Carl Hermann Merck

Carl Hermann Merck (* 3. Mai 1809 i​n Hamburg; † 16. Oktober 1880 ebenda) w​ar ein Hamburger Beamter u​nd ein einflussreicher Hamburger Politiker.

Carl Hermann Merck
Epitaph für Carl Hermann Merck am Familiengrabmal im heutigen Jacobipark in Hamburg-Eilbek
Carl Hermann Merck, Louise Susette Merck geb Godeffroy,
Friedhof Ohlsdorf

Leben

Merck war ein Sohn des Kaufmanns und Senators Heinrich Johann Merck, und ein Stiefbruder des Unternehmers Ernst Merck. Zwei Monate nach seiner Geburt verstarb seine Mutter Maria Catharina Danckert. Nachdem Merck anfänglich das Johanneum in Hamburg besucht hatte, wechselte er im Jahre 1825 auf das Ernestinum Rinteln. Anschließend studierte er in Leipzig, Göttingen und Heidelberg Rechtswissenschaften und schloss seine Studienzeit 1831 mit Erlangung des Doktortitels in Heidelberg ab. In Heidelberg wurde er Mitglied des Corps Vandalia. Merck verfügte über ein ererbtes Vermögen, das es ihm erlaubte, die folgenden acht Jahre reisend im Ausland zu verbringen. Zwar war er nebenbei für die Firma seines Vaters tätig, vornehmlich aber wollte er andere Länder besser kennenlernen, in denen er teilweise auch längere Zeit lebte: England, Frankreich, Schweiz, Italien, Griechenland, Türkei und Ägypten. Er kehrte Ende der 1830er Jahre nach Hamburg zurück.

Er beteiligte sich in Hamburg an der Gründung des Unternehmens der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn, für deren Gesellschaft er sich sehr engagierte und deren später erfolgte Übernahme durch die Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft er verhandelte. An den Wiederaufbauplanungen und Hilfsaktionen in Hamburg nach dem Großen Brand war Merck führend beteiligt. 1843 wurde er deshalb zum Rathssekretär berufen und schon vier Jahre später zum Senatssyndicus gewählt. Wenig später übernahm er vollständig den Aufgabenbereich auswärtige Angelegenheiten, den er bis zu seinem Tod innehatte. War die Position des Syndikus in Hamburg ursprünglich zwischen Bürgermeister und Senator angesiedelt, wurde dies mit der neuen Verfassung von 1861 geändert und der Rang des Syndikus zurückgestuft. Für Merck wurde aber eine Ausnahme gemacht, ihm stand die Anrede Magnifizenz weiterhin zu.[1] Merck war eine einflussreiche Persönlichkeit des Senats. Obwohl er kein Stimmrecht hatte, bestimmte er über 30 Jahre wesentlich die auswärtige Politik. Seine politischen Einstellungen lassen sich am besten als althamburgischen Partikularismus beschreiben, er war vor allem auf Hamburgs Unabhängigkeit bedacht und stand daher dem preußischen Staat äußerst reserviert gegenüber.

Carl Merck heiratete a​m 7. Juli 1841 m​it Louise Susette Godeffroy (1821–1875). Sie hatten v​ier gemeinsame Kinder. Der zweite Sohn Carl Hermann Jasper Merck (1843–1891) w​ar Senatssekretär u​nd Senatssyndikus.

Carl Merck gehörte 1836 gemeinsam m​it seinem Bruder Ernst u​nd einigen anderen u​nter der Führung v​on Cesar Godeffroy z​u den Gründer d​es „Der Hamburger Ruderclub“, d​er knapp 100 Jahre später m​it dem „Germania Ruderclub“ vereinigt wurde.

Sonstiges

Mitte d​er 1850er Jahre erwarb Merck d​as Gelände, d​as später d​er Hessepark werden sollte u​nd bewohnte d​en dortigen Landsitz i​n den Sommermonaten. 1876 verkaufte e​r das Gelände wieder.[2]

An Carl Hermann Merck u​nd seine Ehefrau Louise w​ird auf d​er Sammelgrabplatte Familie Merck d​es Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs, Friedhof Ohlsdorf, erinnert.

Literatur

Commons: Carl Hermann Merck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe Percy Ernst Schramm: Hamburg, Deutschland und die Welt, 2. Auflage 1952, S. 211 f
  2. Paul Th. Hoffmann: Die Elbchaussee. Ihre Landsitze, Menschen und Schicksale, Hamburg, 1977, S. 271 ff.
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