Roberto Eduardo Viola

Roberto Eduardo Viola (* 13. Oktober 1924 in Buenos Aires; † 30. September 1994) war als argentinischer De-facto-Präsident vom 29. März bis 11. Dezember 1981 ausführendes Organ des Prozesses der Nationalen Reorganisation.

Roberto Eduardo Viola, 1981

Bedingt durch seine relativ kurze Regierungszeit setzte er nicht viele politische Akzente, im Wesentlichen führte er die Politik seines Vorgängers Jorge Videla weiter. Er sah sich als Vorbereiter eines allmählichen Übergangs zur Demokratie, wurde aber nach Junta-internen Querelen durch Leopoldo Galtieri ersetzt.

Viola ernannte Lorenzo Sigaut zum Finanzminister; es wurde ersichtlich, dass Sigaut (und sein Protégé Domingo Cavallo) nach Möglichkeiten suchten, einige der Maßnahmen von Videlas Minister José Alfredo Martínez de Hoz zu revidieren. Sigaut schaffte einen bestehenden 'gleitenden Wechselkursmechanismus' ab und wertete den Peso ab. Argentinien bereitete sich auf eine Rezession vor, nachdem zuvor eine Politik des leichten Geldes ('plata dulce') die Inflation toleriert bzw. gefördert hatte. Dies schwächte Violas Position.

Viola war auch Opfer von Intrigen und Machtspielen innerhalb der Streitkräfte. Nachdem Emilio Massera als Flottenchef abgesetzt worden war, suchte er nach einem eigenen politischen Umfeld, dabei nutzte er auch erzwungene und unbezahlte Dienste von politischen Gefangenen, die vom Regime in Konzentrationslagern gefangengehalten wurden.

Nach dem Übergang zur Demokratie im Jahre 1983 (siehe Geschichte Argentiniens) wurde Viola zusammen mit acht anderen Mitgliedern der Militärregierungen vor Gericht gestellt und nach seiner Verurteilung bis 1992 inhaftiert. 1992 begnadigte Staatspräsident Carlos Saul Menem ihn mittels Präsidialdekret.

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VorgängerAmtNachfolger
Jorge Rafael VidelaFührer des argentinischen Militärregimes
1981
Carlos Alberto Lacoste
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