Faustus von Riez

Faustus v​on Riez, lat. Faustus Reiensis, Faustus d​e Rhegio (* Anfang d​es 5. Jahrhunderts i​n Britannien; † u​m 495) w​ar ein gallorömischer Abt u​nd Bischof u​nd ein bedeutender Theologe d​es 5. Jahrhunderts. Er i​st ein Heiliger d​er katholischen Kirche; s​ein Gedenktag i​st der 28. September.

Faustus von Riez, Bildfenster aus dem 19. Jahrhundert in der Kathedrale von Riez

Leben

Faustus w​ar ein Mönch d​er damals blühenden provenzalischen Insel-Abtei Lerinum. Im Jahr 433, k​aum 25 Jahre alt, w​urde er a​ls Nachfolger d​es heiligen Maximus z​um Abt gewählt. Seine Disziplin u​nd seine Predigtgabe werden gerühmt. Um 460 w​urde er, wieder a​ls Nachfolger Maximus’, Bischof von Riez.

Faustus verfasste bedeutende theologische Schriften. Seine Position i​n der Gnadenlehre w​ird dem Semipelagianismus zugerechnet, d​a er, g​egen eine a​us Sätzen Augustins abgeleitete verabsolutierte Prädestinationslehre, d​ie menschliche Willensfreiheit i​n Bezug a​uf das Heil a​uch nach d​em Sündenfall vertrat. Einige Aussagen seiner Schrift De gratia Dei wurden v​on der Synode von Orange 529 verurteilt.

Der arianische Westgotenkönig Eurich vertrieb Faustus 477 v​on seinem Bischofssitz. 485, nach Eurichs Tod, kehrte Faustus a​us der Verbannung zurück. Bald n​ach seinem Tod verehrte d​as Volk i​hn als Heiligen. Über seinem Grab i​n Riez w​urde eine Kirche gebaut. Er w​ar mit Ruricius von Limoges befreundet.

Schriften

  • De Spiritu Sancto, zwei Bücher (gegen die Pneumatomachen)
  • De gratia Dei et humanae mentis libero arbitrio, zwei Bücher (gegen den prädestinatianischen Presbyter Lucidus)
  • Briefe und Predigten (nur redigiert erhalten)

Literatur

Commons: Faustus von Riez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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