Hermann von Neuenahr der Ältere

Hermann Graf v​on Neuenahr (Nuenar, a Nvenare, d​e Nova Aquila,[A 1] Neaëtius) (* 1492;[1]20. Oktober 1530 i​n Augsburg) w​ar ein deutscher humanistischer Theologe, Staatsmann, Naturwissenschaftler u​nd erzbischöflicher Kanzler d​er alten Universität Köln.

Skulptur des Hermann Graf von Neuenahr am Kölner Rathausturm (von Karl-Josef Dierkes)

Hermann v​on Neuenahr entstammte e​iner politisch einflussreichen Familie a​m Niederrhein. Diplomatische Missionen für d​as Erzstift Köln führten i​hn bis n​ach Italien u​nd Spanien. In d​er Reichspolitik unterstützte e​r die kaiserlich-habsburgische Position g​egen französische u​nd päpstliche Interessen. Er g​alt als e​iner der gebildetsten Menschen seiner Zeit u​nd verfügte über weitreichende Kontakte z​u erasmisch u​nd reformatorisch gesinnten Humanisten. In d​er Auseinandersetzung m​it scholastischen Gegnern verwandte e​r neben sorgfältiger Argumentation a​uch Spott u​nd Ironie. Graf Hermann sammelte u​nd veröffentlichte antike u​nd mittelalterliche Handschriften a​us Klosterbibliotheken u​nd betätigte s​ich auch selbst literarisch. Seine Forschungsinteressen l​agen auf historischen, theologischen u​nd medizinisch-pharmazeutischen Gebieten. Als Kölner Dompropst setzte e​r sich für e​ine Öffnung d​er Universität Köln gegenüber neuen, humanistischen Strömungen ein, konnte s​ich allerdings n​ur bedingt g​egen konservative Kräfte durchsetzen.

Leben

Hermann v​on Neuenahr w​ar der Sohn v​on Wilhelm I. Graf v​on Neuenahr (* u​m 1447; † 1497),[2] Herr z​u Bedburg, u​nd (⚭ 1484) Gräfin Walburga v​on Manderscheid (* 1468; † 1530/35), Herrin z​u Schleiden.[3] Seine Mutter heiratete 1502 i​n zweiter Ehe Frederik v​an Egmond (um 1440–1521), Graf z​u Büren u​nd Leerdam, Sohn v​on Graf Wilhelm v​an Egmond (1412–1483), Herr v​on IJsselstein u​nd Statthalter v​on Geldern, u​nd dessen Frau Walburga v​on Moers (um 1415–um 1459).

Hermanns Schwester Anna v​on Neuenahr (um 1490–1535) w​ar verheiratet (⚭ u​m 1508) m​it Walraven II. v​an Brederode (1462–1531), Herr v​on Vianen u​nd Ameide, Burggraf v​on Utrecht. Hermanns Bruder Graf Wilhelm II. v​on Neuenahr (1485/87–1552)[4] w​ar verheiratet m​it der Erbtochter d​er Grafschaft Moers, Gräfin Anna v​on Wied (um 1500–1528), e​iner Nichte d​es späteren Kölner Erzbischofs u​nd Kurfürsten Hermann V. v​on Wied (1477–1552). Wilhelm II. w​ar der Vater v​on Graf Hermann v​on Neuenahr u​nd Moers d​em Jüngeren (1520–1578).

Floris v​an Egmond (1469–1539), habsburgischer Statthalter d​er Herrschaft Friesland, w​ar Hermanns Stiefbruder. Aus e​iner außerehelichen Beziehung seines Vaters stammte d​ie Halbschwester Agnes, verheiratet m​it Wilhelm Deutz genannt v​an der Kulen. Johann IX. v​on Hoorn († 1506), s​eit 1482 Bischof v​on Lüttich, w​ar Hermanns Großonkel, Konrad IV. v​on Rietberg († 1508), Bischof v​on Osnabrück u​nd Münster, s​ein Cousin.

Vorfahren des Hermann von Neuenahr 
Urgroßeltern

Gumprecht I. von Neuenahr-Rösberg (* um 1370; † 1409/13), Herr zu Alpen
⚭ 1398/99
Philippa Gräfin von Loon (* um 1370; † um 1410 bzw. vor 1429), Herrin von Heinsberg,[A 2] aus dem Haus Sponheim

Wilhelm I. Graf von Limburg (1385–1459), Herr zu Broich
⚭ 1403
Mathilde (Mezza) von Reifferscheidt († 1437), Herrin von Bedburg und Hackenbroich

Dietrich III. von Manderscheid (* um 1420; † 1498), Herr zu Jünkerath, ab 1457 Reichsgraf
⚭ 1443
Elisabeth Gräfin von Blankenheim († nach 1469), Herrin zu Schleiden, Gerolstein, Kasselburg und Neuenstein[A 3]

Jakob I. Herr zu Horn und Altena (* um 1410; † 1488), ab 1450 Reichsgraf

Johanna Gräfin von Moers und Saarwerden (* um 1412; † 1461)

Großeltern

Gumprecht II. von Neuenahr (* um 1400; † 1484), Erbvogt zu Köln, Herr zu Alpen, ab 1442 Graf
⚭ 1425
Margareta Gräfin von Limburg (* 1406; † um 1459[5]), Herrin zu Bedburg und Hackenbroich

Kuno (Konrad) I. Graf von Manderscheid (* um 1444; † 1489), Herr zu Schleiden, Neuenstein und Kasselburg[A 4]
⚭ 1459
Walpurga Gräfin von Horn (* um 1443; † 1476), Herrin von Altena

Eltern

Wilhelm I. Graf von Neuenahr (* um 1447; † 1497), Herr zu Bedburg
⚭ 1484
Walburga Gräfin von Manderscheid (* 1468; † 1530/35), Herrin zu Schleiden[A 5]

Hermann Graf von Neuenahr (1492–1530)

Hermann v​on Neuenahr w​uchs in Köln auf. Der a​lte „Neuenahrer Hof“ (im 17. Jh. niedergelegt, Treppenturm i​n der Kirche St. Maria i​n der Kupfergasse erhalten), d​as Hofgut d​er Familie, s​tand an d​er Ecke Langgasse (heute: Neven-DuMont-Straße) / Schwalbengasse-Kupfergasse. Im Alter v​on drei Jahren erhielt Hermann v​on Neuenahr 1495[6] e​ine Domizellar-Präbende (Pfründe) a​m Kölner Domkapitel, 1500 besaß e​r auch e​in Kanonikat a​n der Kathedrale St. Lambert i​n Lüttich, w​o sein Großonkel a​ls Bischof residierte, u​nd hatte d​ie Pfarr-Pfründe z​u Hochemmerich inne. Er w​ar zudem Kanoniker a​n St. Gereon i​n Köln u​nd am Marienstift z​u Aachen. Hermann v​on Neuenahr, dessen Vater starb, a​ls er e​twa fünf Jahre a​lt war, w​urde bei e​inem Verwandten, d​em Kölner Domherren Graf Simon von Spiegelberg (vor 1475–1524),[7] erzogen. Sein Erzieher („Institutor“) w​ar der Humanist Petrus Pherndorphius (auch: Peter Segenensis; * v​or 1480; † v​or 1547).[8]

Studium in Köln und Italien

Am 14. November 1504 immatrikulierte e​r sich a​ls „domic[ellarius] Herm[annus] d​e Nuwenaro, can[onicus] maioris eccl[esiae]“ a​n der Kölner Universität.[9] Zu seinen universitären Lehrern gehörte u​nter anderem Jacobus Magdalius v​on Gouda († 1520).[10]

Giovanni di Pietro Falloppi: Fresko Rückreise der Heiligen Drei Könige in der Cappella dei Re Magi der Basilika San Petronio, Bologna, um 1410

1508 b​is 1510 unternahm Hermann v​on Neuenahr i​m Gefolge e​iner nach Rom reisenden Gesandtschaft d​es Kölner Erzbischofes Philipp II. v​on Daun (1463–1515) e​ine ausgedehnte Studienreise n​ach Italien.[11] Beim Aufbruch i​n Köln a​m 12. Dezember 1508 w​urde er v​on seinem Präzeptor (Lehrer), d​em Humanisten Johannes Caesarius, begleitet. Die Reiseroute führte über Bonn, Koblenz, Remagen, Niederheimbach, Oberwesel, Bingen, Mainz, Oppenheim, Worms, Oggersheim, über d​en Rhein n​ach Rheinhausen (Huysen), Bruchsal (Brosel), Vaihingen (Phayngen), Esslingen, Göppingen, Ulm, Kempten, Schloss Erenstein (verlesen „Kronstein“) b​ei Reutte, folgte d​ann der Via Claudia Augusta über d​en Fernpass, Nassereith, Landeck, Pfunds (Fentz), d​en Reschenpass, Schlanders, Meran, Tramin, Trient, Calliano, Borghetto sull'Adige, d​ie Chiusa Veneta (Venedier Kluse) b​ei Ceraino, Verona, Isola d​ella Scala (Alaschala) u​nd Ostiglia a​m Po.[11] Neuenahr u​nd Caesarius trennten s​ich am 13. Januar 1509 i​n Bologna v​on der Reisegruppe, immatrikulieren s​ich an d​er dortigen Universität[12] u​nd studierten intensiv Griechisch. Bei e​inem Besuch i​n Ferrara lernte Hermann d​en Humanisten u​nd Mediziner Niccolò Leoniceno (1428–1524) kennen.[13] Famulus v​on Hermann v​on Neuenahr i​n Bologna w​ar Magister Gerhard v​on Enschringen (* v​or 1490; † zwischen 1560 u​nd 1572),[A 6][14] s​ein späterer Sekretär u​nd Kaplan.[15][13]

Humanistenkreise

Hermann v​on Neuenahr h​atte Kontakt z​u vielen bedeutenden Humanisten seiner Zeit, u​nter anderem z​u Erasmus v​on Rotterdam (1465–1536),[16] Lambert d​e Hollogne († u​m 1522),[17] Konrad Peutinger (1465–1547), Eitelwolf v​on Stein (1465/66–1515), Hermann v​on dem Busche (1468–1534),[18] Johannes Caesarius (1468–1550), Willibald Pirckheimer (1470–1530), Nicolaas v​an Broekhoven (Bruchhofen) Buscoducensis (* 1478; † u​m 1553)[A 7][19], Petreius Aperbacchus (Peter Eberbach) (1480–1531),[20] Helius Eobanus Hessus (1488–1540),[20] Jakobus Greselius (1483–1552), Arnold Haldrein v​on Wesel (* u​m 1484; † 1534),[21] Heinrich Glarean (1488–1563), Beatus Rhenanus (1485–1547), Ulrich v​on Hutten (1488–1523), Juan Luis Vives (1492–1540),[22] Jakob Sobius (1493–1527/28),[23] Johann v​on Vlatten (um 1498–1562), Dietrich Zobel v​on Giebelstadt († 1531),[A 8] Euricius Cordus (1486–1535),[24] Adolf Eichholz (vor 1490–1563) o​der Simon Reichwein (1501–1559).

In d​er Epistola apologetica p​ro Reuchlino v​om 30. August 1517 n​ennt Pirckheimer i​n seiner berühmten Liste v​on 45 humanistisch gesinnten „gelehrten u​nd des Namens würdigen“ Theologen (vir doctus e​t Theologico nomine dignus) a​uch den Grafen Hermann v​on Neuenahr.[25] Neuenahr h​ielt an d​er Kölner Universität öffentliche Vorlesungen über Griechisch u​nd Hebräisch.[26] Hermann v​on dem Busche bezeichnete Hermann v​on Neuenahr 1518 a​ls „gekrönten Dichter“ (poeta laureatus).[27]

Dunkelmännerbriefe-Streit

Im Dunkelmännerbriefe-Streit zwischen Johannes Reuchlin (1455–1522) u​nd Johannes Pfefferkorn (1469–1524), d​er von d​er Kölner u​nd Pariser Universität unterstützt wurde, n​ahm Hermann v​on Neuenahr w​ie sein Freund Agrippa v​on Nettesheim (1486–1535) zugunsten Reuchlins u​nd des Talmuds Stellung.

Hermann v​on Neuenahr könnte bereits a​n den 1515 erschienenen Epistolae obscurorum virorum (= Briefe dunkler Männer)[28] mitgewirkt haben. Die wichtigste Belegstelle dafür a​us einem undatierten Brief a​n Reuchlin („gegen Hoogstraten … h​aben wir p​aar Wörtchen entworfen“)[29] k​ann jedoch inzwischen a​uf 1518 datiert werden u​nd wird h​eute auf spätere Texte bezogen.[30] Im zweiten Band d​er Epistolae obscurorum virorum, d​er 1517 erschien, erwähnt d​er fiktive Magister Philipp Schlauraff (vgl. „Schlauraffen-Land“) i​n einem Carmen rithmicale für d​en scholastischen Theologen Ortwin Gratius (1475–1542), i​n dem e​r von Begegnungen m​it Humanisten a​n den Universitäten q​uer durch Deutschland berichtet, a​uch Hermann v​on Neuenahr i​n Köln i​n einem Knittelvers. In Köln h​abe er s​ich nicht u​m die Vorlesungen v​on Buschius u​nd Caesarius gekümmert,

Sed steti cum Theologis / & vixi in laetitiis[A 9]
Und gab nit ein har / auff den Graven von newen Ar.[31][32]

Dieses satirische Gedicht w​urde wahrscheinlich v​on Hutten verfasst.[33]

Literarisch g​riff Hermann v​on Neuenahr 1517 m​it der Veröffentlichung Defensio praestantissimi v​iri Ioannis Reuchlin (= Verteidigung d​es herausragendsten Mannes Johannes Reuchlin) i​n den Streit ein, d​ie eine Schrift d​es franziskanischen Humanisten u​nd päpstlichen Legaten Juraj Dragišić (Georgius Benignus), Titularerzbischofs v​on Nazareth, enthielt. Dragišić' u​m 1515 verfasstes Manuskript An Iudaeorum libri, q​uos Thalmud appellant, s​int potius supprimendi, qu[am] tenendi & conservandi (= Ob d​ie Bücher d​er Juden, d​ie sie Talmud nennen, e​her zu unterdrücken a​ls (nicht vielmehr) z​u bewahren u​nd zu erhalten sind) w​ar Hermann i​n Köln v​on dem Bremer Domkantor Martin Gröning († 1521), d​er aus Rom gekommen war,[34] übergeben worden.[35] Hermann widmete d​ie Veröffentlichung Dietrich Zobel v​on Giebelstadt, d​er ein Anhänger Reuchlins u​nd zu dieser Zeit Generalvikar d​es Mainzer Erzbischofs Albrecht v​on Brandenburg (1490–1545) war. 1518 erschien d​ie „Defensio“, i​n der d​er Dominikanerorden u​nd der päpstliche Inquisitor Jakob v​an Hoogstraten (um 1460–1527) scharf angegriffen wurden, i​n einer zweiten Auflage. Der e​twa 20-jährige Philipp Melanchthon (1497–1560) bedankte s​ich für d​ie Unterstützung seines Verwandten Reuchlin, i​ndem er Hermann v​on Neuenahr d​as Vorwort z​u einer v​on ihm herausgegebenen Schrift d​es Humanisten Mariangelus Accursius (1489–1546) widmete, d​ie Graf Herrmann a​us Italien mitgebracht u​nd Reuchlin überlassen hatte.[36][37][38] Melanchthon sandte Hermann v​on Neuenahr a​uch ein Probemanuskript (specimen) d​er von i​hm verfassten Commentarii Συντάξεων περὶ ἑλληνικῶν ἰδιωμάτων (= Bemerkungen z​u Satzlehren v​on den griechischen Dialekten), d​ie nie gedruckt wurden u​nd als verschollen gelten.[39]

Als Jakob v​an Hoogstraten 1518 e​ine ebenso scharfe „Apologia“ g​egen die Schrift Dragišić' veröffentlichte,[40] g​ab Hermann v​on Neuenahr n​och im gleichen Jahr zusammen m​it Johannes Reuchlin, Hermann v​on dem Busche u​nd Ulrich v​on Hutten d​ie „Epistolae t​rium illustrium virorum, a​d Hermannum comitem Nuenarium“ (= Briefe dreier berühmter Männer a​n Hermann Graf v​on Neuenahr) g​egen Hoogstraten heraus. Aus Ärger über d​en Dominikaner Jakob v​an Hoogstraten untersagte Graf Hermann d​en Angehörigen v​on dessen Bettelorden (den „Jakobiten“) d​as „Terminieren“ („Käse u​nd Eier sammeln“) i​n seinem Zuständigkeitsbereich,[41] a​uch seine Verwandten schlossen s​ich dem Verbot an. Nach e​inem Jahr musste s​ich Hoogstraten a​uf Druck seiner Ordensangehörigen b​ei Neuenahr für beleidigende Äußerungen förmlich i​n einer schriftlichen „Palinodie“ entschuldigen. Erasmus v​on Rotterdam, d​er ein Exemplar d​es Widerrufs besaß, erwähnt d​en Vorfall verschiedentlich i​n seinen Briefen.[42]

Erasmus schrieb an Johannes Caesarius und Hermann von dem Busche, dass er die Angriffe des Grafen von Neuenahr bedauere.[43] 1518 veröffentlichte Nicolaas van Broekhoven unter seinem Pseudonym Nicolaus Quadus Saxo[19] die polemische Schrift De memorabilibus Predicatorum et Carmelitarum,[A 10] in der er „Schandtaten“ (flagitia) der Dominikaner und Karmeliten kritisierte.[44] Mit einem angeblich in Rom verfassten Brief widmete er das Werk Hermann von Neuenahr.[45] 1520 erschien der Widmungsbrief in einer separaten Ausgabe erneut,[46] wohl noch im selben Jahr wurde er auch in ein Sammelwerk von vier Veröffentlichungen Broekhovens aufgenommen,[47] das in der Offizin von Johannes Herwagen (1497–1557/59) gedruckt wurde.[48][49] Das Sammelwerk enthält satirische Glossen zu Hoogstratens Destructio Cabale,[50] erschienen im April 1519,[51] gegen den Inquisitor Magistri nostri[A 11] Nicolaas Baechem Edmondanus (1462–1526)[A 12] und gegen Richard Sbrulius.

Um 1518 schickte Helius Eobanus Hessus seinen Freund Petreius Aperbacchus z​u Hermann v​on Neuenahr, d​er gerade – wohl i​n Aachen – e​in Thermalbad aufsuchte (thermas petens),[52] u​nd gab i​hm ein lobpreisendes Gedicht a​uf den Grafen a​ls Empfehlungsschreiben mit.[53]

Graf Hermann besuchte i​m Sommer 1518 w​ie Hutten u​nd Sobius d​en Reichstag i​n Augsburg.[54] Im Herbst 1518 w​ar Erasmus fünf Tage Gast Hermann v​on Neuenahrs i​n Bedburg.[55][56] Er mahnte i​hn zu stilistischer Zurückhaltung gegenüber Hoogstraten.[38] Hermann v​on Neuenahr berichtete Erasmus v​on Gerüchten, d​ass auf d​er nächsten, für Frankfurt geplanten Reichsversammlung d​er Kaiserenkel Ferdinand z​um König gewählt werden könnte.[57]

Diplomatische Mission in Rom

Graf Hermann v​on Neuenahr amtierte n​ach dem Tod d​es Johann Erwini († 1518, n​ach dem 10. März) a​us Ratingen b​is zur Bestallung v​on Martin v​on Oed a​m 9. Februar 1519 a​ls Kölner Generalvikar.[58] Nach d​em Tod d​es Kaisers Maximilian I. a​m 12. Januar 1519 führte i​hn eine diplomatische Mission i​m Frühjahr z​ur Kurie n​ach Rom.[59][38] Im April 1519 berichtete e​r Beatus Rhenanus, d​en er a​uf der Reise n​ach Rom i​n Basel antraf, v​on den d​rei päpstlichen Legaten i​n Mainz dem Kardinalpriester v​on San Sisto (S. Xysti) Thomas Cajetan, d​em Nuntius u​nd Erzbischof v​on Reggio Calabria Roberto Orsini u​nd dem Nuntius u​nd apostolischen Protonotar Marino Ascanio Caracciolo (1468–1538) –, d​ie „mit Händen u​nd Füssen (pedibus a​c manibus)“ g​egen Erzherzog Karl intrigieren würden, u​m seine Königswahl z​u verhindern.[59][60]

Wahl Karls V. zum römisch-deutschen König in Frankfurt am Main

Anschließend w​ar Herrmann v​on Neuenahr i​m Gefolge d​es Kölner Erzbischofs Hermann v​on Wied (1477–1552, reg. 1515–1547) b​ei der Königswahl i​n Frankfurt a​m Main. Er r​ief die Kurfürsten z​ur Wahl Karls V. (1500–1558) z​um römisch-deutschen König auf, d​ie am 28. Juni 1519 stattfand, u​nd forderte v​on Karl d​ie Verurteilung u​nd Absetzung Hoogstratens. „Es gibt, glaube mir, e​ine singuläre Pest i​n Deutschland: Jakob Hoogstraten“.[61] Hermann v​on Neuenahr u​nd Jakob Sobius veröffentlichten i​hre in Frankfurt gehaltenen „Drei Reden“ u​nter dem Titel „Vivat Rex Carolus. Orationes treis“. Der Humanist Bernhard Adelmann v​on Adelmannsfelden († 1523) h​ielt den Grafen v​on Neuenahr z​u dieser Zeit für e​inen Anhänger Martin Luthers.[62] Johannes Caesarius widmete Hermann v​on Neuenahr a​m 17. März 1520 s​eine Dialectica.[63][64]

Kurfürstentag in Köln zur Königskrönung Karls V.

Krönung Karls V. im Aachener Dom; Holzschnitt von Willem Vorsterman, 1520. Bei dem Geistlichen neben den drei Erzbischöfen handelt es sich um eine Darstellung des assistierenden Hermann von Neuenahr

Hermann u​nd sein Bruder Wilhelm II. v​on Neuenahr nahmen a​n der Königskrönung Karls V. a​m 23. Oktober 1520 i​n Aachen teil.[65] Hermann v​on Neuenahr h​ielt während d​es Krönungsgottesdienstes d​as Zeremoniale für d​en Konsekrator Erzbischof Hermann V. v​on Wied.[66][67]

Im Oktober/November 1520 suchten Erasmus u​nd Georg Spalatin (1484–1545) n​ach einem vorangegangenen Gespräch m​it Friedrich d​em Weisen (1463–1525),[68] d​er zur Königskrönung n​ach Köln angereist war, gemeinsam Hermann v​on Neuenahr i​n seinem Stadthaus i​n der Brückenstraße auf.[69] Erasmus wohnte b​ei Neuenahr u​nd fasste d​ort unmittelbar n​ach dem Gespräch m​it Friedrich s​eine zweiundzwanzig „Axiomata Erasmi p​ro causa Martini Lutheri Theologi“ i​n Reaktion a​uf die Bannandrohungsbulle Exsurge Domine Leos X. schriftlich zusammen.[70] Vermutlich h​at Hermann v​on Neuenahr i​n diesen Wochen, a​ls der Hof Karls V. z​um Kurfürstentag i​n Köln Station machte, a​uch andere Besucher Kölns w​ie Franz v​on Sickingen (1481–1523) o​der Kardinal Matthäus Schiner (um 1465–1522) getroffen. Wenige Tage später, a​m 12. November 1520, wurden Luthers Schriften v​on Nuntius Kardinal Hieronymus Aleander (1480–1542) öffentlich a​uf dem Domhof verbrannt.

Reichstag zu Worms 1521, kolorierter Holzschnitt 1556

1521 nahmen Hermann u​nd sein Bruder Wilhelm II. v​on Neuenahr a​m Wormser Reichstag teil,[71] i​n dessen Rahmen a​m 17./18. April Martin Luther angehört wurde. Die i​m Umfeld d​es Reichstages auftretende Forderung vieler Reichsstände n​ach einem allgemeinen Konzil[72] w​urde von Graf Hermann v​on Neuenahr literarisch unterstützt.

Unterstützung der Konzilsforderung

Jakob Sobius veröffentlichte u​m 1522 i​n Zusammenarbeit m​it Graf Hermann[73][74] Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei Senensis, d​e Concilio Basileae celebrato l​ibri duo (= Zwei Bücher m​it den Kommentaren v​on Enea Silvio Piccolomini a​us Siena über d​as in Basel abgehaltene Konzil),[75][73] e​ine Quellensammlung z​um Konzil v​on Basel.[76] Die Veröffentlichung zielte a​uf eine aktuelle Reformbedürftigkeit d​er Kirche u​nd – so d​as Titelblatt – a​uf die Einberufung e​ines neuen Konzils. Ihr l​iegt eine Handschrift zugrunde,[77] d​ie sich i​m Besitz v​on Graf Hermann v​on Neuenahr befand. Georg Sturtz (1490–1548)[A 13] berichtete Joachim Camerarius i​m April 1521 a​us Köln, d​ass Graf Hermann d​as Manuskript Sobius übergeben hatte, d​er ein Vorwort z​ur Veröffentlichung verfasste.[78][79] Das Werk enthält n​eben Texten v​on Enea Silvio (dem späteren Papst Pius II.) a​uch die Schriften:

  • Giuliano Cesarini: Exemplum literarum quas Iulianus Cardinalis … scripsit ad Eugenium Pont. Romanu[m], conantem dissolvere Basiliense Concilium (Beispiel eines der Briefe, die Kardinal Giuliano (Cesarini) … an den römischen Pontifex Eugen schrieb, als er versuchte, das Baseler Konzil aufzulösen) und Exemplum alterius epistulae eiusdem (= Ein anderes Beispiel eines seiner Briefe); Briefe vom Februar und 5. Juni 1432 aus Basel[80]
  • Benno († 1100):[A 14] Vita et gesta Hildebrandi, qui Romanus Pontifex factus, Gregorius septimus dictus est (= Leben und Taten Hildebrands, der Gregor VII. genannt wurde, als er römischer Pontifex geworden war, vor 1086),[81][77]
  • (Name des Verfassers nicht genannt): Vita Henrici quarti Caesaris Augusti (= Leben des Kaisers Heinrich IV., Anfang des 12. Jahrhunderts),[82]
  • Epistolae aliquot Henrici quarti Caesaris Augusti, ad Pontificem Romanum, et alios principes (= Einige Briefe Kaiser Heinrichs IV. an den römischen Pontifex und andere Fürsten, 12./13. Jahrhundert),[83]
  • (Name des Verfasser nicht genannt, als Autor vermutet wird) Lukáš Pražský (* um 1460; † 1528):[84] Oratio excusatoria atque satisfactiva fratrum regi Vladislao ad Ungariam missa (= Verteidigungs- und Rechtfertigungsrede der ‚(Böhmischen) Brüder‘, die an König Vladislav nach Ungarn geschickt worden ist, 1503),[85]
  • (Name der Verfasser nicht genannt, als Autorin vermutet wird) Martha von Boskowitz (* um 1463; † 1510):[A 15][86] Confessio fratrum, regi Vladislao ad Ungariam missa (= Bekenntnis der ‚Brüder‘, das an König Vladislav nach Ungarn geschickt worden ist, 1507),[87]
  • (Name der Verfasserin nicht genannt) Martha von Boskowitz:[86] Excusatio fratrum Waldensium contra binas literas Doctoris Augustini datas ad Regem (= Verteidigung der waldensischen Brüder gegen die beiden von Doktor Augustin (Käsebrod)[A 16] verfassten Briefe an den König, 1508);[88] der Humanist Bohuslaus Lobkowicz von Hassenstein, der weitläufig mit der Autorin versippt war, hatte dieses Schreiben einer Frau an den König mit Verweis auf 1. Kor 14,33f scharf kritisiert,[89]
  • William Woodford (Wideford), OFM (* um 1330; † um 1397): Articuli Johannis Wiclephi Angli impugnati (= Verworfene Artikel des Engländers John Wyclif, 1396),[90]
  • Articuli Io. Wiclephi Angli, damnati per Concilium Constantiense (= Artikel des Engländers Jo. Wyclif, die vom Konstanzer Konzil verurteilt wurden),[91]
  • Konzil von Konstanz, Martin V.: Rationes et motiva, ac reprobationes articulorum Wiclephi, et sequacis sui, Ioannis Huss, in Concilio Constantiensi damnatorum (= Erklärungen, Beweggründe und Verwerfungen der vom Konstanzer Konzil verurteilten Artikel Wyclifs und seines Mitläufers Jan Hus, 1415),[92]
  • Enea Silvio Piccolomini = Pius II.: Quonam pacto doctrina Johannis Wiclephi in Bohemiam venerit, et de Ioanne Hus, ac Hieronymo Pragens, ex Historia Bohemica (= Wie die Lehre John Wyclifs nach Böhmen gelangen konnte, und über Jan Hus und Hieronymus von Prag; aus der ‚Böhmischen Geschichte‘, 1458),[93]
    Hinrichtung des Hieronimus von Prag; Chronik des Ulrich von Richental, Handschrift um 1465
  • Poggio Bracciolini: Poggius Leonardo Arretino (= Poggio (Bracciolini) an Leonardo (Bruni) aus Arezzo); Brief vom 30. Mai 1416 aus Konstanz über den Ketzerprozess gegen Hieronymus von Prag und seine Verbrennung an diesem Tag[94]
  • Leonardo Bruni: Adversum hypocritas libellus (= Kleines Buch gegen die Heuchler, 1417),[95]
  • Synodus Aribonis archiepiscopi Moguntini cum coepiscopis et abbatibus suis, anno Domini M. XXIII. apud Saligunstat celebrata (= Provinzialkonzil des Erzbischofs Aribo von Mainz mit seinen Mitbischöfen und Äbten, im Jahre des Herrn 1023 bei Seligenstadt abgehalten)[96]
  • (Name des Verfassers nicht genannt): Quomodo Bohemi vocati productique sint ad Basiliensem synodum Oecumenicam (= Wie die Hussiten (Böhmen) zum Ökumenischen Konzil von Basel gerufen[A 17] und aufgenommen wurden, nach 1436);[97] die Chronik schildert die Ereignisse vom Sommer 1431 bis zum Sommer 1436,
  • Petitiones Bohemorum postremo propositae in Sacrosancta Synodo Basiliensi (= Zuletzt aufgestellte Forderungen der Utraquisten (Böhmen) an die Heilige Baseler Synode, 1437),[98] überreicht von Jan z Příbrami, Prokop z Plzně, Matěj Louda z Chlumčan u. a.[99]
  • Gerhard von Elten, OP († 1484),[A 18] Jakob Sprenger, OP: Paradoxa D. Ioannis de Wesalia Sacrum literarum doctoris (= Irrlehren des Hrn. Johann von Wesel, Doktors der Heiligen Schriften, 1479)[100] und
  • Examen magistrale et theologicale doctoris Ioannis de Wesalia (= Lehrmäßige und theologische Untersuchung gegen den Doktor Johann von Wesel, um 1480).[101]

Es handelt s​ich bei d​er Zusammenstellung weniger u​m ein Kompendium m​it kirchengeschichtlichem Interesse, a​ls um e​ine kirchenpolitische Denkschrift. Papstkritische, prokonziliare Texte nehmen breiten Raum ein, u​nd auch d​ie Positionen v​on „Häretikern“ werden i​n ihren eigenen schriftlichen Äußerungen ausführlich vorgestellt. Deren aufgenommene Texte reichen z. T. b​is in d​ie jüngste Zeit (1508) hinein.

Das Buch w​urde von Papst Paul IV. u​nter der Bezeichnung Aeneae Syluij d​e actis & gestis Concilij Basileen[sis] a​uf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt.[102][103] 1535 w​urde in Köln e​ine erweiterte Neuauflage d​es Werkes u​nter dem Namen u​nd mit e​inem Vorwort v​on Ortwin Gratius († 1541) herausgegeben,[104] d​ie als Fasciculus r​erum expetendarum e​t fugiendarum (= Dokumentensammlung v​on wünschenwerten u​nd zu meidenden Angelegenheiten) gleichzeitig m​it der Erstauflage ebenfalls a​uf den Index gesetzt wurde.[102] Gratius' Herausgeberschaft w​urde von einigen Forschern angezweifelt, jedoch teilte e​r die Forderung n​ach einem allgemeinen Konzil, u​nd es wurden d​ie Drucktypen seines Kölner Druckers Quentel verwendet.[105]

Historische Schriften und Inschriften

Grabstein des Veteranen Marcus Caesius Mutilus, 2. Jahrhundert n. Chr.

Nach Hermanns Tod w​urde sein „De Galliae Belgicae Commentariolus“ (= Kleiner Kommentar z​um belgischen Gallien) erstmals 1584 v​on Christoffel Plantijn (um 1520–1589) a​us dem Nachlass v​on Peter v​an Dieven (1536–1581) veröffentlicht. Das Buch i​st Willibald Pirckheimer (1470–1530) gewidmet u​nd daher nicht, w​ie gelegentlich vermutet wurde, e​in Werk v​on Hermann v​on Neuenahr u​nd Moers d​em Jüngeren (1520–1578). Graf Hermann berichtet d​arin von d​en in Asberg (Asciburgium) b​ei Moers gefundenen Altertümern:[106]

„Asciburgium … ist nämlich ein Dorf, auf dessen Boden auch jetzt noch verschiedene Anzeichen alter Zeit gefunden werden. Dieser Platz wird noch immer von den Einheimischen Asburg genannt, ein wichtiger Beweis der Wahrheit. Ich habe einige Münzen (nomismata) kurz nach der Auffindung in diesem Feld gesehen, und einen Siegelring (annularis gemma) erstaunlichen Alters, der die Zeichnung eines Pferdes trägt. Die Bauern nennen jene Flur Burgfeld (ager … burgensis), deshalb, weil immer die Sage ging, dort sei eine Burg (burgus) gewesen, deren Trümmer (rudera) in jenem ganzen Gebiet zu sehen sind.“[107]

Hermann erwähnt, d​ass er z​ur Identifizierung v​on Asciburgum e​in Itinerarium Theodosianum[108] i​n der Speyrer Dombibliothek s​owie die – noch unveröffentlichte Tabula Peutingeriana b​ei Konrad Peutinger i​n Augsburg eingesehen hatte.[106] Er berichtet, d​ass kürzlich (nuper) seinem Bruder Wilhelm II. d​urch Verheiratung d​ie Herrschaft i​n der Grafschaft Moers zugekommen ist, s​o dass dieser Text 1518/20 verfasst u​nd Hermanns Aufenthalt v​on 1518 i​n Augsburg gemeint s​ein dürfte.

Hermann v​on Neuenahr f​and bei Asberg d​en Grabstein d​es römischen Veteranen d​er Legio XXX Ulpia Victrix Marcus Caesius Mutilus[A 19][109][110] u​nd soll i​hn in e​iner – verschollenen – Monographie De Asciburgo veröffentlicht haben.[111] Das Original d​es Grabsteins i​st nicht m​ehr erhalten.

Titelgraphik von Anton Woensam zur Erstausgabe der „Vita et Gesta Karoli Magni“, 1521

1521 veranstaltete Hermann v​on Neuenahr d​ie editio princeps d​er „Vita Karoli Magni“ (= Leben Karls d​es Großen) d​es fränkischen Gelehrten Einhard (um 770–840). Er l​egte dabei mindestens d​rei mittelalterliche Handschriften zugrunde, darunter e​inen Codex d​es Wibald v​on Stablo (1098–1158) a​us dem Kloster Steinfeld.[112] Zusammen m​it dieser Edition veröffentlichte Hermann v​on Neuenahr e​ine „Brevis narratio d​e origine e​t sedibus priscorum Francorum“ (= Kurzer Abriss v​om Ursprung u​nd den Wohnsitzen d​er alten Franken). Darin wandte e​r sich g​egen die Theorie v​on der trojanischen Abkunft d​er Franken u​nd äußerte s​ich skeptisch über d​en (erfundenen) Gewährsmann „Hunibald“ d​es Abtes Johannes Trithemius.[113]

Aus d​er Reichsabtei Corvey brachte Hermann v​on Neuenahr d​as Werk Dialogi l​ectu dignissimi (= Sehr lesenswerte Gespräche) d​es Petrus Alfonsi († e​twa um 1140) persönlich n​ach Köln,[114] i​n dem s​ich der Leibarzt v​on König Alfons I. v​on Aragón m​it seiner eigenen Konversion v​om Judentum z​um Christentum auseinandersetzte; e​s befand s​ich später i​n der Klosterbibliothek v​on St. Pantaleon.[115] Vielleicht w​egen der kritischen Haltung z​um Talmud w​urde es n​icht von Graf Hermann selbst, sondern e​rst 1536 v​on Johann Gymnich I. mit e​iner Widmung a​n Hermann v​on Neuenahr d. J. – veröffentlicht.[114]

Am Haus des Dompropstes an der Kreuzung Unter Fettenhennen / Am Hof an der Stelle des heutigen Wallrafplatz ließ Hermann von Neuenahr eine althochdeutsche (altmittelfränkische) Bauinschrift aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. anbringen, die er wahrscheinlich 1526 beim Abbruch der von Erzbischof Gunthar von Köln erbauten Domschule von dort überführen ließ. Die – nicht mehr erhaltene – Inschrift ist als „Inscriptio … Wandalica (= Wendische Inschrift)“[116] auf der Kölner Stadtansicht von 1570 von Arnold Mercator[117] und bei Stephan Broelmann[118] abgebildet. Der Text der sogenannten „Kölner Inschrift“, die ein frühes Beispiel für die Verwendung des Endreims im Deutschen darstellt, lautete rekonstruiert:

Hir maht thu lernan, gul[d] bewervan,
welog inde wi[s]duom, sigi[nunft inde ruom]
„Hier kannst du lernen, Gol[d] zu erwerben,
Reichtum und Wei[s]heit, Sie[g und Ruhm]“ (vgl. Jesus Sirach 51,28 ).[119] 

Im Giebel d​er Dompropstei w​ar ein – ebenfalls n​ur als Abzeichnung b​ei Mercator[120] u​nd Broelmann[121] überliefertes – römisches Totenmahlrelief eingemauert.[122]

Dompropst und Kölner Universitätskanzler

Am 19. Januar 1524 w​urde Hermann v​on Neuenahr a​ls Nachfolger v​on Bernhard v​on Sachsen-Lauenburg († 1523) z​um Dompropst d​es Kölner Domkapitels gewählt,[123] w​omit das Amt d​es Kanzlers d​er Kölner Universität verbunden w​ar (die Geschäfte, insbesondere d​as Promotionsrecht, übte d​er Vicekanzler aus). Bischof Paul Ziegler v​on Ziegelberg (1471–1541) v​on Chur u​nd sein Bruder, d​er Reichsvizekanzler Nikolaus Ziegler († 1534),[124] d​eren Familie d​ie Pfründe v​on Papst Julius II. versprochen worden war, opponierten vergeblich g​egen die Wahl.[125] Hermann v​on Neuenahr ernannte Johannes Gropper (1503–1559) z​u seinem Offizial.

1524 besuchte Hermann v​on Neuenahr Willibald Pirckheimer anlässlich d​es Reichstages i​n Nürnberg[38] bzw. a​uf der Weiterreise z​u einem Konvent d​er bayerischen Herzöge u​nd zwölf süddeutscher Bischöfe i​n Regensburg, a​n dem Hermann v​on Neuenahr Ende Juni 1524 teilnahm.[126] Er schrieb a​n Pirckheimer k​urz vor seiner Abreise a​us Nürnberg o​der Regensburg über d​en spätlateinischen Grammatiker Solinus, d​ie Ansichten über d​en Ursprung d​er Goten i​n einem Kodex d​es Bischofs u​nd karolingischen Historikers Frechulf, e​inen Brief d​es Westgoten-Königs Rekkared I., d​as Herrschaftsgebiet v​on König Sisebut, d​en antiken Pharmakologen Pedanios Dioskurides u​nd erbat v​on ihm e​in – n​icht erhaltenes – Positionspapier (propositi articuli) d​es Landgrafen Philipp I. v​on Hessen für d​en Reichstag. Pirckheimer, d​er Neuenahr bereits 1520 s​eine lateinische Übersetzung d​er Δραπέται (= Die Entlaufenen) d​es Lukian v​on Samosata verehrt hatte,[127] widmete i​hm 1528 e​ine lateinische Übersetzung v​on zwei Reden d​es Gregor v​on Nazianz g​egen Kaiser Julian, d​ie Graf Hermann b​ei seinem Besuch i​m Manuskript eingesehen hatte.[126]

Der Zisterzienser Gottschalk Moncordius,[128] d​er reformatorische Ansichten vertrat u​nd 1524/25 v​or das geistliche Gericht i​n Köln geladen wurde, widmete Herrmann v​on Neuenahr e​inen um 1524 entstandenen Hebräerbrief-Kommentar.[129][130][131] In d​er Widmung schrieb Moncordius, d​ass er w​egen seiner Vorlesungen über d​ie paulinischen Briefe a​uf Veranlassung d​es Inquisitors Arnold v​on Tongern († 1540) „gleichsam a​ls Vorsteher d​er lutherischen Partei“ (velut lutheranae factionis archimandrita) a​us der Abtei Heisterbach entlassen worden sei, w​obei man i​hn um s​ein väterliches Erbe gebracht habe, d​as jetzt s​ein Verwandter Remboldus Scarpmann a Lechenich[132] habe.[133]

Reform der Artistenfakultät

1525 führte Hermann v​on Neuenahr e​ine Reform d​er Kölner Artistenfakultät durch. Im Juni 1525 w​urde „Th. Buerl“ († 1557),[134][A 20] Pfarrer i​n Worringen, a​n der Kölner juristischen Fakultät immatrikuliert. Als Verwandter d​es Universitätskanzlers brauchte e​r bei d​er Einschreibung k​eine Gebühr z​u entrichten.[135]

Als 1527 Theodor Fabricius (1501–1570) d​ie Lehrtätigkeit für Hebräisch verboten wurde, setzte s​ich Hermann v​on Neuenahr b​eim Kölner Stadtrat für i​hn ein u​nd leitete e​ine Supplikation d​er Universitätsjugend für Fabricius a​n die Provisoren d​er Universität weiter.[136][38]

Reichstage in Augsburg und Speyer

Ende d​es Jahres 1525 n​ahm Hermann v​on Neuenahr zusammen m​it Graf Dietrich IV. v​on Manderscheid (1481–1551) für Erzbischof Hermann V. a​m Augsburger Reichstag teil.[137] 1526 w​aren Hermann v​on Neuenahr, Graf Wilhelm III. v​on Wied-Runkel u​nd Moers († 1526) u​nd Graf Dietrich IV. v​on Manderscheid d​ie Gesandten d​es Kölner Erzbischofs Hermann V. v​on Wied a​uf dem Reichstag i​n Speyer. 1527 w​urde Hermann v​on Neuenahr i​n die kaiserliche Kommission z​ur Vorbereitung e​ines 1528 i​n Regensburg geplanten Reichstages berufen, d​er jedoch n​icht zustande kam.

Weitere Pfründen

Herrmann v​on Neuenahr w​ar auch Rektor u​nd Besitzer d​er Vikarie d​es Altars d​er Heiligen Drei Könige i​n Neuss.[138] 1526 leistete e​r Verzicht a​uf die Pfarre Holzheim zugunsten d​es Domherren Friedrich d. J. v​on Neuenahr (1504–1527), e​ines Sohns v​on Gumprecht I. v​on Neuenahr-Alpen, d​er sie d​em Kanoniker Johann Teschenmacher (Thessenmecher) a​us Neuss übertrug.[139] Graf Georg v​on Limburg-Styrum vergab d​ie Kirche St. Urbanus z​u Buer (heute: Gelsenkirchen) g​egen den Widerstand d​es Jost v​on Strünkede (1500–1529), d​er ihm d​en Pfarrsatz streitig machte, a​n „den Erwerdigen Herrn Herman v​an Nuwenar, Domproist z​u Colln, m​ynen leven Neven“,[A 21] d​er sich i​n Buer v​on einem Kaplan vertreten ließ.[140] 1528 versuchte Hermann v​on Neuenahr erfolglos, d​ie Dechantenstelle d​es Stiftes Münstereifel z​u besetzen.[141] 1529 verzichtete Hermann v​on Neuenahr a​uf die Pfarrei Hochemmerich.[142][143]

Diplomatische Mission in Valladolid

Innenhof des königlichen Palacio de Pimentel in Valladolid

Nach d​em Sacco d​i Roma reiste Graf Hermann i​m Juli/August 1527 a​n den kaiserlichen Hof n​ach Valladolid i​n Spanien.[144][145][146] Wahrscheinlich diente s​eine diplomatische Mission d​er Abstimmung m​it dem Kaiser i​m Streit Hermanns v​on Wied m​it Papst Clemens VII. u​m das Pfründenbesetzungsrecht i​m Kölner Erzbistum.[147] Während d​er Reise wurden d​ie Folgen d​er Reichsacht aufgehoben,[148] d​urch die Graf Hermanns Bruder Wilhelm II. v​on Neuenahr u​nd dessen Schwiegervater Wilhelm III. v​on Wied (* u​m 1455/60; † 1526) a​ls Erben d​es Vinzenz v​on Moers-Saarwerden (1414–1499), d​er 1493 v​on Maximilian I. geächtet worden war, n​och immer beeinträchtigt gewesen waren.[149] Zur gleichen Zeit f​and vom 27. Juni b​is zum 13. August 1527 i​n Valladolid a​uf Veranlassung v​on Großinquisitor Alfonso Manrique d​e Lara († 1538), Erzbischof v​on Sevilla, e​ine theologische Disputation s​tatt (Conferencia d​e Valladolid), i​n der e​s um 21 Sätze a​us den Werken d​es Erasmus g​ing und a​n der a​uch der Humanist Alonso d​e Fonseca y Avecedo (1475–1534), Erzbischof v​on Santiago d​e Compostela, u​nd Pedro d​e Lerma, Kanzler d​er Universität Alcalá, teilnahmen.[150][151] Heinrich Ehinger (1484–1537) schloss a​m 6. August 1527 i​n Valladolid i​m Namen v​on Bartholomäus V. Welser d​en Maëstrazgos-Pachtvertrag m​it den Habsburgern.[152] Im August w​ar eine kursächsische Delegation bestehend a​us Georg v​on Minckwitz (* u​m 1490; † 1550/51) a​uf Trebsen,[144] d​em Juristen Ulrich Binder (Pinder) d. J. u​nd dem Boten Matthias Reimbold w​egen einer pestbedingten Verlegung d​er Universität Wittenberg n​ach Jena i​n Valladolid; s​ie besuchten d​ort auch Graf Heinrich III. v​on Nassau, d​er sich v​on 1522 b​is 1529 ständig a​m spanischen Hof aufhielt.[153] Auch d​er venetianische Botschafter Andrea Navagero, d​ie englischen Diplomaten Girolamo Ghinucci, Edward Lee († 1544) u​nd Sir Francis Poyntz († 1528), d​er französische Botschafter Gabriel d​e Gramont (1486–1534), d​er polnische Gesandte Johannes Dantiscus, d​er Kämmerer Graf Leonhard Nogarola († 1546) m​it einer Moskowiter Gesandtschaft d​es Großfürsten Wassili III., Reichsvizekanzler Balthasar Merklin v​on Waldkirch, d​er spätere Großprior d​es Johanniter-Ordens Georg Schilling v​on Cannstatt, Markgraf Johann Albrecht v​on Brandenburg-Ansbach-Kulmbach u​nd der Generaloberst d​er Franziskaner Francesco d​e Angelis d​e Quiñones (1481–1540) hielten s​ich zu dieser Zeit a​m kaiserlichen Hof auf.[144][154]

Karl V. verließ Valladolid a​us Furcht v​or der Pest a​m 23. August 1527 Richtung Palencia.[155] Bei d​em allgemeinen Aufbruch h​atte auch Hermann v​on Neuenahr Mühe, e​ine Gelegenheit für d​ie Rückreise z​u finden.[144] Nach seiner Rückkehr – wahrscheinlich über Paris – überbrachte e​r dem Grafen Wilhelm v​on Nassau-Dillenburg a​m 4. November e​in Schreiben seines Bruders Heinrich III. v​on Nassau v​om 17. August 1527, d​as ihm dieser a​us Valladolid mitgegeben hatte.[156]

Veröffentlichung einer spätantiken theologischen Handschrift

Wahrscheinlich v​on seiner Reise n​ach Spanien a​us einer dortigen o​der einer französischen „alten Bibliothek, gleichsam w​ie eine i​m Gebüsch verborgene Jagdbeute“[157] brachte Herrmann v​on Neuenahr e​ine Handschrift[158] d​es gallorömischen Abts v​on Lérins u​nd Bischofs v​on Riez Faustus I. († u​m 495) mit, d​ie er a​n Erasmus schickte[145] m​it der Bitte, e​in Vorwort z​u ihrer Veröffentlichung z​u verfassen.[157][159] Das Werk De gratia Dei, e​t humanae mentis libero arbitrio (= Über d​ie Gnade Gottes u​nd den freien Willen d​es menschlichen Verstandes), d​as einige weitere Stücke enthielt u​nd wohl v​on Graf Herrmann für d​ie Publikation vorbereitet worden war, w​urde 1528 b​ei dem a​us Emmerich stammenden Drucker Johannes Faber († 1542)[A 22] i​n Basel veröffentlicht[160] u​nd von Erasmus d​em Archidiakon v​on Besançon Ferry d​e Carondolet (* u​m 1473; † 1528)[161] gewidmet.[157] Erasmus s​ah in d​em von Neuenahr aufgefundenen Buch e​ine Bestätigung seiner eigenen Position i​n der 1524 geführten Auseinandersetzung u​m den „Freien Willen“: „Wenn e​r es d​och schon geschickt hätte, b​evor wir ‚Über d​en freien Willen‘ g​egen Luther geschrieben haben!“[A 23][157] Im selben Band veröffentlicht w​urde eine anti-arianische Handschrift d​es Luciferianers Faustinus († n​ach 384) a​us dem 9. Jahrhundert n. Chr., d​ie Hermann v​on Neuenahr Erasmus a​us der Kölner Dombibliothek vermittelte.[162]

Abschnitte zweier Briefe, d​ie Erasmus 1528 a​n „Hermanum à Novaquila“ geschrieben hatte, standen später w​egen der Erwähnung „falscher Mönche“ (pseudomonachi) a​uf dem Index Librorum Prohibitorum.[163]

Kaiserlicher Kommissar für eine Reichssteuer der Kölner Geistlichkeit

Am 13. April 1528 – eine Woche, nachdem d​ort Albrecht Dürer gestorben war – schrieb Hermann v​on Neuenahr d​em Reichsvizekanzler Balthasar Merklin v​on Waldkirch a​us Nürnberg n​ach Antwerpen.[164] Im Auftrag v​on Karl V. bestellte Merklin 1528/29 Dompropst Hermann v​on Neuenahr z​um kaiserlichen Kommissar, u​m in d​en Bistümern d​er Kölner Kirchenprovinz u​nter den Geistlichen e​ine Reichssteuer z​ur Finanzierung d​es Kriegs g​egen Frankreich u​nd England einzuwerben. Während s​ich die meisten Gebiete „willig gezeigt“ hatten, untersagte Herzog Johann III. v​on Jülich-Kleve-Berg (1490–1539) d​en Geistlichen i​n seinen Herzogtümern, e​inen Beitrag z​u leisten. Gegen d​en Widerstand Hermanns v​on Neuenahr wollte d​er Herzog d​ie Steuer i​n seinem Territorium selbst v​on der Kölner Geistlichkeit eintreiben u​nd setzte d​ies später a​uch weitgehend durch.[165]

Naturwissenschaftliche Schriften

In Zusammenarbeit m​it Beatus Rhenanus u​nd dem Drucker Johannes Faber veröffentlichte Hermann v​on Neuenahr 1528 a​ls editio princeps e​ine Handschrift d​es veterinärmedizinischen Werkes „Artis veterinariae, s​ive mulomedicinae l​ibri quatuor“ (= Vier Bücher d​er tierärztlichen o​der maultiermedizinischen Kunst) v​on Flavius Vegetius Renatus (4. Jh. n. Chr.), d​ie er möglicherweise a​us Ungarn o​der Italien erhalten hatte; i​m Kloster St. Pantaleon i​n Köln befand s​ich auch e​in Codex a​us der Reichsabtei Corvey m​it dieser Schrift.[166] Er widmete d​as Buch Erzherzog Ferdinand v​on Österreich (1503–1564). Bereits 1532 erschien i​n Augsburg e​ine unautorisierte deutsche Übersetzung dieser Schrift.[167]

Als 1529 i​n Antwerpen e​ine Epidemie d​es sogenannten „Englischen Schweißes“ ausgebrochen w​ar und s​ich verbreitete, g​ab Hermann v​on Neuenahr d​ie medizinische Untersuchung „De n​ovo hactenusque Germaniae inaudito m​orbo ἱδροπυρετοῦ“ (= Über d​ie neue u​nd bisher i​n Deutschland unbekannte Krankheit d​es ‚Schweißfiebers‘) heraus, a​n der d​er Leibarzt Simon Reichwein (um 1501–1559) d​es Herzog Johann v​on Jülich-Kleve-Berg (1490–1539) mitwirkte. Hermann beschäftigte s​ich dabei u. a. m​it den Fragen, w​arum Kinder u​nter 10 Jahren u​nd alte Menschen n​ur ausnahmsweise v​on der Krankheit befallen wurden u​nd warum b​ei den Verstorbenen schnell d​ie Fäulnis einsetzte.

Die 1529 abgeschlossenen „Annotationes aliquot herbarum“ (kritische Deutung d​er Pflanzennamen i​m Werk d​es Pedanios Dioscurides) wurden e​rst 1531 n​ach Hermanns Tod v​on Otto Brunfels (1488–1534) veröffentlicht.[168] Hermann v​on Neuenahr, d​er bereits während seiner Studien 1509/10 b​ei Niccolò Leoniceno i​n Ferrara e​ine entsprechende Handschrift eingesehen,[169] 1524 a​n Pirckheimer über d​ie von Dioscurides erwähnten Kräuter geschrieben u​nd ihm s​chon früh e​in Manuskript seiner eigenen Ausarbeitung übersandt hatte,[170] erhielt 1529 e​inen Baseler Druck d​es Werkes.[171] Graf Hermann besaß eigene Exemplare d​er Historia plantarum (= Naturgeschichte d​er Gewächse) d​es Theophrastos v​on Eresos, d​er Naturalis historia d​es Gaius Plinius Secundus o​der des Herbarius d​es Pseudo-Apuleius, d​ie er z​um Vergleich heranzog.[172] In Köln w​ar 1529 v​on dem Drucker Johannes Soter († 1543) a​uch eine lateinische Übersetzung m​it Kommentar d​es Marcello Virgilio Adriani (1461–1521), Kanzler d​er Republik Florenz, z​u Dioscurides herausgegeben worden.[173] Auch b​ei Johannes Schott i​n Straßburg w​ar 1529 e​ine von Otto Brunfels besorgte Ausgabe Dioscurides' erschienen.[13] Noch n​ach Abgabe seines Manuskriptes a​n Schott e​rbat Neuenahr i​m Mai 1530 k​urz vor seinem Tod v​on Pirckheimer e​ine Abschrift zurück, u​m das Werk, v​on dem e​r zu dieser Zeit k​eine Kopie m​ehr besaß, z​u vervollständigen.[170]

Aus d​em Nachlass Hermanns besorgte s​ein Neffe Hermann v​on Neuenahr d​er Jüngere 1532 d​ie editio princeps d​er Octavii Horatiani Rerum medicarum l​ibri quatuor“ (= Vier Bücher über medizinische Fragen) d​es Theodorus Priscianus (4./5. Jahrhundert n. Chr.) n​ach einer Handschrift a​us Brüssel,[174] d​ie mit e​iner Herausgabe d​er „Chirurgicorum omnium Primarii l​ibri tres“ (= Drei Bücher d​es Ersten a​ller Chirurgen) d​es Albucasis (936–1013) verbunden war. In z​wei Seiten d​er Ausgabe bzw. d​er zugrundeliegenden Handschrift wurden o​hne Quellenausgabe Auszüge a​us den Gynaecia (= Die weiblichen Organe) d​es Vindicianus (Ende d​es 4. Jahrhunderts n. Chr.) über d​ie Entwicklung d​es menschlichen Embryos eingearbeitet.[175] Vom Lektorieren (castigare) d​es Manuskripts zusammen m​it seinem Sekretär Gerhard v​on Enschringen u​nd der geplanten Zusendung h​atte Hermann v​on Neuenahr d​er Ältere seinem Drucker Johann Schott s​chon 1529 berichtet.[13]

In d​en letzten Monaten seines Lebens beschäftigte s​ich Hermann v​on Neuenahr m​it naturphilosophischen Spekulationen d​er Pythagoreer i​n Auseinandersetzung z​u Ptolemäus u​nd mit mathematischen Problemen; d​iese seien „durchaus n​icht verwerflich“ (non p​lane contemnenda), sondern a​uch diese Studien versprächen Unterhaltung.[170]

Reichstage in Speyer und Augsburg

Auf d​em Speyerer Reichstag i​m Frühjahr 1529 sprach Hermann v​on Neuenahr m​it Philipp Melanchthon, dieser h​atte ihm k​urz zuvor s​eine Römerbriefauslegung gewidmet.[176] Melanchton h​atte sich gerade i​n Auseinandersetzung z​ur Täuferbewegung m​it der Sakramentenfrage i​m Allgemeinen auseinandergesetzt,[177] u​nd Graf Hermann berichtete Erasmus i​n einem Brief a​us Speyer, d​ass er selbst a​n „Flausen“ (nugae) z​u dieser Frage arbeite, d​ie er möglicherweise u​nter fremdem Namen o​der anonym erscheinen lassen wollte, u​m zur Besänftigung d​er Auseinandersetzung beizutragen.[178] Eine entsprechende Publikation Neuenahrs i​st jedoch n​icht bekannt. Ende Februar 1530 sandte Melanchthon d​ie erweiterte Ausgabe seiner Römerbriefauslegung[179] a​n Wilhelm Reiffenstein i​n Stolberg u​nd bat d​en Empfänger, e​in Exemplar a​n den Grafen v​on Neuenahr weiter z​u leiten.[180]

An d​en Prozessen g​egen die evangelischen „KetzerAdolf Clarenbach u​nd Peter Fliesteden u​nd ihrer anschließenden Verbrennung a​m 28. September 1529 a​uf Melaten scheint Hermann v​on Neuenahr – anders a​ls sein Erzbischof Hermann v​on Wied – n​icht beteiligt gewesen z​u sein.[181] Humanisten w​ie Hermann v​on dem Busche o​der Theodor Fabricius protestierten g​egen diese Hinrichtung.[182] Am Jahresende 1529 reiste Hermann v​on Neuenahr z​u Gesprächen a​n den jülich-klevischen Hof.[183] Er wartete d​ort auf d​ie Ankunft v​on Quirinus Talesius (1505–1573),[A 24] d​er Briefe d​es Erasmus überbrachte.[183]

Der sächsische Kanzler Christian Beyer verliest am 25. Juni 1530 auf dem Reichstag vor Kaiser Karl V. die „Confessio Augustana

1530 vertrat Hermann zusammen m​it seinem Bruder Wilhelm d​en Erzbischof Hermann v​on Wied a​uf dem Reichstag v​on Augsburg, d​er am 20. Juni v​on Karl V. eröffnet wurde. Bereits i​m Mai w​ar Hermann v​on Neuenahr i​n der Stadt,[170][184] e​r wurde v​on seinem langjährigen Leibarzt Jakob Ebel (* u​m 1485; † n​ach 1552) begleitet.[185] Vom 19. Juni (Kalendis Iulij) datiert d​er Widmungsbrief Willibald Pirckheimers für i​hn in d​er Germaniae e​x variis scriptoribus perbrevis explicatio (= Knappe Beschreibung Deutschlands n​ach verschiedenen (antiken) Autoren), e​iner historischen Topographie.[186] Am 28. Juni schrieb Neuenahr a​n Melanchthon, d​ass er k​eine Vorbehalte g​egen Laienkelch u​nd Priesterehe a​uch ohne e​ine Konzilsentscheidung habe,[187][188] e​r gehörte n​icht zu d​en 20 Mitarbeitern d​er römisch-katholischen Confutatio Augustana, d​ie am 3. August verlesen wurde.[189] Hermann v​on Neuenahr w​ar im Sommer wochenlang schwer erkrankt, s​chon im September h​atte die Jagd a​uf seine Pfründen eingesetzt.[190] Er s​tarb am 20. Oktober 1530 i​n Augsburg a​n einer starken Durchfallerkrankung (Dysenterie).

Hermann v​on Neuenahr w​urde in Köln i​n der Familiengruft i​n der Kirche d​es Zisterzienserinnen-Klosters z​um Mariengarten St. Maria a​d Ortum beigesetzt. Graf Georg II. z​u Helfenstein, d​er sich 1562 i​n Köln aufhielt, ließ Hermann v​on Neuenahr e​inen Grabstein setzen. Der Text d​es Epitaphs i​st auszugsweise b​ei Arnoldus Buchelius,[191] Hermann Joseph Hartzheim[192] u​nd in d​er Sammlung Alfter[193][194] überliefert. Hermann v​on der Hardt widmete Hermann v​on Neuenahr z​um 200. Jahrestag seiner Frankfurter Rede v​or Kaiser Karl V. 1719 e​ine Schrift.[195]

Darstellung in der Kunst

Auf e​inem – w​ohl nach 1524 entstandenen – Glasfenster d​er neuenahrschen Grablege i​n der Kirche St. Maria a​d Ortum w​aren nach e​iner Beschreibung d​es Johann Gottfried v​on Redinghoven (1628–1704) kniend Graf Wilhelm I. v​on Neuenahr m​it seinen beiden Söhnen, Hermann a​ls Geistlicher i​n weißem Chorrock u​nd roter „Beff“ (Schulterumwurf) e​ines Dompropstes, u​nd Walburga v​on Manderscheid m​it der Tochter Anna dargestellt.[196] Die Kirche w​urde 1805 niedergelegt, d​as Kunstwerk vermutlich zerstört.

Quellen

  • Brief von Hermann von Neuenahr an Willibald Pirckheimer aus Köln vom 7. März o. J. [1513?] betr. den Reuchlin'schen Streit und Brief von Willibald Pirckheimer an Hermann von Neuenahr (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, IV a. Humanisten)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Erasmus von Rotterdam vom 14. Juli [1516] aus Köln. In: Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. II 1514–1517. Oxford University Press, Oxford 1910, Ep. 442, S. 282f (Digitalisat im Internet Archive)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Willibald Pirckheimer aus Köln vom 7. März o. J. [1518],[197] in: Willibald Pirckheimer: Luciani Fugitivi. Anshelm, Hagenau 1520 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Brief von Johannes Reuchlin an Hermann von Neuenahr vom 21. März 1518 aus Stuttgart. In: Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Hrsg.): Johannes Reuchlin. Briefwechsel, Bd. IV 1518–1522. Holzboog, Stuttgart 2011, Nr. 326, S. 43–47 (Google-Books)
  • Brief von Johannes Reuchlin an Willibald Pirckheimer vom 5. April 1518 aus Stuttgart. In: Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Hrsg.): Johannes Reuchlin. Briefwechsel, Bd. IV 1518–1522. Holzboog, Stuttgart 2011, Nr. 328, S. 49–51 (Google-Books)
  • Briefe von Hermann von Neuenahr an Johannes Reuchlin (Capnio) o. D. [April / Mai 1518]. In: Illustrium virorum Epistolae, Hebraicae, Graecae et Latinae, ad Joannem Reuchlin Phorcensem, Bd. II. Thomas Anshelm, Hagenau 1519 (Google-Books) = Johann Heinrich May: Vita Jo. Reuchlini Phorcensis, Primi in Germania Hebraicarum Graecarumque, & aliarum bonarum litterarum instauratoris. Christoph Olffen, Frankfurt am Main und Speyer / Martin Müller, Durlach 1687, S. 458–460 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München) = Ludwig Geiger (Hrsg.): Johann Reuchlins Briefwechsel. Ludwig Friedrich Fues, Tübingen 1875, S. 292f (Nr. CCLIV) (Digitalisat bei OpenLibrary) = Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Hrsg.): Johannes Reuchlin. Briefwechsel, Bd. IV 1518–1522. Holzboog, Stuttgart 2011, Nr. 329 und 330, S. 51–67 (Google-Books)
  • Widmungsbrief von Willibald Pirckheimer an Hermann von Neuenahr vom 15. Mai o. J. [1518];[197] Willibald Pirckheimer: Luciani Fugitivi. Anshelm, Hagenau 1520 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Brief von Ulrich Zasius an Hermann N. (von Neuenahr) vom 1. Januar 1520. In: Epistolae ad viros aetatis suae doctissimos, hrsg. von Josef Anton von Riegger. August Leberecht Stettin, Ulm 1774, Nr. CCLXIV, S. 447 (Google-Books)
  • Brief von Erasmus von Rotterdam an Hermann von Neuenahr 15. März 1520 aus Antwerpen. In: Juan Luis Vives: Declamationes Syllanae quinque. Hillen, Antwerpen 1520, unpaginiert (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München) = Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. IV 1519–1521. Oxford University Press, Oxford 1922, Ep. 1082, S. 208f (Digitalisat im Internet Archive)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Willibald Pirckheimer, o. O. o. D. (15. oder 25. Mai 1524 aus Nürnberg oder Ende Juni 1524 aus Regensburg). In: Johann Heumann von Teutschenbrunn (Hrsg.): Docvmenta Literaria Varii Argvmenti. Schupfel, Altorf 1758, S. 91–93 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books) = Helga Scheible (Bearb.): Willibald Pirckheimers Briefwechsel, Bd. V. C. H. Beck, München 2001, Nr. 838, S. 161–164 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Briefe von Erasmus von Rotterdam an Hermann von Neuenahr vom 3. Januar 1528 und von [Anfang September] 1528 aus Basel. In: Desiderius Erasmus: Opera, Bd. III Epistolas complectens universas. Froben, Basel 1540, S. 641 und 746f (Google-Books und Google-Books) = Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. VII 1527–1528. Oxford University Press, Oxford 1928, Ep. 1926 und Ep. 2038, S. 285f und 468f (Digitalisat und Digitalisat im Internet Archive)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Erasmus von Rotterdam vom 31. März 1529 aus Speyer. In: Johann Friedrich Burscher: Spicilegium XV autographorum illustrantium rationem quae intercessit Erasmo cum aulis etc. Klaubarth, Leipzig 1792, S. xxiii-xxvi (Google-Books) = Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. VIII 1529–1530. Oxford University Press, Oxford 1934, Ep. 2137, S. 122–124 (Digitalisat im Internet Archive)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Herzog Johann III. von Jülich-Kleve-Berg vom 9. August 1529 aus Hülchrath. In: Georg von Below: Die landständische Verfassung in Jülich und Berg bis zum Jahre 1511, Bd. III/2. L. Voss, Düsseldorf 1891, Anhang Nr. 32, S. 247; vgl. S. 161–165 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Brief Heremannvs Comes a Neuenare Ioanni Schotto. S.[198] vom 16. Dezember 1529. In: Otto Brunfels: Novi herbarii, Bd. II De vera herbarvm cognitione Appendix, per Oth[onem] Brvnf[elsem] recens editus. Johannes Schott, Straßburg 1531, S. 116[199] (Google-Books)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Willibald Pirckheimer aus Augsburg vom 19. Mai 1530 / Herm. Nuenarius ad Bilibald. Pirckheimerum. In: Theodor Friedrich Freytag (Bearb.): Virorum doctorum epistolae selectae, ad Bilib. Pircheymerum, Joach. Camerarium, Car. Clusium et Julium episc. Herbip. datae. B. G. Teubner / F. Claudius, Leipzig 1831, S. 42–44 (Google-Books)
  • Brief von Hermann von Neuenahr an Philipp Melanchthon vom 28. Juni 1530. In: Philipp Melanchthon: Opera quae supersunt omnia, Bd. II. (CR 2). C. A. Schwetschke, Halle/S. 1835, Nr. 749, Sp. 149 (Google-Books) = Johanna Loehr (Bearb.): Melanchthons Briefwechsel, Bd. IV/1 Texte 859–1003a (Januar–Juli 1530). Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2007, MBW Nr. 945, S. 282f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Aliud ad idem [i. e.: Contra calculum] So von dem Graffen von Newenar Domprobsten zu Cölln probirt; medizinische Rezeptsammlung, vermutlich Heidelberg oder Kaiserslautern, für Pfalzgräfin Elisabeth von Pfalz-Lautern, um 1590; Universitätsbibliothek Heidelberg (Codices Palatini germanici, Nr. 527, Blatt 157)

Werke

  • (ungedruckt) De presentatione trium magorum ad Christum recens natum historiam in evangelio Mathei recitam catastigton ad rev. patrem dom. Theodericum Cyrenensem[A 25] seu Decapoleos praesulem; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 1039, Farrigines Gelenianae, Bd. 20, S. 1597–1600)[200][38]
  • (Beiträger) Oratio Herman[n]i noue aquile Comitis et Coloniensis eccl[es]ie canonici und Alia oratio. In: Ortwin Gratius (Hrsg.), Johannes von Hildesheim u. a.: Historia gloriosissimor[um] triu[m] regum integra, mit Beiträgen von Albertus Magnus, Aurelius Augustinus, Ortwin Gratius, Hermann von Neuenahr, Sebastian Brant. Heinrich Quentell Erben, Köln 1514[201], unpaginiert (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)[202]
    • 2. Aufl. Quentell, Köln 1517
    • Oratio „O suauissime domine Ihesu Christe, rogo te per misterium aduentus trium magorum ad te …“ und Alia oratio „O sanctissimi tres magi reges Iaspar, Melchior, Balthasar“. In: Handschrift Historia trium regum, Kloster Eberhardsklausen, um 1520/50; Stadtbibliothek und Stadtarchiv Trier (Hs. 725/661117, Blatt 117rab)
  • (wahrscheinlich Vf. von)[203][204] Gemma prenosticationum ponderata supra orizontem generalem et specialem illuminatissimi discretissimi viri Magistri Ortwini Gracii sive charitativi. [fingierter Druckort: Logobaldus Bibi vinus Bibilaque nepos, Heidelberg =] Köln 1516 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • (Hrsg. und Beiträger), Praestantissimo atque dignissimo viro D. Theodoryco Sobel Mogu[n]tiae ecclesiae Canonico ipsiusq[ue] illustrissimi archi[e]p[i]s[cop]ulis in spiritualibus vicario. Hermannus Nuenar Comes Canonicus Colon[iensis] und Epigramma, extempore in doctiss[imi] viri Ioan[nis] Reu[chlin] LL. doc[toris] eiusq[ue] defensoru[m] laudem. In: Giorgio Benigno (Juraj Dragišić): Defensio praesta[n]tissimi viri Ioannis Reuchlin LL. doctoris … per modum dialogi edita … Maximiliano Ro. imp. Augusto dicata, o. O. [Eucharius Cervicornus, Köln, oder Matthias Schürer, Straßburg] 1517 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • 2. Aufl. Lvciani Piscator, sev reuiuiscentes, Bilibaldus Pirckheymero interprete, Eiusdem Epistola Apologetica. Accedit Defensio J. Reuchlini quam Georgius Benignus Nazaraenus Maximiliano Rom. imp. dicanit, o. O. [Matthias Schürer, Straßburg] 1518 (Google-Books)
    • (Nachdruck) Elisabeth von Erdmann-Pandžić: Juraj Dragisic und Johannes Reuchlin. Eine Untersuchung zum Kampf für die jüdischen Bücher mit einem Nachdruck der ‚Defensio praestantissimi viri Joannis Reuchlin‘ (1517) (Quellen und Beiträge zur kroatischen Kulturgeschichte 1). Bayerische Verlagsanstalt, Bamberg 1989
  • (Hrsg.): Anonymus: Defensio nova Ioannis Reuchlin nuper ex urbe Roma allata (um 1516). Köln 1518[205]
  • Johannes Reuchlin, Hermann von Neuenahr, Hermann von dem Busche, Ulrich von Hutten, Jakob van Hoogstraten: Epistolae trivm illustrivm virorum, ad Hermannum Comitem Nuenarium. Eiusdem responsoria una ad Ioannem Reuchlinum, & altera ad Lectorem. Item, Libellus accusatorius Fratris Iacobi de Hochstraten. contra Oculare speculum Ioannis Reuchlin. Diffamationes eiusdem Iacobi. Item, Defensio nova Ioannis Reuchlin ex urbe Roma allata, idq[ue] paucis ab hinc diebus, s. n. [Thomas Anshelm], Hagenau (Borromagum) Februar 1518 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books)
    • (Nachdruck) Epistolae trium illustrium viror[um], ad Hermannum comitem Nuenarium. Eiusdem responsoria una ad Io. Reuchlinum, & altera ad lectorem. Item, Libellus accusatorius fratris Iacobi de Hochstraten, contra Oculare speculum Io. Reuch. Diffamationes eiusdem Iacobi. Item, Defensio nova Ioannis Reuchlin ex urbe Roma allata, idq[ue] paucis ab hinc diebus. Eucharius Cervicornus, Köln Mai 1518 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books)
  • Hermann von Neuenahr, Jakob Sobius: Vivat Rex Carolus. Orationes treis, o. O. [Eucharius Cervicornus, Köln] 1519 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • (Separatdruck daraus): Epistola Germaniae Stvdiosorum ad Carolvm Caesarem, Autore Hermanno Comite de Noua aquila / Oratio Germaniae Nobilium ad Carolvm Augustum, de rebus quibusdam corrigendis, Authore Iacobo Sobio LL. doctore. Lazarus Schürer, Sélestat 1519 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • (Nachdruck in geänderter Anordnung): Inclyti Epigramma, in defectionem solis, et electionem Caroli regis Romanorum, Epigramma in Caesarem et Atlantem, Ad Carolvm regem Romanorvm distichon, Oratio ad reverendissim. et illvstrissimos Principes electores … pro … Carolo Romanor[um] rege electo und Invictissimo atque Christianissimo Carolo Rom. regi designato … nomine stvdiosorvm Germaniae. In: Marquard Freher: Rervm Germanicarvm Scriptores aliquot insignes, hrsg. von Burkhard Gotthelf Struve. Johannes Reinhold Dulssecker, Straßburg 1717, S. 180f, 181, 173–180 und 181–189 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Mannheim)
  • Lectori candido, Hermanno Nuenar comes poeta laureatus. o. O. [Köln?] 1519[206]
  • (zugeschriebenes Epigramm) Germania ambienti Imperium Gallo. In: Oratio oratoru[m] Francisci Regis Gallorum Principibus Electoribus Francofordiam è confluentia missa. Sigismund Grimm / Markus Wirsung, Augsburg 1519 (Google-Books)
    • (Wiederabdruck) Melchior Goldast: Politica imperialia, sive discvrsvs politici, acta pvblica, et tractatvs generales de … Jmperatoris et regis Romanorvm, pontificis Romani, electorvm, principvm et communium Sacri Romano-Germani Jmperij ordinum. Bringer, Frankfurt am Main 1616, S. 120 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • (Hrsg. und Vf.): Vita et gesta Karoli Magni per Eginhartum descripta. Beigefügt: Hermanni comitis Nuenarii breuis narratio De origine & sedibus priscorum Francorum. Annales Regum Francorum Pipini, Karoli, Lvdovici, ab anno post Christvm natu[m] DCCXLI usqu[e] ad LXXXVIII. collecti per que[n]dam Benedictinae religionis monachu[m]. Johannes Soter, Köln 1521
    • (teilweiser Nachdruck) Invictiss[imo] et clementiss[imo] Ro[manorum] Imp[eratori] Carolo Avstrico, eius nominis V. [Brief an Kaiser Karl V.] und Breuis narratio de origine & sedibus priscorum Francorum. In: Martin Frecht (Hrsg.), VVitichindi Saxonis [Rerum ab Henrico et Ottone I Impp. Gestarum Libri III] …. Johann Herwagen, Basel 1532, S. 99–102 und S. 102–107 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Göttingen)
    • 2. Aufl., Annales Regum Francorum, Pipini, Caroli Magni & Lodovici: ab anno 741. usq[ue] ad annum 829. Item, Caroli cognomento Magni, Imperatoris Occidentalis Primi vita & gesta. Autore Eginharto Germano, ipsius Caroli Alumno, hrsg. von Lambertus Venradius. Johann Birkmann, Köln 1562
    • (teilweiser Nachdruck) Hermanni Comitis Nvenarii brevis narratio, De origine et sedibvs Francorum. In: Willibald Pirckheimer: Descriptio Germaniae Vtriusqve Tam superioris quàm inferioris. Christoffel Plantijn, Antwerpen 1585, S. 63–68 (Google-Books)
    • 3. Aufl. Vita et gesta Karoli Magni Imperatoris Invictissimi Per Eginhartum ejus Secretarium despripta com brevi narratione de de origine & sedibus ipsorum Francorum &c., hrsg. von Justus Jansonius Danus. Henning Grosse, Leipzig 1616 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • (teilweiser Nachdruck) Epistola Hermanni Nvenare ad Carolvm V Caes. de Francorvm imperio und Hermanni comitis Nuenarii breuis narratio, de origine & sedibus priscorum Francorum. In: Konrad Peutinger: Sermones Convivales De Finibus Germaniae contra Gallos. Jena 1684, S. 99–108 und S. 108–121 (und weitere Auflagen) (Digitalisat der Universitätsbibliothek Mannheim)
    • (teilweiser Nachdruck), hrsg. von Johann Michael Heineccius / Johann Georg Leuckfeld: Scriptores rerum germanicarum, Bd. III. Rerum germanicarum tres selecti scriptores, imprimis de vitis et factis Caroli Magni, imperatoris … Christian Genschius, Frankfurt a. M. 1707
    • (teilweiser Nachdruck) Brevis narratio de origine et sedibus priscorum Francorum. In: Pieter van Dieven: Opera Varia. Henrich vander Haert, Löwen 1757 [Anhang S. 9–11] (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10212570~SZ%3D309~doppelseitig%3D~LT%3DDigitalisat~PUR%3D In: Bayerische Staatsbibliothek München)
  • (verschollen; Existenz umstritten) De Asciburgo. o. O. o. J.[110][111]
  • (Beiträger) Titelepigramm. In: Johannes Caesarius (Hrsg.): Q. Horatii Flacci epistolae desumptis ex Landini commentariis. Johannes Soter, Köln 1522[207]
  • (Hrsg. zusammen mit Jakob Sobius)[73][74] Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei Senensis, de Concilio Basileae celebrato libri duo, olim quidem scripti, nunc vero primum impressi. In quibus sic illam synodum depingit, sic quicquid illic actum est, bona fide refert . Cum multis aliis nunquam antehac impressis. Andreas Cratander, Köln o. J. [um 1522] (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books)
  • (Beiträger) Lateinische und griechische Epigramme. In: Johannes Soter: Epigrammata Graeca veterum elegantissima eademque latina ab utriusque linguae viris doctissimis versa, atque in rem studiosorum e diversis authoribus. [Johannes Soter], Köln 1528, S. 8, 118, 161, 171, 176f, 275 und 302f (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • (teilweiser Nachdruck) Janus Cornarius (Hrsg.): Selecta Epigrammata Graeca Latine uersa, ex septem Epigrammatum Graecorum libris. Johannes Bebelius, Basel 1529, S. 171, 193, 202, 352 und 381 (Google-Books)
    • (Nachdruck) Johannes Soter:[208] Epigrammata Graeca veterum elegantissima. Stephan Melech Gravius, Freiburg im Breisgau 1544, S. 15, 132f, 152, 178, 189, 309 und 324 (Google-Books)
  • (Hrsg.): Faustus von Riez: De gratia Dei, et humanae mentis libero arbitrio … cum Erasmi Roterodami praefatione. Item. Faustini episcopi Ad Flaccillam imperatricem, de fide adversus Arianos, et de propositis quaestionibus Arianorum. Johannes Faber, Basel 1528 (Google-Books)
  • (Hrsg. zusammen mit Beatus Rhenanus und Johannes Faber): Vegetii Renati Artis veterinariae, sive mulomedicinae libri quatuor, iam primum typis in lucem aediti. Opus sane in rebus medicis minime aspernandum. Johannes Faber, Basel 1528 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • De novo hactenvsque Germaniae inavdito morbo ἱδροπυρετοῦ, hoc est sudatoria febri, quem uulgo sudorem Britannicum uocant. Generosi Hermanni à Nuenare comitis, Præpositi Colonien[sis] Simonisque Riquini Medicæ rei expertissimi iudicium doctissimum, duabus epistolis contentum, Widmungsgedicht von Petrus Pherndorphius. [Johannes] Soter, Köln 1529 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • (Nachdruck) Generosi Hermanni A Nvenare Comitis περὶ τοῦ ἱδροπυρετοῦ, id est sudatoria febri. In: Guglielmo Gratorolo (Hrsg.): Clariss[imi] Philosophi Et Medici Petri De Abano De Venenis eorumq[ue] remedijs. Item …. Omnia Opera D. Guilielmi Gratoroli ex manu scriptis exemplaribus collata aucta atque illustrata. s. n. [Peter Perna?], o. O. [Basel] o. J. [1531]

Postum herausgegeben:

  • (Beiträger) Generosi Comitis Herema[n]ni a Neüenar censurae aliae Herbarum super eadem re bzw. Annotationes aliqot Herbarum (1529) und Formvla quaedam excudendi Herbarij. In: Otto Brunfels: Novi herbarii, Bd. II De vera herbarvm cognitione Appendix, per Oth[onem] Brvnf[elsem] recens editus. Johannes Schott, Straßburg 1531, S. 116–128 (Google-Books)
  • (Beiträger) Psalmus CIII. Psalmus CIIII. Psalmus XLI. Psalmus XXXVII. Psalmus 97. Psalmus 137. Psalmus 90. Psalmus 143, Canticum Ezechiae apud Esaiam Capi. 38, Psalmus 2. und Passio Christi … in Septem horas digesta[209], hrsg. und mit einem einleitenden Brief an den Bischof von Münster Friedrich III. von Wied versehen von Hermann von Neuenahr dem Jüngeren. In: Psalmi Omnivm Selectissimi, adflictis conscientijs, ac Deum inuocantibus, non uulgariter utiteles, Latino carmine redditi per Doctiss. uiros, ac Dominos D. Hermannum Nouae Aquilae Comitem, Philippum Melanchthonem, Helium Eobanum Hessum, Iacobum Micyllum, Vincentium Obsopoeum, Petrum Pherntorphium. Johann Setzer, Hagenau 1532 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books)
    • (teilweiser Nachdruck) Hermann von Neuenahr, Nicolas Bourbon[210]: Historia mortis Jesu Christi.[209] In: Georg Fabricius: De historia & meditatione mortis Christi, quae in noctis dieiq[ue] tempus distributa est, Hymni XXIIII, Piorvm virorvm additis precationibvs. Valentin Papa, Leipzig 1552, S. 28–33 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Leipzig)
  • (Hrsg. von Hermann von Neuenahr dem Jüngeren): Octavii Horatiani Rerum medicarum lib[ri] quatuor, … per Herema[n]num Comitem a Neüenar, integro candori nuper restitutus autor, Albucasis chirurgicorum omnium Primarii libri tres. Johannes Schott, Straßburg 1532 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • (Beiträger)  Epigramma in defectionem solis[211] & Electionem Caroli Regis Ro[manorum], Epigramma in Caesarem & Atlantem und Ad Carolum Regem Romanorum distichon (1520). In: Philipp Melanchthon, Georg Sabinus: Electio et coronatio Caroli V. Imp. Aug. Nikolaus Mameranus / Heinrich Mameranus, Köln 1550 (Google-Books)
    • (Wiederabdruck) Onofrio Panvinio, Michael Beuther (Hrsg.): Inavgvratio, coronatio, electioqve aliqvot Imperatorum. Johannes Aubrius, Hannover 1613, S. 65–102, bes. S. 27 (Google-Books)
    • (Wiederabdruck) Melchior Goldast: Politica imperialia, sive discvrsvs politici, acta pvblica, et tractatvs generales de … Jmperatoris et regis Romanorvm, pontificis Romani, electorvm, principvm et communium Sacri Romano-Germani Jmperij ordinum. Bringer, Frankfurt am Main 1616, S. 120 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • De Galliae Belgicae Commentariolvs, nunc primum in lucem editvs. Beigebunden zu: Peter van Dieven: Petri Divaei Louanensis De Galliae Belgicae Antiqvitatibvs Liber I. Statum eius quem sub Romanorum imperio habunt, complectens. Accessit huic editioni, H. Nvenari de eadem Galliae Belgicae Commentariolvs. 2. Aufl. Christoffel Plantijn, Antwerpen 1584[212] (Google-Books)

Literatur

  • Jacob Burckhard[A 26]: De Linguae Latinae In Germania Per XVII Saecula Amplius Fatis … Commentarii. Nikolaus Förster, Hannover 1713, bes. S. 322–342 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Johann Friedrich Christ: Obs. XVIIII. De vita et scriptis Hermanni Comitis a Nvenar Praepositi Coloniensis. In: Noctium academicarum libri sive specimina qvatvor. Johann Christian Hilliger, Halle 1729, S. 248–258 (Google-Books)
  • Jean-Noël Paquot: Memoires pour servir a l'histoire litteraire des Dix-Sept Provinces des Pays-Bas, de la Principauté de Liege, et de quelques contrées voisines, Bd. III. Imprimerie Academique, Löwen 1770, S. 412–414 (mit ausführlichem Werkverzeichnis; Google-Books)
  • Johann Albert Fabricius: Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis, Bd. V, hrsg. von Johannes Dominicus Mansi. J. Molini, Florenz 1858, S. 140f (Digitalisat von Monumenta Germaniae Historica)
  • Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln. Meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs, Bd. IV. L. Schwann, Köln / Neuss 1875, bes. S. 103–107 u. ö. (Google-Books)
  • Ludwig Geiger: Neuenar, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 485 f.
  • Walther Brecht: Die Verfasser der Epistulae obscurorum virorum. Trübner, Straßburg 1904.(Digitalisat im Internet Archive)
  • Hugo Altmann: Neuenahr, Hermann der Ältere Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 108 f. (Digitalisat).
  • Peter G. Bietenholz, Thomas Brian Deutscher (Hrsg.): Contemporaries of Erasmus. A biographical register of the Renaissance and Reformation. Band III: N-Z. University of Toronto Press, Toronto / Buffalo / London 1987, ISBN 0-8020-2571-4, S. 14 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • James V. Mehl (Hrsg.): Humanismus in Köln. Humanism in Cologne (Studien zur Geschichte der Universität zu Köln 10). Böhlau, Köln / Weimar / Wien 1991 ISBN 3-412-06490-4.
  • Charles G. Nauert jr.: Graf Hermann von Neuenahr and the limits of humanism in Cologne. In: Historical Reflections 15 (1988), S. 65–79.
  • Angela Kulenkampff: Zur Ausstattung der Grablege der Grafen von Neuenahr im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Mariengarten in Köln zwischen 1459 und 1530 – zugleich ein Beitrag zum Werk des Meisters der Heiligen Sippe. In: Ulrich Schneider (Hrsg.): Festschrift für Gerhard Bott. Anthes, Darmstadt 1987, S. 29–52.
  • Elisabeth M. Kloosterhuis: Erasmusjünger als politische Reformer. Humanismusideal und Herrschaftspraxis am Niederrhein im 16. Jahrhundert. (Rheinisches Archiv 148). Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2006.
  • Götz-Rüdiger Tewes: Neuenahr (Nuenarius, de Nova Aquila), Hermann Graf von, d. Ä. In: Franz Josef Worstbrock (Hrsg.): Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. II/2 (Mu–Rh). Walter de Gruyter, Berlin, New York 2011, Sp. 408–418 ISBN 978-3-11-026598-9 (Google-Books, eingeschränkte Ansicht)

Anmerkungen

  1. lateinisch aquila ist der „Aar“ (Adler).
  2. Philippa von Heinsberg heiratete I. Gerhard von Tomberg-Landskron († 1398/99).
  3. Elisabeth heiratete I. 1415 (verlobt 1399 und 1411) Wilhelm von Loen.
  4. Kuno I. von Manderscheid heiratete II. 1476 Mechthild von Virneburg († nach 1506), Herrin von Kronenburg und Neuerburg, Tochter von Graf Wilhelm von Virneburg († vor 1469), Herr zu Falkenstein, und (⚭ 1446) Françoise (Franziska) von Rodemachern († 1483).
  5. Walburga von Manderscheid heiratete II. 1502 Friedrich von Egmond, Graf zu Büren und Leerdam (1440–1521), der zuvor (⚭ I. 1464) mit Aleida von Culemburg († 1471) verheiratet gewesen war.
  6. Aus Trier, Matrikel Köln 3. Oktober 1506, 1507 Baccalauréat in Trier, 1508 Magister in Köln, ab 1532 als kurtrierischer Fiskal und Universitätskanzler bezeugt, verheiratet mit Irmgard von Rolingen, Bruder des kurtrierischen Kanzlers Johann von Enschringen (um 1480–1543) und des Dekans Lic. Nikolaus von Enschringen (* um 1485; † 1562).
  7. Aus ’s-Hertogenbosch, auch Boschendorf (Buschendorp), van den Bosch, Bois-le-Duc oder Sylvaducensis, Studium in Löwen, Rektor und Pfarrer in Middelburg, Antwerpen, Wesel, Bremen, Dänemark und Blankenburg (Harz), 1522 in Antwerpen von der Inquisition verhaftet.
  8. Auch „Theoderich Sobel“ u. ä., aus dem Adelsgeschlecht der Zobel von Giebelstadt, 1500 Dr. jur. utr. in Heidelberg, seit 1506 Generalvikar des Mainzer Erzbischofs Albrecht von Brandenburg, Scholaster des Domstiftes St. Martin und Kanoniker am St. Thomas-Stift in Straßburg, Anhänger Reuchlins.
  9. = Sondern ich hielt mich zu den Theologen / & lebte in hohem Bogen (Reim-Anklang; wörtlich: in Freuden).
  10. Separater Erstdruck nicht erhalten.
  11. „Magister noster“ (M. N.) war eine akademische Bezeichnung eines „Doktors der Theologie“.
  12. Aus Egmont, Prior der Karmeliten, scholastischer Professor und Inquisitor in Löwen, schrieb gegen die Herausgabe des griechischen Neuen Testaments 1516 durch Erasmus.
  13. Aus Buchholz bei Annaberg, Humanist und Mäzen, 1523 Professor der Medizin und Rektor der Universität Erfurt, später Stadtarzt in St. Joachimsthal.
  14. 1058 von Papst Stephan IX. zum Kardinal ernannt, Gegner Papst Gregors VII.
  15. Tschechisch Marta z Boskovic, von ihren Gegnern als Angehörige der Pikarden bezeichnet, Tochter von Wenzel (Václav; auch: Vaněk) von Bozkowic († 1482) und Kunigunde (Kunka) von Krawář († 1510; ∞ II. Václav Popel zu Lobkowicz († 1532)).
  16. Augustin Käsebrod (1467–1513), Propst von Olmütz, Sekretär König Vladislavs II., befreundet mit Conrad Celtis und Johannes Cuspinian.
  17. Es war strittig, ob es sich bei dem im Oktober 1431 ergangenen „Ruf“ um eine „Vorladung“ oder und eine „Einladung“ handeln sollte. Die Delegation aus Böhmen kam im Januar 1433 zu Friedensverhandlungen nach Basel.
  18. Professor der Kölner Universität, Kanoniker an St. Andreas und an St. Maria ad Gradus, Inquisitor.
  19. D(is) M(anibus) s(acrum) / M(arco) Caesio L(uci) f(ilio) / Mvtilo / veter(ano) leg(ionis) XXX / V(lpiae) V(ictricis) / M(arcus) T(itus) Caesii M(arci) f(ilii) / Kaesones haered(es) / ex testamento fec(erunt) / adiect(is) HS(estertiis) IX∞(milibus) (= Den göttlichen Seelen geweiht. Für Marcus Caesius Mutilus, Sohn des Lucius, Veteran der XXX. Legion, mit den Beinamen ‚die Ulpische, die siegreiche‘, haben Marcus und Titus Caesius Kaeso, die Söhne des Marcus, als Erben dem Testament gemäß dieses Grabmal errichtet, unter Verwendung von 9000 Sesterzen).
  20. Haus Boirl, op Boerl, op Boerll, Opborl oder Bourlo bei Empe (Brummen) am Rand der Veluwe.
  21. Hermanns von Neuenahr Großmutter war Gräfin Margareta von Limburg (1406; † um 1459), Georgs von Limburg-Styrum Urgroßmutter war Gräfin Ponzetta von Neuenahr‑Dyck (* 1406; † um 1450).
  22. Ioannes Faber Emmeus Iuliacensis Typographus“; Buchdrucker aus Emmerich im Herzogtum Jülich, 1526 Basel Bürgerrecht, 1529 als Katholik nach Freiburg im Breisgau vertrieben.
  23. Utinam misisset antequam De libero arbitrio scriberemus adversus Lutherum“.
  24. Auch Direks zoon van Lipsen, aus Haarlem, Jurist, Humanist, Bürgermeister von Haarlem, während der Belagerung der Stadt als Sympathisant der Spanier hingerichtet.
  25. Dietrich Wichwael († 1519) von Kaster, Weihbischof von Cyrene.
  26. Bibliothekar der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.

Einzelnachweise

  1. Verschiedentlich wird, wohl unrichtig, 1482 als Geburtsjahr angeben. Nach seinem (um 1562 gesetzten; s. u.) Epitaph starb er im 39. Lebensjahr stehend („… qui annum agens nonum & trigesimum“).
  2. Hermann von dem Busche: De illustris et Generosi nouaquilae Comitis Guilhelmi obitu, ad Hermannum et Guilhelmum filios … hendecasyllabi, Köln: Nikolaus Caesar o. J. [1518].
  3. Ahnenproben vom 18. April 1505; Historisches Archiv der Stadt Köln (Best. 210 (Domstift), U 1/1933 und 1934).
  4. Zu ihm vgl. Nicole Kuropka: Wilhelm von Neuenahr († 1553). Ein vergessener Botschafter der Reformation. In: Monatshefte für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 52 (2003), S. 49–65.
  5. Vgl. Historisches Archiv der Stadt Köln (Best. 250 Mariengarten, U 1/76).
  6. Wilhelm Kisky: Die Domkapitel der geistlichen Kurfürsten in ihrer persönlichen Zusammensetzung im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert (Quellen und Studien zur Verfassungsgeschichte des Deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit 1/3), Weimar: H. Böhlaus Nachfolger 1906, S. 36 und 67f.
  7. Nach älterer Literatur (Hermann Hamelmann: Oratio de Rodolpho Langio (1580). In: Opera genealogico-historica de Westphalia & Saxonia inferiori. Heinrich Wilhelm Meyer, Lemgo 1711, S. 262f (Google-Books) u. a.) war Erzieher Hermanns der Kölner Domherr und Propst von Emmerich Moritz Graf von Spiegelberg (1406/07-1483), Freund und Reisegefährte des Humanisten Rudolf von Langen (um 1438–1519), der jedoch schon am 3. Juni 1483 starb; vgl. Wilhelm Kisky: Die Domkapitel der geistlichen Kurfürsten in ihrer persönlichen Zusammensetzung im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert (Quellen und Studien zur Verfassungsgeschichte des Deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit 1/3), Weimar: H. Böhlaus Nachfolger 1906, S. 82. Ein Bruder Mauricius († nach 1508) des Simon von Spiegelberg wird 1508 als Domherr erwähnt, er nahm aber offenbar seine Präsenzpflicht in Köln nicht wahr; vgl. Historisches Archiv der Stadt Köln (Best. 210 (Domstift), U 1/1953).
  8. Vgl. Konrad Heresbach: De Educandis Erudiendisque Principum Liberis, Frankfurt am Main 1592, S. 36; Carl Krafft (Bearb.): Mitteilungen aus der niederrheinischen Reformationsgeschichte. In: Zeitschrift des bergischen Geschichtsvereins 6 (1869), S. 193–340, bes. S. 216f (Google-Books).
  9. Matrikel Köln, 14. November 1504: „… pro univ[ersitate] et rectore n[il], quia nob[ilis], dedit bed[ellis] Hornensem (=Domherr Hermann von Neuenahr, Kanoniker der Kathedrale, [hat] für die Universität und den Rektor nichts [gegeben], weil er ja ein Edelmann ist, er hat den Pedellen einen Hoornsgulden gegeben).“; Zusatz des 16. Jahrhunderts: postea prep[ositus] eccl[esiae] Col[oniensis] (=später Propst der Kölner Kirche). Der Hoornsgulden war nach seinem Onkel Bischof Johann IX. von Hoorn benannt.
  10. Vgl. Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. III. 2. Aufl. Saur, München 2006, S. 303.
  11. Vgl. Theodor Joseph Lacomblet: Reise der erzbischöflichen Oratores nach Rom im Jahr 1508 zur Erwirkung der Wahlbestätigung und des Palliums. In: Archiv für die Geschichte des Niederrheins 2 (1857), S. 191–202 (Google-Books).
  12. Vgl. Gustav C. Knod: Deutsche Studenten in Bologna (1289-1562). R. von Decker / G. Schenk, Berlin 1899, Nr. 2535, S. 371 (Digitalisat im Internet Archive).
  13. Vgl. Brief an Johannes Schott vom 16. Dezember 1529.
  14. Gustav C. Knod: Deutsche Studenten in Bologna (1289-1562). R. von Decker / G. Schenk, Berlin 1899, Nr. 794, S. 115: „1509. Gerhardus Enschrynghen, famulus d. Hermanni de Newenare“.
  15. Vgl. Peter G. Bietenholz, Thomas Brian Deutscher (Hrsg.): Gerhard von Enschringen. In: Contemporaries of Erasmus. A biographical register of the Renaissance and Reformation. Band I, A-E. University of Toronto Press, Toronto, Buffalo, London 1985, S. 433 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau); Brief von Johannes Reuchlin an Willibald Pirckheimer vom 5. April 1518. In: Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Hrsg.): Johannes Reuchlin. Briefwechsel, 1518–1522. Holzboog, Stuttgart 2011, Bd. IV, S. 49–51, bes. S. 50f.
  16. Vgl. Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. II 1514-1517; Bd. III 1517-1519; Bd. IV 1519-1521; Bd. VII 1527-1528; Bd. VIII 1529-1530. University Press, Oxford 1910, 1913, 1922, 1928 und 1934; P. St. Allen, Ep. 442 (Digitalisat), 636 (Digitalisat), 703 (Digitalisat), 722 (Digitalisat), 878 (Digitalisat), 1078 (Digitalisat), 1082 (Digitalisat), 1926 (Digitalisat), 2038 (Digitalisat) und Ep. 2137 (Digitalisat im Internet Archive).
  17. Vgl. Brief von Lambertus Hollonius an Erasmus von Rotterdam vom 5. Dezember 1518 aus Lüttich; P. St. Allen, Bd. III, Ep. 904, Z. 9, S. 445f (Digitalisat im Internet Archive) = Sir Roger Aubrey Baskerville Mynors / Douglas Ferguson Scott Thomson / Peter G. Bietenholz: Collected Works of Erasmus, Bd. VI The Correspondence of Erasmus. Letters 842-992 (1518-1519). Toronto Press, Toronto 1982, Nr. 904, S. 190–194, bes. S. 191.
  18. Hermann von dem Busche (Buschius) widmete Hermann von Neuenahr außer der Grabrede auf seinen Vater auch sein Hauptwerk Vallum Humanitatis. Nikolaus Caesar, Köln 1518 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), sowie eine „Ode lyrica“ und sein „Belli μῶμος ad generosum dominum d. Hermannum Novae Aquilae Comitem“, In: Erasmus von Rotterdam: Liber bellissimus, cui titulum praetulit, Querela pacis. o. O. [Eucharius Cervicornus, Köln] o. J. [um 1517].
  19. Vgl. Peter G. Bietenholz, Thomas Brian Deutscher (Hrsg.): Nicolaas van Broeckhoven. In: Contemporaries of Erasmus. A biographical register of the Renaissance and Reformation. Band I, A-E. University of Toronto Press, Toronto, Buffalo, London 1985, S. 204f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  20. Vgl. Helius Eobanus Hessus: Ad generosum Hermannum comitem à Nova Aquila commendat amicum (um 1518). In: Operum farragines duae. Schwäbisch Hall, 1539, Blätter 254–255; vgl. Blätter 235–236 und Blatt 237 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Mannheim); Karl Krause: Helius Eobanus Hessus, sein Leben und seine Werke, Bd. I. F. A. Perthes, Gotha 1879, S. 256 (Digitalisat im Internet Archive).
  21. Vgl. Brief von Johannes Cochlaeus an Willibald Pirckheimer vom 25. August 1530 aus Augsburg. In: Georg Veesenmeyer: Kleine Beyträge zur Geschichte des Reichstags zu Augsburg 1530 und der Augsburgischen Confession. Campe, Nürnberg 1830, S. 119 (Google-Books).
  22. Widmungsbrief von Juan Luis Vives an Hermann von Neuenahr von 1518 aus Löwen, in: De initiis, sectis et laudibus philosophiae. (Löwen 1518). In: Constantinus Matheeussen (Bearb.): Selected works of Juan Luis Vives, Bd. I Early Writings. Brill, Leiden 1987, S. 7 (Google-Books); vgl. Brief von Erasmus von Rotterdam an Hermann von Neuenahr vom [15. März] 1520 aus Antwerpen; P. St. Allen, Ep. 1082.
  23. Vgl. Richard Hoche: Sobius, Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 529 f.
  24. Euricius Cordus widmete Hermann von Neuenahr die Schrift Ad generosum et literis admirabilem Heroa Hermannu[m] Comitem de Nuenar Carmen, Köln 1521.
  25. Lvciani Piscator, sev reuiuiscentes, Bilibaldus Pirckheymero interprete, Eiusdem Epistola Apologetica. Accedit Defensio J. Reuchlini quam Georgius Benignus Nazaraenus Maximiliano Rom. imp. dicanit, o. O. [Matthias Schürer, Straßburg] 1518 (Google-Books), Drucklegung am 12. Oktober 1517 bzw. im Januar 1518; Willibald Pirckheimers Briefwechsel, Bd. III. C. H. Beck, München 1989, Nr. 464, S. 162f; vgl. Jan-Hendryk de Boer: Unerwartete Absichten – Genealogie des Reuchlinkonflikts. (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 94). Mohr Siebeck, Tübingen 2016, S. 1023.
  26. Vgl. Brief von Erasmus von Rotterdam an Hermann von Neuenahr vom 30. November [1517] aus Löwen; P. St. Allen, Bd. III, Ep. 722, S. 151.
  27. Hermann von dem Busche: Vallum Humanitatis. Nikolaus Caesar, Köln 1518 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  28. Epistolae obscurorum virorum, ad venerabilem virum M. Ortuinum Gratium Devantriensem. [Schmidt], Venetia = Speyer o. J. [1516].
  29. Angeführt von Heinrich August Erhard: Geschichte des Wiederaufblühens wissenschaftlicher Bildung, vornehmlich in Teutschland bis zum Anfange der Reformation. Creutz, Magdeburg 1830, S. 404 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München) und älterer Literatur.
  30. Vgl. Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Hrsg.): Johannes Reuchlin. Briefwechsel, 1518–1522. Holzboog, Stuttgart 2011, Bd. IV, Nr. 329 und 330, S. 51–67, bes. S. 51 Anm. 2, u. a.
  31. Epistole Obscuroru[m] Viroru[m]. o. O. o. J. [Schöffer, Mainz 1517]; Ausgabe Clements, London 1710, S. 158; vgl. S. 182 und 265 (Google-Books); Ernst Münch (Hrsg.): Epistolae obscurorum virorum. (Ulrici ab Hutten … Opera quae extant omnia 6. Continens opera dubia). Hinrichs, Leipzig 1827, S. 164–286, bes. S. 185; vgl. S. 203 und 263 (Google-Books).
  32. Wilhelm Binder (Übersetzer): Briefe von Dunkelmännern an Magister Ortvin Gratius aus Deventer. Rübling, Stuttgart 1876, S. 174; vgl. S. 204 und 303 (Google-Books).
  33. Vgl. Arnold Becker: Humanistische Lachgemeinschaft und ihre Grenzen. In: Stefan Biessenecker, Christian Kuhn (Hrsg.): Valenzen des Lachens in der Vormoderne (1250-1750). (Bamberger Historische Studien 8). University of Bamberg Press, Bamberg 2012, S. 165–186, bes. S. 173–180.
  34. Vgl. Brief von Johannes Reuchlin an Jakob Questenberg vom 9. November 1518; vgl. Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Hrsg.): Johannes Reuchlin. Briefwechsel, 1518–1522. Holzboog, Stuttgart 2011, Bd. IV, S. 94–96, bes. S. 95, vgl. S. 61 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  35. Siehe die Widmungsbriefe in Giorgio Benigno: Defensio praesta[n]tissimi viri Ioannis Reuchlin LL. doctoris. o. O.; Matthias Dall'Asta, Georg Burkard (Bearb.): Johannes Reuchlin Briefwechsel, Bd. III 1514–1517. Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2007, S. 462.
  36. Illvstri D[omi]n[i] Hermanno Comiti Novae Aqvilae, eccless[iae] metropolitanae Colonien[sis] & cathedralis Leodien[sis] Canonico, Archepiscopi Coloniensis Legato, Philippus Melanchthon se commendat. In: Mariangelus Accursius: Osci et Volsci dialogus Ludis Romanis Actus, hrsg. von Philipp Melanchthon, Tübingen o. J. [1517] (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  37. Heinz Scheible (Bearb.): Melanchthons Briefwechsel, Band I Regesten 1–1109 (1514–1530). Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1977, MBW Nr. 6, S. 44, datiert die Veröffentlichung auf 1515.
  38. Vgl. Götz-Rüdiger Tewes: Neuenahr (Nuenarius, de Nova Aquila), Hermann Graf von, d. Ä. In: Franz Josef Worstbrock (Hrsg.): Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. II/2 (Mu–Rh). Walter de Gruyter, Berlin, New York 2011, Sp. 408–418.
  39. Vgl. die Widmungsvorrede von Philipp Melanchthon: Institutiones Graecae grammaticae. Anshelm, Hagenau 1518, an seinen Schüler Bernhard Maurus († 1519) von [März] 1518 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München); Heinz Scheible (Bearb.): Melanchthons Briefwechsel, Bd. I Regesten 1–1109 (1514–1530). Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1977, MBW Nr. 16, S. 47f.
  40. Jakob van Hoogstraten: Ad sanctissimu[m] dominu[m] nostru[m] Leone[m] papam decimu[m] Ac diuu[m] Maxemilianum Imperatorem semper augustu[m] Apologia. Co[n]tra dialog[u]m Georgio Benigno Archiepiscopo Nazareno, in causa Ioannis Reuchlin ascriptu[m], Köln: Quentell 1518 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn), (Google-Books); Apologia secunda contra defensionem quandam in favorem Joh. Reuchlini editam. Quentell, Köln 1519.
  41. Vgl. Brief von Erasmus von Rotterdam an Wolfgang Capito vom 19. Oktober 1518 oder an Francis Cranevelt (1485–1564) vom 18. Dezember 1520; P. St. Allen, Bd. III, Ep. 877, Z. 19–21; Bd. IV, Ep. 1078, Z. 141f, S. 420–424; vgl. Brief an den Dominikaner Vincent Dirksz. van Beverwijk († 1526) von [März] 1521; Ep. 1196, Z. 294–300, S. 463–479; Paul Kalkoff: Die Vermittlungspolitik des Erasmus und sein Anteil an den Flugschriften der ersten Reformationszeit. In: Archiv für Reformationsgeschichte 1 (1903/04), S. 1–83, bes. S. 63.
  42. Briefe an die Brüder Amblard Alardet († um 1544) und Claude-Louis Alardet († um 1564) vom 18. Oktober 1527; P. St. Allen, Bd. VII, Ep. 1892, Z. 52–62, S. 212–214 (Digitalisat), an Martin Lipsius vom 5. September 1528; Bd. VII, Ep. 2045, Z. 200–206, S. 475–483 (Digitalisat), und an Alfonso de Valdés vom 21. März 1529; Bd. VIII, Ep. 2126, Z. 116–128, S. 89–96 (Digitalisat im Internet Archive).
  43. Briefe von Erasmus von Rotterdam an Johannes Caesarius vom 5. April 1518 und an Hermann von dem Busche vom 23. April 1518; P. St. Allen, Bd. III, Ep. 808, S. 262f, und Ep. 830, S. 296f.
  44. Vgl. Brief von Wilhelm Nesen (1492–1524) an Ulrich Zwingli vom April 1518. In: G. N. (= Guilielmus Nesenus) N. (= Nastadiensis) D.: Epistola de magistris nostris Louaniensibus, quot & quales sint, quibus debemus magistralem illam damnationem Lutherianam. o. O. 1520, unpaginiert (Google-Books).
  45. „Nobilissimo D. Hermanno de Nuestat (sic!), Canonico doctissimo, et Comiti nobilissimo Saxoni, Nicolaus Quadus S. P. D. … Romae Id. Septembris.“ (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  46. Epistola Nicolai Quadi nuper ex urbe missa ad Hermannum Comitem de nova Aquila, miranda nuncians de quodam novo opere brevi illic emersuro, cui titulus, De Memorabilibus praedicatorum et carmelitarum. Lazarus Schürer, Schlettstatt 1520 (Digitalisat der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel).
  47. Nikolaus Quadus: Flores siue Elegantie ex diuersis libris Hochstrati Magistri nostri haeretici &c. per Nicolaum Quadu[m] Saxonem collectae. / Epistola elegans & docta eiusdem Quadi de Memorabilibus Predicatorum et Carmelitarum. / Carmen magistri nostri Nicolai de Edmunda Terminarii Louaniensis, quod olim adhuc iuuenis co[m]posuit. / Carmen Ricardi Sbrulii poeta Caesarii, in quosdam Theologastros Louanienses Sycophantas, extemporale. o. O. o. J. (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books).
  48. Vgl. Conrad Gessner: Bibliotheca universalis. Christoph Froschauer, Zürich 1545, Blatt 523 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München). Herwagen ist ab 1521 in Straßburg und ab 1528 in Basel als Drucker belegt.
  49. Vgl. Franz Heinrich Reusch: Der Index der verbotenen Bücher, Bd. I. Max Cohen, Bonn 1883 S. 271 (Digitalisat im Internet Archive).
  50. Auch enthalten in: Anonymus: Florilegium ex diversis opusculis atque tractatibus fratrum, patrum et magistrorum nostrorum. Horum autem catalogum in proxima reperies pagina. Lege, et ridebis. (2. Aufl.) … Mense Februario Anni M. D. XX (= 1520); nach Johann Bartholomäus Riederer: Nachrichten zur Kirchen- Gelerten- und Bücher-Geschichte; aus gedruckten und ungedruckten Schriften gesammelt, Bd. IV. Lorenz Schüpfel, Altdorf 1768, S. 170–180 (Google-Books). Eine erste Auflage enthielt den im Register erwähnten Abschnitt über Hoogstraten noch nicht; vgl. Hermann von der Hardt: Autographi Lutheri et Coaetaneorum, Bd. III Ab A. 1517. usque ad A. 1546. Salomon Schnorrius, Helmstedt 1693, S. 51f (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  51. Jakob van Hoogstratenm Destructio Cabale, seu Cabalistice perfidie ab Ioanne Reuchlin Capnione iampridem in lucem edite. Quentel, Köln 1519.
  52. Vgl. Karl Krause: Helius Eobanus Hessus. Sein Leben und seine Werke, Bd. I. Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1879 (Nachdruck: de Graaf, Nieuwkoop 1963), S. 256.
  53. Eobanus Hessus: Ad Generosum Hermannum Comitem à Nova Aquila commendat amicum. In: Operum farragines duae. Schwäbisch Hall 1539, Blätter 254f (Digitalisat der Universität Mannheim); vgl. Franz Wilhelm Kampschulte: Die Universität Erfurt in ihrem Verhältnisse zu dem Humanismus und der Reformation, Bd. I. Fr. Lintz, Trier 1858 (Nachdruck: Scientia, Aalen 1970), S. 193 Anm. 2.
  54. Vgl. Elisabeth M. Kloosterhuis: Erasmusjünger als politische Reformer. Böhlau, Köln 2006, S. 329.
  55. Vgl. Brief des Erasmus an Beatus Rhenanus von 1519 (vor dem 19. Oktober) aus Löwen; Adalbert Horawitz, Karl Hartfelder (Bearb.): Briefwechsel des Beatus Rhenanus. B. G. Teubner, Leipzig 1886, Nr. 84, S. 126–132, bes. S. 127f (Digitalisat im Internet Archive) = Sir Roger Aubrey Baskerville Mynors / Douglas Ferguson Scott Thomson / Peter G. Bietenholz: Collected Works of Erasmus, Bd. VI The Correspondence of Erasmus. Letters 842-992 (1518-1519). Toronto Press, Toronto 1982, Nr. 867, S. 112–126, bes. S. 117f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau), u. a.
  56. Vgl. Brief von Erasmus von Rotterdam an John Fisher vom 23. Oktober [1518] aus Löwen; P. St. Allen, Bd. III, Ep. 889, S. 427f.
  57. Vgl. Brief von Erasmus von Rotterdam an den Erzbischof von Canterbury William Warham vom 23. Oktober 1518 aus Löwen; P. St. Allen, Bd. III, Ep. 893, S. 430–432, bes. S. 431.
  58. Notiz vom 1. Februar 1519; vgl. Arnold Güttsches: Die Kölner Generalvikare von 1390 bis 1600. Biographische Notizen. In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 14 (1932), S. 30–53, bes. S. 45.
  59. Vgl. Brief des Beatus Rhenanus an Ulrich Zwingli vom 4. April 1519 aus Basel; Adalbert Horawitz, Karl Hartfelder (Bearb.): Briefwechsel des Beatus Rhenanus. B. G. Teubner, Leipzig 1886, Nr. 103, S. 150 (Digitalisat im Internet Archive).
  60. Vgl. Adalbert Horawitz: Beatus Rhenanus. Eine Biographie. Gerold, Wien 1872, S. 59.
  61. Vnica, crede mihi, pestis est in Germania IACOBVS HOSTRATVS“; Vivat Rex Carolus. Orationes treis, o. O. [Cervicornus, Köln] 1519, unpaginiert [digitalisiert: Bild 36] (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  62. Brief an Willibald Pirkheimer vom 4. Dezember 1519 aus Augsburg. In: Johann Heumann von Teutschenbrunn (Hrsg.): Documenta literaria. Altdorf 1758, Nr. XXIV, S. 178f, bes. S. 179 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  63. Johannes Caesarius: Epistola … ad Generosum & Illustrem dominum, dominum Hermannum Comitem Nuenarium. Apologia eiusdem in mali consulentes. Dialectica eiusdem in decem tractatus digesta. Eucharius Cervicornus, o. O [Köln 1520] (Digitalisat der Österreichischen Nationalbibliothek Wien mit handschriftlichem Besitzvermerk von 30. Oktober 1520, Köln).
  64. Vgl. Carl Adolf Cornelius: Die Münsterischen Humanisten und ihr Verhältniß zur Reformation. Theissing, Münster 1851, S. 71–76 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  65. Vgl. Hartmannus Maurus: Coronatio Caroli V. Caesaris Avg. apud Aquisgranum. In: Onofrio Panvinio, Michael Beuther (Hrsg.): Inavgvratio, coronatio, electioqve aliqvot Imperatorum. Johannes Aubrius, Hannover 1613, S. 65–102, bes. S. 89f (Google-Books).
  66. Vgl. Hartmannus Maurus, Georg Sabinus: Coronatio Caroli •V• Caesaris Avg. apvd Aqvisgranvm. Henricus Mameranus, Köln 1550, unpaginiert (Google-Books); deutsche Übersetzung in: Johann Christoph Erich Springer: Die Wahlkapitulationen der römischen Kaiser und Teutschen Könige, Bd. II. Hartknoch, Riga / Leipzig 1776, S. 44 (Google-Books).
  67. Vgl. Rainer Sommer: Hermann von Wied: Erzbischof und Kurfürst von Köln, Teil I. 1477-1539. (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 142). Rheinland-Verlag, Köln 2000, S. 106f, vgl. S. 215f, 475 und 478.
  68. Vgl. dazu auch Martin Luther: WA.TR 1, S. 55 (Nr. 131).
  69. Vgl. Ludwig Ennen: Die Alterthumsstudien in Köln. in: Monatsschrift für rheinisch-westfälische Geschichtsforschung und Alterthumskunde 3 (1877), S. 384–413, bes. S. 388 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Münster).
  70. Die Drucklegung der in Leipzig o. J. nach einer Kopie Spalatins erschienenen Schrift wird meist 1521 vermutet; vgl. auch Desiderii Erasmi Roterodami Axiomata Pro Lvthero, Oecolampadii Ivdicium de doctore Martino Luthero, Qvidam Aphorismi Lutheri rem continentes, præclaris apophtegmatis, insertis, Item Responsvm Illvstrissimi Principis Friderici ducis Saxoniæ datum Legatis Romani Pontificis, apud Coloniam Agrippinam, o. O. [Sélestat: Lazarus Schürer], 1521.
  71. Vgl. Theodor Schacht: Der Reichstag zu Worms. C. G. Kunze, Worms 1829, S. 41.
  72. Vgl. Christopher Spehr: Luther und das Konzil. Zur Entwicklung eines zentralen Themas in der Reformationszeit. (Beiträge zur historischen Theologie 153). Mohr Siebeck, Tübingen 2010, bes. S. 276–281.
  73. Vgl. Gerhard Ritter: Studien zur Spätscholastik, Bd. III Neue Quellenstücke zur Theologie des Johann von Wesel. Winter, Heidelberg 1927, S. 54.
  74. Vgl. Jan-Hendryk de Boer: Unerwartete Absichten – Genealogie des Reuchlinkonflikts. (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 94). Mohr Siebeck, Tübingen 2016, S. 218.
  75. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei Senensis, de Concilio Basileae celebrato libri duo. Cratander, Köln o. J. [um 1522], S. 1–67; erster Druck Basel 1515.
  76. Ausführliche Beschreibung bei Siegmund Jakob Baumgarten: Nachrichten von einer hallischen Bibliothek, Bd. II. Gebauer, Halle 1748, S. 492–502 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  77. Die Vorlage war ein dem Codex Hanoveranus Nr. 110, 16. Jahrhundert, verwandter Text; vgl. Kuno Franke: Benonis aliorumque cardinalium schismaticorum contra Gregorium VII. et Urbanum II. scripta. In: Monumenta Germaniae historica. Libelli de lite imperatorum et pontificum saeculis XI. et XII. conscripti, Bd. II. Hahn, Hannover 1892, S. 366–422, bes. S. 367.
  78. Vgl. Brief von Sturciades Opercus (= Georg Sturtz) an Joachim Camerarius vom 8. April 1521 aus Köln. In: Joachim Camerarius: Libellus novus, epistolas et alia quaedam monumenta doctorum superioris et huius aetatis complectens. Rhamba, Leipzig 1568 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books).
  79. Vgl. David Clément: Bibliothèque curieuse historique et critique, Bd. VIII. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1759, S. 241 (Digitalisat im Internet Archive) nach einer Randnotiz des Hannoveraner Rektors Johann Ludolph Bünemann (1687–1759).
  80. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 71–88.
  81. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 89–100; es handelt sich um die Editio princeps; vgl. Joseph Schnitzer: Die gesta Romanae ecclesiae des Kardinals Beno. (Historische Abhandlungen aus dem Münchener Seminar 2). C. C. Buchner, Bamberg 1892, S. 74.
  82. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 101–116; erster Druck Augsburg 1518; vgl. Heinrich Vildhaut: Handbuch der Quellenkunde zur deutschen Geschichte. 2. Aufl. A. Stein, Werl 1906, S. 292f.
  83. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 116–125.
  84. Vgl. Joseph Theodor Müller: Geschichte der Böhmischen Brüder, Bd. I. Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1922, S. 323f und 524–526.
  85. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 125–133; erster tschechischer Druck 1503, lateinisch Leipzig 1512.
  86. Vgl. Josef Edmund Horký: Prothasius, Bischof zu Olmütz und seine Neffen (Forts.). In: Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst 10, Nr. 125 (1819), S. 497–500, bes. S. 499 (Google-Books).
  87. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 133–160; vgl. Joseph Theodor Müller: Geschichte der Böhmischen Brüder, Bd. I. Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1922, S. 530.
  88. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 138–160; erster tschechischer Druck Litomyšl (Leitomischl) 1508.
  89. Brief an Johannes von Bibra (Pibra) vom 8. April [1508]. In: Thomas Mitis (Hrsg.): Viri Incomparabilis, ac D. D. Bohvslai Hassensteynii Lvcvbrationes Oratoriae. Johann Caper, Prag 1563, Bl. 135f (Google-Books); vgl. Joseph Theodor Müller: Geschichte der Böhmischen Brüder, Bd. I. Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1922, S. 342–344 und 530 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  90. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 161–260.
  91. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 261–278.
  92. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 279–297; die 45 verurteilten Artikel John Wyclifs sind hier geringfügig umgeordnet, einer ist weggelassen. Die 30 in Konstanz verurteilten Sätze von Hus sind nicht aufgeführt.
  93. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 298–302; erster Druck der Historia Bohemica: Rom 1475.
  94. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 302–305. Deutsche Übersetzung in: Helvetischer Revolutionsalmanach (1800), S. 21–33 (Google-Books).
  95. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 306–312.
  96. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 313f; zur Synode von Seligenstadt vgl. den Artikel → Hammersteiner Ehe.
  97. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 315–329.
  98. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 329–334 (hier „M. CCCC. XXXVIII.“ statt „1437“).
  99. Vgl. František Palacký: Geschichte von Böhmen, Bd. III/3 Böhmen und das Baseler Konzil. Kronberger, Prag 1854, S. 273f (Google-Books).
  100. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 335f.
  101. Commentariorum Aeneae Sylvii Piccolominei … libri duo, S. 337–344.
  102. Index avctorvm, et libroru[m]. Antonius Bladus, Rom 1558, Abschnitte „A“ und „F“ (Google-Books).
  103. Vgl. Franz Heinrich Reusch: Der Index der verbotenen Bücher, Bd. I. Max Cohen, Bonn 1883, S. 40f Anm. 4 (Digitalisat im Internet Archive).
  104. Fasciculus rerum expetendarum ac fugiendarum. In quo primu[m] continetur Concilium Basiliense. Quentel, Köln 1535 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München); Nachdruck hrsg. von Edward Brown. Richard Chriswell, London 1690.
  105. Vgl. Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln. Meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs, Bd. IV. L. Schwann, Köln / Neuss 1875, S. 90f; Dietrich Reichlin: Ortwin Gratius. Sein Leben und Wirken. Delion, Heiligenstadt 1884, bes. S. 76–82 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau), u. a.; vgl. auch Gratius' Selbstvorstellung im Nachwort, ab Bl. ccxxxix.
  106. Hermann Nvenarus: De Galliae Belgicae Commentariolvs, nunc primum in lucem editvs. In: Peter van Dieven: Petri Divaei Louanensis De Galliae Belgicae Antiqvitatibvs. 2. Aufl. Christoffel Plantijn, Antwerpen 1584, S. 15f (Google-Books).
  107. Vgl. zur Übersetzung Tilmann Bechert: Die Römer in Asciburgium. (Duisburger Forschungen 36). Braun, Duisburg 1989, S. 20.
  108. Vgl. Patrick Gautier-Dalché: La trasmissione medievale e rinascimentale della ‚Tabula Peutingeriana‘. In: Francesco Prontera (Hrsg.): Tabula Peutingeriana. Le Antiche Vie Del Mondo. Leo S. Olschki, Florenz 2003, S. 43–52, u. a.
  109. Vgl. Alfred von Domaszewski (Bearb.): Inscriptiones trium Galliarum et Germaniarum Latinae, Bd. 2 Miliarum Galliarum et Germaniarum, Teil 2 Inscriptiones Germaniae Inferioris. (Corpus Inscriptionum Latinarum XIII/2/2). Berlin 1907, Nr. 8591, S. 600 (Digitalisat der Universität zu Köln); (Digitalisat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften); Trismegistos Nr. 415604.
  110. Vgl. Abbildungen nach Mitteilung von Stephanus Winandus Pighius (1520–1604) bei Johannes Baptista Fonteius: De prisca Caesiorum gente commentariorum, Bd. I. Johannes Rossius, Bologna 1582, S. 136f: apud Arciburgium in Belgio inuenta (= bei Arxburg in Belgien gefundene) à Comite Nuuenario (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München) und bei Jan Gruter: Inscriptiones antiquae totius orbis Romani, Bd. II. Francois Halma, Amsterdam 1707, Pl. DXXXV, Abb. 1: Asciburgum inventum (= in Asberg gefunden) a Comite Nuenario (Google-Books).
  111. Vgl. Franz Fiedler: Antiquarische Mittheilungen vom Niederrhein. In: Neue Mitteilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen 1 (1834), Heft 3, S. 83–101, bes. S. 89 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Jena), (Google-Books); Franz Stollwerck: Die altgermanische Niederlassung und römischer Stationsort Asciburgium, Burgfeld-Asberg bei Mörs. Selbstverlag, Uerdingen 1879, S. xi–xiii.
  112. Vgl. Matthias Martin Tischler: Einharts ‚Vita Karoli‘. Studien zur Entstehung, Überlieferung und Rezeption, Bd. II, Hannover: Hahnsche Buchhandlung 2001, S. 1670.
  113. Übersetzung der einschlägigen Textpassage bei Joseph Görres: Hunibalds Chronik. In: Deutsches Museum 3 (1813), S. 319–349, 503–516; 4 (1813), S. 321–349 und 357-375, bes. S. 361f (Google-Books); Görres hielt die Chronik für echt.
  114. Petrus Alphonsus: Dialogi lectu dignissimi. Johann Gymnicus, Köln 1536 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München); siehe bes. den Widmungsbrief (unpaginiert).
  115. Vgl. Karl Schottenloher: Widmungsvorreden deutscher Drucker und Verleger des 16. Jahrhunderts. In: Gutenberg Jahrbuch (1942/43), S. 141–176, bes. S. 162.
  116. Vgl. zur neulateinischen Begrifflichkeit den Wikipedia-Artikel Vandalen#Gleichsetzung der Begriffe Vandalen und Wenden.
  117. Arachne-Browser, Nr. 3305743 (Digitalisat des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln).
  118. Vgl. Stephan Broelmann: Epideigma, Sive Specimen Historiae Vet. Omnis Et Purae, Florentis Atq[ue] Amplae Civitatis Ubiorum, Et Eorum ad Rhenum Aggripensis Oppidi, quod post Colonia. Claudia. Aug. Agrippinensis. Gerhard Grevenbroich, Köln 1608, Tabella III, Nr. 15 (Digitalisat (Scan 49) der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen).
  119. In der Vulgata mit anderer Verszählung Ecclesiasticus 51,36: Assumite disciplinam in multo numero argenti, et copiosum aurum possidete in ea = „Eignet euch Bildung an durch eine große Summe Silber (Geld), und nehmt einen reichen Vorrat Gold durch sie in Besitz“; vgl. Norbert Kruse: Die Kölner volkssprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts. (Rheinisches Archiv 95). Röhrscheid, Bonn 1976, S. 133–170.
  120. Arachne-Browser, Nr. 94084 (Digitalisat des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln).
  121. Vgl. Stephan Broelmann: Epideigma, Sive Specimen Historiae Vet. Omnis Et Purae, Florentis Atq[ue] Amplae Civitatis Ubiorum, Et Eorum ad Rhenum Aggripensis Oppidi, quod post Colonia. Claudia. Aug. Agrippinensis. Gerhard Grevenbroich, Köln 1608, Tabella I, Nr. 40 (Digitalisat (Scan 39) der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen).
  122. Vgl. Johannes Krudewig, Joseph Klinkenberg: Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, Bd. I/1–2. L. Schwann, Düsseldorf 1906, S. 278.
  123. Vgl. Erneuerung des Adelsnachweises 1524: Niederländisches Nationalarchiv Den Haag (Collectie 2.21.106 Van Limburg Stirum, LK38).
  124. Aus Nördlingen, Herr zu Barr und Landvogt in Schwaben, verheiratet mit Beelchin (Sibylla) Vossjäger adoptierte Greverode (Grefrath) aus Köln.
  125. Vgl. Paul Kalkoff: Aleander gegen Luther. Rudolf Haupt, Leipzig / New York 1908, S. 32f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  126. Willibald Pirckheimer: Beati Gregorii Nazanzeni theologi oratio[n]es duae, Iulianum Caesarem infamia notantes. Nürnberg 1528 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  127. Willibald Pirckheimer: Luciani Fugitivi. Anshelm, Hagenau 1520 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  128. Moncordius' Werke wurden von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim bei dem Nürnberger Buchdrucker Johannes N. herausgegeben, vgl. Cornelius Agrippa: Epistolarum libri 7. o. O. o. J. Ep. XXXVII (1533), S. 381f (Digitalisat der Österreichischen Nationalbibliothek) = Opera, Bd. II. „Bering“ [= Zetzner], „Lugdunum / Leiden“ [=Straßburg] o. J. [1630], S. 1053f (Google-Books); Dialogvs De Vanitate Scientiarvm, Et Rvina Christian[a]e relligionis per quendam relligiosum Patre[m] Ordinis Cisterciensis Monachum recenter editus. o. O. [Johannes Soter, Köln] 1534: (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books).
  129. Gottschalk Moncordius: Commentarius in Epistolam ad Hebraeos (Autograph?), 1. Hälfte 16. Jahrhundert; Landesarchiv NRW Abt. Rheinland Duisburg (Hs. F XI 1).
  130. Handschrift (A. 187.) Erklärung des Briefes an die Hebräer durch den Heisterbacher Mönch Godschalk Moncord 16. Jh. Anfg. im Archiv der Abtei Heisterbach; vgl. Theodor Ilgen (Bearb.): Rheinisches Archiv, Teil I. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Erganzungsheft 2 (1885), S. 84.
  131. Vgl. Rainer Sommer: Hermann von Wied: Erzbischof und Kurfürst von Köln, Teil I. 1477-1539. (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 142). Rheinland-Verlag, Köln 2000, S. 145f.
  132. Rembold Scharpmann († 1555) von Lechenich, Bewohner des Burghofes Ramelshoven, Sohn des Wolter Scharpmann von Lechenich, verheiratet mit Maria von Berg-Blens († 1561), Grabplatte in der Kirche von Witterschlick; Eberhard von Claer: Rheinische Geschlechter und ihre Sitze in den Kreisen. Bonn und Rheinbach. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 45 (1886), S. 53–115, bes. S. 56 und 64 (Google-Books).
  133. Vgl. Friedrich Wilhelm Oediger (Bearb.): Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, Bd. V Archive des nichtstaatlichen Bereichs (Städte und Gemeinden, Korporationen, Familien- u. Hofesarchive, Sammlungen, Nachlässe). Handschriften. Respublica, Siegburg 1972, S. 268; Heinz Finger, Marianne Riethmüller (Bearb.): Handschriftencensus Rheinland, Bd. I. Aachen (Diözesanarchiv) bis Köln. (Schriften der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf 18). Reichert, Wiesbaden 1993, Nr. 374, S. 253 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
  134. Dietrich (= Theodericus) Burl, Kanoniker, stiftete 1557 testamentarisch eine Memorie an der Stiftskirche St. Kunibert; vgl. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 239 Kunibert, A 6).
  135. Matrikel Köln, 27. Juni 1525: „Th. Buerl, past[or] in Woringen, [ad] iur[a], i[uravit] et s[olvit] n[il], quia de familia ill[ustrissimi] domini prepositi eccl[esiae] Col[onensis], cancellarii universitatis nostr[a]e“.
  136. Vgl. Schreiben der Stadt Köln an den Dompropst und Archidiakon Graf Herrmann zu Nuwenar vom 25. Januar 1528; Hermann Keusen (Bearb.): Regesten und Auszüge zur Geschichte der Universität Köln. In: Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln 36/37 (1918), S. 1–546, bes. S. 387; Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln. Meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs, Bd. IV. L. Schwann, Köln / Neuss 1875, S. 264–269, bes. S. 266f (Google-Books).
  137. Vgl. Des heyligen Römischen Reichs Ordenungen. Sebastian Wagner, Worms 1536, Blatt CXXXVII (Google-Books).
  138. Urkunde vom 18. Oktober 1531; Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Neuss, Jesuiten, Urkunden Nr. fehlt).
  139. Vgl. Urkunde vom 31. Mai 1526; Peter Wilhelm Gustav Urchs: Urkunden. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die Alte Erzdiöcese Köln 28/29 (1876), S. 217–241, bes. Nr. IX, S. 223f (Google-Books).
  140. Brief von Georg von Limburg-Styrum an Erzbischof Hermann V. von Köln vom 11. Januar 1527 und Brief von Hermann von Neuenahr an Georg von Limburg-Styrum vom 26. Dezember 1527; Wilhelm Schmitt: Geschichte der katholischen Gemeinde und Kirche von St. Urbanus in Buer (1940). In: Verein für Orts- und Heimatkunde Gelsenkirchen-Buer (Hrsg.): Beiträge zur Stadtgeschichte 15 (1989), S. 68–293, bes. S. 122.
  141. Vgl. Wolfgang Löhr: Kanonikerstift Münstereifel von den Anfängen der Stiftskirche bis zum Jahre 1550. Verein der Geschichts- und Heimatfreunde des Kreises Euskirchen, Euskirchen 1969, S. 30.
  142. Vgl. Urkunden vom 24. November 1527 und 30. September 1529; Landesarchiv NRW Abt. Rheinland Duisburg (Moers, Landesarchiv, Urkunden, Nr. 230 und 236); Hermann Keussen (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, Bd. III 1481–1540, Urkunden Nr. 3869-5298. A. Fürst, Krefeld 1940, Nr. 5121, S. 320.
  143. Als Vikar (pastor residens) des Pfründeninhabers in Hochemmerich erscheint zwischen 1513 und 1550 Pfarrer (Pleban) Jakob Ingenhove (vom Hoff; inghen Haeff), Sohn der Gertrud van dem Haeve; Urkunden vom 4. November 1513 und 5. Oktober 1519; Landesarchiv NRW Abt. Rheinland Duisburg (RW 1081 Nr. 18 und Nr. 22).
  144. Vgl. Briefe von Johannes Dantiscus an Stanislaus Bork vom 1. Mai 1527 und an König Sigismund I. von Polen vom 17. August 1527 aus Valladolid. In: Stanislaus Gorski (Bearb): Acta tomiciana, Bd. IX Epistolarum … serenissimi princeps Sigismundi Primi regis Poloniae. 2. Aufl. Bibliothek Kórnik, Posen 1876, Nr. 141, S. 147–149, bes. S. 148 (Google-Books), und S. 254–264, bes. S. 264: „Est autem hic praepositus Coloniensis, comes quidam, qui adhuc not potest absolvi, quemadmodum multi alii (= Es befindet sich hier auch der Kölner Propst, ein Graf, dem es bisher nicht gelungen ist, fort zu kommen, wie vielen anderen auch nicht)“ (Google-Books).
  145. Vgl. Brief von Erasmus von Rotterdam an Hermann von Neuenahr vom 3. Januar 1528; P. St. Allen, Ep. 1926.
  146. Vgl. Kurt Dülfer: Die Packschen Händel. Elwert, Marburg 1958, S. 48.
  147. Vgl. Rainer Sommer: Hermann von Wied: Erzbischof und Kurfürst von Köln, Teil I. 1477-1539. (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 142). Rheinland-Verlag, Köln 2000, S. 162–169.
  148. Das kaiserliche Restitutionsrecht war in § 6 des Reichstagsabschieds von 1526 bestätigt worden; vgl. Jakob Carl Spener: Teutsches Ivs Pvblicvm oder, des Heil. Römisch-Teutschen Reichs vollständige Staats-Rechts-Lehre, Bd. V. George Marcus Knoche, Frankfurt am Main / Leipzig 1723, S. 177–179 (Google-Books).
  149. Vgl. Eintrag vom 1. August 1527, Valladolid; Lothar Gross (Bearb.): Die Reichsregisterbücher Kaiser Karls V., Bd. II. Gerlach & Wiedling, Wien / Leipzig 1930, S. 65.
  150. Vgl. die Gegenschrift Desiderius Erasmus Roterodamus: Apologia aduersus articulos aliquot per monachos quosdam in Hispanijs, exhibitos. Froben, Basel 1528 und die Briefe P. St. Allen, Ep. 1864, 1872–1877, 1879 und Ep. 1907, bes. S. 182.
  151. Vgl. Helmut Feld: Ignatius von Loyola. Böhlau Köln, 2006, S. 367. Ignatius von Loyola hatte Alonso de Fonseca im Juni 1527 in Valladolid getroffen; vgl. ebenda, S. 95.
  152. Vgl. Götz von Pölnitz: Anton Fugger, Bd. I. (Studien zur Fuggergeschichte 13). Mohr, Tübingen 1958, S. 442.
  153. Kaiserliches Belehnungsindult für zwei Jahre vom 16. August 1527; vgl. Brief von Philipp Melanchthon an Justus Jonas vom 28. Oktober 1527. In: Otto Clemen (Bearb.): Supplementa Melanchthoniana, Bd. VI/1 1510–1528. R. Haupt, Leipzig 1926 (= Nachdruck Minerva, Frankfurt am Main 1968), Nr. 596, S. 395 (Google-Books).
  154. Vgl. u. a. Briefe von Don Martín de Salinas an den Infanten Ferdinand, König von Böhmen und Ungarn, vom 19. und 22. August 1527 aus Valladolid; Regesten bei Calendar of State Papers. Spain, Bd. III/3 1527-1529 (1877), S. 323–338 und 338–344 (Digitalisat bei British History online).
  155. Vgl. Manuel de Foronda y Aguilera: Estancias y viajes del Emperador Carlos. Madrid 1914, S. 295.
  156. Vgl. Brief von Wilhelm von Nassau an Heinrich III. von Nassau vom 23. Januar 1528; Otto Meinardus (Bearb.): Der katzenelnbogische Erbfolgestreit, Bd. I/2 Briefe und Urkunden 1518–1538. (Nassau-Oranische Correspondenzen 1). J. F. Bergmann, Wiesbaden 1899, S. 203–205.
  157. Vgl. den Widmungbrief des Erasmus von Rotterdam an Ferry de Carondolet vom 25. Juni 1528 aus Basel = P. St. Allen, Bd. VII, Ep. 2002 (Digitalisat im Internet Archive).
  158. Bibliothèque nationale de France Paris (Codex Parisinus lat. 2166), 9. Jahrhundert, vielleicht abgeschrieben in der Abtei Corbie; vgl. Eduard Schwartz: Neue Aktenstücke zum ephesinischen Konzil von 431. (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse 30/8). Beck, München 1920, S. 64f.
  159. Vgl. zum Folgenden Manfred Edwin Welti: Der Basler Buchdruck und Britannien. (diss. phil. Basel 1963). Helbing & Lichtenhahn, Basel 1964, S. 39.
  160. Faustus von Riez: De gratia Dei, et humanae mentis libero arbitrio … cum Erasmi Roterodami praefatione. Item. Faustini episcopi Ad Flaccillam imperatricem, de fide adversus Arianos, et de propositis quaestionibus Arianorum. Johannes Faber, Basel 1528.
  161. Aus Mechelen, auch Abt des Klosters Montbenoît; vgl. P. G. Bietenholz, Th. B. Deutscher (Hrsg.): Ferry de Carondolet. In: Contemporaries of Erasmus. A biographical register of the Renaissance and Reformation. Band I, A-E. University of Toronto Press, Toronto, Buffalo, London 1985, S. 271f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  162. Heute: Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Köln (Dom Hs. 33); vgl. Joachim M. Plotzek: Zur Geschichte der Kölner Dombibliothek. In: Glaube und Wissen im Mittelalter. Katalogbuch zur Ausstellung. Hirmer, München 1998, S. 15–64, bes. S. 49.
  163. Vgl. Bernardo de Sandoval y Rojas (Hrsg.): Index librorum prohibitorum et expurgatorum. Jakob Crispin, Genf 1619, S. 255 und 259 (Google-Books). Gemeint sind die Briefe vom 3. Januar und von Anfang September 1528; P. St. Allen, Ep. 1926 und 2038.
  164. Vgl. Brief von Balthasar Merklin von Waldkirch an Wilhelm von Nassau vom 2. Mai 1528 aus Antwerpen; Otto Meinardus (Bearb.): Der katzenelnbogische Erbfolgestreit, Bd. I/2 Briefe und Urkunden 1518–1538. (Nassau-Oranische Correspondenzen 1). J. F. Bergmann, Wiesbaden 1899, S. 223f.
  165. Vgl. Georg von Below: Die landständische Verfassung in Jülich und Berg bis zum Jahre 1511, Bd. III/2. L. Voss, Düsseldorf 1891, Anhang Nr. 32, S. 161–165, 245 und 247.
  166. Vgl. Ernst Lommatzsch (Hrsg.): P. Vegeti Renati Digestorum artis mulomedicinae libri. Teubner, Leipzig 1903, S. iii (Google-Books; eingeschränkte Vorschau). Eine Handschrift der Universiteitsbibliotheek Leiden (Codex Leidensis Vossianus lat. Folio 71) wurde 1537 in St. Pantaleon nach einem Codex Corbeiensis kopiert; vgl. ebenda, S. i Anm. 2, S. v und S. x–xiv.
  167. Flavii Vegetii Renati Ain Büchlein, vonn rechter unnd warhaffter kunst der Artzney, Allerlay kranckheyten ynnwendigen und außwendigen aller Thyer. Heinrich Steiner, Augsburg 1532 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  168. Generosi Comitis Heremannia Neuenar censurae aliae Herbarum super eadem re. In: Otto Brunfels. Novi Herbarii Tomus II. Schott, Straßburg 1531, S. 116–128 (Digitalisat)
  169. Die editio princeps erfolgte erst durch Marcello Adriani (Hrsg.): Pedacii Dioscoridae Anazarbei de Medica materia Libri sex. Interprete Marcello Uirgilio Secretario Flore[n]tino: Cu[m] eiusde[m] annotationibus. Giunta, Florenz 1518.
  170. Vgl. Brief von Hermann von Neuenahr an Willibald Pirckheimer vom 19. Mai 1530 aus Augsburg. In: Theodor Friedrich Freytag (Bearb.): Virorum doctorum epistolae selectae, ad Bilib. Pircheymerum, Joach. Camerarium, Car. Clusium et Julium episc. Herbip. datae. B. G. Teubner / F. Claudius, Leipzig 1831, S. 42–44 (Google-Books); Helga Scheible (Bearb.): Willibald Pirckheimers Briefwechsel, Bd. VII. C. H. Beck, München 2009, Nr. 1290, S. 342–344.
  171. Vermutlich: Janus Cornarius (Hrsg.): ΔΙΟΣΚΟΡΙΔΗΣ / DIOSKORIDES. Johann Bebel, Basel 1529 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  172. Annotationes aliqot Herbarum (1529) und Formvla quaedam excudendi Herbarij. In: Otto Brunfels: Novi herbarii, Bd. II De vera herbarvm cognitione Appendix, per Oth[onem] Brvnf[elsem] recens editus. Johannes Schott, Straßburg 1531, S. 77, 78, 120 und 125 u. a. „in meo libello (= in meinem Buch des …)“ u. ä.; vgl. Karen Meier Reeds: Botany in Medieval and Renaissance Universities. (diss. phil. Harvard 1975. Harvard Dissertations in the History of Science Series). Garland, New York 1991, S. 188.
  173. Marcellus Vergilius: ΠΕΔΑΚΙΟΥ ΔΙΟΣΚΟΡΙΔΟΥ ΑΝΑΖΑΡΒΕΩΣ, ΠΕΡΙ ὕλης ἰατρικῆς. περὶ δηλητηρίων φαρμάκων / Pedacii Dioscoridae Anazarbei, De medica materia. De letalibus venenis. Johannes Soter, Köln 1529 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München; Exemplar der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg aus dem Besitz von Lukas Schröck), (Google-Books).
  174. Königliche Bibliothek Belgiens in Brüssel (Codex Bruxellensis Nr. 1342–1350); 12. Jahrhundert, aus St. Pantaleon in Köln, später in der Bibliotheque des Ducs de Bourgogne, befand sich zur Zeit von Graf Hermann in Brüssel (dort 1485/87 inventarisiert).
  175. S. 106f (Tempore … bis … ad lucem exit) entsprechend der Brüsseler Handschrift; vgl. Max Neuburger: Geschichte der Medizin, Bd. II/1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1911, S. 57.
  176. Philipp Melanchthon: Dispositio orationis, in Epistola Pauli ad Romanos. Setzer, Hagenau 1529 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Halle).
  177. Philipp Melanchthon: Adversus anabaptistas … iudicium. Johann Setzer, Hagenau 1528 (deutsche Übersetzungen Underricht Philip. Melanchth. wider die Lere der Widerteuffer. Wittenberg 1528 u. a.); vgl. Martin H. Jung: Philipp Melanchthon und seine Zeit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 79.
  178. Brief von Hermann von Neuenahr an Erasmus von Rotterdam vom 31. März 1529 aus Speyer; P. St. Allen, Bd. VIII, Ep. 2137, S. 122–124.
  179. Philipp Melanchthon: Dispositio orationis, in Epistola Pauli ad Romanos. 2. Aufl. Joseph Klug, Wittenberg 1530 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  180. Johanna Loehr (Bearb.): Melanchthons Briefwechsel, Bd. IV/1 Texte 859–1003a (Januar–Juli 1530). Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2007, MBW Nr. 866, S. 55–57 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  181. Vgl. R. Sommer: Der Ketzerprozess gegen Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden (1528-1529). In: Rainer Sommer: Hermann von Wied: Erzbischof und Kurfürst von Köln, Teil I. 1477-1539. (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte 142). Rheinland-Verlag, Köln 2000, S. 177ff.
  182. Vgl. Hermann von dem Busche: De singulari Auctoritate Veteris et Noui Instrumenti, Sacrorum Ecclesiasticorum testimoniorum, Libri, Marburg: Franz Rhode 1529.
  183. Vgl. Brief von Simon Reichwein an Erasmus von Rotterdam vom 1. Januar 1530. In: Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. VIII 1529–1530. University Press, Oxford 1934, Ep. 2246, S. 312–314 (Digitalisat im Internet Archive): „Praepositus hinc iam abest; alioqui avide expectarat Quirinum“, vgl. Ep. 2222, S. 285f; Alexander Dalzell, James E. Estes (Bearb.): The Correspondence of Erasmus: Letters 2204-2356 (August 1529-July 1530). University of Toronto Press, Toronto 2015, S. 110 Anm. 1 und S. 112 Anm. 11 (Google-Books).
  184. Vgl. Brief von Sebald Geuder an Willibald Pirckheimer vom 27. Mai 1530 aus Augsburg; Helga Scheible (Bearb.): Willibald Pirckheimers Briefwechsel, Bd. VII. C. H. Beck, München 2009, Nr. 1291, S. 344–346, bes. S. 344 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau). Der Nürnberger Patrizier Sebald Geuder von Heroldsberg (* um 1495/1500; † 1552), zeitweise Hofmeister des Bischofs von Konstanz und Administrators von Hildesheim, des Reichsvizekanzler Balthasar Merklin, war ein Neffe Pirckheimers; vgl. ebenda, Nr. 1187, S. 122f, und Nr. 1206, S. 153f.
  185. Vgl. Johann Conrad Goebel: Augspurgische Confessions-Predigen, Bd. I Prolegomena Augustanae Confessionis. Johan Schultheis, Augsburg 1633, S. 598 (Google-Books); vgl. Elisabeth M. Kloosterhuis: Erasmusjünger als politische Reformer. Böhlau, Köln 2006, S. 125, 178, 231, 239, 567 und 638.
  186. Willibald Pirckheimer: Germaniae ex variis scriptoribus perbreuis explicatio. Heinrich Stainer, Augsburg 1530 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  187. Graf Hermanns Formulierung „de tribus illis articulis abs te propositis … (= über diese drei von dir aufgeworfenen Kernfragen …)“ bezieht sich auf Privatmesse, Priesterehe und Abendmahl in beiderlei Gestalt; vgl. Brief von Philipp Melanchthon an Martin Luther vom 26. Juni 1530; Opera quae supersunt omnia, Bd. II. (CR 2). C. A. Schwetschke, Halle/S. 1835, Nr. 741, Sp. 140f = MBW Nr. 940, S. 264–266.
  188. Vgl. Brief vom 28. Juni 1530 aus Augsburg; Elisabeth M. Kloosterhuis: Erasmusjünger als politische Reformer. Böhlau, Köln 2006, S. 302.
  189. Vgl. Augustin von Roskovány (Bearb.): Romanus pontifex tamquam primas ecclesiae et princeps civilis e monumentis omnium seculorum demonstratus, Bd. II. Michael Siegler, Nitra 1867, S. 331.
  190. Vgl. Brief von Johann von Vlatten an Erasmus von Rotterdam vom 9. August 1530 aus Augsburg. In: Johann Friedrich Burscher: Spicilegium XVII autographorum illustrantium rationem quae intercessit Erasmo cum aulis etc., Leipzig: Klaubarth, 1792, S. xiif (Google-Books) = Percy Stafford Allen (Hrsg.): Opus epistolarum Des. Erasmi Roterodami, Bd. IX 1530–1532. Oxford University Press, Oxford 1938, Ep. 2360, S. 6f (Digitalisat im Internet Archive); Brief von Johannes Cochlaeus an Willibald Pirckheimer vom 17. September 1530 aus Augsburg; Helga Scheible (Bearb.): Willibald Pirckheimers Briefwechsel, Bd. VII. C. H. Beck, München 2001, Nr. 1317, S. 402–404; vgl. Bd. IV/2, Nr. 1074a, S. 681f.
  191. Vgl. Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), S. 1–102, bes. S. 73f.
  192. Vgl. Joseph Hartzheim: Bibliotheca coloniensis. Thomas Odendall, Köln 1747, S. 137 (Google-Books).
  193. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 1001 Sammlung Alfter).
  194. Vgl. Adolf von Hüpsch: Epigrammatographie oder Sammlung von Inschriften … der niederdeutschen Provinzen, Bd. II. Hans, Köln 1801, Nr. 82, S. 36f (Google-Books).
  195. Hermannus von der Hardt: Chitara Arionis in mari in tergo delphinis. Hermann Daniel Hamm, Helmstedt 1719 (Digitalisat der Bibliothek Wolfenbüttel).
  196. Vgl. Ludwig Arntz (Bearb.): Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln, Bd. III/2 Erg.-Bd. Die ehemaligen Kirchen, Klöster, Hospitäler und Schulbauten der Stadt Köln. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 7/3, Erg.-Bd.). L. Schwann, Düsseldorf 1937, S. 326.
  197. Vgl. Eduard Böcking (Hrsg.): Ulrichi Hutteni equitis operum supplementum. Epistolae obscurorum virorum cum inlustrantibus adversariisque scriptis, Bd. II/1. Teubner, Leipzig 1869 (Nachdruck Zeller, Osnabrück 1966), Nr. XXXXII, S. 113.
  198. Johannes Schott (1477-um 1550), Drucker in Straßburg; vgl. Karl Steiff: Schott, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 402–404.
  199. Vgl. Ferdinand Wilhelm Emil Roth: Graf Hermann von Neuenahr und Buchdrucker Johann Schott zu Strassburg 1529. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 70 (1901), S. 84f (Digitalisat im Internet Archive).
  200. Vgl. Leonard Ennen: Geschichte der Stadt Köln. Meist aus den Quellen des Kölner Stadt-Archivs, Bd. IV. L. Schwann, Köln / Neuss 1875, S. 107.
  201. Bayerische Staatsbibliothek München, Hist. eccl. 2029.
  202. Vgl. Ursula Rautenberg: Überlieferung und Druck. Heiligenlegenden aus frühen Kölner Offizinen. Max Niemeyer, Tübingen 1996, S. 124–127 (Digitalisat bei www.academia.edu)
  203. Vgl. Karl Krafft: Excurs A. Erläuterungen in Beziehung auf das Studium zu Köln 1512–14. In: Karl Krafft, Wilhelm Ludwig Krafft, Briefe und Documente aus der Zeit der Reformation im 16. Jahrhundert, Zweite Abtheilung Einige Mittheilungen über Kölnische Gelehrte und Studien im dreizehnten und im sechszehnten Jahrhundert. Samuel Lucas, Elberfeld 1875, S. 175–201, bes. S. 178 (Digitalisat der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald).
  204. Die Satire, die Gratius als leichtgläubigen Anhänger der Astrologie darstellt, wurde auch Ulrich von Hutten zugeschrieben; vgl. Eduard Böcking (Hrsg.): Ulrichi Hutteni equitis operum supplementum. Epistolae obscurorum virorum cum inlustrantibus adversariisque scriptis, Bd. II/1. Teubner, Leipzig 1869 (Nachdruck Zeller, Osnabrück 1966), Nr. XXVI, S. 97f und 636; vgl. S. 54.
  205. Wenig später auch enthalten in: Epistolae trivm illustrivm virorum, ad Hermannum Comitem Nuenarium
  206. Hauptbibliothek der Universität Basel (Signatur UBH Aleph E VIII 41:13). Die Gedichte beginnen Ne te percellat, candidissime lector. siquidem cum bonis … und Lector quisquis et attamen padicus … lectores cupio petoque, Dixi (ein Hendekasyllabus).
  207. Josephus Hartzheim: Bibliotheca Coloniensis. Thomas Odenthal, Köln 1747, S. 165 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  208. Vorwort; hier datiert: 1525.
  209. In älterer Sekundärliteratur oft zitiert als: Carmina aliquot, quibus historia mortis Jesu in septem horas distributa est.
  210. Oder: Nicolaus Borbonius (* 1503; † nach 1550) aus Troyes. Seine sieben Gedichte sind jeweils im Wechsel mit denen von „Hermannus Nova Aqvila“ abgedruckt.
  211. Gemeint ist die der Krönung (23. Oktober) voraufgehende Sonnenfinsternis vom 11. Oktober 1520, die auch in Köln beobachtet werden konnte; in zeitlicher Nähe zum Wahltag gab es in Europa keine Sonnenfinsternis (vgl. Website Solar Eclipses visible from Cologne, 1501-1600 der NASA).
  212. Nicht enthalten in der 1. Aufl. 1566 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
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