Streitkräfte Argentiniens
Die Streitkräfte Argentiniens (spanisch Fuerzas Armadas de la República Argentina) sind die militärischen Verbände der Argentinischen Republik, die in der Geschichte des Landes immer wieder eine dominierende Rolle gespielt haben.
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | Alberto Ángel Fernández | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 83.514 (2018)[1] | ||
Wehrpflicht: | nein | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | 18 Jahre | ||
Haushalt | |||
Militärbudget: | 4,207 Mrd. $ (2021)[2] | ||
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: | 0,7 % (2019)[3] | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 1816 |
Organisation
Die Streitkräfte Argentiniens bestehen aus folgenden Teilstreitkräften:
- Heer ( Ejército Argentino)
- Kriegsmarine ( Armada Argentina)
- Luftstreitkräfte ( Fuerza Aérea Argentina)
Zudem können im Krisen- bzw. Verteidigungsfall die Gendarmerie (Gendarmería Nacional Argentina – GNA) und die Küstenwache (Prefectura Naval Argentina - PNA) dem Verteidigungsministerium unterstellt werden. Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist der Präsident von Argentinien.
Geschichte
Die Streitkräfte Argentiniens wurden 1816 gegründet. Das Militär hat in der Geschichte des Landes immer wieder eine dominierende Rolle gespielt. Besonders in der Zeit zwischen 1955 (Putsch gegen Juan Perón) und 1973 (Rückkehr und zweite Präsidentschaft Peróns) und in der Zeit zwischen 1974 (Tod Peróns) und 1983 (Niederlage im Falklandkrieg und Redemokratisierung) war Argentinien vom Militär direkt oder indirekt geprägt. (Siehe auch: Argentinische Militärdiktatur und Geschichte Argentiniens) In dieser Zeit war das Militär entscheidend für die Aufrechterhaltung der Diktatur und der Unterdrückung der politischen Opposition. In der Marine-Mechanikerschule ESMA befand sich das größte Folter- und Haftzentrum der Regierung. Dokumentiert ist das Verschwindenlassen von 789 Menschen allein in dieser Einrichtung. Im Jahre 2017, 34 Jahre nach dem Ende der Diktatur, wurden 48 ehemalige Militärangehörige angeklagt. 29 dieser Militärangehörigen wurden zu lebenslangen Haftstrafen, die übrigen zu 8 bis 25 Jahren Haft verurteilt. Sechs Personen wurden freigesprochen.[4]
Unter den Präsidentschaften Raúl Alfonsíns (1983–1989) und Carlos Menems (1989–1999) verlor das Militär an politischem Einfluss und 1994 wurde die Wehrpflicht abgeschafft. 1999 betrugen die Ausgaben für die Verteidigung nur noch 62 % der Ausgaben von 1983; im gleichen Zeitraum waren die Staatsausgaben allgemein auf 152 % der Ausgaben von 1983 angestiegen.[5] Der Anteil der Ausgaben für die Verteidigung am Bundeshaushalt betrug etwa 7 %.[6][7]
Im Jahre 1998 wurde Argentinien vom US-Präsidenten Bill Clinton in den offiziellen Status eines wichtigen Verbündeten außerhalb der NATO erhoben und erhielt somit Zugriff zu ausgewählten Rüstungsprogrammen, sowie militärische und finanzielle Zuwendungen von den USA.
Am 15. November 2017 verschwand das argentinische U-Boot San Juan (S 42) unter bisher ungeklärten Umständen vor der argentinischen Küste im Südatlantik. In seinem letzten Funkspruch meldete der Kommandant einen Schwelbrand im Bereich der Bug-Batterien. Drei Stunden später nahmen Hydrophone eine Explosion im Südatlantik auf.[8]
Ausrüstung
Heer
Das Heer unterhält 200 Kampfpanzer vom Typ TAM[9] sowie Transportpanzer vom Typ M113 und VCTP.
Marine
Die Marine unterhält u. a.
- 2 U-Boote aus deutscher Produktion (1 × U-Boot-Klasse 209, 1 × U-Boot-Klasse TR 1700)
- 5 Zerstörer, darunter 4 × Almirante-Brown-Klasse
- 6 Korvetten der Espora-Klasse
- 3 Korvetten der Drummond-Klasse
- 14 Patrouillenboote[10]
- 4 P-3B Orion Seeüberwachungsflugzeuge[11]
- 16 Super Etendard
Der Flugzeugträger ARA Veinticinco de Mayo (V-2) wurde 1997 außer Dienst gestellt und im Jahr 2000 abgewrackt.
Luftwaffe
- Kampfflugzeuge
- 16 Dassault Mirage F1, Abfangjäger, ex spanische, sollen alle Mirage III ersetzen
- 6 Mirage IIIEA, Abfangjäger
- 23 A/OA-4AR Fighting Hawk, Jagdbomber
- 5 Mirage 5P Mara, Jagdbomber
- 10 Finger, Jagdbomber
- 31 IA-58 Pucará, Schlachtflugzeuge
- Aufklärungsflugzeuge
- Bombardier Learjet LJ-35A, Fotoaufklärer und Messflugzeuge
- Tank- und Transportflugzeuge
- 2 Lockheed KC-130H Hercules Tankflugzeuge
- 6 Lockheed C-130B/H/L-100 Hercules taktische Transporter
- 1 757-23A, VIP-Transportflugzeug
- 7 DeHavilland Canada DHC-6 Twin Otter Verbindungsflugzeug
- 5 F-27 Friendship, Transportflugzeuge
- 5 F28-400 Fellowship, VIP-Transportflugzeuge
- SAAB 340B, Transportflugzeug
- 0 Embraer KC-390, taktischer Transporter (6 geplant)
- Trainingsflugzeuge
- 4 TA-4 Kampftrainer
- 3 Mirage IIIDA Kampftrainer
- 19 AT/IA-63 Pampa (10 weitere bestellt) Fortgeschrittenentrainer
- EMB-312A Tucano Fortgeschrittenentrainer
- B-45 Mentor, Basistrainer
- Su-29 Kunstflugmaschinen
- Helikopter
- Bell UH-1D, Transporthubschrauber
- 5 Bell 212 Transporthubschrauber
- 12 MD 500D/E
- 0 Mi-17, Mehrzweckhubschrauber (2 bestellt)
- 1 S-70 A30, VIP-Hubschrauber
- 2 SA315 Lama, leichter Mehrzweckhubschrauber
Literatur
- Wolfgang Kaleck (2010): Kampf gegen die Straflosigkeit. Argentiniens Militärs vor Gericht. Wagenbach ISBN 978-3-8031-2646-7
- J. Zaverucha (1993): The degree of military political autonomy during the Spanish, Argentine and Brazilian transitions. Journal of Latin American Studies, 25(2), 283–299.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- https://www.zona-militar.com/2018/03/19/argentina-hace-publica-la-cantidad-de-personal-militar-en-sus-fuerzas/. Abgerufen am 4. Februar 2021 (spanisch).
- Global Firepower - Länder - Argentinien. Abgerufen am 4. Februar 2021 (englisch).
- CIA World Factbook - Länder - Argentinien - Militär und Sicherheit. Abgerufen am 4. Februar 2021 (englisch).
- Argentinien: Die Verurteilten. Der Freitag, Nr. 49, 7. Dezember 2017, S. 12
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 2004
- http://www.mecon.gov.ar/ (2004)
- http://www.mindef.gov.ar/secciones/libro_blanco/libro%20blanco%20de%20defensa.doc (Memento vom 2. November 2005 im Internet Archive) (1998).
- tagesschau.de: U-Boot-Havarie: Deutsche Firmen unter Verdacht. Abgerufen am 12. Dezember 2017.
- Laut ADAC Länderlexikon „Die Welt 2004“.
- Laut Website der argentinischen Marine, abgerufen am 7. Oktober 2013
- Argentina’s P-3C Orion aircraft support package sale approved by US, 20. Dezember 2019