Storoschynez
Storoschynez (ukrainisch Сторожинець; russisch Сторожинец Storoschinez, deutsch Storozynetz, rumänisch Storojineț, polnisch Storożyniec) ist eine Rajonshauptstadt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi. Sie liegt etwa 22 km südwestlich von Czernowitz auf der linken Uferseite des Sereth im heute zur Ukraine gehörenden Nordteil der Bukowina.
Storoschynez | |||
Сторожинець | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Oblast: | Oblast Tscherniwzi | ||
Rajon: | Rajon Storoschynez | ||
Höhe: | 366 m | ||
Fläche: | 5,8 km² | ||
Einwohner: | 14.506 (2007) | ||
Bevölkerungsdichte: | 2.501 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 59000 | ||
Vorwahl: | +380 3735 | ||
Geographische Lage: | 48° 10′ N, 25° 43′ O | ||
KOATUU: | 7324510100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | ||
Adresse: | вул. Грушевського 6 59000 м. Сторожинець | ||
Statistische Informationen | |||
|
Geschichte
Die Stadt wurde 1448 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und gehörte bis 1774 zum Fürstentum Moldau, dann bis 1918 zur Habsburgermonarchie, ab 1849 im Kronland Bukowina. 1854 bekam der Ort das Marktrecht zugesprochen, seit 1904 auch das volle Stadtrecht als Bezirkshauptstadt mit dem Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. 1886 wurde eine die Eisenbahnstrecke Hliboka – Berhomet am Sereth mit Bahnhof im Ort eröffnet, dieser besteht bis heute.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam die Stadt zu Rumänien (im Kreis Storojineț). Im Zuge der Annexion der Nordbukowina am 28. Juni 1940 wurde sie ein Teil der Sowjetunion (dazwischen 1941 und 1944 wiederum zu Rumänien) und ist seit 1991 ein Teil der Ukraine.
In Storoschynetz machten die Juden zusammen mit den deutschen Einwohnern lange ungefähr die Hälfte der Stadtbevölkerung aus, die andere Hälfte bestand vor allem aus Rumänen und Ukrainern. Beim Zensus 1930, als der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung zu Gunsten des Rumänischen bereits gefallen war, gaben von den rund 8.700 Einwohnern der Stadt 36,4 % Rumänisch, 19,6 % Jiddisch, 17,4 % Deutsch, 13,6 % Ukrainisch und 10,4 % Polnisch als Muttersprache an.[1] Die jüdische Bevölkerung nahm schon unter rumänischer Herrschaft ab, der Großteil wurde dann in den Jahren 1941 bis 1943 deportiert und ermordet.
Personen
Töchter und Söhne der Stadt
- Alfred Margul-Sperber (1898–1967), Dichter
- Georg von Flondor (1826–1892), Politiker
- Theodor von Flondor (1862–1908), Musiker und Dirigent
Ehrenbürger
- Oktavian Regner von Bleyleben (1866–1945), österreichisch-ungarischer Verwaltungsjurist[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- http://archive.org/stream/recensamntulgene02inst#page/430/mode/2up
- Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918, Seite 519.