Brasilianisches Heer
Das Brasilianische Heer (portugiesisch Exército Brasileiro) ist mit rund 222.000 Soldaten die größte Teilstreitkraft der brasilianischen Streitkräfte.
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | Präsident Jair Bolsonaro (seit 1. Januar 2019) | ||
Verteidigungsminister: | Fernando Azevedo e Silva | ||
Militärischer Befehlshaber: | Edson Leal Pujol | ||
Sitz des Hauptquartiers: | Brasília | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 222.732 (2018)[1] | ||
Wehrpflicht: | Ja (für Männer ab 18 Jahren) | ||
Wehrtauglichkeitsalter: | |||
Geschichte | |||
Gründung: | 1822 | ||
Faktische Gründung: | 1648 |
Geschichte
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Während der Kolonialzeit als Estado do Brasil und während des Vereinigten Königreichs waren in Brasilien portugiesische Truppen präsent. Mit der Unabhängigkeitserklärung von Portugal wurde im Jahr 1822 eine eigene Armee des Kaiserreichs Brasilien aufgestellt, das Kaiserliche Brasilianische Heer (Exército Imperial Brasileiro). Nach der Republikgründung 1889 ging es in das heutige Heer über.
Am Ersten Weltkrieg nahm Brasilien ab 1917 teil, nachdem mehrfach Handelsschiffe von deutschen U-Booten versenkt worden waren. Der Einsatz beschränkte sich allerdings hauptsächlich auf Kontroll- und Marineoperationen im Südatlantik. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte das brasilianische Heer mit einem Kontingent von 25.700 Mann ab September 1944 auf Seiten der Alliierten vorwiegend im Mittelmeerraum, insbesondere in Italien (siehe auch Brasilianisches Expeditionskorps in Europa).
Gliederung
Das Heer verfügt insgesamt über 25 Brigaden, davon sind 19 Infanterie- und die übrigen 6 Panzer- bzw. mechanisierte Brigaden. Die Geografie des Landes erfordert die Überwachung einer langen Grenzlinie und großer unbesiedelter Gebiete, was die Schwerpunktsetzung auf die Infanterie erklärt. Die Unzugänglichkeit eines Großteils der Grenzgebiete (Regenwald, Gebirge) ermöglicht gleichzeitig den Verzicht auf eine starke Panzerwaffe. Die rund 350 vorhandenen Kampfpanzer (wie auch ein Großteil der rund 550 Artilleriegeschütze und die 1100 gepanzerten Fahrzeuge) sind mittlerweile veraltet. So bilden der Leopard 1 und der M60 noch immer das Rückgrat der Panzertruppe. Abhilfe soll die Beschaffung von 240 kampfwertgesteigerten Leopard 1A5 aus Beständen der Bundeswehr schaffen. Der in den 1980er Jahren von Engesa entwickelte Kampfpanzer EE-T1 Osório kam aus finanziellen Gründen nie über den Prototypenstatus hinaus.
Die riesigen Regenwaldgebiete des Landes haben zu einer Spezialisierung der brasilianischen Infanterie auf den Dschungelkampf geführt. Fünf Brigaden des Heeres sind besonders dafür ausgebildet und ausgerüstet, zudem existiert eine eigene Dschungelkampfschule. Seit 1957 verfügt Brasilien auch über von den Vereinigten Staaten ausgebildete Spezialkräfte in Brigadestärke. Das Heer verfügt über rund 80 Hubschrauber, vorwiegend von der Firma Airbus Helicopters.
Hubschrauber (Stand Ende 2010):
- 15 AS 350
- 8 AS 532
- 19 AS 550
- 34 AS 565
- 4 EC 725 im 2014, bestellt sind für alle Teil-Streitkräfte insgesamt 50 Stück.
- 4 S-70A, 6 bestellt
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Weblinks
- Ministério da Defesa (brasilianisches Portugiesisch)
- Exército Brasileiro (brasilianisches Portugiesisch)
- Literatur von und über Brasilianisches Heer in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Decreto n° 9.249, de 26 de dezembro do 2017. Distribui o efetivo de pessoal militar do Exército em tempo de paz para o ano de 2018. Presidência da República, Casa Civil, 26. Dezember 2017, abgerufen am 2. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch). Kommentar: Letztes amtliches Dekret zur Anzahl der Heeresangehörigen.