Herza
Herza (ukrainisch Герца; russisch Герца Gerza, rumänisch Herţa; polnisch Herca) ist eine Rajonshauptstadt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi. Sie liegt südlich des Pruths, etwa 28 km südöstlich von Czernowitz nahe der Grenze zu Rumänien.
Herza | |||
Герца | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Tscherniwzi | ||
Rajon: | Rajon Herza | ||
Höhe: | 160 m | ||
Fläche: | 3,223 km² | ||
Einwohner: | 2.030 (2004) | ||
Bevölkerungsdichte: | 630 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 60500 | ||
Vorwahl: | +380 3740 | ||
Geographische Lage: | 48° 9′ N, 26° 16′ O | ||
KOATUU: | 7320710100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | ||
Adresse: | вул. Г. Асакі 9 60500 м. Герца | ||
Statistische Informationen | |||
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Geschichte
Die Stadt wurde 1437 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und gehörte historisch gesehen zum Fürstentum Moldau. Durch Handelsbeziehungen entwickelte sich der Ort zu einem Marktstädtchen (Stadtrecht seit 1672). 1775–1777 wurde die Stadt von Österreich besetzt, kam aber danach wieder zum Osmanischen Reich und wurde verwaltungstechnisch dem Bezirk Dorohoi unterstellt. Durch die Entstehung Rumäniens 1859 wurde die Stadt ein Teil dieses Staates und 1864 wurde der Stadtstatus erneuert.
Im Jahr 1908 war Herza die Stadt, die den größten jüdischen Bevölkerungsanteil in Rumänien hatte. Mit 1938 Juden von 2935 Einwohnern waren dies 66,2 Prozent.[1]
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verblieb die Stadt bei Rumänien und wurde dann im Zuge der Annexion Bessarabiens am 2. August 1940 ein Teil der Sowjetunion. Zwischen 1941 und 1944 gehörte die Stadt jedoch zwischenzeitlich wieder zu Rumänien. Bis 1962 war die Stadt Zentrum des Rajons Herza und ist es seit der Neugründung des Rajons 1991 wieder.
Der hohe Anteil der rumänischen Bevölkerung (94 % der Stadtbevölkerung) ist die Grundlage, auf der Rumänien das Herza-Gebiet mitsamt der Stadt für sich einfordert.
Sohn der Stadt
- Victor Wittner (1896–1949), österreichischer Schriftsteller
Siehe auch
Einzelnachweise
- Arthur Ruppin: Die Juden in Rumänien , Berlin, 1908
Weblinks
- Ehemalige Synagoge, jetzt der Palast der Kultur
- Ehemalige Synagoge