Hans-Gerd Jauch

Hans-Gerd Hermann Jauch (* 10. März 1953 in Bad Honnef) ist ein deutscher Wirtschaftsjurist, Krisenmanager und Insolvenzverwalter.

Hans-Gerd Jauch (2008)

Familie

Jauch entstammt dem hanseatischen Geschlecht Jauch. Er ist der Sohn des Kaufmanns Robert Jauch (1913–2000), vormals Artillerieoffizier im Panzer-Artillerie-Regiment 16 der 16. Panzer-Division und 1950 einer von 5.000 heimgekehrten Teilnehmern der Schlacht von Stalingrad. Sein Großvater war der Offizier Hans Jauch. Sein Bruder ist der Franziskaner Robert Jauch OFM, sein Cousin der Fernsehmoderator Günther Jauch. Jauch ist verheiratet und hat sechs Kinder.

Leben

Ausbildung

Jauch machte 1971 das Abitur am Staatlichen Humanistischen Quirinus-Gymnasium in Neuss. Ende 1975 begann er mit dem Studium der Philosophie und der Jurisprudenz an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, trat dem K.St.V. Arminia Bonn bei[1] und war in der Hochschulpolitik aktiv. Jauch, der anfangs den Arztberuf angestrebt hatte und 1974 ein Staatsexamen in der Krankenpflege abgelegt hatte, war zunächst in der Psychiatrie tätig. 1990 wurde er Rechtsanwalt.[2]

Berufliches Wirken

1991 begann Jauch als Anwalt bei Schlütter, Lüer & Görg in Köln und wurde 1992 Partner von Lüer & Görg. 1996 war Jauch Mitbegründer von GÖRG Rechtsanwälte. Seit 1995 wickelt Jauch eigene Insolvenzverfahren ab. Sein erstes Verfahren wurde in der Fachpresse als „Kohle-Reiterei-Fall“ bekannt.[3] Er war Geschäftsführer in den eigenverwalteten Insolvenzverfahren Babcock Borsig und Agfaphoto. Ebenfalls als Geschäftsführer liquidiert er seit 2010 zahlreiche notleidende geschlossene Immobilienfonds mit einem Immobilienvermögen von 2 Mrd. Euro. 2011 wurde er Insolvenzverwalter von Arcandor, Primondo und Quelle, dem größten deutschen Insolvenzverfahren der Nachkriegszeit. Seit 2019 ist Jauch in der von ihm gegründeten Sozietät „Jauch Dahl Linnenbrink Rechtsanwaltsgesellschaft mbH“ tätig.

Sonstige Funktionen

Jauch war Gastdozent an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Er ist Mitbegründer und Mitherausgeber der IILR – International Insolvency Law Review im Verlag C. H. Beck.[4]

Jauch gehört dem Regionalbeirat West der Commerzbank an.[5] Er ist Mitglied der Juristen-Vereinigung-Lebensrecht (JVL) im Bundesverband Lebensrecht. Er ist zudem Mitglied des Verbands der Insolvenzverwalter in Deutschland, VID.

Jauch war ab 1993 einige Jahre Vorstandsmitglied des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), dessen Mitglied er ist.

Publikationen

  • Michael Dahl, Hans-Gerd H. Jauch, Christian Wolf (Hrsg.): Sanierung und Insolvenz. Festschrift für Klaus Hubert Görg zum 70. Geburtstag. Verlag C.H. Beck, München 2010
  • Hans-Gerd H. Jauch, Die Schnecke im Salat. In: Juristische Schulung (JuS), 1990, S. 706 – vgl. Christian Fahl: Jura für Nichtjuristen: In sieben unterhaltsamen LektionenKapitel 2, Zivilrecht: Die Schnecke im Salat. C.H.Beck, 2010, S. 43 (books.google.de)
  • Hans-Gerd H. Jauch: Historikergestalten der Arminia. In: Michael F. Feldkamp (Hrsg.): K.St.V. Arminia 1863–1988. Bonn 1988
  • Hans-Gerd H. Jauch: Man wird eher vom Küssen schwanger als vom Zölibat pädophil. Was die nackten Zahlen über die Täter im Umfeld der Kirche und in der säkularen Gesellschaft sagen. In: Vatican-Spezial Das Kreuz mit dem Missbrauch, Mai 2010

Einzelnachweise

  1. ausgetreten 2011
  2. INDat-Report 01/2007 Verwalterporträt
  3. Internationales Insolvenzrecht / Dt. Insolvenzrecht mit Auslandsberührung. Berlin/Brandenburger Arbeitskreis für Insolvenzrecht, 30. Juni 1999, abgerufen am 16. Januar 2011.
  4. IILR International Insolvency Law Review. GÖRG, abgerufen am 21. Januar 2011.
  5. Regionalbeirat West. (PDF) Commerzbank, April 2010, archiviert vom Original am 28. Dezember 2010; abgerufen am 19. Januar 2011.
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