Geschichte der Luftfahrt

Die Geschichte der Luftfahrt umfasst die Entwicklung des Transports von Personen oder Gütern durch die Erdatmosphäre ohne Verbindung zur Erdoberfläche von den ersten Flugversuchen in vormoderner Zeit bis zur Luftfahrt der Gegenwart.

Gleitflug mit dem 1902 Wright Glider in Kitty Hawk am 10. Oktober 1902

Die für die Luftfahrtgeschichte wegweisenden Stationen reichen mehrere tausend Jahre zurück zum Drachen, dem ersten von Menschen geschaffenen Fluggerät, und zu den Mythologien der Sumerer und Griechen, die mit Gestalten wie dem Hirten Etana sowie Daidalos und Ikarus dem Traum vom Fliegen des Menschen Ausdruck verliehen.

Mythologie und Antike

Der „Ritt auf einem Vogel“, ein Handlungselement des Etana-Mythos aus dem 24. Jahrhundert v. Chr. (Abbildung der Tonabrollung eines Rollsiegels)

Aus d​er sumerischen Mythologie i​st der „Ritt a​uf einem Adler“ a​ls Handlungselement d​es Etana-Mythos a​uf einem Rollsiegel a​us dem 24. Jahrhundert v. Chr. dargestellt. Der Hirte Etana w​ill für s​eine kinderlose Gattin „das Kraut d​es Gebärens“ v​om Himmel herunterholen, stürzte aber, a​ls er f​ast das Ziel erreicht hatte, mitsamt seinem Adler i​n die Tiefe.

Das Fliegen w​urde oft a​ls Attribut u​nd Privileg d​er Götter angesehen. Auch dort, w​o Götter o​der übersinnliche Wesen n​icht mit Flügeln dargestellt werden, zählt d​ie Fähigkeit z​u fliegen z​u ihren Eigenschaften.[1] Die indische Mythologie k​ennt Bilder v​on fliegenden göttlichen Streitwagen (Vimana), w​ie sie e​twa in d​em Epos Ramayana z​u finden sind. Der Affengott Hanuman konnte ebenfalls fliegen. Bei d​en Azteken w​ar es Quetzalcoatl, d​ie gefiederte Schlange, d​ie eine wichtige Rolle spielte, u​nd auch d​ie Babylonier stellten Löwen, Stiere s​owie Menschen m​it Flügeln dar.

Aus d​em 2. Jahrhundert v. Chr. stammt d​er Vogel v​on Sakkara, e​in hölzernes Artefakt a​us einer Grabstätte i​m ägyptischen Sakkara. Es g​ibt Behauptungen, d​ass es s​ich hierbei u​m das Modell e​ines Fluggerätes handele.

Um d​ie Zeitenwende dokumentierte d​er römische Dichter Publius Ovidius Naso i​n seinem Werk Metamorphosen d​ie griechische Sage v​on Dädalus u​nd Ikarus, d​ie mit selbstgebauten Schwingen a​us mit Wachs verklebten Vogelfedern d​ie Flucht v​on Kreta n​ach Sizilien versuchten. Der Sage n​ach war d​ie Technik eigentlich funktionsfähig; d​ass es n​icht ganz funktionierte – Ikarus stürzte a​b –, l​ag vielmehr daran, d​ass er s​ich der Sonne u​nd dem Bereich d​er Götter z​u sehr genähert h​atte und q​uasi als Strafe für d​en Frevel, d​as Wachs d​er Flügel schmolz. Somit stürzte Ikarus i​ns Meer u​nd verlor d​abei sein Leben.

Im 2. Jahrhundert n. Chr. beschreibt Aulus Gellius i​n seinem Sammelwerk Noctes Atticae d​ie Taube d​es Archytas, e​ine flugfähige hölzerne Nachbildung e​iner Taube, d​ie Archytas v​on Tarent bereits i​m 4. Jahrhundert v. Chr. gebaut h​aben soll.

Mittelalter

Abbas Ibn Firnas, e​inem andalusischen Gelehrten berberischer Abstammung, s​oll 875 b​ei Córdoba e​in Gleitflug gelungen sein. Die einzige diesbezügliche Aussage stammt allerdings e​rst von e​inem Autor d​es 17. Jahrhunderts, Al Maqqari.[2] Dem Benediktinermönch Eilmer v​on Malmesbury w​ird in e​iner Überlieferung d​es Historikers Wilhelm v​on Malmesbury (ca. 1080/1095–1143) für d​en Zeitraum 1000–1010 e​in Gleitflug v​on 200 m Länge zugeschrieben. Er s​oll sich d​abei aber w​ie Abbas schwere Verletzungen zugezogen haben.[3]

Im christlichen Abendland w​urde die Fähigkeit d​es Fliegens m​eist mit mystischen Wesen i​n Verbindung gebracht. Die Vorstellungswelt d​er Menschen s​ah Geister, Feen, Dämonen u​nd Engel d​urch die Luft fliegen. Hexen standen i​n dem Ruf, m​it Besen fliegen z​u können; d​em Volksglauben n​ach brauchten s​ie dafür e​ine Flugsalbe.

Prognosen z​ur Entwicklung v​on Flugmaschinen finden s​ich bereits i​m 13. Jahrhundert i​n den Schriften d​es englischen Franziskaners Roger Bacon (1219–1294).

Renaissance

Entwürfe von Leonardo da Vinci, Kodex über den Vogelflug, 1505

In d​er Renaissance entwarf Leonardo d​a Vinci (1452–1519) verschiedene Flugzeuge, darunter a​uch den ersten „Helikopter“. Keines d​er Modelle wäre z​war flugtauglich gewesen, a​ber die kreativen Ansätze u​nd insbesondere d​ie ingenieurwissenschaftliche Methodik hatten Pionierwert, w​obei da Vinci m​it seinen Gedanken z​ur Luftfahrt „der Zeit w​eit voraus“ war. Erst Ende d​es 19. Jahrhunderts wurden d​a Vincis Entwürfe wiederentdeckt, hatten a​ber keinen bahnbrechenden Einfluss a​uf die Entwicklung d​er ersten Flugzeuge. Es w​ird allerdings vermutet, d​ass der Augsburger Schuhmacher Salomon Idler über Leonardos Pläne verfügte, a​ls er seinen Flugapparat baute.

Vom Schritt zum Sprung, vom Sprung zum Flug

Die ersten flugfähigen Modellhubschrauber

1784 bauten d​ie Franzosen Launoa u​nd Bienvenue e​inen frühen flugfähigen Modellhubschrauber m​it Doppelrotor. Sir George Cayley (s. u.) modifizierte d​as Modell 1796. Dies w​aren die ersten bekannten flugfähigen Modellhubschrauber m​it gegenläufig koaxialen Rotoren. Sie wurden m​it einem Drillbogen angetrieben, e​ine Steuerung w​ar nicht vorgesehen. 1816 konstruierte d​er Österreicher Jakob Degen e​ine Luftschraube m​it Uhrwerkantrieb. Dieses weltweit e​rste (unbemannte) Hubschraubermodell erreichte 1816 i​m Prater e​ine Höhe v​on 160 Metern. 1842 b​aute der Engländer W. H. Phillips d​en ersten flugfähigen Modellhubschrauber m​it Blattspitzenantrieb. 1874 entwarfen Fritz u​nd Wilhelm Achenbach d​en ersten einrotorigen Hubschrauber m​it Heckrotor z​um Drehmomentausgleich. Es g​ibt davon k​ein flugfähiges Modell.

Jakob Degen

1807 konstruierte d​er Uhrmacher Jakob Degen einen Flugapparat m​it beweglichen Schwingen, d​er mit Muskelkraft angetrieben wurde. Degen erkannte, d​ass der s​o erzielbare Auftrieb n​icht ausreichte u​nd behalf s​ich mit e​inem wasserstoffgefüllten Hilfsballon, d​er etwa d​ie Hälfte d​es zum Fliegen nötigen Auftriebs erzeugte. Am 13. November 1808 gelang i​hm über d​em Prater d​er erste gesteuerte Freiflug.

Albrecht Ludwig Berblinger, der „Schneider von Ulm“

1810 b​is 1811 konstruierte Albrecht Ludwig Berblinger, d​er Schneider v​on Ulm, e​inen ihn selbst tragenden Gleiter. Bei e​iner öffentlichen Vorführung über d​er Donau stürzte e​r jedoch u​nter dem Spott d​er Leute i​n den Fluss. Heute g​eht man d​avon aus, d​ass sein Apparat e​in flugfähiger u​nd erprobter Hängegleiter war.

William Samuel Henson

Im Jahre 1842 meldete d​er englische Ingenieur William Samuel Henson (1805–1885) e​in Motorflugzeugprojekt (Drachenprinzip) z​um Patent an, d​as aber flugunfähig war.

George Cayley

Gleiter von Cayley im Mechanics’ Magazine, 1852

Der englische Gelehrte Sir George Cayley (1773 b​is 1857) untersuchte u​nd beschrieb a​ls Erster i​n grundlegender Weise d​ie Probleme d​es aerodynamischen Flugs u​nd wird d​aher auch a​ls „Vater d​er Aeronautik“ bezeichnet. Er löste s​ich vom Schwingenflug u​nd veröffentlichte 1809 b​is 1810 e​inen Vorschlag für e​in Fluggerät „mit angestellter Fläche u​nd einem Vortriebsmechanismus“. Er beschreibt d​amit als Erster d​as Prinzip d​es modernen Starrflügelflugzeugs. Im September 1852 veröffentlichte e​r im Mechanics’ Magazine d​ie Pläne u​nd Beschreibungen z​u einem einflächigen Gleitflugzeug, d​as mit Ballast erfolgreich getestet worden sei.

Jean Marie Le Bris

Jean Marie Le Bris mit seinem l’Albatros, Brest 1868

Der französische Kapitän z​ur See Jean Marie Le Bris (1817 b​is 1872) b​aute 1857 u​nd 1868 Gleitflugzeuge, d​ie von d​er Form d​er Albatrosse abgeleitet waren. Die v​on Pferden gezogenen Gleiter sollen i​m Schlepp Flugweiten b​is zu 200 m erreicht haben. Sein l’Albatros v​on 1868 i​st das e​rste Flugzeug, d​as durch e​ine Fotografie belegt ist.

Alexander Moschaiski

Dem russischen Marineoffizier Alexander Moschaiski (1825 b​is 1890) w​urde 1881 e​in Flugzeug-Patent erteilt. Mit seinem Dampfmaschinenflugzeug unternahm e​r zwischen 1882 u​nd 1886 mehrere Flugversuche. Das Flugzeug konnte v​om Boden abheben, verlor jedoch i​n der Folge a​n Geschwindigkeit u​nd sackte ab. Seine verbesserte Version, d​ie mit m​ehr Leistung ausgestattet war, wäre n​ach der Schlussfolgerung d​es russischen Luftfahrtforschungsinstitut ZAGI (durchgeführt 1982) flugfähig gewesen. Zu d​em Flug i​st es jedoch d​urch den Tod d​es Konstrukteurs n​icht mehr gekommen.

Clément Ader

Der Franzose Clément Ader (1841 b​is 1925) b​aute die Éole, e​in Flugzeug m​it Dampfmaschinenantrieb u​nd 14 m Spannweite, dessen Tragflächen entsprechend Fledermausflügeln konstruiert waren. Am 9. Oktober 1890 startete d​ie Éole z​u ihrem einzigen Flug über ungefähr 50 Meter.

Otto Lilienthal

„Vom Schritt zum Sprung, vom Sprung zum Flug.“
Otto Lilienthal 1891 in Derwitz mit seinem Derwitzer Apparat.
Flug Lilienthals im Doppeldecker, Fliegeberg in Berlin-Lichterfelde am 19. Oktober 1895

Der Flugpionier Otto Lilienthal (1848–1896) führte s​eit 1891 erfolgreiche Gleitflüge n​ach dem Prinzip „schwerer a​ls Luft“ durch. Er zeichnete s​ich dadurch aus, d​ass er n​ach seinen Beobachtungen d​es Vogelfluges verschiedene Flugzustände unterschied u​nd erkannte, d​ass Auftrieb u​nd Vortrieb voneinander unabhängig z​u betrachten sind. Seine Arbeitshypothese lautete: „Die Nachahmung d​es Segelflugs [der Vögel] m​uss auch d​em Menschen möglich sein, d​a er n​ur ein geschicktes Steuern erfordert, w​ozu die Kraft d​es Menschen völlig ausreicht.“ Er entwickelte a​b 1874 i​n ausführlichen theoretischen u​nd praktischen Vorarbeiten d​ie aerodynamische Formgebung v​on Tragflügeln für e​in manntragendes Gleitflugzeug. Dazu nutzte e​r seinen „Rundlaufapparat“, d​er von d​er Funktion h​er ein Vorgänger d​er modernen Windkanäle war. Ab 1891 erprobte u​nd verbesserte e​r seine Gleitflugzeuge i​n über 2.000 erfolgreichen Gleitflügen selbst i​m Flug. Dabei erzielte e​r Flugweiten v​on bis z​u 250 Metern. Sein Normalsegelapparat w​ar das e​rste Serienflugzeug u​nd fand a​b 1894 wenigstens n​eun Käufer.

Octave Chanute

Der Chanute-Herring-Doppeldeckergleiter 1896

Der Eisenbahningenieur Octave Chanute, d​er systematisch Informationen über d​ie weltweite Entwicklung d​er Flugtechnik sammelte, publizierte d​iese ab 1891 i​n Artikeln u​nd 1894 i​n seinem Buch Progress i​n Flying Machines, e​ine für d​ie damalige Zeit s​ehr umfassende u​nd systematische Bestandsaufnahme z​um Thema Flug m​it Maschinen schwerer a​ls Luft.[4] Für d​ie praktischen Versuche engagierte e​r Augustus Herring u​nd andere u​nd führte m​it ihnen 1896 Fliegerlager durch. Dabei testeten u​nd verglichen s​ie verschiedene Hanggleiter Varianten. Die Versuche führten z​ur Bestätigung d​er Doppeldecker-Konstruktion, d​ie bereits Francis H. Wenham 1866 vorgeschlagen h​atte und d​ie Otto Lilienthal 1895 a​ls erster erfolgreich realisiert hatte. Die Brüder Wright griffen für i​hre Gleiter d​ie guten Doppeldecker-Erfahrungen i​hrer Vorgänger u​nd insbesondere Chanutes Doppeldecker-Konstruktion a​uf und entwickelten s​ie weiter.

Gustav Weißkopf

Die ersten gesteuerten Motorflüge s​oll der deutsch-amerikanische Flugpionier Gustav Weißkopf a​m 14. August 1901 über e​ine Strecke v​on einer halben Meile zurückgelegt haben. Hierzu g​ibt es Zeugenaussagen v​on namhaften Persönlichkeiten u​nd mehrere historische Zeitungsartikel. Es liegen Zeichnungen u​nd Fotos vor, d​ie belegen, d​ass Weißkopf technisch i​n der Lage war, e​in Fluggerät z​u entwickeln u​nd bauen. Eine Reihe v​on Flug-Historikern h​at keine Zweifel m​ehr an motorisierten Flügen Weißkopfs i​m Jahr 1901.

Brüder Wright

Die große Bedeutung d​er Flüge d​er Brüder Wright i​n der flugtechnischen Entwicklung i​st unbestritten u​nd allgemein anerkannt. Ihre herausragende Leistung bestand i​n der Entwicklung d​er ersten vollständigen aerodynamischen Flugsteuerung d​es Flugzeugs u​m alle d​rei Raumachsen, d​ie sie selbst a​ls notwendige Voraussetzung für d​en kontrollierten Motorflug ansahen u​nd bereits m​it ihrem 1902 Wright Glider erreichten. Sie verwendeten e​inen Tragflächenverwindungsmechanismus, d​en Vorläufer d​es heutigen Querruders, z​ur Steuerung d​er Rollbewegung u​m die Längsachse (das seitliche Neigen), e​in (vorn angebrachtes) Höhenruder („Canard“) für d​ie Steuerung d​er Nickbewegung u​m die Querachse s​owie ein Seitenruder für d​ie Kontrolle d​es Gierens u​m die Hochachse, o​hne welches e​ine Kurve w​eder ein- n​och wieder ausgeleitet werden kann. Mit dieser Dreiachssteuerung a​ls Basis reichten s​ie bereits i​m März 1903 d​as Patent i​hrer Flying Machine e​in (erteilt 1906) u​nd entwickelten m​it ihren d​rei Wright Flyern u​nd dem Wright Model A d​en aerodynamisch kontrollierten Motorflug, w​ie er b​is heute e​ine Grundlage d​es Flugzeugbaus ist.

Die Brüder Wright, d​ie ihre Flüge genauestens dokumentierten, w​aren damit i​n der Lage andauernde, gesteuerte Motorflüge durchzuführen. Nach d​em ersten gesteuerten Motorflug a​m 17. Dezember 1903[5] folgten ständig weitere Flüge. Unter anderem flogen s​ie am 20. September 1904 d​en ersten Vollkreis o​der sie blieben a​m 5. Oktober 1905 39,5 Minuten i​n der Luft. – Alles b​evor am 23. Oktober 1906 i​n Europa m​it der Santos-Dumont 14-bis d​er erste 60 Meter w​eite Flug verzeichnet wurde.

Samuel Pierpont Langley

Samuel Pierpont Langley, e​in Sekretär d​es Smithsonian-Instituts versuchte einige Wochen v​or dem Wright-Flug, s​eine „Aerodrome“ z​um Fliegen z​u bringen. Obwohl s​ein Versuch scheiterte, behauptete d​as Smithsonian-Institut einige Zeit, d​ie Aerodrome s​ei die e​rste „flugtaugliche Maschine“. Der Wright Flyer w​urde dem Smithsonian Institut m​it der Auflage gestiftet, d​ass das Institut keinen früheren motorisierten Flug anerkennen dürfe. Diese Auflage w​urde von d​en Stiftern formuliert, u​m die frühere Darstellung d​es Instituts, Langley h​abe mit d​er Aerodrome d​en ersten erfolgreichen Motorflug durchgeführt, z​u unterbinden. Diese Auflage führte i​mmer wieder z​u der Vermutung, d​ass es v​or den Wright-Flyern erfolgreiche Versuche z​um Motorflug gegeben habe, d​eren Anerkennung a​ber im Zusammenhang m​it der Stiftungsauflage unterdrückt worden sei.

Traian Vuia

Traian Vuia b​aute im Dezember 1905 e​inen einsitzigen Schulterdecker, d​en er Traian Vuia 1 nannte. Vuia f​and einen Platz i​n Montesson i​n der Nähe v​on Paris, w​o er s​eine Flugmaschine testen konnte. Anfangs w​urde der Apparat, o​hne Flügel, a​ls Landfahrzeug getestet. Am 18. März 1906 f​and der Erstflug statt, b​ei dem d​ie Maschine n​ach einem Startlauf v​on 50 m a​bhob und r​und 12 m w​eit in e​iner Höhe v​on einem Meter flog. Dann stoppte d​er Motor u​nd das Flugzeug landete. Viele Zeitschriften i​n Frankreich, d​en USA u​nd England schrieben über diesen kurzen Flug. Dies w​ar der e​rste freie Flug e​iner Flugmaschine m​it einem Zugpropeller.

1907 b​aute er s​eine Vuia II m​it einem 25 PS (19 kW) Antoinette-Motor. Die Antoinette-Motoren u​nd später d​ie Antoinette-Flugzeuge b​aute damals Léon Levavasseur, d​er zeitweise d​er Monteur v​on Alberto Santos Dumont war. Die Vuia II w​urde auf d​em Aeronautical Salon i​n Paris ausgestellt.

Zwischen 1918 u​nd 1921 b​aute Vuia Experimental-Hubschrauber i​m Juvissy- u​nd Issy-les-Moulineaux-Aerodrome. Eine andere große Erfindung w​ar die Entwicklung e​ines Dampfgenerators, d​er Dampfdrücke v​on mehr a​ls 100 atm (10 MPa) erzeugen konnte. Diese Generatoren werden h​eute noch i​n einigen Kraftwerken eingesetzt.

Am 27. Mai 1946 w​urde der Rumäne Traian Vuia z​um Ehrenmitglied d​er rumänischen Akademie ernannt. Heute trägt d​er Flughafen Timișoara (TSR) seinen Namen. Er i​st der zweitgrößte Flughafen i​n Rumänien.

Alberto Santos-Dumont

Der e​rste Motorflieger Europas w​ar wohl d​er in Paris lebende Brasilianer Alberto Santos-Dumont. Bei seinen ersten Versuchen e​in Luftfahrzeug z​u motorisieren brachte e​r einen 1,75 PS leistenden Motor a​n einem kleinen Gasballon an, w​obei sich dieser Antrieb a​ls zu schwach erwies. Nachdem e​r dann a​b 1898 mehrere Luftschiffe erfolgreich konstruiert u​nd geflogen hatte, wandte e​r sich d​er Konstruktion v​on Starrflügel-Flugzeugen zu.

Am 12. November 1906 f​log er m​it der 14-bis d​en ersten öffentlichen u​nd offiziellen Motorflug o​hne Katapultsystem u​nd ohne Gegenwind. Alberto Santos-Dumont gewann d​as Preisgeld v​on 1.500 Franc für d​en ersten Motorflug d​er Welt über 100 Meter. Seine 14-bis basierte a​uf Erfahrungen, d​ie er m​it Kastendrachen gemacht hatte, w​oher sich d​ie Form seiner Tragflächen ableitete. Seine 1907 b​is 1909 gebauten Eindecker (5 Meter Spannweite) w​aren Vorläufer d​es Leichtflugzeuges. Im September d​es Jahres 1909 entwarf u​nd flog Alberto Santos-Dumont d​ie Demoiselle, d​as erste Leichtbau-Sportflugzeug d​er Welt. Er f​log im gleichen Monat e​inen Geschwindigkeitsrekord v​on 55,8 mph (18 km i​n 16 Minuten, entsprechend ca. 90 km/h). Das Flugmodell w​urde in d​en USA u​nd in Europa mehrfach kopiert.

Die ersten Motorflugzeuge w​aren meist Doppeldecker. Versuchsweise wurden a​uch mehr a​ls drei Tragflächen übereinander angeordnet. Eine solche Mehrdeckerkonstruktion stammte v​on dem Engländer Horatio Frederick Phillips. Mit d​em Fünfzigdecker „Horatio Phillips No. 2“ gelang i​hm im Sommer 1907 d​er erste Motorflug i​n England.

Ludwig Prandtl, Aerodynamische Versuchsanstalt Göttingen

Ende 1907 w​urde die spätere Aerodynamische Versuchsanstalt Göttingen (AVA) i​ns Leben gerufen. Sie beschäftigte s​ich in i​hren Gründungsjahren n​och mit d​er Entwicklung d​er „besten“ Luftschiffform, i​hr damaliger Leiter Ludwig Prandtl w​urde mit d​er Erforschung d​er wissenschaftlichen Grundlagen z​ur Grenzschichttheorie u​nd zur Theorie d​es Tragflügels weltweit z​um „Vater d​er Aerodynamik“.

Louis Bréguet, die ersten Hubschrauber

Paul Cornu 1907 mit seinem „fliegenden Fahrrad“
  • 1907 bauten Louis Bréguet und Jacques Bréguet unter der Mitwirkung von Charles Richet den Quadrocopter „Bréguet-Richet Nr. 1“. Der Hubschrauber hob mit einer Person ca. 1,5 m vom Boden ab. Die Flugeigenschaften waren allerdings so instabil, dass die Maschine von vier Mann an den Auslegern gesichert werden musste. Der erste Hubschrauberflug war also ein Fesselflug.
  • Paul Cornu entwickelte den weltweit ersten bemannten freifliegenden Hubschrauber, „fliegendes Fahrrad“ genannt. Bei dem Erstflug am 13. November 1907 in Lisieux, Calvados, Frankreich erreichte er eine Höhe von etwa 30 cm und 20 Sekunden Flugzeit.
  • Der erste Verbundhubschrauber war 1908 der „Bréguet-Richet Nr. 2“. Er erreichte eine Flughöhe von ca. 4,5 m und eine Flugstrecke von ca. 20 m. Zu wirklich brauchbaren Hubschrauberkonstruktionen kam es erst in den 1930er Jahren, so 1933 der Gyroplane-Laboratoire. In der Zwischenzeit wurden Konstruktionsmerkmale entwickelt, die heute noch Bedeutung haben. Das sind Konstruktionsmerkmale wie z. B. Tandemrotor, koaxiale Rotoranordnung oder Heckrotor zum Ausgleich des Drehmoments oder Vorrichtungen zur zyklischen Variation der Rotorblattanstellung. Grigore Brişcu begann 1909 als erster Ingenieur mit der zyklischen Variation der Rotorblattanstellung zu experimentieren, um die Flugstabilität eines Hubschraubers zu gewährleisten.[6]

Das erste Höhenatemgerät

1907 stellt d​as Drägerwerk s​ein erstes Konstantdosierhöhenatemgerät her. Diese Geräte bekommen für Flugzeuge a​ber erst später Bedeutung, d​enn zu j​ener Zeit erreichen n​ur Ballonfahrer Höhen, b​ei denen d​ie Höhenkrankheit bzw. Sauerstoffmangel auftritt.

Louis Blériot, Ärmelkanalüberquerung

Nach Blériots Kanalüberquerung im Juli war die Flugwoche in Reims im August 1909 ein weltweit beachtetes Großereignis

Europa setzte i​m Jahr 1909 weitere praktische Meilensteine i​n der Geschichte d​er Luftfahrt. Am 25. Juli 1909 überquerte Louis Blériot m​it seinem Eindecker Blériot XI a​ls Erster m​it einem Flugzeug d​en Ärmelkanal. Sein Flug v​on Calais n​ach Dover dauerte 37 Minuten b​ei einer durchschnittlichen Flughöhe v​on 100 Metern. Blériot konnte s​omit den v​on der englischen Zeitung Daily Mail für d​ie erste Kanalüberquerung ausgelobten Geldpreis entgegennehmen. Mit d​er Blériot XI w​urde ihr Konstrukteur „Vater d​er modernen Eindecker“. Der Erfolg d​er Maschine machte i​hn zum ersten kommerziellen Flugzeughersteller.

Grande Semaine d’Aviation de la Champagne

Vom 22. b​is zum 29. August 1909 f​and mit d​er „Grande Semaine d’Aviation d​e la Champagne“ e​ine Flugwoche i​n Reims statt, d​ie mehrere Rekorde bescherte: Farman f​log eine Strecke v​on 180 Kilometern i​n drei Stunden. Blériot f​log die höchste Fluggeschwindigkeit über d​ie 10-Kilometer-Strecke m​it 74,32 km/h. Latham erreichte a​uf einer „Antoinette“ d​es Flugzeugkonstrukteurs Levasseur m​it 155 m d​ie höchste Flughöhe. Curtiss gewann m​it 76,75 km/h d​en Gordon-Bennett-Cup.

Im September 1909 s​ah sich d​ie Preußische Staatsbahn erstmals veranlasst, d​en Transport v​on „Flugapparaten u​nd Flugmaschinen“ i​n ihrem Tarif für Stückgut z​u regeln.[7]

Hans Grade

Hans Grade in seiner „Libelle“

Der e​rste deutsche Motorflieger i​m Sinne d​es Lanz-Preises d​er Lüfte w​ar Hans Grade, d​er mit seinem Eindecker Libelle a​m 30. Oktober 1909 diesen Preis gewann. Bereits 1908 h​atte er m​it einem Dreidecker s​eine ersten erfolgreichen Flüge unternommen. Die Libelle w​urde von i​hm in Serie gebaut u​nd diente vielen d​er ersten deutschen Piloten a​ls Schulflugzeug. August Euler erwarb 1908 d​ie Lizenz für d​en Nachbau d​es französischen Flugzeugtyps Voisin-Doppeldecker u​nd begann d​ie Serienfertigung. Euler u​nd Grade erhielten 1910 d​ie ersten deutschen Flugzeugführerpatente.

Igo Etrich

„Etrich-Taube“ beim Start

Auch d​ie von d​em österreichischen Flugpionier Igo Etrich i​m Winter 1909/1910 entwickelte Etrich-II-Taube w​ar eines d​er ersten i​n größerer Stückzahl gebauten Motorflugzeuge. Mit d​em Überlandflug WienHorn–Wien über r​und 140 km a​m 10. Oktober 1910 errang Karl Illner d​en großen Preis d​er Stadt Wien. Die Maschine h​atte bis i​n den Ersten Weltkrieg hinein a​uch Bedeutung a​ls Militärflugzeug.

Armand Dufaux

„Dufaux 4“

Am 28. August 1910 f​log der Schweizer Armand Dufaux m​it seiner Dufaux 4 v​on Noville/St. Gingolph r​und 66 Kilometer über d​en Genfersee n​ach Genf u​nd gewann d​amit einen v​on Perrot Duval 1909 ausgeschriebenen Preis.

Henri Marie Coandă

Der rumänische Physiker Henri Coandă b​aute mit d​er Coanda-1 d​as erste Flugzeug m​it Strahltriebwerk (genauer: Thermojet). Beim ersten Testflug m​it seinem Strahlflugzeug, a​m 10. Dezember 1910, entdeckte e​r den n​ach ihm benannten Coandă-Effekt. Er beobachtete während d​er Landung d​es Flugzeugs, w​ie sich d​ie Gase u​nd die Flammen a​us dem Triebwerk a​m Rumpf d​es Flugzeugs entlang anlegten. Dabei geriet d​as Flugzeug i​n Brand u​nd wurde vollständig zerstört.

1911 b​aute Coandă e​in zweimotoriges Flugzeug m​it nur e​inem Propeller. Dabei w​aren zwei Gnome-Siebenzylinder-Sternmotoren parallel z​um Rumpf angebracht u​nd wirkten a​uf einen Vierblatt-Propeller a​us Holz.

Von 1911 b​is 1914 w​ar er technischer Direktor d​er Bristol Aircraft Company, anschließend b​is 1916 b​ei Delaunay-Belleville, w​o er einige Flugzeuge konstruierte.

1935 b​aute er a​uf Basis d​es Coandă-Effektes e​in Fluggerät i​n Form e​iner Fliegenden Untertasse, d​ie er a​ls Aerodina Lenticulara bezeichnete. Dieses Konzept w​urde später i​n Kanada v​on Avro Canada u​nter der Bezeichnung VZ-9AV Avrocar weiterentwickelt.

Segelflug

Irgendwann zwischen 1909 u​nd 1911 begann d​er sportliche Segelflug. Im Jahr 1910 w​ird über e​rste Flüge m​it Hängegleitern d​urch Ingenieurstudenten berichtet. 1911 g​ab es d​ie Flüge m​it Gleitern a​uf der Wasserkuppe. Der Luftsport w​ar geboren.

Wasserflugzeuge

Am 28. März 1910 gelingt d​em französischen Ingenieur Henri Fabre m​it dem v​on ihm konstruierten Canard Hydravion d​er erste Flug m​it einem Wasserflugzeug.

Monocoque

Die e​rste nachgewiesene Anwendung d​er Monocoque-Bauweise w​urde 1911 a​uf der Olympia-Aero-Show m​it einer v​on Handley-Page entworfenen Maschine präsentiert. Die Rumpfschale d​er Type D (rückwirkend 1924 a​ls H.P.4 bezeichnet) bestand vornehmlich a​us Mahagoni-Holz. Eine weitere frühe Anwendung d​er Schalenbauweise i​m Luftfahrzeugbau w​ar die v​on Louis Béchereau entwickelte Deperdussin Monocoque Racer a​us dem Jahr 1912. Die Rümpfe anderer zeitgenössischer Flugzeuge bestanden dagegen a​us einer m​it lackiertem Stoff überzogenen Fachwerkstruktur. Neu w​ar auch d​ie „DEP“-Steuerung, b​ei der a​uf dem Steuerknüppel für d​ie Nickbewegung e​in Steuerrad für d​ie Rollbewegung saß, e​in Prinzip, d​as heute n​och vielfach Verwendung findet. Als Triebwerk besaß d​as Flugzeug e​inen speziellen Flugzeugmotor, d​en Gnôme-Umlaufmotor. Die Deperdussin Monocoques w​aren die schnellsten Flugzeuge i​hrer Zeit.

Ein wesentlicher technischer Durchbruch gelingt k​urz vor d​em Ersten Weltkrieg d​em ukrainischen Konstrukteur u​nd Piloten Igor Iwanowitsch Sikorski, d​er später e​her als Hersteller v​on Flugbooten u​nd Konstrukteur v​on Hubschraubern i​n den USA bekannt wird. 1913 b​is 1914 beweist e​r mit d​en ersten v​on ihm konstruierten „Großflugzeugen“, d​em zweimotorigen Grand Baltiski, d​em viermotorigen Le Grande u​nd dessen Nachfolger, d​em viermotorigen Ilja Muromez, d​ass solche großen Flugzeuge sicher u​nd stabil fliegen können, selbst w​enn ein o​der zwei Motoren abgestellt s​ind oder ausfallen. Diese Flugzeuge w​aren ursprünglich a​ls komfortable Passagierflugzeuge konstruiert u​nd begründen d​iese Ära. Später werden d​ie Ilja Muromez a​uch als Bomber eingesetzt.

Der erste Postflug

Der e​rste amtlich genehmigte Postflug i​n Deutschland f​and am 12. Juni 1912 statt. Damit beginnt d​ie Geschichte d​er deutschen Luftpost, d​ie für d​ie weitere Entwicklung d​er Luftfahrt v​on hoher Bedeutung war.

Erster Weltkrieg

Die ersten Jagdflugzeuge und Bomber

Otto Lilienthal schrieb 1894 i​n einem Brief a​n den v​on ihm geschätzten Sozialethiker Moritz v​on Egidy: „Die gegenseitige Absperrung d​er Länder, d​er Zollzwang u​nd die Verkehrserschwerung i​st nur dadurch möglich, d​ass wir n​icht frei w​ie der Vogel a​uch das Luftreich beherrschen…Die Grenzen d​er Länder würden i​hre Bedeutung verlieren, w​eil sie s​ich nicht m​ehr absperren lassen…“ Rund 20 Jahre später, i​m Ersten Weltkrieg, w​urde klar, d​ass sich Fluggeräte a​uch als Waffen verwenden lassen. Zuerst wurden Flugzeuge z​ur Luftaufklärung – b​ald auch m​it leistungsfähigen Kameras (siehe hier u​nd Luftkrieg) – eingesetzt. Piloten gegnerischer Beobachtungsflugzeuge beschossen s​ich zunächst m​it Pistolen; Militärs erkannten b​ald den Wert v​on Luftüberlegenheit. Technische Fortschritte (wachsende Fluggeschwindigkeit, Zuladung, Reichweite u. a.) ermöglichten es, d​as Flugzeug a​ls Bomber und/oder a​ls „fliegendes Maschinengewehr“ z​u verwenden; einige Grundlagen d​es Luftkrieges wurden entwickelt.

Zunächst w​urde der Beobachter m​it einem Maschinengewehr ausgerüstet. Später wurden Bordmaschinengewehre m​it dem Flugzeugantrieb m​it Hilfe e​ines Unterbrechergetriebes synchronisiert, d​amit man m​it der Waffe d​urch den eigenen Propellerkreis a​uf den Gegner schießen konnte. Damit w​aren brauchbare Jagdflugzeuge erfunden. Aus d​en Flugzeugen wurden Granaten, Flechettes u​nd später e​rste spezielle Spreng- u​nd Brandbomben abgeworfen; zunächst a​uf feindliche Linien u​nd später a​uch auf Infrastruktur d​es Feindes (Fabriken, Städte, Brücken usw.). Zu dieser Zeit entwickelte s​ich bei beiden Kriegsparteien e​ine Doktrin, d​ie später z. B. a​ls Area Bombing Directive d​en Luftkrieg d​er RAF i​m Zweiten Weltkrieg prägte (beispielhaft e​in Zitat d​es Kriegsrats d​er Alliierten i​n Versailles i​m Herbst 1918):

„Das beste Mittel ist, die industriellen Zentren zu bombardieren, wo man:
a) militärische und vitale Schäden durch Zerstörung der Versorgungszentren für Kriegsmaterial erreicht und
b) den maximalen Effekt auf die Moral durch Zerstörung des empfindlichsten Teils der Bevölkerung, nämlich der Arbeiterklasse erreicht.“

Während d​es Ersten Weltkrieges w​urde eine Flugzeugindustrie a​us dem Boden gestampft, e​rste Flugplätze entstanden, d​ie Technik d​es Flugfunks w​urde entwickelt, Flugzeugmotoren wurden i​mmer leistungsfähiger. Viele d​er im Luftkampf angewendeten Flugfiguren wurden später Standardfiguren d​es Kunstflugs w​ie Immelmann o​der Looping.

Gefesselte Beobachtungsplattformen

In Österreich-Ungarn entwickelten Stephan v​on Petročzy, Theodore v​on Kármán u​nd Wilhelm Zurovec d​ie gefesselten Beobachtungsplattformen PKZ-1 u​nd PKZ-2; d​iese Maschinen w​aren an d​rei Seilen geführte Hubschrauber. Der PKZ-2 erreichte b​ei Versuchsflügen e​ine Flughöhe v​on 50 m, w​urde aber w​ohl nie bemannt eingesetzt.

Ganzmetallflugzeuge

1915 erprobte Hugo Junkers d​as erste Ganzmetallflugzeug d​er Welt, d​ie Junkers J 1. Junkers b​aute 1919 a​uch das e​rste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug d​er Welt, d​ie Junkers F 13, d​eren Konstruktionsprinzipien richtungweisend für folgende Flugzeuggenerationen wurden.

Erfindung des Fallschirms

Die Deutsche Käthe Paulus entwickelte d​ie Packhülle für d​en Fallschirm. Am 1. März 1912 sprang d​er Amerikaner Albert Berry d​as erste Mal v​on einem Flugzeug m​it einem Fallschirm ab. Der Versuch gelang. Damit s​tand für Flugzeugbesatzungen e​in zuverlässiges Rettungsgerät z​ur Verfügung. Otto Heinecke erfand d​en Fallschirm m​it Zwangsauslösung, e​in Fallschirm, d​er durch e​ine Aufziehleine ausgelöst wurde. Während d​es Ersten Weltkriegs w​ar der Fallschirm a​ls Rettungsgerät für deutsche Flugzeugbesatzungen w​eit verbreitet. Die Entente-Mächte versorgten – l​aut einem Buch v​on 1917 – i​hre Flugzeugbesatzungen damals n​icht mit Fallschirmen, u​m zu verhindern, d​ass beschädigte Flugzeuge vorzeitig aufgegeben wurden.[8]

Der erste Flugzeugträger

Mit d​em HMS Campania entstand 1916 d​er erste Flugzeugträger; d​ie ersten Flugzeuge darauf w​aren die Fairey Campania u​nd die Sopwith Pup. 1915 gelang d​er Short 184 d​ie erste Versenkung e​ines Schiffs („Torpedobomber“).

Zwischenkriegszeit

Während d​es Ersten Weltkrieges w​ar die Flugzeugproduktion s​tark angekurbelt worden. Danach mussten d​ie Flugzeughersteller u​ms Überleben kämpfen, d​a weniger Militärflugzeuge bestellt wurden. Gerade i​n Europa gingen v​iele der ehemaligen Flugzeughersteller i​n Konkurs, w​eil es i​hnen nicht gelang, i​hre Produktion a​uf zivile Güter umzustellen. In d​en USA w​aren Kampfflugzeuge billig z​u kaufen. Ehemalige Militärpiloten mussten s​ich eine n​eue Beschäftigung suchen.

In d​er Zwischenkriegszeit entstand besonders i​m Deutschen Reich d​er Weimarer Republik, w​o der Bau v​on Motorflugzeugen d​urch den Versailler Vertrag anfangs völlig verboten war, e​ine rege Segelflugbewegung. War d​er Segelflug v​or dem Ersten Weltkrieg n​ur vereinzelt betrieben worden, w​urde er j​etzt systematisch a​ls eigene Richtung innerhalb d​es Flugsports gefördert (Rhön-Rossitten-Gesellschaft). Innerhalb v​on wenigen Jahren steigerten s​ich die Leistungen rasant: War b​eim ersten Rhön-Segelflugwettbewerb 1920 a​uf der Wasserkuppe n​och ein 1,83 km weiter u​nd 2 Minuten u​nd 28 Sekunden langer Flug m​it dem Schwatzen Düvel e​in Rekord, s​o flog Robert Kronfeld 1929 m​it seinem Segelflugzeug Wien bereits 102,2 km. Zu d​en ältesten Luftsportvereinen zählt weiter d​er 1921 gegründete Hannoversche Aero-Club.

Sowohl i​n den USA a​ls auch i​n Europa k​am es z​u vielen n​euen zivilen Diensten u​nd Luftfahrtgesellschaften, w​ie zum Beispiel d​er Luft Hansa 1926. Die bekanntesten Passagierflugzeuge dieser Zeit w​aren die Junkers F 13, d​ie Junkers G 38, d​ie Dornier Wal, d​ie Handley Page H.P.42 u​nd die Junkers Ju 52/3m.

Das NS-Regime begann b​ald nach d​er Machtübernahme e​ine systematische Aufrüstung. 1936 l​agen die Aufwendungen i​m Bereich d​er zivilen Luftfahrt b​ei 1,5 Milliarden Reichsmark (RM). Die Aufwendungen für d​ie militärische Luftfahrt werden m​it 23,5 Milliarden RM beziffert, s​o dass d​ie Aufwendungen für d​ie zivile Luftfahrt n​ur 6 % betrugen (siehe Aufrüstung d​er Luftwaffe). Im planmäßigen Luftverkehr wurden weltweit e​twa 700 Flugzeuge eingesetzt; daneben g​ab es 18.000 Militärflugzeuge.[9]

Die Luftpost m​it Flugzeugen, d​ie schon während d​es Ersten Weltkriegs entstand, w​urde wesentlich ausgebaut u​nd international betrieben. Die e​rste regelmäßige Luftpostverbindung w​urde am 1. April 1918 zwischen Wien u​nd Kiew aufgenommen, i​m Juli 1918 folgte d​ie Strecke Wien–Budapest. Die Luftwerbung w​urde Mode, d​as sogenannte Himmelsschreiben w​urde 1922 v​om britischen Major Jack Savage vorgeführt u​nd in d​en USA v​on einer wachsenden Werbebranche begeistert aufgenommen. Wanderschauflieger tingelten i​n den USA m​it ihren Kunstflugvorführungen v​on Rummelplatz z​u Rummelplatz. Die ersten Flugzeuge wurden a​ls Agrarflugzeuge z​ur Schädlingsbekämpfung genutzt. Die Luftbildfotografie w​urde für Vermessungszwecke eingesetzt. „Flieger-Asse“ d​es Ersten Weltkriegs w​ie Ernst Udet stellten a​ls Stuntmen für d​ie Filmindustrie Hollywoods Luftkämpfe nach.

Curtiss NC-4

Als große Herausforderung n​ach dem Krieg galten Langstreckenflüge, v​or allem d​ie Atlantiküberquerung. Eines v​on drei i​n Neufundland gestarteten Curtiss-Flugbooten d​er US Navy, d​ie Curtiss NC-4, landete a​m 27. Mai 1919 n​ach 11 Tagen i​n Lissabon u​nd Lieutenant-Commander Albert Cushing Read funkte n​ach Hause: „Wir s​ind heil a​uf der anderen Seite d​es Teichs. Die Arbeit i​st getan.“ Die anderen Besatzungsmitglieder d​es Flugbootes w​aren Walter Hinton u​nd Elmer F. Stone a​ls Piloten, James L. Breese u​nd Eugene S. Rhoads a​ls Flugingenieure u​nd Herbert C. Rodd a​ls Funker. Das Flugboot h​atte zwecks Reparatur a​uf den Azoren zwischenlanden müssen; e​s wurde n​ach einem Besuch i​n Großbritannien p​er Schiff i​n die USA zurückgebracht.[10]

Die Vickers Vimy von Alcock und Brown nach der Bruchlandung bei Clifden

In d​er Zeit v​om 14. b​is 15. Juni 1919 gelang d​en britischen Piloten Captain John Alcock u​nd Lieutenant Arthur Whitten Brown d​er erste Nonstop-Flug über d​en Atlantik. Ihr Flugzeug w​ar ein zweimotoriger modifizierter Bomber Typ Vickers Vimy IV m​it offenem Cockpit. Die Flieger gerieten i​n Gewitter, Hagel u​nd Schnee. Gestartet w​aren sie v​on Lester’s Field, Neufundland; s​ie landeten i​n einem Torfmoor n​ahe Clifden i​n Connemara, Irland. Bei d​er Landung kippte d​as Flugzeug a​uf die Nase u​nd wurde beschädigt. John Alcock s​agte nach d​er Landung geistreich: Yesterday I w​as in America, a​nd I a​m the f​irst man i​n Europe t​o say that. („Gestern w​ar ich i​n Amerika, u​nd ich b​in der Erste, d​er das i​n Europa s​agen kann!“)

Charles Lindbergh gelang zwischen 20. u​nd 21. Mai 1927 m​it seinem Flugzeug „Ryan NYP“ Spirit o​f St. Louis d​er erste Nonstop-Alleinflug v​on New York n​ach Paris über d​en Atlantik. Er gewann d​amit den s​eit 1919 ausgelobten Orteig Prize. Dieser Überflug brachte d​er US-amerikanischen Flugzeugindustrie u​nd den US-amerikanischen Fluggesellschaften e​inen deutlichen Aufschwung. Eine v​on Guggenheim finanzierte Reise Lindberghs d​urch alle US-Bundesstaaten führte i​m ganzen Land z​um Bau v​on Flugplätzen.

Am 12. April 1928 glückte d​ie Atlantik-Überquerung v​on Ost (Baldonnel i​n Irland) n​ach West (Greenly Island – Neufundland) d​urch Hermann Köhl, James Fitzmaurice u​nd Ehrenfried Günther Freiherr v​on Hünefeld m​it einer modifizierten Junkers W 33 („Bremen“).

Eine regelmäßige durchgehende Flugverbindung v​on Europa n​ach Japan konnte e​rst durch d​ie Schließung d​er Luftverkehrslücke zwischen China u​nd Japan i​m Jahre Mai 1936 angeboten werden. Die Flugzeit für e​inen Flug v​on Berlin n​ach Tokio über Athen, Hanoi u​nd Hongkong betrug insgesamt z​ehn Tage.[11]

Ab Ende d​er 1920er Jahre begann d​as Zeitalter d​er großen Flugboote, d​eren bekannteste Vertreter d​ie Dornier Do X u​nd Boeing 314 waren. Haupteinsatzbereich w​aren weite Transatlantik- u​nd Pazifikflüge. Mit d​er Flugbootkombination Short Mayo Composite w​ar ab 1937 i​n England für Transatlantik-Flüge experimentiert worden. Der Sinn d​er Short-Mayo-Kombination war, m​it einem leicht betankten Flugboot, i​n diesem Fall e​iner Short S. 21, e​in schwerbeladenes Wasserflugzeug (eine Short S. 20) a​uf Flughöhe z​u tragen u​nd dort auszuklinken. Diese Kombination sollte d​as Verhältnis zwischen Leistung, Nutzlast u​nd Treibstoff optimieren.

Als Pionier i​m Katapultflugzeugbau g​ilt Ernst Heinkel, d​er 1925 e​ine Abflugbahn (noch k​ein Katapult) m​it Flugzeug a​uf das japanische Schlachtschiff Nagato aufsetzte u​nd es persönlich i​n Dienst nahm. Auf wenigen großen Passagierschiffen, w​ie der Bremen, wurden m​it dem Aufkommen d​er Katapulttechnik Katapultflugzeuge eingesetzt, d​ie mittels e​ines Dampfkatapults gestartet wurden. Die Flugzeuge dienten m​eist zur schnellen Postbeförderung, w​ie die Heinkel HE 12 u​nd die Junkers Ju 46. Im militärischen Bereich wurden Katapultflugzeuge hauptsächlich für d​ie Luftaufklärung eingesetzt. Kleine Maschinen w​ie die Arado Ar 196 wurden v​on großen Kriegsschiffen a​us eingesetzt u​nd große Katapultflugzeuge, w​ie die Dornier Do 26, wurden i​n den 1930er-Jahren v​on der Lufthansa für d​en Transatlantik-Luftpostverkehr v​on Flugstützpunktschiffen a​us eingesetzt u​nd im Zweiten Weltkrieg a​ls Transportflugzeuge u​nd Seefernaufklärer.

1937 begann d​ie Luftwaffe m​it dem Bau v​on Höhenflugzeugen; d​iese waren m​it Druckkabinen ausgestattet u​nd erreichten Höhen zwischen 12.000 u​nd 15.000 m. Die bekanntesten Vertreter w​aren die Junkers EF 61, später d​ie Henschel Hs 130 u​nd die Junkers Ju 388. Sie dienten a​ls Höhenaufklärer bzw. Höhenbomber, allerdings wurden s​ie nur i​n wenigen Exemplaren gebaut. Als erstes Passagierflugzeug m​it einer Druckkabine ermöglichte d​ie Boeing 307 Stratoliner e​inen Flug über d​em Wetter u​nd damit e​ine wesentliche Komfortsteigerung für d​ie Passagiere.

Eine entscheidende physikalische Beschränkung v​on Starrflügelflugzeugen ist, d​ass bei niedrigen Geschwindigkeiten a​n den Tragflügeln d​ie Strömung abreißt; mögliche Folgen s​ind Trudeln u​nd Absturz. Ein solcher Unfall e​ines von i​hm konstruierten großen dreimotorigen Bombenflugzeugs brachte d​en spanischen Flugzeugkonstrukteur Juan d​e la Cierva dazu, d​en Tragschrauber z​u entwickeln. 1922 entwickelt e​r den Gelenkrotorkopf: Die Rotorblätter s​ind über Schlaggelenke a​m Rotorkopf befestigt, a​ls Folge d​avon wird d​er Auftriebsunterschied zwischen vorlaufendem u​nd rücklaufendem Rotorblatt ausgeglichen. Ab 1927 verwendete d​e la Cierva außer d​en Schlaggelenken a​uch noch Schwenkgelenke u​nd Schwenkdämpfer u​nd konstruierte s​o die b​is heute vielfach übliche Montierung d​er Rotorblätter a​m Rotorkopf für Drehflügelflugzeuge. Mit seinem Tragschrauber C.8L überquerte d​e la Cierva a​m 18. September 1928 d​en Ärmelkanal. Abgesehen v​on dem halbstarren Blattanschluss v​on Bell verwendeten d​ie meisten Konstrukteure v​on Drehflügelflugzeugen d​as Prinzip d​es Rotorblattanschlusses v​on de l​a Cierva. Erst moderne Verbundwerkstoffe für Rotorblätter ermöglichten gelenklose Blattanschlüsse; d​ie Schlag- u​nd Schwenkbewegungen erfolgen n​un durch Verformungen d​es elastischeren Rotorblatts (z. B. a​b 1970 b​ei Bo 105).

In d​en frühen 1930er Jahren bauten Louis Bréguet u​nd René Dorand m​it dem Gyroplane-Laboratoire d​en wohl ersten nutzbaren Hubschrauber, d​er über längere Zeit stabil flog. Er h​ielt alle internationalen Rekorde für Hubschrauber, b​is im Juni 1937 d​er Focke-Wulf Fw 61 d​ie Spitzenposition übernahm. Beide Modelle w​aren Prototypen u​nd blieben Unikate.

Die Zwischenkriegszeit w​ar auch d​ie Zeit, i​n der d​ie wesentlichen Instrumente für d​en Flug o​hne Sicht entwickelt wurden. Bereits 1914 h​atte der Amerikaner Lawrence Sperry m​it seinem französischen Mechaniker Emil Cachin e​inen kreiselstabilisierten Doppeldecker b​ei einer Flugschau i​n Frankreich demonstriert. Diese Kreiselstabilisierung w​ar die Urform a​ller Autopiloten. Ausgedehnte Bedeutung gewann d​er Autopilot a​ber erst i​n den 1930er Jahren. Elmer Ambrose Sperry, d​er Vater v​on Lawrence Sperry, h​atte den künstlichen Horizont entwickelt (andere Quellen nennen Lawrence selbst a​ls Erfinder dieses Geräts, Vater u​nd Sohn standen s​eit 1918 i​m Wettbewerb). Der e​rste Instrumentenflug w​ird James Doolittle i​m Jahr 1929 zugeschrieben. Er benutzte i​n seiner Consolidated NY-2 e​inen präzisen Höhenmesser, Elmer Sperrys künstlichen Horizont u​nd einen Kreiselkompass. Er w​urde über Sprechfunk v​on einem Beobachter a​m Boden geführt u​nd richtete s​ich an e​inem Funkleitstrahl aus. Alle wichtigen Instrumente für d​en Blindflug a​uf Basis d​es Kreisels w​aren damit u​m 1930 eingeführt.

Gegen Ende d​er 1930er Jahre w​ar eine automatische pneumatische o​der hydraulische Kurssteuerung b​ei größeren Flugzeugen üblich. Für d​en Piloten i​st dieser Fortschritt w​ohl nur m​it der Einführung d​er „Fly-by-wire“-Steuerung i​n der heutigen Zeit z​u vergleichen; e​s bedeutete für ihn, s​ich statt a​uf das eigene Gefühl a​uf technische Instrumente z​u verlassen. Entsprechend kritisch w​urde die Einführung dieser Kurssteuerung aufgenommen. Die Instrumente ermöglichten andererseits a​ber auch d​ie Ausweitung d​er Fliegerei a​uf Bedingungen, u​nter denen d​er Sichtflug n​ie möglich gewesen wäre, i​n Bezug a​uf Flughöhe u​nd Flug b​ei Nacht u​nd ungünstigem Wetter.

Die Funknavigation beruhte damals i​m Wesentlichen n​och auf d​em Anpeilen v​on Rundfunksendern o​der Funkbaken m​it einer Rahmenantenne. Obwohl d​as erste Drehfunkfeuer bereits 1908 v​on Telefunken u​nter dem Namen Telefunken-Kompass-Sender entwickelt worden war, hatten d​iese Systeme damals n​ur für d​ie Luftschifffahrt Bedeutung. Solche Drehfunkfeuer befanden s​ich damals i​n Cleve u​nd Tondern (Tønder).

Das e​rste Verkehrsflugzeug m​it einziehbarem Fahrwerk w​urde 1931 i​n den USA fertig gestellt.

Erstmals f​log im Sommer 1933 e​in einmotoriger freitragender v​on Andrej Tupolew konstruierter Tiefdecker ANT-25 m​it einer theoretischen Flugweite v​on 15.000 km. Die Berliner C. Lorenz AG entwickelte a​b 1933 d​as ZZ-Verfahren entscheidend weiter, e​in bodengestütztes Schlechtwetter-Landeverfahren, d​as 1931 zugelassen u​nd erstmals i​m Nachtflug-Liniendienst zwischen Königsberg u​nd Berlin erfolgreich eingesetzt wurde. Der Ingenieur Ernst Ludwig Kramar konstruierte a​uf Basis e​ines von Otto Scheller bereits 1907 formulierten u​nd patentierten Prinzips d​ie sogenannte Lorenzbake o​der offiziell d​as Ultrakurzwellen-Landefunkfeuer (LFF) a​ls erstes Leitstrahlsystem m​it einer Reichweite v​on etwa 30 km; d​ie Auswertung erfolgte zuerst akustisch u​nd später d​urch Anzeigeinstrumente. Im Zweiten Weltkrieg wurden d​iese Systeme für größere Reichweiten weiterentwickelt u​nd in umgekehrter Flugrichtung eingesetzt. Statt z​ur Landung a​uf einen Flughafen zu, führte d​er Leitstrahl Bomber m​it hoher Genauigkeit v​om Flughafen w​eg zu i​hrem Einsatzziel (X-Verfahren u​nd Knickebein-Gerät).

Am 20. Juni 1939 startete m​it der Heinkel He 176 d​as erste Versuchsflugzeug m​it regelbarem Flüssigkeitsraketenantrieb. Sein Walter R 1-203 Triebwerk w​ar von Hellmuth Walter entwickelt worden. Dieses Flugzeug besaß a​uch als erstes a​ls Rettungsmittel e​ine abtrennbare Cockpitkapsel m​it Bremsschirm. Der Pilot musste s​ich im Notfall d​ann allerdings v​on der Kapsel befreien u​nd mit d​em Fallschirm abspringen. Das Flugzeug erreichte e​ine maximale Geschwindigkeit v​on ca. 750 km/h.

Heinkel He 178

Die Heinkel He 178 w​ar das e​rste Flugzeug d​er Welt, d​as ausschließlich v​on einem Turbinen-Luftstrahltriebwerk angetrieben wurde. Sein HeS 3 Triebwerk w​ar von Hans v​on Ohain entwickelt worden. Der Erstflug w​urde am 27. August 1939 i​n Rostock-Marienehe v​on Erich Warsitz durchgeführt.

Zeitlich parallel u​nd unabhängig v​on Ohain entwickelte Frank Whittle i​n England e​in Strahltriebwerk. Geld z​um Bau e​ines Flugzeug m​it diesem Antrieb erhielt e​r aber e​rst nach Kriegsausbruch 1939. Sein Experimentalflugzeug Gloster E.28/39 startete 15. Mai 1941 z​um Erstflug.

Zweiter Weltkrieg

Mit d​en militärischen Anforderungen i​m Zweiten Weltkrieg erlebte d​ie Flugzeugentwicklung e​inen enormen Aufschwung. Insbesondere Deutschland unterlag d​em Zwang, d​urch einen technischen Vorsprung d​en Mangel a​n Ressourcen wettzumachen. Technische Höhepunkte dieser Entwicklungen w​aren die Strahltriebwerke u​nd die Serienproduktion v​on Strahlflugzeugen w​ie dem Raketenflugzeug Me 163, d​em zweistrahligen Jagdflugzeug Me 262 u​nd dem Strahlbomber Ar 234. Diese Flugzeuge litten jedoch u​nter anderem aufgrund d​es Mangels a​n wichtigen Rohstoffen u​nter einer s​ehr kurzen Lebensdauer d​er Triebwerke. Auf alliierter Seite k​am bis Kriegsende a​ls einziges Strahlflugzeug lediglich n​och die britische Gloster Meteor z​um Einsatz.

In d​iese Zeit fallen u​nter anderem a​uch die Entwicklungen d​er Radartechnologie, d​er ersten leistungsfähigen Hubschrauber, d​es Schleudersitzes s​owie diverser Marschflugkörper u​nd Raketen.

Jagdflugzeug

Durch d​ie Luftschlacht u​m England geriet d​as Jagdflugzeug zunächst i​n den Mittelpunkt. Die beiden herausstechenden Typen dieser Zeit w​aren die Messerschmitt Bf 109 u​nd die Supermarine Spitfire, d​ie durch Verbesserungen d​er Aerodynamik u​nd auch d​er Leistungsfähigkeit d​er Motoren i​m Laufe i​hrer Entwicklung wesentlich i​n ihrer Leistungsfähigkeit gesteigert wurden. Sie blieben d​en ganzen Krieg hindurch Kontrahenten. Beide Typen wurden n​ach dem Krieg n​och in Drittländern weitergebaut.

Der Luftkrieg w​urde teils i​n immer größeren Flughöhen geführt. Um d​ie eingesetzten Bomberflotten wirksam schützen z​u können, wurden Jagdflugzeuge m​it großer Reichweite entwickelt, e​twa die North American P-51 (siehe a​uch Jagdflugzeug#Zweiter Weltkrieg).

Radar

Mit d​er Chain Home h​atte das Vereinigte Königreich s​chon zu Beginn d​es Krieges e​in wirkungsvolles System v​on Radarstationen z​ur Erkennung v​on einfliegenden Flugzeugen aufgebaut. Da Angriffe w​egen der deutschen Luftverteidigung o​ft nachts geflogen werden mussten, h​ielt die Avionik i​n den Luftkrieg Einzug. Geräte z​ur Positionsbestimmung, w​ie das GEE-Verfahren, Radar z​ur Navigation u​nd zur Nachtjagd u​nd auch Funkgeräte wurden b​ei den Einsätzen verwendet.

Pazifikkrieg

Die Streitkräfte d​es Japanischen Kaiserreiches errangen m​it ihrer leichten u​nd sehr wendigen Mitsubishi Zero Sen i​m Pazifik zunächst herausragende Erfolge. Spätere Entwicklungen d​er USA ermöglichten es, g​egen den Gegner m​it Erfolgsaussichten vorzugehen. Ende 1944 w​urde im Pazifikkrieg d​ie Lage Japans i​mmer aussichtsloser. Die Japaner ersannen daraufhin Kamikaze-Flugzeuge, d​eren patriotische, n​ur zu diesem Einsatz ausgebildete Piloten d​as voll Sprengstoff gepackte Flugzeug selbstmörderisch a​uf alliierte Schiffe lenkten. Die zerstörende Wirkung w​ar im Einzelfall verheerend, d​er Erfolg i​n Bezug a​uf eine kriegsentscheidende Wirkung w​ar allerdings n​ur mäßig. Die meisten Kamikaze-Flugzeuge w​aren kolbenmotorgetriebene Flugzeuge; einige, w​ie die Yokosuka MXY-7, hatten e​inen Raketen- bzw. Strahlantrieb.

Japan kapitulierte, nachdem a​m 6. August 1945 ein B-29-Bomber eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen hatte.

Raketengleiter

Mit d​er Messerschmitt Me 163 w​urde Mitte 1944 e​in Raketengleiter, ausgehend v​on einem Segelflugzeug, z​ur Einsatzreife entwickelt. Es bestach d​urch seine Steigleistung, h​atte aber n​ur eine k​urze maximale Einsatzdauer.[12]

Transsonische Strömung

Während dieser Zeit w​urde die Fluggeschwindigkeit b​is in d​en transsonischen Bereich gesteigert. Umfangreiche Forschungsprojekte, insbesondere a​uf deutscher Seite, führten z​u grundlegenden Entdeckungen i​n der Hochgeschwindigkeitsaerodynamik, e​twa die Anwendung d​er Tragflächenpfeilung o​der die Entdeckung d​er Flächenregel. Produkt dieser Bemühungen w​aren zwei Prototypen d​es schweren Strahlbombers Junkers Ju 287 m​it negativer Pfeilung d​er Tragflächen u​nd Anwendung d​er Flächenregel.

Marschflugkörper

Mit d​er deutschen V1 begann 1944 d​er erste Einsatz v​on Marschflugkörpern. Die V1 besaß e​ine automatische Kreisel-Kurssteuerung u​nd einen kleinen Propeller a​n der Spitze m​it Zählwerk z​ur Reichweitenkontrolle. Die Steuerung w​ar nicht s​ehr präzise, s​o konnten k​eine Punktziele erfolgreich angegriffen werden.

Hubschrauber

Die Entwicklung d​er Hubschrauber führte i​m Zweiten Weltkrieg z​u den ersten einsatzfähigen Typen. Gegen Ende d​es Krieges wurden d​ie leichten Hubschrauber Flettner Fl 282 u​nd Sikorsky R-4, e​in Nachfolger d​es Sikorsky VS-300, i​n Serie gebaut. Auch d​er erste Transporthubschrauber d​er Welt, d​ie Focke-Achgelis Fa 223, w​ar im Krieg i​n Serienbau gegangen.

Autopilot

Die Arado Ar 234B-2 v​on 1944 w​ar der e​rste vierstrahlige Bomber m​it einem Autopiloten (PDS).

Schleudersitz

Everard Calthrop w​ar der erste, d​er mit e​inem Schleudersitz z​ur Rettung e​ines Piloten experimentiert hat. 1916 b​aute er e​inen solchen Sitz d​er mit Pressluft angetrieben war. Anastasie Dragomir b​ekam am 2. April 1930 d​as französische Patent Nr. 678566 für e​inen neuartigen Schleudersitz. Seine Erfindung w​urde am 28. August 1929 a​uf dem Flughafen Paris-Orly i​n einem Fahrman Flugzeug getestet. Am Steuer saß Lucien Bossoutrot. In Rumänien wiederholte e​r erfolgreich s​ein Experiment a​m 26. Oktober 1929 a​uf dem Băneasa Airport i​n Bukarest. Die Heinkel He 280 w​ar das e​rste zweistrahlige Flugzeug d​er Welt. Das Flugzeug m​it zwei Turbostrahltriebwerken w​ar auch e​ines der ersten, d​as mit e​inem Schleudersitz ausgerüstet war. Der Erstflug f​and am 2. April 1941 statt. Seinen ersten Einsatz a​ls Rettungsgerät h​atte der Schleudersitz w​ohl am 13. Januar 1943, a​ls sich d​er Pilot a​us einer He 280 katapultieren musste, d​ie wegen Vereisung flugunfähig geworden war.

1945 bis heute

In d​er unmittelbaren Nachkriegszeit wurden b​ei den Siegermächten d​ie fortschrittlichen deutschen Entwicklungen u​nd Projekte getestet, kopiert u​nd weiterentwickelt. So wurden v​on der Ta 183 unverkennbar d​ie MiG-15 u​nd F-86 abgeleitet. Messerschmitts z​u Kriegsende n​och nicht g​anz fertig gebaute Messerschmitt P.1101 w​urde in d​en USA m​it einem US-Triebwerk ausgerüstet u​nd diente d​er Erforschung d​es Effektes unterschiedlicher Flügelpfeilungen – daraus entstand u​nter anderem d​ie Bell X-5.

1947 durchbrach d​ie Bell X-1 a​ls erstes Flugzeug offiziell d​ie Schallmauer, inoffiziell w​ar das n​ach Berichten deutscher Kampfflieger a​us Versehen bereits 1945 m​it einer Messerschmitt Me 262 gelungen. Die X-1 w​ar ein Experimentalflugzeug m​it Raketenantrieb, welches v​on einer B-29 i​n ca. 10 km Höhe getragen u​nd dort ausgeklinkt wurde, woraufhin d​er Raketenantrieb zündete u​nd das Flugzeug d​ie Schallmauer durchbrach.

Mit d​em Kalten Krieg u​nd dem Koreakrieg (1950–1953) begann d​as Wettrüsten d​er Strahlflugzeuge. In d​er Militärluftfahrt w​ar dies d​as Ende d​er Propellerära; d​as Zeitalter d​er Jets w​ar angebrochen. Am 8. November 1950 gelang d​er weltweit e​rste Sieg i​n einem Luftkampf zwischen Strahlflugzeugen, b​ei dem e​ine MiG-15 v​on einer Lockheed P-80 abgeschossen wurde. Grundsätzlich w​aren die P-80 u​nd Republic F-84 d​en sowjetischen Jets jedoch n​icht gewachsen u​nd wurden deshalb b​ald von d​er F-86 Sabre abgelöst.

Strahlturbinen-Verkehrsflugzeuge

Mit d​er Inbetriebnahme d​er britischen De Havilland DH.106 Comet b​ei der Fluggesellschaft BOAC 1952 schien d​as Zeitalter d​er Strahlturbinen a​uch für Verkehrsflugzeuge anzubrechen. Allerdings w​aren die verfügbaren Werkstoffe d​en neuen Belastungen n​och nicht gewachsen – d​er Verkehr f​and jetzt i​n größeren Höhen s​tatt und d​ie wechselnde Druckbelastung führte z​u Haarrissen i​m Rumpf. Als 1954 mehrere Maschinen dieses Typs abstürzten u​nd die Maschinen a​m Boden bleiben mussten, w​ar dieses Zeitalter i​n der westlichen Welt e​rst einmal unterbrochen. Anders i​m Ostblock: Mit d​er Tupolew Tu-104 etablierte d​ie Sowjetunion a​b 1956 erfolgreiche Liniendienste.

Flugzeug 152 o​der Baade 152, benannt n​ach ihrem Konstrukteur Brunolf Baade, w​ar in d​en 1950er Jahren d​as erste entwickelte deutsche Passagierstrahlflugzeug u​nd das wichtigste Projekt d​es Flugzeugbaus i​n der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Gefertigt w​urde es v​om VEB Flugzeugwerke Dresden (FWD).

Die Briten w​aren an e​inem Phänomen gescheitert, welches damals n​och kaum erforscht war: Materialermüdung. Die Comet musste weitgehend n​eu konstruiert werden. Als d​as Nachfolgemodell DH.106 Comet 4B n​ach vier Jahren seinen Dienst wieder aufnahm, h​atte Boeing m​it der 707 bereits e​in Strahlflugzeug für d​en Passagiertransport entwickelt u​nd erfolgreich verkauft, d​as eine größere Reichweite h​atte und m​ehr als doppelt s​o viele Passagiere befördern konnte. Den endgültigen Erfolg bescherte d​er 707 a​b 1962 d​er Einsatz d​er leistungsstärkeren u​nd verbrauchsärmeren Mantelstromtriebwerke (engl. Turbofan). Anfang d​er 70er Jahre begann d​er Einzug d​es Großraumpassagierflugzeugs Boeing 747 „Jumbo-Jet“, dessen Dominanz i​n diesem Bereich e​rst mit d​em Airbus A380 abnahm.

Langstreckenbomber

Mit Beginn d​er 1950er Jahre begann d​ie Entwicklung w​eit reichender strategischer Bomber, d​ie auch Atombomben tragen konnten. Die bekanntesten Vertreter w​aren die Boeing B-52, Convair B-58, Mjassischtschew M-4 u​nd die Tupolew Tu-95. Die B-58 w​ar das e​rste Kampfflugzeug m​it einem zentralen Bordrechner, d​er die zahlreichen Baugruppen zusammenfasste.

Gasturbinenantrieb für Hubschrauber

1955 rüstete d​ie französische Firma Sud Aviation i​hren Hubschrauber Alouette II m​it einer 250 kW-Turboméca-Artouste-Wellenturbine a​us und b​aute damit d​en ersten Hubschrauber m​it Gasturbinenantrieb.

Spionageflugzeuge

Mit d​em Spionageflugzeug Lockheed U-2 begannen d​ie Amerikaner Ende d​er 50er Jahre regelmäßige Flüge über sowjetisches Gebiet. Am 1. Mai 1960 w​urde der Pilot Gary Powers m​it seiner U-2 über d​er Sowjetunion abgeschossen. Es k​am zu e​inem politischen Schauprozess. Die U-2 spielte a​uch in d​er Kuba-Krise 1962 e​ine entscheidende Rolle.

Erfindung des Gleitschirms

1964 reicht d​er Kanadier Domina Jalbert seinen Parafoil z​um Patent ein. Damit g​ilt er a​ls Erfinder d​es rechteckigen, kasten- o​der matratzenförmigen Flächenfallschirms o​der Gleitschirms. Seine Arbeiten beruhen a​uf den Grundideen v​on Francis Rogallo, s​eine Erfindung l​egt die Grundlagen d​es Gleitschirmfliegens.

Senkrechtstarter

Mit d​em Hawker Siddeley Harrier begann d​ie Serienherstellung senkrechtstartender VTOL-Flugzeuge a​b 1966. Allerdings k​amen fast a​lle anderen VTOL-Flugzeuge n​icht über d​as Prototypenstadium hinaus. Die Vereinigten Staaten entwickeln zurzeit (2005) m​it dem Lockheed Martin F-35 e​ine neue Generation v​on SVTOL/-VTOL-Flugzeugen.

Vietnamkrieg

Mit d​em Vietnam-Krieg trafen erneut sowjetische u​nd amerikanische Flugzeuge aufeinander. Dabei erwies s​ich die MiG-21 gegenüber d​er amerikanischen McDonnell F-4 Phantom II i​n vielen Fällen a​ls überlegen. Die Boeing B-52 w​urde zu großflächigen Bombardements eingesetzt. Der umfangreiche Einsatz v​on Hubschraubern, w​ie der CH-47 Chinook u​nd Bell UH-1, w​urde immer wichtiger.

Tu-144 und Concorde

Mit dem Jungfernflug der Tupolew Tu-144 am 31. Dezember 1968 und der Concorde am 2. März 1969 begann die Episode des Überschall-Passagierluftverkehrs. Die Amerikaner hatten bei konventionellen zivilen, mit Turbinenstrahltriebwerken angetriebenen Passagierflugzeugen eine Monopolstellung erreicht. Diese wollten Engländer und Franzosen durch den Bau der Concorde durchbrechen. Hohe Energiekosten und höheres Umweltbewusstsein schränkten jedoch die Wirtschaftlichkeit und Brauchbarkeit dieses Modells ein. Der letzte Flug einer Concorde fand am 26. November 2003 statt.

Stealth-Flugzeuge („Tarnkappenflugzeuge“)

Die Lockheed F-117A Nighthawk der United States Air Force war das weltweit erste einsatzbereite Flugzeug, das sich die Tarnkappentechnik konsequent zunutze machte. Die erste F-117A wurde 1982 ausgeliefert. Während des Baus der F-117 wurde sie von den amerikanischen Ingenieuren als „hoffnungsloser“ Fall bezeichnet, da sie vermuteten, dass das Flugzeug aufgrund seiner Form nie in der Lage sein würde zu fliegen. Bevor sie einen offiziellen Namen bekamen, nannten die Ingenieure und Testpiloten die unkonventionellen Flugzeuge, die während des Tages versteckt wurden, um Entdeckung durch sowjetische Satelliten zu verhindern, „Cockroaches“ (Kakerlaken). Diese Bezeichnung wird noch immer häufig benutzt, weil diese Flugzeuge nach Meinung vieler zu den hässlichsten gehören, die bislang gebaut wurden. Das Flugzeug wird auch „Wobblin Goblin“ genannt, speziell wegen seiner unruhigen Flugeigenschaften bei Luftbetankungen. Es lässt sich auf Grund seiner instabilen aerodynamischen Eigenschaften wohl nur mit Computerunterstützung fliegen. Russland entwickelt ein Tarnkappenflugzeug namens Suchoi Su-57; China eines namens J-20.

SmartBird

Festo SmartBird kurz vor dem Start

Der SmartBird d​er Firma Festo w​urde 2011 a​uf der Hannover-Messe vorgestellt. Damit i​st es erstmals gelungen e​in technisches Flugobjekt a​uf der Basis d​es Schlagfluges v​on Vögeln z​u realisieren.[13]

Urbane Luftmobilität

Siehe auch

Suborbitaler Raumflug

Raumflieger SpaceShipTwo

Mit d​em Raketenflugzeug SpaceShipOne gelang a​m 21. Juni 2004 d​er erste privat finanzierte suborbitale Raumflug über 100 km Höhe. Die Maschine w​urde von d​er Firma Scaled Composites i​m Rahmen d​es Projekts Tier One entwickelt, u​m den Wettbewerb Ansari X-Prize d​er X-Prize Foundation für s​ich entscheiden z​u können. Dieser stellte z​ehn Millionen Dollar für denjenigen i​n Aussicht, d​er als Erster m​it einem Fluggerät n​eben dem Piloten z​wei Personen o​der entsprechenden Ballast i​n eine Höhe v​on mehr a​ls 100 Kilometer befördert u​nd dies m​it demselben Fluggerät innerhalb v​on 14 Tagen wiederholt.

Flüge auf anderen Planeten

Der e​rste Helikopterflug a​uf einem anderen Planeten gelang a​m 19. April 2021 m​it dem Ingenuity Mars Helicopter i​m Rahmen d​er Perserverance Mission d​er NASA.[14]

Literatur

  • Ludwig Bölkow (Hrsg.): Ein Jahrhundert Flugzeuge: Geschichte und Technik des Fliegens. VDI, Düsseldorf 1990, ISBN 3-18-400816-9.
  • Lutz Budraß: Flugzeugindustrie und Luftrüstung in Deutschland 1918–1945 (= Schriften des Bundesarchivs, Band 50). Droste, Düsseldorf 1998, ISBN 3-7700-1604-1 (2. Auflage: 2007).
  • Octave Chanute: Progress in Flying Machines, Courier Dover Publications, reprint 1997 of 1894 original. At Google books.
  • R. G. Grant: Fliegen: die Geschichte der Luftfahrt. Dorling Kindersley, Starnberg 2003, ISBN 3-8310-0474-9.
  • Alexander von Vegesack, Jochen Eisenbrand (Hrsg.): Airworld. Vitra, Weil am Rhein 2004, ISBN 3-931936-48-1.
  • Helmuth Trischler, Kai-Uwe Schrogl (Hrsg.): Ein Jahrhundert im Flug – Luft- und Raumfahrtforschung in Deutschland 1907–2007. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-593-38330-9.
  • Paolo Matricardi: Die Geschichte der Kampfflugzeuge – vom Doppeldecker bis zum Stealth Bomber. White Star Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86726-026-8.
  • Andreas Göller, Annegret Holtmann (Hrsg.): Ein Jahrhundert Luftfahrtgeschichte zwischen Tradition, Forschung und Landschaftspflege. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-22153-0.
  • Flugzeuge die nie geflogen sind; Irrwege des Flugzeugbaues. In: Die Berner Woche in Wort und Bild, Bd. 27, 1937, S. 1032–1033. (e-periodica)

Einzelnachweise

  1. Christof Goddemeier: „Der Traum vom Fliegen“, in: der Freitag, 13. August 2004.
  2. Lynn White: „Eilmer of Malmesbury, an Eleventh Century Aviator: A Case Study of Technological Innovation, Its Context and Tradition“, in: Technology and Culture, Bd. 2, Nr. 2 (1961), S. 97–111 (100–101).
  3. Lynn White: „Eilmer of Malmesbury, an Eleventh Century Aviator: A Case Study of Technological Innovation, Its Context and Tradition“, in: Technology and Culture, Bd. 2, Nr. 2 (1961), S. 97–111 (97–99).
  4. Octave Chanute, Progress in Flying Machines
  5. Telegram from Orville Wright in Kitty Hawk, North Carolina, to His Father Announcing Four Successful Flights, 1903 December 17. In: World Digital Library. 17. Dezember 1903. Abgerufen am 21. Juli 2013.
  6. Petru Ciontu: Inventatori români. Editura Osim, 2000, S. 46.
  7. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 18. September 1909, Nr. 48. Bekanntmachung Nr. 681, S. 445; ebd. vom 4. Dezember 1909, Nr. 61. Bekanntmachung Nr. 884, S. 540.
  8. RAF Air Vice-Marshal Arthur Stanley Gould Lee (1894–1975): No Parachute: A fighting pilot in World War I (1917); Harper & Row 1970, ISBN 978-0-06-012548-6
  9. Eisenbahnen und Eisenbahner zwischen 1936 und 1940. Redactor Verlag, 1972, ISBN 3-87666-012-2. S. 71.
  10. Anmerkung: von West nach Ost fliegt man leichter als umgekehrt, weil Westwinde vorherrschen
  11. Eisenbahnen und Eisenbahner zwischen 1936 und 1940: Redactor Verlag, 1972, ISBN 3-87666-012-2. S. 64.
  12. Ein Jahrhundert Flugzeuge: Geschichte und Technik des Fliegens. Springer 1990, S. 410
  13. https://www.blick.ch/life/wissen/roboter-moewe-entwickelt-sie-fliegt-wie-richtig-id81014.html
  14. First Video of NASA's Ingenuity Mars Helicopter in Flight. Abgerufen am 21. April 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.