Eixen
Eixen ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die Gemeinde liegt südöstlich von Ribnitz-Damgarten. Seit dem 13. Februar 2004 gehört die Gemeinde zum Amt Recknitz-Trebeltal mit Sitz in der Stadt Tribsees.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Rügen | |
Amt: | Recknitz-Trebeltal | |
Höhe: | 19 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,17 km2 | |
Einwohner: | 741 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 18334 | |
Vorwahl: | 038222 | |
Kfz-Kennzeichen: | VR, GMN, NVP, RDG, RÜG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 73 022 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Karl-Marx-Straße 18 18465 Tribsees | |
Website: | ||
Bürgermeister: | André Bonitz (Eine Liste für Eixen/ELFE) | |
Lage der Gemeinde Eixen im Landkreis Vorpommern-Rügen | ||
Geografie und Verkehr
Eixen liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von Bad Sülze und gute acht Kilometer nördlich von Tribsees. Die Bundesautobahn 20 ist über die Anschlüsse Tribsees (ca. 15 km) und Bad Sülze (ca. 14 km) zu erreichen. Im Süden grenzt die Recknitz an das Gemeindegebiet. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet Unteres Recknitztal. Der einzig nennenswerte See im Gemeindegebiet ist der Eixener See.
Ortsteile
- Bisdorf
- Ravenhorst (Alt- und Neu-Ravenhorst)
- Spiekersdorf
- Leplow
- Forkenbeck
- Kavelsdorf
- Stormsdorf
- Wohsen
- Eixen
Geschichte
Bronzezeitliche Spuren zeigten sich mit der Entdeckung des Pferdegeschirrdepots von Stormsdorf.
Nach kurzer Zugehörigkeit zum Fürstentum Rügen fiel Eixen 1326 an das Herzogtum Pommern.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis 1815 gehörte die Gegend zu Schwedisch-Pommern und danach zur preußischen Provinz Pommern. Die Gemeinde war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Ribnitz-Damgarten im Bezirk Rostock.
Die Gemeinde Eixen in der jetzigen Größe besteht seit dem 13. Juni 1999. Dabei fusionierten die Gemeinden Eixen, Kavelsdorf und Ravenhorst zur Großgemeinde Eixen.[2] Seit dem 15. Februar 2004 gehört die Gemeinde zum Amt Recknitz-Trebeltal, zuvor gehörte die Gemeinde zum Amt Bad Sülze.
Eixen und Bisdorf wurden erstmals urkundlich 1248 erwähnt, als Fürst Jaromar II. von Rügen die Gegend dem Bischof von Schwerin schenkte. Der Ortsteil Eixen wurde nach dem Gründer Ritter Henricus de Ecse benannt. Er stammte aus dem Dorfe Eichsen, welches heute Mühlen Eichsen ist. 1322 wurde Kavelsdorf als Kaboldesdorf erwähnt. Forkenbeck wurde vom Ritter Arnoldus de Vorkenbeke (aus dem Westfälischen Dorf Forkenbeck) im 13. Jahrhundert gegründet. Die erste Erwähnung war bereits 1226.[3]
Forkenbeck wurde nach 1226 erwähnt, als Ritter Arnoldus de Vorkenbeke aus dem westfälischen Dorf Forkenbeck (in Münster) sich hier ansiedelte. Das Gut besaßen danach u. a. die Familien von Hagens (bis 1370) und von Behr bzw. von Behr-Negendank (bis 20. Jh.), bis es in den 1920er-Jahren aufgesiedelt wurde. 1952 entstand die LPG Rosa Luxemburg, die sich später mit der LPG Eixen vereinigte. Das eingeschossige Gutshaus stammt von um 1800.
Kavelsdorf: Vermutlich befand sich hier im frühen Mittelalter bereits eine Burg mit Standort am Kirchhof. 1301 schenkte Fürst Nicolaus II. von Werle dem Ritter von Kabold hier eine Hufe. Das Gut soll im 14. Jahrhundert dem Geschlecht Rüze gehört haben, später dann den Oertzen und in jüngerer Zeit den Behr-Negendanck.[4]
Leplow: Das eingeschossige Gutshaus Leplow mit einem mittigen Zwerchgiebel wurde 1850 errichtet. Nach 1945 wurden hier Wohnungen, ein Gemeinderaum und ein kleiner Laden eingerichtet.
Ravenhorst: Das eingeschossige Gutshaus wurde zwischen 1806 und 1830 als Fachwerkbau errichtet. Letzte Gutsbesitzer war die Familie von Behr-Negendank. Seit nach 1945 befindet es sich im Besitz der Gemeinde und wird bewohnt.
Spiekersdorf: Das Gutshaus ist ein Fachwerkbau mit Mittelrisalit aus dem 18. Jahrhundert.
Politik
Der seit 2009 amtierende bis dahin parteilose Bürgermeister der Gemeinde, André Bonitz, trat Anfang Mai 2012 der Piratenpartei bei. Damit war Eixen deutschlandweit die erste Gemeinde, in der die Piratenpartei einen Bürgermeister stellte.[5] Seit der Kommunalwahl 2015 vertritt Andre D. Bonitz die Gemeinde Eixen wieder als parteiloser Bürgermeister.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde wurde am 26. Juni 2017 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 363 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Über goldenem Wellenschildfuß, darin ein schwarzes Hirschgeweih mit Grind, in Blau eine bewurzelte goldene Eiche mit 9 goldenen Früchten, darauf in einem Herzschild in Grün ein goldener, silbern bewehrter Adler.“[6] | |
Wappenbegründung: Da auf dem Gemeindegebiet der inzwischen seltene Schreiadler zu finden ist, wurde dieser als Wappenfigur von der Gemeindevertretung ausgesucht. Die Eichensymbolik bezieht sich auf den Ortsnamen. Neun Eicheln auf dem Wappen symbolisieren die neun Ortsteile der Gemeinde. Das Hirschgeweih steht für Jagdtradition und -schule und der Wellenschildfuß bezieht sich auf die Seen auf dem Gemeindegebiet. Die verwendeten Symbole geben landschaftliche und volksetymologische Besonderheiten der Gemeinde angemessen wieder. |
Sehenswürdigkeiten
- St. Georgskirche (Eixen)
- Katharinenkirche (Leplow)
- Gutshof Ravenhorst mit Kunsthandwerksateliers
- Freizeit- und Erholungsgebiet Eixener See
- Aussichtsturm am Eixener See
- Turmhügel Kavelsdorf
- Eixener Angelteiche
- Spiekersdorfer Seefest: Der Teich brennt
Kunstwanderungen
Seit 2016 ist die Eixener St. Georgskirche mit zwei Modulen Bestandteil des digitalen Bildungsangebotes der Nordkirche. In Form von Reiseberichten aus Dorf- und Stadtkirchen werden kunst- und kulturhistorischen Hintergrundinformationen über die Sakralkunst des Ostseeraumes vermittelt.
Persönlichkeiten
- Herbert Bergmann (* 1929), Politiker (DBD) und LPG-Vorsitzender
Weblinks
- Literatur über Eixen in der Landesbibliographie MV
- Eixen auf den Seiten des Amts Recknitz-Trebeltal
- Website über die Gemeinde Eixen
- Digitale Kirchenbesichtigung einBlicke. Modul 3 Ikonographie von Erwachsenenbildung der Nordkirche, abgerufen am 16. März 2018.
- Digitale Kirchenbesichtigung Vertraut und Fremd. Folge 7 von Erwachsenenbildung der Nordkirche, abgerufen am 16. März 2018.
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- Robert Klempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft. Berlin 1865.
- Gutshaus Kavelsdorf. In: Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern. Jahr?, OCLC 724992924
- Pirat wird Bürgermeister in Vorpommern. In: Welt online. 4. Mai 2012.
- Eixen: Mit eigenem Wappen in die Zukunft. In: Ostsee-Zeitung. 26. Juni 2017.