Bergen auf Rügen
Bergen auf Rügen liegt im Zentrum der Insel Rügen im deutschen Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2005 ist Bergen Verwaltungssitz des Amtes Bergen auf Rügen, des mit über 20.000 Einwohnern bevölkerungsreichsten Amtes des Landes. Die Stadt ist eines von 18 Mittelzentren in Mecklenburg-Vorpommern und Hauptort der Insel.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Rügen | |
Amt: | Bergen auf Rügen | |
Höhe: | 63 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,49 km2 | |
Einwohner: | 13.572 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 264 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 18528 | |
Vorwahl: | 03838 | |
Kfz-Kennzeichen: | VR, GMN, NVP, RDG, RÜG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 73 010 | |
Stadtgliederung: | 17 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 5–6 18528 Bergen auf Rügen | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Anja Ratzke (parteilos) | |
Lage der Stadt Bergen auf Rügen im Landkreis Vorpommern-Rügen | ||
Geographie
Geographische Lage
Bergen befindet sich in zentraler Lage von Deutschlands größter Insel Rügen. Die Stadt liegt in hügeligem Gebiet, unmittelbar am nordöstlichen Stadtrand erreicht der Rugard eine Höhe von 91 m ü. NHN. Das Gebiet um Bergen ist weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Der Ort selbst liegt auf einer Anhöhe, die während der letzten Eiszeit beim Rückzug des Eises entstand.
Nur unweit vom Zentrum entfernt befinden sich in nordöstlicher Richtung der Kleine Jasmunder Bodden, südöstlich der Greifswalder Bodden sowie die Stadt Putbus.
Im Süden der Stadt befindet sich das Kiebitzmoor sowie nordwestlich der im Winter 1993/94 wieder reaktivierte Nonnensee.
Stadtgliederung
Zu Bergen auf Rügen gehören folgende Ortsteile:[2]
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Geschichte
Name
Die Ursprünge des Namens sind auf das Jahr 1232 zurückzuführen. Zu dieser Zeit wurde auf Rügen ein Ort Gora = Berg genannt, dessen Name der polabischen Sprache der Ranen entsprang. Die Roeskilder Matrikel von 1294 erwähnte den Ort als Villa Berghe und 1278 schrieb man Berghe, 1302 dann Bergh in Ruya und 1306 Berghen. Im Jahr 1314 wurde Bergen unter dem Namen villa montis urkundlich erwähnt.
Am 6. November 1995 erfolgte die Umbenennung von Bergen/Rügen zu Bergen auf Rügen.
Mittelalter
Bergen blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Erste Siedlungen auf dem heutigen Gebiet Bergens sind jedoch schon deutlich älter. Der auffälligste Beweis dafür ist die Marienkirche südlich des Marktplatzes.
Bald nach dem Fall der Jaromarsburg 1168 wurde mit dem Bau der Marienkirche als Palastkirche des Rügenfürsten Jaromar I. begonnen. 1193 wurde die bereits bis auf den Westbau fertiggestellte und geweihte Kirche einem Zisterzienserinnenkonvent übergeben. Ab 1190 wurde der Westbau angefügt. Auch heute noch hat sie ein ganz besonderes Kuriosum zu bieten: Das Zifferblatt auf der Nordseite des Kirchturms zeigt 61 Minuten an. Durch die Gründung des Klosters begünstigt, entstand im Jahre 1232 der erste Krug.
Bis in das 15. Jahrhundert hinein blieb Bergen unter Führung des Klosters. Stadtbrände wie der von 1445 vernichteten fast den ganzen Ort, das Kloster und Teile der Kirche.
Frühe Neuzeit
Durch eine Beschlussfassung des Landtages zu Treptow 1534 wurde die Reformation in Pommern eingeführt. Das Kloster ging in den Besitz des pommerschen Herzoges über.
Erst 1613 erfolgte die Verleihung des Stadtrechts durch Herzog Philipp Julius von Pommern-Wolgast. Für die Gewährung verschiedener Privilegien und die Übernahme des Lübischen Rechts musste Bergen 8000 Mark an den Herzog zahlen. Schon bald kam es zu Streitigkeiten um die Auslegung der Rechtsverleihung, so dass bereits 1616 eine Kommission offene Fragen zwischen Herzog und Stadt zu klären hatte.[3] Der Dreißigjährige Krieg brachte ab 1628 auch für Bergen eine leidvolle Zeit mit sich. Krieg und Pest ließen die Einwohnerzahl auf 400 schrumpfen. 1690 und 1726 brannten erneut viele Häuser und das Ratsarchiv nieder.
19. Jahrhundert
Erste handwerkliche Unternehmen entstanden erst in den Jahren 1823 und 1853, als hier Lederfabriken ihre Arbeit aufnahmen. 1883 erreichten die ersten Züge den Bahnhof Bergen aus Altefähr kommend. 1877 wurde der Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf dem Rugard vollendet. 1890 nahm die Molkerei die Arbeit auf, und 1891 folgte die Errichtung des Postgebäudes am Markt. Landratsamt, Amtsgericht, Zoll- und Steueramt folgten. Als dann in den Jahren 1898 und 1899 Wasser- und Elektrizitätswerk in Betrieb genommen wurden, verfügte Bergen über eine einer Kreisstadt angemessene Infrastruktur.
20. Jahrhundert
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rügen ab dem 4. Mai 1945 kampflos von der Roten Armee besetzt.
Nach Gründung der DDR 1949 wurde die Industrialisierung vorangetrieben. 1952 begann am nordwestlichen Stadtrand der Bau des Industriegeländes. 1953/58 entstand nördlich vom Bahnhof die neue Molkerei, die täglich 300 t Milch verarbeitete. Hier wurde bis zur Schließung der Molkerei im Oktober 2019 der Rügener Badejunge, ein überregional bekannter Weichkäse hergestellt. 1955/56 entstand der VEB Brot- und Backwaren. 1957/58 nahmen Schlachthof und Fleischwarenfabrik unter dem Namen VEB Fleischwirtschaft Bergen die Produktion auf. Eine leistungsfähige Nahrungsgüterindustrie entstand in Bergen, welche die Insel und Teile des Festlandes versorgte. Von 1965 bis 1988 entstanden die großen Wohngebiete Bergen-Süd mit 1923 Wohnungen und Rotensee mit 2464 Wohnungen in der damals üblichen Plattenbauweise.
Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern und ab 1995 die Großwohnsiedlung Rotensee im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert. Die Neubauviertel wurden modernisiert und den neuen Anforderungen angepasst. Ferner wurden einige Schulen geschlossen und neue Hotels errichtet.
Geschichte der Orts- und Stadtteile
Lipsitz wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gut war im Besitz der Familien von der Lancken (bis 1382), von Putbus (bis 1603), von der Osten (bis 1730), von Platen (bis 1829), von Wackenitz (bis 1834) und von Lancken-Wakenitz (bis 1945). Das wahrscheinlich im 18. Jahrhundert erbaute Gutshaus ist verfallen.
Ramitz: Das sanierte Gutshaus wurde um 1800 errichtet.
Tetel ist der kleinste Ortsteil von Bergen auf Rügen. Er liegt südöstlich von Bergen unmittelbar neben Zittvitz. In Tetel wohnen drei Familien. Das älteste Haus ist etwa 120 Jahre alt.
Thesenvitz: Der Ortsname kommt vom slawischen Tesenovici und bedeutet Leute des Tesen, ein Hinweis also auf die Siedler. 2009 hatte der Ort 399 Einwohner.
Bergen Süd ist der bevölkerungsreichste Stadtteil von Bergen. Er besteht hauptsächlich aus Plattenbauten und wurde Mitte der 1960er Jahre erbaut. Die Gebäude sind zwischen 1991 und 2018 saniert worden. Bergen Süd besitzt einen der zwei Friedhöfe der Stadt und ein Gewerbegebiet, in dem sich mehrere Autohäuser, eine Werkstatt für Menschen mit geistiger Behinderung (WfBM), der städtische Bauhof und weitere kleine Unternehmen angesiedelt haben.
Rotensee ist der zweitbevölkerungsreichste Stadtteil von Bergen und liegt im Westen der Stadt. Genau wie Bergen Süd besteht Rotensee aus Plattenbauten, die ab den 1980er Jahren errichtet wurden. Erst im Jahr 2000 wurden die ersten Häuser saniert. Aufgrund des Bevölkerungsrückgangs der Stadt wurden einige Häuser abgerissen oder zurückgebaut. Rotensee besitzt drei Kindertagesstätten, eine regionale Ganztagsschule, das soziokulturelle Nachbarschaftszentrum / Mehr-Generationen-Haus (NBZ Rotensee) sowie eine Förderschule.
Von 1952 bis 1955 war Bergen Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im neu gegründeten DDR-Bezirk Rostock. Der Kreis Bergen wurde am 1. Januar 1956 mit dem Kreis Putbus zum Kreis Rügen vereinigt. Bergen blieb von 1956 bis 1990 Kreisstadt des Kreises Rügen im Bezirk Rostock, 1990 bis 2011 des Landkreises Rügen im Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Kreisgebietsreform 2011 verlor Bergen den Status als Kreisstadt und liegt seitdem im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Thesenvitz mit den Ortsteilen Lipsitz, Ramitz und Ramitz Siedlung nach Bergen auf Rügen eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
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ab 1990: Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres[4]
Politik
Stadtvertretung
Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgender Sitzverteilung:
Partei / Wählergruppe | Sitze 2014[5] | Sitze 2019[6] |
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Bergener Bündnis | – | 7 |
CDU | 12 | 5 |
Die Linke | 5 | 5 |
AfD | – | 3 |
SPD | 4 | 2 |
FDP | 1 | 1 |
Bergener Freie Wähler | – | 1 |
Einzelbewerber Raik Knüppel | – | 1 |
Bündnis für Rügen | 1 | – |
Einzelbewerber Uwe Hinz | 1 | – |
Bündnis 90/Die Grünen | 1 | – |
Insgesamt | 25 | 25 |
Bürgermeister
Jahr | Bürgermeister |
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ca. 1735 | Christian Breitsprecher |
1741 | Johann David Fabarius |
1809–1815 | Friedrich Carl Arndt |
1972–1987 | Hannes Präkel (SED) |
1987–1990 | Wilhelm Lucas (SED) |
1990–1991 | Dr. Dietmar Schneider (CDU) |
1991–2015 | Andrea Köster (CDU)[7] |
seit 2015 | Anja Ratzke (parteilos) |
Ratzke wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. April 2015 mit 54,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[8] gewählt.[9]
Wappen
Blasonierung: „In Silber auf grünem Dreiberg ein roter Turm mit geschlossenem silbernen Tor, aus dessen Zinnen wachsend ein doppelschwänziger goldbewehrter und gekrönter schwarzer Löwe mit ausgeschlagener roter Zunge.“[10]
Das Wappen wurde unter der Nr. 137 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Es wurde 1998 neu gezeichnet. | |
Flagge
Die Flagge der Stadt ist gleichmäßig längsgestreift von Grün – Weiß – Rot. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Höhe des grünen und des roten Streifens übergreifend, das Wappen der Stadt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.
Städtepartnerschaften
Bergen unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Städten:
- Oldenburg in Holstein (Schleswig-Holstein)
- Goleniów (Polen)
- Svedala (Schweden)
- Palanga (Litauen)
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
- Klosterkirche St. Marien; nach 1168 als Palastkirche des Rügenfürsten Jaromar I. begonnen und vor 1193 bis auf den Westbau fertiggestellt. Die dreischiffige Basilikakirche ist der älteste erhaltene Backsteinbau in Mecklenburg-Vorpommern. Der in die Außenmauer der Marienkirche eingelassene Grabstein soll der des Fürsten sein. Bemerkenswert ist die romanische Wandmalerei – sie gilt als einziges Beispiel für die Totalausmalung einer Kirche in Norddeutschland.[11][12] Im 14. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zur Hallenkirche.
- St.-Bonifatius-Kirche, Sitz der katholischen Kirchengemeinde auf Rügen
- Klostergebäude des 1193 gegründeten Klosters aus dem 12. und 13. Jahrhundert, teils um 1600 und nach 1829 niedergelegt, so dass nur Reste des Refektoriums im Pförtnerhaus sowie zwei zweigeschossige Stiftshäuser von 1732 aus Backsteinen noch vorhanden sind
- Benedix-Haus am Markt, zählt zu den ältesten Fachwerkhäusern der Insel Rügen, beherbergt seit der Restaurierung im Jahr 2000 das Standesamt und die Touristeninformation
- Das Backstein-Gebäude des ehemaligen Kaiserlichen Postamts von 1892
- Geburtshaus von Theodor Billroth in der nach ihm benannten Straße südlich vom Amtsgericht
- Bürgerhäuser, zumeist zweigeschossige Fachwerkhäuser wie das Haus Kirchplatz 13 mit einer Backsteinfassade
- Schöne Haustüren, z. B. Mühlenstraße 4
- Gedenkstein für zwölf ermordete Häftlinge des KZ Stutthof, die bei der Evakuierung des Lagers und ihrer Ankunft in Lauterbach von SS-Männern erschossen und 1947 in Bergen beigesetzt wurden, auf dem Friedhof Eingang Billrothstraße
- Ehrenmal für antifaschistische Widerstandskämpfer von 1964 am Rugardweg
- Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf 91 m ü. NHN im Waldgebiet Rugard von 1877 mit imposanten Rundblick über weite Teile der Insel
Kultur
- Museum der Stadt Bergen in einem der sorgfältig restaurierten Gebäude des ehemaligen Klosterhofes
- im Erdgeschoss: Ur- und Frühgeschichte Rügens von der Steinzeit bis zum Ende der Slawenzeit 1168, als das Hauptheiligtum auf Arkona zerstört und die Ranen christianisiert wurden,
- im Obergeschoss: Gründungszeit des Klosters und Beispiele aus der Bergener Stadtgeschichte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts
- Soziokulturelles Nachbarschaftszentrum Bergen Rotensee, seit 2005 mit Klubkino. Lesungen, Konzerte und kreative Künste sind hier zu Hause.
- Medien- und Informationszentrum MIZ mit öffentlicher Bibliothek und kleinem Programmkino des Mobilen Kinos Filmklub Güstrow und des Kinos Lichtspiele Sassnitz als regionale Einrichtung des Dachverbandes der kulturellen Kinos und Filmklubs, Filmkommunikation Landesverband Mecklenburg-Vorpommern.
- Erlebniswelt Rugard mit Sommerrodelbahn, Kletterwald, Minigolfanlage und Rutschenturm unweit des Marktplatzes. Dazu gehört auch eine Go-Kart- und Quadbahn im Ortsteil Tetel am südöstlichen Rand des Rugard
- Rugardbühne, im Wald gelegene Freiluftbühne auf der Konzerte und Festivals stattfinden
- La Grange e. V., geplante alternative soziokulturelle Begegnungsstätte für Kunst, Musik und Multimedia-Events mit niederschwelligen Zugang zu Kunst- und Kulturangeboten.[13]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Vom Festland ist Bergen via Stralsund und den Rügendamm über die B 96 erreichbar, welche in Stralsund auf die B 105 Richtung Rostock trifft. Als Entlastung für den vor allem in den Sommermonaten oft zum Nadelöhr werdenden Rügendamm wurde eine zweite Strelasundquerung errichtet, die am 19. Oktober 2007 eröffnet wurde. Die Bundesstraße 96 ist zwischen Altefähr und Bergen, im Zusammenhang mit dem Bau des Rügenzubringers von der BAB 20, dreistreifig neu erstellt worden und führt im Gegensatz zur alten Bundesstraße an den angrenzenden Ortschaften vorbei. Von Altefähr führt eine Entlastungsstrecke über Garz/Rügen und Putbus nach Serams zu den Badeorten der Insel. Eine zusätzliche Möglichkeit, Bergen mit dem Auto zu erreichen, ist die Glewitzer Fähre zwischen Stahlbrode auf dem Festland und Glewitz auf der Halbinsel Zudar. In Bergen zweigt die B 196 ab, welche den östlichen Teil der Insel mit den Badeorten erschließt. Die B 96 selbst führt weiter nach Sassnitz.
Bergen ist über den Bahnhof Bergen auf Rügen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Schon seit dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke auf Rügen im Jahre 1883 erreichen auch Fernverkehrszüge die Insel. Die Inselhauptstadt hat davon immer profitiert, da sie direkt an der Hauptverkehrsader zu den Badeorten und dem Fährhafen Sassnitz gelegen ist. Seit 2011 besteht ICE-Anschluss nach Binz, Berlin und München.
Im öffentlichen Personennahverkehr besteht ein dichtes Busnetz der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR). Die Busse verkehren auf den Hauptstrecken i. d. R. stündlich, einzelne Fahrten bieten im Sommer zusätzlich die Möglichkeit zum Fahrradtransport. Der ZOB unweit des Bahnhofs Bergen ist der zentrale Knotenpunkt des Netzes, mehrere Kernlinien treffen hier zusammen. Dementsprechend befindet sich in Bergen auch ein Betriebshof der VVR.
Bildung
In Bergen existieren zwei Grundschulen („Am Rugard“ mit Montessori-Zweig, „Altstadt“), zwei Regionale Schulen („Am Rugard“, „Am Grünen Berg“) sowie das Sonderpädagogische Förderzentrum „Klaus Störtebeker“ (Allgemeine Förderschule), das Gymnasium „Ernst Moritz Arndt“, eine Musikschule und eine Volkshochschule.[14]
Söhne und Töchter der Stadt
Geboren vor 1900
- Hermann Andreas Pistorius (1730–1798), Theologe, Philosoph, Rezensent, Schriftsteller und Übersetzer
- Franz Philipp Breitsprecher (geadelt als von Breitenstern; 1739–1798), deutscher Jurist, Hochschullehrer und Richter am Obertribunal Wismar
- Karl Christoph Gottlieb von Gagern (1743–1825), Freiherr, französischer Offizier und hoher Hofbeamter im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken
- Gustav Anton von Wolffradt (1762–1833), Politiker
- Johann Jacob Grümbke (1771–1849), Historiker und Geograf
- Gustav Friedrich Wilhelm von Barnekow (1779–1838), königlich preußischer Generalmajor
- Arnold Ruge (1802–1880), Schriftsteller
- Theodor Billroth (1829–1894), Arzt und Chirurg
- Ferdinand Sommer (1829–1902), Mediziner, Professor für Anatomie und Zoologie
- Paul Langemak (1835–1926), Politiker und Justizrat
- Gustava Bley (1844–1930), Komponistin, Pianistin, Chorleiterin
- Hans Delbrück (1848–1929), Historiker und Politiker
- Max Delbrück (1850–1919), Agrikulturchemiker
- Georg Karl Boldt (1851–1916), vom Tellerwäscher zum Millionär und Betreiber des Waldorf-Astoria in New York
- Karl Albrecht (1859–1929), evangelischer Theologe, Philologe und Orientalist
- Alfred Haas (1860–1950), Historiker, Volkskundler und Gymnasiallehrer; Sammler pommerscher Sagen
- Fritz Möller (1860–1923), Fotograf
- Gustav Kirchhoff (1863–1945), Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral der Reichsmarine
- Berthold Rassow (1866–1954), Chemiker
- August Emil Theodor Haase (1867–1934), Hamburger Gastronom und Stadtoriginal
- Gustav Hammer (1875–1961), Maschinenbauingenieur
- Hans Langsdorff (1894–1939), Kapitän zur See und Kommandant des Panzerschiffs "Admiral Graf Spee"
- Wolfgang Jacobi (1894–1972), Komponist und Musikpädagoge
Geboren nach 1900
- Hans-Dieter Bartel (* 1937), Maler und Grafiker
- Dieter Willers (* 1938), Admiralarzt der Marine
- Andreas Khol (* 1941), österreichischer Politiker
- Dietrich Schuchardt (* 1945), Maler (Surrealismus)
- Sebastian Pflugbeil (* 1947), Bürgerrechtler und Minister ohne Geschäftsbereich der DDR
- Uwe Mengel (* 1949), Autor von Theaterstücken, Performances, Fernsehdokumentationen und Hörspielen
- Angelika Hunger (* 1952), Politikerin (Die Linke)
- Jörg Resler (* 1955), ehemaliger Kinderdarsteller, Schriftsteller, Arzt
- Holger Teschke (* 1958), Autor
- Andrea Heim (* 1961), Volleyballspielern und Olympiamedaillengewinnerin
- Diana Gansky (* 1963), Leichtathletin und Olympiamedaillengewinnerin
- Nils Jörn (* 1964), Historiker
- Renate Meinhof (* 1966), Journalistin
- Michael Peter (* 1968), Ruderer
- Ines Pianka (* 1969), Volleyballspielerin
- Rico Nestmann (1969–2016), Tier- und Naturfotograf
- Thomas Gansauge (* 1970), Fußballspieler
- Kai Gersch (* 1971), Politiker (FDP, AfD)
- Anna Hoffmann (* 1971), Lyrikerin
- Steffi Nerius (* 1972), Leichtathletin (Speerwurf)
- Gino Leonhard (* 1972), Politiker (FDP)
- Devid Striesow (* 1973), Schauspieler
- Björn Laars (* 1974), Fußballspieler
- Andrea Damp (* 1977), Malerin
- Christian Schwochow (* 1978), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Anke Harnack (* 1979), Reporterin und Moderatorin
- Antje Heyn (* 1979), Animationsregisseurin und Studiogründerin
- Oliver Kluck (* 1980), Schriftsteller und Dramatiker
- Thomas Wilhelm (* 1984), Leichtathlet
- Annie Hoffmann (* 1984), Moderatorin und Model
- Martin Hoffmann (* 1984), Eishockeyspieler
- René Gögge (* 1985), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Marc Schröder (* 1990), Radsportler
- Paul-Joachim Timm (* 1990), Politiker (AfD)
- Wibke Meister (* 1995), Fußballspielerin
- Vico Meien (* 1998), Fußballspieler
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern – Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1965 (Nachdruck 1996 durch Sändig Reprint Verlag, Vaduz, ISBN 3-253-02734-1), S. 39–42 (books.google.de).
- Wolfgang Rudolph: Die Insel Rügen. Hinstorff Verlag, Rostock 1999, ISBN 3-356-00814-5.
- Martin Zeiller: Bergen. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 24–26 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Hauptsatzung der Stadt Bergen auf Rügen, § 1
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. S. 40–41 (books.google.de).
- Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)
- Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014. (PDF) Abgerufen am 23. Juli 2020.
- Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019. (PDF) Abgerufen am 23. Juli 2020.
- Anja Ratzke gewinnt Bürgermeisterwahl in Bergen. In: Ostsee-Zeitung. 27. April 2015, abgerufen am 23. Juli 2020.
- Hauptsatzung der Stadt Bergen auf Rügen, § 6
- Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. April 2015
- Hauptsatzung der Stadt Bergen auf Rügen, § 1
- Sabine-Maria Weitzel: Die romanischen Wandmalereien im Chor und Querschiff der St.-Marien-Kirche in Bergen auf Rügen – Original und Erfindung. In: Baltische Studien. Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte. Neue Folge Band 91 (Band 137 Der Gesamtreihe) 2005, Kiel 2006, S. 39–60.
- Gerold Schmidt: Der Kirchenmaler und Mosaikkünstler des Historismus Prof. August Oetken (1868–1951). In: Das Melanchthonhaus Bretten. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, S. 167–212.
- Ostseezeitung vom 18. November 2020: Kunst, Kultur, Bildung: Stätte für kreative Köpfe entsteht in Bergen auf Rügen.
- Schulen (Memento des Originals vom 14. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.