Ummanz (Gemeinde)
Ummanz ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt West-Rügen mit Sitz in der Gemeinde Samtens verwaltet. Bis zum 15. Januar 1996 hieß die Gemeinde Ummanz (Insel).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Rügen | |
Amt: | West-Rügen | |
Höhe: | 6.7 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,09 km2 | |
Einwohner: | 542 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 18569 | |
Vorwahl: | 038305 | |
Kfz-Kennzeichen: | VR, GMN, NVP, RDG, RÜG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 73 095 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Dorfplatz 2 18573 Samtens | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Holger Kliewe (CDU) | |
Lage der Gemeinde Ummanz im Landkreis Vorpommern-Rügen | ||
Geographie
Ummanz liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Gingst etwa 20 Kilometer westlich von Bergen auf Rügen. Die Gemeinde Ummanz liegt zum Teil auf der gleichnamigen Insel und dem ihr gegenüberliegenden Gebiet auf der Insel Rügen. Auch die unbewohnten Inseln Heuwiese, Liebes, Mährens, Wührens und Urkevitz gehören zur Gemeinde. Die Insel ist seit 1901 über eine 250 Meter lange Brücke bei Waase erreichbar. Sie ist die viertgrößte Insel in Mecklenburg-Vorpommern. Im Osten grenzt die Gemeinde Ummanz an Gingst, im Süden an Dreschvitz. Große Teile der Gemeinde liegen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Ortsteile
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Geschichte der Gemeinde
Der Insel war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Ummanz ein Teil von Schwedisch-Pommern. 1815 kam Ummanz als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern.
Seit 1818 gehörte Ummanz zum Kreis bzw. Landkreis Rügen, von 1952 bis 1955 zum Kreis Bergen, danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock, seit 1990 wieder zum Landkreis Rügen und seit 2011 aufgrund der Kreisgebietsreform zum Landkreis Vorpommern-Rügen.
Ummanz war zunächst keine eigene Ortschaft. Das Gut Ummanz war ein nördlicher Teil von Waase. Das Gut war in den 1920er Jahren mit dem dazugehörigen Nachbarort Moordorf verbunden. Hier weideten über 800 Schafe auf den Wiesen am Kubitzer Bodden. Das zweigeschossige, elfachsige Gutshaus Unrow brannte 1981 ab. Seit den 1990er Jahren steht dort ein Neubau.
Varbelvitz: Gutsbesitzer waren u. a. bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts die Fürsten von Rügen, danach die Familien von Platen (bis 1920) und von Berg (bis 1945). Das Gutshaus wurde um 1920 umgebaut und verfällt zurzeit nach einem Sanierungsversuch zu Beginn der 2000er Jahre.
Waase: Die St.-Marien-Kirche wurde erstmals 1322 als Ecclesia Omanz erwähnt. 1341 wurde sie dem Heilgeisthospital Stralsund unterstellt. Aus dem 15. Jahrhundert stammen die Ostwand des Kirchenschiffes, die Sakristei und der Chor. Das Antwerpener Retabel, ein spätgotischer Schnitzaltar, stammt aus dem Jahr 1520 und ist seit 1702 in dieser Kirche.
Politik
Gemeindevertretung und Bürgermeister
Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 8 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[2]:
Partei/Bewerber | Prozent | Sitze |
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CDU | 59,72 | 5 |
Wählergruppe Region Ummanz | 31,01 | 2 |
FDP | 6,42 | 1 |
Bürgermeister der Gemeinde ist Holger Kliewe (CDU), er wurde mit 69,89 % der Stimmen gewählt.[3]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein schräglinker Wellenbalken begleitet: oben drei, (2:1) gestellte schwarze Hufeisen, unten zwei schräglinks liegende verschlungene schwarze Angelhaken.“
Das Wappen wurde gestaltet von dem Rügener Designer Jürgen Frenkel.
Flagge
Beschreibung: Die Flagge der Gemeinde Ummanz ist längsgestreift von blau, weiß, blau, weiß und blau. Die schmalen blauen Streifen nehmen jeweils zwei Achtzehntel, die weißen Streifen jeweils ein Achtzehntel und der breite blaue Streifen nimmt zwölf Achtzehntel der Höhe des Flaggentuches ein. In der Mitte des Flaggentuches liegt das Gemeindewappen, das die Hälfte der Höhe des Flaggentuches einnimmt. Die Höhe des Flaggentuches verhält sich zur Länge wie 3:5.
Die Flagge wurde von Jürgen Frenkel gestaltet.
Sehenswürdigkeiten
- St.-Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert mit einem Antwerpener Retabel von 1520 (Martyrium des Thomas Beckett) in Waase
- Boddenküste, Deichradweg
- Alte Reetdachhäuser
- Waase-Museum
Film
Die DEFA porträtierte im Jahr 1977 unter der Regie von Róza Berger-Fiedler die Bürgermeisterin von Ummanz, Hannelore Abendroth, in dem 35-minütigem Dokumentarfilm „Heimweh nach Rügen oder Gestern noch war ich Köchin“.[4] Der Film wurde in der Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2019 wiederaufgeführt.[5]
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- Heimweh nach Rügen oder Gestern noch war ich Köchin. DEFA-Stiftung, abgerufen am 16. Juli 2019.
- Heimweh nach Rügen oder Gestern noch war ich Köchin. Internationale Filmfestspiele Berlin, abgerufen am 16. Juli 2019.
Weblinks
- Literatur über Ummanz (Gemeinde) in der Landesbibliographie MV
- Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft