Tilmann Bechert
Tilmann Bechert (* 24. Januar 1939 in Berlin) ist ein deutscher Provinzialrömischer Archäologe und Historiker.
Tilmann Bechert studierte an der Universität Heidelberg Geschichte und Archäologie der römischen Provinzen. 1968 wurde Bechert an der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main zum Dr. phil. promoviert. Richtungsweisend waren seine Ausgrabungen und Untersuchungen in Moers-Asberg/Asciburgium, die er von den späten 1960er bis in die frühen 1980er Jahre als Mitarbeiter des Niederrheinischen Museums der Stadt Duisburg durchführte. Insbesondere gelang es ihm hierbei, die Spuren eines Militärlagers aus der Frühzeit der römischen Okkupation nachzuweisen. Von 1994 bis 2003 leitete er die Duisburger Stadtarchäologie. Er begründete die Publikationsreihe „Funde aus Asciburgium“, die nun von der Stadt Duisburg in der Herausgeberschaft fortgesetzt wird.
Schriften (Auswahl)
- Römische Lagertore und ihre Bauinschriften. Ein Beitrag zur Entwicklund und Datierung kaiserzeitlicher Lagertorgrundrisse von Claudius bis Severus Alexander. In: Bonner Jahrbücher. Band 171, 1971, S. 202–287 (zugleich Dissertation, Frankfurt am Main 1968).
- Römische Fibeln des 1. und 2. nachchristlichen Jahrhunderts. Duisburg & Rheinhausen 1973, (Funde aus Asciburgium, 1).
- Asciburgium. Ausgrabungen in einem römischen Kastell am Niederrhein. Braun, Duisburg 1974, (Duisburger Forschungen, Bd. 20), ISBN 3-87096-032-9.
- Steindenkmäler und Gefäßinschriften. Duisburg 1976, (Funde aus Asciburgium, 4).
- Zur Terminologie provinzialrömischer Brandgräber. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 10, 1980, ISSN 0342-734X, S. 253–258.
- Römisches Germanien zwischen Rhein und Maas: Die Provinz Germania Inferior. Hirmer, München 1982, ISBN 3-7774-3440-X.
- Pax Romana. Friedenspolitik in römischer Zeit. Texte und Bilder zur Ausstellung, 2. Mai – 27. Juni 1982, Niederrheinisches Museum der Stadt Duisburg. Niederrheinisches Museum, Duisburg 1982.
- Marcus, der Römer. Ein historisches Lebensbild aus dem römischen Xanten. Gronenberg, Gummersbach 1985, ISBN 3-88265-124-5.
- mit Michel Vanderhoeven: Töpferstempel aus Südgallien. Niederrheinisches Museum, Duisburg 1988, (Funde aus Asciburgium, 9).
- Die Römer in Asciburgium. Braun, Duisburg 1989, (Duisburger Forschungen, Bd. 36), ISBN 3-87096-047-7.
- Zweitausend Jahre Asciburgium. Die Geschichte der römischen Kastelle auf dem „Burgfeld“ in Moers-Asberg. Gronenberg, Gummersbach 1992, ISBN 3-88265-179-2.
- mit Willem J. H. Willems (Hrsg.): Die römische Reichsgrenze von der Mosel bis zur Nordseeküste. Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1189-2.
- Die Provinzen des römischen Reiches: Einführung und Überblick (Orbis Provinciarum). Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2399-9.
- Asciburgium und Dispargum. Das Ruhrmündungsgebiet zwischen Spätantike und Frühmittelalter. In: Thomas Grünewald und Sandra Seibel (Hrsg.): Kontinuität und Diskontinuität. Germania inferior am Beginn und am Ende der römischen Herrschaft. (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Ergänzungsband 35). de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017688-2, S. 1–11.
- Römische Archäologie in Deutschland: Geschichte, Denkmäler, Museen. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010516-1 (kritische Rezension).
- Germania Inferior. Eine Provinz an der Nordgrenze des Römischen Reiches (Orbis Provinciarum). Zabern, Mainz 2007, ISBN 3-8053-2400-6.
- Kreta in römischer Zeit (Zaberns Bildbände zur Archäologie). Philipp von Zabern, Mainz 2011, ISBN 978-3-8053-3901-8.
- Kastell Asciburgium. Ausgrabungen in Moers-Asberg 1965–2011. Teil I: Einführung, Methodik, Geschichte. Verlag Dr. Faustus, Duisburg 2012, ISBN 3-933474-77-9, (Funde aus Asciburgium, 16).
- Dispargvm Dvisbvrg. Königshof und Kaiserpfalz. Nünnerich-Asmus, Mainz 2017, ISBN 978-3-945751-36-7.