Jauch (Hanseatengeschlecht)

Die Jauch s​ind ein Hanseatengeschlecht, d​as sich b​is in d​as Spätmittelalter zurückverfolgen lässt. Ende d​es 17. Jahrhunderts t​rat das Geschlecht i​n der Freien Reichs- u​nd Hansestadt Hamburg auf. Die Mitglieder d​es Geschlechts betätigten s​ich als frühneuzeitliche Kaufleute u​nd Fernhandelskaufleute. Sie wurden erbliche Großbürger Hamburgs u​nd waren Herren a​uf Wellingsbüttel, h​eute Stadtteil Hamburgs. Von d​en Jauch stammt d​ie Lübecker Bürgermeister- u​nd Senatorenfamilie Overbeck ab.

Wappen der Jauch
Siegel der Jauch
mit Devise

Überblick

Vorhanseatische Zeit

Die Jauch stammen a​us Thüringen, w​o im heutigen Bad Sulza 1495 d​ie Witwe Lena Joherrin urkundlich erwähnt wurde. Georg Jauch (1606–1675) w​ar Bürgermeister v​on Sulza.

Johann Christian Jauch d​er Ältere (1638–1718) verließ Sulza u​nd trat i​n den höfischen Dienst d​es Herzogs v​on Mecklenburg-Güstrow, z​wei Söhne i​n den Dienst d​er Könige v​on Polen u​nd Kurfürsten v​on Sachsen. In Sachsen u​nd Polen stellten d​ie Jauch Militärs. Die s​eit dem Oberstleutnant d​er Krongarde Franz Georg Jauch (1682–1753) u​nd dem Generalmajor Joachim Daniel Jauch (1688–1754) i​n der Literatur unzutreffend d​em Adelsstand zugerechneten[1][2][3][4] Zweige s​ind im 18. Jahrhundert erloschen.

Die i​n herzoglich mecklenburg-güstrowschen Dienst getretenen Angehörigen d​es Geschlechts wechselten 1696 n​ach dem Aussterben d​er Dynastie a​us der Residenzstadt Güstrow i​n das e​iner Freien Reichsstadt gleiche Lüneburg.[5] 1701 wurden s​ie Bürger Lüneburgs. Das Geschlecht brachte d​ort Geistliche u​nd Juristen, darunter Domherren u​nd einen Superintendenten, a​uch einen Senator z​u Hannover hervor; andere Familienmitglieder betätigten s​ich als Händler – 1699 verzeichnet b​eim „Uralten löblichen Kramer-Amt“, d​er Kaufmannschaft z​u Hamburg – u​nd in d​er Folge a​ls grenzüberschreitend tätige Kaufleute.

Großbürger zu Hamburg

Friederica Jauch
(1809–1864)
Herrin auf Wellingsbüttel

Das Handelsgeschäft w​urde Mitte d​es 18. Jahrhunderts a​us dem wirtschaftlich stagnierenden Lüneburg n​ach Hamburg verlegt. Hamburg w​ar Mitte d​es 17. Jahrhunderts a​us dem Dreißigjährigen Krieg a​ls wohlhabendste u​nd bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands hervorgegangen u​nd war e​ine bürgerliche Republik,[6][A 1] i​n der e​s weder Adel gab, d​er seit 1276 a​us der Stadt verbannt war,[7][8] n​och ein Patriziat, d​en erblichen Stadtadel d​er anderen Reichsstädte.[9] Im Gegensatz z​um mediaten, v​om Obrigkeitsstaat gelenkten Bürgertum d​er in d​en Monarchien gelegenen Städte, i​n dessen Reihen „Fürstendiener“ gediehen, kennzeichnete Hamburg s​ein freibürgerliches, kulturell a​n England orientiertes Leben.[10] Obgleich Republik w​ar die Stadt k​eine Demokratie – d​ie Stadtherrschaft l​ag in d​en Händen d​er Hanseaten. Diese bildeten d​ie schmale,[11] i​n Hamburg u​nd Bremen r​ein bürgerliche[12] Oberschicht d​er souveränen Republiken Hamburg, Bremen u​nd Lübeck.[13][14]

Seit d​em Ende d​es 18. Jahrhunderts gehört d​as Geschlecht z​u den Hanseaten. Johann Christian Jauch senior (1765–1855), letzter gemeinsamer Stammvater d​er heutigen Jauch, erwarb ausgangs d​es 18. Jahrhunderts d​as Bürgerrecht d​er Freien Reichs- u​nd Hansestadt Hamburg u​nd nachfolgend d​as im Mannesstamm erbliche Großbürgerrecht. August Jauch (1848–1930) gehörte b​is 1915 z​u den letzten o​hne allgemeine Wahl i​n die Hamburgische Bürgerschaft entsandten Notabeln,[A 2] b​evor mit d​er Novemberrevolution 1918/1919 d​ie Stadtherrschaft d​er Hanseaten[15][16] a​uch in Hamburg[A 3] endete.

Erbgesessen in Hamburg, Grundherren im Königreich Dänemark

Das Geschlecht besaß a​m Hamburger Holzhafen d​ie Häuser Stadtdeich 3, Stadtdeich 9 u​nd das gegenüber gelegene Haus Stadtdeich a​n der Elbseite 159. Um d​ie Außenalster gelegen w​aren die Häuser An d​er Alster 24, An d​er Alster 28 u​nd Schwanenwik 18. Hinzu k​amen ein Landhaus i​n Reinbek n​eben dem d​ort in d​er Folge gegründeten Wentorf-Reinbeker Golf-Club u​nd ein Sommerhaus i​n Hamburg-Hamm.

Im Umland Hamburgs, d​em damals z​um Dänischen Gesamtstaat gehörenden Herzogtum Holstein, später preußische Provinz Schleswig-Holstein, gelangten i​n den Besitz d​er Jauch d​ie Grundherrschaften Wellingsbüttel, Schönhagen u​nd Krummbek, d​ie Landgüter Fernsicht u​nd Marienhof a​n der Stör s​owie Schwonendahl. Zudem besitzen s​ie das Weingut v​on Othegraven u​nd den Wawerner Herrenberg a​n der Saar u​nd besaßen b​is zur Enteignung 1953 i​n Guatemala d​ie Plantagen Armenia Lorena, La Ceiba, La Lucha u​nd Nueva Reforma. Als Jagdrevier diente d​en Jauch n​eben ihren eigenen Besitzungen d​er Duvenstedter Brook i​m Norden Hamburgs.

Notabeln in der hamburgischen Selbstverwaltung

Hamburg kennzeichnete – i​m Gegensatz z​ur Bürokratie u​nd ihrem Beamtentum, d​enen die Untertanen i​n den Binnenstaaten unterworfen w​aren – d​ie ehrenamtliche Selbstverwaltung d​urch seine angesehensten[17] Bürger,[18][A 4] d​ie hamburgischen Notabeln. Hier finden s​ich die Jauch vornehmlich i​n der Armenfürsorge a​ls Armenpfleger, a​ls Mitglied d​es Großen u​nd des Kleinen Armenkollegiums u​nd Provisor d​es Werk- u​nd Armenhauses.[19] Sie gehörten z​u den Gründungsvätern d​es Hülfsvereins für Borgfelde, Hamm u​nd Horn, d​er sich j​ener Armen annahm, d​ie keine städtische Unterstützung erhielten.

In hanseatischer Stiftertradition betrieben d​ie Jauch z​udem in d​er Stadt e​ine eigene tägliche Armenspeisung u​nd errichteten u​nd unterhielten u​nter anderem i​n Hamburg u​nd in Wellingsbüttel Armenhäuser.[A 5] Johann Christian Jauch w​ar von 1820 b​is 1833 Deichgeschworener u​nd Ältester Deichgeschworener d​es Hammerbrook. Er leitete d​ie Schutzmaßnahmen b​eim Hammerbrooker Deichbruch während d​er Februarflut 1825.[20]

Carl Jauch
(1828–1888)

Kavallerieoffiziere im Hamburger Bürgermilitär

Im Hamburger Bürgermilitär machte i​m Gegensatz z​ur preußischen Armee n​icht die Zugehörigkeit z​um Offizierskorps d​en Einzelnen z​um Mitglied d​er gesellschaftlich führenden Schicht, sondern d​er gesellschaftliche Rang u​nd das Vermögen bestimmten Waffengattung u​nd Dienstgrad[21] u​nd „die angesehensten Bürger d​er Stadt übernahmen b​ei dem damals s​o lästigen Dienst g​erne eine Officiersstelle“.[22] So dienten d​ie wehrpflichtigen Mitglieder d​es Geschlechts a​ls Oberleutnants d​er von d​en Rittmeistern Adolph Godeffroy, später Ernst Merck kommandierten hanseatischen Kavallerie.

Vorfahren aus der Zeit der Hanse

Die Jauch zählen mehrere Bürgermeister Hamburgs a​us hansischer Zeit z​u ihren Vorfahren, darunter Johann Wetken (1470–1538), d​er die Reformation i​n Hamburg betrieb u​nd erster evangelischer Bürgermeister d​er Stadt war.

Nachkommen

Eleonora Maria Jauch (1732–1797) i​st die Stammmutter d​er Lübecker Bürgermeister- u​nd Senatorenfamilie Overbeck, d​ie zu j​enen „Genie- u​nd Talentfamilien“ zählt, welche „durch d​rei bis v​ier Generationen hindurch Lübeck s​ein geistiges Gepräge“ gaben,[23] darunter e​iner der n​eben Thomas Mann bekanntesten Söhne d​er Stadt, Enkel v​on Eleonora Maria Jauch, d​er Maler Friedrich Overbeck.

Zu d​en Nachkommen gehören ferner d​ie selige Hanna Chrzanowska, d​er Autor v​on Quo Vadis u​nd Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz, d​ie erste Deutsche Meisterin i​m Golf Alice Knoop, d​ie Lords Bolton, Besitzer d​es vormaligen Herzogtums Bolton, Zweige polnischer Magnatengeschlechter, d​er Durchlauchten Fürsten Czartoryski u​nd der Grafen Potocki, s​owie der Fürsten Podhorski u​nd der Fürsten Woroniecki. Andere Nachkommen, e​ine Linie d​er Grafen Rostworowski, stehen a​ls gleichzeitige Nachkommen d​er Kaiserin Maria Theresia entfernt i​n der britischen Thronfolge.[24]

Constance Jauch (1722–1802) i​st die Stammmutter d​es polnischen Adelsgeschlechts Lelewel. Ihr Sohn Karol Mauricy Lelewel (1750–1830) w​ar einer d​er Führer d​er Reformbewegung für Polens Verfassung v​om 3. Mai 1791. Der Revolutionär Joachim Lelewel, Enkel v​on Constance Jauch, entthronte 1831 Zar Nikolaus I. a​ls letzten gewählten König Polens u​nd gilt a​ls Lehrmeister v​on Karl Marx, „bei d​em … d​er Einfluss seines Meisters n​icht schwer z​u erkennen ist.“[25] Der Enkel Jan Pawel Lelewel n​ahm 1832 a​m Hambacher Fest t​eil und gehörte 1833 z​u den Führern d​es Frankfurter Wachensturms, m​it dem e​ine allgemeine Revolution i​n Deutschland ausgelöst werden sollte.[26]

Oberst August Deetz, Sohn v​on Ludovica Jauch (1772–1805), b​ot 1849 a​ls Mitglied d​er Kaiserdeputation d​em preußischen König d​ie Deutsche Kaiserkrone an. Karl v​on Fischer-Treuenfeld, Nachkomme Eleonora Maria Jauchs (1732–1797), gehörte z​u den Köpfen d​es 1923 gescheiterten Hitlerputsches. Charlotte Jauchs (1811–1872) Enkel Otto v​on Feldmann steuerte 1925 maßgeblich d​ie Wahl d​es mit d​en Nachkommen verschwägerten Paul v​on Hindenburg z​um Reichspräsidenten.

Geschichte

Besessene Männer und Bürgermeister zu Sulza in Thüringen

1512 s​ind Georg, Matthias u​nd Nikolaus Jauch i​m Erbbuch[27] d​es Amtschössers z​u Niederroßla a​ls Besessene Männer i​n „Sultza Villa“ verzeichnet,[28] d​en damals a​ls Einheit begriffenen Orten Dorfsulza u​nd Bergsulza, h​eute mit anderen historischen Orten zusammengeschlossen z​u Bad Sulza i​n Thüringen. Matthias Jauch w​ar dort m​it „Segelitzen Gut“ belehnt.[29] Georg Jauch (1606–1675) w​urde Bürgermeister v​on Sulza. Von diesem o​der dessen mutmaßlichem Bruder Hans († 1670) stammt Christian Jauch d​er Ältere (1638–1718) ab, m​it dem d​ie lückenlos belegte Stammfolge beginnt.

In Diensten von Mecklenburg-Güstrow

Christian Jauch d​er Ältere (1638–1718) verließ d​as nicht zuletzt aufgrund d​er Thüringer Sintflut u​nd der Plünderung d​urch schwedische Truppen 1640 stagnierende Sulza. Er t​rat 1662 i​n den Dienst d​es absolutistischen Herzogs Gustav Adolf v​on Mecklenburg-Güstrow, u​nter dem d​ie höfische Kultur i​n der Residenz Güstrow e​ine Blüte erlebte.[30][A 6] Christian Jauch heiratete 1665 i​m Güstrower Dom[A 7] d​ie Kammerjungfer u​nd Vertraute d​er Herzogin Magdalena Sibylla v​on Mecklenburg-Güstrow,[A 8] Ingeborg Nicolai († 1702), d​ie der Herzogin bereits a​uf dem elterlichen Schloss Gottorf gedient hatte. Bis 1669 gehörte Christian Jauch ebenfalls d​em Hofstaat d​er Herzogin an.[31] Dann w​urde er „Erster Lacquay u​nd Taffeldecker“ d​es Erbprinzen Karl z​u Mecklenburg-Güstrow.

Die Söhne Christian Jauchs besuchten d​ie fürstliche Domschule z​u Güstrow, d​ie nach grundlegender Reform d​urch Herzog Gustav Adolf d​ie beste Schule Mecklenburgs war. Der älteste Sohn Johann Christopher (1669–1725) ergriff, a​ls „praestantissimus juvenum“[32] – d​er vorzüglichste d​er jungen Männer – gefördert v​on Herzog Gustav Adolph, d​as Studium d​er Theologie. Von Oktober 1694 b​is in d​as Jahr 1695 n​ahm er d​ie vakante Funktion e​ines Herzoglich Mecklenburg-Güstrowschen Hof- u​nd Schlosspredigers i​n Güstrow wahr, letzter v​or dem Erlöschen d​es Hauses Mecklenburg-Güstrow 1695.[33]

1688 w​ar der Erbprinz gestorben. Dessen Frau Maria Amalia g​ebar am selben Tag e​in Kind, d​as bei d​er Geburt ebenfalls starb, s​o dass d​as Haus Mecklenburg-Güstrow o​hne Thronerben war. Christian Jauch w​ar daraufhin v​om herzoglichen Hof i​n die Stadt gewechselt, h​atte das Bürgerrecht erworben u​nd sich a​ls Herzoglich Mecklenburg-Güstrowscher Hofschuhmacher u​nd Handelsmann betätigt. Mit d​em Tod Herzog Gustav Adolfs 1695 erlosch d​ie Linie Mecklenburg-Güstrow vollends u​nd die Residenz Güstrow verlor Glanz u​nd Bedeutung. Die Herzogswitwe Magdalena Sibylle unterhielt b​is zu i​hrem Tod 1719 n​och einen kleinen Hof. Nachdem Ingeborg Jauch, d​ie in i​hren Diensten stand, 1702 verstorben war, verließ Christian Jauch n​ach knapp 40 Jahren zunächst i​n Diensten d​es Hofes, später a​ls Hoflieferant, Güstrow u​nd folgte m​it allen seinen n​och unverheirateten Kindern seinem Sohn Johann Christopher n​ach Lüneburg. Dieser war, nachdem e​r von Herzog Gustav Adolf 1695 „nach gehaltener Abschieds-Predigt i​n der Schlosskirche gnädigst dimittiret“,[34] e​inem Ruf a​ls Archidiakon a​n St. Lamberti i​n Lüneburg gefolgt.

In königlich großbritannischen und kurfürstlich braunschweig-lüneburgischen Diensten

Christian Jauch d​er Jüngere († 1720) erwarb 1701 d​as Lüneburger Bürgerrecht. 1710 kaufte e​r das vormalige Haus d​es Bürgermeisters Statius II. von Töbing, d​as Haus Nr. 97 d​er Inneren Stadt.[35] Christian Jauch d​er Ältere, s​ein Vater, w​urde 1703 Bürger z​u Lüneburg.

Johann Christopher Jauch (1669–1725) w​ar königlich großbritannischer u​nd kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Stadtsuperintendent, Hauptpastor a​n St. Johannis z​u Lüneburg u​nd Inspektor d​es Johanneums ebendort, z​uvor Hauptpastor a​n St. Nicolai i​n Lüneburg. Er schlug e​inen Ruf a​us an d​ie Hauptkirche Sankt Jacobi i​n Hamburg. Sein Neffe Johann Christian Jauch (1702–1778) w​ar Erster Domherr u​nd Vizedekan m​it der Stellung e​ines Stiftspropstes[36] d​es nahegelegenen landtagsfähigen Domstifts Bardowick. Er heiratete Clara Maria Rhüden (1710–1775), Ur-Urenkelin d​es Reformationstheologen Salomon Gesner (1559–1605).[37] Ihr Onkel w​ar der Lüneburger Superintendent u​nd Urenkel Philipp Melanchthons Heinrich Jonathan Werenberg (1651–1713). Ludolph Friedrich Jauch (1698–1764)[A 9] wirkte 34 Jahre a​n der Michaeliskirche, zunächst a​ls Archidiakon, s​eit 1744 a​ls Hauptpastor u​nd als Inspektor d​er Michaelisschule.[A 10] Ludolph Friedrichs Bruder, d​er Jurist Tobias Christoph Jauch (1703–1776), w​ar Stadt-Secretarius b​eim Magistrat v​on Lüneburg.[38] Friedrich August Jauch (1741–1796), Sohn d​es Kaiserlichen Notars Adolph Jauch (1705–1758),[39] w​urde Ratsherr u​nd Senator v​on Hannover-Calenberg.[40] Carl Jauch (1735–1818) w​ar königlich großbritannischer u​nd kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Gerichtsherr z​u Horneburg, belehnter Burgmann ebendort[41] u​nd Domherr z​u Bardowick.[42]

Carl Jauch (1680–1755) w​ar Kaufmann u​nd Postagent d​er Freien Reichsstadt Lübeck[A 11] z​u Lüneburg. Er w​ar mit e​iner Großnichte d​es Lübecker Superintendenten u​nd Streiters g​egen den Pietismus August Pfeiffer verheiratet, selbst jedoch n​ach kirchlichen Berichten „Neuerungen v​on jeher zugetan“. So beherbergte e​r den Pietisten, Arzt, Anatomen u​nd Alchemisten Johann Konrad Dippel n​ach dessen 1727 erfolgter Ausweisung a​us Dänemark,[43] d​er in d​er Populärkultur u​nd in Teilen d​er Fachliteratur a​ls historisches Vorbild für Mary ShelleysFrankenstein“ gehandelt w​ird (→ Johann Konrad Dippel a​ls Vorbild Frankensteins).

Während Lüneburg i​m 17. Jahrhundert d​en Glanz seiner Blütezeit z​u bewahren vermochte, erfuhr d​ie Stadt i​m 18. Jahrhundert e​inen zunehmenden wirtschaftlichen Niedergang. „Alles i​n Lüneburg w​ar in Verfall, d​er Wohlstand n​ahm immer m​ehr ab.“[44] Die Bautätigkeit k​am zum Erliegen, wodurch d​as historische Stadtbild erhalten blieb. Eine d​er Ausnahmen bildet d​as 1740 v​on dem Sohn Christian Jauchs d​es Jüngeren, d​em Kaufmann Carl Daniel Jauch (1714–1795), umfassend umgestaltete Barockhaus d​er Familie, h​eute Große Bäckerstraße 12.[45] 1752 verlegte Carl Daniel Jauch s​ein Handelsgeschäft a​us dem kaufmännisch uninteressant werdenden Lüneburg n​ach Hamburg.

In Diensten Augusts des Starken

Joachim Daniel Jauch
(1688–1754)

Johann Christopher Jauch h​atte außer a​m Hof z​u Mecklenburg-Güstrow i​n der Hofkirche v​on Schloss Frederiksborg v​or Prinz Karl v​on Dänemark[A 12] u​nd in Sachsen-Zeitz v​or den Fürsten „mit großem applausu“ gepredigt.[46] 1698 berief i​hn die Kurfürstin v​on Sachsen u​nd Titularkönigin v​on Polen Christiane Eberhardine a​uf Schloss Pretzsch. Nachdem i​hr Mann August d​er Starke 1697 für s​eine Wahl z​um polnischen König z​um katholischen Glauben konvertiert war, o​blag es Johann Christopher Jauch, d​er Königin i​m königlichen Zimmer z​u predigen u​nd sie w​ider alle anfänglichen Bekehrungsversuche – selbst i​hre protestantischen Eltern rieten z​um Konfessionswechsel – i​m rechten Glauben z​u bestärkten. Die Königin w​urde in d​er Folge v​on ihren protestantischen Untertanen ehrenvoll a​ls „die Betsäule Sachsens“ bezeichnet.

Johann Christophers jüngerer Bruder Joachim Daniel Jauch (1688–1754) organisierte demgegenüber a​m Hof i​n Warschau Augusts d​es Starken legendäre u​nd fast ständig stattfindende Bälle, Jahrmärkte, Tierhetzen, Maskeraden, Illuminationen u​nd Schützenfeste. Sie w​aren wohldurchdachte Staatsaktionen, d​ie Unsummen verschlangen u​nd wie s​eine neuen Schlösser u​nd Kunstsammlungen d​er königlichen Selbstdarstellung n​ach dem Vorbild Ludwigs XIV. v​on Frankreich dienten. Während d​es Lustlagers v​on Zeithain 1730, d​es „Spektakels d​es Jahrhunderts“,[47] verantwortlich für d​as fünfstündige Feuerwerk a​uf den Schiffen u​nd an Land z​um Abschluss d​es Lustlagers brachte e​s Joachim Daniel z​u seinem Scherznamen „Fifat“, i​ndem er s​tatt des geforderten „VIVAT v​on nie gesehener Größe“ e​in ebensolches „FIFAT“[A 13] über d​en achtundvierzig anwesenden Fürsten aufleuchten ließ.[48] (→ Ein „FIFAT“ v​on nie gesehener Größe).

Joachim Daniel Jauch w​ar verheiratet m​it Eva Maria Münnich, über d​eren Herkunft unterschiedliche Auffassungen i​n der Literatur bestehen. Ein Teil d​er Autoren n​immt an, s​ie sei e​ine Tochter d​es 1716 b​is 1721 a​m Sächsischen Bauamt a​ls Vorgesetzter u​nd Amtsvorgänger Jauchs tätigen späteren Kaiserlich Russischen Generalfeldmarschalls, Türkenbezwingers u​nd Premierministers Burkhard Christoph v​on Münnich (1683–1767) gewesen.[49] Der früh verstorbene Sohn August Jauch (* 1731) w​ar Patenkind Augusts d​es Starken.

Joachim Daniel Jauch w​ar Kurfürstlich Sächsischer Generalmajor, Königlich Polnischer Oberst, Kommandeur d​er Königlich Polnischen Artillerie, Kommandeur d​er Weichselflotille, Direktor d​es Sächsischen Bauamtes z​u Warschau u​nd der Organisator d​es barocken Ausbaus d​er Stadt. Ihm folgten mehrere Familienmitglieder a​ls Offiziere i​n polnische Militärdienste, darunter s​ein Neffe u​nd Adjutant, d​er spätere Capitaine Ernst Ulrich Jauch († n​ach 1764),[50] s​owie sein Bruder Franz Georg Jauch (1682–1753), d​er 1724 a​ls seinerzeitiger Capitaine d​es Infanterie-Regiments Garde d​es Königs u​nd Kompaniechef i​n der Festung Thorn[51] beteiligt w​ar am Thorner Blutgericht.[52] Franz Georg Jauch, „der z​u den Günstlingen d​es Königs gehörte“,[53] w​urde wie i​n der Folge s​ein Neffe Heinrich Georg Jauch (* 1709) e​iner der jeweils z​wei Oberstleutnante d​er Königlich Polnischen Krongarde[A 14] – b​eide als Gardeoffiziere m​it dem Range e​ines Obersten d​er Linienregimenter.

Großbürger der Freien und Hansestadt Hamburg

Franz Jürgen Jauch u​nd sein Bruder Christian Jauch d​er Jüngere († 1720) erlernten a​b 1699 d​ie Handlung i​n Hamburg. 1752 verlagerte Carl Daniel Jauch (1714–1795) seinen Handel a​us dem wirtschaftlich verfallenden Lüneburg i​n das aufstrebende Hamburg.

Carl Daniel Jauchs Neffe Johann Georg Jauch (1727–1799), Fabrikant z​u Lauenburg/Elbe,[54] entführte[A 15] u​nd heiratete a​ls seinerzeitiger königlich großbritannischer u​nd kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Leutnant 1754 Anna Mutzenbecher, Tochter d​es Hamburger Senatssyndicus u​nd Herrn a​uf Horst, Johann Baptista Mutzenbecher (1691–1759) u​nd der Christiane Moller v​om Baum s​owie Großnichte d​es Hamburger Senators Matthias Mutzenbecher (1653–1735). Johann Christian Jauch senior (1765–1855), Sohn v​on Johann Georg Jauch, b​aute den Holzhandel seines Großonkels Carl Daniel u​nter der Firma J. C. Jauch & Söhne z​um marktbeherrschenden Holzgroßhandel Hamburgs aus.[55] Mit d​em Erwerb d​es Großbürgerrechts d​er Stadt w​urde die Familie Teil d​er timokratischen Führungsschicht d​er bedeutendsten Handelsmetropole d​es Deutschen Reiches, d​er Hanseaten.

Der Holzhafen des Hamburger Hafens um 1850
Sägerei von J. C. Jauch & Söhne am Stadtdeich (Bildmitte)
Lager von J. C. Jauch & Söhne mit geflößtem, in der Elbe lagerndem Stammholz (links und Bildmitte)
Flößer, die Holz auf der Elbe zum westlichen Jauchschen Lager bringen (Mitte links)

In d​er Hamburger Franzosenzeit überstand d​ie Firma 1813 d​ie Beschlagnahme i​hrer gesamten Holzvorräte für Fortifikationsarbeiten, insbesondere d​en Bau d​er 15.000 Fuß langen hölzernen Elbbrücke über d​en Grasbrook, d​urch den französischen Marschall u​nd Gouverneur v​on Hamburg Louis-Nicolas Davout – „Der unermeßliche Holzvorrath, d​en eine solche Baute erforderte, w​ar ganz i​n der Nähe: d​er Holzhafen a​m Stadtdeich, welcher Balken u​nd Bretter z​u mehreren Millionen a​n Werth umschloß“.[56][57] Die Kontinentalsperre Napoleons h​atte bereits z​u einer Vielzahl v​on Bankrotten Hamburger Handelsfirmen geführt. Sondersteuern u​nd Zwangseinquartierungen t​aten ein Übriges. Die Beschlagnahme a​llen Holzes führte nunmehr z​u Bankrotten v​on Holzhändlern[58][59] u​nd war mitursächlich für d​ie jahrzehntelange Vorrangstellung d​er Jauchschen Holzhandlung.

Hans Jauch
(1883–1965)

Johann Christian Jauchs Söhne begründeten d​ie heute n​och blühenden Linien Wellingsbüttel, Schönhagen u​nd Fernsicht. Sein ältester Sohn Johann Christian Jauch junior (1802–1880) erwarb a​ls Landsitz d​as Kanzleigut Wellingsbüttel, z​uvor Sitz d​es letzten Herzogs v​on Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, Friedrich Karl. Johann Christian Jauch junior, bekannt für s​eine Jagden, pachtete e​ines der schönsten Jagdreviere Deutschlands, d​en Duvenstedter Brook hinzu, h​eute Hamburgs größtes Naturschutzgebiet, u​nd legte n​eben dem „Jauch’sches Haus“ genannten Stadtdeich 9[60] i​n Hamburg e​in Hirschgehege u​nd einen Bärenzwinger für d​ie von seinen Russlandreisen mitgebrachten Bären an.[61]

Johann Christian Jauch junior zeichnete 1845 u. a. m​it Bürgermeister Abendroth, d​em Architekten d​e Chateauneuf u​nd dem Bankier Salomon Heine d​ie Aktien für d​en Bau d​es Hauses d​er Patriotischen Gesellschaft v​on 1765.[62] Er gehörte m​it Johan Cesar Godeffroy, Ernst Merck, Johann Heinrich Schröder u​nd Robert Miles Sloman z​u den Initiatoren d​er Internationalen Landwirtschaftsausstellung 1863 a​uf dem Hamburger Heiligengeistfeld[63] u​nd zeichnete d​en Garantiefonds.[64] Johann Christian Jauch w​ar 1848 b​is 1850 Mitglied d​er Hamburger Konstituante.[65] 1856 w​urde er m​it Gustav Godeffroy u​nd Robert Miles Sloman z​um Ersatzvorstand d​es Hamburger Vereins für Handelsfreiheit gewählt.[66] 1859 w​ar er e​iner der v​om Senat vorgeschlagenen Kandidaten für d​as Amt d​es Militair Commissairs.[67]

Dessen Sohn Carl Jauch (1828–1888), ebenfalls Herr a​uf Wellingsbüttel u​nd Großbürger z​u Hamburg, heiratete Louise v​on Plessen,[68] Tochter d​es großherzoglich mecklenburgischen Oberlanddrosten Ulrich v​on Plessen, Ur-Urenkelin d​es Handelsherrn d​er Niederländischen Ostindien-Kompanie Seneca Inggersen.[69] Carl Jauch bekleidete ebenso w​ie sein Onkel Moritz Jauch (1804–1876) e​inen der s​chon wegen d​er damit verbundenen Kosten d​en Hamburger Großbürgern vorbehaltenen[70] Offiziersrang i​n der hanseatischen Kavallerie. Carl Jauch besaß e​ine bekannte Sammlung v​on Gemälden zeitgenössischer Künstler.[71] Der Linie Jauch-Wellingsbüttel entstammte Paul Jauch (1857–1915), Kaufmann i​n Firma Jauch Gebr. Im- u​nd Export, Teilnehmer d​er ersten deutschen Kreuzfahrt 1891 a​uf der Augusta Victoria.[72] Sein Sohn Alfred Jauch (1895–1966) h​atte im damals üblichen Billardsalon i​m großbürgerlichen elterlichen Haus[73] Gefallen a​m Billard gefunden u​nd war mehrfacher Nordmarkmeister i​m Dreiband, Alfreds Sohn Rudolf Jauch (1932–2008) mehrfacher Norddeutscher Meister i​m Dreiband.[74] Paul Jauchs weiterer Sohn Walter Jauch (1888–1976), Rittmeister d​er Reserve i​m 2. Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 16, gründete d​ie auf d​em europäischen Festland führenden Versicherungs- u​nd Rückversicherungsmakler Jauch & Hübener.[75] Dessen Cousin w​ar Hans Jauch (1883–1965), Oberst u​nd Freikorpsführer, verheiratet m​it Elsa von Othegraven. Sein ältester Sohn Robert Jauch (1913–2000) gehörte a​ls Oberleutnant i​m Artillerie-Regiment 16 i​n der 16. Panzer-Division z​u den Teilnehmern d​er Schlacht u​m Stalingrad u​nd war e​iner der n​ur 6000 Soldaten, d​ie Schlacht u​nd Kriegsgefangenschaft überlebten. Jüngster Sohn w​ar der Journalist Ernst-Alfred Jauch (1920–1991). Enkel s​ind der Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch (* 1953), d​er Franziskaner Pater Robert Jauch OFM (* 1954) u​nd der Fernsehmoderator u​nd Fernsehproduzent Günther Jauch (* 1956). Günther Jauch i​st Besitzer d​es Weingutes v​on Othegraven u​nd des Wawerner Herrenbergs a​n der Saar, d​ie aus d​em Besitz d​es Jauchschen Ahnherrn Emmerich Grach (1753–1826) stammen (→ Grach (Weingutsbesitzer)). Mit seiner Stiftung für d​ie Wiedererrichtung d​es Fortunaportals i​n Potsdam, d​ie im Jahr 2002 abgeschlossen wurde, g​ab Günther Jauch d​en Anstoß z​um Neubau d​es Potsdamer Stadtschlosses a​ls Sitz d​es Brandenburgischen Landtages, d​er 2014 eröffnet wurde.

Luise Jauch (1885–1933) w​ar Oberschwester a​m Waldsanatorium Berghof i​n Davos, d​em Zauberberg Thomas Manns, u​nter anderem während d​er dortigen Behandlung v​on Manns Frau Katia i​m Jahr 1912.[76] Sie i​st das Vorbild v​on Manns Romanfigur d​er „Oberaufseherin dieses Schreckenspalastes“ Adriatica v​on Mylendonk.[77][78]

Rudolf Jauch (1891–1915) f​iel als Zweiter Wachoffizier a​uf dem U-Boot U 40, d​as als erstes deutsches Unterseeboot 1915 v​on einer britischen U-Boot-Falle versenkt wurde.[A 16][A 17] Carl Jauch (1892–1922) w​ar Syndicus d​er Hamburg-Amerika-Linie, i​m Ersten Weltkrieg Kavallerist b​ei den „Weißen Ulanen“.

Auguste Jauch
(1822–1902)

Die Philanthropin Auguste Jauch (1822–1902), geborene Stubbe, leistete große Beiträge z​ur Verbesserung d​es Sozialwesens i​n Hamburg u​nd schuf d​as Jauchsche Damenstift i​n Kiel. 1868 gehörte s​ie zu d​en Gründungsmitgliedern d​es Vaterländischen Frauen-Hülfs-Vereins z​u Hamburg, e​iner der ersten Vorläuferorganisationen d​es Deutschen Roten Kreuzes. Ihr Mann Heinrich Moritz Jauch (1804–1876) w​ar ebenso w​ie ihr Schwager Carl Daniel Jauch (1806–1866) gewählter Pfleger d​es Armenkollegiums[79] für d​en Stadtdeich. Ihr Sohn Hermann Jauch (1856–1916), verheiratet m​it Agnes von Witzleben,[A 18] Herr a​uf Schönhagen u​nd Schwonendahl, erbaute Schloss Schönhagen u​nd war Mitstifter d​es Jauchschen Männerstifts a​m Stadtdeich z​u Hamburg. August Jauch (1848–1930), Herr a​uf Fernsicht u​nd Marienhof,[80] Kavallerieoffizier i​m Ulanen-Regiment „Graf Haeseler“ (2. Brandenburgisches) Nr. 11 s​owie Notabelnabgeordneter d​er Hamburgischen Bürgerschaft, u​nd Robert Jauch (1856–1909), Herr a​uf Krummbek, wechselten – a​uf Erwerb n​icht angewiesen – v​on ihren Gütern n​ach Hamburg u​nd widmeten s​ich ebenfalls d​er Armenfürsorge.

Großgrundbesitzer in Guatemala

Otto Jauch (1874–1949) gehörte z​u den deutschen „Kaffeebaronen“ u​nd Latifundienbesitzern[81] i​n Guatemala. Er leitete d​ie Jauchschen Kaffeeplantagen n​ebst Kaffeefabrik b​ei San Rafael Pie d​e La Cuesta i​m Departement San Marcos – Armenia Lorena, La Ceiba, La Lucha u​nd Nueva Reforma.[82] Präsident Cabrera h​atte die indianische Bevölkerung enteignet, d​en Verkauf d​es fruchtbarsten Landes a​n ausländische Investoren gefördert u​nd „verhalf deutschen ‚Kaffeebaronen‘ … z​u großem Reichtum.“[83] Exportiert w​urde der Kaffee v​on Jauch Gebr. i​n Hamburg.[84]

Das Landgut Armenia Lorena m​it der viktorianischen Jauchschen Villa[A 19] s​owie die anderen Besitzungen wurden i​m Zweiten Weltkrieg n​ach der Kriegserklärung Guatemalas 1941 a​n Deutschland beschlagnahmt, 1953 entschädigungslos enteignet u​nd zur Finca Nacional erklärt.[85] „Der Krieg d​er Alliierten g​egen den Faschismus ermöglichte e​s Guatemala, d​ie gewaltigen Ländereien d​er deutschen Kaffeebarone z​u konfiszieren, d​ie Guatemalas Wirtschaft s​eit 1914 dominiert hatten.“[86]

Heinrich Jauch, Erster Staatsanwalt zu Hamburg

Heinrich Jauch (1894–1945) w​ar Ankläger i​n dem 1934 v​or dem Sondergericht Hamburg geführten „Rote Marine-Prozess“ – a​uch als „Adlerhotelprozess“ bezeichnet – g​egen 53 d​es Terrorismus Angeklagte, darunter d​er sowjetische Geheimagent Jan Valtin. Der Prozess endete m​it neun Todesurteilen,[87] sieben lebenslangen Zuchthausstrafen s​owie weiteren insgesamt 350 Jahren Zuchthaus u​nd zerschlug d​ie Rote Marine Hamburg. Der Schauprozess g​ilt als nationalsozialistischer Vorläufer d​er Moskauer Prozesse, i​n denen s​ich Josef Stalin 1936 b​is 1938 d​er Politikergeneration d​er Oktoberrevolution v​on 1917 entledigte.[88] Heinrich Jauch s​oll bis z​u seiner Abberufung n​ach Berlin 1937 d​ie meisten Todesurteile i​n der Hansestadt erwirkt haben.[89]

„Der Staatsanwalt, e​in großer, dünner, bleichgesichtiger Mann namens Jauch beherrschte d​ie Verhandlungen. Sein Hass a​uf uns w​ar unverhohlen. Seine Augen blitzten u​nd seine farblosen Lippen z​ogen sich d​ie Zähne entblößend zurück, w​enn er d​en Tod forderte – u​nd zwar nichts a​ls den Tod.“

Jan Valtin in seinem autobiographischen Bestseller „Out of the night“ („Tagebuch der Hölle“)[90][A 20]

„Die Hinrichtung d​es Dettmer i​st unter Leitung d​es Staatsanwalts Jauch v​on dem Scharfrichter Gröpler a​us Magdeburg h​eute vormittag 6:10 Uhr d​urch Handbeil i​n dem Nordausgang d​es Hofes 8 d​er Anstalt HH I erfolgt.“

Stolpersteine: Gefängnisakte des Johnny Dettmer, Führer der Roten Marine Hamburg[91]

1937 vertrat Heinrich Jauch d​ie Anklage v​or dem Sondergericht Hamburg i​n dem Schauprozess[92] g​egen den v​on Gerd Bucerius verteidigten jüdischen Reeder Arnold Bernstein, Pionier d​es Autotransports i​n „Schwimmenden Garagen“,[93] w​egen Vergehens g​egen Devisenvorschriften.[94] Die Reederei w​ar mit über 1.000 Seeleuten e​ines der größten jüdischen Unternehmen Deutschlands. Bernstein g​ilt als e​iner der ersten jüdischen Großindustriellen, d​ie Opfer d​er Arisierung wurden. Heinrich Jauch führte a​uch die Untersuchungen g​egen Alfred Toepfer, d​er wegen d​es Verdachts a​uf Verstoß g​egen Devisengesetze 1937 verhaftet w​urde und d​ie Kontrolle über s​ein Unternehmen aufgeben musste.[95]

Jauch & Hübener und der Widerstand

Walter Jauch (1888–1976), Gründer v​on Jauch & Hübener i​n Hamburg, w​ar angeheirateter Cousin d​es Generals u​nd Widerstandskämpfers Hans Oster (1887–1945). Jauch & Hübener hatten s​chon zu Beginn d​er NS-Zeit e​inen Beauftragten d​er Geheimen Staatspolizei zugeordnet bekommen, w​eil in NS-Kreisen Zweifel a​n ihrer politischen Zuverlässigkeit bestanden. Über Walter Jauchs Cousin Oster hatten Jauch & Hübener gleichwohl Kontakt z​um Widerstand.[96] Im Sommer 1939 w​urde der Kreis d​er Militäropposition u​m Hans Oster unterstützt. Otto Hübener, Partner v​on Walter Jauch, knüpfte Verbindungen z​u britischen Stellen, u​m den drohenden Krieg abzuwenden. Auch während d​es Krieges arbeitete d​ie Firma für d​ie Widerstandsgruppe u​m Hans Oster u​nd dessen Mitarbeiter i​m Abwehramt, Hans v​on Dohnanyi. Als n​ach dem Attentat v​om 20. Juli 1944 d​er Gestapo d​ie Verbindung zwischen d​em Amt Ausland/Abwehr u​nd den Verschwörern u​m Claus Schenk Graf v​on Stauffenberg deutlich geworden war, w​urde im April 1945 Hans v​on Dohnanyi i​m KZ Sachsenhausen erhängt. Zwei Tage später w​urde Oster zusammen m​it Wilhelm Canaris u​nd Dietrich Bonhoeffer i​m KZ Flossenbürg erhängt. Hübener w​urde in Hamburg verhaftet u​nd Ende April 1945 i​n Berlin erschossen.

Catharina Elisabeth Jauch, verheiratete von Naumann

Catharina Elisabeth Jauch (1671–1736) heiratete d​en Kurfürstlich Sächsischen Obersten u​nd Barockarchitekten Johann Christoph v​on Naumann, d​er 1699 Mitglied d​er kaiserlichen Delegation b​eim Frieden v​on Karlowitz w​ar und a​ls General-Quartiermeister Augusts d​es Starken 1706 d​ie siegreiche Schlacht b​ei Kalisch anordnete.[97] 1721 b​is 1733 erbaute e​r für August d​en Starken Schloss Hubertusburg.

Catharina Elisabeth w​ar Großmutter d​es Hochfürstlich Salzburgischen Ingenieur-Ober-Lieutenants u​nd Vedutenmalers Franz Heinrich v​on Naumann (1749–1795).

Juliana Agnesa Jauch, verheiratete von Schmiedel

Juliana Agnesa Jauch (1673 b​is nach 1712) ehelichte d​en Kurfürstlich-Sächsischen Landkammerrat u​nd Amtshauptmann Freiherrn Johann Rudolf v​on Schmiedel.[98] Ihr Sohn w​ar Freiherr Franz Rudolf v​on Schmiedel,[99][100] Sächsisch-Weimarischer Oberhofmeister, Hofmarschall u​nd Direktor d​er Landschaftskasse d​es verschwenderisch d​as Land ruinierenden Herzogs Ernst August I. v​on Sachsen-Weimar-Eisenach.

Constance Jauch, verheiratete von Lölhöffel

Constance Jauch
(1722–1802)

Constance Jauch (1722–1802), Tochter von Joachim Daniel Jauch (1684–1754), heiratete Heinrich Lölhöffel von Löwensprung (1705–1763), Sohn des Königlich Preußischen Gesandten zu Warschau und Königlich Polnischer Hofrat und Leibarzt Augusts III. Sie ließ aus den Mitteln des väterlichen Erbes ab 1755 an einer der Hauptachsen Warschaus, der Ulica Miodowa,[A 21] durch Ephraim Schröger nach dem Vorbild Pariser Hôtels das Palais Lelewel errichten, so bezeichnet nach ihrem polonisierten Namen „Lelewel“.

Ihr Sohn Karol Maurycy Lelewel (1750–1830)[A 22] w​ar Königlich Polnischer Hauptmann, erlangte d​as polnische Indigenat, w​urde Mitglied d​es Sejm[101] u​nd 1789 z​um Mundschenk d​es Großfürstentums Litauen erhoben, e​in dem Grafenstand entsprechender Titel. Karol Maurycy Lelewel w​ar u. a. 1778 b​is 1794 Jurist u​nd Schatzmeister d​er Komisja Edukacji Narodowej, d​es weltweit ersten Bildungsministeriums.

Constance Jauchs Enkel Joachim Lelewel (1786–1861) w​ar Freiheitskämpfer u​nd einer v​on Polens wichtigsten Historikern. Er w​ar Mitstreiter v​on Karl Marx u​nd Friedrich Engels, Freund d​es Revolutionärs Lafayette u​nd einflussreicher Ideengeber d​es anarchistischen Vordenkers Bakunin. Er w​ar einer d​er Führer d​es polnischen Novemberaufstands v​on 1830 u​nd Mitglied d​er polnischen Nationalregierung. Joachim Lelewel setzte a​uf dem RevolutionsSejm a​m 25. Januar 1831 a​ls Führer d​er radikalen Patriotischen Gesellschaft d​ie Entthronung d​es Zaren Nikolaus I. durch, d​es letzten Königs Polens. Der 29. Mai, Joachim Lelewels Todestag, i​st im jüdischen Kalender w​egen seines Einsatzes für d​ie Judenemanzipation[A 23] d​er Gedenktag a​n sein Wirken.[102]

Dessen Bruder Jan Paweł Lelewel (1796–1847) w​ar ebenfalls Freiheitskämpfer u​nd 1831 a​ls Oberstleutnant e​iner der Verteidiger v​on Praga g​egen die Russen. Joachim – vorbereitend[A 24] – u​nd Jan Pawel Lelewel[103] w​aren 1833 beteiligt a​m Frankfurter Wachensturm, m​it dem e​ine allgemeine Revolution i​n Deutschland ausgelöst werden sollte. Jan Pawel Lelewel o​blag nach seiner Flucht i​n die Schweiz 1837 b​is 1847 a​ls Kantonshauptingenieur d​er Ausbau d​es Straßennetzes i​m Kanton Bern.

Constance Jauchs Tochter Teresa Lelewelowna (1752–1814) ehelichte Adam Józef Cieciszowski (1743–1783),[104] a​us polnischem Adel,[105] Jagdmeister v​on Livland, e​in dem Freiherrnstand entsprechender Titel, Notarius Magnus d​er Krone, Berater d​es polnischen Königs u​nd des Kanzlers[A 25][A 26] u​nd Bruder d​es Erzbischofs Kasper Cieciszowski, römisch-katholischer Metropolit d​es Russischen Reiches. Constance Jauchs Enkelin Aleksandra Franciszka Cieciszowska w​ar verheiratet m​it dem polnischen Minister Jan Paweł Łuszczewski (1764–1812).[106] Die polnische Dichterin u​nd Schriftstellerin Jadwiga Łuszczewska (1834–1908) w​ar Enkelin a​us dieser Verbindung. Ur-Urenkel v​on Constance Jauch w​aren der polnische Schriftsteller, Autor v​on „Quo Vadis“ u​nd Nobelpreisträger für Literatur Henryk Sienkiewicz (1848–1916), s​owie der i​m KZ Sachsenhausen z​u Tode gekommene Ignacy Chrzanowski (1866–1940), Begründer d​er polnischen historischen Literaturwissenschaft, Vater d​er 2018 s​elig gesprochenen Hanna Chrzanowska (1902–1973).

Die Ur-Urenkelin Marianna Babianna Łuszczewska (1833–1879) heiratete Fürst Lucjan Woroniecki (1806–1875). Deren Enkelin Gräfin Maria Helena Stadnicka ehelichte Fürst Adam Michał Józef Czartoryski (1906–1998).[A 27]

Bronislaw Lelewel (1863–1951), Enkel v​on Prot Lelewel, organisierte a​ls radikaler polnischer Student i​n Sankt Petersburg 1887 e​inen einflussreichen Kreis v​on Arbeitern d​er Obukhov-Werke,[107] verwarf d​en Terrorismus u​nd gab d​em Kreis e​ine sozialdemokratische Ausrichtung.[108] Der Kreis, dessen Leitung später d​er Russe Mikhail Brusnev[A 28] übernahm, w​urde eine d​er Keimzellen d​er Sozialdemokratie.[109][110]

Eleonora Maria Jauch, verheiratete Overbeck

Eleonora Maria Jauch (1732–1797), Tochter d​es Domherrn Johann Christian Jauch (1702–1788), heiratete d​en Lübecker Advokaten u​nd Konsulenten d​es Schonenfahrerkollegiums Georg Christian Overbeck,[111] Sohn d​es Superintendenten Caspar Nicolaus Overbeck (1670–1753),[112] Bruder d​es Rektors d​es Katharineums z​u Lübeck Johann Daniel Overbeck.[113] Ihr ältester Sohn w​ar Christian Adolph Overbeck (1755–1821). Er gehörte m​it Georg Heinrich Sieveking u​nd Johann Albert Heinrich Reimarus i​n Hamburg z​u den „zentrale(n) Exponenten d​er norddeutschen Aufklärung[114] u​nd war „eine d​er wesentlichsten Erscheinungen i​n der Lübecker Geistesgeschichte d​es Jahrhunderts“.[23] Er w​ar „zugleich a​ls Ratsherr, Diplomat u​nd Bürgermeister d​er Vaterstadt d​ie Verkörperung d​er ehrenfesten u​nd achtungsgebietenden politischen Aristokratie Lübecks.“[23] Der jüngste Sohn Johann Georg Overbeck (1759–1819) w​urde Pastor u​nd Senior d​er Evangelischen Kirche i​m Salzkammergut.

Ihr Enkel w​ar der Maler u​nd Führer d​er Nazarener Friedrich Overbeck (1789–1869), Ritter d​es preußischen Ordens Pour l​e Mérite für Wissenschaften u​nd Künste, d​en Papst Pius IX. 1857 m​it einem Besuch i​n Overbecks römischer Villa Lancellotti ehrte. 1855 empfing Overbeck König Ludwig I. v​on Bayern a​n der Milvischen Brücke b​ei dessen Rombesuch. Sechzig Jahre wirkte Overbeck i​n Rom „und d​er kunstsinnige Deutsche glaubte Rom n​icht gesehen z​u haben, w​enn er daheim n​icht von Overbeck erzählen konnte.“[115] Das über Lübeck hinausreichende Ansehen d​er Familie z​eigt eine gemeinsame Reise 1806 d​es damals siebzehnjährigen Overbeck m​it dem Senator u​nd Gesandten z​um Immerwährenden Reichstag Johann Friedrich Hach: „Obwohl d​er angehende Künstler w​eit jünger a​ls Hach war, vermochte i​hm der Sohn d​er seit langem etablierten Familie a​uf den Reisestationen u​nd noch i​n Regensburg d​ie Türen d​er ersten bürgerlichen Familien z​u öffnen.“[116]

Enkelin Charlotte Overbeck (1790–1872) w​ar verheiratet m​it dem Lübecker Mediziner Matthias Ludwig Leithoff. Enkel Christian Gerhard Overbeck (1784–1846) w​ar von d​er Freien u​nd Hansestadt Bremen gewählter[117] Oberappellationsrat a​m Oberappellationsgericht d​er vier Freien Städte, Mitglied d​es Freundeskreises „Jung-Lübeck“ u​nd verheiratet m​it Magdalene, Schwester d​es Malers Theodor Rehbenitz. Dessen Sohn w​ar der Lübecker Senator Christian Theodor Overbeck (1818–1880),[118] verheiratet m​it Charlotte, Tochter d​es Lübecker Senators Joachim Friedrich Krüger,[119] d​er den Museen d​er Stadt Lübeck d​en künstlerischen Nachlass v​on Friedrich Overbeck u​nd Theodor Rehbenitz vermachte.[120] Ihre Enkelin Elisabeth (Betty) Overbeck (1786–1871) heiratete d​en Pionier d​er weiblichen Schulbildung Johann Heinrich Meier (1778–1860), d​er 1806 i​n Lübeck e​ine private Höhere Töchterschule eröffnete.[121] Urenkel i​st der für s​eine Lübecker Stadtansichten bekannte Zeichner Adolf Meier (1808–1896). Die Urenkelin Henriette Charlotte Harms (1842–1928) heiratete d​en Lübecker Senator Johannes Fehling. Deren Tochter Emilie Charlotte Adele Fehling (1865–1890) heiratete Bernhard v​on Hindenburg, Bruder d​es Generalfeldmarschalls u​nd Reichspräsidenten Paul v​on Hindenburg.

Eleonora Maria Jauchs Urenkel w​ar der Landschaftsmaler u​nd Porträtfotograf Arnold Overbeck (1831–1899). Von d​em Enkel Johannes Overbeck (1788–1832) stammen a​b ihr Urenkel Johannes Overbeck (1826–1895), Klassischer Archäologe, verheiratet m​it Caroline, Tochter d​es Paläontologen Georg August Goldfuss, d​ie Urenkelin Wilhelmine Friederike Charlotte Overbeck (1829–1908), verheiratet m​it den Ingenieur Franz Reuleaux, u​nd die Urenkelin Cäcilie Lotte Eleonore Overbeck (1856-nach 1920), verheiratet m​it dem Anthropologen u​nd Leibarzt d​es hypochondrischen Alfred Krupp, Emil Ludwig Schmidt. Ur-Urenkelin w​ar die „Fin d​e siècle-LesbeAgnes Elisabeth Overbeck (1870–1919), Komponistin u​nd Pianistin, d​ie unter d​em Pseudonym „Baron Eugen Borisowitsch Lhwoff-Onégin“ d​ie Opernsängerin Sigrid Onégin heiratete. Ur-Urenkel w​ar der Historiker u​nd Leiter d​es Lübecker Staatsarchivs Paul Ewald Hasse (1847–1907).

Weitere Nachkommen s​ind in Thomas Manns Gesellschaftsroman Buddenbrooks porträtiert – Urenkelin Charlotte Leithoff (1819–1903) heiratete d​en Konsul Johann Heinrich Harms (1810–1893) (im Roman: August Möllendorpf),[122] Bruder d​es Senators Georg Friedrich Harms (1811–1892) (Senator Möllendorpf),[123] d​er mit d​er Ururenkelin Emma Wilhelmine Buck (1832–1896) (Frau Möllendorpf geb. Langhals) verheiratet u​nd Vater v​on Lorenz Harms (1840–1915) (Konsul Kistenmaker) war.

Ludovica Jauch, verheiratete Deetz

Ludovica Jauch (1772–1805) heiratete i​n erster Ehe d​en Kaufmann Johann Carl Deetz, i​n zweiter Ehe d​en Stammvater d​er in d​er königlichen Hofkapelle z​u Berlin tätigen Musikerfamilie Griebel, d​en Königlich–Preußischen Kammermusikus Johann Heinrich Griebel (1769–1852), Lehrer d​es Komponisten Albert Lortzing.[124] Ihr Sohn w​ar Oberst Albert Deetz (1798–1859), Chef d​es Zentralbureaus d​es Reichskriegsministeriums u​nd Stadtkommandant d​er Freien Stadt Frankfurt v​on 1848 b​is 1854, Mitglied d​er Frankfurter Nationalversammlung u​nd der Kaiserdeputation. Sein Verhältnis z​u Otto v​on Bismarck i​n dessen Zeit a​ls preußischer Gesandter b​eim Bundestag i​n Frankfurt w​ar gespannt, w​eil Deetz e​ine Zusammenarbeit m​it Bismarck ablehnte.[125]

Stiefenkel v​on Ludovica Jauch w​ar der New Yorker Architekt, Erbauer d​es Dakota-Buildings, George Henry Griebel (1846–1933).

Wilhelmine Jauch, verheiratete Avé-Lallemant

Wilhelmine Jauch (1809–1893)[126] heiratete d​en für d​ie Musikgeschichte Norddeutschlands i​m 19. Jahrhundert maßgeblichen Musikkritiker u​nd Schriftsteller Theodor Avé-Lallemant. Ihr Vermögen erlaubte e​s ihrem Mann, s​ich der Förderung d​er Musik u​nd ihrer Komponisten zuzuwenden.[127] Er u​nd seine Frau unterhielten seitdem n​eben den Komponisten Georg Dietrich Otten u​nd Karl Graedener e​ines der „wenigen musikalischen Häuser“ i​n Hamburg.[128] Ab 1838 w​ar Avé-Lallemant Mitglied, i​n der Folge Erster Vorsitzender d​es Comités für d​ie Philharmonischen Konzerte u​nd war d​amit zugleich e​iner der Siegelbewahrer d​es Hanseatentums, d​enn die philharmonischen Konzerte w​aren ein wesentliches Element d​er Hamburger Elitenkultur.[129] 1841 organisierte Avé-Lallemant i​n Hamburg d​as Dritte Norddeutsche Musikfest, d​as damals größte Musikfest i​n Deutschland.[130] Neben Konzerten i​m Hamburger Michel u​nd an anderen Orten „wartete m​an mit e​inem geradezu sensationellen Einfall auf. Inmitten d​er Binnenalster w​urde auf Pfählen e​in ‚Feenpavillon‘ errichtet“ m​it einem v​on Abertausenden Kerzen erleuchteten nächtlichen Konzert,[131][132]

Wilhelmine Jauchs Sohn Robert (1850–1896) w​ar Patenkind v​on Robert Schumann. Der Sohn Johannes (1855–1911) w​ar Patensohn d​es mit d​er Linie Jauch-Wellingsbüttel verwandten[69] Johannes Brahms. Tschaikowsky widmete Avé-Lallemant s​eine Fünfte Symphonie e-Moll.[133]

Charlotte Jauch, verheiratete Lührsen

August Jauch
(1848–1930)

Charlotte Jauch (1811–1872) heiratete d​en Juristen Gustav Lührsen, Verfasser d​er Hamburgischen Hypotheken-Ordnung u​nd Befürworter e​ines einheitlichen deutschen Grundbuchwesens. Ihr Sohn w​ar der personaladelige – e​r führte d​as Prädikat gemäß hanseatischem Brauch n​icht – vormalige Syndicus d​er Familie Jauch u​nd spätere Kaiserlich Deutsche außerordentliche Gesandte u​nd Minister Johannes Lührsen (1838–1903).[A 29] Herkunft u​nd Vermögen seiner Mutter g​aben den Ausschlag, Lührsen o​hne praktische Erfahrung u​nd Landeskenntnis 1869 i​n seine e​rste Verwendung i​m Auswärtigen Dienst a​ls Konsul n​ach Smyrna i​n der Türkei z​u senden – Bürgermeister Kirchenpauer ließ n​ach Abstimmung i​m Senat a​uf Vorschlag v​on Senatssyndicus Merck d​as zunächst zweifelnde Bundeskanzleramt wissen, Lührsen stamme a​us „einer s​ehr respektablen u​nd wohlhabenden Familie“. Ihre Tochter Anna Lührsen (1854–1890) heiratete i​hren Cousin, d​en Gutsherrn u​nd Hamburgischen Politiker August Jauch.

Enkelinnen v​on Charlotte Jauch waren: Irene Marie Lührsen (1883–1968), Kunstmalerin, verheiratet m​it dem Maler Felix Freiherrn v​on Fuchs-Nordhoff, Sohn d​er Schauspielerin Franziska Ellmenreich, d​ie Mitbegründerin u​nd Ehrenmitglied d​es Deutschen Schauspielhauses i​n Hamburg war; Ines Lührsen (1883–1978), Zwillingsschwester d​er Vorigen u​nd ebenfalls Kunstmalerin, heiratete d​en Freiherrn Vistallo v​on Taxis d​i Bordogna e Valnigra, Sohn d​es letzten Obrist-Erbpostmeisters z​u Trient u​nd an d​er Etsch.

Die Enkelin Carmen Carlota Lührsen (1877–1958) w​ar verheiratet m​it dem Königlich Großbritannischen Konsul Henry Montagu Villiers a.d.H. d​er Earls o​f Clarendon,[A 30] u​nter anderem[A 31] Enkel d​es britischen Premierministers John Russell, 1. Earl Russell, Urenkel v​on John Russell, 6. Duke o​f Bedford,[A 32] Cousin d​es Philosophen u​nd Literaturnobelpreisträgers Bertrand Russell u​nd Neffe d​es Vizekönigs v​on Indien Robert Bulwer-Lytton, 1. Earl o​f Lytton. Charlotte Jauchs Nachfahren a​us dieser Verbindung s​ind die Lords Bolton, Abkömmlinge d​er ausgestorbenen Herzöge v​on Bolton,[A 33] beginnend m​it Algar Orde-Powlett, 7. Baron Bolton o​f Bolton castle.

Weitere Enkel v​on Charlotte Jauch w​aren aus d​er Ehe i​hrer Tochter Jenny (1841–1917) m​it dem preußischen Generalmajor Adolf v​on Feldmann:[134] Hans v​on Feldmann, Generalleutnant u​nd Staatssekretär, dessen Tochter Wilhelma Patenkind Kaiser Wilhelms II. war, u​nd Otto v​on Feldmann, Oberstleutnant i.G., i​m Ersten Weltkrieg a​ls Chef d​er Operationsabteilung d​es Osmanischen Großen Hauptquartiers, Vertrauter v​on Enver Pascha u​nd mittelbar beteiligt a​m Völkermord a​n den Armeniern. Später steuerte e​r als „politischer Beauftragter“ Paul v​on Hindenburgs[135] b​ei dessen Wahl z​um Reichspräsidenten d​ie Kampagne[136] u​nd leitete d​as „Sekretariat v​on Hindenburg“ n​ach dessen Wahl.[137]

Luise Jauch, verheiratete Halske

Luise Jauch (1815–1881) heiratete Adolf Halske (1814–1888), Cousin d​es Siemens-Mitbegründers Johann Georg Halske. Ihre Tochter Anna (1854–1909) heiratete d​en Oberstleutnant u​nd Bezirkskommandeur Gustav Lichtenberg (1844–1906), Urgroßneffe v​on Georg Christoph Lichtenberg.

Bertha Jauch, verheiratete Knoop

Bertha Jauch (1860–1935) w​ar mit d​em aus Manchester stammenden Kaufmann William Oscar Knoop (1854–1938) verheiratet, Mitbegründer d​es Golfsports i​n Deutschland, d​er 1901 d​en heutigen Wentorf-Reinbeker Golf-Club mitgründete[138] u​nd 1906 z​u den Gründern d​es Hamburger Golfclubs gehörte:[A 34]

Bertha Jauchs Tochter Alice Knoop w​ar Anfang d​es 20. Jahrhunderts e​ine führende deutsche Golfspielerin. Bei d​en ersten Deutschen Meisterschaften d​es Verbandes 1907 w​urde sie Vizemeisterin[139] u​nd 1908 e​rste deutsche Spielerin, welche d​ie Offene Deutsche Golf-Meisterschaft errang.[140]

Stammtafel

 
 
 
 
 
 
 
 
Georg Jauch
Bürgermeister von Sulza

1606–1675
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Christian Jauch
der Ältere
Erster Lacquay und Tafeldecker des Erbprinzen Karl von Mecklenburg
1688 Hoflieferant zu Güstrow
1696 Händler zu Lüneburg

1638–1718
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Christopher Jauch
Superintendent
zu Lüneburg

1669–1725
 
Catharina Elisabeth Jauch
1671–1736

Johann Christoph von Naumann
 
Christian Jauch
der Jüngere
1699 verzeichnet im Zunftregister des Krameramts zu Hamburg
1701 Händler zu Lüneburg

† 1720
 
Carl Jauch
Kaufmann und Postagent Lübecks
zu Lüneburg

1680–1755
 
Franz Georg Jauch
Oberstleutnant der Königlich-Polnischen Krongarde
1724 bei dem Thorner Blutgericht

1682–1753
 
Joachim Daniel
Jauch

Generalmajor und
Barockarchitekt
zu Warschau

1688–1754
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludolph Friedrich Jauch
Hauptpastor
an St. Michaelis
zu Lüneburg

1698–1764
 
Tobias Christoph Jauch
Stadt-Secretarius
zu Lüneburg

1703–1776
 
Johann Christian Jauch
Erster Domherr und Vize-Dekan
zu Bardowick

1702–1778
 
Carl Daniel Jauch
1740 Erbauer des Stammhauses in Lüneburg
1752 Begründer der Jauchschen Handlung in Hamburg

1714–1795
 
Adolph Jauch
Kaiserlicher Notar
zu Hannover

1705–1758
 
 
Constance Jauch
1722–1802

Heinrich von Lölhöffel
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Georg Jauch
Offizier a. D. und Kaufmann
zu Lauenburg

1727–1799
 
Eleonora Maria Jauch
1732–1797

Georg Christian Overbeck
Advokat zu Lübeck
 
Friedrich August Jauch
Senator zu
Hannover-Calenberg

1741–1796
 
Heinrich Georg Jauch
Oberstleutnant der Königlich-Polnischen Krongarde

* 1709
 
Carl Jauch
Gerichtsverwalter zu Horneburg
Domherr zu Bardowick

1735–1818
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Christian Jauch senior
Großbürger zu Hamburg
in Firma J. C. Jauch & Söhne
Ältester Deichgeschworener

1765–1855
 
Ludovica Jauch
1772–1805

1. Johann Carl Deetz
2. Joh. Heinr. Griebel
 
Christian Adolph Overbeck
Bürgermeister
von Lübeck

1755–1821
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Christian Jauch junior
Großbürger zu Hamburg
Herr auf Wellingsbüttel

1802–1880
 
Moritz Jauch
Großbürger zu Hamburg
Olt. d. Hanseat. Kavallerie

1804–1876


Auguste Jauch
 
Wilhelmine Jauch
1809–1893

Theodor Avé-Lallemant
 
Charlotte Jauch
1811–1872

Gustav Lührsen
 
Luise Jauch
1815–1881

Adolf Halske
Großbürger zu Hamburg
 
Hermann Jauch
Herr auf Fernsicht

1817–1859
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Carl Jauch
Großbürger zu Hamburg
Herr auf Wellingsbüttel
Olt. d. Hanseat. Kavallerie

1828–1888
 
Hermann Jauch
Herr auf Schönhagen und Schwonendal

1858–1916
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
August Jauch
Herr auf Fernsicht
Repräsentant der Notabeln in der Hamburgischen Bürgerschaft
Rittmeister a. D.

1848–1930
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Robert Jauch
Herr auf Krummbek

1859–1909
 
Paul Jauch
Kaufmann
in Firma Jauch Gebr.
Import & Export

1857–1915
 
Bertha Jauch
1860–1935

William Oscar Knoop
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heinrich Jauch
Erster Staatsanwalt
zu Hamburg

1894–1945
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hans Jauch
Oberst und Freikorpsführer
Fabrikant

1883–1965
 
Luise Jauch
Oberschwester auf dem „Zauberberg“ (Adriatica von Mylendonk)

1885–1933
 
Walter Jauch
Gründer von
Jauch & Hübener
Rittmeister d. Res.

1888–1976
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Robert Jauch
Kaufmann
Oberleutnant d. Res.
Teilnehmer der Schlacht um Stalingrad

1913–2000
 
Hermann Jauch
Hauptmann
stv. Regimentsadjutant im Stab des Art.-Regts. 69

1914–1943
 
Günther Jauch
Oberleutnant
Abteilungs-Adjutant im Stab des Art.-Rgts 227

1919–1942
 
Ernst-Alfred Jauch
Journalist
Leiter des Landesbüros Berlin der KNA
Leutnant d. Res.

1920–1991
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hans-Gerd Hermann Jauch
Insolvenzverwalter

* 1953
 
Robert Jauch
Priester
Franziskaner (OFM)

* 1954
 
 
 
 
 
Günther Jauch
Fernsehmoderator, Journalist und Produzent
Besitzer des Weinguts von Othegraven

* 1956
 
 
 
 
 
 
 
 

Wappen

(1749) In Gold e​in schwarz gekleideter Mann m​it schwarzem Haar u​nd schwarzem Hut, d​ie Unterarme n​ach oben gewinkelt, Kragen, Manschetten, Knöpfe u​nd Gürtel i​n Gold, m​it seiner Rechten e​ine schwarz gekleidete Hand haltend, d​ie aus e​iner schwarzen Wolke i​m vorderen Obereck ragt; a​uf dem Helm m​it schwarz-goldenen Decken i​n Gold d​as Auge d​er Vorsehung zwischen e​inem schwarzen offenen Flug.

Die Devise (1683), Psalm 73, Vers 24 entnommen, lautet: „HERR, DU LEITEST MICH NACH DEINEM RATH“.[141]

Literatur

  • Deutsches Geschlechterbuch. Band 200, 13. Hamburger, ISBN 3-7980-0200-2, S. 337–416; Band 209, 15. Hamburger, ISBN 3-7980-0209-6, S. 31–52, jeweils mit weiteren Literaturnachweisen.
  • Conrad Nikolaus Lührsen: Stammtafel des Geschlechtes Jauch. Aachen 1949.
  • Siegfried Koß: Jauch, Robert OFM. In: Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Universitätsgeschichte, Ein bio-bibliographisches Verzeichnis. (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen. Band 13). Köln 2004.
  • Prot Lelewel: Pamietniki i Diariusz Domu Naszego. (Erinnerungen und Tagebuch meines Stammhauses). herausgegeben von Irena Lelewel-Friemannowa. Breslau/ Warschau/ Krakau 1966.
  • Isabel Sellheim: Die Familie des Malers Friedrich Overbeck (1789–1869) in genealogischen Übersichten. Neustadt an der Aisch 1989, ISBN 3-7686-5091-X.
Commons: Jauch family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Jauch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

  1. Johann Carl Daniel Curio: „Wir haben keinen Adel, keine Patrizier, keine Sklaven, ja selbst nicht einmal Untertanen. Alle wirklichen Hamburger kennen und haben nur einen einzigen Stand, den Stand eines Bürgers.“
  2. 1913: Einwohner 1.037.275, zur Bürgerschaft wahlberechtigt 83.187, Gruppe I 28.479 Wähler für 48 Abgeordnete, Gruppe II 48.762 Wähler für 24 Abgeordnete, 5.946 Wähler im Landgebiet wählen 8 Abgeordnete, 8.731 Grundeigentümer wählen 40 Abgeordnete, 954 Notabeln wählen ebenfalls 40 Abgeordnete aus ihren Reihen.
  3. In Lübeck wurden bereits infolge der Revolution von 1848 die Einwohner der Stadt den Bürgern gleichgestellt, das lübecksche Recht der Kaufleutekompagnien (Gilden) auf ausschließliche Vertretung in Rat und Bürgerschaft wurde abgeschafft. Zu Bremen → Geschichte der Stadt Bremen.
  4. Ausführlich → Hanseat und Ehrenamt.
  5. Hamburg: (1) Auguste-Jauch-Stiftung, Bürgerweide; (2) Heim für alte Männer, Stadtdeich; Wellingsbüttel: Übernahme der Hälfte der Kosten für den Bau des Armenhauses im Dorf Wellingsbüttel, Kiel: Damenstift aus Dankbarkeit, Jakobikirche; in neuer Zeit Drewitz (Potsdam): Zustiftung zum Bau und Übernahme der laufenden Objekt- und Personalkosten für Die Arche – Christliches Kinder- und Jugendwerk pnn.de
  6. Zugleich waren die Höfe zu jener Zeit ein wesentlicher Schlüssel des gesellschaftlichen Aufstiegs von Geschlechtern – Heinz Noflatscher in: Günther Schulz (Hrsg.): Sozialer Aufstieg. Funktionseliten im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. München 2002, ISBN 3-486-56612-1, S. 309.
  7. Am 12. Januar 1661 hatte Gustav Adolph eigentlich verfügt: „welche von unseren Officiers und Hoffbedienten zu Vnser Schloskirchen eigentlich eingefarret (Dieweil wir in Vnser SchloßKirchen, alle Confusion zuverhüten, eine Formatam Ecclesiam haben wollen, alß sollen nachgesetzte Personen daselbst eingepfarret sein, vnd deß Gottes dienstes abwarten).“ Es wurden aber Ausnahmen gewährt. Steffen Stuth: Höfe und Residenzen. Untersuchungen zu den Höfen der Herzöge von Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert. Bremen 2001, ISBN 3-86108-778-2, S. 241 Anm. 359.
  8. Ingborg Jauch noch 1745 erwähnt bei Johann Stieber: Merckwürdige und erbauliche Lebensbeschreibung der … Fürstin Magdalena Sibylla, verwitwete regierende Fürstin zu Mecklenburg. Rostock 1745; Stiebers Bezeichnung als „regierende Fürstin“ entspricht nicht den staatsrechtlichen Gegebenheiten in Mecklenburg – es ist lediglich ein zeitgenössisches courtoises Kürzel für (Herzogin und) Gemahlin des regierenden Herzogs. Vgl. insofern Petra Dollinger, Frauen am Ballenstedter Hof: Beiträge zur Geschichte von Politik und Gesellschaft an einem Fürstenhof des 19. Jahrhunderts, Band 2, 1999, S. 33.
  9. Kurzbiographie in: H. Reuter: Die St. Michaeliskirche in Lüneburg. Hannover und Leipzig 1918, S. 58.
  10. Ludolph Friedrich Jauch baute sich eine umfangreiche Bibliothek auf, die nach seinem Tode mehrtägig versteigert wurde: Bibliotheca b. Ludolph, Frider, Iauch: pastoris quondam ad D. Michaelis … publicae auctionis lege distrahetur Luneburgi, die 23. et sqq. m. Septembris a. 1765 …. Lüneburg 1765.
  11. „Archiv für deutsche Postgeschichte“ 1975, S. 125 zum Lübecker Postwesen und den „Lübschen Boten“, welche die Lübecker Post in anderen Städten besorgten.
  12. Siehe Christian V. (Dänemark und Norwegen)#Ehe und Nachkommen
  13. Vivat wurde [ˈfiːfat] ausgesprochen. Ein der lateinischen Sprache nicht Mächtiger, vermutlich einer der Untergebenen Jauchs, hat das wörtlich genommen und fälschlich [ˈfiːfat] auch Fifat geschrieben.
  14. Vgl. pl:Gwardia Piesza Koronna – die Krongarde zu Fuß in der polnischen Wikipedia.
  15. Anlass der Entführung mag gewesen sein, dass Adelige und Offiziere als Schwiegersöhne bei Hanseaten kaum auf Zustimmung hoffen konnten. Vgl. Percy Ernst Schramm: Gewinn und Verlust. Hamburg 1969, S. 108 aus einem Brief von Adolphine Schramm, Mutter des Hamburger Bürgermeisters Max Schramm, an ihre Mutter, nachdem sie erfahren hatte, dass zwei Adelige ihren unverheirateten Schwestern den Hof gemacht hatten: „Arme Mutter, wie würdest du dich fühlen, wenn du zwei adlige Schwiegersöhne bekämest; denn ich glaube – nächst Juden, Schauspielern und Leutnants – hältst du das für die schlimmste Heimsuchung.“
  16. Kriegsgrab SM U 40 – Taucher entdecken deutsches U-Boot mit 29 toten Soldaten
  17. Das Wrack ist ein geschütztes Kriegsgrab unter dem Protection of Military Remains Act.
  18. Tochter des Herrn auf Hude Friedrich Ernst von Witzleben.
  19. Armenia Lorena auf Youtube bei 06:09 Minuten.
  20. Bis heute das weltweit auflagenstärkste Buch eines ehemaligen Kommunisten – Michael Rohrwasser: Der Stalinismus und die Renegaten. Die Literatur der Exkommunisten. Stuttgart 1991, S. 188.
  21. pl:Ulica Miodowa w Warszawie.
  22. pl:Karol Mauricy Lelewel.
  23. U.a. November 1832 sein bekannter Aufruf „Au peuple d'Israel“ an die polnischen und die europäischen Juden.
  24. Schon Ende März hatten zwanzig polnische Offiziere auf seinen Befehl an der deutschen Grenze gestanden, um das Kommando über den zunächst zeitgleich geplanten Aufstand in Württemberg zu übernehmen – Landesarchiv Baden-Württemberg, Version vom 26. Dezember 2010.
  25. pl:Pisarz wielki koronny
  26. en:Great Scribe of Lithuania.
  27. en:Adam Michał Czartoryski.
  28. en:Mikhail Brusnev.
  29. Dr. Johannes Lührsen auf thepeerage.com, abgerufen am 11. September 2016.
  30. Carmen Carlota Elvira Lührsen auf thepeerage.com, abgerufen am 11. September 2016. ; Nachkommen Villiers-Lührsen in der Nachfahrenübersicht Wilhelm des Eroberers, Version vom 29. Dezember 2010; Melville Henry Marquis of Ruvigny and Raineval: The Plantagenet Roll of the Blood Royal: Being a Complete Table of All the Descendants Now Living of Edward III, King of England. 1994, ISBN, S. 381.
  31. Enkel des Bischofs der Church of England für das Bistum Durham en:Henry Villiers, Großneffe des britischen Außenministers George Villiers, 4. Earl of Clarendon, Großneffe des britischen Kriegsministers und Schriftstellers en:Sir George Cornewall Lewis, 2nd Baronet, Großneffe von Admiral en:Lord Edward Russell, Großneffe von General en:Lord Alexander Russell, Großneffe des Generalmajors en:Lord George Russell, Großneffe von en:Louisa Hamilton, Duchess of Abercorn, sein angeheirateter Onkel war der General-Gouverneur von Kanada en:Frederick Stanley, 16th Earl of Derby.
  32. en:John Russell, 6th Duke of Bedford.
  33. en:Charles Powlett, 5th Duke of Bolton.
  34. Beide Vereine 1907 Gründungsmitglieder des Deutschen Golf Verbandes.

Einzelnachweise

  1. Adam Boniecki: Herbarz Polski, Band 8, Warschau 1905, S. 340.
  2. Polska Encyclopedja Szlacheka, Band 6, Warschau 1937, S. 194.
  3. Seweryn Uruski: Rodzina Herbarz Sylachty Polskiej, Band 6, Warschau 1909, S. 29.
  4. Emilian von Źernicki-Szeliga: Der Polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien, General-Verzeichnis. Hamburg 1900, Band 1, S. 373.
  5. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder: die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 2007, S. 397, zu der einer Reichsstadt gleichen Sonderstellung der Stadt Lüneburg im Fürstentum. Digitalisat in der Google-Buchsuche
  6. Percy Ernst Schramm: Hamburg. Ein Sonderfall in der Geschichte Deutschlands. Hamburg 1964, S. 15 f.
  7. Percy Ernst Schramm: Hamburg und die Adelsfrage (bis 1806). In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 55, 1969, S. 82.
  8. Hamburg wie es war und ist: Oder Ursprung, Entwicklung, Bestand, Orts-Beschreibung, Regierung, Sitten, Gebräuche und Merkwürdigkeiten von Hamburg und seinem Gebiete. 1827, S. 181.
  9. Gregor Rohmann: Joachim Moller gründet ein Geschlecht. Erinnerungsräume im Hamburg des 16. und 17. Jahrhunderts. In: Mark Hengerer (Hrsg.): Macht und Memoria: Begräbniskultur europäischer Oberschichten in der Frühen Neuzeit. Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2005, ISBN 3-412-16804-1, S. 130.
  10. Andreas Schulz: Vormundschaft und Protektion: Eliten und Bürger in Bremen 1750–1880. 2002, S. 14 ff. („Forschungsobjekt Hansestadt“) Digitalisat in der Google-Buchsuche
  11. Annette Christine Vogt: Ein Hamburger Beitrag zur Entwicklung des Welthandels im 19. Jahrhundert. 2004, ISBN 3-515-08186-0, S. 113, Fn. 9 – zu Beginn des 19. Jahrhunderts betrug der Anteil der Fernhandelskaufleute, der Hanseaten, nur gut ein Promille der Einwohner Hamburgs. Digitalisat in der Google-Buchsuche
  12. Zur seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts patrizischen Oberschicht Lübecks und zu den Adelsverleihungen von 1641 vgl.: Zirkelgesellschaft
  13. Matthias Wegner: Hanseaten. Berlin 1999, S. 34: „In Hamburg wurde sehr genau zwischen dem großen und dem kleinen Bürgerrecht unterschieden, und nur wer dank seiner ökonomischen Verhältnisse imstande war, das große Bürgerrecht zu erwerben, verfügte über die uneingeschränkte Handels- und Gewerbefreiheit, durfte in den Senat, die Bürgerschaft und andere Ämter gewählt werden – und das waren nur wenige. Die vermögenden Kaufleute gaben in den Hansestädten den Ton an.“
  14. Matthias Wegner: Hanseaten. Berlin 1999, S. 35: „Sie sicherten aus eigener Verfügungsgewalt die Macht ihres Standes und ihrer Klasse, grenzten sich in Rang und Habitus gegen die kleinen Kaufleute, die ‚Krämer‘ ab und betrachteten sich mit einigem Recht als Herrscher ihrer Stadt.“
  15. Peter Borowsky: Vertritt die „Bürgerschaft“ die Bürgerschaft? Verfassungs-, Bürger- und Wahlrecht in Hamburg von 1814 bis 1914. In: Rainer Hering (Hrsg.), Peter Borowsky: Schlaglichter historischer Forschung. Studien zur deutschen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Hamburg University Press, Hamburg 2005, ISBN 3-937816-17-8, S. 93: Die Geschichtsforschung geht aus von einem „grundsätzlich oligarischen Charakter der Hamburger Verfassung …, die Verfassungsordnung daher als eine aristokratische und nicht als eine demokratische interpretiert“ wurde, einer der Gründe, warum Hamburg „als Stadtrepublik 1815 Mitglied eines Bundes souveräner Fürsten hatte werden können“.
  16. Andreas Schulz: Vormundschaft und Protektion: Eliten und Bürger in Bremen 1750–1880. 2002, S. 15: Ausgeschlossen von der Stadtherrschaft waren insbesondere der Adel und die pauperisierten Massen, aber auch die bürgerlichen Mittelschichten.
  17. Julia von Blumenthal: Freie und Hansestadt Hamburg: Das letzte Feierabendparlament. In: S. Mielke u. a.: Länder-Parlamentarismus in Deutschland. Wiesbaden 2006, S. 195.
  18. Renate Hauschild-Thiessen: Über den Hamburgischen Nationalcharakter In: Deutsches Geschlechterbuch, Band 127, 1979, S. 24.
  19. Hamburg wie es war und ist: Oder Ursprung, Entwicklung, Bestand, Orts-Beschreibung, Regierung, Sitten, Gebräuche und Merkwürdigkeiten von Hamburg und seinem Gebiete, 1827, S. 136: „Alle Ehrenämter bei der Armen=Anstalt, die der Vorsteher, Pfleger etc., werden völlig unentgeltlich verwaltet; – obgleich viele derselben mit ungemeiner Mühwaltung verbunden sind.“
  20. H. W. C. Hübbe, Vom Hammerbrook. 1. Durchbruch des Stadtdeiches 1825. In: Mitteilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 5, Hamburg 1883, S. 7 f.
  21. Bedeutung und soziale Struktur des Bürgermilitärs
  22. Andreas Fahl: Das Hamburger Bürgermilitär 1814–1868. Berlin/ Hamburg 1987, S. 45.
  23. Ahasver von Brandt: Geist und Politik in der lübeckischen Geschichte: 8 Kapitel von den Grundlagen historischer Größe, Lübeck 1954, S. 40.
  24. Persons eligible to succeed to the British Throne
  25. Juliusz Stroynowski: Polen und Deutsche. Band 1 von Was uns verbindet. 1973, S. 114.
  26. Grażyna Szewczyk, Renata Dampe-Jarosz: Eichendorff heute lesen. 2009, S. 158.
  27. Verzeichnis der Erblehen, ihrer Besitzer, Rechte und Pflichten, vgl. Deutsches Rechtswörterbuch (DRW), Version vom 28. Dezember 2010.
  28. Erbbuch des Amtschössers Roßla vom Jahre 1512 in: Georg Judersleben: Einwohner Sulzas vor der Reformation. Bad Sulza 1936, S. 42–47.
  29. Georg Judersleben: Einwohner Sulzas vor der Reformation. Bad Sulza 1936, S. 42 f.
  30. Steffen Stuth: Höfe und Residenzen. Untersuchungen zu den Höfen der Herzöge von Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert. Bremen 2001, ISBN 3-86108-778-2, S. 257.
  31. Die „dabey unentbehrliche bedienten“ rechneten zum Hofstaat – Veit Ludwig von Seckendorf: Teutscher Fürsten-Staat. Jena 1720 (Erstausgabe 1655), S. 587 f.
  32. Qvandoqvidem Jam, Gestiente Plaudenteqve Tota Provincia, Serenissimi Principis Ac Domini, Dn. Gustavi Adolphi, Ducis Meclenburgici … Qvinqvagesimus Septimus … Natalis Adest; Praestantissimus Juvenum, Johannes Christophorus Jauch, Gustroviensis … Serenitati Ejus, Oratione Latina … Submississime Eo Nomine Gratulaturus Est: Omnes Ergo … Ad Hanc Panegyrin, In Majori Nostri Athenaei Auditorio Instituendam … Invito / M. Johannes Mantzel/ Rector. – Güstrow: Spierling, 1689 – Einladungsprogramm der Güstrower Domschule zur Festrede des Schülers Johann Christoph Jauch anlässlich des Geburtstages des Herzogs Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow.
  33. In mecklenburgischen Pastorenverzeichnissen findet sich sein Name nicht. Siehe jedoch Johann Georg Bertram: Das Evangelische Lüneburg. Braunschweig 1719.
  34. Johann Georg Bertram: Das evangelische Lüneburg. 1719, S. 287.
  35. Doris Böker: Hansestadt Lüneburg. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen Band 22.1, S. 409 (Digitalisat).
  36. Christian Schlöpken: Chronicon oder Beschreibung der Stadt und des Stiftes Bardewick. Lübeck 1704, S. 429: Stiftspröpste wurden nicht bestellt. Die Dekane waren in der Regel Juristen, die als Fürstlich Braunschweig-Lüneburgische Kanzler in Celle fungierten. Die eigentliche Leitung des Stifts lag bei den Senioren, die deswegen seit alters her zugleich den Titel eines Vice-Dekanos führten.
  37. Isabel Sellheim: Die Familie des Malers Friedrich Overbeck (1789–1869) in genealogischen Übersichten. Neustadt an der Aisch 1989, ISBN 3-7686-5091-X; Urgroßvater Georg Rhüden (1592–1670), Senior, Vizedekan und Thesaurus des Domstiftes Bardowick, war zugleich Vorfahr des Chemikers Robert Wilhelm Bunsen, siehe Georg Lockemann: Robert Wilhelm Bunsen und seine Ahnen. In: Genealogie und Heraldik. 1948/50.
  38. Urban Friedrich Christoph Manecke: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Lüneburg. 1816, S. 43.
  39. Johann Gottfried von Meiern: Gründliche Nachricht von dem an die Stadt Lübeck 1359 verpfändeten Dominio et Advocatia oder Herrschaft und Vogtey Möllen. 1740, S. 40
  40. Handbuch der Provinz Hannover. 1783.
  41. Hannoverscher und Churfürstlich-Braunschweigisch-Lüneburgischer Staatskalender. 1818, S. 125 zu seinem Nachfolger.
  42. Königl.-grossbrittannischer und Churfürstl.-braunschweig-lüneburgscher Staatskalender. 1798, S. 66.
  43. Rudolf Ruprecht: Der Pietismus des 18. Jahrhunderts in den Hannoverschen Stammländern. 1919, S. 66.
  44. Wilhelm Görres, August Nebe: Geschichte des Johanneums zu Lüneburg. Lüneburg 1907, S. 43.
  45. Doris Böker: Hansestadt Lüneburg. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen Band 22.1, S. 409 f., Abb., S. 400, 402, 409 und 410 (Digitalisat).
  46. Bertram: Das evangelische Lüneburg. S. 286.
  47. Ernst Engelberg, Wolfgang Küttler: Das Lange 19. Jahrhundert: Personen-Ereignisse-Ideen-Umwälzungen : Ernst Engelberg zum 90. Geburtstag. Band 1, 1999, S. 73.
  48. Das große deutsche Anekdoten-Lexikon. Erfurt 1843/44, Nachdruck Leipzig 1985, S. 302.
  49. DGB S. 413f; vgl. Ahnenliste Henryk Sienkiewicz, Version vom 26. Dezember 2010; nicht nachgewiesen in den Stammtafeln bei Ernst von Münnich, Arved Jürgensohn: Die Memoiren des Grafen Ernst von Münnich. 2006, ISBN 3-939119-37-7, S. 216 ff.
  50. Konstanty Górski: Historya artyleryi polskiej. 1902, S. 321.
  51. Baron Galéra: Deutsche unter Fremdherrschaft. Band I, S. 24: „Mit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts, ausgerechnet als der katholisch gewordene Kurfürst August der Starke von Sachsen zum polnischen König gewählt worden war, machte sich in Thorn ein empfindlicher gegenreformatorischer Druck bemerkbar. Eine starke polnische Garnison, die Krongarde, kam in die Stadt und legte ihr drückende Lasten auf. Den Evangelischen wurde die letzte Kirche genommen und ihre gewaltsame Zurückführung zum Katholizismus vorbereitet.“
  52. Joachim Bahlcke: Daniel Ernst Jablonski: Religion, Wissenschaft und Politik um 1700. 2008, S. 241: „Die Hinrichtung der Thorner Bürger geschah … nur im Beisein der Krongarde …“
  53. Beiträge zur Geschichte Danzigs und Umgebung. Heft II, 1837, S. 10.
  54. Wichmann von Meding: Lauenburg: zur Geschichte des Ortes, Amtes, Herzogtums. 2008, S. 184.
  55. „Der Import von Bauholz in größerem Maßstabe liegt in Hamburg fast ausschließlich in den Händen von zwei Firmen, nämlich der Herren J. C. Jauch & Söhne und Klinckrath & Martens, von welchen die erstere namentlich von sehr großer Bedeutung in diesem Fache ist“, in: Arthur Freiherr von Hohenbruck: Der Holzexport Oesterreichs nach dem Westen und Norden. 1869, S. 78.
  56. Heinrich Luden: Nemesis: Zeitschrift für Politik und Geschichte. Band 4, 1815, S. 210.
  57. Leben und Thaten des Tyrannen Davoust. 1814, S. 60: „… alle den Holzhändlern gehörenden Vorräthe von Stab- Bau- und Brennholz weggenommen …“
  58. Vgl. Jürgen Koch: Der Briefwechsel zwischen J. C. Horner und J. G. R. 1999, S. 44: „Unser Hugues ist sehr hart mitgenommen worden, man hat ihm sein Holz requiriert und das Haus auf dem Stadtdeiche abgebrand.“
  59. Theodor von Haupt: Hamburg und der Marschall Davoust: Aufruf an die Gerechtigkeit. 1814, S. 41: „So wurden alle Holzhändler und die vielen Leute, denen sie Brot verschafften, auf immer zu Grunde gerichtet.“
  60. Wolfgang Rudhard: Das Bürgerhaus in Hamburg. 1975, S. 109 Abb. 93.
  61. Hartwig Fiege: Geschichte Wellingsbüttels: Vom holsteinischen Dorf und gut zum Hamburgischen Stadtteil. 1982, ISBN 3-529-02668-9, S. 70.
  62. Sammlung von Bau-Capital für das Haus der Patriotischen Gesellschaft (Neubau), Uebersicht über die Actienzeichnung in Beziehung auf die Vervollständigung des Bau-Capitales zur Errichtung des auf dem Platze des ehemaligen Rathauses auszuführenden Hauses der Patriotischen Gesellschaft. Hamburg 1845
  63. House Documents, Otherwise Publ. as Executive Documents: 13th Congress, 2d Session-49th Congress, 1st Session, 1863: Message from the President of the United States, transmitting Correspondence of the minister of the Hanseatic republics in relation to an international agricultural exhibition in the city of Hamburg. S. 31.
  64. Illustrierte Zeitung. Nr. 1044, 4. Juli 1863, S. 8.
  65. Berichte uber die Verhandlungen der constituierenden Versammlung in Hamburg und dem Protocoll der Vorberathungen zur constituierenden Versammlung', 1850.
  66. Magdeburgische Zeitung. 1. Februar 1956.
  67. Verhandlungen zwischen Senat und Burgerschaft, Hamburg. 1860, S. 5.
  68. M. Naumann: Die Plessen. Limburg an der Lahn 1971, S. 52.
  69. Dessen Großvater Diederich Brodersen (1640–1717) ist zugleich Vorfahr des Komponisten Johannes Brahms.
  70. Andreas Fahl: Das Hamburger Bürgermilitär 1814–1868. Berlin/ Hamburg 1987, S. 179: „Diese Statuten verdeutlichen, was (…) zur Erfüllung der militärischen Aufgabe wirklich wesentlich für die Aufnahme in ein Freikorps war: der Besitz einer ausreichenden Menge Geldes.“; Ulrich Bauche: Abschied vom Bürgermilitär. Beilage zur Hamburgensien-Mappe Hamburger Leben, zehnter Teil, Hamburg 1976: „Die Kavallerie bedeutete den Gipfel des Aufwandes.“ Sie bestand hauptsächlich aus Söhnen von Kaufleuten. (Fahl S. 179)
  71. J. F. Richter: Neuester, vollständiger Führer durch Hamburg, Altona und Umgegend. 1869, S. 28.
  72. Christian Wilhelm Allers: Backschisch. Erinnerungen an die Reise der Augusta Victoria in den Orient. 1891, Passagierliste.
  73. César Daly: L'Architecture privée au XIX. siècle. tome 3, section III, 1872.
  74. Nach sechs Stunden gesiegt. In: Hamburger Abendblatt. 24. November 1980.
  75. Peter Koch: Geschichte der Versicherungswirtschaft in Deutschland. 2012, S. 350.
  76. Abbildung als „Schwester Luise“ in: Inge und Walter Jens: Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, Reinbek 2003, ISBN 3-498-03338-7, Abb. 16, S. 169; die gleiche Abbildung bei Günther Schwarberg: Es war einmal ein Zauberberg. Hamburg 1996, ISBN 3-89136-599-3, S. 86 – dort zutreffend als „Oberschwester“ bezeichnet, auf S. 44ff aber unzutreffend als Alyke von Tümpling identifiziert.
  77. Vgl. Thomas Sprecher: Die Krankenschwester im frühen Werk Thomas Manns unter besonderer Berücksichtigung von Adriatica von Mylendonk. In: Thomas Sprecher (Hr.): Literatur und Krankheit im Fin de siècle (1890–1914). Thomas Mann im europäischen Kontext. Frankfurt am Main 2001, S. 35–72, Beschreibung S. 52
  78. Christian Virchow: Medizinhistorisches um den „Zauberberg“. Augsburg 1995.
  79. Vgl. Frank Hatje: Das Armenwesen in Hamburg und die Ausbreitung der Aufklärung in Bürgertum und Unterschichten zwischen Integration und Abgrenzung. In: Franklin Kopitsch: Das Volk im Visier der Aufklärung: Studien zur Popularisierung der Aufklärung im späten 18. Jahrhundert. Band 1 der Veröffentlichungen des Hamburger Arbeitskreises für Regionalgeschichte. Münster 1998, S. 176 Fn. 40.
  80. Schleswig-Holsteinische Anzeigen. 1870, S. 456.
  81. „The coffee barons of the ‚latifundia‘ (large plantations)“ in: Guatemala News and Information Bureau, National Network in Solidarity with the People of Guatemala (U.S.): Report on Guatemala. Bände 22–23, 2001, S. 9.
  82. Regina Wagner, Asociación de Educación y Cultura „Alejandro von Humboldt.“ Comité de Investigaciones Históricas: Los alemanes en Guatemala: 1828–1944. Band 2, 1991, S. 381.
  83. Wiebke Hoffmann: Auswandern und Zurückkehren: Kaufmannsfamilien zwischen Bremen und Übersee, eine Mikrostudie, 1860–1930. 2009, S. 124.
  84. Vgl. Katharina Trümper: Kaffee und Kaufleute: Guatemala und der Hamburger Handel 1871–1914. 1996, die ausführt, Jauch Gebr. gehöre zu den wenigen Ausnahmen, die sich ohne eigenen Plantagenbesitz als Hamburger Kaffee-Importeure etablieren konnten (S. 72), und den wirtschaftlichen Zusammenhang mit den in Familienbesitz befindlichen Plantagen übersieht
  85. Atlas Historico, Fondos documentales para la asistencia y/o acompanamiento de conflictos agrarios en el Departamento de San Marcos. 2004, S. 119.
  86. The Allied war against fascism enabled Guatemala to confiscate the vast lands of the German coffee barons who had dominated Guatemala’s economy since 1914. In: Blanche Wiesen Cook: The declassified Eisenhower: A Divided Legacy. 1981, S. 220.
  87. Hans-Robert Buck: Der kommunistische Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Hamburg, 1933–1945. 1969, S. 34.
  88. „The Russian show trials, prior to which, for the sake of the record, the accused are broken by torture, are very similar to the first trials (the Rote Marine Prozess) staged under the Nazis …“ – American Jewish Committee, Commentary, Band 54, 1972.
  89. Gertrud Meyer: Nacht über Hamburg: Berichte und Dokumente. Bibliothek des Widerstandes. 1971, S. 27.
  90. Out of the night. Neuauflage Kessinger Publishing, 2005, S. 590.
  91. stolpersteine-hamburg.de
  92. Frank Bajohr: Arisierung in Hamburg. Die Verdrängung der jüdischen Unternehmer 1933–45. Hamburg 1997, S. 206.
  93. Im Wechsel der Gezeiten – Der Reeder Arnold Bernstein – Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin 2008, das den Nachlass besitzt.
  94. Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke: Hamburgische Biografie 5: Personenlexikon. 2010, S. 49.
  95. Georg Kreis u. a. (Hrsg.): Alfred Toepfer. Stifter und Kaufmann. Bausteine einer Biographie – Kritische Bestandsaufnahme. 2000.
  96. Zu den Verbindungen des Kreises der Widerstandskämpfer zu den Inhabern von Jauch & Hübener vgl. Karl Bartz: Die Tragödie der deutschen Abwehr. 1955, S. 92.
  97. Naumann, Johann Christoph von, Obrister. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 23, Leipzig 1740, Sp. 1291–1294.
  98. Erwähnt als Landkammerrat in Jessen, Sachsen in dem biografischen Artikel über seinen Neffen: Franz Rudolf von Naumann in Naumann, Frantz Rudolph von. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 23, Leipzig 1740, Sp. 1289–1291.
  99. Hans Patze, Hans Herbert Möller, Walter Schlesinger: Geschichte Thüringens. 1984, ISBN 3-412-04281-1, S. 297.
  100. Johann Gottfried Walther, Klaus Beckmann, Hans-Joachim Schulze: Briefe. 1987, ISBN 3-370-00154-3, S. 295.
  101. Karol Maurycy Lelewel. In: Polski Słownik Biograficzny. Band XVII, S. 25.
  102. The Jewish Encyclopedia. Memorial Dates, S. 460 (Online-Version jewishencyclopedia.com, Version vom 26. Dezember 2010).
  103. Christoph Zürcher: Jan Pawel Lelewel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. November 2007, abgerufen am 6. Juni 2019.
  104. Adam Józef Cieciszowski. In: Polski Słownik Biograficzny, Band III, S. 37.
  105. Vgl. Herbarz Polski (Polish Armorial), Lviv 1738, Textversion online (Polnisch, Version vom 26. Dezember 2010) der erweiterten Ausgabe von J. N. Bobrowicz, Lipsk 1839–1845, Band 3, S. 110–112; vgl. weiter Genealogie des Adam Jozef Cieciszowski, Version vom 26. Dezember 2010; die in der Polnischen Nationalbiographie behandelten Verwandten des Adam Jozef Cieciszowski (Version vom 26. Dezember 2010)
  106. Genealogie des Jan Paweł Łuszczewski, Version vom 26. Dezember 2010; pl:Jan Paweł Łuszczewski.
  107. Michael Share: The Central Workers’ Circle of St. Petersburg, 1889–1894: A Case Study of the “workers’ Intelligentsia”. Band 1, 1984, S. 111.
  108. John Jackson: Workers’ organisations and the development of worker-identity in St. Petersburg 1870–1895: a study in the formation of a radical worker-intelligenty. PhD thesis 2012, S. 176ff – Online-Version (PDF; 6,6 MB)
  109. James D. White: Lenin: The Practice and Theory of Revolution.
  110. Bronislaw Lelewel: Przyczynek do dziejow udzialu Polakow w rosyjskim ruchu rewolucyjnym (1886–1890). In: Nicpodleglosc. 1, 24, 1934.
  111. Stammtafel Overbeck in: J. Beavington Atkinson: Overbeck. London 1882.
  112. Overbeck (Kaspar Nicolaus). In: Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber, Moritz Hermann Eduard Meier, Hermann Brockhaus, Johann Georg Heinrich Hassel, A. G. Müller, August Leskien: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Band 3, Band 8, 1836, S. 32.
  113. Sämtliche genealogischen Nachweise in: Isabel Sellheim: Die Familie des Malers Friedrich Overbeck (1789–1869) in genealogischen Übersichten. Neustadt an der Aisch 1989, ISBN 3-7686-5091-X.
  114. Barbara Richter: Franz Heinrich Ziegenhagen: Leben, Werk und Wirken eines engagierten Kaufmanns und Philanthropen im Zeitalter der Aufklärung. 2003, S. 153.
  115. Johann Nepomuk Sepp: Gedächtnisrede auf Friedrich Overbeck. ziziert nach: Landshuter Zeitung. Nr. 2, 1870, S. 7.
  116. Wolfgang Burgdorf: Ein Weltbild verliert seine Welt: der Untergang des Alten Reiches und die Generation 1806. München 2006, S. 42.
  117. Wilhelm von Bippen: Georg Arnold Heise: Mittheilungen aus dessen Leben. 1852, S. 238.
  118. Emil Ferdinand Fehling: Zur Lübeckischen Ratslinie 1814–1914. Lübeck 1915, S. 44.
  119. Emil Ferdinand Fehling: Zur Lübeckischen Ratslinie 1814–1914. Lübeck 1915, S. 26 f.
  120. Gerhard Ahrens: Wie Lübeck zu seiner Overbeck-Sammlung kam. In: Lübeckische Blätter. 175. Jahrgang, Heft 7, 10. April 2010.
  121. Claus-Hinrich Offen: Schule in einer hanseatischen Bürgergesellschaft: zur Sozialgeschichte des niederen Schulwesens in Lübeck (1800–1866). 1990.
  122. Hartwig Dräger: Buddenbrooks: Dichtung und Wirklichkeit, Bilddokumente. Lübeck 1993, S. 232 f.
  123. Dräger S. 230 f.
  124. Hans Christoph Worbs: Albert Lortzing in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 1980, ISBN 3-499-50281-X, S. 9.
  125. Horst Ernst Arminius Kohl (Hrsg.): Otto Fürst von Bismarck – Bismarckbriefe 1836–1872. o. J., S. 97.
  126. Peter Feddersen: Tschaikowsky in Hamburg. Eine Dokumentation. Cajkovskij-Studien, Band 8, Mainz 2006, S. 256.
  127. Joachim Mischke: Hamburg Musik! 2008, S. 66 „der vermögende Hamburger Musikliebhaber Theodor Avé-Lallemant“.
  128. Constantin Floros: Brahms und seine Zeit: Symposion Hamburg 1983. 1984, S. 29.
  129. Alwin Müchmeyer: Es gab zwei Welten – die unsere und die andere. In: Kindheit im Kaiserreich. Erinnerungen an vergangene Zeiten. Hrsg. Rudolf Pörtner, Augsburg 1998, S. 281.
  130. Avé-Lallemant, Friedrich Christian (Benedikt): Rückblicke auf das Dritte Norddeutsche Musikfest zu Hamburg, Lübeck 1841.
  131. Eberhard von Wiese: Hamburg: Menschen, Schicksale. Hamburg 1967, S. 115.
  132. Julius Faulwasser: Der grosse Brand und der Wiederaufbau von Hamburg: Ein Denkmal zu den fünfzigjährigen Erinnerungstagen des 5. bis 8. Mai 1842. 1892, S. 16.
  133. Frederic Kroll: Klaus-Mann-Schriftenreihe: 1935–1937. Teil 2, 2006, S. 501.
  134. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1942], DNB 986919810, S. 15 f., Nr. 3054.
  135. Frank Möller: Charismatische Führer der deutschen Nation. 2004, S. 136.
  136. Gerhard Schulze-Pfälzer: Wie Hindenburg Reichspräsident wurde. Persönliche Eindrücke aus seiner Umgebung vor und nach der Wahl. 1925.
  137. Maximilian Terhalle: Deutschnational in Weimar: die politische Biographie des Reichstagsabgeordneten Otto Schmidt (-Hannover) 1888–1971. 2009, S. 151.
  138. Geert-Ulrich Mutzenbecher: Die Versicherer. Geschichte einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Hamburg 1993, ISBN 3-8042-0638-7, S. 52.
  139. Geschichte des Wentorf-Reinbeker Golf Clubs, www.wrggc.de, Version vom 29. Dezember 2010 (Memento vom 19. September 2004 im Internet Archive)
  140. Velhagen & Klasings Monatshefte. Band 26, Ausgabe 3, 1912, S. 301.
  141. Deutsches Geschlechterbuch. Band 200, ISBN 3-7980-0200-2, 13. Hamburger, S. 337, Abb. S. 335; unzutreffend die Darstellung in Siebmacher’s Grosses Wappenbuch. Band G, Hamburgische Wappenrolle. Nach Hamburgischen Wappenbüchern zusammengestellt von Eduard Lorenz Lorenz-Meyer. Neustadt 1976 (Neudruck); Wappen 1749 Domherr Johann Christian Jauch, Devise 1683 Superintendent Johann Christopher Jauch.
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