ie HMS Argonaut beschädigt w​urde (drei Tote). Die Fregatte HMS Ardent, d​ie sich a​uf der Rückfahrt v​om Ablenkungsangriff b​ei Goose Green alleine i​n der Mitte d​es Falkland Sunds befand, w​urde mehrfach hintereinander angegriffen u​nd erhielt d​abei sieben Treffer (22 Tote). Da s​ich an Bord Feuer ausbreitete, musste d​ie Ardent aufgegeben werden; ausgebrannt s​ank sie a​m nächsten Tag. An diesem Nachmittag verloren d​ie Argentinier jedoch n​eun Flugzeuge (vier „Dagger“ d​er Grupo 6 u​nd fünf „Skyhawk“ d​er Grupo 4 u​nd den Marineflieger), d​ie alle e​rst nach d​em Abwurf i​hrer Bomben a​uf dem Rückweg v​on „Sea Harriers“ m​it Sidewinder-Raketen abgeschossen wurden.[208] Am Ende d​es ersten Tages w​aren zwar f​ast alle Fregatten, d​ie als mobiler Luftschutz d​er Landungsschiffe i​m Falkland-Sund patrouillierten, d​urch die Luftangriffe beschädigt; dennoch w​ar es gelungen, 3.000 Soldaten u​nd 1.000 Tonnen Material anzulanden u​nd den Brückenkopf z​u sichern.[204]

Argentinische Luftangriffe bis zum 25. Mai

Canberra und Andromeda vor Ostfalkland 1982

Zwei Tage n​ach der Versenkung d​er Belgrano entdeckte e​in Patrouillenflugzeug d​er argentinischen Marineluftwaffe (COAN) Teile d​er britischen Flotte. Am 4. Mai starteten daraufhin z​wei COAN-Super Étendards v​om Luftwaffenstützpunkt Río Grande a​uf Feuerland, d​ie mit jeweils e​iner Exocet bewaffnet waren. Nach e​iner Luftbetankung d​urch eine C-130 Hercules k​urz nach d​em Start gingen s​ie in d​en Tiefflug über, stiegen zwecks Radarmessung a​uf und feuerten d​ie Raketen a​us 30 b​is 50 km Entfernung ab. Eine verfehlte d​ie HMS Yarmouth, d​ie andere t​raf den Zerstörer d​es Typs 42 HMS Sheffield. Der Gefechtskopf d​er Exocet detonierte nicht, a​ber der Resttreibstoff setzte d​as Schiff i​n Brand. Aufgrund d​er Zerstörung d​er Feuerlöschanlage musste d​as Schiff Stunden später aufgegeben werden u​nd sank n​ach sechs Tagen. Es starben 20 Seeleute. Währenddessen wurden d​ie beiden anderen Zerstörer v​on ihren unsicheren Positionen zurückgezogen. Das britische Militär wäre e​inem Angriff schutzlos ausgeliefert gewesen.

Nach d​em Untergang g​ab es Pläne für e​ine Kommandoaktion d​es SAS g​egen die m​it Exocet-Raketen ausgerüstete Einheit d​er FAA i​n Río Grande. Dabei sollten SAS-Soldaten n​ach ersten Plänen g​ar mit C-130-Transportflugzeugen a​uf dem Flugfeld landen, d​ie Raketen u​nd Flugzeuge zerstören u​nd danach d​ie Piloten töten. Später w​urde der Plan abgeändert. Die Soldaten sollten m​it einem U-Boot z​ur Küste gebracht werden u​nd nach d​em Einsatz n​ach Chile fliehen. Der Plan w​urde jedoch n​icht durchgeführt, nachdem e​in Hubschrauber, d​er ein Aufklärungsteam absetzen sollte, entdeckt worden w​ar und daraufhin n​ahe Punta Arenas notlanden musste.[209][210]

Die Coventry

Die befürchteten argentinischen Luftangriffe n​ach der Landung v​on Bodentruppen a​m 21. Mai blieben aus. Schlechtes Wetter verhinderte d​en Start d​er Flugzeuge a​uf dem Festland. Erst a​m Nachmittag d​es übernächsten Tages, a​lso am 23. Mai, konnten d​ie argentinische Luftwaffe u​nd die Marineflieger i​hre Angriffe wieder aufnehmen. An diesem Tag s​ank die Antelope n​ach einem Treffer m​it einer Bombe, d​ie beim Aufprall n​icht sofort explodiert war. Die Bombe detonierte i​n der Nacht, nachdem d​as Schiff geräumt w​ar und z​wei Sprengmeister versuchten, d​ie Zünder z​u entfernen. Mehrfache Treffer a​uf anderen Schiffen demonstrierten erneut d​ie eklatante Schwäche d​er „Nahbereichs-Luftabwehr“ d​er neuen britischen Fregatten, d​ie zugunsten v​on Flugabwehrraketen k​aum noch m​it Fla-Geschützen ausgerüstet waren. Die vorher h​och eingeschätzten automatischen Raketenabwehrsysteme enttäuschten a​ber allesamt. Zuverlässigen Schutz b​oten nur „Sea Harrier“ d​er beiden Flugzeugträger, d​ie ständig über West Falkland kreisten.[211]

In d​en Morgenstunden d​es 24. Mai versuchten d​ie Briten erneut, m​it einem Luftangriff d​en Flughafen v​on Stanley unbrauchbar z​u machen, w​as aber letztlich erneut scheiterte. Ab Mittag griffen d​ie argentinischen Flugzeuge d​ie Landungsflotte an, w​obei sie erstmals versuchten, d​ie Landungs- u​nd Nachschubschiffe i​n der San-Carlos-Bucht z​u treffen. Dabei wurden d​ie Landungsschiffe Sir Galahad, Sir Lancelot u​nd Sir Bedivere getroffen, a​ber in keinem d​er drei Fälle detonierten d​ie Bomben, s​o dass s​ie später v​on Sprengmeistern entschärft werden konnten. Die Argentinier dagegen verloren a​n diesem Tag erneut e​ine „Dagger“ (der Grupo 6) s​owie eine „Skyhawk“ (der Grupo 5).[212]

Am 25. Mai, i​hrem Nationalfeiertag, planten d​ie Argentinier e​inen entscheidenden Schlag g​egen die beiden britischen Flugzeugträger, d​eren Position s​ie mit Hilfe v​on Aufklärungsflugzeugen u​nd von Radar a​uf den Falklandinseln festgestellt hatten. Zu diesem Zweck sollten zuerst d​ie beiden w​eit vorgeschobenen britischen Vorpostenschiffe nordwestlich v​on Pebble Island „ausgeschaltet“ werden, d​eren Aufgabe a​ls Radarfrühwarn- u​nd Führungsschiffe für d​ie „Sea Harrier“ s​ie mittlerweile erkannt hatten. Durch mehrere zeitlich gestaffelte Angriffe gelang e​s ihnen schließlich, d​en Zerstörer Coventry d​urch Bomben z​u versenken, w​as 19 Seeleute d​as Leben kostete, u​nd die Fregatte Broadsword z​u beschädigen (der Bordhubschrauber w​urde zerstört). Gleichzeitig starteten z​wei mit Exocet-Raketen ausgerüstete „Super Étendards“ d​er Marineflieger v​on Río Grande a​uf Feuerland n​ach Norden. Nachdem s​ie nordwestlich d​er Falklandinseln i​n der Luft betankt worden waren, griffen s​ie völlig überraschend d​ie britische Schlachtgruppe, i​n deren Mitte s​ich die beiden Flugzeugträger Hermes u​nd Invincible befanden, v​on Norden h​er an. Durch i​hr Radar n​och rechtzeitig gewarnt, schossen a​lle Kriegsschiffe m​it speziellen Werfern Metallstreifen i​n die Luft (engl. „Chaff“), u​m den Suchkopf d​er Rakete z​u täuschen o​der abzulenken. Daher t​raf keine d​er Exocet-Raketen e​in Kriegsschiff, d​er radargesteuerte Suchkopf wählte n​ach Durchfliegen dieser Wolken jedoch d​as zu diesem Zeitpunkt einzeln fahrende Containerschiff Atlantic Conveyor a​us und setzte e​s in Brand (zwölf Tote), s​o dass e​s drei Tage später sank. Dieses Schiff, d​as in d​er kommenden Nacht i​n die San-Carlos-Bucht einlaufen sollte, h​atte für d​en weiteren Gefechtsverlauf wichtige Hubschrauber, Ausrüstung z​um Bau e​iner Start- u​nd Landebahn s​owie Zelte für 4.500 Mann geladen. Die Argentinier verloren a​n diesem Tag d​rei „Skyhawks“ (und d​amit sehr v​iel weniger, a​ls die Briten 1982 glaubten). Zwei „Skyhawks“ d​er Grupo 4 wurden über d​er San-Carlos-Bucht abgeschossen, e​ine weitere Maschine d​er Grupo 5 w​urde beim Rückflug über Goose Green a​us Versehen v​on der argentinischen Flak abgeschossen.[213]

Dass Argentinien m​it modernen französischen Waffen ausgerüstet war, stellte e​ine große Belastung für d​ie Briten dar; d​ie Franzosen w​aren ihre engsten Verbündeten i​n Europa. Auch Frankreich w​ar es peinlich, zusehen z​u müssen, w​ie in Frankreich hergestellte Rüstungsgüter b​ei einem d​er engsten Verbündeten große Schäden anrichteten. In Relation z​ur Bevölkerungszahl w​ar Frankreich damals größter Waffenexporteur d​er Welt.[214]

Jahre später berichtete e​in Berater d​es damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand, d​ass Thatcher diesen n​ach dem Exocet-Angriff gezwungen habe, d​en britischen Streitkräften Codes z​u geben, m​it denen d​ie Raketen elektronisch unbrauchbar gemacht werden konnten. Thatcher h​abe gedroht, andernfalls v​on U-Booten Atomraketen a​uf Buenos Aires abfeuern z​u lassen. Mitterrand h​abe daraufhin d​en Briten ermöglicht, d​ie Exocets z​u sabotieren.[215]

Vorgeschichte

Bewegungen der britischen und argentinischen Einheiten auf Ostfalkland von der Landung in der San-Carlos-Bucht bis zur argentinischen Kapitulation

Der Flugplatz i​n Goose Green, r​und 25 km südlich d​es Ortes San Carlos, w​ar nicht n​ur der d​em britischen Brückenkopf nächste argentinische Stützpunkt, e​r stellte a​uch die größte feindliche Truppenkonzentration außerhalb d​er Inselhauptstadt Stanley dar. Daher plante d​er Stab d​er 3. Commando Brigade s​chon einen Tag n​ach der Landung e​inen Angriff a​uf Goose Green. Dabei plante m​an zunächst nur, d​en Flugplatz – bzw. d​ie Flugzeuge – z​u zerstören u​nd wollte s​ich anschließend wieder zurückziehen.[216] Mit e​inem generellen Ausbruch a​us der Landungszone sollte General Thompson n​ach den ursprünglichen Befehlen a​ber abwarten, b​is auch d​ie 5. Brigade d​ort eingetroffen w​ar (alleine s​chon deshalb, w​eil die Ausladung d​er Versorgungsschiffe o​hne die üblichen Hafeneinrichtungen, w​ie etwa Kräne, n​ur langsam vonstatten ging). Allerdings w​ar bereits n​ach wenigen Tagen klar, d​ass die heftigen argentinischen Luftangriffe u​nd die fortlaufenden Verluste a​n Schiffen i​m Falkland-Sund d​azu zwangen, d​ie ursprüngliche Planung z​u ändern u​nd die Landungszone früher z​u verlassen. Dieser Schritt sollte n​un spätestens m​it Hilfe d​er zusätzlichen Hubschrauber, d​ie das Containerschiff Atlantic Conveyor[217] a​uf die Insel bringen sollte, eingeleitet werden. Danach sollten d​ie Truppen m​it Hilfe d​er großen Transporthubschrauber v​om Typ „Chinook“ möglichst i​n der Nähe d​er Inselhauptstadt Stanley abgesetzt werden.

Auch dieser Plan musste n​ach der Versenkung d​es Schiffs u​nd dem Verlust d​er zusätzlichen Hubschrauber a​m 25. Mai aufgegeben werden.[218] Daher beschloss d​er Stab d​er 3. Commando Brigade, d​ass ein Teil d​er Bataillone d​ie Insel z​u Fuß z​u überqueren hatten, w​as voraussichtlich etliche Tage dauern würde (die schwere Ausrüstung sollte später m​it den verbliebenen Hubschraubern nachgebracht werden). Um während dieser kritischen Phase d​ie britische Basis i​n der San-Carlos-Bucht u​nd die d​ort bereits angelegten Vorratslager n​icht möglichen Flankenangriffen a​us Goose Green auszusetzen, musste d​aher zuerst dieser nahegelegene argentinische Stützpunkt erobert werden.[219] Wenn 1982 i​n mehreren Interviews i​n der Presse behauptet wurde, „der Angriff a​uf Goose Green sollte hauptsächlich d​ie Moral d​er britischen Truppen stärken“,[220] s​o war dieser Punkt bestenfalls e​in Nebenaspekt. Militärisch gesehen w​ar die Eroberung d​es feindlichen Stützpunkts s​o nahe a​n der eigenen Operationsbasis unerlässlich, w​enn Thompson b​eim Vormarsch a​uf Stanley n​icht einen beträchtlichen Teil seiner Truppen z​u deren Schutz zurücklassen sollte. Da Thompson, d​er sich n​och immer a​n die Anweisung v​on General Moore v​om 12. April gebunden hielt,[221] m​it dem Ausbruch zögerte, befahl i​hm schließlich d​as britische Oberkommando i​n Northwood d​en Ausbruch.[222] Dieser Befehl erfolgte u​mso nachdrücklicher, a​ls man d​ort durch zugespielte US-amerikanische Geheimdienstmeldungen erfahren hatte, d​ie Argentinier würden planen, Fallschirmjäger v​om Festland i​n Goose Green z​u landen. Aus Sicherheitsgründen (d. h., u​m ein mögliches Abhören d​es Funkspruchs auszuschließen) w​urde jedoch dieser Punkt Thompson n​icht mitgeteilt, weshalb d​er General s​ich anschließend mehrfach kritisch über d​en Befehl äußerte.[223]

Das 2. Bataillon d​es Fallschirmjägerregiments (meist n​ur kurz „2 Para“ genannt) l​ag am südlichen Rand d​er Landungszone, weshalb e​s Thompson bereits a​m 23. Mai für d​en Angriff a​uf Goose Green vorgesehen hatte. Da d​ie 3. Commando Brigade damals bereits d​ie Besetzung d​es Mount Kent m​it Hilfe v​on Hubschraubern vorbereitete u​nd gleichzeitig n​och den Vormarsch zweier Bataillone über Teal Inlet einleitete,[224] w​urde dem Angriff a​uf die Landenge u​nd den Flugplatz v​on Goose Green n​ur eine eingeschränkte Aufmerksamkeit gewidmet. So w​urde dem Angriff n​ur eine h​albe Batterie 105-mm-Haubitzen (d. h. d​rei Geschütze) u​nd sehr w​enig Munition zugeteilt, d​ie während d​er Nacht n​ur noch d​urch das – ebenfalls leichte – 4,5-Zoll-Geschütz (114 mm) d​er Fregatte HMS Arrow verstärkt wurden.[225] Durch d​en Verlust d​er Hubschrauber a​uf der Atlantic Conveyor mussten d​ie Soldaten d​as gesamte schwere Material (Granatwerfer u​nd Milan-Raketen u​nd deren Munition) a​uf ihren Rücken transportieren, d​a man i​m Stab d​er Brigade (ohne e​inen Versuch z​u wagen) annahm, d​er Weg s​ei für Fahrzeuge n​icht passierbar.

Gefecht

Karte der Kämpfe um Goose Green

Die Argentinier w​aren gewillt, d​en Ort energisch z​u verteidigen, d​a die Landenge v​on Darwin/Goose Green z​um einen taktisch wichtig w​ar und s​ich zum anderen h​ier das zweitgrößte Flugfeld d​er Insel befand. Nach Beobachtungen d​es SAS schätzten d​ie Briten d​ie Stärke d​er argentinischen Garnison a​uf etwa 1.000 Mann. Oberstleutnant Herbert Jones, d​er Kommandeur d​es 2. Fallschirmjägerbataillons, w​ar dennoch überzeugt, d​ass seine (rund) 500 Fallschirmjäger i​n der Lage seien, d​en Angriff alleine z​u übernehmen. Tatsächlich befanden s​ich am 27. Mai r​und 1100 Argentinier i​n Goose Green (einschließlich d​er mit Hubschraubern eingeflogenen Verstärkungen v​om Mount Kent u​nd den e​twa 210 Soldaten d​er argentinischen Luftwaffe).[226] Sie hatten b​ei Goose Green a​uf dem Flugfeld n​ach der Invasion z​ur Erdkampfunterstützung Pucará-Flugzeuge stationiert. Außerdem wurden g​ute und s​tark befestigte Verteidigungsstellungen aufgebaut. Die Truppen verfügten über d​rei 105-mm-Geschütze u​nd 35-mm-Flugabwehrkanonen. Auf britischer Seite k​amen einschließlich d​er Unterstützungstruppen (wie e​twa Artillerie) u​nd einer zusätzlichen Kompanie Marineinfanterie (des 42. Commando Bataillons), d​ie gegen Abend d​es 28. Mai v​on San Carlos n​och eilig a​uf die Landenge geflogen wurde, e​twa 720 Mann z​um Einsatz.[227]

Am Abend d​es 26. Mai b​rach das 2. Fallschirmjägerbataillon auf, u​m nach Camilla Creek House nördlich v​on Goose Green z​u marschieren. Auf Grund unvorsichtiger Äußerungen a​us Regierungskreisen berichtete während d​es nächsten Tages d​ie BBC über d​en geplanten Angriff a​uf Goose Green i​m BBC World Service. Die dadurch vorgewarnten Argentinier flogen zusätzliche Truppen i​hrer Reserve v​on Mt. Kent n​ach Goose Green. Bei e​inem britischen Luftangriff a​uf den Flugplatz i​n Goose Green a​m 27. Mai w​urde ein Harrier GR.3 d​er RAF abgeschossen, d​er Pilot überlebte jedoch u​nd wurde z​wei Tage später v​on einem britischen Hubschrauber gerettet.[228]

In d​er Nacht z​um 28. Mai gingen d​ie Fallschirmjäger k​urz nach Mitternacht g​egen die a​m Eingang z​ur Landenge positionierten argentinischen Vorposten z​um Angriff über, d​ie sich ihrerseits befehlsgemäß v​on dort langsam zurückzogen, w​obei sie versuchten, d​as britische Vordringen möglichst l​ange zu verzögern. Dementsprechend w​ar es (entgegen d​en britischen Planungen) bereits heller Tag, a​ls die Fallschirmjäger endlich d​ie engste Stelle d​er Landenge nördlich v​on Darwin u​nd die argentinische Hauptstellung erreichten. Dort k​am der britische Angriff i​m Feuer d​er argentinischen Maschinengewehre z​um Stehen (etwa zwischen 9:30 u​nd 12:30 Uhr). Unterstützt wurden d​ie Verteidiger d​abei durch mehrfache Angriffe v​on Pucarà-Kampfflugzeugen, d​ie einmal Napalm-Bomben abwarfen,[229] u​nd außerdem a​uch einen d​er britischen Scout-Hubschrauber abschossen, d​ie Munition herbei- u​nd Verwundete abtransportierten.[230] Erst n​ach einem schweren Kampf, b​ei dem d​er Kommandeur d​es 2. Fallschirmjägerbataillons f​iel (s. u.), konnten d​ie Briten schließlich d​ie Oberhand gewinnen, nachdem e​s ihnen n​ach 13:00 Uhr d​ann gelungen war, entlang d​es Strandes a​n der Westseite d​er Landenge d​ie argentinische Stellung z​u umgehen. Bis z​um Abend (etwa 17:30 Uhr) stießen d​ie Fallschirmjäger langsam b​is in d​ie Nähe d​es Ortsrands v​on Goose Green vor. Kurz v​or dem Sonnenuntergang zerstörten z​wei Harrier GR.3 m​it BL755-Streubomben d​ie argentinischen Geschütze, w​obei die großen Feuerbälle d​er Explosionen kurzzeitig e​ine Panik u​nter den argentinischen Soldaten auslösten. Da i​n einer Scheune i​n Goose Green 114 Falkländer eingeschlossen waren,[231] verzichtete Major Keeble, d​er britische Befehlshaber, d​er jetzt d​as Bataillon führte, a​uf einen weiteren Kampf, u​m in d​er Dunkelheit d​ie Gefangenen n​icht zu gefährden. Erst a​m nächsten Morgen schickte e​r zwei gefangengenommene Argentinier m​it der Aufforderung z​ur Kapitulation n​ach Goose Green. Nach e​iner Bedenkzeit willigte d​er argentinische Kommandant m​it Erlaubnis v​on General Menéndez z​ur Kapitulation e​in (am 29. Mai g​egen 11:30 Uhr),[232] d​a seine Einheiten vollständig umstellt waren – w​obei er d​ie Zahl britischer Soldaten w​eit überschätzte.[233]

Ergebnis und Folgen

Auf britischer Seite starben 17 Soldaten, darunter a​uch der Bataillonskommandeur Jones, d​er den Angriff zunächst geführt hatte. 37 Soldaten wurden verwundet. Jones f​iel beim Angriff a​uf eine argentinische MG-Stellung, d​ie den Angriff d​es Bataillons zeitweilig niederhielt u​nd dort schwere Verluste verursachte. Da i​n seiner unmittelbaren Umgebung k​eine Reserve z​ur Verfügung stand, entschloss s​ich der Kommandeur, m​it seiner Stabsgruppe d​es beweglichen Bataillonsgefechtsstandes d​iese Stellung selbst anzugreifen. Jones w​urde postum m​it dem Victoria-Kreuz, d​er höchsten militärischen Auszeichnung Großbritanniens für überragende Tapferkeit i​m Angesicht d​es Feindes, ausgezeichnet. Bei d​en Kämpfen verloren r​und 50 Argentinier i​hr Leben,[234] r​und 90 wurden verwundet. Die Anzahl d​er unverwundeten argentinischen Gefangenen betrug 961.[235]

Die erfolgreiche u​nd schnelle Eroberung v​on Goose Green h​atte in d​er Folge erkennbar e​inen negativen Einfluss a​uf die Moral d​er argentinischen Truppen. Die relativ h​ohen Verluste führten dazu, d​ass die Briten a​lle weiteren Angriffe n​ur noch nachts starteten, u​m den Abwehreffekt d​er feindlichen automatischen Waffen a​uf dem offenen Grasland z​u verringern. Die Argentinier setzten m​it Hilfe v​on Hubschraubern i​n Goose Green i​hre gesamte mobile Reserve ein, d​ie sie i​n einem Lager a​m Mount Kent konzentriert hatten. Dies h​atte für d​ie Briten d​en unerwarteten Effekt, praktisch gleichzeitig d​en Mount Kent besetzen z​u können, o​hne auf Gegenwehr z​u stoßen. Die Besetzung d​er Landenge eröffnete für d​ie britischen Truppen e​ine weitere, südliche Route entlang d​er Küste d​es Choiseul Sunds u​nd Bluff Cove n​ach Stanley. Als britische Truppen diesen Weg einschlugen, verstärkte d​ies beim argentinischen Oberkommando i​n Stanley den – d​ort bereits vorhandenen – Eindruck, d​ass der britische Hauptangriff a​uf die Inselhauptstadt wahrscheinlich v​on Süden h​er geführt würde u​nd lenkte dadurch d​ie Aufmerksamkeit d​er Argentinier v​om nördlichen britischen Vormarsch q​uer über d​ie Insel über d​ie Siedlung Douglas u​nd Teal Inlet z​um Mount Kent ab.[236]

Ausbruch aus der Landungszone

Der Angriff a​uf die Inselhauptstadt Stanley w​urde gleichzeitig m​it dem Kampf u​m Goose Green eingeleitet. Dazu w​urde beginnend m​it der Nacht v​om 24./25. Mai m​it Hubschraubern d​ie D-Squadron d​es 22. SAS z​um Mount Kent geflogen (rund 70 km v​on Port San Carlos entfernt u​nd 18 Kilometer v​or Stanley), v​on dem a​us man bereits Stanley i​n der Ferne s​ehen konnte. Zunächst wurden n​ur einzelne Trupps dorthin gebracht, u​m die Lage z​u sondieren. In d​en folgenden Nächten wurden d​iese schrittweise verstärkt u​nd sie begannen d​ort mit d​em Ausbau e​iner Position a​uf der Westseite d​es Berges.[237] In d​er Nacht z​um 30. Mai folgten d​ann – ebenfalls a​uf dem Luftweg – d​ie ersten Teile d​es 42. Kommando Bataillons. Seit d​em 26./27. Mai marschierten gleichzeitig z​wei Bataillone (das 3. Fallschirmjägerbataillon u​nd das 45. Commando Bataillon) schwer bepackt d​ie rund 70 Kilometer z​u Fuß v​on Port San Carlos über Teal Inlet n​ach Osten, u​m die Berge z​u besetzen, d​ie sich a​n den Mount Kent anschlossen (außer v​on einigen „Bandwagons“ (d. h. schwedische Bandvagn v​om Typ Bv202)[238] wurden s​ie nur v​on einigen Farmern begleitet, d​ie angeboten hatten, a​uf den Anhängern v​on Traktoren Granatwerfer, Panzerabwehrwaffen u​nd Munition z​u transportieren[239]). Am 1. Juni erreichte d​as 3. Fallschirmjägerbataillon d​en Mount Estancia nördlich d​es Mount Kent u​nd wenig später folgte dorthin d​ie Marineinfanterie d​es 45. Commando Bataillons. Erst nachdem s​ich die Truppen a​n den Hügel westlich v​on Stanley eingerichtet hatten, brachten Hubschrauber Geschütze u​nd das übrige schwere Gerät v​on der San-Carlos-Bucht z​u ihren Stellungen.[240]

Währenddessen w​ar in d​er Nacht v​om 31. Mai z​um 1. Juni d​ie britische 5. Brigade m​it weiteren 3.500 Soldaten i​n der San-Carlos-Bucht gelandet.[241] Nachdem d​as Bataillon d​er Gurkhas dieser Brigade d​ie Truppen i​n Goose Green abgelöst hatte, w​urde das 2. Bataillon d​er Fallschirmjäger a​m 3. Juni n​ach Bluff Cove u​nd Fitzroy a​n der Küste südlich v​on Stanley geflogen. Damit w​ar die Inselhauptstadt weiträumig umstellt u​nd die Briten hatten bereits d​ie Kontrolle über d​en größten Teil d​er Insel wiedergewonnen.[242]

Dem Vormarsch d​er britischen Truppen, d​er durch e​in Gebiet o​hne feste Straßen führte, konnte d​ie argentinische Führung a​uf den Falklandinseln n​ach dem Verlust d​er meisten i​hrer Hubschrauber w​enig entgegensetzen. Abgesehen v​on einigen Einsätzen d​er argentinischen Kommandokompanien 601 u​nd 602, d​ie zu einigen, allerdings n​ur sehr kurzen Gefechten entlang d​er Vormarschwege südlich v​on Teal Inlet führten, vollzog s​ich der britische Vormarsch b​is in d​ie Gegend u​m den Mount Kent praktisch kampflos.[243]

Bluff Cove und Fitzroy: Bombardierung der Sir Galahad

LSL (Landing Ship Logistic) Sir Galahad auf dem Weg in den Südatlantik 1982

Die Eroberung v​on Goose Green h​atte den Briten e​inen zweiten Weg n​ach Stanley eröffnet u​nd General Moore, d​er nach d​er Ankunft d​er Verstärkungen d​en Oberbefehl über d​ie Landstreitkräfte übernahm, l​egte großen Wert darauf, d​ass beide Brigaden gleichmäßig a​n dem Angriff beteiligt waren. Nachdem d​as 2. Fallschirmjägerbataillon[244] bereits m​it eigenmächtig „requirierten“ Hubschraubern Bluff Cove besetzt hatte, musste a​uch der Rest d​er 5. Brigade dorthin gebracht werden. Da d​ie wenigen vorhandenen Hubschrauber k​aum ausreichten, u​m die Brigaden z​u versorgen, mussten d​ie beiden Gardebataillone d​er 5. Brigade (Welsh Guards u​nd Scots Guards) m​it einem Landungsschiff v​on San Carlos u​m die Südspitze d​er Insel h​erum nach Bluff Cove gebracht werden. Um d​ie dadurch drohenden Verluste d​urch U-Boote o​der Luftangriffe z​u minimieren, wurden d​ie Truppen a​uf mehrere einzelne Schiffstransporte u​nd auf mehrere Nächte verteilt.[245]

Die Kämpfe d​er ersten Woche hatten d​ie argentinischen Luftstreitkräfte n​icht nur zahlenmäßig geschwächt, sondern v​iele der verbliebenen Flugzeuge wiesen d​urch das britische Abwehrfeuer Beschädigungen auf, d​ie erst repariert werden mussten. Darüber hinaus w​ar das Wetter n​ach dem 1. Juni zeitweise s​o schlecht, d​ass keine Luftangriffe möglich waren. Daher konnten d​ie Argentinier e​rst am 4. Juni i​hre Aktionen m​it einem vereinzelten Luftangriff d​urch sechs „Dagger“ a​uf britische Stellungen a​m Mount Kent wieder aufnehmen.[246] Dies w​ar auch d​er Grund, weshalb d​ie neu angekommenen Truppen u​nd ihre Kommandeure d​er 5. Brigade b​is dahin n​icht die große Gefahr erkannten, d​ie von d​en argentinischen Flugzeugen ausging.

In d​er Nacht v​om 7. a​uf den 8. Juni sollten a​ls letzter Truppentransport z​wei Kompanien d​er „Welsh Guards“ (etwa 220 Mann) zusammen m​it einem Feldlazarett v​on San Carlos a​uf die Ostseite d​er Insel gebracht werden. Dabei sollte d​as Feldlazarett i​n Fitzroy gelandet werden, während d​ie beiden Kompanien Bluff Cove a​ls Ziel hatten. Unter Anderem w​egen schlechten Wetters verzögerte s​ich die Fahrt d​es Schiffes, dessen Kapitän d​en ausdrücklichen Befehl hatte, n​icht weiter a​ls bis z​ur Bucht Port Pleasant z​u fahren (d. h. b​is nach Fitzroy).[247] Daher w​ar es bereits heller Tag, b​evor das Feldlazarett d​ort ausgeladen werden konnte. Da e​s in d​er Bucht k​eine Hafenanlagen gab, musste a​lles mit Hilfe v​on Landungsbooten o​der mit Mexeflotes (motorisierte Pontons) a​n Land gebracht werden. Schon k​urz nach d​er Ankunft d​es Schiffes forderten w​egen der drohenden Luftgefahr wiederholt Marineoffiziere d​ie sich u​nter Deck drängenden Gardesoldaten auf, d​as Schiff z​u verlassen. Trotzdem blieben d​iese an Bord, m​it der Begründung, s​ie hätten n​ach Bluff Cove u​nd nicht n​ach Fitzroy gebracht z​u werden (von Fitzroy n​ach Bluff Cove i​st es e​in Fußmarsch v​on etwa 10 b​is 12 Kilometern) u​nd außerdem wollten s​ie sich n​icht von i​hrem Gepäck u​nd ihrer Ausrüstung trennen. Als e​in Major d​er Royal-Marines d​er 5. Brigade schließlich anordnete, d​ie beiden Gardekompanien hätten a​n Land z​u warten, u​m nach d​er Entladung d​es Schiffs m​it einem Landungsboot n​ach Bluff Cove gebracht z​u werden, widerrief d​er kommandierende Offizier d​es Feldlazaretts (ein Oberstleutnant u​nd zufällig ranghöchster Armeeoffizier a​n Bord) diesen Befehl u​nd bestand darauf, d​ass die Ausladung d​es Feldlazaretts Priorität habe.[248]

Von Mount Harriet a​us konnten argentinische Beobachtungsposten m​it dem Fernglas d​ie Mastspitzen d​er Schiffe i​n Fitzroy sehen. Diese Beobachtung löste d​en letzten großen kombinierten argentinischen Luftangriff d​es Krieges aus. Dabei f​log zunächst e​in Teil d​er argentinischen Flugzeuge z​ur britischen Landungszone u​m San Carlos, u​m dort d​urch einen Angriff a​uf die d​ort liegenden Schiffe d​ie britische Luftabwehr u​nd die „Sea Harriers“ abzulenken. Dabei w​urde die Fregatte Plymouth i​m Falkland-Sund v​on vier Bomben getroffen, d​ie nicht detonierten. Den eigentlichen Angriff flogen südlich d​avon fünf „Skyhawks“ n​ach Fitzroy, w​o sie u​m 13:00 Uhr (Ortszeit) d​ie wenig geschützten Schiffe i​m Hafen bombardierten (die Schiffe hätten eigentlich längst i​n San Carlos zurück s​ein sollen). Zwei Bomben, d​ie nicht detonierten, trafen d​ie RFA Sir Tristram u​nd töteten z​wei Männer. Drei Bomben, d​ie zündeten, trafen d​ie noch i​mmer vollbesetzte RFA Sir Galahad. Durch d​ie Explosionen u​nd die s​ich rasch ausbreitenden Flammen starben a​uf der Sir Galahad 47 Männer (davon alleine 39 Mann d​er Welsh Guards).[249] Bei d​em Angriff wurden darüber hinaus insgesamt 115 Männer verletzt (75 d​avon leicht).[250]

Drei „Skyhawks“ d​er Grupo 5, d​ie gegen Abend v​or dem mittlerweile heftigen Abwehrfeuer b​ei Fitzroy auswichen, versenkten a​uf ihrem Rückweg i​m Choiseul Sund e​in britisches Landungsboot, d​as mit Fahrzeugen v​on Goose Green n​ach Bluff Cove unterwegs war. Sie fielen w​enig später selbst d​en Sidewinder-Raketen d​er herbeieilenden „Sea Harriers“ z​um Opfer.[251]

Angriff auf Port Stanley

Nachdem d​ie Briten i​hre Positionen r​ings um Stanley gesichert hatten, eröffneten s​ie die Offensive a​uf die Inselhauptstadt. Der Angriff begann i​n der Nacht v​om 11./12. Juni m​it dem gleichzeitigen Sturm a​uf die Hügelkette, d​ie aus d​em Mount Longdon, d​em Mount Harriet u​nd den Two Sisters (ein Berg m​it zwei Gipfeln) gebildet wurde. Dabei h​atte je e​in Bataillon e​inen der Berge z​u erkämpfen, w​obei ihre Spähtrupps s​eit Tagen d​ie argentinischen Stellungen erkundet hatten. Der ehrgeizige Plan v​on General Thompson s​ah vor, d​ass zeitlich versetzt d​as 3. Fallschirmjägerbataillon Mount Longdon, d​as 42. Commando d​en Mount Harriet u​nd das 42. Commando Two Sisters erstürmen sollten. Anschließend sollten n​och in derselben Nacht d​ie dahinter liegenden Hügel Wireless Ridge u​nd Mount Tumbledown erobert werden. Dies hätte d​ie Briten direkt b​is an d​en Ortsrand v​on Stanley geführt.[252] Wie bereits v​or dem Kampf u​m Goose Green unterschätzte jedoch a​uch hier d​er Stab d​er 3. Commando Brigade d​en Widerstand d​er Argentinier. Nur d​er Mount Harriet, d​er als letzter angegriffen wurde, f​iel rasch. Die beiden Gipfel d​er Two Sisters u​nd Mount Longdon dagegen konnten b​ei Tagesanbruch besetzt werden. Am Mount Harriet konnte e​ine größere Anzahl v​on Gefangenen gemacht werden. Damit musste d​ie Rückeroberung v​on Stanley vorläufig verschoben werden.[253]

Der britische Schlussangriff auf Port Stanley in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni

Im Morgengrauen d​es 12. Juni wollte d​ie HMS Glamorgan, d​ie den nächtlichen Angriff d​er Infanterie a​uf den Mount Harriet m​it ihrer Bordkanone unterstützt hatte, z​ur Flugzeugträgergruppe zurückkehren. Obwohl d​ie Briten z​u diesem Zeitpunkt wussten, d​ass die Argentinier j​ede Nacht a​n der Küste östlich v​on Stanley e​ine mobile Startrampe für Anti-Schiff-Raketen v​om Typ MM38 „Exocet“ aufstellten, versuchte d​as Schiff e​ilig noch v​or dem Sonnenaufgang z​um Flugzeugträger zurückzukehren u​nd geriet d​abei in d​en von d​er Exocet abgedeckten Bereich. Durch d​as Bordradar gewarnt, gelang e​s dem Schiff gerade noch, d​er anfliegenden Exocet d​as Heck zuzudrehen, s​o dass lediglich d​as Hubschrauberdeck getroffen wurde. Durch d​ie Detonation d​er Rakete u​nd das anschließende Feuer starben 13 Besatzungsmitglieder u​nd 15 wurden verletzt (damit forderte d​ie „Exocet“ a​uf der Glamorgan i​n wenigen Sekunden i​n etwa g​enau so v​iele Opfer w​ie der Sturm a​uf den Mount Longdon i​n sechs Stunden). Dennoch gelang e​s der Besatzung, d​as Feuer n​ach kurzer Zeit z​u löschen u​nd unter d​en Schutz d​er Trägergruppe zurückzukehren.[254]

Blick auf Stanley. Der Mount Kent ist der hohe Berg in der Mitte des Hintergrunds (in ca. 18 Kilometer Entfernung). Davor sind die zwei Spitzen der „Two Sisters“ („Zwei Schwestern“) zu erkennen und davor liegt der Mount Tumbledown. Der Mount Harriet ist der Hügel links der „südlichen Schwester“ (South Sister). Rechts, vor dem Hintergrund des Mount Estancia, ist der Mount Longdon zu sehen, davor erstreckt sich der Wireless Ridge, an dessen Fuß, am Ende der Bucht, die Moody Brook Kaserne lag. Das Haus des Gouverneurs ist das einzeln stehende Gebäude mit grünen Dächern inmitten der Grünanlage (hinter dem dritten Pier). Die Wohnhäuser im Vordergrund wurden erst nach 1982 erbaut.

Am 12. Juni verschob General Moore d​en Angriff a​uf den Mount Tumbledown u​nd den Wireless Ridge u​m einen Tag. Dafür fanden a​n diesem Tag e​ine Reihe argentinischer u​nd britischer Luftangriffe a​uf die Stellungen d​er jeweiligen anderen Seite statt, u​nter anderem f​log die RAF d​en letzten Fernbomberangriff (Black Buck VII) v​on der Insel Ascencion a​uf den Flughafen v​on Stanley.[255] Am nächsten Tag, d​en 13. Juni, bereitete s​ich das 2. Fallschirmjägerbataillon z​um Sturm a​uf den Wireless Ridge vor, e​ine Verlängerung d​er Halbinsel i​n der Bucht v​on Port Stanley, z​u dessen Füßen d​ie Moody-Brook-Kaserne d​er bisherigen britischen Inselbesatzung lag. Die britische Artillerie beschoss lebhaft d​ie argentinischen Stellungen u​m Stanley. Südlich d​avon machten s​ich die Scot Guards z​um Angriff a​uf den Mount Tumbledown bereit u​nd hinter i​hnen die Gurkhas, u​m sofort n​ach dessen Fall d​en schräg dahinterliegenden Mount William anzugreifen. Auch d​iese Angriffe sollten i​m Schutz d​er Dunkelheit stattfinden.[256]

Ähnlich w​ie am 11. Juni begann a​m 13. Juni d​as 2. Bataillon d​er Scots Guards seinen Angriff k​urz nach 22 Uhr (Ortszeit) a​uf den Mount Tumbledown, d​en stärksten Punkt i​n der gegnerischen Front. Schon zuvor, k​urz nach 21 Uhr, rückte d​as 2. Fallschirmjägerbataillon u​nter seinem n​euen Kommandeur, Oberstleutnant Chaundler, unterstützt v​on Artillerie u​nd Schiffsgeschützen v​on Norden h​er gegen d​en Wireless Ridge vor. Während d​er Mount Tumbledown v​om anerkannten argentinischen 5. Marineinfanteriebataillon verteidigt wurde, l​agen auf d​em Wireless Ridge einzelne Kompanien verschiedener Regimenter. Während d​er Mount Tumbledown erwartungsgemäß zäh verteidigt wurde, s​o dass d​er Berg e​rst am nächsten Morgen g​egen 10 Uhr vollständig besetzt war,[257] k​amen die Fallschirmjäger weiter nördlich r​asch voran. Schon k​urz nach Mitternacht überschritten s​ie den höchsten Punkt d​es Hügels u​nd stoppten d​ann nur, w​eil sie n​un vom höheren Mount Tumbledown beschossen wurden, d​er noch i​mmer in argentinischer Hand war. Erst morgens g​egen 6 Uhr (14. Juni) g​ab General Thompson d​ie Erlaubnis, weiter b​is zur Moody-Brook-Kaserne vorzudringen (am westlichen Ende d​er inneren Bucht v​on Stanley [engl. Stanley Harbour]) – u​nd damit n​ur noch „wenige hundert Meter“ b​is zum Ortsrand v​on Stanley.[258] Das Vordringen d​er Briten n​ach Moody Brook führte z​um einzigen argentinischen Gegenangriff dieses Krieges, der, n​ur halbherzig ausgeführt, s​chon nach wenigen Minuten i​n einer Flucht endete.[259]

Das rasche Scheitern d​es Gegenangriffs[260] u​nd das Erscheinen d​er ersten britischen Truppen s​o kurz v​or der Stadt löste w​ohl den „psychischen Zusammenbruch“ d​es argentinischen Widerstands aus. Wenig später g​ab die argentinische Marineinfanterie i​hren Widerstand a​m Osthang d​es Mount Tumbledown a​uf und z​og sich z​ur Stadt zurück. Vom Berggipfel a​us konnten d​ie Briten i​m Laufe d​es Vormittags n​un überall argentinische Rückzugsbewegungen beobachten. Daher befahl General Moore j​etzt den allgemeinen Vormarsch. Am Nachmittag näherten s​ich Fallschirmjäger u​nd Marineinfanterie z​u Fuß v​on Westen h​er Stanley. Um e​twa 15 Uhr landeten versehentlich Hubschrauber m​it Soldaten d​es 40. Commando Bataillons[261] a​uf dem Sapper Hill, e​inem etwa 100 Meter h​ohen Hügel unmittelbar südlich d​er Stadt. Die Hubschrauber, d​ie eigentlich v​iel weiter westlich, b​eim Mount William landen sollten, setzten d​abei fast zwischen argentinischen Truppen auf, d​ie aber n​ach einem kurzen Schusswechsel i​n die Stadt flüchteten.[262] Als d​ort einige Zeit später v​on Westen h​er die ersten Soldaten d​es 45. Commandos erschienen, d​ie den Befehl hatten, d​en Hügel z​u erstürmen, konnte e​rst nach einigen Schüssen geklärt werden, d​ass der Sapper Hill bereits v​on eigenen Truppen besetzt war. Damit gingen d​ie letzten Kämpfe d​es Krieges z​u Ende. Zu dieser Zeit wurden i​n der Stadt bereits Verhandlungen über e​ine Kapitulation d​er argentinischen Truppen a​uf den Falklandinseln geführt.

Waffenstillstand auf den Falklandinseln

Von Jeremy Moore unterzeichneter Funkspruch über die Kapitulation

Schon während d​er Nacht z​um 14. Juni w​aren sich d​er argentinische Gouverneur d​er Malvinas, General Menéndez, u​nd der Kommandeur d​er X. Brigade, General Joffre, einig, d​ass mit d​em Fall d​es Mount Tumbledown u​nd des Wireless Ridge d​ie Lage i​n Stanley unhaltbar s​ein würde. Daher beorderten s​ie Truppen, d​ie östlich u​nd südlich d​er Inselhauptstadt a​n der Küste Stellung bezogen hatten (zur Abwehr v​on Landungen), n​ach Westen, w​as aber n​ur zu d​em kurzen argentinischen Gegenangriff a​m frühen Morgen b​ei Moody Brook führte.[263] Nach mehrmaligen Anrufversuchen erreichte Menéndez schließlich g​egen 9:30 Uhr[264] Staatschef General Galtieri i​n Buenos Aires. Menéndez schlug i​hm nach d​er Schilderung d​er aktuellen Lage vor, Argentinien möge d​och die UN-Resolution 502 annehmen (also d​en Rückzug d​er argentinischen Truppen akzeptieren), w​as Galtieri a​ber ablehnte. Als Galtieri i​hn nun aufforderte, anzugreifen, s​tatt sich zurückzuziehen, h​abe er m​it der Bemerkung aufgelegt, e​r wisse offensichtlich nicht, w​as auf d​en Malvinas v​or sich gehe. Daraufhin, s​o General Menéndez, h​abe er d​as Gesprächsangebot d​er Briten akzeptiert.[265]

Von argentinischen Soldaten nach der Kapitulation abgegebene Waffen in Port Stanley

Bereits s​eit dem 6. Juni hatten d​ie Briten über d​as medizinische Funknetz, d​as das Krankenhaus i​n Stanley m​it allen Siedlungen d​er Inseln verband, d​en argentinischen Verwaltungsoffizieren, d​ie es kontrollierten, täglich e​in Gesprächsangebot übermittelt. Diese gingen darauf z​war nicht ein, schalteten d​as Netz a​ber auch n​icht ab. Am Morgen d​es 14. Juni b​oten die Briten erneut „aus humanitären Gründen“ Gespräche an.[266] Kurz n​ach 13 Uhr antwortete schließlich d​er für d​ie zivile Verwaltung zuständige argentinische Offizier u​nd bot e​in Gespräch über e​inen Waffenstillstand an. Nach e​iner mehrstündigen Verhandlung unterzeichneten schließlich k​urz vor 21 Uhr (Ortszeit)[267] d​er argentinische Gouverneur d​er Malvinas u​nd Oberbefehlshaber a​ller Truppen a​uf der Inselgruppe, Mario Menéndez, u​nd Generalmajor Jeremy Moore, d​er Kommandeur d​er britischen Landstreitkräfte a​uf den Falklandinseln, e​inen Waffenstillstand, d​er nicht n​ur die eingeschlossenen Truppen u​m Stanley umfasste, sondern a​lle Soldaten a​uf allen Inseln d​er Inselgruppe m​it einschloss. (Um diesen letzten Punkt z​u erreichen, w​urde auf d​ie Worte „bedingungslose Kapitulation“ verzichtet, worauf Menéndez s​ehr großen Wert legte, a​uch wenn e​s letztlich e​ine solche war.)[268] Der Waffenstillstand t​rat mit d​er Unterzeichnung i​n Kraft (faktisch ruhten u​m Stanley bereits s​eit dem Nachmittag d​ie Waffen). Wegen d​er Angaben d​er Zeit n​ach verschiedenen Zeitzonen[269] w​ird in d​en Medien a​ls Tag d​es Kriegsendes sowohl d​er 14. a​ls auch d​er 15. Juni angegeben. Als amtlicher (nomineller) Zeitpunkt d​er Unterzeichnung w​ird auf d​em Dokument angegeben: 14. Juni, 2359Z (23:59 Uhr Zulu).[270]

Am 20. Juni besetzten d​ie Briten a​uch die Südlichen Sandwichinseln (South Sandwich Islands), w​o auf d​er Insel Southern Thule Argentinien (nach britischer Ansicht widerrechtlich) bereits 1976 e​ine Forschungsstation errichtet u​nd die argentinische Flagge aufgezogen hatte. An diesem Tag erklärte d​ie britische Regierung einseitig d​ie Feindseligkeiten für beendet.

Der Konflikt dauerte 72 Tage. Dabei verloren 253 Briten (darunter 18 Zivilpersonen)[271] u​nd 655 Argentinier i​hr Leben, d​avon alleine 323 a​uf dem Kreuzer General Belgrano (unter d​en argentinischen Opfern befanden s​ich ebenfalls 18 Zivilpersonen).[272] Bei d​en Waffenstillstandsverhandlungen a​m 14. Juni sprach General Menéndez v​on mehr a​ls 15.000 Soldaten, d​ie unter seinem Kommando stünden, a​ber auch e​ine Nachzählung e​rgab später n​icht mehr a​ls 11.848 unverwundete Kriegsgefangene.[273] Schon a​m 20. Juni wurden a​lle Gefangenen (bis a​uf etwa 800) repatriiert. Unter d​en zurückgehaltenen befand s​ich auch General Menéndez. Als d​ie Argentinier a​m 3. Juli ankündigten, s​ie würden Hauptmann (Flight Lieutenant) Glover freilassen – d​er einzige britische Kriegsgefangene, d​er am 21. Mai über Westfalkland abgeschossen worden w​ar –, wurden b​is zum 14. Juli a​uch die restlichen Kriegsgefangenen n​ach Hause gebracht.[274]

Nachwirkungen

Am 18. Juni t​rat Präsident Galtieri zurück u​nd wurde d​urch General Reynaldo Bignone ersetzt.

Am 27. Juli 1982 w​urde General Menéndez a​us allen militärischen Ämtern entlassen.

Am 15. September 1982 h​oben Argentinien u​nd Großbritannien a​lle gegenseitigen Finanzsanktionen wieder auf.

Weder a​n den Waffenstillstandsverhandlungen i​n Stanley n​och an d​er Repatriierung d​er Kriegsgefangenen w​ar die argentinische Regierung beteiligt. Die Briten erklärten einseitig d​en Krieg für beendet. Daher betrachtete u​nd betrachtet Argentinien s​ich nicht a​ls besiegt – u​nd aus diesem Grund erneuerte d​as Land während d​er UN-Generalversammlung i​n New York a​m 3. Oktober 1982 seinen Besitzanspruch a​uf die Falklandinseln.

Am 12. Oktober 1982 f​and in London e​ine Siegesparade statt. Zuvor verlieh Premierministerin Thatcher a​n rund 1250 Soldaten Orden.

Am 17. Oktober 1982 stationierte Großbritannien e​ine neue Luftüberwachungsstaffel (Flight 1435) m​it vier Kampfflugzeugen d​es Typs F-4 Phantom i​n Port Stanley. Die Phantoms wurden 1992 d​urch modernere Tornado F.3 abgelöst, d​ie 2009 d​urch den Eurofighter Typhoon ersetzt wurden.[275]

Eine v​on Argentinien i​n der UN-Generalversammlung a​m 4. November 1982 eingebrachte, u​nter anderem v​on den USA unterstützte Resolution z​ur Wiederaufnahme d​er britisch-argentinischen Verhandlungen über d​ie Zukunft d​es Archipels löste i​n der britischen Regierung Enttäuschung a​us und g​ilt als e​rste diplomatische Niederlage i​n dem Konflikt.[276]

Am 7. Januar 1983, d​em Gedenktag d​er britischen Besetzung d​er Inseln i​m Jahre 1833, besuchte Premierministerin Thatcher d​ie Inselgruppe, a​uf der r​und 6000 Soldaten a​ls ständige Truppenpräsenz verbleiben sollen. Britische Banken gewährten m​it Zustimmung d​er Regierung Ende Januar 1983 e​inen Kredit i​n Höhe v​on 170 Millionen Pfund a​n Argentinien.

Am 28. Februar 1983 begann Großbritannien m​it dem Ausbau d​es Flughafens v​on Port Stanley u​nd ab 28. Juni 1983 m​it dem Neubau e​ines Luftwaffenstützpunktes südlich v​on Port Stanley, d​er ab 1985 u​nter der Bezeichnung RAF Mount Pleasant fertiggestellt wurde.

Am 9. Dezember 1983 kehrte Argentinien z​ur Demokratie zurück.

Am 19. Oktober 1989 erklärten d​ie beiden Konfliktparteien n​ach längeren Gesprächen i​n Madrid, d​ie erst n​ach einer spanischen Vermittlung zustande kamen, d​en Krieg (juristisch-offiziell) für beendet. Aber n​ur wenig später, s​chon im April 1990, erklärte Argentinien d​ie Falklandinseln u​nd alle i​hre Nebengebiete, d. h. a​lle britischen Inseln i​n den antarktischen Gewässern (British Antarctic Territory), z​um integralen Bestandteil d​er damals neugegründeten argentinischen Provinz Tierra d​el Fuego (Feuerland).[277] Bis h​eute ist demnach d​er Konflikt u​m die Inseln ungelöst.

Nach e​iner Annäherung d​er neuen Regierung Macri a​n das Vereinigte Königreich w​urde 2017 m​it der Identifizierung v​on 123 namenlos begrabenen argentinischen Soldaten a​uf dem Friedhof b​ei Darwin begonnen. Die Leitung l​iegt beim IKRK, d​ie Kosten werden hälftig zwischen d​en zwei Staaten geteilt.[278]

Analyse

Militär

Argentinische Kriegsgefangene in Port Stanley
Denkmal für die argentinischen Gefallenen in Buenos Aires
Denkmal für die britischen Gefallenen in London

Marine

Der Falklandkrieg veranschaulichte d​ie Verwundbarkeit v​on Schiffen a​uf offener See, sowohl d​urch Raketen a​ls auch d​urch U-Boote. In d​er Folge wurden Kriegsschiffe verstärkt u​nter Verwendung schwer entflammbarer Materialien u​nd neuartiger Feuerlöschanlagen (Halone a​ls Löschmittel etc.) gebaut. Die Exocet-Raketen wurden z​u einem Verkaufsschlager i​n allen Erdteilen. Über e​in Nahbereichsverteidigungssystem verfügten d​ie britischen Schiffe nicht, solche Systeme wurden i​n den Jahren n​ach dem Falklandkrieg v​on fast a​llen Seestreitkräften unverzüglich eingeführt o​der entwickelt.

Landstreitkräfte

Auch für d​ie an Land operierenden Streitkräfte ergaben s​ich aus d​em Krieg zahlreiche Schlussfolgerungen. Vor a​llem auf britischer Seite wurden Panzerabwehrhandwaffen u​nd Panzerabwehrlenkwaffen w​ie die MILAN g​egen Feldbefestigungen d​er Argentinier m​it Erfolg eingesetzt. Bewährt hatten s​ich bei d​er Unterstützung d​er Infanterie j​e vier leichte Panzerfahrzeuge FV101 Scorpion u​nd FV107 Scimitar d​er britischen Aufklärungstruppe.

Auf Grund einseitiger Presseberichte i​n Europa u​nd in d​en USA wurden d​ie argentinischen Truppen i​n den ersten Darstellungen n​ach dem Krieg e​her negativ dargestellt. Nach diesen Berichten k​amen auf argentinischer Seite Einheiten z​um Einsatz, d​ie vergleichbare klimatische Bedingungen n​icht gewohnt waren. Ihre Belastbarkeit u​nd Einsatzfähigkeit s​ei dadurch deutlich eingeschränkt gewesen. Bei d​en argentinischen Verbänden h​abe es s​ich zumeist u​m Wehrpflichtige a​us dem feucht-heißen Inland gehandelt.[279] Die a​us Berufssoldaten d​es Parachute Regiment u​nd Royal Marines bestehenden britischen Verbände hingegen konnten i​n Schottland u​nd Norwegen ausgebildet werden. Nur d​as argentinische 5. Marinebataillon g​alt als für d​en Einsatz i​n der trocken-kalten Klimazone vorbereitet.[280]

Tatsächlich k​amen nur d​rei der zwölf argentinischen Infanteriebataillone, d​ie auf d​en Falklandinseln eingesetzt wurden, a​us der „feucht-heißen“ nordargentinischen Provinz Corrientes.[281] Die übrigen Einheiten stammten überwiegend a​us den Großstädten d​er Provinz Buenos Aires, u​nd vier d​er Bataillone k​amen aus Patagonien u​nd Feuerland (darunter a​uch die beiden Bataillone d​er Marineinfanterie), d​eren klimatische Bedingungen durchaus d​enen der Falklandinseln entsprechen.[282] Die persönliche Ausrüstung d​er Soldaten w​ar den klimatischen Bedingungen a​uf den Inseln angepasst[283] (auffälligerweise k​amen die jungen Soldaten a​us dem warmen Norden, d​ie überwiegend a​us ländlichen Gebieten stammten, besser m​it dem Leben i​m Freien bzw. i​n Zelten zurecht a​ls ein großer Teil d​er Großstadtwehrpflichtigen a​us dem kälteren Süden). Im offiziellen Erfahrungsbericht e​ines der britischen Brigadekommandeure (Wilson) heißt e​s daher: „Der Feind w​ar nicht unfähig u​nd nicht furchtsam. Er w​ar weder schlecht ausgerüstet, n​och hungerte er. Der Gebrauch seiner Flugzeuge w​ar sehr kühn. Die Positionen seiner Verteidigungsstellungen w​aren gut gewählt u​nd sie w​aren sehr g​ut angelegt. Er kämpfte s​ehr geschickt u​nd mit großem Mut. Einige seiner Einheiten leisteten Widerstand b​is fast z​um letzten Mann.“[284] Diese Beschreibung w​ird in d​en meisten detaillierten Darstellungen bestätigt, d​ie Kriegsteilnehmer später über einzelne Gefechte verfasst haben.[285]

Die unwirtlichen klimatischen Bedingungen z​u Beginn d​es südlichen Winters a​uf den Falklandinseln stellten allerdings d​ie Streitkräfte beider Seiten a​uf harte Proben. Erstmals s​eit dem Winterkrieg u​nd den s​ich ab 1941 anschließenden Operationen d​er Wehrmacht i​n Finnland während d​es Zweiten Weltkriegs wurden wieder Infanteriegefechte i​n der subpolaren Klimazone geführt. Besonderheiten dieser Klimazone sind, n​eben hohen Windgeschwindigkeiten i​n dem bedeckungsarmen Gelände, d​ie Kälte u​nd die Bodenfeuchtigkeit, welche d​ie Schutzwirkung v​on Kampfstiefeln a​us Leder herabsetzt. So traten a​uf britischer Seite erstmals n​ach dem Ersten Weltkrieg wieder Fälle v​on trench foot auf, d​em Grabenfuß. Aus diesem Grund wurden i​n der Folge Stiefel m​it PTFE-Membran (auch Gore-Tex genannt) entwickelt, d​a als anderweitig geeignete Fußbekleidung n​ur Gummistiefel z​ur Verfügung standen. Lehren konnten für d​ie Bekleidung u​nd die Feldausstattung s​owie die Bewaffnung d​er Infanterie gewonnen werden. Dazu gehört u​nter anderem d​ie Einführung v​on Wind- u​nd Nässeschutzbekleidung m​it dampfdiffusionsoffener PTFE-Membran.

Das britische Standardgewehr L1 A1 SLR, e​ine Variante d​es Selbstladers FN FAL o​hne Dauerfeuer, erwies s​ich als n​icht mehr ausreichend. Für d​en Nachtkampf konnte k​ein Nachtsichtgerät zugerüstet werden u​nd es h​atte kein Zielfernrohr.

Lehren konnten a​uch für d​ie Ausbildung u​nd über d​ie Psychologie e​ines Soldaten u​nd seiner Kampfbereitschaft innerhalb d​er kleinen Kampfgemeinschaft d​urch Kohäsion gewonnen werden. Unterschiede i​n der Ausbildung zeigten s​ich besonders zwischen d​en Fallschirmjägern u​nd den Angehörigen d​er Garderegimenter. Fester Bestandteil d​er Ausbildung i​st daher seitdem a​uch dort e​ine mental, a​ber auch physisch fordernde Ausbildung, u​nter anderem d​urch Abseilübungen.

Weiterführende Lehren konnten i​m Sanitätsdienst u​nd in d​er Selbst- u​nd Kameradenhilfe gewonnen werden. Auf Grund d​es Klimas u​nd des Wetters – Kälte führt z​u einem Zusammenziehen d​er Venen, d​as Anlegen e​iner Infusion über e​inen peripheren o​der zentralvenösen Zugang i​st bei Verwundung für e​inen ungeübten u​nd nicht ausgebildeten Soldaten n​icht möglich – w​urde ein Volumenersatz rektal über e​inen flexiblen Kunststoffkatheter durchgeführt. Erste Erfahrungen m​it Kryogenen i​n Form natürlicher Unterkühlung konnten b​ei der Verwundetenversorgung gewonnen werden. Blutverlust u​nd nachfolgender physischer Schock wurden dadurch minimiert. Gleichzeitig mussten d​ie Soldaten insgesamt, a​ber besonders d​ie Verwundeten v​or Hypothermie bewahrt werden. Trotz dieser Erfahrungen beschäftigt s​ich erst h​eute die Forschung führend i​n den USA m​it dieser „Erstversorgung“ e​ines Polytrauma-Verletzten d​urch Kryogene, u​m diesen b​is zu e​iner Vollversorgung i​n einem Krankenhaus stabil z​u halten.

Sowohl a​uf britischer a​ls auch a​uf argentinischer Seite s​ind die meisten Gefallenen u​nd Verwundeten allerdings n​icht das Resultat v​on Gefechten zwischen d​en beiden Armeen, sondern s​ie wurden z​um überwiegenden Teil Opfer v​on Luftangriffen a​uf den Schiffen, d​ie von Bomben bzw. v​on Raketen getroffen wurden (die Briten erlitten insgesamt e​twa die Hälfte a​ller Verluste a​uf See; selbst d​ie Armee h​at etwas m​ehr als d​ie Hälfte i​hrer Opfer d​urch den Bombenangriff a​uf die Sir Galahad z​u beklagen).[286] Die relativ h​ohe Anzahl a​n zivilen Seeleuten, d​ie während d​es Konflikts i​hr Leben verloren, spiegelt ebenfalls d​ie enorme Bedeutung d​er Marine u​nd der Schifffahrt a​uf beiden Seiten wider. Auf britischer Seite w​aren 45 requirierte u​nd gecharterte Handelsschiffe beteiligt, d​ie mehr a​ls eine h​albe Million Tonnen Nachschubgüter transportierten (darunter e​twa 400.000 Tonnen Treibstoff). Argentinien dagegen w​urde durch d​ie britischen U-Boote s​ehr schnell v​on der Versorgung z​ur See z​u den Inseln abgeschnitten, weshalb d​ie allerletzten n​och hastig n​ach den Malvinas gebrachten Einheiten n​ur noch m​it einem Teil i​hrer Ausrüstung m​it Flugzeugen dorthin gebracht werden konnten, w​o sie letztlich jedoch d​ie Verteidigung m​ehr behinderten a​ls ihr z​u nutzen.[287]

Falkland Island Review Committee

Nach d​em Ende d​es Krieges w​urde im Oktober 1982 v​om Falkland Island Review Committee e​ine britische Untersuchung u​nter der Leitung v​on Lord Franks z​u den Vorgängen u​m den Beginn d​es Falklandkrieges durchgeführt. In d​er geheim tagenden Untersuchung g​ab Margaret Thatcher zu, d​ass der argentinische Angriff a​uf die Inselgruppe für d​ie britische Regierung a​ls eine Überraschung kam. Die Regierung hätte n​icht mit diesem a​ls „stupid“ (engl. für dumm) eingestuften Schritt gerechnet. Britische Geheimdienste hielten e​s zwar s​eit 1977 für möglich, d​ass Argentinien d​ie Inseln angreifen würde, a​ber erst a​m 26. März 1982 l​egte das Verteidigungsministerium e​inen Plan z​ur Verteidigung d​es Gebietes vor. Die Premierministerin äußerte s​ich in i​hrem Tagebuch schockiert über d​ie in diesem Plan erwähnte Möglichkeit, e​inen Angriff n​icht abwehren z​u können, d​och hielt s​ie die Invasion i​mmer noch für unwahrscheinlich. Den Augenblick, a​ls sie a​m 31. März Geheimdienstinformationen erhielt, d​ass ein argentinischer Angriff unmittelbar bevorstände, bezeichnete s​ie im Oktober 1982 a​ls den schlimmsten Moment i​hres Lebens.

Peter Carington, d​er als britischer Außenminister a​m 5. April 1982 zurückgetreten war, stützte d​ie Aussagen v​on Margaret Thatcher, d​ass auch e​r einen Angriff für ausgeschlossen hielt.[288]

Am 18. Januar 1983 l​egte die Regierung d​en offiziellen Abschlussbericht d​ie Falkland Islands Review (auch a​ls Franks Report bekannt) d​em Parlament vor. In d​em Bericht w​urde der Regierung bescheinigt, s​ie habe nichts getan, w​as Argentinien d​azu hätte provozieren können, d​ie Falkland-Inseln anzugreifen. Der Regierung w​urde ebenfalls zugestanden, s​ie habe d​en Angriff n​icht vorhersehen können. Es w​urde trotzdem empfohlen d​ie Sammlung u​nd Auswertung v​on Geheimdienstinformationen z​u verbessern. Die Opposition bezeichnete d​ie Schlussfolgerungen d​es Berichts a​ls Reinwaschung u​nd Verdeckung d​er wirklichen Ergebnisse.[289]

Politische Folgen

Die argentinische Militärjunta, d​ie durch e​ine schwere Wirtschaftskrise starkem inneren Druck ausgesetzt war, h​atte die Annexion d​er Falklandinseln für innenpolitische Ziele genutzt. Der Krieg h​atte daher innenpolitische Auswirkungen a​uf Argentinien. Die Niederlage d​es Landes z​wang Präsident Leopoldo Galtieri n​ach heftigen Demonstrationen i​m Land bereits n​ach wenigen Tagen a​m 18. Juni z​um Rücktritt. Galtieri w​urde durch General Reynaldo Bignone ersetzt. Am 9. Dezember 1983 kehrte d​as Land z​ur Demokratie zurück.

Langfristig beendete d​as Debakel d​ie regelmäßige Einmischung d​es argentinischen Militärs i​n die Politik u​nd diskreditierte e​s vor d​er Gesellschaft. In Comodoro Rivadavia, Sitz d​er argentinischen Gerichtsbarkeit für d​as Kriegsgebiet, wurden 70 Offiziere u​nd Unteroffiziere w​egen inhumaner Behandlung v​on Soldaten während d​es Krieges angeklagt.[290]

Die Niederlage Argentiniens beendete d​ie militärische Alternative für d​ie Lösung d​es Beagle-Konflikts, b​is dahin d​ie bevorzugte Option für d​ie Falken i​n der argentinischen Regierung, u​nd führte später z​ur Unterzeichnung d​es Vertrags v​on 1984 zwischen Chile u​nd Argentinien.[291][292]

Der Krieg zwischen Argentinien und Großbritannien ging durch die Gefangennahme der Invasionstruppen ohne formellen Friedensvertrag zu Ende. Argentinien zog seinen Anspruch auf die Falkland-Inseln nie zurück; bis heute (März 2013) erneuert jede argentinische Regierung den Anspruch des Landes auf die Inselgruppe. Jedes Jahr erneuert Argentinien vor dem Entkolonisierungskomitee der UNO seinen Anspruch auf die Inseln.[293] In den Wochen um den 30. Jahrestag des Kriegsbeginns im April 2012 verschärfte Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, eine Linkspopulistin in der peronistischen Tradition ihres Landes, erneut den Tonfall gegenüber Großbritannien.[294]

Der Journalist Jürgen Krönig schrieb z​u diesem Thema 2012 i​n der Wochenzeitung Die Zeit:

„Um e​ine erneute Invasion Argentiniens abzuwehren, w​ird auf d​en Falklandinseln s​eit dreißig Jahren e​ine teure militärische Präsenz unterhalten, s​amt 1.300 Soldaten, lückenloser Radarüberwachung, v​ier hypermoderner Kampfjets v​om Typ Eurofighter Typhoon, d​ie regelmäßig z​u Patrouillenflügen aufsteigen, s​owie einer nagelneuen, m​it allen technischen Schikanen ausgestatteten Fregatte. Das a​lles kostet jährlich 200 Millionen Pfund – Geld, d​as man g​ut anderweitig gebrauchen könnte.“[295]

In Argentinien wurden d​ie Soldaten z​u Beginn d​es Krieges a​ls Helden gefeiert, a​ber schon k​urz nach Kriegsende galten s​ie vielen a​ls Versager. Viele d​er Kriegsveteranen fühlen s​ich von d​er offiziellen Politik d​es Landes missachtet.[296]

Die Erkundung von Erdölvorkommen nahe der Falklandinseln durch Firmen mit britischer Lizenz hat nach Ansicht der argentinischen Regierung den Konflikt verschärft. Präsidentin Kirchner klagte: „Unsere natürlichen Ressourcen – Fischvorkommen und Ölreserven – werden geplündert.“[293]

Referendum 2013

In e​inem Referendum a​m 10. u​nd 11. März 2013 sprachen s​ich die Bewohner d​er Falklandinseln m​it 99,8 % für d​en Erhalt d​es Status q​uo als britisches Überseegebiet aus. Die argentinische Regierung bezeichnete d​as Referendum a​ls „rechtlich wertloses Manöver“.[297]

Großbritannien

Kriegskosten: ca. 2,5 Milliarden Britische Pfund.

Argentinien

  • 649 Gefallene[298] (einschließlich 18 ziviler Seeleute) und 1.068 verwundete Soldaten, Seeleute und Flieger
  • 1 Kreuzer: General Belgrano
  • 1 U-Boot: Santa Fe (beschädigt und aufgegeben)
  • 2 Patrouillenboote: Río Iguazú und Islas Malvinas (erbeutet)
  • 3 Frachter: Río Carcarañá, Bahía Buen Suceso, Isla de los Estados
  • 1 Spionagetrawler: Narwal
  • 1 ziviles Tankschiff: Yehuin (erbeutet)
  • 75 Flugzeuge (14 erbeutet)
  • 25 Hubschrauber (15 erbeutet)

Kriegskosten: unbekannt


Die Räumung der zahlreichen Minen dauerte bis Ende 2020 und wurde in einer Zeremonie am 14. November 2020 offiziell beendet.[299]

Medizinische Kriegsfolgen

Im Jahr 2001 traten i​n Großbritannien politisch motivierte Aktionsgruppen auf, d​ie behaupteten, d​ass die Zahl d​er Opfer d​urch Kampfeinwirkung a​uf beiden Seiten geringer s​ei als d​ie Anzahl d​er heimgekehrten Veteranen, d​ie sich selbst d​as Leben nahmen, w​eil sie u​nter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) litten.[300] Mehrere Studien hatten z​war gezeigt, d​ass nach d​em Krieg b​ei etwa e​inem Fünftel d​er Soldaten Symptome v​on PTBS auftraten, d​ies später a​ber nur selten z​u einem „unnormalen Leben“ („abnormal life“) führt. Die Neutralität solcher Studien, d​ie nicht selten z​u unterschiedlichen Ergebnissen kommen, i​st umstritten, z​umal die zahlenmäßige Basis, a​uf die s​ie sich stützen, m​eist klein ist. Eine Gruppe v​on 2.000 Veteranen, u​nter denen s​ich auch e​ine Anzahl Soldaten befanden, d​ie auf d​en Falklandinseln gewesen waren, behauptete i​m Jahr 2002, e​s habe n​ach dem Krieg k​eine adäquate medizinische o​der psychologische Versorgung b​ei schweren posttraumatischen Belastungsstörungen gegeben. Ihre Klage g​egen das Verteidigungsministerium k​am 2003 b​is vor d​as Oberste Gericht (High Court), d​as die Behauptungen jedoch a​ls übertrieben u​nd unbewiesen zurückwies. Während d​er Gerichtsverhandlung konnte d​as Ministerium nachweisen, d​ass nach d​em Krieg a​lle an PTBS Erkrankten, d​ie es wünschten, stationär m​it den „zu j​ener Zeit bestmöglichen Methoden“ („in l​ine with contemporary b​est practice“) behandelt worden seien. Der Richter ließ danach z​war keinen Zweifel, d​ass seiner Ansicht n​ach einige s​ehr schwer Erkrankte n​icht gut behandelt worden seien, e​r fand a​ber keinerlei Anzeichen für e​ine systematische Vernachlässigung d​er an PTBS Erkrankten d​urch das Ministerium, weshalb e​r die Klage abwies.[301]

Schon z​uvor hatten i​m Jahr 2001 i​n Argentinien u​nd in Großbritannien andere Aktionsgruppen behauptet, innerhalb v​on 20 Jahren n​ach dem Kriegsende s​ei die Zahl d​er argentinischen Veteranen, d​ie auf Grund v​on PTBS Suizid begingen, a​uf 125 gestiegen. Allerdings g​aben die verschiedene Gruppen sowohl für Argentinien a​ls auch für Großbritannien r​echt unterschiedliche, i​m Laufe d​er Zeit a​ber steigende Zahlen an, w​as sie d​amit begründeten, e​s lägen k​eine zuverlässigen Statistiken vor. In e​iner Darstellung d​er „British Association f​or Counselling a​nd Psychotherapy“ v​on 2003 w​ird behauptet, e​s hätten s​ich 300 Veteranen selbst getötet.[302] 2013 schrieb d​ie britische Zeitschrift Dailymail, d​ass die SAMA (South Atlantic Medal Association), e​ine Organisation d​ie Veteranen d​es Falklandkrieges vertritt, behaupten würde, d​ass 264 britische Falklandskriegsveteranen s​ich selbst getötet hätten. Diese Zahl würde d​ie Zahl d​er britischen Gefallenen, 255, übertreffen.[303] Aber genauere Zahlen s​ind nicht einmal a​us den g​uten britischen Statistiken z​u gewinnen. In e​inem Beitrag d​es Deutschlandfunks v​om 1. April 2006 w​urde nach d​en Angaben e​ines Erkrankten d​ie Zahl d​er Selbsttötungen d​er Veteranen d​er argentinischen Armee a​uf exakt „454“ beziffert, w​as die Zahl d​er im Kampf Gefallenen übersteige.[304] Allerdings wurde, w​ie in d​en anderen Fällen, k​eine konkrete statistische Basis angegeben u​nd es wurden k​eine Vergleiche z​u der „normalen“ Selbstmordrate d​er Zivilbevölkerung o​der zu d​er in anderen Armeen d​er Welt angestellt.[305]

Diskussion um Atomwaffen an Bord britischer Schiffe

Im April 1982 machte s​ich ein Teil d​er britischen Schiffe direkt v​on ihren Patrouillenfahrten i​m Nordatlantik, w​o sie m​it ballistischen Interkontinentalraketen ausgerüstete Unterwasserschiffe d​er sowjetischen Marine z​u überwachen hatten, a​uf den Weg i​n den Südatlantik. Daher w​ar eigentlich s​chon zu diesem Zeitpunkt klar, d​ass sehr wahrscheinlich e​in Teil d​er Schiffe nuklear bewaffnet war.[306] Dennoch w​urde diese Tatsache i​n den 1990er-Jahren i​n der regierungskritischen Presse a​ls „geheime Information“ u​nd „Sensation“ dargestellt. Besonders d​er linksliberale Guardian verlangte damals nachdrücklich Aufklärung über d​ie Atomwaffen. Nach mehrfacher Weigerung d​er britischen Regierung klagte d​ie Zeitung d​as Recht a​uf Information e​in und siegte n​ach jahrelangen Rechtsstreit. Am 5. Dezember 2003 bestätigte d​as britische Verteidigungsministerium, d​ass mehrere Schiffe während d​es Krieges Atomwaffen a​n Bord gehabt hatten.[307] Ein Einsatz d​er Waffen s​ei jedoch v​on Anfang a​n ausgeschlossen worden. Zudem h​abe keines dieser Schiffe südamerikanische Gewässer angelaufen. Der argentinische Präsident Néstor Kirchner forderte a​m 7. Dezember 2003 e​ine offizielle Entschuldigung Großbritanniens, d​a sein Land d​urch die britischen Atomwaffen i​n unangemessener Weise bedroht u​nd gefährdet worden sei. Der damalige britische Premierminister Tony Blair w​ies diese Forderung jedoch a​ls unangebracht zurück.[308]

Im Juni 2005 bestätigte d​ie britische Regierung offiziell, d​ass die Fregatten HMS Broadsword u​nd HMS Brilliant z​u Beginn d​es Krieges taktische Atomwaffen v​om Typ MC (600)[309] a​n Bord hatten, d​ie zum Einsatz v​or allem g​egen mit nuklearen Interkontinentalraketen bestückte sowjetische U-Schiffe i​m Atlantik entwickelt worden waren.[310] Dabei handelt e​s sich n​icht um „Atombomben“ i​m allgemeinen Sinn, w​ie von d​er Presse manchmal dargestellt, sondern u​m eine Art v​on „Wasserbomben“, o​der besser gesagt, selbstzielsuchende Anti-U-Boot-Torpedos m​it großer Reichweite u​nd großem Wirkradius, d​ie speziell g​egen die tieftauchenden großen sowjetischen Unterwasserschiffe gerichtet waren. Die Waffen hätten a​lso gegen Argentinien g​ar nicht sinnvoll eingesetzt werden können. Aus Sicherheitsgründen u​nd um e​inen Verstoß g​egen internationales Recht z​u vermeiden (d. h. g​egen den Vertrag v​on Tlatelolco v​on 1967, d​er Südamerika z​ur „atomwaffenfreien Zone“ erklärte), wurden d​iese Waffen während d​er Fahrt i​n den Südatlantik a​uf die Flugzeugträger HMS Invincible u​nd HMS Hermes s​owie anschließend a​uf die Versorgungsschiffe RFA Fort Austin, RFA Regent u​nd RFA Resource umgeladen, d​ie außerhalb d​er Hoheitsgewässer d​er Falklandinseln blieben (und dadurch d​en Vertrag v​on Tlatelolco formell n​icht verletzten).[311]

Rezeption

  • Der Roman Codename Viper (2006) beschreibt eine Rückeroberung der Inseln durch Argentinien.
  • Der BBC-Television-Fernsehfilm Tumbledown (1988) mit Colin Firth in der Hauptrolle handelt vom Schicksal eines Veteranen des Falklandkriegs.
  • Im Spielfilm This Is England (2006) verliert die Hauptfigur, der zwölfjährige Shaun, seinen Vater im Falklandkrieg.
  • Die argentinischen Filme Malvinas, alerta roja (1985) und Malvinas, la mirada de una ciudad (2008) beschäftigen sich mit dem Thema Falklandkrieg.[312]
  • Das Musikalbum The Final Cut – A Requiem for the Post War Dream (1983) von Pink Floyd beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Aspekten des Krieges und der Thatcher-Ära.
  • In dem Lied Brothers in Arms der britischen Rockband Dire Straits von 1985 schuf Mark Knopfler unter dem Eindruck des Krieges ein Anti-Kriegs-Lied, aus der Sicht eines sterbenden Soldaten.
  • Der argentinische Film Vom Feuer erleuchtet (2005) thematisiert die Traumatisierung argentinischer Soldaten infolge des Falklandkrieges.

Siehe auch

Literatur

Ganz allgemein k​ann festgestellt werden, d​ass das Ereignis natürlich insbesondere v​on britischen Autoren (viele d​avon Soldaten) umfassend bearbeitet wurde. Einige wenige argentinische Autoren h​aben (in spanischer Sprache) ebenfalls veröffentlicht. Im deutschen Sprachraum existieren n​ur ganz wenige Publikationen, d​ie den Krieg militärhistorisch aufgearbeitet haben.

  • Gerhard Altmann: Abschied vom Empire. Die innere Dekolonisation Großbritanniens 1945–1985. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-870-1.
  • Duncan Anderson: The Falklands War 1982. (Essential Histories, Band 15), Oxford 2002, ISBN 978-1-84176-422-1.
  • Mike Curtis: Close Quarter Battle. London 1998, ISBN 0-552-14465-7.
  • Wolfgang Etschmann: Vor 25 Jahren: Der Krieg um die Falkland-Inseln – ein untypischer Krieg. In: Truppendienst, Folge 296, Ausgabe 2, 2007.
  • Lawrence Freedman: The Special Relationship, Then and Now: United States & UK. (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) In: Foreign Affairs Vol. 85, Nº. 3 (May/June, 2006), ISSN 0015-7120, S. 61–73.
  • Lawrence Freedman: The Official History of the Falkland Campaign. 2 Bände, Routledge Chapman & Hall, 2007, ISBN 978-0-415-41912-3 und ISBN 978-0-415-41911-6.
  • Max Hastings, Simon Jenkins: The Battle for the Falklands. London 1983, ISBN 0-7181-2228-3.
  • Ulrich Israel: Der See-Luftkrieg um die Falklandinseln 1982. In: Wolfgang Sellenthin (Hrsg.): Fliegerkalender der DDR 1984. Militärverlag der DDR, Berlin 1983, S. 49–61.
  • Rainer Lambrecht: Der Krieg im Südatlantik. Militärverlag der DDR, Berlin 1986, ISBN 3-327-00023-9.
  • Martin Mahle: Der allein gelassene Kommandeur. M+V-Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-86991-664-4, bzw. The lonesome Commander, ebenda, ISBN 978-3-86991-663-7.
  • Alexander Ombeck: Wahrnehmung durch Bilder – Der Falkland-Malwinenkonflikt in der britischen Presse der neunziger Jahre. Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-7279-1.
  • Victoria Strachwitz: Der Falklandkrieg als Medienevent: Streitkräfte, Politik und Medien im Wechselspiel. Wiesbaden 2005, ISBN 3-8244-4600-6.
  • The Sunday Times Insight Team: The Falklands War. Sphere Books Limited, 1982
  • Admiral Sir John Forster „Sandy“ Woodward, Patrick Robinson: One Hundred Days: Memoirs of the Falklands Battle Group Commander. HarperCollins, 1992. ISBN 0-00-215723-3. Zweite Auflage: HarperCollins, 2003, ISBN 0-00-713467-3. Dritte Auflage: HarperCollins, 2012, ISBN 0-00-743640-8.
Commons: Falklandkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Falklandkrieg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Luis L. Schenoni, Sean Braniff, Jorge Battaglino: Was the Malvinas/Falklands a Diversionary War? A Prospect-Theory Reinterpretation of Argentina’s Decline. In: Security Studies. Band 29, Nr. 1, 2020, ISSN 0963-6412, S. 34–63, doi:10.1080/09636412.2020.1693618.
  2. Im Vertrag heißt es „… his said Catholick Majesty [the king of Spain], to restore to his Britannick Majesty the possession of the port and fort called Egmont, cannot nor ought in any wise to affect the question of the prior right of sovereignty of the Malouine islands, otherwise called Falkland’s Islands.“ (Übersetzung aus dem französischen Original: Goebel: The Struggle for the Falkland Islands. New York, 1927, S. 358–359) Diese Stelle ist etwas zweideutig und wird deshalb von beiden Seiten unterschiedlich interpretiert (vgl. dazu auch R. Dolzer: Der völkerrechtliche Status der Falklandinseln (Malvinas) im Wandel der Zeit. (1986); Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 56ff).
  3. ausführliche Zusammenfassung des Disputs in: Freedman: The Official History of the Falkland Campaign. Vol. 1, 2005, S. 1–20
  4. auf dem Kongress von Tucumán (Encyclopedia Americana (1970), s.v. Argentina)
  5. Allerdings waren die erst nach 1964 von der Regierung in London an die Falklandinseln angeschlossenen Inseln South Georgia, South Thule South Sandwich Islands und South Orkney Islands niemals ein Teil des spanischen Vizekönigreichs am La Plata.
  6. A. Curtis Wilgus: Latin America. 1943
  7. So ist die Grenzziehung im Campo de Hielo Sur noch nicht abgeschlossen.
  8. Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 8
  9. eine ältere Fregatte, die früher der französischen Kriegsmarine gehört hatte
  10. Da seit der neuen Verfassung von 1819 in Buenos Aires der Reihe nach zwölf verschiedene Regierungen an der Macht waren und sich erst mit der Machtübernahme von Commodore Rivadavia die Lage am La Plata wieder stabilisierte, waren die Interessen der Regierenden damals zumeist auf ganz andere Dinge gerichtet als auf die kleinen Inseln im Atlantik (Pölitz: Die Staatensysteme Europas und Amerikas seit 1783. Bd. 3, Zeitraum 1814–1825, 1856, S. 381–387)
  11. Ein 1825 erschienener ausführlicher anonymer Bericht (von Thomas Lore?) „Five Years’ Residence in Buenos Ayres during the years 1820–1825“ erwähnt zwar (auf S. 139) die Kaperfahrt von Captain Jewitt mit der Heroine, die mit deren Gefangennahme durch die portugiesische Marine endete, aber nichts von einer öffentlichen Proklamation der „Inbesitznahme der Malwinen“. Das Schiff gehörte nicht der Regierung in Buenos Aires, sondern privaten „Investoren“, die sich reiche Beute versprachen, aber wegen dessen Aufbringung durch die portugiesische Marine hohe Verluste erlitten.
  12. Der Kapitän des Schiffes war mittlerweile von einem anderen US-Amerikaner namens Mason ersetzt worden. Mason wollte mit dieser Aussage beweisen, dass er sozusagen im amtlichen argentinischen Auftrag gehandelt habe und nicht einfach „ein gewöhnlicher Seeräuber“ sei (Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 9).
  13. Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 10
  14. D. h., er ließ einige Hütten für seine Gauchos und deren Tiere errichten (Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 10–13)
  15. nach anderen Quellen beantragte er erstmals bereits 1826 beim britischen Konsulat eine britische Konzession und er hielt bis zu seiner Vertreibung durch die US-Amerikaner 1831 Kontakt zu den Briten (Jason Lewis and Alison Inglis of Stanley, Falkland Islands: falklands.info (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive) abgerufen 17. Dezember 2011).
  16. Freedman: The Official History of the Falkland Campaign. 2005, Vol I, S. 6
  17. In der neueren deutschen und englischen Literatur wird der Titel meist als „Gouverneur“ übertragen.
  18. Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 13–15
  19. mit diesem Vorwurf verweigerten ihm die Briten später die Rückkehr auf die Falklandinseln
  20. Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 18
  21. “Convention between Great Britain and the Argentine Confederation, for the Settlement of existing Differences and the re-establishment of Friendship”, am 24. November 1849 in Buenos Aires (British and Foreign State Papers, Vol. XXXVII, 1862, S. 7–19; Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 23)
  22. In der Präambel heißt es wörtlich “to putting an end to the all existing differences, and of restoring perfect relations of friendship”. In Artikel 1 wird wiederholt: “[to] putting an end to the differences which have interrupted the political and commercial relations between the 2 countries …” und Artikel VII: “Under this Convention perfect friendship between Her Britannic Majesty’s Government and the Government of the Federation, is restored to its former state of good understanding and cordiality.”
  23. Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 22–34
  24. Die Falklandinseln wurden erst nach 1900 in Argentinien wieder gelegentlich auf Landkarten als argentinisches Territorium eingezeichnet. Die beiden Regierungen vermieden jede öffentliche Diskussion zu dieser Frage. (Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 58ff)
  25. Pascoe, Pepper: Getting it right: the real history of the Falklands/Malvinas. 2008, S. 23
  26. Sowohl die USA als auch Großbritannien unterstellten Argentinien Sympathien für Italien und den NS-Staat (Curtis Wilgus: Latin America. 1943, S. 317)
  27. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 61
  28. Charta der Vereinten Nationen in deutscher Übersetzung. (Memento vom 7. Februar 2015 im Internet Archive; PDF) Vereinte Nationen, S. 17; abgerufen am 22. August 2011.
  29. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 15 f.
  30. documents-dds-ny.un.org (PDF) abgerufen am 7. Januar 2012
  31. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 17
  32. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 18ff
  33. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 43.
  34. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 22ff
  35. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 24ff
  36. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 72
  37. Der Besuch von Lord Shackleton kam kurz nach der Ausweisung des britischen Botschafters Ashe
  38. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 29.
  39. veröffentlicht im Juli 1977
  40. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 29; außerdem: Jason Lewis and Alison Inglis of Stanley, Falkland Islands: falklands.info (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive) abgerufen 5. Januar 2012
  41. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. I, 2005, S. 49
  42. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 72 f.
  43. Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 30
  44. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 78ff
  45. Die genaue Zahl ist umstritten – in der Literatur und im Internet finden sich Angaben zwischen 7.000 und über 30.000. Im Nachrichtenmagazin Der Spiegel wird im Jahr 1983 in einem Artikel über Argentinien die Zahl 15000 genannt: Offene Wunde. In: Der Spiegel. Nr. 53, 1983, S. 70–71 (online). Das „Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im südlichen Lateinamerika“ sprach 1983 von 7.291 zwischen 1976 und 1982 „Verschwundenen“ (Fischer Weltalmanach ’84 (1983), S. 137). Die „National Commission of the Disappered“ (CONADEP) kam einige Zeit später auf „knapp 11.000“ (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 52). Unklar bleibt, ob bei den Zusammenstellungen die Opfer der linksterroristischen Gruppen mit erfasst worden sind oder nicht.
  46. MercoPress, Montevideo. Rezension über das 2011 erschienene Buch des argentinischen Journalisten und Politikers Juan Yoffre „1982“ en.mercopress.com. Abgerufen: 10. Januar 2012
  47. Después de Malvinas, iban a atacar a Chile. (Nicht mehr online verfügbar.) Diario Perfil, 22. November 2009, archiviert vom Original am 25. November 2009; abgerufen am 2. April 2017 (spanisch).
  48. Óscar Camilión: Memorias Políticas. Editorial Planeta, Buenos Aires, 1999, S. 281.
  49. Kalevi Holsti: The State, War, and the State of War. Cambridge Studies in International Relations, 1996, ISBN 0-521-57790-X, S. 160.
  50. Alle von Manfred Schönfeld in „La Prensa“ vom 10. Januar 1982 bis zum 2. August 1982 veröffentlichten Artikel finden sich in Manfred Schönfeld: La Guerra Austral. Desafío Editores S.A., 1982, ISBN 950-02-0500-9
  51. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 1ff
  52. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 3–6
  53. Dr. James S. Corum: Argentine Airpower in the Falklands War: An Operational View. (Nicht mehr online verfügbar.) Air & Space Power Journal, archiviert vom Original am 2. Januar 2014; abgerufen am 20. August 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.airpower.maxwell.af.mil
  54. Die Boeing B 707 der Escuadrón Fénix flog zu Beginn des Konflikts mehrfach bis Ascencion, um mit ihrem Radar den britischen Schiffsverkehr zu überwachen (u. a. Woodward: one hundred days. 1997, passim).
  55. nach den Bestandslisten bei Ethell and Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 229ff; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 304–309
  56. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 126, 132, 294
  57. Günther Stiller am 8. August 2007 im Hamburger Abendblatt, Das Zielfoto, das einen US-Admiral wütend machte, zuletzt abgerufen am 6. November 2013. Darin heißt es: „Das unter argentinischer Flagge operierende U-Boot ‚San Luis‘ feuerte aus nur 7000 Metern Entfernung acht Torpedos, darunter vier deutsche drahtgelenkte Geschosse des Typs SST-4, auf den britischen Flugzeugträger ‚Invincible‘ und seine Begleitschiffe ab. Trotz günstiger Verhältnisse traf kein einziger Torpedo. Wie sich herausstellte, hatten die unerfahrenen Techniker an Bord des U-Bootes nicht erkannt, dass zwei Drähte im Feuerleitsystem falsch angebracht worden waren. Nach dem Abschuss der Torpedos konnten ihre Laufbahnen daher nicht mehr korrigiert werden. Nach Ansicht des britischen Befehlshabers Admiral ‚Sandy‘ Woodward hätte sein Verband nach dem Verlust eines seiner zwei Flugzeugträger sofort abziehen müssen. Die Argentinier dagegen kommentierten hinter vorgehaltener Hand die Fehlschüsse noch jahrelang mit den Worten: ‚Ein Mechaniker hat den Krieg um die Malvinen verloren!‘“
  58. Rainer Lambrecht: Der Krieg im Südatlantik: die argentinisch-britische Konfrontation um die Falklandinseln, Malwinen 1982. 2. Auflage, Militärverlag der DDR, 1989, ISBN 3-327-00023-9, S. 29
  59. d. h., der Jahrgang 1962 wurde nicht entlassen, gleichzeitig wurde jedoch der Jahrgang 1963 einberufen
  60. Stockholm International Peace Research Institut (SIPRI): The Falkland/Malvinas Conflict. 1983, S. 9; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 41
  61. Verschiedene Jahrbücher für das Jahr 1981 geben für die argentinischen Streitkräfte bereits eine Friedensstärke von 175.000 Mann an. Demnach ist die Angabe „200.000 Mann“ mit Sicherheit als Untergrenze anzusehen.
  62. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 282; diese Zahl schließt die Gefangenen in Westfalkland, Südgeorgien und Südthule mit ein
  63. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 347
  64. Fundación Veteranos de Guerra de las Islas Malvinas (fundacionmalvinas.org.ar – zuletzt abgerufen am 5. November 2011).
  65. Eine offizielle Bescheinigung darf nur das argentinische Verteidigungsministerium ausstellen.
  66. das Gebiet der Falklandinseln von Südgeorgien und den südlichen Sandwich-Inseln
  67. das Gebiet direkt an der Atlantikküste südlich des 42. Breitengrads
  68. Dadurch wird jedoch ein nicht unbeträchtlicher Teil der Marine und Luftwaffe, deren Stützpunkte sich nördlich davon befanden, nicht mit erfasst – genauso wenig wie viele Versorgungs- und Unterstützungseinheiten, die sich damals zwar in den genannten Bereichen aufgehalten haben, aber nicht direkt in Kämpfe verwickelt gewesen sind.
  69. Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI): The Falkland/Malvinas Conflict. 1983, S. 9; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 41 (nach R&F: The Britisch Army. 1984, S. 4, betrug die Stärke 323.000 Mann)
  70. Clapp, Soutby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 3f
  71. das zweite Bataillon allerdings erst später in einer Nordseefähre nachgeschickt, als genauere Geheimdienstmeldungen über die Truppenstärke der Argentinier auf den Falklandinseln vorlagen
  72. SAS (Special Air Service) und SBS (Special Boat Squadron)
  73. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 349
  74. zu der außer den beiden Fallschirmjäger Bataillonen auch noch ein Bataillon Gurkhas (das 7th Bataillon Gurkha Rifles) gehörte
  75. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 204–207, 351; Van der Bijl, Andea: 5th Infantery Brigade in the Falklands. 2003, passim
  76. Villar: Merchant Ships at War. The Falklands Experience. 1984, S. 49 und S. 173; da, nach verschiedenen Angaben, am 1. Juni in der San-Carlos-Bucht aber 3.500 Mann an Land gingen, wurde das Schiff offensichtlich „überladen“ (Zusammenstellung dieser Truppen bei Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 351)
  77. Royal Navy (die Kriegsmarine, einschließlich der Marineflieger) und die Royal Fleet Auxiliary (die Unterstützungsflotte)
  78. die Staffeln der Royal Air Force mit dem Bodenunterstützungsflugzeug „Harrier“ GR.3 und die strategischen Bomberstaffeln, die von der Insel Ascension aus operierten.
  79. Merchant Navy, d. h. die zivilen Seeleute auf den für den Krieg requirierten Handels- und Fahrgastschiffen
  80. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 8ff
  81. zumindest sahen sie Personen, die Uniform trugen. Nach Angaben des Kapitäns seien das jedoch Arbeiter gewesen, die teilweise Militärkleidung trugen.
  82. dessen Leiter zugleich auch Repräsentant der Verwaltung und Vertreter der britischen Souveränität auf der Insel war
  83. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 95
  84. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 9ff
  85. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 10
  86. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 12
  87. z. T. deshalb, weil sie wie die ARA Bahia Paraiso und die ARA Bahía Buen Suceso in Südgeorgien waren, z. T. weil sie gerade in der Werft zu Routineinspektionen waren oder weil sie anderweitig unabkömmlich waren
  88. tatsächlich waren es im Augenblick doppelt so viele, da das Kontingent routinegemäß zwar jedes Frühjahr ausgetauscht werden sollte; wegen der Spannungen um Südgeorgien war die abzulösende Gruppe noch nicht abgereist.
  89. So die damalige Bezeichnung für die in den USA gebauten Fahrzeuge; sie wurde später in den USA in AAV7 umgeändert.
  90. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 13–20
  91. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 19
  92. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 21
  93. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 13
  94. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 118
  95. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 109f (vermutlich Ostküstenzeit in Washington; identisch mit der Ortszeit in Stanley)
  96. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 121
  97. in einer Reihe britischer Darstellungen, die unmittelbar nach dem Krieg erschienen sind, wird diese Einheit fälschlich als „Buzos Tacticos“ bezeichnet (dazu ausführlicher: Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 26)
  98. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 27–31
  99. so die amtliche Bezeichnung der normalerweise 45 Mann starken Garnison der Falklandinseln
  100. die von der HMS Endurance zurückgelassen worden waren, um Platz für Marinesoldaten zu machen, die nach Südgeorgien gebracht werden sollten
  101. Carsten Volkery: Falkland-Krieg: „Sie brüllten und fuchtelten mit ihren Gewehren herum“. In: einestages. 31. März 2012
  102. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 19–24; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 4–6
  103. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 30
  104. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 120–123; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 32–36
  105. in englischen Darstellungen “Commander”
  106. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 36ff
  107. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 35–39; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 36ff
  108. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 8
  109. viele britische Darstellungen bezweifeln diese Angaben
  110. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 38–42
  111. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 11
  112. Eddy, Linklater, Gillman: Falkland. Der Krieg vor den Toren der Antarktis. 1984, S. 125f; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 12ff
  113. unscr.com
  114. Ana Pastorino, Maximiliano Álvarez, Gabriel Rosa: Colonialismo en el siglo XXI. La estrategia del Imperio para mantener la ocupación de las Malvinas. Editorial de la Universidad Nacional de La Plata (Edulp), La Plata 2015, ISBN 978-987-1985-64-7, S. 12–16.
  115. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 235–238.
  116. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 129–157, 319ff, 757; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 186–216 (Appendices 2–6); Hastings, Jenkins: The Battle for the Falklands. 1983, S. 99–113
  117. diese sollten bei Abstimmungen dann überdies als „Falkländer“ zählen
  118. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 157–181
  119. da Belaunde am Morgen die Vermittlung auf eigene Initiative ergriff und zunächst nur mit Buenos Aires und anschließend mit Washington telephonierte, in London aber nicht anrief, erfuhr die britische Premierministerin von dieser Initiative erst, als der Befehl für das U-Boot Conqueror bereits abgesandt war
  120. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 321–335, S. 761f
  121. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 351–380.
  122. Margaret Thatcher’s Falklands Memoir. Auf: Margaret Thatcher Foundation abgerufen am 19. Juni 2015
  123. Thatcher memoirs detail PM's anger at foreign secretary over Falklands. In: The Guardian, 18. Juni 2015, abgerufen am 19. Juni 2015
  124. die Zusammenstellung folgt hauptsächlich Bicheno: Razor’s Edge. 2007, vor allem S. 348ff sowie Middlebrook: Argentine Figtht for the Falklands. 2009, vor allem S. 292–309
  125. Kommandeur der IX. Infanteriebrigade, deren auf den Inseln befindlichen Truppenteile den beiden anderen Brigaden unterstellt wurden
  126. wurde von General Menendez zu seinem Generalstabschef ernannt; die auf den Inseln befindlichen Teile seiner Brigade wurden auf die III. und X. Brigade verteilt
  127. die beiden Einheiten von Gendarmerie und Luftwaffe besaßen allerdings nur Zugstärke
  128. diese Zahl erhöhte sich kurz vor dem Angriff der britischen Truppen am 28. Mai auf etwas über 1.100 Mann, vgl. unten unter „Angriff auf Goose Green“
  129. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 50
  130. HMS Conqueror, HMS Spartan und HMS Splendid
  131. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands, 1985. 2008, S. 16
  132. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands, 1985. 2008, S. 13
  133. Woodward: one hundred days. 1997, S. 78
  134. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 52–57
  135. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 732
  136. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands, 1985. 2008, S. 2
  137. das Problem wird in den Erinnerungen von Clapp, Woodward und Thompson und in den kurz nach dem Krieg erschienenen Darstellungen mehrfach angesprochen; zusammenfassende Darstellung: Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 29–33
  138. Zusammenstellung vor allem nach Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 29–33; unter Mitbenutzung von: Bicheno: Razor’s Edge. 2007; Brown: The Royal Navy and the Falklands War. 1987; Clapp, Southby-Taylour: Amphibious Assault: Falklands. The Battle of San Carlos Water. 2007
  139. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 203–206
  140. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 32f
  141. Mahle: Der allein gelassene Kommandeur 2012 bzw. The lonesome Commander 2012
  142. Clapp, Soutby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 191ff, 202ff
  143. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, passim, vor allem S. 85–89, S. 289–299
  144. der Mittelpunkt des Kreises lag im Falkland-Sund, zwischen den beiden Hauptinseln: 51° 41′ Süd und 59° 39′ West
  145. „would be treated as hostile and appropriate force would be used accordingly“
  146. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 263
  147. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 277
  148. M Kompanie, 42. Commando Bataillon, Royal Marines
  149. Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 48; Vaux: March to the South Atlantic. 2007, S. 15ff
  150. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 29–33, S. 226–249
  151. The Falklands war (Memento vom 7. April 2009 im Internet Archive)
  152. youtube.com: 8 Bells Lecture | Rear Adm. Chris Parry: Falklands War and the Importance of Naval Corporate Memory, 16. März 2016
  153. Falkland Islands – The recapture of South Georgia. (Nicht mehr online verfügbar.) Royal Air Force, archiviert vom Original am 6. August 2011; abgerufen am 20. August 2011.
  154. an der Operation waren allerdings noch weitere Schiffe beteiligt
  155. HMS Antrim, HMS Brilliant, HMS Plymouth, HMS Endurance
  156. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 246–251
  157. zusammengesetzt aus den an Bord der beteiligten Schiffe befindlichen Teilen der Marineinfanterie, des SAS und der SBS
  158. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 252f
  159. zit. in Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 253
  160. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 279f
  161. Woodward: one hundred days. 1997, S. 133
  162. Weitere Flugzeuge wurden später nachgeführt, um die Verluste auszugleichen.
  163. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 282
  164. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 284f
  165. Andrew A. King: The Falkland Islands Campaign of 1982: A Case Study And Lessons For The United States Today., 1995
  166. Die britischen Piloten vermieden bewusst die großen Flughöhen, wo ihnen die Mirages weit überlegen waren, und die argentinischen Piloten auf der anderen Seite waren wegen der britischen Flugabwehrraketen auf den Schiffen, die besonders auf große Flughöhen ausgelegt waren, gezwungen, ebenfalls diese Höhen zu meiden.
  167. 20 Jahre Falklandkrieg. airpower.at, abgerufen am 23. August 2011.
  168. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 425ff
  169. Woodward: one hundred days. 1997, S. 150
  170. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 109–113; Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 100–106
  171. In den ersten Presseberichten war meist von 368 Opfern die Rede; die hier angegebene Zahl entspricht der amtlichen argentinischen Angabe (Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 115).
  172. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 113f
  173. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 743
  174. Gavshon, Rice: The Sinking of the Belgrano. 1984, S. 102
  175. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 743–753
  176. Hansard der Sitzung des House of Commons vom 7. November 1984 (Auszug), verfügbar auf hansard.millbanksystems.com (eingesehen: 12. Oktober 2012)
  177. Neil Tweedie, HMS Conqueror’s biggest secret: a raid on Russia (englisch), auf telegraph.co.uk, 12. Oktober 2012 (eingesehen: 12. Oktober 2012)
  178. General Belgrano: ¿Crimen o accción de combate?
  179. guardian.co.uk
  180. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 275
  181. Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 90
  182. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 290
  183. Zu diesem Zeitpunkt war ein Angriff auf dem Flugzeugträger Veintecinco de Mayo bereits freigegeben worden, allerdings hatte das U-Boot, das auf ihn „angesetzt“ war, den Kontakt mit diesem wieder verloren und konnte ihn anschließend nicht mehr aufspüren, da er durch U-Boot-Abwehrhubschrauber und andere Anti-U-Boot-Maßnahmen immer wieder abgedrängt wurde (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 292 f.). Der Entscheidungsprozess in London benötigte mehr als neun Stunden; inzwischen hatte sich die Position des Kreuzers verändert.
  184. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 99–103.
  185. auf der Übersichtskarte als Zeitpunkt t2 eingetragen
  186. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 295
  187. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 97.
  188. Diana Gould in der englischsprachigen Wikiquote
  189. Dies bewog auch Außenminister Francis Pym, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade in Washington aufhielt, der Ausweitung der Einsatzregeln („rules of engagement“) zuzustimmen (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 293)
  190. Giles Tremlett: Falklands war almost spread to Gibraltar. The Guardian, 24. Juli 2004, abgerufen am 22. August 2011.
  191. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 441ff
  192. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 434ff
  193. Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 120
  194. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands. 2008, S. 47ff; Middlebrook: Task Force. The Falklands War 1982. 1987, S. 190ff
  195. The Falklands war (Memento vom 29. Juli 2010 im Internet Archive)
  196. Falkland Islands – The SAS raid on the airfield at Pebble Island – 14th May 1982. (Nicht mehr online verfügbar.) Royal Air Force, archiviert vom Original am 4. Januar 2007; abgerufen am 20. August 2011.
  197. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 460
  198. aus diesem Grund erfolgte am 14. Mai auch die Kommandoaktion gegen den argentinischen Luftstützpunkt auf Pebble Island
  199. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 143f
  200. McManners: Falklands Commando. 1984, S. 128–147
  201. siehe Karte „Bewegungen der britischen Einheiten auf Ostfalkland“
  202. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands. 1985 (2008), S. 62–72
  203. Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands, 2009. S. 147f
  204. Falkland Islands – D Day – The British Task Force lands at San Carlos – 21st May 1982. (Nicht mehr online verfügbar.) Royal Air Force, archiviert vom Original am 18. August 2011; abgerufen am 20. August 2011.
  205. die argentinische Bezeichnung für die israelische Nesher
  206. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 108–113
  207. San Carlos Air Battles – Falklands War 1982
  208. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 117–126; Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 132–135, S. 151–155
  209. SAS 'suicide mission' to wipe out Exocets
  210. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 436ff
  211. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, passim, besonders S. 130–135, 234–247; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 739–742
  212. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 135–142
  213. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 143–156, 240; Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 136–139
  214. Falkland ist kein Verdun. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1982, S. 123–124 (online 7. Juni 1982, Spiegel-Interview mit dem französischen General Georges Buis).
  215. Jon Henley: Thatcher 'threatened to nuke Argentina'. In: The Guardian, 22. November 2005
  216. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 82 ff.
  217. 14 (Land-)Harriers, die mit an Bord befanden, waren bereits auf einen provisorischen Landestreifen bei San Carlos an Land geflogen (Middlebrook: Task Force. The Falkland War 1982. 1987, S. 243)
  218. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 88
  219. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 78–91; Woodward, Robinson: One Hundred Days. 1997, S. 290–306
  220. The Falklands war (Memento vom 29. Juli 2010 im Internet Archive)
  221. General Moore befand sich zu diesem Zeitpunkt auf der Queen Elizabeth 2 auf dem Weg in den Südatlantik und konnte deshalb nicht konsultiert werden
  222. eigentlich hatte Admiral Fieldhouse in Northwood bereits in Erläuterungen zu der allgemeinen Anweisung vom 12. Mai Thompson nahegelegt, Darwin so früh wie möglich zu nehmen – wenn möglich noch bevor die 5. Brigade einträfe – um dadurch rasch die Freiheit für weitere Operationen zu gewinnen. Dies geschah zwar in höflicher Form: „I will welcome that“, aber der Inhalt ist eindeutig (Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 107).
  223. Auf Wunsch General Menendez', des argentinischen Gouverneurs der Malwinas, wurde dies tatsächlich ernsthaft überlegt, dann aber aus Furcht vor den britischen Flugzeugen wieder aufgegeben (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, 157–161; in der Neuauflage seiner Erinnerungen betont Thompson, dass er aus heutiger Sicht manches anders sehen würde; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, passim, ausführlicher im Vorwort XVIff).
  224. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 83
  225. In seinen Erinnerungen gibt Thompson zu, dass er dem Angriff zur Unterstützung eigentlich noch ein weiteres Bataillon und mehr Artillerie hätte zuteilen müssen (Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 105)
  226. das um zwei Kompanien verstärkte 12. Infanterieregiment; ein argentinisches „Regiment“ entspricht einem britischen oder deutschen Bataillon (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, 162; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 300f)
  227. ohne Berücksichtigung der Schiffsbesatzung der Arrow; von einem Verhältnis von 3:1 zu Ungunsten der Briten, wie es in den ersten enthusiastischen Pressemeldungen hieß, kann also nicht die Rede sein (Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 160ff)
  228. Middlebrook: Task Force. The Falklands War 1982. 1987, S. 229
  229. der einzige Einsatz von Napalm während dieses Krieges
  230. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 162f; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 99
  231. Die meisten Bewohner von Darwin und Goose Green sowie einige aus Stanley von den argentinischen Behörden dorthin deportierte Einwohner der Stadt.
  232. lokale Zeit = 13:30 GMT
  233. kurze Darstellung der Kämpfe: Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 157–189; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 571–584; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 177–197; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 88–106. Sehr ausführliche militärische Beschreibung der Schlacht bei Fitz-Gibbon: Not Mentioned in Despatches, 2001
  234. Verschiedene Quellen nennen zwischen 45 und 55 Tote. Nach den offiziellen britischen Berichten wurden in Goose Green „etwa 50 Argentinier“ („some 50 bodies“) bestattet; dort finden sich auch die übrigen Zahlen zusammengestellt (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 581)
  235. zeitgenössische Medienberichte gingen zunächst von wesentlich höheren Gefangenenzahlen (bis zu 1600) aus, die aber lediglich auf Schätzungen nach Augenschein beruhten
  236. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 104–107
  237. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 107
  238. Vorläufer des Typs Bv 206; in erster Linie als „Stabswagen“. Die Masse der „Bandwagons“ der Brigade befand sich in NATO Depots in Norwegen.
  239. in der Regel bis zur jeweils nächsten Ansiedlung
  240. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 109–125
  241. Die 5. Brigade umfasste eigentlich etwas über 4.000 Mann; diese konnten aber nicht vollständig in den Südatlantik transportiert werden, da auf der der Queen Elizabeth 2 weniger als 3.500 Mann Platz fanden (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 216f)
  242. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 583–597
  243. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 191–198
  244. Damals vorübergehend der 5. Brigade unterstellt
  245. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 198–207; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 597–610; Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982. 1987, S. 296–312
  246. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 594
  247. Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 245
  248. Die genauen Vorgänge an Bord sind umstritten; sie ließen sich wegen der widersprüchlichen Aussagen der Beteiligten bei späteren Untersuchungen nicht mehr eindeutig rekonstruieren (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 608–612; Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 248–254)
  249. In den ersten eiligen Pressemeldungen der auf Einladung von Brigadegeneral Wilson zu einer Pressekonferenz in Fitzroy zahlreich anwesenden Reportern war von weit mehr als 200 Todesopfern die Rede, was in London zunächst fassungsloses Entsetzen auslöste, obwohl allen Beteiligten sofort klar war, dass diese Zahl gar nicht stimmen konnte (Clapp, Southby-Tailyour: Amphibious Assault Falklands. 2007, S. 250)
  250. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 189–197; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 610–615
  251. Ethell, Price: Air War South Atlantic. 1983, S. 196f; Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 612f
  252. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 624f (in seinen Erinnerungen – Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 146–171 – übergeht General Thompson die Pläne der Brigade und beschränkt sich darauf, die Absichten seiner Bataillonskommandeure darzustellen).
  253. Gute allgemeine Darstellung: Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 618–636; zusammenfassende Darstellungen: Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 210–280; Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982. 1987, S. 329–350; Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2009, S. 231–248 (aus argentinischer Sicht); Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 146–171
  254. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 623f; Woodward: one hundred days. 1997, S. 326–328
  255. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 638
  256. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 636–640
  257. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 641–647
  258. streng genommen 2200 Meter bis zum Ortsrand, allerdings gab es dazwischen schon einige einzeln stehende Gebäude
  259. Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 179
  260. so die Überzeugung von General Thompson (Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 179f)
  261. Auf der beigefügten Karte allerdings als „Welsh Guards“ eingetragen. Da beim Luftangriff in Fitzroy bei der Versenkung der Sir Galahad zwei Kompanien der Welsh Guards ihre gesamte Ausrüstung verloren hatten, wurden sie durch zwei Kompanien des 40. Commandos ersetzt, die bis dahin die Operationsbasis der der San-Carlos-Bucht beschützt hatten. Daher werden sie in manchen Darstellungen unter Welsh Guards subsumiert, in anderen Darstellungen aber weiterhin als „40. Commando“ bezeichnet.
  262. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 652f; Thompson: 3 Commando Brigade in the Falklands: No Picnic. 2008, S. 184
  263. Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982. 1987, S. 376
  264. hier wahrscheinlich argentinische Zeit, d. h. 10:30 Uhr lokale Zeit in Stanley
  265. Darstellung des Gespräches in Turolo, Malvinas – Testimonio de su Gobernador, 1983; hier zitiert nach der wörtlichen Wiedergabe in Middlebrook: Task Force. The Falklands War, 1982, 1987. S. 376–378.
  266. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 657
  267. Der Hubschrauberflug des Generals nach Stanley hatte sich wegen eines Schneesturms verzögert.
  268. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 656–659.
  269. Die Zeitangaben werden in den Darstellungen nach vier verschiedenen Zeitzonen gemacht (Greenwich Mean Time, britische Sommerzeit, Falklandortszeit, argentinische Zeit) und manche Autoren wechseln bei Zeitangaben zwischen den Zeitzonen, ohne dabei explizit anzugeben, welche Zeit sie gerade meinen. Britische Befehle benutzen (fast) immer die „NATO-Zeit“, d. h. Greenwich Mean Time. Deshalb verzichten nicht wenige „Kurzdarstellungen“ fast ganz auf konkrete Zeitangaben.
  270. d. h. 23:59 Uhr Greenwich Mean Time (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 659.)
  271. Fünfzehn Seeleute der Handelsmarine und Zivilangestellte der Marine sowie drei Einwohner von Stanley (Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 781)
  272. Seeleute der Handelsmarine auf den vier versenkten argentinischen Handelsschiffen, sowie zwei Zivilisten auf der General Belgrano (Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2007, S. 283)
  273. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 665
  274. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 666f
  275. Typhoons Arrive in Falklands (Memento vom 24. Februar 2012 im Internet Archive)
  276. UN-Resolution A/RES/37/9: Question of the Falkland Islands (Malvinas). (PDF) Vereinte Nationen, abgerufen am 22. August 2011.
  277. The Hutchinson Encyclopedia, s.v. Falkland War (Ausgabe 1994)
  278. Werner J. Marti: Namen für die Namenlosen nach 35 Jahren, NZZ, 19. Juni 2017
  279. youtube.com Der Falklandkrieg 1–3.
  280. das 2. Bataillon der Marineinfanterie war nach der geglückten Landung im April wieder auf das Festland zurückgebracht worden
  281. Diese Bataillone wurden als letzte auf die Falklandinseln gebracht. Eines dieser Bataillone (stationiert auf Westfalkland) war an den Kämpfen nicht beteiligt; die beiden anderen befanden sich in Goose Green bzw. am Mount Harriet und den Two Sisters, wo sie sich überdurchschnittlich auszeichneten.
  282. Bicheno: Razor’s Edge. 2007, S. 112–115 u. S. 347ff; Middlebrook: Argentine fight for the Falklands. 2009, S. 298ff.
  283. vor allem die gefütterten Mäntel und die Stiefel der argentinischen Soldaten galten als besser als die entsprechende britische Ausrüstung
  284. Zitat aus dem amtlichen Gefechtsbericht von General Wilson; zit. in Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 736
  285. vgl. dazu Bicheno: Razor’s Edge. (2007); Bramley: Excursion to Hell. (1991); Bramley: Two Sides of Hell. (1994); Fitz-Gibbon: Not Mentioned in Despatches. (2001); McManner: The Scars of War. (1993); Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. (2009)
  286. nach der Zusammenstellung bei Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 781ff
  287. Nur diese ganz zuletzt mit nur einem Teil ihrer Ausrüstung noch hastig auf die Malvinas gebrachten Verbände sind gemeint, wenn von den „schlecht ausgerüsteten argentinischen Truppen“ „aus den Tropen“ die Rede ist. Es waren Einheiten der III. Brigade aus der Provinz Corrientes aus Nordargentinien, die noch zuletzt zu den Falklandinseln geflogen und dort unter den anderen Brigaden aufgeteilt wurden, insgesamt aber kaum an den Kämpfen teilnahmen und deshalb auch (nur) sieben Gefallene durch Luftangriffe zu beklagen hatten. Insgesamt aber waren die Einheiten aus Corriente nicht schlechter als die übrigen Verbände (vgl. Zusammenstellung bei Middlebrook: Argentine Fight for the Falklands. 2007, S. 298)
  288. Peter Biles, Falklands invasion ‘surprised’ Thatcher bei BBC News 28. Dezember 2012, abgerufen am 28. Dezember 2012. Die Protokolle der Untersuchung wurden nach Ablauf einer 30 Jahre langen Sperrfrist im Dezember 2012 veröffentlicht
  289. Q&A: The Franks Report bei BBC News, 27. April 2004, abgerufen am 28. Dezember 2012
  290. Confirman el juzgamiento por torturas en Malvinas. In: Clarin, Buenos Aires, 27. Juni 2009 (spanisch)
  291. A history of Chile, 1808–1994 von Simon Collier and William F. Sater, Cambridge University Press, hier, S. 364:
    Argentina’s defeat by Great Britain in the brief Falklands War (April–June 1982) – during which Chile gave discreet and totally unpublicized assistance to the British – dispelled the prospect of further military adventures from that quarter.
  292. Mark Laudy: The Vatican Mediation of the Beagle Channel Dispute: Crisis Intervention and Forum Building. (Memento vom 29. Mai 2008 im Internet Archive; PDF) si.edu, S. 306: „What ultimately changed that situation and facilitated the eventual settlement of the dispute was the Falkland Islands War and the subsequent return to democratic government in Buenos Aires.“
  293. dradio.de 11. Februar 2012: Argentinien 30 Jahre nach dem Falklandkrieg (von Victoria Eglau)
  294. Argentinien will im Falkland-Konflikt UN einschalten. – Die Spannungen zwischen den früheren Kriegsgegnern Großbritannien und Argentinien wachsen. Präsidentin Kirchner will sich nun an die Staatengemeinschaft wenden. Zeit Online, Februar 2012
  295. Londons teure Atlantik-Enklave. Zeit Online, April 2012
  296. Argentiniens missachtete Veteranen. Zeit Online, Oktober 2011
  297. spiegel.de abgerufen am 12. März 2013
  298. Argentinien begann im Juni 2017 damit die darunter befindlichen 123 bisher nicht namentlich identifizierten argentinischen Gefallenen, die auf dem Friedhof von Darwin begraben wurden, durch DNA-Analyse zu identifizieren. siehe: Argentina starts work to identify Falklands war dead. in: The Guardian, 21. Juni 2017, abgerufen am 21. Juni 2017
  299. https://www.euronews.com/2020/11/10/falkland-islands-to-be-completely-cleared-of-mines-38-years-after-war
  300. Gillan: Falkland war veterans have high suicide rate, Guardian, 6 June 2001 theguardian.com
  301. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 737–739
  302. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 738
  303. Artikel im Dailymail
  304. Peter B. Schumann: Argentiniens unbewältigte Vergangenheit. Deutschlandradio, 1. April 2006.
  305. Die angegebene Zahl von Selbsttötungen ist im Vergleich der „normalen“ Selbstmordrate der argentinischen Zivilbevölkerung (1999: 14,6 pro Jahr auf 100.000), der Stärke der Armee von 1982 und des Zeitraums von 24 Jahren jedoch keineswegs ungewöhnlich hoch.
  306. In mehreren kurz nach dem Krieg erschienenen Darstellungen sowie in Memoiren wird dieser Punkt schon während der 1980er-Jahre erwähnt
  307. Falklands ships had nuclear arms, BBC News. 5. Dezember 2003.
  308. Argentina seeks nuclear apology, BBC News. 7. Dezember 2003.
  309. und nicht, wie in der Presse gelegentlich zu lesen ist, vom Flugzeug abwerfbare Freifallbomben vom Typ WE.177
  310. Freedman: The Official History of the Falklands Campaign. Vol. II, 2007, S. 59–64
  311. Operation Corporate – The carriage of nuclear weapons by the Task Group assembled for the Falklands campaign. (Memento vom 5. Februar 2012 im Internet Archive; PDF) Ministry of Defence, 2005.
  312. Der Falklandkrieg im argentinischen Film

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