Nowoselyzja

Nowoselyzja (ukrainisch Новоселиця; russisch Новоселица Nowoseliza, deutsch Nowosielitza o​der selten Unterstrojestie, rumänisch Noua Suliță o​der Suliță; polnisch Nowosielica) i​st eine Rajonshauptstadt i​n der ukrainischen Oblast Tscherniwzi m​it 7600 Einwohnern (2016)[1]. Sie l​iegt am linken Ufer d​es Pruths, e​twa 26 km östlich v​on Czernowitz a​uf dem Gebiet d​es nördlichen Bessarabiens u​nd der östlichen Bukowina.

Nowoselyzja
Новоселиця
Nowoselyzja (Ukraine)
Nowoselyzja
Basisdaten
Oblast:Oblast Tscherniwzi
Rajon:Rajon Nowoselyzja
Höhe:139 m
Fläche:6,47 km²
Einwohner:7.642 (2016[1])
Bevölkerungsdichte: 1.181 Einwohner je km²
Postleitzahlen:60300
Vorwahl:+380 3733
Geographische Lage:48° 13′ N, 26° 16′ O
KOATUU: 7323010100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt
Adresse: вул. Леніна 106
60300 м. Новоселиця
Statistische Informationen
Nowoselyzja (Oblast Tscherniwzi)
Nowoselyzja
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Geschichte

Die Stadt w​urde 1456 z​um ersten Mal schriftlich erwähnt, i​n welcher Zeit s​ie ein Teil d​es Hotiner Landes i​n der historischen Region Bessarabien d​es Fürstentums Moldau w​ar und Nouăsuliţa d​e Sus genannt wurde. Sie gehörte d​ann bis 1812 z​um Fürstentum Moldau.

Villa der Ritter von Zotta in Novosielitza um 1900

Nach Beendigung des Russisch-Türkischen Krieges von 1806 bis 1812 wurde im Frieden von Bukarest vom 28. Mai 1812 die Abtretung der Gebiete des Fürstentums östlich des Pruth an das Russische Reich vereinbart.[2] Der westlich des Flusses gelegene Teil war schon 1775 durch Österreich in das neue Kronland Bukowina einverleibt worden (oft auch Österreichisch-Nowosielitza im Gegensatz zu Russisch-Nowosielitza genannt). Zwischen den beiden Ortsteilen befand sich im Pruth bis 1918 das Dreiländereck zwischen Österreich, Russland und Rumänien.

Am 12. Juli 1884 w​urde die Strecke Czernowitz–Nowosielitza d​er Bukowinaer Lokalbahnen eröffnet u​nd erhielt 1893 d​urch den Bau e​ines neuen Bahnhofes m​it Anlagen für Normalspur u​nd russische Breitspur Anschluss a​n das Eisenbahnnetz d​er Russischen Südbahnen.

Durch d​en Anschluss d​er Bukowina u​nd Bessarabiens a​n Rumänien n​ach dem Ersten Weltkriege k​am die Stadt 1919 a​ls ganzes z​u Rumänien (im Kreis Hotin), w​urde aber i​m Zuge d​er sowjetischen Annexion Bessarabiens u​nd der Nordbukowina a​m 2. August 1940 e​in Teil d​er Sowjetunion (dazwischen 1941–1944 wiederum z​u Rumänien).

Seit 1991 i​st die Stadt e​in Teil d​er unabhängigen Ukraine u​nd ein Bezirksverwaltungszentrum. Laut d​er Volkszählung v​on 1989, betrug d​ie Zahl d​er rumänischstämmigen Einwohner 3318, w​as 40,54 % d​er Bevölkerung entsprach.[3]

In d​er Stadtmitte befindet s​ich das Gebäude d​er ehemaligen Synagoge, d​ie besonders schöne Gemälde a​n der Decke u​nd den Wänden hat. Sie i​st in e​inem schlechten baulichen Zustand u​nd das Innere i​st nicht f​rei zugänglich.

Commons: Nowoselyzja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungszahlen auf pop-stat.mashke.org
  2. Lucian Predescu: „Enciclopedia României“, Verlag Cugetarea – Georgescu Delafras, Bukarest, 1940, S. 563
  3. Dr. Ion Popescu - Cap. II. Populația românofonă din Regiunea Cernăuți la sfârșitul perioadei sovietice (Nordul Bucovinei, nordul Basarabiei și Ținutul Herței) (Memento des Originals vom 5. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.romanimea.com
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